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Saphier´s Sohn

^^
von

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ein geheimnisvoller Bär

Ved durfte sich inzwischen ausruhen und spazierte einige Gänge entlang und bog ab und zu um die eine oder andere Ecke. Als er dann noch eine Treppe hoch ging und durch eine alte Holztür schritt landete er im Krankenzimmer.

Als er sich umschaute entdeckte er das Mädchen in einem der Betten, welches er gerettet hatte. Sie war ihm die ganze Zeit durch den Kopf gegangen und ohne es zu bemerken schien er zu ihr gefunden zu haben. Er stellte seine Tasche neben ihr Bett. Lange blickte er in das unschuldige Gesicht und fragte sich wer sie sei.

„Ihr Name ist Sarah.“ sagte eine vertraute Stimme. Hinter Ved stand Frau Susaki. Sie war eine Lehrerin aus dem weit entfernten Japan. Viele der Lehrer kamen aus den verschiedensten Teilen der Erde genau wie ihre Schüler. Sie war die Vertrauenslehrerin an der Schule und kümmerte sich rührend um die Schüler die nur wenige Freunde hatten.

Ihre Beliebtheit bei den Jungen stammte von ihrer äußerst guten Figur und immer war sie sehr vornehm gekleidet. Meistens trug sie Kostüme die ihr sehr schmeichelten. Fanden die Jungen. Aber mit zusammengestecktem Haar strahlte sie sehr viel Selbstbewusstsein aus das die Mädchen faszinierte.

Ved lächelte sie an und begrüße die Lehrerin. Frau Susaki stellte eine Vase auf den Nachtschrank neben das Bett und ließ viele süßlich riechende bunte Blumen aus der Vase Sprießen. Ihr Element war das des Wassers, welches sie perfekt beherrschte. Doch auch kleine Zauber aus dem Bereich der Erde lagen ihr.

„Kennen Sie sie?“ wollte Ved wissen. „Ja. Sehr gut sogar. Seit sie vor einem Jahr hier ankam, verstehen wir uns gut. Ich bin wahrscheinlich ihre einzige Freundin.“

„Warum? Ich meine sie sieht ja sehr nette aus.“ Sagte der Junge verlegen.

„Ja nett ist sie. Aber die anderen meiden die arme. Wegen ihrem Bärentick.“

„Bärentick?“

„Ja. Aber mach dir besser selbst ein Bild darüber. Oh. Sie wacht gleich auf.“ Und kaum hatte Frau Susaki das ausgesprochen schlug Sarah ihre Augen auf.

Das erste was sie erblickte war das Gesicht eines besorgt aussehenden Jungen mit grünen Augen. Dann bemerkte sie ihre Lehrerin und richtete sich auf. „Wie geht es dir?“ fragte diese ihre Schülerin. „Gut.“ Sie blickte zur Seite und entdeckte die Blumen. „Oh. Danke.“ Mit einem lächeln wandte sie sich zurück zu ihrer Lehrerin.

„Ach ja. Ich habe noch etwas für dich. Hier.“ Aus ihrer Tasche zog sie einen alten Stoffbären. „Mein Teddy. Danke.“ Voller Freude nahm sie ihn entgegen und setzte sich den Bären auf den Schoß. Ved bemerkte eine Träne in ihren Augen.

„Ups ich muss gehen. Bis später.“ sagte die Lehrerin eilig nach einem Blick auf die Uhr an der Wand. Dann eilte sie aus dem Raum und ließ die beiden Jungen Menschen alleine.

Beide schauten sich kurz in die Augen, dann zuckte Sarah zusammen und legte ihren Blick auf den Bären.

„Danke für deine Hilfe“ sagte sie.

„Das habe ich doch gern gemacht. Aber warum warst du nicht in deiner Klasse?“ fragte Ved leicht besorgt.

„Die Mädchen haben meinen Teddy aus dem Fenster geworfen und ich bin ihn suchen gegangen.“

„Teddy? Bist du nicht zu alt für so etwas?“ Doch Sarah beachtete seine Bemerkung nicht, denn diese Worte hörte sie des öfteren. „Sag mal wer ist Maric?“

„Wie kommst du auf ihn?“ fragte das Mädchen zögerlich.

„Du hast seinen Namen gerufen. Im Schutzkreis, den ich errichtet habe.“

„Ach so ...“ brachte sie erleichtert vor. „Das ist mein Teddy.“ „Du rufst nach deinem Bären und zitterst dabei. Du hast mich sogar geschlagen.“ Sarah begann nervös mit ihren Fingern zu spielen und schien zu überlegen. „Geh bitte.“ Sagte das Mädchen nach einer Weile. „Gut wie du willst. Ich muss sowieso noch zu Odin. Also wir sehen uns.“ sagte er enttäuscht und verließ den Raum.
 

Sarah atmete kurz erleichtert auf. Dann schaute sie zu ihrem Bären. Er saß noch immer auf ihrem Schoß und hob den Kopf hoch. „Endlich sind sie weg.“ sagte er ärgerlich und stellte sich auf. Sarah wich zurück und versuchte den Bären von ihrem Schoß zu stoßen. Doch dieser hielt ihre Hände Fest und protestierte: “Na na na. Wer wird den gleich so frech werden! Schon vergessen du gehörst mir! Ich habe dich nicht umsonst gerettet!“

„Ich wäre lieber gestorben. Gemeinsam mit meinen Eltern.“ gab Sarah trotzig zurück.

„Du kleines Biest.“ Entgegnete er ihr mit lachender Stimme. Plötzlich wuchs der Bär zu einer Männlichen Gestalt heran und stützte seine Hände neben dem Kopf von Sarah ab. Kniend lächelte er ihr grausam entgegen und schüchterne das Mädchen damit ein. Dann packte er mit der rechten Hand Sarahs Gesicht und schaute ihr dabei tief in die Augen.

„Du bist mein. Schon seit deiner Geburt. Du stirbst nur dann, wenn ich es dir erlaube. Je mehr du dich gegen dieses Bündnis wehrst desto mehr gefällst du mir. Aber bald werde ich holen was mir zusteht.“ Er bekräftigte seine Aussage mit einem innigen Kuss. Sarah vermochte sich nicht gegen ihn zu wehren. Maric bekam immer was er wollte, denn er nahm es sich einfach.

Der Kuss raubte ihr die Kräfte und sie sagte bewusstlos gegen die Wand. Zufrieden verwandelte sich Maric zurück in den Bären und machte es sich auf ihrem Schoß bequem.
 

Als Ved das Krankenzimmer verlassen hatte, viel ihm ein, dass er seine Tasche bei Sarah liegen gelassen hatte. Er drehte noch einmal um und vor der Türe hörte er zwei Stimmen. Eine davon gehörte Sarah aber die andere kannte er nicht. Er lugte durch einen Spalt in das Zimmer und sah wie ein Junge sich über Sarah abstützte. Er hatte einen langen alten Mantel an und seine Hosen sahen schon ziemlich verschlissen aus. Ved konnte nicht verstehen was die beiden miteinander besprachen. Nur machte es den Eindruck als sei Sarah sehr verängstigt. Plötzlich küsste der Junge das Mädchen. In Ved kroch langsam ein unerklärlicher Schauer von Wut hoch. Er breitete sich in seinem Herzen aus. Am liebsten wäre er jetzt in das Zimmer gestürmt aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Nach einer Weile sank Sarah gegen die Wand und der Junge verwandelte sich in einen Stoffbären.

Ved war so geschockt das er gleich zu Odin rannte um ihm davon zu berichten. Sein Herz raste und er konnte sich nicht erklären warum ihn der Anblick dieses Jungen so aufwühlte. Besonders das Mädchen berührte sein Inneres.

Um zu Odin zu gelangen musste er einen langen Korridor entlang laufen. Immer gerade aus. An beiden Seiten von ihm befanden sich Türen die in verschiedene Unterrichtsräume führten. Manche aber waren auch dazu da um die Lords und ihre Diener in die Irre zu führen. Darum war es wichtig, dass jeder Schüler sich aus kannte. Odin sorgte stets für die Sicherheit seiner Schützlinge. Am Anfang hatte sich Ved des öfteren selber verlaufen und ganz Plötzlich war er in einer anderen Welt oder in einem Käfig gefangen. Valorian musste ihn dann immer suchen kommen.

Am Ende des Korridors lag eine große Lichtung. Die Decke war aus Glas und ermöglichte so den freien Blick auf den klaren Himmel. Es gab viele Lichtungen in Elmar. Die meisten waren neu erschaffen worden, um den Lords Fallen zu stellen. Denn diese Lichtungen boten genügend Platz für einen ausgiebigen Kampf und sie waren leicht wieder aufzubauen. Von hier aus konnte man zwischen drei weiteren Gängen wählen.

Odins Zimmer lag zwischen dem Nord und dem West Gang. Als Ved durch die gewöhnliche Holztür schritt, betrat er das Reich, in dem alle vorhergehenden Leiter gelebt und gearbeitet hatten.

Doch heute war nicht nur Odin da, sondern die gesamte Lehrerschaft beriet sich bevor sie den regulären Unterricht fortsetzten. Ved wurde schon geduldig erwartet. „Na endlich.“ rief einer der Lehrer. Der Schüler setzte sich auf seinen gewohnten Platz neben dem mächtigen Zauberer.

Jetzt erhob Odin das Wort: „Also gut. Da nun alle da sind können wir ja anfangen. Heute wurden wir, wie ihr alle wisst, von dem Lord der Schattenwölfe angegriffen. Zum Glück gab es keine Verletzten. Dank Ved. Die bewusstlosen Schüler sind nun wieder wach. Es hat sich herausgestellt, dass sie ihre Mitschülerin Sarah gesucht haben und von Schattenwölfen angegriffen wurden. Zum Glück hatte Frau Susaki die Idee sich und ihre Schüler in eine Art scheintot zu versetzten. Die Wölfe waren wohl der Meinung ihre Opfer wären vor Schreck tot umgefallen.“ Odin machte eine kurze Pause während des Gelächters der Lehrer.

„Aber was mich eigentlich beunruhigt hat war die große fremde Kraft. So etwas habe ich noch nie gespürt. Das erschreckende war, dass diese in unserer Schule zu sein scheint. Also seit auf der Hut und gebt auf eure Schüler gut acht. Gibt es noch etwas worüber wir reden sollten?“ Keiner der Lehrer machte einen Mucks und schauten sich gegenseitig kopfschüttelnd an. Darum beendete Odin das Gespräch. Sie verließen den Raum. Alle außer Ved. Der lief nervös auf und ab in dem Zimmer. „Was ist los? Das kenne ich gar nicht von dir.“ fragte Odin besorgt. „Da gibt es doch noch etwas zu besprechen.“

„Ja und was?“ wollte Odin ungeduldig wissen.

„Diese Sarah. Naja sie hat doch einen Bären bei sich oder?“

„Ja. Das ist allgemein bekannt. Warum?“

„Ähm... Er verwandelt sich in einen Jungen.“ stotterte Veds zu seinem alten Meister. „Was? Bist du dir sicher?“

„Ja. Ich habe es gesehen. Aber sie weiß nicht das ich es gesehen habe.“ erklärte der verwirrte Junge.

„Mh. Merkwürdig. Der Verwandlungszauber ist schwierig und unmöglich so lange auszuhalten. Das schafft nur jemand der sehr große Macht besitzt.“

„Und jetzt? Sollen wir ihn zur Rede stellen?“

„Nein besser nicht. Beobachte ihn. Ich lasse mir in der Zeit etwas einfallen. Erzähle am besten niemanden etwas davon. Das ist besser so.“

„Gut das mache ich.“ sagte Ved und kehrte Odin den Rücken. Dann viel ihm etwas ein: „Was ist mit Frau Susaki? Sie versteht sich doch so gut mit Sarah.“

„Stimmt. Weihe sie ein. Aber nur sie.“ Nach diesen Worten verließ Ved den Raum und suchte sofort Frau Susaki auf.

Diese unterrichtete zur Zeit Naturwissenschaften und Heilkunde. Darum wartete Ved bis der Unterricht zu Ende war und ging zu ihr ins Büro. Dort berichtete er ihr alles. Auch das was im Feuerkreis geschehen war. Zu seinem Erstaunen schien die Lehrerin nicht besonders überrascht zu sein.

„Das ist also die Erklärung für ihr merkwürdiges verhalten. Das arme Ding. Weißt du, sie hat vor einem Jahr ihre Eltern bei einem schrecklichen Brand verloren. Nur Sarah hat das Unglück überstanden. Ihre Jüngere Schwester war zu der Zeit bei ihrer Großmutter und dort ist sie heute noch. Seit dem ist sie hier. Diesen abscheulichen Bären trägt sie immer mit sich herum und ab und zu spricht sie sogar mit ihm. Ich wusste das da etwas nicht stimmt. Sie ist so klug aber auch so traurig. Als stünde sie ständig unter Druck.“

Nach einem kurzen Moment des Schweigens machte sie Ved einen Vorschlag: „Ab morgen könntest du wieder in meine Klasse gehen und so Sarah nahe sein. Freunde dich mit ihr an. Aber mach langsam. Sie kennt keine Zuwendung und ist sehr schüchtern. Da du diese Lehrgänge schon besucht hast kannst du dich ja voll auf sie konzentrieren.“

„Gut so machen wir das.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Thuja
2007-11-24T21:17:09+00:00 24.11.2007 22:17
und Geschichte nummero zwei von dir.

huch das mit den Bären war wirklich ein Schock für mich "nie mehr Bären Kuscheltiere über den Weg traue"
Das hät ich echt nicht gedacht, dass dahinter so ein fiesling steckt. Arme Sarah.
Ved soll sich mit ihr anfreunden, mir scheint aber so Sarah hätte ihn jetzt schon in ihren Bann gezogen, da kann aus Freundschaft gefährlich schnell mehr werden

kann sein das ich es schonmal gesagt hab, aber ich find den Namen Odin für den Schuldirekor klasse. Stellt ja mit die oberste Gottheit dar und bei dir ist Odin ja auch der Ranghöchste.


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