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Kein Heiliger

ABGESCHLOSSEN
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Fünfunddreißigstes Buch – Identitäten

Kein Heiliger
 

Fünfunddreißigstes Buch – Identitäten
 

„Ich werde diesen Abschaum bestrafen!“, erklang die Stimme des Enkels des Höllenfürsten entschlossen.

Und Severus und Salazar wussten, er würde es wirklich tun…
 

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Albus Dumbledore zuckte heftig zusammen, als er die mächtige Magie fühlte, sie unaufhaltsam durch das Schloss pulsierte. Es war eine düstere Aura, das wusste er.

Doch sein aktuelles Problem war weitaus wichtiger: Er musste die Leiche verschwinden lassen!

Und das war hier ein wenig prekär, immerhin war das eine Schule und überall rannten Kinder herum.

Wie konnte man da eine Leiche aus den Mauern schaffen? Vor allem, da ja auch jederzeit jemand in sein Büro kommen könnte. Vorerst würde er den Toten wohl im Nebenraum unterbringen müssen und dann, wenn alle schliefen, sie fortschaffen. Ja, das war die beste Möglichkeit.
 

Langsam erhob sich der alte Mann und richtete seinen Zauberstab auf Remus Lupin, der reglos am Boden lag. Ein abfälliges Lächeln huschte über die Lippen des Weißbartes, ehe er den Leichnam mit einem Zauber schweben ließ und in den Nebenraum transportierte.

Niemand würde erfahren, was hier passiert war. Dank der starken Schutzzauber um Hogwarts, hatte auch das Ministerium keinen Wind bekommen können. Irgendwann würde er sagen, er hätte eine Nachricht erhalten, dass der Wolf bei einem Angriff oder einem Auftrag ums Leben gekommen war.
 

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Hermine war mittlerweile mit Ron auf dem Weg in die Kerker. Sie wollte endlich Klarheit darüber, ob Professor Snape wirklich etwas mit dem Verschwinden Harrys zu tun hatte. Ihr Freund verstand natürlich nur Bahnhof, was sie ihm nicht böse nahm, immerhin hatte sie ihm kein Wort erklärt.

„Was machen wir hier, Mine?“, erklang die nörgelnde Stimme des Rothaarigen schon zum dritten Mal. Verständlich, immerhin war, außer den Slytherins, niemand gerne in den Kerkern, wenn es nicht gerade zwangsläufig durch den Unterricht geschah.

„Wir schauen nach, ob Harry hier ist“, antwortete die Braunhaarige und wurde im nächsten Moment herumgerissen. Ron packte sie an beiden Schultern und schüttelte sie einmal heftig, dann sagte er:

„Bist du noch bei Sinnen?! Glaubst du, Harry würde sich freiwillig in den Kerkern verstecken?“
 

Das Mädchen befreite sich aus dem Griff und stemmte die Hände in die Hüften.

„Ronald Weasley! Sag mal, denkst du wirklich, ich würde darüber Scherz machen?! Professor Dumbledore und ich haben ein Ritual durchgeführt, das uns eindeutig angezeigt hat, dass sich Harry in den Kerkern aufhält! Um es noch genauer zu sagen: In Snapes Räumen!“

Das ließ den anderen schlucken.

„Und du meinst, er ist wirklich da?“

„Ich hoffe es. Der Schulleiter meinte, ich sollte still sein und abwarten, aber ich kann nicht mehr warten!“

Damit drehte sie sich um und legte auch noch den restlichen Weg zurück. Ron dicht auf ihren Fersen.
 

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Aurelius hatte sich mittlerweile wieder soweit beruhigt, dass er seine Magie unter Kontrolle hatte. Es war wirklich keine gute Idee sie frei walten zu lassen. Immerhin wollten sie Hogwarts noch ein paar Jahrhunderte behalten!

„Geht es dir wieder etwas besser?“, erkundigte sich Salazar und legte eine Hand auf die Schulter seines Sohnes.

„Ja, danke. Ich mochte Remus, weißt du, und die Tatsache, dass dieser Wahnsinnige ihn einfach umgebracht hat… Woher weißt du das eigentlich? Und wieso hast du nichts unternommen?“

Der Vampir drückte den anderen erst einmal zurück auf die Sitzfläche hinter ihm, ehe er eine Erklärung abgab:

„Ich hab eigentlich nicht vorgehabt zu kommen. Aber eines der Bilder hat mich geholt, da es Angst hatte, es würde einen Mord geben. Allerdings war es schon passiert, als ich ankam. Du denkst doch nicht, dass ich zugelassen hätte, dass diese arme Kreatur stirbt, oder?“
 

Aurelius seufzte tief auf.

„Du hast Recht, entschuldige.“

„Ich mache dir keinen Vorwurf. Es ist schön, wenn man solche Freunde hat!“, lächelte der Ältere.

Severus nickte und setzte sich neben seinen Partner.

„Was hast du jetzt vor?“

„Was wohl? Ich werde ihn büßen lassen. Er hat nicht nur Remus auf dem Gewissen, sondern auch unser Kind. Er wird nicht ungestraft bleiben!“

In diesem Moment klopfte es vehement an der Tür. Die drei warfen sich fragende Blicke zu, doch niemand hatte eine Ahnung, wer da draußen stehen könnte. So wurde Salazar unsichtbar.
 

Severus erhob sich und öffnete die Türe. Er war nicht schlecht überrascht, als er zwei Löwen vor sich entdeckte.

„Was wollt ihr?“, schnarrte er sie an. Das Mädchen plusterte sich auf und erwiderte augenblicklich:

„Zu Harry!“

Das schockte den Mann dann doch. Sie wussten, dass Harry hier war?

„Wie kommt ihr Nervensägen darauf, dass er hier ist? Was soll ich mit Potter wollen?“

Ron lief rot an, machte seinen Haaren damit Konkurrenz.

„Wir wissen, dass Harry hier ist!“, erklärte Hermine mit Sicherheit in der Stimme. Etwas, das dem Vampir nicht gefiel.

„Ach ja? Und woher wollt ihr das wissen?“

„Es war nicht ganz so schwer, herauszufinden wo er sich aufhält, wie Sie vielleicht gehofft haben. Es gibt nun mal Rituale, da benötigt man nicht viel, um den Aufenthaltsort ausfindig zu machen!“

Der Tränkemeister legte eine Hand ans Kinn und dachte kurz nach.

„Das ergibt Sinn…“, murmelte er und drehte sich um.
 

„Aurelius, hast du das gehört?“, wandte er sich an seinen Partner.

„Natürlich. Lass sie rein.“

„Was?!“, entkam es dem Vampir erschrocken.

„Das ist nicht dein Ernst!“

„Doch, und jetzt mach schon!“

Grummelnd öffnete Severus die Tür weiter und scheuchte die Gryffindors ins Innere, ehe er sich noch einmal auf dem Gang umsah und die Räume verschloss. Als er sich wieder den anderen zudrehte, bemerkte er, dass seine nervenden Schüler ziemlich erstaunt waren. Und das freute ihn. Wahrscheinlich hatte ihm niemand zugetraut, in einem geschmackvoll eingerichteten Haus zu leben – in diesem Fall eben Wohnung.
 

„Ron und Hermine…“, sagte der junge Mann mit den silbrigen Haaren. Seine Augen waren etwas dunkler als sonst, doch das fiel den beiden nicht auf.

„Was führt euch hierher?“

Der Rothaarige brachte kein Wort heraus.

„Wir suchen unseren besten Freund, Harry Potter. Wir wissen, dass er hier ist!“, erklärte Hermine dafür umso entschlossener. Aurelius lachte leise.

„Nun, damit habt ihr einerseits Recht, andererseits aber auch wieder nicht.“

Das verwirrte die Schüler.

„Schatz, lass es!“, wandte Severus ein, doch er wurde übergangen.

„Was soll das heißen?“, wollte nämlich der Weasley wissen. Der Schwarzhaarige schmollte leicht und warf Salazar einen bösen Blick zu, als er ihn grinsen sah. Sein Pech, dass ihn nur diejenigen nicht sehen konnten, die es nicht sollten.
 

„Das bedeutet, Ron, dass es Harry Potter eigentlich niemals gegeben hat.“

„Sie spinnen doch! Ich kenne ihn, er ist mein bester Freund!“, brüllte der der Junge und war dabei von seinem Platz aufgesprungen. Aurelius sah dem unbeeindruckt zu.

„Setz dich wieder. Es stimmt, dass ihr ihn kennt. Aber Harry Potter war nur eine Art Zwischenexistenz, versteht ihr? Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass er sich verändert hat?“

Kurz schwieg das Paar, doch dann nickten sie. Ihr Freund hatte wirklich einige Veränderungen an den Tag gelegt.

„Sehr ihr? Diese Veränderungen kündigten die Wandlung auf sein ursprüngliches Ich an.“

Hermine sah ihr Gegenüber intensiv an.

„Wo ist er jetzt?“

„Ich sitze vor euch, Hermine. Mein Name ist Aurelius Magnus Slytherin.“

Beide schnappten nach Luft.

„Ihr seht, ich bin nicht tot.“
 

„Und Voldemort? Die Entführung?!“, brachte Ron unter Unglaube heraus.

„Nichts weiter als eine Finte. Wir wollten, dass Dumbledore glaubt, ich wäre entführt worden. So konnte ich als der, der ich bin hierher kommen und mit meinem Mann zusammen sein. Wie ihr ja wisst, bis ich mit Severus verheiratet.“

Das war genug, um den Rothaarigen in Ohnmacht fallen zu lassen.

Die Anwesenden sahen dem nur etwas sprachlos zu, unternahmen aber nichts, um den Jungen wieder aufzuwecken. Überhaupt hatten sie jetzt keine Zeit.

„Mine, ich muss euch jetzt sowieso bitten zu gehen. Wir haben noch etwas zu erledigen.“

Das braunhaarige Mädchen wirkte nicht besonders begeistert, aber Magnus oder Aurelius? – war ihr Lehrer und daran ließ nicht rütteln.
 

„Und wann können wir uns weiter unterhalten? Außerdem sollten alle erfahren, was wirklich passiert ist!“

Aurelius nickte.

„Bevor ich gehe würde ich aber gerne noch wissen, was es mit der Entführung auf sich hatte!? Ich meine, du wirst kaum zu Voldemort gegangen sein und ihm gesagt haben, dass du willst, dass seine Todesser dich aus Hogsmeade entführen sollen, oder?“

Mit entschlossenem Blick starrte sie in die grünen Augen ihres Professors, der etwas hilflos grinste.

„Also, wenn ich die ehrlich sein soll: Doch, genau so war es. Tom fand die Idee auch ganz amüsant. Allerdings war Lucius ziemlich überrascht, als ich mich verwandelte… Er hielt mich ja auch für tot. Kein Wunder also!“

Nun war es an der Gryffindor, in Ohnmacht zu fallen…
 

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Lautes Klopfen ließ den Schulleiter Hogwarts´ aufsehen. Wer wohl jetzt zu ihm wollte? Die Bilder hatten niemanden gemeldet…

„Herein!“, rief er also und erstarrte für Sekunden, als er Severus und Magnus Snape eintreten sah.

„Was führt Sie zu mir?“, fragte er freundlich nach, um keinen Verdacht zu beschwören. Noch wusste er ja nicht, dass diese beiden bereits informiert waren.

„Wir dachten, dass Sie uns etwas zu sagen haben?“, erwiderte der Silberhaarige. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt und zeigten deutliche Ablehnung dem Weißbart gegenüber. Und der bemerkte das selbstverständlich.

„Ich wüsste nicht, was das sein sollte?“

„Dann sollte ich anfangen, richtig?“, lächelte Magnus kalt.
 

Das Verhalten des Mannes vor sich mochte der alte Zauberer nicht. Es war so berechnend…

„Ich möchte mich Ihnen vorstellen:

Mein Name ist Aurelius Magnus Slytherin. Vor ungefähr siebzehn Jahren war ich Lehrer an dieser Schule. Sie waren damals derjenige, der mich für einen Heiligen hielt. Sie nahmen mich ohne Fragen im Orden auf. Und Sie waren es, der sich verraten und enttäuscht fühlte, als ich nicht nach Ihrer Pfeife tanzte. Sie haben mich damals hinterrücks ermordet und es auf Tom Riddle geschoben. Ihre Schuld war es, dass Severus und ich unser Kind verloren haben.“
 

Albus schluckte sichtlich. All die Zeit hatte er ein so schlechtes Gefühl gehabt, wenn er Severus´ Mann gesehen hatte. Es war also wirklich kein Irrtum gewesen, als er den Verdacht gehabt hatte, er wäre Aurelius. DER Aurelius von damals.

„Es ist unverzeihlich, dass Sie Morde begehen, nur, weil Ihnen etwas nicht passt! Mich wollten Sie töten, weil ich kein Heiliger war, so wie Sie allen erzählt hatten. Und wie viele andere mussten schon dran glauben? Es war Ihre Schuld, dass Tom in ein schwarzes Loch fiel und vom Weg abkam, immerhin hatten Sie ihm das genommen, was ihm half an ein besseres Leben zu glauben und dafür zu kämpfen. Sie haben MICH ihm und all den anderen weggenommen!! Nicht zu vergessen, dass Sie ein unschuldiges Baby auf dem Gewissen haben!

Und Remus Lupin!“
 

Dumbledore zuckte zusammen. Mit jedem Wort war sein Gegenüber lauter geworden. Seine Augenfarbe war zu einem immer dunkleren Grün geworden, bis sie schließlich ganz schwarz geworden waren. Die Magie, die von dem Mann mit den silbernen Haaren ausging, war ängstigend. Es war eine Macht, eine Präsens, die er noch niemals vorher wahrgenommen hatte und die er nicht zuordnen konnte.

„Warte, das ist ein Missverständnis!“, versuchte er zu erklären, doch es war schwer gegen den Druck, der sich immer weiter aufbaute, anzukommen.

„Versuche nicht, dich zu rechtfertigen, alter Mann! Verleugne deine Fehler nicht, denn das ist unmöglich!“, grollte Aurelius wütend.

Es ärgerte ihn, dass dieser verblendete alte Greis es wagte, seine Stimme zu erheben.

„Ich schöre dir, die Pforten ins Himmelsreich werden dir auf Ewig versperrt bleiben! Du wirst in der Holle umherwandern, bis zum Jüngsten Tage und noch viel länger!“
 

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Ron und Hermine waren aufgewacht, als eine Magiewelle sie erfasst hatte. So wie alle Menschen im Schloss, hatten sie Angst. Niemand wusste, was vor sich ging und woher die Kraft kam.

„Wir sollten versuchen einen Lehrer zu finden“, schlug das Mädchen vor. Ihr Freund, der keine bessere Idee hatte, stimmte zu.

So machten sie sich langsam auf die Suche. Doch war der Weg zu den Treppen schon schwer gewesen, so schien es beinahe unmöglich, sie jetzt zu erklimmen.

„Das schaffen wir nicht, der Druck ist zu hoch“, meinte der Rothaarige und seufzte. Er ließ sich an der Wand entlang zu Boden gleiten, was etwas schneller ging als normal, da er von der Magie regelrecht nach unten gedrückt wurde.
 

„Stimmt. Aber wir können doch nicht untätig bleiben! Meinst du, die Hauselfen können sich besser bewegen?“

Ihr Freund musterte sie eingehend.

„Bist du krank?“

„Warum?“

„Na ja, ich erinnere mich da an B.Elfe.R…“

„Das ist nicht witzig! Außerdem befehle ich ihnen nichts, ich bitte nur um einen Gefallen!“, verteidigte sich das Mädchen.

„Schon klar. Du weißt aber schon, dass das für die das Gleiche ist?“

Sie schnaubte und versuchte einen Elfen zu rufen. Tatsächlich erschien Dobby. Doch auch er hatte offensichtlich Probleme mit der Magie, die um sie herum waberte und das Schloss regelrecht auszufüllen schien.
 

„Hermine haben Dobby gerufen?“, erklang die Stimme des Hauselfen, der die beiden aus großen Glubschaugen musterte.

„Dobby, weißt du, was hier los ist?“, fragte die Gryffindor sofort nach.

„Nein, Dobby nicht wissen! Aber Dobby können schauen gehen!“

„Wenn du das machen könntest? Wir kommen die Treppe nicht hoch“, erklärte das Mädchen weiter. Der Elf nickte beschwerlich und verschwand mit einem Plopp.
 

„Denkst du, er findest etwas heraus?“, wollte Ron wissen und stöhnte gelangweilt auf.

„Wenn nicht, weiß ich auch nicht weiter. Wir haben ja keine Ahnung, wie lange das noch anhält.“
 

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Draco Malfoy war verwirrt. Er kannte diese Magie nicht, dennoch war sie ihm irgendwie nicht fremd. Er musste irgendwie an seinen Paten denken, aber dafür war die Kraft dann doch zu stark. Aber vielleicht…?

„He, hast du eine Idee, was da los ist?“, wollte Blaise neben ihm wissen. Der Blonde drehte den Kopf in die Richtung und seufzte theatralisch.

„Sehe ich aus, als wüsste ich alles über jeden auf diesem Planeten?“

„Na ja…“

„Behalte es für dich. Aber du hast Recht, ich habe da tatsächlich eine Vermutung. Und wenn ich richtig liege, dürfte uns womöglich noch eine kleine Überraschung bevorstehen.“

Der Zabini rieb sich über die Nase, nachdem er es geschafft hatte den Arm zu heben.
 

„Sagst du mir auch, was dein geniales Gehirn denkt?“

„Nun, mein Genie denkt, dass es sich um unseren Professor Snape handelt.“

„Was, dein Pate?!“, entkam es dem anderen.

„Nein, du Idiot! Sein Mann, Magnus Snape!“

„Oh…“

„Ja, oh. Er ist nicht so ungefährlich, wie alle glauben.“

„Du weißt mehr über ihn, als die anderen, oder?

„Mit Sicherheit…“
 


 

So, hier beende ich das Kapitel einmal. Was sagt ihr?

Ich denke, es werden noch ein oder zwei Kaps folgen. Mal schauen!^^

Bye, Mitani



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