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Kein Heiliger

ABGESCHLOSSEN
von

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Zweiunddreißigstes Buch – Er lebt!

Zweiunddreißigstes Buch – Er lebt!
 

So von Wahnsinn gefüllte Augen hatte er noch nie gesehen!

Und es war wohl logisch, dass ihn sein Weg in die Kerker führte, um dort auf Severus und Magnus zu warten, denen er mitteilen wollte, was soeben passiert war.
 

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Remus saß für mindestens eine Stunde vor der Tür zu den Räumen der beiden, bis eben jene kamen.

„Was machst du hier?“, erkundigte sich Magnus und legte den Kopf schief. Dass der Werwolf so schnell wieder hier auftauchen würde, hatte er nicht gedacht.

„Aber komm erst mal mit rein“, meinte er dann und zischte dem Portrait das Passwort zu. Severus und Remus folgten dem Silberhaarigen und setzten sich kurz darauf an den Kamin.

Eine Kanne Tee erschien neben Tassen vor ihnen auf dem Tisch und verströmte seinen Duft.
 

„Ich war eben noch beim Schulleiter…“, begann Remus, unterbrach sich bei dem Gedanken, als er an den wahnsinnigen Blick zurückdachte. Ein kalter Schauer rann ihm über den Rücken, dann aber richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden anderen.

„Es war erschreckend, wirklich. Niemals zuvor hatte ich Angst vor Dumbledore, aber gerade vorhin… Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich das nicht einmal mir selbst abkaufen, aber der Mann ist verrückt geworden!“

Beruhigend nickte Magnus und lehnte sich auf dem Sofa zurück.

„Wir glauben dir jedes Wort, keine Angst. Aber was hat er denn gesagt?“

Remus sah den Langhaarigen an und erzählte knapp, dass der Schulleiter vermutete, Magnus Snape wäre ein hinterhältiger Bösewicht, der Severus verflucht hatte.
 

Der Vampir und sein Partner brachen in heiteres Gelächter aus und konnten sich nur schwer beruhigen. Der Werwolf hingegen starrte die beiden einerseits erschreckt, andererseits fasziniert an. Nicht zuletzt, weil er Severus Snape noch nie hatte so lachen sehen. Jeder kannte sein höhnisches oder zynisches Mundverziehen, aber eben nicht dieses ehrliche, herzhafte Lachen, das tief aus ihm heraus kam.

„Wie dem auch sei, Remi, ich habe Sev bestimmt nicht verflucht. Und dass Albus das annimmt… Vielleicht hat er Angst, dass ihm sein Giftmischer wegläuft?“

„Äh…? Wie meinst du das?“

„Ganz einfach…“, antwortete Severus für seinen Partner.

„…Albus lässt mich gelegentlich auch Gifte brauen. Und du glaubst doch nicht, dass er die nur als Sammlerstücke gebraucht, oder?“

„Ihr wollt mir sagen, dass er damit Menschen ermordet?!“, entkam es dem wirklich schwer belasteten Lupin.

„Ganz genau das“, bestätigte Magnus jedoch nur.
 

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Hermine Granger, ihres Zeichens Leseratte mit Abzeichen und sämtlichem anderen Klimbim, las den gerade erhaltenen Brief nun zum vierten Mal. Sie konnte nicht glauben, dass der Schulleiter vielleicht doch schon eine Möglichkeit gefunden hatte, wie das Ritual Harrys Aufenthaltsort preisgeben können würde.

Ronald, der neben ihr saß, so wie zumeist, sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Was bist du denn so begeistert? Kommt ein neues Buch raus?“, fragte er also und kassierte dafür eine Kopfnuss, deren Einhandlung er nicht begriff. Hatte er etwas Falsches gesagt?

„Nein, du Dummkopf, es kommt kein Buch raus! Das hier ist noch viel besser!!“

Aufgeregt sprang die Gryffindor von ihrem Platz und warf das Pergament in den Kamin, ehe sie sich auf den Weg zum Büro des Rektors machte.
 

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Albus Dumbledore hatte die benötigten Utensilien bereits auf seinem frei geräumten Schreibtisch vorbereitet und saß nun mit aneinander gelegten Fingerspitzen in seinem Sessel. Seine Gedanken kreisten irgendwo in viertausend Metern Höhe, so dass er das Klopfen und anschließende Eintreten seiner Lieblingsstreberin nicht bemerkte.

„Professor?“, riss ihn dann aber die Stimme Hermines aus den Sphären seines Wahnsinns und sein Blick richtete sich auf die Schülerin.

„Schön, dass Sie gleich gekommen sind, Ms. Granger“, lächelte er ihr zu und erhob sich von seinem Platz.

„Können wir gleich anfangen, Professor? Ich kann kaum erwarten, was das veränderte Rezept bewirkt!“
 

„Natürlich. Kommen Sie näher.“

Hermine tat was man ihr sagte und stellte sich direkt vor den Schreibtisch, konnte so das Pergament, den Kelch, aber auch noch eine kleine Phiole mit einer anderen Flüssigkeit entdecken, die sicher kein Blut war.

Ihre Augen waren auf das Geschehen geheftet, das darin bestand, dass der Rektor die Phiole entkorkte, den Inhalt in den Kelch goss und dann mit Blut auffüllte. Anschließend sprach er den Ritualspruch und tauchte das Pergament hinein, das sich sofort voll sog und einmal aufleuchtete, ehe Albus es wieder in die Hand nahm.

Dies war nun der Augenblick, der entscheidend sein würde.
 

Langsam entrollte der Schulleiter das Papier und las. Sein Gesicht hellte sich auf und das Mädchen wusste, es konnte nur etwas Gutes sein.

„Wie mir scheint, hat die Veränderung tatsächlich dazu geführt, dass wir herausfinden konnten, ob Harry noch lebt. Und das tut er definitiv!“

Hermine konnte nicht anders als zu jubeln. Sie war einfach überglücklich, dass ihr bester Freund noch lebte und sie jetzt vielleicht eine Chance hatten ihn zu retten.

„Ja, das ist in der Tat ein Grund zur Freude, Ms. Granger. Und ich bin mir sicher, ihre Freunde werden das genauso sehen. Aber wir sollten dennoch einen dritten Versuch starten, nachdem ich noch eine Kleinigkeit verändert habe. Ich schätze, dass wir so seinen Aufenthaltsort finden können. Ich brauche etwas sehr persönliches von ihm. Ein Haar beispielsweise oder die Zahnbürste. Wenn Sie mir das mitbringen könnten?“
 

Das Mädchen sah den Mann vor sich überrascht und gleichzeitig verwirrt an. Wofür brauchte man denn das?

„Ich möchte versuchen den Ort seines Aufenthaltes anhand seiner DNA zu lokalisieren. Also?“, meinte er beifügend, als hätte er ihre Gedanken gelesen – was er zweifelsohne auch getan hatte, nur, dass Hermine das nicht bemerkt hatte.

Die Schülerin nickte kurz, dann lächelte sie und bedankte sich, ehe sie begeistert und voller Tatendrang die Gänge netlang stürmte.
 

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Draco Malfoy, seines Zeichens begehrtester Junggeselle Hogwarts´ - nach Harry Potter – und Prinz von Slytherin, war auf dem Weg in Richtung Eulerei. In seiner Jackentasche steckte wieder einmal ein Brief an seinen Vater, mit dem er selbigen bestimmt verrückt machen würde. Aber das war eben die Strafe, wenn man einem Malfoy seine Rache vorenthielt oder einfach nur die Wahrheit. Man belog Malfoys nicht, das war ein ungeschriebenes Gesetz, genau wie dieses:

Ein Malfoy durfte weder geschlagen, getreten, gedemütigt, eingesperrt oder untergraben werden, geschweige denn sein Stolz verletzt.
 

Woher hätte er auch ahnen sollen, dass die nervigste aller Gryffindors, die zudem auch noch ein Schlammblut war, ausgerechnet DAS nicht wusste?!

So kam es also wie es kommen musste:

Hermine Granger rannte überglücklich durch die Gänge und bemerkte so nicht den Malfoy – der wie schon erwähnt, durch sämtliche ungeschriebene Gesetze geschützt war - der ihr entgegen kam. Es war nur eine Frage von Sekunden, bis der Blonde, der unter der Schülerin begraben worden war, laut schreiend einer Furie Konkurrenz machen würde.
 

„SCHLAMMBLUT!!!“, schrie er auch schon und war in einer Laune, in der man ihm nicht freiwillig über den Weg laufen wollte. Er war sich sicher, dass seine Stimme jegliche anderen Mitschüler vertrieben hätte, aber nicht die hier. Das Mädchen sah ihn einfach nur verpeilt an, dann grinste sie plötzlich und sprang auf.

„Er lebt!“, rief sie ihm nur zu und dann war sie auf und davon.

Zurück blieb ein sich missachtet und misshandelt fühlender Draco, der nicht verstand, was eben wirklich passiert war. Warum hatte die denn so gegrinst?

Nahmen die Löwen neuerdings Drogen?

Vielleicht verteilte Dumbledore ja welche? Ja, das musste es sein! Das würde auch erklären, weshalb der immerzu fröhlich in die Welt grinste…
 

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Dennoch hatte Lucius einen Brief von seinem Sohn bekommen und war wieder einmal dabei sich die Haare zu raufen. Was stellte der Bengel auch für Fragen!

Aber es war doch amüsant gewesen, dass nicht nur sein Sohnemann den ganzen Spaß gehabt hatte, denn er hatte noch eilig ein ellenlanges Gezeter darunter gesetzt, dass man Schlammblüter anleinen müsse.

Davon redete er ja schon immer, aber wer hörte schon auf Lucius Malfoy?
 

Keiner – eben!!!
 

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Ron begegnete seiner Freundin auf dem Weg zur Großen Halle. Sie schien ausgelassen wie noch nie und sprang ihm im wahrsten Sinne des Wortes in die Arme.

„Er lebt!“, trällerte sie glücklich und schlang die Arme um seinen Hals, vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter und lachte wie von Sinnen. Der Rothaarige hatte keinen Schimmer, was er dazu sagen sollte und wartete, bis sie sich beruhigt haben würde.

Wann das allerdings der Fall wäre, wusste er nicht und so schleppte er sie einfach mit in die Halle.
 

Dort angekommen, setzte er sich mit Hermine hin und wurde natürlich sofort von seinen Mitschülern ausgefragt. Es kam immerhin nicht alle Tage vor, dass die Vorbildschülerin in ihrem Haus so ein eigentümliches Verhalten an den Tag legte.

„Ich hab keinen Plan, echt! Die benimmt sich schon seit einer Weile so. Ich glaube, das ist wegen… na ja, wegen Harry…“, antwortete der Rothaarige und seufzte traurig. Die anderen senkten betreten den Blick, wurden aber sogleich wieder aus ihren trüben Gedanken gerissen, als Hermine die Stimme erhob:
 

„Harry lebt!! Dumbledore kann das bestätigen!“

Entgeistert über diesen dummen Witz starrten die Schüler des Hauses Gryffindor zu dem Mädchen und waren sich nicht sicher, ob sie ihr glauben sollten.

„Es stimmt, er hat gesagt, ich soll es euch erzählen! Harry lebt und bald wissen wir auch wo er ist!“

Sie hatte während ihrer Worte die Faust auf den Tisch geschlagen, um ihren Worten mehr Glaubhaftigkeit zu verleihen. Und langsam schien es zu wirken, denn die Schüler grinsten einer nach dem anderen und dann brach der gesamte Tisch in Jubelgeschreie aus, nachdem die Neuigkeit die Runde gemacht hatte.
 

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Unterdessen hatte Remus wieder einmal im Büro des Schulleiters zu erscheinen. Etwas, das er äußerst ungern tat. Aber er musste, das war ihm klar. Allerdings fragte er sich, warum er zu ihm sollte, war er doch erst gewesen…

So klopfte er, als er vor der Tür stand und trat ein, nachdem er die Aufforderung erhalten hatte.
 

„Remus, mein Lieber, ich habe da ein Gerücht gehört“, begann der alte Mann und musterte den Werwolf auffällig genau. Das war etwas, was der Braunhaarige nicht von Albus kannte und es behagte ihm absolut nicht. Und er wusste, er musste seine Gedanken verbergen, wenn er nicht wollte, dass der Rektor etwas von seinem Verhältnis zu Severus und Magnus erfuhr.

„Was ist das für ein Gerücht?“

„Die Geister haben mir erzählt, dass du dich mit Severus und seinem so genannten Mann unterhalten hast. Stimmt das?“
 

Gut, er wusste, er saß in der Patsche. Aber wer konnte schon ahnen, dass sich die Geister so benutzen ließen? Gut, Peevs war da vielleicht eine Ausnahme, der tat nur, was für ihn lustig war, aber die anderen? Man hätte annehmen sollen, dass gerade die es besser wüssten. Scheinbar hatte er sich da geirrt.

„Nun ja, sie haben mich bemerkt, was sollte ich anderes tun, als mich zu zeigen?“, versuchte er sich also erst einmal in eine andere Lage zu bringen.

„Wie konnte das passieren? Man sollte annehmen, dass du besser bist!“, entgegnete der Weißbart mit ruhiger, aber sehr ernster Stimme. Ein Zeichen, dass er wirklich böse war. Aber noch hatte er sich unter Kontrolle, das war etwas, das Remus einigermaßen beruhigte.
 

Dennoch, er musste auf der Hut sein, der Schulleiter konnte jeden Augenblick einen Fluch auf ihn aussprechen und dann? Würde er sich wehren können? Albus war ein sehr alter, aber dafür auch mächtiger Zauberer, das bedeutete, seine Flüche waren nicht gerade schwach.

„Ja, vielleicht… Es ist ja nicht so, dass ich das geplant habe! Außerdem hätte man davon ausgehen können, dass Severus in der Umgebung seiner Räume Schutzzauber anbringt, damit er weißt, ob sich jemand nähert. Und wie hätte ich die so schnell alle finden sollen?“

Remus unterbrach sich einen Moment, dann fuhr er fort:

„Aber du hättest sie doch bemerken müssen, oder? Ich meine, du bist der Schulleiter, du müsstest darüber informiert sein!“
 

Als der Werwolf das letzte Wort gesprochen hatte wusste er, dass er lieber nichts hätte sagen sollen. Albus in seinen Fehler mit einzukalkulieren war wirklich dumm gewesen. Scheinbar kochte der alte Mann nun noch mehr.

„Was bildest du dir ein?! Ich tue schon so viel für die Zauberwelt, da kann ich nicht auch noch solche Kleinigkeiten beachten!“

Sämtliches Glas in der Umgebung zerbarst und fügten dem Braunhaarigen einige Schnitte zu. Nichts Ernstes, mit den richtigen Tränken schnell geheilt, aber dennoch, es war ein Beweis für die Wut des alten Mannes.

„Entschuldige, du hast Recht!“, versuchte Remus ihn zu besänftigen, aber es wollte wohl nicht so recht klappen.

„Raus mit dir!!“, brüllte Albus daraufhin nur und richtete seinen Zauberstab auf den Werwolf:

„Crucio!“
 

Die Tür knallte gerade ins Schloss, als der grüne Fluch in das Holz selbiger krachte und ihn vor den Schmerzen bewahrte.
 

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Als Draco Malfoy am folgenden Morgen in die Große Halle kam, herrschte ein ungewohntes Klima. Viele tuschelten, andere redeten laut gestikulierend und die nächsten schrieen quer über den Tisch oder durch die Halle:
 

„Potter lebt!!“
 

Alle wussten es, nur er war mal wieder ausgeschlossen worden. Außerdem, seit wann war das denn bekannt? Warum hatte ihm Blaise nichts gesagt? Und Theo? Der war doch so heiß auf Potter!

Moment! Er wusste doch, dass der lebte, warum regte er sich eigentlich auf? Ja, er hatte es vor allen gewusst…

Mit einem hämischen Grinsen setzte er sich auf seinen Platz und beobachtete das Verhalten der anderen Schüler. Es war doch wirklich zu drollig, wie die sich freuten. Noch hatten sie ja keine Ahnung, dass ihr gerühmter Held mit dem Dunklen Lord per Du war!

Das würde wohl noch schneller als Lauffeuer durch die Schule und dann durch das Land gehen, als das hier.
 

Blaise musterte seinen besten Freund von der Seite und fragte sich, warum der andere so grinste. War etwas passiert, von dem er noch nichts wusste?

„Draco, was ist passiert, dass du so grinst?“
 

„Oh, ich frage mich nur gerade, ob der Tagesprophet ein Sonderblatt drucken wird?“
 


 

Sorry für die lange Wartezeit, aber ich war in letzter Zeit in keiner so guten Verfassung und musste mich erholen.

Hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat.

Bye, Mitani



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