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When enemies become friends - Wenn aus Feinden Freunde werden

Zwei Padawane, ein Meister und jede Menge unvorhergesehene Dinge - Chaos pur
von

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Wieso müssen Bösewichter und Entführte immer alles so schwer machen?

Ganze zehn Standartminuten starrte Leena jetzt schon auf die Stelle, an der Obi-Wan verschwunden sein musste. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Denn wenn es war, dann war sie bei ihrer Prüfung gescheitert ... endgültig. Und alles nur diesem vollkommen vertrottelten Kenobi zu verdanken, der sich einfach vom Wüstenboden verschlucken ließ!

Plötzlich legte jemand ihr eine Hand auf die Schulter. Leena schreckte auf, beruhigte sich aber augenblicklich wieder, als sie erkannte, dass es Qui-Gon war. Der Jedi brauchte die Frage nicht zu stellen, seine Präsenz in der Macht zeigte seine Sorge nur allzu klar. „Er scheint wie vom Erdboden verschluckt“, sagte sie leise. „Ich würde sagen, er ist vom Wüstenboden verschluckt worden.“

Ungläubig hob Jinn eine Augenbraue. Es klang ja auch reichlich unsinnig, was sie da redete, aber trotzdem ... es schien wahr zu sein. Die Padawan war in dieser Situation zu verwirrt und nervös, um in der Macht nach der Wahrheit ihrer Vermutung zu suchen.

“Vom Wüstenboden verschluckt?“, wiederholte Qui-Gon, sichtlich perplex. „Meinst du wirklich? Das klingt ... nicht richtig.“, sagte er dann ein wenig unsicher.

Leena drehte sich nun zu ihm um. „Meister Qui-Gon Jinn, welche Erklärung habt Ihr für das Verschwinden Eures Padawan angesichts dieser Sandwirbel und der Tatsache, dass Tatooine unzureichend erforscht ist? Von der Oberfläche dieses Planeten ist kaum etwas bekannt, geschweige denn, dass wir irgendetwas darüber wissen, was sich unter diesen Massen von Sand und Stein verbirgt.“ Ihre dunkelblauen Augen begegneten seinen Helleren.

„Keine“, gab der ältere Mann zu. „Vielleicht hast du Recht ...“ Er schien noch immer nicht sehr begeistert von der Idee, dass sein Padawan sich irgendwo unter ihren Füßen befinden konnte.

Leena war auch nicht gerade bester Laune. „Ich denke, wir sollten wieder in den Schatten gehen ...“, schlug sie ein wenig lahm vor. Jetzt brauchten sie beide erst einmal Zeit zum Nachdenken. Und dann waren sie vielleicht in der Lage, zu handeln. Wie auch immer ...

Meister Jinn nickte nur und ging voraus. Geschockt folgte die Padawan ihm. Ohne auf ihre Umgebung zu achten, ließ sie sich wieder mit dem Rücken an der Felswand zu Boden sinken. Sie senkte den Kopf, um Qui-Gon nicht ansehen zu müssen. Sie wusste, wie es im Innern des Mannes aussehen musste. Kurz gefasst: Sehr, sehr schlecht.

Leena ging es kein bisschen besser. Sie hing trüben Gedanken nach, während sie einfach nur dasaß und ins Leere – gut, in die Wüste – starrte. Sie hatte versagt. Obi-Wan war verschwunden. Sie hatte nur eine einzige Chance, noch halbwegs gut aus dieser Tinte, in der sie steckte, herauszukommen: Kenobi suchen. Und zwar alleine, ohne Qui-Gon.

Abrupt stand die Dunkelhaarige auf. Sie spürte den bohrenden Blick des Jedi-Meisters auf ihrem Gesicht, doch sie blickte ihn nicht an. „Ich gehe Obi-Wan suchen“, sagte sie ruhig. „Es ist besser, wenn Ihr ... mich nicht begleitet.“

Zu ihrer Überraschung widersprach Qui-Gon nicht. „Wie du meinst ... Ich werde mir ein sicheres Versteck in der Formation suchen.“

Leena nickte nur, dann drehte sie sich um und verließ den Jedi. Es gefiel ihr nicht, ihn zurückzulassen – zumal das entgegen ihrem Auftrag war –, aber was blieb ihr anderes übrig? Ein Instinkt sagte ihr, dass sie den verschwundenen Padawan ohne Begleitung suchen musste. Und sie hatte gelernt, auf ihre Instinkte zu hören.

Ohne darauf zu achten, war die junge Frau zu der Stelle zurückgekehrt, an der Obi-Wan verschwunden war. Mit einem Fuß durchwühlte sie den aufgewirbelten Sand. Es waren bizarre Muster, die sie unter anderen Umständen vermutlich interessiert hätten. Aber hier war keine zeit für unfreiwillige Kunst ...

Moment mal! Leena merkte auf. Unfreiwillige Kunst ... vielleicht hatte Obi-Wan ja irgendwelche Dinge oder Zeichen hinterlassen, die ihr bei der Suche helfen konnten. Die Padawan glaubte zwar nicht daran, aber man konnte nie wissen. Suchen musste sie auf jeden Fall.

Als Erstes folgte sie den Windungen der Sandwirbel, vielleicht enthielten sie eine versteckte Botschaft.

Nach fünf Minuten gab sie es auf. Nein, die Wirbel würden ihr nicht weiterhelfen. Also suchte sie unter dem aufgewirbelten Sand nach Spuren oder Dingen, die Padawan Kenobi womöglich verloren oder fallen gelassen hatte.

Nach wiederum fünf Minuten vergeblicher Suche fand Leena etwas, das ihr Herz für einen Moment schneller schlagen ließ: Ein Medaillon, von dem sie wusste, dass es Obi-Wan gehört hatte. Er hatte es von seiner Mutter bekommen, nachdem er die Prüfung zur Aufnahme in den Jedi-Tempel bestanden hatte.

Leena hob den Kopf und sah sich um. Ein einzelnes Medaillon war keine Hilfe bei der Suche nach einem Menschen, es sei denn ...

Die Zwanzigjährige drückte leicht auf das in das Medaillon eingravierte verschlungene O-W, mehr aus Neugier als aus wirklicher Hoffnung, dort einen Hinweis zu finden. Der Anhänger sprang mit einem leisen Klacken auf und die verdutzte Leena fand in seinem Innern einen Holowürfel.

Vorsichtig entfernte die Padawan den Kristallwürfel aus seiner Halterung im Medaillon und versuchte, ihn zu starten. Wie sie erwartet hatte, war er mit einem Code gesichert. Leena kannte Obi-Wans persönlichen Code für Holowürfel – oder Türen oder was auch immer – auswendig, sie hatte ihn sich extra für diesen Auftrag einprägen müssen. Nun murmelte sie rasch die Zahlenfolge – 342318 – und hoffte, dass der Kristallwürfel auch auf ihre Stimme programmiert war. Er war. Ein blassblaues Hologramm Obi-Wans erschien. Leena glaubte, dass es eine Lifeschaltung zu dem augenblicklichen Aufenthaltsort des achtzehnjährigen Padawan war. Die Gründe für diese Vermutung waren sehr einfach: Obi-Wan Kenobi war mit Energiefesseln bewegungsunfähig gemacht und wirkte ziemlich ramponiert. Sein jungenhaftes Gesicht wurde von zwei langen, blutigen Streifen an den Wangen verunziert.

Verdutzt und sprachlos starrte Leena das Hologramm an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-03-25T19:08:08+00:00 25.03.2008 20:08
Hey du da,
deinen Schreibstiel finde ich wirklich gut und auch auf eine etwas besondere Art ausgefallen. Alles in allem ist es bist jetzt sehr gut. Nur so weit ich weis ahtten Obi-Wan Kenobi und Qui Gon Jin nie etwas mit einer Leena zu tun. Ich musste auch höllisch aufpassen dass ich nicht iwelche Personen aus dem riesengroßen Star Wars Universum Kreuze. Das ist vor allem der Fall wenn man eigene erfindet. Denn soweit ich weis gibt es nur eine Art von Spezies die sich Aleena nennt. Sonst finde ich kannst du gut schreiben und hoffe auf eine Fortsetzung
*hope*
Von:  Glasschmetterling
2007-12-05T21:51:31+00:00 05.12.2007 22:51
*kopfkratz*

Gibts hier noch gar keine Kommentare? Wundert mich irgendwie... ^^

Also dein Schreibstil gefällt mir ziemlich gut, besonders die bisschen sarkastische Ader, die da manchmal durchkommt, sagt mir zu (auch bei den Kapiteltiteln... *g*)

Die Idee, dass der Jedi-Tempel einer Padawan als Prüfung ausgerechnet den Kerl zuteilt, den sie aufs Blut nicht ausstehen kann, gefällt mir auch wirklich gut... das passt zu denen, irgendwie *hust*

Was mich allerdings irgendwie verwirrt ist die Sache mit dem Holowürfel... wer hat den präpariert? Wenn Obi-Wan, dann stell ichs mir schwierig vor, ne Kamera zu installieren, die ihn aufnimmt, während er gefesselt und geschlagen wird...
Wenns die Entführer waren, wie haben sies geschafft, an den Code für das Medaillon ranzukommen...

Fragen über Fragen... ich bin wirklich neugierig, was da im Endeffekt rauskommt... *auf neues Kapitel hoff*

Darky


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