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Schuld und Unschuld

Das Schicksal findet seinen Weg
von

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35. Kapitel

35. Kapitel:
 

„Verdammt noch mal Uru! Jetzt hör endlich auf mit dem Scheiß und gib mir die Stäbchen!“,

maulte Aoi und rollte genervt mit den Augen, als er den gespielten Schmollmund des Brünetten sah, der penetrant darauf bestand den Schwarzhaarigen zu füttern.

„Wieso wehrst du dich denn so gegen meine Hilfe?“,

schmollte Uruha, und versuchte Aoi wieder etwas Reis in den Mund zu schieben, doch dieser dachte nicht mal im Traum daran, den Mund zu öffnen.

Wenn man genau hinhörte konnte man seitens Aoi ein leises Knurren hören, als er seufzte und die Stäbchen, mit denen Uruha wild vor seinem Gesicht herumwedelte sanft aber bestimmend von sich drückte.

„Das ist keine Hilfe… du behandelst mich wie ein kleines Kind! Ich bin sehr wohl in der Lage allein zu essen!“,

protestierte Aoi und versuchte sich die Stäbchen, die Uruha mit einem festen Griff festhielt, zu ergattern. Doch vergebens!

„Jetzt lass dich doch endlich von mir helfen… du bist krank und Kranke brauchen Hilfe, also halt jetzt die Klappe und mach den Mund auf!“,

sagte Uru in einem lauten und widerspruchslosen Ton.

Aoi funkelte ihn böse an. Doch Uruha hielt den Blick stand. Nach einem langen Duell des Blickkontakts seufzte Aoi ergeben auf und öffnete den Mund, damit Uruha ihn mit dem Reis füttern konnte.

„Geht doch!“,

grinste Uru triumphierend, während Aoi leicht missgelaunt auf dem Reis herumkaute.
 

So lief das jetzt jeden Tag ab. Seit über zwei Wochen war Aoi jetzt schon im Krankenhaus. Zwar hat der Arzt ihm erklärt, dass er wieder völlig gesund werden würde, doch spendete ihn diese, wohl fröhlich gemeinte Mitteilung, nicht besonders viel Trost.

Denn auch wenn er nicht mehr genau wusste, was an diesem bestimmten Abend mit ihm passiert war, da alles in einen schwarz-gräulichen Strudel und unscharfen Bildern verschwommen war, so konnte er sich immer noch an sehr qualvolle Dinge erinnern.

An den brennenden Schmerz!

An die verzerrte Gewalt!

An seine Hilflosigkeit!

An Yune!

Jetzt, wo er wieder bei klarem Verstand war, war ihm bewusst, dass es unmöglich Yune gewesen sein konnte, der sich an ihn vergangen hatte. Denn Yune war tot.

Dennoch plagten ihn jede Nacht diese Bilder, durchlebte ein Albtraum nach den anderen. Zwar war er mehr als nur froh, das Uruha und Yuki da waren und ihn festhielten, damit er sich nicht in diese verwirrenden und schmerzenden Träume verirrte. Doch tat ihm diese Hilfe, der für ihn wichtigsten Menschen auf der Welt, Menschen die er von ganzen Herzen liebte, beinahe noch mehr weh als seine Albträume.

Er versuchte sich nichts anzumerken zu lassen, denn immer wenn er berührt wurde, zog sich jede kleinste Faser seines Körpers zusammen und peinigte damit erbittert sein eh schon viel zu sehr verletztes Herz, welches dann immer hart und viel zu schnell gegen seine Brust schlug.

Er hasste sich dafür. Er hasste sich dafür Panik zu bekommen, wenn ihn Menschen berührte die er liebte, und die ihn auch liebten.

Hatte er sein Vertrauen nun ganz verloren?

Selbst für diese Frage verabscheute er sich nur noch mehr!

Was war nur mit ihm los?
 

Ein leises und belustigtes Kichern, ließ ihn wieder aus seinen schwarzen Gedanken auftauchen.

„Das ich von dir ausgelacht werde, hätte ich nun nicht gedacht!“,

scherzte der Schwarzhaarige und zwang sich ein unbekümmert wirkendes Schmunzeln auf die Lippen.

Schließlich musste er den Schein wahren.

Mehr konnte er nicht für Uruha und Yuki tun, da er seine Liebe zu ihnen nur noch dadurch beweisen konnte. Er konnte nur versuchen sie glücklich zu machen, indem er vorspielte das es ihm gut ging.

Sein Körper, als auch seine Seele, waren nun wohl endgültig zu kaputt für ein vollkommenes Gefühl der Liebe.

Oder?

„Ich lach dich nicht aus, ich find das nur… niedlich!“,

gestand Yuki schnell, wobei sich seine Wangen sofort in einem gesunden und kräftigen Rot färbten, woraufhin Aoi ergeben seufzte.

„Das heißt dann wohl, dass du mir nicht hilfst meine Würde zurückzuerobern, indem ich selbstständig essen darf!“,

gab Aoi niedergeschlagen von sich, versuchte dabei aber ein Lächeln auf den Lippen zu wahren.

Unsicher sah Yuki abwechselnd zu Aoi und zu Uruha. Doch dieser schien, den Kommentar Aois vollkommen zu ignorieren, und öffnete unberührt den Pudding, um Aoi auch mit diesem zu füttern.

Entschuldigend zuckte Yuki mit den Schultern.
 

Um dieser Schmach endlich ein Ende zu setzten, gähnte er laut und herzhaft.

Und das er müde war, war noch nicht einmal gelogen.

Auch wenn seit dem ‚Vorfall’ schon so viele Tage vergangen waren, fühlte er sich immer noch so erschöpft und ausgelaugt, sodass er die meiste Zeit am Tag schlafen würde, wären da nicht seine Albträume.

Kraftlos ließ er sich nach hinten, auf die weiche Matratze fallen, und konnte jetzt schon spüren wie ihm seine Augenlider einfach zufallen wollten.

DAS war das Zeichen für Uruha. Er zwinkerte unauffällig Yuki zu, der daraufhin verstehend nickte, sich mit einem sanften Kuss auf Aois Wange verabschiedete und das Krankenzimmer verließ.
 

„Wieder müde?“,

hauchte Uruha sanft und streichelte ihn zärtlich über die Wange, während sein Blick warm auf den Schwarzhaarigen lag.

Aoi schluckte beklemmend, und versuchte das Gefühl, wie sich sein Körper schmerzhaft zusammenzog und sein viel zu schnell schlagendes Herz zu ignorieren. Die Situation wurde um einiges erträglicher, da er genau spüren konnte, wie sich ein erholsamer Schlaf langsam über ihn legte.

Seine Augen wurden immer kleiner, und so war er nur noch im Stande leicht zu nicken.

Uruha biss sich auf die Lippen um nicht breit und siegessicher zu grinsen.

„Sag mal… gefällt dir meine Wohnung?“,

begann er leise, und streichelte Aoi ein paar Strähnen, die sich verirrt hatten, aus dem Gesicht.

Aoi sah zuerst leicht verwirrt aus, ehe er nickte und ein Lächeln andeutete, als ihm auch schon seine Augen zufielen.

„Aoi?“,

fragte Uruha schnell und laut, denn noch durfte der Schwarzhaarige nicht einschlafen.

„Mh?“,

gab Aoi leise von sich und versuchte seine Augen zu öffnen, doch waren seine Augenlider schon viel zu schwer.

„Würdest du auch gerne Mal in so einer Wohnung wohnen?“,

fragte Uruha weiter und sah Aoi gespannt an.

Aoi nickte leicht, ehe er dem Drang des Schlafens nachgab und in hoffentlich erholsame Träume versank.

Uruha grinste breit und hauchte dem Schwarzhaarigen einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Schlaf schön mein Schatz! Ich bin mit Yuki bevor du aufwachst wieder da!“,

hauchte Uruha nahe an Aois Ohr, ehe er ihn noch einmal über die Wange streichelte und dann zügig das Krankenzimmer verließ.
 

Leise schloss er die Tür hinter sich, ehe er freudig zu lachen begann.

„Komm Yuki wir haben heute viel zu tun!“,

sagte Uruha laut und seine Augen funkelten vor Glück.

„Ich glaub’s nicht… hast du ihn wirklich überreden können?“,

fragte der kleine Brünette, der mit skeptischem Blick neben der Tür an der Wand lehnte.

Uruha konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„So in der Art!“,

schmunzelte Uruha.

„Das heißt also das du ihn reingelegt hast?!“,

gab Yuki leise von sich und warf Uruha einen nachtragenden Blick zu.

Dieser zuckte nur mit den Schultern, ehe er sich Yuki näherte und seine Handflächen zu beiden Seiten von Yukis Kopf an der Wand, an der dieser immer noch lehnte, platzierte.

„Reingelegt ist vielleicht ein zu hartes Wort… sagen wir mal… ich hab meine Cleverness spielen lassen!“,

grinste Uruha überlegen und sah Yuki tief in die Augen.

Er hatte wirklich wunderschöne Augen. Das dunkle und tiefgründige Braun erinnerte ihn sehr an Aois Augenfarbe.

Yuki erschauderte bei diesem intensiven Blick den Uruha ihn schenkte und schnappte erschrocken nach Luft, als doch tatsächlich sein Herz einen Schlag aussetzte, als sich seine Wangen auch schon rot färbten.

„Das Rot steht dir!“,

lächelte Uruha und Yuki wäre am liebsten im Boden versunken!

Aber Moment Mal!

Hatte Aoi das nicht auch schon zu ihm gesagt?

Was tat er hier eigentlich?

Wieso spielte sein Herz bei Uruha so verrückt?

Zwar hatte er deutlich gespürt das er und Uruha sich in den vergangenen Wochen immer mehr angefreundet und angenähert hatten, doch war er sich nie bewusst geworden in welchem Ausmaß das jetzt passiert war und welche Richtung seine Gefühle nun einschlugen!

Er liebte doch Aoi!

Dennoch bekam er Herzklopfen wenn Uruha ihn ansah…

Verwirrt seufzte er auf, als sich Uruha kichernd von ihm löste und nach seiner Hand griff, diese sanft hielt, und ihn dann mit sich durch die Flure des Krankenhauses zog.

„W-wo wollen wir denn hin?“,

fragte Yuki erschrocken, und starrte einen Bruchteil einer Sekunde auf Uruhas Hand, die die seine vorsichtig festhielt.

Warme Wellen gingen von dessen Hand auf seinen ganzen Körper über, und sah verlegen nach unten, als er spürte, dass ihm noch mehr Blut ins Gesicht schoss.

„Zum Baumarkt!“,

grinste Uruha, als sie auch schon in der Tiefgarage angekommen waren und Yuki die Autotür der Beifahrerseite seines Wagens öffnete.

„Z-zum Baumarkt?“,

fragte Yuki verdattert und versuchte sein aufgeregtes Zittern über diese Geste zu unterdrücken.

„Hai, zum Baumarkt! Ich hab mit Aois Vermieter geredet… wenn er auszieht müssen die Wände neu gestrichen werden! Deshalb müssen wir zum Baumarkt und Farbe kaufen!“,

erklärte Uruha, und verdeutlichte Yuki das er endlich einsteigen sollte.

„Aber muss Aoi dann nicht noch die Kündigung des Mietvertrages unterschreiben?“,

fragte Yuki und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

Uruha lachte nur.

„Wenn Aoi entlassen wird, schmuggle ich den Vertrag einfach unter die Entlassungspapiere! Ich kenne Aoi! Er liest sich die Papiere nie durch und wird sie einfach brav unterschrieben!“,

erklärte Uruha breit grinsend, als er Yukis weit aufgerissenen Augen sah.

„Du hast ja wirklich an alles gedacht!“,

stellte Yuki leise fest und ließ sich endlich auf den Beifahrersitz gleiten.

Er kam sich etwas überrumpelt vor, da Uruha ihn ja fast gar nicht in seinen Plan miteinbezogen hatte.

Uruha nahm dieses Kompliment mit einem Schulterzucken an und zwinkerte Yuki belustigt zu ehe er sein Handy aus der Hosentasche zog.

Zügig und voller Eifer wählte er Kais Handynummer.
 

„Kai? Hai, ihr könnt dann schon mal losfahren und die Möbel abholen! Okay, bis gleich!“,
 

fröhlich summend klappte er sein Handy wieder zu, und erstarrte als er Yukis geschockten Gesichtsausdruck sah.

„Was?“,

fragte er verwirrt und ertappt zugleich.

„Bitte sag mir, dass du nicht planst den Umzug allein heute über die Bühne zu bringen?“,

gab Yuki gequält von sich, da ihnen nur ein paar Stunden blieben, bis Aoi wieder aufwachen würde, und er ließ ihn nur ungern so lange allein.

„Je früher destso besser!“,

kicherte Uruha und beugte sich zu Yuki vor.

„Schließlich wird Aoi in ein paar Tagen entlassen und da muss alles fertig sein, sonst windet er sich da wieder raus! Und ich dachte du wärst meiner Meinung, dass Aoi, du und ich zusammen wohnen sollen!“,

hauchte Uruha leise und näherte sich langsam Yukis Gesicht.

Dieser hatte für einen Moment vergessen zu atmen und schnappte hilflos nach Luft. Deutlich konnte er Uruhas warmen Atem auf seiner Wange spüren, während dessen betörender Duft ihn die Sinne betäubte.

Er war schon kurz davor die Augen zu schließen, und sich mit seinen Lippen den Uruhas zu nähern, als sich der Nebel um seinen Verstand lichtete!

Moment!

Was um Himmels Willen tat er denn da!

Schnell lehnte er sich zurück auf den Sitz und starrte, noch immer leicht geschockt, geradeaus.

„D-dann l-lass uns a-auch endlich losfahren!“,

stotterte Yuki sich mit bebender Stimme zusammen, und verfluchte sich für den Sachverhalt, das seine Wangen schon wieder rot anliefen.

Nun war er vollkommen durcheinander!

Er liebte doch vom ganzen Herzen Aoi!

Aoi und nur Aoi!

Da war doch kein Platz für noch jemanden, oder?

Nun war er vollkommen durcheinander!
 

Uruha biss sich leicht auf die Unterlippe, sich darüber bewusst das er zu weit gegangen war. Dennoch wurde ihm durch Yukis Reaktion nur noch deutlicher vor Augen geführt, dass er mit dem kleinen Brünetten noch sprechen musste.

Und das noch BEVOR Aoi aus dem Krankenhaus entlassen werden würde.

Hoffentlich verstand Yuki ihn dann auch nicht falsch.

Schließlich war eine Beziehung zu Dritt nicht gerade das Gewöhnlichste!
 

Schnell ließ sich Uruha auf dem Sitz hinter dem Lenkrad gleiten und fuhr zügig aus der Tiefgarage. Was weder Uruha noch Yuki bemerkt hatten, war die Gestalt, die durch den Schutz des Schattens, die beiden Gitarristen beobachtet hatte.

Mit einem schmerzerfüllten und zugleich verärgerten Gesichtsausdruck trat Rei aus der Dunkelheit hervor.

Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Er zitterte leicht vor Zorn, am ganzen Leib.

Er verstand nichts mehr!

Wieso verstand sich Uruha jetzt so gut mit Yuki?

Er knurrte mürrisch bei diesem Gedanken.

Nachdem was er gerade gesehen hatte, verstanden sich die beiden wohl mehr als nur gut!

Doch um Yuki würde er sich später kümmern. Schließlich hatte er kein Recht mehr wütend zu sein. Denn er war es gewesen der alles kaputt gemacht hatte.

Und eigentlich müsste es ihn freuen, das Yuki wohl endlich zu seinem Glück gefunden hatte. Auch wenn dieses Glück nicht aus ihn selber, sondern aus Aoi und Uruha bestand.

Eines Tages würde er den Mut aufbringen, und sich bei Yuki entschuldigen. Er würde sich entschuldigen und verabschieden. Denn, jetzt wo Blut, Aois Blut, an seinen Händen klebte, konnte er Yuki nicht länger in die Augen sehen.

Er hatte es noch nicht einmal geschafft sich bei dem Schwarzhaarigen zu entschuldigen, da er genau wusste wie lächerlich eine Entschuldigung aus dem Munde des Mannes klang, der zwei fremde Männer befohlen hatte, ihn zu vergewaltigen.

Hetzt musste er wohl mit dieser Schande leben.

Er seufzte schwer und starrte kraftlos auf die Stelle, wo sich vor einigen Augenblicken, Yuki und Uruha unterhalten hatten.
 

„Okay, dass war denn alles, wir fahren denn los! Wo sollen wir das alles hinstellen?“,

lächelte Kai fröhlich und packte Reita an den Schultern um ihn in die richtige Richtung zu lenken, da diesem durch die zwei schweren Kartons die er trug, die Sicht versperrt wurde.

„Stellt erst einmal alles ins Wohnzimmer!“,

sagte Uruha lächelnd und öffnete den Farbeimer mit weißer Farbe, während Yuki das letzte kleine Stück Teppich mit Folie zuklebte.

„Wieso müssen Aoi und du immer so weit oben wohnen!“,

beklagte sich Ruki weinerlich, der sichtlich erschöpft von den ganzen Möbel- und Karton - Geschleppe war, ehe er sich schwer atmend mitten auf den Flur legte.

Er wollte gar nicht daran denken, dass sie den voll beladenen riesigen Transporter mit schweren Sachen wieder ein paar Stockwerke hoch tragen mussten.

Miyavi kicherte bei diesem Anblick, hob seinen Freund vom Boden auf und warf ihn über seine Schulter.

Ruki blieb kraftlos wie ein nasser Sack auf dessen Schulter liegen und ließ es sich gefallen getragen zu werden.

Müde winkte er Uruha und Yuki zum Abschied.
 

Als die Tür ins Schloss fiel, waren Uruha und Yuki allein in der Wohnung und begannen mit dem streichen.

„Ich streich den Flur!“,

sagte Yuki schnell mit aufgeregt quietschender Stimme.

Denn jetzt wo die anderen nicht mehr da waren, und er wieder ganz allein mit dem Brünetten war, wurde er wieder nervös.

Uruha seufzte innerlich, nickte aber.

Und so, ging auch er still an die Arbeit und strich Aois Schlafzimmer, wobei er sehr interessiert von Buju beobachtet wurde.

Doch auch wenn Uruha sich bei dem Streichen konzentrierte, so driftete er mit seinen Gedanken immer wieder ab.

Er grübelte angestrengt darüber nach, wie er mit Yuki über Aoi und sich sprechen sollte.

Wie beginnt man so ein Gespräch?

Und was passiert wenn er eine Dreier-Beziehung nicht wollte!?

Sie als abstoßend empfand?

Oder was wenn Yuki zwar Aoi liebte, aber keine Gefühle für ihn?

Spätestens jetzt wurde ihm deutlich bewusst, dass er wohl schon längst Yuki verfallen war.

Und es fühlte sich nicht eigenartig an zwei Menschen zu lieben!

Im Gegenteil!

Sein Herz sagte ihm das er glücklich über die Liebe war!

Dennoch beherrschten ihn kleine Zweifel!

Niedergeschlagen seufzte Uruha, als er auch schon erschrocken zusammenzuckte, als er ein süßlich klingendes Kichern hörte.

„Das ist voll süß!“,

lachte Yuki und deutete auf den gelben Kater, der jede Bewegung des Pinsels in Uruhas Hand aufmerksam mit dem Kopf folgte.

Auch Uru musste jetzt schmunzeln.

„Bist du mit dem Flur schon fertig?“,

fragte Uruha, woraufhin Yuki nickte.

„Gut ich bin hier auch fertig, dann lass uns das Wohnzimmer streichen!“,

lächelte Uruha, und warf den Pinsel in den nur nochhalbvollen Farbeimer. Doch noch ehe er nach den Henkel des Eimers greifen konnte, um diesen in die Wohnstube zu tragen, flog der gelbe Kater kampflustig und laut miauend in den Farbeimer, woraufhin die Farbe im hohen Bogen über den Eimer schwappte.

Noch ehe Uruha überhaupt reagieren konnte, war er von oben bis unten mit Farbe bekleckert, und sah zornerfüllt den nun weißen Kater hinterher, wie dieser mit dem Pinsel im Maul das Weite suchte.

„BUJU ICH BRING DICH UM!!!“,

schrei Uruha wütend dem Kater hinterher, ehe ein lautes schallendes Lachen seine Aufmerksamkeit beanspruchte.

Einem kräftigen Lachanfall unterliegend, hielte sich Yuki hilflos den Bauch. Es fehlte nicht viel, und er würd vor Lachen sich über den Boden rollen.

Bei diesem Anblick legte sich Uruhas Stirn verärgert in Falten.

„Na warte!“,

raunte Uruha und in seinen Augen blitze es gefährlich auf, was Yuki dazu veranlasste das Lachen einzustellen.

Schnell griff Uruha nach der Malerrolle, tunkte sie in den Farbeimer und in das restliche bisschen Farbe, was sich dort noch sammelte.

Und dann sprintete Uruha auch schon direkt auf Yuki los, der erschrocken auffiepte und versuchte zu flüchten, doch zu spät. Uruha hatte schon mit der Farbrolle ausgeholt und Yukis Rücken mit Farbe bespritzt. Doch dieser rannte schnell zu dem anderen Farbeimer, der noch auf dem Flur stand, tunkte seinen Pinsel darin und begann nun zurückzuschlagen, in dem er Uruha damit über die Arme und den Oberkörper strich.

Überlegen kicherte Yuki, doch Uruha, auf dessen Lippen sich nun ein belustigtes Schmunzeln gelegt hatte, konnte und wollte noch nicht aufgeben, und setzte viele große weiße Striche auf Yukis Kleidung mit der Malerrolle. Dieser lachte laut auf, und bemalte Uruha weiter mit seinen Pinsel.
 

Doch noch ehe Yuki sich versah, lagen plötzlich fremde Lippen auf den seinen. Zuerst umgarnten sie seinen Mund unschuldig und unsicher, wurden aber schnell fordernder.

Heiße Wellen durchfuhren sofort seinen Körper, als Uruha seine Lippen zu bewegen begann, und mit der Zunge über seinen Mund strich. Yuki seufzte bebend auf, und kam der Bitte nach. Als Uruhas Zunge die seine umschmeichelte, keuchte er verlangend und ließ den Pinsel in seiner Hand achtlos fallen. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an Uruhas Schultern fest, der ihn nun noch fester an sich presste.

Erst als seine Lunge rebellierte, lösten sie sich voneinander.

Schwer atmend sah Yuki zu dem größeren auf.

Still tauschten sie warme und liebevolle Blicke auf.

Und plötzlich war für ihn alles glasklar.

Denn das eben hatte sich nicht falsch angefühlt.

Es hatte sich richtig und schön angefühlt.

Genauso, als würde Aoi ihn küssen!

Also hatte er sich doch in zwei Menschen verliebt.

Bei diesem Gedanken musste er lächeln, dass es einfach absurd war.

Eine absurde Ironie, das er beinahe neunzehn Jahre gebraucht hatte und Vertrauen und Liebe, und keine Angst, zu fühlen.

Und nun fühlte er diese Liebe, dieses Vertrauen, diese Zärtlichkeit, dieses unfassbare Glück, gleich bei zwei Menschen.

Pure Ironie!

Denn noch nicht einmal bei Rei, der sich tagtäglich um ihn gekümmert hatte, hatte er sich je so wohlgefühlt. Doch in Uruhas und Aois Armen war er in der Lage sein Seelenfrieden wiederzuerlangen.
 

Uruha konnte deutlich den liebvollen Ausdruck in Yukis Augen erkennen, und strich ihm sanft über die Wange.

Er wusste zwar nicht genau WAS ihn gerade dazu verleitete hatte den kleinen Brünetten zu küssen, doch er war froh darüber, dass er es getan hatte.

„Liebst du Aoi?“,

hauchte Uru leise und sah Yuki tief in die Augen.

„Ja… ich liebe ihn!“,

gestand er und das Blut schoss ihn ins Gesicht, doch jetzt brauchte er sich für dieses Geständnis nicht mehr zu schämen.

„Ich liebe ihn auch!“,

erklärte Uruha leise und streichelte Yuki durch das weiche Haar.

„Liebst du mich?“,

raunte er mit dunkler Stimme, woraufhin Yuki erschauderte.

„Ich denke schon!“,

grinste der Brünette und seine Augen begannen noch heller vor Glück aufzuglitzern.

Uruha lachte leise.

„Ich denke auch, dass ich dich liebe!“,

schmunzelte Uruha und hauchte Yuki einen sanften Kuss auf die Lippen. Er konnte sich kaum vorstellen, dass er diesen kleinen hübschen zierlichen Jungen, vor nicht all zu langer Zeit noch aus Eifersucht gehasst hatte.
 

„Und was hat das jetzt zu bedeuten?“,

fragte Yuki leise, da er es aus Uruhas Mund hören wollte.

Uruhas Blick lag warm auf ihn.

„Da Aoi uns beide auch liebt… würde ich sagen, dass wir drei wohl die meiste Zeit zusammen verbringen werden!“,

hauchte Uruha leise.
 

„Du, Aoi und ich… sind dann also-!“,
 

begann Yuki leise mit leicht zitternder Stimme, als Uruha sanft seine Hand ergriff und federleicht einen Kuss auf diese weiche Haut setzte.
 

„-zusammen!“,
 

führte Uruha den Satz zu Ende, und gab Yuki damit ein versprechen.

Ein Versprechen das er auch Aoi gegeben hatte.
 

Nun würde ihre Liebe,

ihre Liebe zu Dritt,

endlich ihren Anfang nehmen können!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Seme-Aoi-chan
2008-06-11T13:24:50+00:00 11.06.2008 15:24
Oh mein Gott! Wie süß ist das denn!?^^
das war mit eins der besten kapis bisher!
Die drei werden noch sooooooo glücklich sein!
*in Hände klatsch*
*dann tränen weg wisch*
einfach fantastisch
Von:  cookie-monster-kyo
2008-06-10T17:23:56+00:00 10.06.2008 19:23
das kapi war so toll ^///^
die katze war geil *lol*
und das geständnis zum schluss >///<
einfach toll~~~~

glückwunsch zum abi^^
*kuchen schenk*

schreib schnell weiter~
*kekse dalass*
Von: abgemeldet
2008-06-10T11:53:45+00:00 10.06.2008 13:53
kyaaa~ das kapoi ist toll <33
Uru muss Rei anzeigen!! xD
der arme Aoi musste wegen ihm leiden >.<
Aoi wird sich sicher freuen auf seine neue wohnung x33
ich mag die katze x333
schreib schnell weiter ^-^
*flausch*
Von: abgemeldet
2008-06-10T10:59:26+00:00 10.06.2008 12:59
glückwunsch zum abii *_*
kuuuu~ tolles chap.
3er beziehung find ich geil xD
aber aoii tut mir sooo leid~
mooou~ ich hoffe die zwei kümmern sich gut um ihn
und hoffe rei macht kein scheiss~
freu mish aufs neue chap.
*abknuuutsh*
Von:  Snaked_Lows
2008-06-10T05:02:48+00:00 10.06.2008 07:02
Ich finde auch, dass das ein wirklich tolles Kapitel war.
Dabei, erstmal Herzlichen Glückwunsch zum Abi ^_____^
Das Ende gefiehl mir besonders gut bei deiner FF.
Aber sie ist damit noch nicht abgeschlossen oder???
Von:  -shiyuu
2008-06-09T20:27:17+00:00 09.06.2008 22:27
hui, erste xDDDD

das kappi war toll ^^
der kuss zwischen den beiden war so niedlich~
und das liebesgeständnis zum schlus ^////^
*smiles*

freu mich auf meha..
will wissen wie aoi reagiert wenn er vor vollendete tatsacheng estellt wird!
*muahahaaaa*
xDDD

<3~


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