Prolog
Wer bist du?
Ja, das frag ich mich auch oft. Wer bin ich überhaupt. Aber ich weiß, wer ich früher war. Früher war ich ein junger, mit dem Leben zufriedener Japaner, der brav seine Arbeit im Labor verrichtet hat.
Aber nun... Nun mache ich jede menge Dinge, die ich eigentlich gar nicht tun dürfte. Dinge, von denen so ziemlich niemand außer ich und meine Kollegen etwas wissen. Nun gut, meine Kollegen sind an der Zahl mehrere Hunderte.
Aber dennoch, es ist eigentlich verboten. Und ich bin in die ganze Sache nur reingerutscht, weil ich irgendwo die Information aufgeschnappt habe, dass es Aufzeichnungen von noch nicht entdeckten Dingen gibt. Natürlich gab es sie und mit meinem Glück fand ich sie auch, nur hat man mich dabei erwischt.
Und ich konnte wählen: Der Tod oder Mitarbeiten. Ich hab entschieden wie jeder normale Mensch es auch machen würde und so arbeite ich jetzt schon gut 2 Jahre bei der Organisation und teste Menschen auf die verschiedensten Sachen.
Aber im Moment ist die Organisation nicht wie immer. Sie ist angespannter, man kann förmlich spüren, dass sich etwas zusammenbraut. Irgendwas wird demnächst passieren. Das Beste wäre natürlich, wenn wir endlich unseren Chip fertig kriegen könnten, mit denen Menschen halb steuerbare Maschinen werden.
Dieser Chip, wenn er denn irgendwann fertig wird, wird von mir in die Wirbelsäule eines Freiwilligen gepflanzt. Bis jetzt haben wir noch keinen passenden Mann gefunden. Aber das wird eher passieren, als die Fertigstellung dieses verfluchten Chips!
Ja, krank und unmenschlich ich weiß, aber ich hab nicht zu entscheiden, was für Ziele wir in Anspruch nehmen. Ich habe einfach nur zu Arbeiten und dicht zu halten. Ein Arbeitskollege hat mir mal erzählt, was mit Leuten passiert, die nicht schweigen. Und das wollte ich mir nicht wirklich vorstellen.
Ich freue mich aber auch, dass wir schon so weit gekommen sind. Als ich noch nicht da war waren sie nicht mal halb so weit wie wir jetzt sind und das alles nur Dank meiner Hilfe. Der Boss schätzt mich deswegen auch sehr, was mir widerrum gutes Geld einbringt.
Um es zusammenzufassen, ich mache es auf der einen Seite gerne, auf der anderen wieder nicht. Wenn es etwas Anderes, Erlaubtes sein würde, hätte ich da kein Problem mit. Aber jetzt... Man gewöhnt sich dran, Hunden, Affen und Menschen Spritzen und Medikamente zu geben.
Nur meistens sterben sie danach oder werden getötet, weil die Nebenwirkungen einfach zu groß sind. Einmal musste ich einem kleinen Mädchen eine Spritze geben, in der ein Mittel für eine bessere und schärfere Sicht war. Zunächst hat sie auch besser gesehen, nur schließlich ist sie vollkommen erblindet.
Manchmal höre ich nachts noch das leise Weinen und Wimmern von Menschen und Tieren, die in ihren Käfigen liegen und versuchen, die Schmerzen zu ertragen. Die eigenen Gefühle werden dadurch richtig abgestumpft. Und sowas ist ganz und gar nicht gut.