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Amnesie

Wenn man sein Leben vergisst...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, Leute.
Erst einmal eine riesengroße Entschuldige. Ja, es hat wirklich sehr lange gedauert, bis ich endlich weiter mache. Aber ich war auch sehr lange Zeit hier überhaupt nicht mehr aktiv. Keine Zeit >.< Von daher hoffe ich, ihr verzeiht mir und habt weiterhin Spaß beim Lesen! Ich habe diese ff fertig geschrieben und werde euch in der nächsten Zeit, sowie zu den anderen ffs, wöchentlich ein Kapitel online stellen. Ich wünsche euch sehr viel Spaß beim Lesen und noch mal, Entschuldigung >.< Komplett anzeigen

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Die Wahrheit über Itachi

Zwei Wochen waren vergangen. Zwei Wochen, seitdem Sasuke die Wahrheit auf so brutale Art und Weise erfahren hatte. Zwei Wochen, in denen Sakura immer noch mit ihren Schuldgefühlen zu kämpfen hatte. Und mit so vielem mehr.

Angefangen bei der Morgenübelkeit. Warum nannte man es so, wenn man sich nicht nur morgens, sondern den ganzen Tag übergab?

Ein weiteres Problem auf ihrer Liste? Sakura hatte vor genau zehn Tagen ihren Freunden die Situation geschildert. Sakura hatte nicht mit viel Verständnis gerechnet. Von Narutos Wutausbruch war sie auch nicht sonderlich überrascht gewesen. Dennoch tat es weh, wie ihre Freunde sie behandelten. Oder nicht. Seit zehn Tagen hatte Sakura nichts mehr von ihnen gehört. Ob sie überhaupt noch Freunde waren, dabei war sich Sakura nicht sicher.

Es schmerzte zu wissen, dass man nur noch eine Person im Leben hatte, die für einen da war. Tsunade und Shizune blieben bei dieser ganzen Angelegenheit eher neutral. Sensei Kakashi war noch für Sakura da. Das hatte er ihr gesagt. Sakura war sich bewusst, wie viel es Kakashi abverlangte, für seine Schülerin da zu sein, wo er doch selbst dabei Probleme bekommen konnte.

Das nächste, schwerwiegende Problem, war Sasuke. Er war noch nicht entlassen worden. Er war ein zu großes `Gefahrenpotential`, wie Tsunade sich ausgedrückt hatte. Sakura war sich klar – und es schien ihr auch vernünftig – das sie ihm Moment nicht zu Sasuke durfte. Dennoch hätte sie ihm gerne die ganze Angelegenheit erklärt. Sie hoffte das sie eines Tages dazu in der Lage war und das es Sasuke dann vielleicht ein wenig besser ging.

Freunde würden sie wohl niemals mehr werden. Sasuke gehörte nicht zu den Leuten, die so einfach verziehen. Vor allem nicht einen solchen Verrat.

Und damit war Sakura auf dem letzten Punkt angelangt.

Itachi machte Sakura Sorgen. Große sogar. Wenn sie an die Nacht zurück dachte, in der der Kampf stattgefunden hatte…

Noch immer sah sie das Bild vor sich, wenn sie die Augen schloss. Sasuke, der mit Chidori Itachi angriff. Und Itachi, der nichts tat. Sich nicht verteidigte, angriff oder auswich. Er hatte nur da gestanden, darauf gewartet, dass Sasuke ihm den Todesstoß verpassen würde.

Wieso? Diese Frage kreiste seit Tagen in Sakuras Kopf herum. Warum wollte Itachi sterben?

Er hatte gesagt, er würde sie lieben. Sie hatte es ihm gesagt. Sie erwartete ein Kind zusammen und er wollte für sie und das Ungeborene da sein. Und dennoch…Wenn Sasori nicht gewesen wäre, dann hätte Sakura alles verloren.

Bisher hatte sich die Kunoichi nicht getraut gehabt, Itachi danach zu fragen. Zu groß war ihre Angst vor der Antwort gewesen. Doch die Ungewissheit nagte an ihr.

War Itachi selbstmordgefährdet? Er tat alles, um Sasuke gegen sich aufzuwiegeln. Aber nur bei Sasuke.

Sakura hatte das untrügerische Gefühl, es hatte etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun. Warum Itachi seinen Clan umgebracht hatte und nur seinen Bruder am Leben gelassen hatte.

„Bin fertig mit duschen.“

Komplett angezogen, aber noch mit nassen Haaren, betrat Itachi die Küche. Als Sakuras Blick auf ihn fiel, hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie musste die Wahrheit wissen. Sie hatte für Itachi und ihre Liebe zu ihm so viel geopfert. Sie hatte ein Recht auf die Wahrheit. Sie musste es wissen, denn letztendlich war Itachi ein Massenmörder. Einen, den sie zwar liebte, aber dennoch…

Zweifel beschlichen Sakura. Hatte sie das Richtige getan? Oder war sie nur in einem Sog aus Leidenschaft mitgerissen worden, hatte viele Leute verletzt, umsonst?

Natürlich kannte Sakura die Geschichte aus der Vergangenheit der Uchihas. Eigentlich hätte sie von sich selbst geschockt sein müssen, dass sie einen ehemals gesuchten Nuke-nin liebte und im Begriff war eine Familie zu gründen. Aber Sakura war sich sicher, dass er unschuldig war. Er musste.

Denn es war nicht gerecht. Das war ihr in den letzten Tagen bewusst geworden. Falls Itachi seine Familie umgebracht hat, dann hatte er Sasuke Leben bewusst zerstört. Und das mehr als einmal. Sakura hatte Angst, dass sie zu einem perversen Plan gehörte, um Sasuke in den Wahnsinn zu treiben.

“Sakura, alles in Ordnung? Ist dir wieder übel?“

Mit besorgtem Gesichtsausdruck setzte sich Itachi zu Sakura. Als Antwort schüttelte Sakura nur den Kopf.

Sie hasste sich für ihre Zweifel an Itachi. Sie liebte ihn, oh ja, aber die Ungewissheit war da.

“Itachi…Warum hast du das getan?“ stellte Sakura die Frage, die in der Lage war, ihr Leben erneut umzukrempeln.

“Was getan?“ Irritiert sah Itachi seine Freundin an.

Der Ausdruck in ihrem Gesicht gefiel ihm nicht. Sakura wirkte gleichzeitig ernst, besorgt und unglücklich. Vielleicht war etwas mit Sasuke geschehen. Aber…warum sollte sie ihn dann fragen?

“Deine Familie umgebracht.“
 

Geschockt. Anders konnte Itachi seinen momentanen Zustand nicht beschreiben. Er hatte noch nie verstanden, warum Sakura ausgerechnet mit ihm zusammen war. Aber er war froh darüber.

Sakura hatte ein Recht darauf es zu erfahren. Das war Itachi klar. Aber er konnte nicht. Sie würde sich von ihm abwenden, wenn Itachi ihr die Wahrheit sagen würde. Er bezweifelte, dass Sakura ihn verstehen würde. Er verstand es selbst nicht immer, warum er es getan hatte. Und immer wieder fragte er sich, ob eine andere Lösung möglich gewesen wäre.

“Itachi? Ich muss es wissen. Bitte.“

Flehentlich hatte Sakuras Stimme geklungen. Bittend. Und ja, sie musste es erfahren. Sie bekamen ein Kind. Ihre Beziehung sollte nicht darauf beruhen, dass Sakura nichts genaueres über seine Vergangenheit und seine Beweggründe wusste. Wenn Sakura sich dann gegen ihn entschied, hatte er es verdient.
 

Gespannt sah Sakura Itachi an. Sie merkte, wie in ihm etwas vorging. Gerade eben hatte er noch besorgt ausgehen, jetzt verschloss er sich vor ihr. Vielleicht auch vor sich selbst. Seine Körperhaltung wirkte distanziert. Sein Gesichtsausdruck verschlossen und kalt. Als Itachi redete, rann Sakura ein kalter Schauer über den Rücken. Seine Stimme klang emotionslos, völlig ohne Ausdruck. So wie Itachi jetzt gerade war, erinnerte er sie an den Mann, den sie vor zweieinhalb Monaten kennen gelernt hatte. Sie war gerade aufgewacht und Itachi hatte ihr kalt etwas zu Essen gegeben. Damals hatte Itachi noch seinen Panzer gehabt. Sakura hatte es geschafft, Itachi dazu zu bewegen, ihn abzulegen. Doch jetzt war er wieder da.
 

Itachi musste sich abschotten. Wenn nicht, würden ihn die Erinnerungen zerstören. Wenn er es als bösen Alptraum betrachtete oder als unbeteiligter Teilnehmer, war es zum Aushalten, aber immer noch schrecklich.

Unweigerlich rissen die Erinnerungen Sasuke in die Nacht vor gut fünfzehn Jahren mit sich.
 

Es war früher Abend. Auf dem Gelände des Uchiha-Clans war kaum noch jemand auf den Straßen unterwegs. Viele sahen ihn an, wie er die Straßen entlang ging. War er doch der stärkste und kampffähigste Uchiha seit Jahrzehnten. Er trug seine übliche Kampfkleidung, ganz in schwarz. Ein Katana war an seinem Rücken befestigt.

Itachi befand sich auf dem Weg zum Waldrand. Dort sah er bereits die Gestalt, mit der er sich hier treffen wollte.

„Ah, du hast also die Mission angenommen.“

Die Stimme des Mannes vor ihm klang aufgesetzt gut gelaunt. Der Mann war nur etwas kleiner als Itachi selbst und trug ebenso schwarze Kleidung. Schwarze Haare, ein blasses, markantes Gesicht und dunkle, fast schwarze Augen. Man hätte blind sein müssen, um nicht zu erkennen, dass der Mann vor ihm ein Uchiha war.

“Madara“, begrüßte Itachi den Mann vor sich.

Madara Uchiha galt als der Gründer des Uchiha-Clans und war als einer der bösesten und grausamsten Ninja bekannt. Eigentlich sollte er schon seit Jahrzehnten tot sein. Ja, schon seit gut einem Jahrhundert. Er hatte seinen besten Freund getötet, um das Mangekyou no Sharingan zu erhalten. Wie Itachi gestern Nachmittag ebenso.

“Bereit? Gut, dann lass uns anfangen“, meinte Madara, ohne auf eine Antwort seines Gegenübers zu warten.

Die Mission begann.

An die darauf folgenden Stunden konnte sich Itachi nur bruchstückhaft erinnern. Blut, Geschrei, sein Katana, das durch Haut drang und den Tod brachte.

Um diese Mission zu überstehen, hatte Itachi seine Gefühle tief in sich verschlossen. Er ließ nichts an sich heran kommen. Nur kurz zögerte seine Hand, bevor er seine Mutter schnell und schmerzlos in den Tod schickte.

Stunden nach dem Massaker, kehrte Sasuke gut gelaunt von seinem Training zurück. Itachi hatte die ganze Zeit auf seinen kleinen Bruder gewartet. Laut Befehl musste Sasuke ebenso sterben. Doch Itachi weigerte sich. Sein kleiner Bruder war nicht wie die anderen aus dem Clan. Sein Verstand war noch nicht von Macht und Gier umnebelt. Er war rein und unschuldig. Doch diese Unschuld würde Itachi ihm jeden Moment nehmen.

Eines Tages würde Sasuke die Wahrheit erfahren. Für den Moment würde es reichen, dass Sasuke wusste, dass es Itachi gewesen war. In ferner Zukunft, so Itachis Plan, sollte Sasuke gegen Itachi kämpfen. Und ihn töten. Sasuke hatte es verdient. Er verdiente die Stärke und Kraft des Uchiha-Clans. Doch dafür musst er ihn hassen. Und bereit sein zu kämpfen.

Sasuke stand mitten auf der Straße. Um ihn herum herrschte unheilvolle Stille.

Langsam trat Itachi auf seinen Bruder zu.
 

Nachdem Itachi die Vergangenheit erneut durchlebt hatte, erzählte er Sakura emotionslos die Ereignisse dieser verheerenden Nacht. Itachi wusste selbst, sein Blick war kühl, während er Sakura musterte und auf ihre Reaktion wartete.

Schock, Entsetzen und Verwirrung wechselten sich auf ihrem blassen Gesicht ab, bis letztendlich nur Unsicherheit in ihrem Blick lag.

Mit leiser, brüchiger Stimme brach Sakura nach einiger Zeit das angespannte Schweigen zwischen ihnen.

“Du…“ Schwer schluckte Sakura, ehe sie fortfahren konnte. „Du hast deinen gesamten Clan auf Befehl des dritten Hokage umgebracht?“

Unglauben schwang in ihrer Stimme mit, was Itachi mehr als gut verstehen konnte.

“Eher wegen seinen Beratern. Aber ja, auf Befehl. Der Uchiha-Clan ist korrupt geworden. Machthungrig. Es war geplant gewesen, den Hokage zu stürzen und Konoha an sich zu reißen. Es ist kaum vorzustellen, aber so gut wie jeder aus dem Clan wollte dies. Allen voran mein Vater.“

Noch immer war Sakura anzusehen, das sie Probleme mit dem eben gehörten hatte. Wer hätte das nicht? Itachi selbst wusste, wie unwahrscheinlich sich das Ganze anhörte, wo man doch immer nur ausgesprochen gut von seinem Clan geredet hatte und es auch heute noch tat.

“Warum hast du es getan? Warum ausgerechnet du?“

Mit dieser Frage hatte Itachi bereits gerechnet und sich innerlich dagegen gewappnet gehabt. Im Moment kam er mit der Situation gut klar. Seine Gefühle waren wieder hinter einer Stahltür verschlossen. So hatte er sein Leben jahrelang geführt, bis Sakura in sein Leben trat…

“Ich habe nichts von diesen Plänen gehalten. Zu diesem Zeitpunkt gehörte ich der Anbu an. Der Hokage wusste, dass ich ganz hinter Konoha stand und ich mich mit meinem Vater nicht gut verstand. Mir wurde die Mission übertragen. Es war meine Pflicht gegenüber Konoha den Befehl auszuführen.“

“Aber es war deine Familie!“ Unterbrach Sakura Itachis Erklärung. Unglauben schwang in ihrer Stimme mit.

“Ich verstehe das nicht. Ich hätte niemals…“

“Es war eine andere Zeit. Der große Ninjakrieg war noch nicht lange vorbei. Blinder Gehorsam wurde einem eingeschärft“, kam die Antwort von Itachi, schon fast mechanisch.
 

Danach herrschte lange Zeit Schweigen. Sakura konnte kaum glauben, was sie gehört hatte. Die Geschichte klang so… Um ehrlich zu sein, hätte Sakura Itachi besser verstanden, wenn er voller Wut und Hass gehandelt hätte, anstatt auf Befehl. Es machte sie wütend zu sehen, wie emotionslos und gefasst Itachi vor ihr saß und ihr erzählte, wie er seine Familie abgeschlachtet hatte.

“Dir war doch wohl klar, dass du anschließend als Nuke-nin gekennzeichnet und verfolgt werden würdest?“

“Bauernopfer gibt es immer wieder.“

Das reichte. Sakura konnte das nicht länger mit ansehen. Vor Wut und Entrüstung holte sie aus und verpasste Itachi eine schallende Ohrfeige. Entschieden sah sie den leicht überrascht guckenden Itachi an. Wenigstens hatte sie ihm jetzt eine Gefühlsregung abverlangt. Unter ihrem Schlag war er zusammengezuckt, als hätte er mit allem gerechnet, nur nicht damit.

“Wie kannst du so etwas nur sagen? Du hast dein und Sasukes Leben so einfach geopfert, nur weil du DEN BEFEHL DAZU HATTEST? Was wäre, wenn jetzt Tsunade kommen würde und sagt, du müsstest mich umbringen, weil ich eine Gefahr darstelle? Oder dass du uns verlassen musst, warum auch immer!“

Sakura hatte sich in Rage geredet. Inzwischen hatte sie sich wütend vor Itachi aufgebaut. Sie konnte ihn nicht verstehen. Wie konnte er nur so da sitzen, als würde ihn das alle nicht angehen?

“Sakura“, begann Itachi, doch sie wollte nichts davon hören.

Entschieden fuhr sie fort. „Wie hattest du das Sasuke an tun können? Wie konntest du das nur DIR antun? Ist das der Grund? Du fühlst dich schuldig und willst nur sterben? Und weil du ein Feigling bist, willst du durch Sasuke sterben? Und ihm so eine Schuld aufbürden, weil er einen Brudermord begeht? Wie viele Leben willst du noch zerstören?!“
 

Ruhig hatte sich Itachi Sakuras Anklagen angehört. Sie hatte Recht. Er war ein Feigling. Damals hatte er blind gehorcht und tat es immer noch. Er wollte durch Sasuke sterben, aber nur, weil er so Sasuke etwas zurückgeben konnte. Bei einer Sache lag Sakura jedoch falsch.

“Ich will nicht sterben. Jeden Tag mit dem Wissen zu leben, was ich getan habe, ist eine größere Strafe als der Tod. Doch wenn es so weit ist, muss es durch Sasuke geschehen, damit ich ihm wenigstens etwas zurückgeben kann.“

“Und das wäre?“ fragte Sakura mehr aus einer Laune heraus, als das es sie wirklich interessieren würde. Im Moment, so war sich Itachi sicher, wollte sie an ihm nur all ihren Frust freien Lauf lassen. Er hatte ihr so viel angetan. Er war nicht gut für sie.

“Meine Augen.“

Gerade eben noch hatte Sakura ihn anfahren wollen, jetzt sah sie Itachi irritiert an.

“Deine Augen?“ wiederholte sie ungläubig.

Nickend begann Itachi mit seiner Erklärung. Langsam schlichen sich die Gefühle zurück, obwohl er versuchte es zu vermeiden. Doch es tat ihm zu sehr weh, Sakura so zu sehen.

“Das Mangekyou no Sharingan ist mächtig. Damit kann man so gut wie jeden Kampf für sich gewinnen. Durch dessen Gebrauch jedoch erblindet man mit der Zeit. Das einzige, was dagegen hilft ist, die Augen eines anderen Ninja mit Mangekyou no Sharingan sich selbst zu implantieren. Dann erblindet man nicht.

Ich wusste das die ganze Zeit. Ich wollte das Sasuke stark wird, damit er mir eines Tages ebenbürtig ist, um meine Augen zu erhalten.“

Perplex sah Sakura Itachi an. Langsam und mit offenem Mund ließ sich Sakura wieder auf ihrem Stuhl nieder. Sie brauchte Zeit, und die gab Itachi ihr.

Eigentlich wollte Itachi Sakura alleine lassen. Es half ihr sicherlich eher. Gerade als sich Itachi erheben wollte, hielt ihn Sakura zurück. Mit dem folgenden hätte er nun wirklich nicht gerechnet, wenn er bedachte, was er ihr eben erzählt hatte.

“Du kannst mich nicht alleine lassen. Das darfst du nicht.“

Mit tränenschimmernden Augen sah Sakura ihn an. Das Herz blieb ihm bei dem Anblick beinahe stehen. Er hatte Sakura nicht verdient. Diese Frau war so viel besser als er.

“Du kannst mich und das Baby doch nicht einfach alleine lassen! Ich sollte dich hassen dafür, dass du für Sasuke sterben und uns zurücklassen würdest.“

Ja, dieser Meinung war Itachi auch. Er hatte von Anfang an gewusst, dass es besser wäre, wenn Sakura ihn hassen würde. Vollkommen egal wie seine Gefühle dabei waren.

“Sakura, ich würde dich niemals verlassen“, brachte Itachi leise hervor.

Er wäre glücklicher, wenn Sakura wieder schreien würde oder ihm wieder eine Ohrfeige verpasste. So jedoch fühlte sich Itachi wie ein Arsch. Und er hatte es verdient. Aber nicht Sakura. Sie sollte nicht leiden.

“Doch. Vor zwei Wochen wärst du kampflos gestorben, wenn Sasori nicht gewesen wäre.“

Nach einer kurzen Pause fügte Sakura noch hinzu: „Das ist viel schlimmer als das, was du vor Jahren getan hast. Du wusstest damals schon, dass ich von dir schwanger bin. Das wir uns lieben.“

Sakuras Anblick zerriss Itachi das Herz. Er hatte sie betrogen. Vor zwei Wochen hatte er sich für Sasukes Rache und gegen Sakura und das Baby entschieden.
 

Ein Gefühlschaos herrschte in Sakura. Sie fühlte so vieles gleichzeitig. Sie fühlte sich von Itachi betrogen. War ihm gleichzeitig aber auch dankbar darüber, dass er ihr vertraute. Dennoch hatte sie Angst um ihre gemeinsame Zukunft. Würden sie denn überhaupt die Chance dafür haben oder war es bereits vorbei?

Sakura musste mit den Tränen kämpfen. Wenn sie wollte, konnte sie vor Itachi weinen. Er kümmerte sich immer um sie, war für sie da. Außer wenn es um Sasuke ging.

Würde das für immer zwischen ihnen stehen? Wenn sie nur an zweiter Stelle kam, das würde Sakura nicht verkraften. Die Angst wäre immer da, dass Itachi für Sasuke sterben würde.

“Sakura“, flüsterte Itachi leise.

Mit seiner Vergangenheit würde Sakura klar kommen. Das wusste sie jetzt. Die ganze Zeit hatte Sakura schließlich gewusst, dass Itachi seinen Clan ausgelöscht hatte und es war ihr regelrecht egal gewesen. Womit Sakura ein Problem hatte, war seine Einstellung.

Mit Schmerz in den Augen sah Sakura Itachi an. Wenigstens wirkte er nicht länger distanziert und kühl. Viel eher war er besorgt. Schmerz und Schuld waren ihm ins Gesicht geschrieben.

“Itachi, ich kann das nicht“, begann Sakura.

Bei ihren Worten wurde Itachi blass. Die Hand, die er eben noch nach ihr ausgestreckt hatte, blieb auf halber Strecke stehen.

“Ich werde immer Angst haben, dass du eines Tages uns verlassen wirst, weil du deine Schuld Sasuke gegenüber begleichen willst. Ich kann es teilweise verstehen, aber damit leben kann ich nicht.“

Von Itachi kam nichts als Schweigen. Für ihn war die Sache klar. Sakura würde ihn verlassen. Was mehr als logisch war. Und was er verstand.

“Itachi“, begann Sakura erneut und griff nach seiner Hand. Bei dieser Berührung blickte Itachi sie überrascht, hoffend und prüfend an.

“Ich liebe dich. Ich will nicht ohne dich leben. Aber ich muss wissen, dass du das auch willst. Das du dich für das Baby und mich entscheidest. Immer. Egal was passiert.“
 

Sicherlich war Itachi seine Überraschung anzumerken. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit, das Sakura in verstand, ihm keine Vorwürfe machte.

“Du weißt ich liebe dich“, brachte Itachi mühsam hervor.

“Aber was ich Sasuke angetan habe…“

“Vergiss Sasuke“, unterbrach Sakura ihn barsch.

“Ihn hast du verloren. Wir beide haben ihm genügend angetan, dass er uns für immer hassen wird. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn du dich für ihn opferst!“

Nicht nur Itachi hatte Schuldgefühle. Auch Sakura. Vielleicht verstand sie ihn gerade deswegen. Aber…

“Du hast etwas getan, das kann man nicht rückgängig machen. Ich bezweifle, dass Sasuke für uns ein offenes Ohr hat. Du kannst dich selbst weiter in Selbstmitleid suhlen, oder aber dein Leben fortsetzen. Ein gemeinsames Leben mit mir führen.“

Wenn es denn überhaupt möglich war, dann liebte Itachi Sakura noch mehr als ohnehin schon. Diese Frau war so mutig, eine wahre Kämpfernatur. Noch während Sakura geredet hatte, konnte man ihr ansehen, dass sie jedes Wort so meinte. Das sie in diesem Moment selbst mit sich ins Reine gekommen war und sich selbst vergab.

Konnte er es denn wagen? Tsunade hatte ihm die Möglichkeit gegeben, hier in Konoha zu leben. Mit Sakura. Tsunade und Sakura kannten die Wahrheit. Und beide gaben ihm eine neue Chance. Konnte er sie wirklich ergreifen?

Eingehend betrachtete Itachi Sakura. Sie war so schön. Die schönste Frau in seinen Augen. Er liebte sie mehr als alles andere. Und hieß es nicht immer, Liebe konnte Berge versetzen und alles möglich machen? Das die Liebe stärker als Hass war?

Zumindest wollte Itachi nichts unversucht lassen. Vor einiger Zeit hatte er die Wahl gehabt, ob er sich für Sasukes oder sein Glück entschied. Er hatte sich für seines entschieden. Bereits da war ihm klar gewesen, dass keine leichte Zeit vor Sakura und ihm lag.

Wenn er sich da bereits entschieden hatte, konnte er jetzt doch nicht einfach aufgeben und Sakura ziehen lassen. Nein, im Stich lassen.

Sakura kam damit klar, was sie Sasuke angetan hatte. Sie hatte Recht, wenn man nicht lernte damit zu leben, konnte einen kein Glück erwarten.

Doch Itachi hatte sich so viel mehr Schuld aufgebürdet als Sakura. Hatte er das Recht dazu, seine Schuldgefühle, Schuldgefühle sein zu lassen und endlich anzufangen zu leben? Ein Leben zu führen, so wie er es wollte, ohne das er davon von seiner Vergangenheit geleitet wurde?
 

Den inneren Kampf, den Itachi mit sich selbst ausfocht, blieb Sakura nicht verborgen. Nicht all seine Gedanken konnte Sakura erraten. Sie wusste nur, Itachi stand sich selbst im Weg. All die Jahre hatte er sich tagtäglich mit seiner Schuld herum geschlagen. Von jetzt auf gleich einfach davon loslassen, war sicherlich nicht einfach.

Wie sie sich selbst in solch einer Situation verhalten würde, konnte sich Sakura nur schwer vorstellen. Aber sie würde kämpfen. Für sich, Itachi und ihre gemeinsame Zukunft.

“Ich bin für dich da. Immer. Egal wie du dich entscheidest.“

Sakura hoffte nicht, das dieser Fall eintreten würde. Doch sie war bereits so weit gegangen. Hatte Sasuke betrogen und verletzt, ihre Freunde vor den Kopf gestoßen und das nur für diesen Mann.

“Es ist nicht so einfach“, brachte Itachi nach einiger Zeit von sich. Gespannt sah Sakura Itachi an. Was in ihm vor ging, wie er sich entschieden hatte, das konnte Sakura nicht erahnen. Sein Gesicht sah gequält drein. Die Angst lag wie ein schwerer, heißer Stein in ihrem Magen.

Egal wie sich Itachi entschieden hatte, sie würde nicht weinen. Auf keinen Fall!

“Du kannst dir auch noch Zeit lassen. Vielleicht“, schlug Sakura vor, da sie viel zu große Angst vor einer Zurückweisung hatte. Sie wollte nicht hören, wie Itachi sie verlies.

„Zeit wird mir dabei nicht helfen. Ich werde immer nur wieder dieselben Gedanken vor mich herschieben“, entschied Itachi entschieden.

Noch immer hielt Sakura Itachis Hand. Sie war kühl, Sakuras dagegen war leicht verschwitzt.

“Sakura, du weißt ich liebe dich. Und das ganze fällt mir wahrlich nicht einfach…“, begann Itachi kurz darauf mit der Verkündung seiner Entscheidung.

Zu dem Angstklumpen in ihrem Magen, bekam Sakura zusätzlich noch Bauchschmerzen. Ihr Herz fühlte sich an, als wolle es jeden Moment in tausend Scherben zerspringen. Sie wollte die folgenden Worte nicht hören. Sie wollte Itachi nicht verlieren. Aber daran war sie selbst Schuld. Sie hatte mit dem Ganzen angefangen, wollte von Itachi die Wahrheit wissen und hatte ihn aufgefordert, sich zu entscheiden. Die Tränen stiegen Sakura bereits in die Augen. So gerne hätte sie den Blick abgewendet. Gleichzeit jedoch wollte sie Itachis Anblick in ihr Gehirn einbrennen. Wollte ihn ein letztes Mal in sich aufnehmen und seinen Anblick genießen.

Ernst blickten Itachis dunkle Augen Sakura an. Als er zum Reden ansetzte, holte Sakura tief Luft, schloss die Augen, während Itachis Worte nur langsam zu ihr durch drangen.

“…aber ein Leben ohne dich, egal was passiert ist, kann ich mir nicht vorstellen. Es ist schmerzhaft sich von Sasuke abzuwenden. Aber nur mit dir habe ich eine Zukunft.“

Schweigen. Sakura reagierte nicht. Besorgt rief Itachi Sakuras Namen. Diese jedoch war noch dabei die Worte des ehemaligen Nuke-nin zu verarbeiten. Innerlich war sie gerade dabei gewesen sich damit abzufinden, Itachi zu verlieren.

Abrupt riss Sakura die Augen auf. Ein Strahlen lag auf Sakuras Gesicht.

Vergessen waren die letzten strapazierenden Minuten, vergessen war Itachis dunkle Vergangenheit, vergessen war das ganze Geschehen der letzten Wochen.

Überschwänglich ließ sich Sakura in Itachis Arme fallen, riss ihn dabei beinahe vom Stuhl. Lachend und weinen übersäte Sakura Itachis Gesicht mit Küssen.

Jetzt wurde alles gut. Es musste einfach. Itachi und sie hatten jetzt die Möglichkeit, sich eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Sicherlich würde es ein paar Hindernisse geben, die aus dem Weg geräumt werden mussten, aber dennoch war Sakura zuversichtlich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich hoffe das Kapitel (auf das ihr wirklich lange habt waren müssen >.<) hat euch gefallen. Nächste Woche werde ich dann das nächste Kapitel online stellen. Falls ihr auch noch meine anderen ffs lest, mit denen mache ich auch weiter. Und falls ihr diese noch nicht gelesen habt, dann hoffe ich, macht ihr das noch ;) Und Kommis wären wirklich lieb :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sakura-Jeanne
2014-04-09T19:37:05+00:00 09.04.2014 21:37
hammer kapitel

freue mich wenn es wewetier geht
Von:  Kleines-Engelschen
2014-04-09T16:27:48+00:00 09.04.2014 18:27
ein tolles kapitel, ich bin sehr froh das du weiterschreibst und die geschichte fortführst!
mach weiter so

greetz


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