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Fukuoka

von

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“Du…spinnst!”

Das waren tatsächlich die ersten Worte, die Rei über die Lippen brachte, als er in der großen Eingangshalle des Nikko Hotels stand.

Schon als sie aus dem Taxi stiegen hatte Rei geglaubt, dass das nicht Asami Ernst sein konnte.

“Asami...ich will ja nichts sagen aber....“

“Tja...dann sag auch nichts. Ich hol unseren Schlüssel.“

Kaum hatte Asami das gesagt, stand er mit seiner Tasche auch schon am Schalter. Rei hatte einfach keine Chance mehr irgendwas zu sagen.

Schon fast scheu blickte er sich nochmal um.
 

Dieser Volltrottel – eine bessere Bezeichnung fiel Rei momentan beim besten Willen nicht ein - hatte für die kurze Zeit, die sie in Fukuoka waren ein Luxushotel gebucht.

Warum?

Diese Frage schwirrte Rei auch noch im Kopf herum, als Asami mit der Schlüsselkarte wieder bei ihm stand.

Asami musste lachen, als er Reis Gesicht sah.

“Na komm. Unser Zimmer ist im dritten Stock. Es sei denn, du hast vor, noch eine Weile hier stehen zu bleiben...“

“Nein, nein. Ich komm schon.“

Rei löste sich aus seiner Starre und folgte Asami zum Lift, der sie in den dritten Stock bringen sollte. Selbst dieser Aufzug war...er war so...das war kein Aufzug. Nein, das war ein Kunstwerk. Sogar das Spiegelglas war mit Ornamenten verziert. Total aufwändig.

“Mach den Mund wieder zu, Rei.“, meinte Asami sichtlich amüsiert. Fast im gleichen Moment öffneten sich die beiden Schiebetüren und die beiden Männer traten auf den Flur.

Eine junge Dame begrüßte sie.

“Sie sind die Herrschaften von Zimmer 398?“

Asami nickte lächelnd.

“Dann folgen Sie mir bitte.“, sagte sie lächelnd und führte Asami und den immer noch völlig überwältigten Rei zum Zimmer 398.

Asami schob die Karte ein und öffnete die Tür. Er musste Rei ins Zimmer schieben, da der immer noch damit beschäftigt war, alles, aber auch wirklich ALLES zu bestaunen.

Dann verabschiedete Asami sich noch in aller Form bei der jungen Dame und schloss schließlich dir Tür.

“Da wären wir.“

“Ich glaubs nich...“, begann Rei nun endlich. „Das hier is super-teuer! Gings nich auch...kleiner?“

Mit diesen Worten drehte er sich zu Asami um:

“Nö.“, antwortete dieser kurz und knapp.

“Die Hotels waren sonst alle ausgebucht.“

“Du lügst doch.“

“Ja.“

“Asami!“

Asami stellte sich vor Rei und sah ihn an.

“Hör mal....Fällt dir eigentlich nicht auf, dass du schon wieder nur meckerst? Zieh dich lieber um. Es ist noch recht früh. Willst du nicht in die Stadt?“

“Doch...aber ich....“

Er gab auf. Natürlich war er nicht wirklich böse, dass es ausgerechnet ein Luxushotel wie dieses war, in dem sie blieben, aber...musste man das unbedingt sofort zeigen?

“Ich zieh mich ja schon um. Einen Moment nur.“
 

Sie waren früh in Osaka los gefahren und hatten so noch was vom Rest des Tages.

Ihr Weg führte sie ins Stadtzentrum wo Asami Rei ein ums andere Mal weiterziehen musste, immer mit dem Argument, es würde da hinten ja noch weitergehen.

Als sie aber an einem großen Spielpalast vorbeikamen half auch kein Ziehen mehr.

Rei wollte DA rein. Und das jetzt.

“Also gut. Was kostet das?“

“Nee...Asami!! Ich bezahl für mich alle...“

Weiter kam Rei nicht.

Asami hob Reis Kinn an und sah ihm tief in die Augen.

“Ich. Bezahle. Den. Eintritt.“

Damit war die Sache erledigt. Rei steckte alles wieder weg und Asami händigte der kichernden Frau am Eingang den geforderten Betrag aus.

Dann drehte er sich lächelnd zu seinem Begleiter um.

“Also? Ich bin soweit.“

Die beiden gingen hinein.

Es war unglaublich. Der ganze Palast erstreckte sich über sechs Etagen.

Und es gab alles. Vom Billard über Bowling und Ego-shootern bis hin zum Baseball auf dem Dach.

Und mit jeder Etage bereute Asami mehr, dass er tatsächlich den Eintritt bezahlt hatte.

Rei probierte aus, was ging.

“Asami!! Hierher! Guck mal! Das kennst du doch oder? Spielen wir ne Runde gegeneinander.“

Ein Kampf-Spiel.

“Rei, ich hasse diese Teile...“

“Weil du da immer verlierst. Das hat Yosuke auch schon gesagt. Setz dich.“

Es ging um nichts, also willigte Asami schließlich ein.

“Gehts los?“, wollte der Ältere wissen.

“Warte!“, entgegnete Rei und stand nochmal auf, „ Was bekommt der Gewinner?...Ich habs. Wenn ICH gewinne, dann singen wir nachher noch ne Runde Karaoke.“

Asami verdrehte die Augen. Nickte dann aber. Es war doch alles nur Spaß.

“Aber wenn ICH gewinne“, fügte er noch hinzu, „ dann darf ICH nachher in den Chill-Out-Bereich. Einverstanden?“

“Langweiler....Aber gut. Einverstanden.“
 

Asami wurde vernichtend geschlagen.
 

Es war schon lange dunkel als die beiden endlich das Gebäude verließen.

Rei war topfit. Asami....leicht angeschlagen.

“Wie kannst du einen alten Herren wie mich sowas von beanspruchen? Zwei Stunden Karaoke...“

Diese Worte ließen Rei laut zu lachen anfangen.

“Ach komm! So schlimm war es doch gar nicht.“

Rei legte einen Arm um Asamis Schultern.

“Und du warst gar nicht mal schlecht. Aber gut...ich nehm mal Rücksicht auf einen armen alten Arzt. Lass uns zum Hotel zurückgehen. Da gibts doch sicher Essen oder?“

Asami nickte.

Rei rief ein Taxi und beide stiegen ein.

Sie nannten dem Fahrer ihr Ziel und lehnten sich zurück.

Während Asami sich entspannte, sah Rei nach draußen und ließ die vielen Lichter auf sich wirken. Er fühlte sich wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal ein Zirkus-Zelt betreten hatte.

Und Asami?

Rei sah zu ihm herüber.

Asami war der gute Vater, der alles schon kannte und seinem kleinen Kind die Welt zeigen wollte, und dies auch mit viel Geduld tat.

Schnell drehte Rei sich wieder um.

Asami war nicht sein Vater. Sein Vater war noch in Osaka. Und Hige war ein guter Vater.
 

“Ah, Ohara-san.“

Die Dame am Empfang lächelte die beiden wieder freundlich an.

“Wollen sie noch etwas zu essen zu sich nehmen?“

“Ja bitte“, antwortete Asami ,“ können wir das auf unserem Zimmer machen?“

Rei stieß Asami in die Seite.

“Das muss nich sein.“, flüsterte der jüngere.

“Wenns aber doch geht?“

“Sicher geht das. Ich lasse es dann zu Ihnen ins Zimmer bringen.“

“Vielen Dank.“

Asami verneigte sich und zog dann Rei wieder mit sich richtung Fahrstuhl.

Und wieder wollte Rei anfangen rumzumosern, aber ein durchdringender Blick des Arztes genügte, um jeden Widerstand im Keim zu ersticken.

Asami wusste eben, wie man jemanden böse ansah. Und er konnte das sehr gut. Jedenfalls fand Rei das.

Oben angekommen zog Asami seine Krawatte aus.

“Ich versteh nicht, dass du immer noch so gerne mit diesen Dingern um den Hals rumläufst...“,meinte Rei, während er sich die Krawatte schnappte und sie sich um den Hals legte.

“Die können doch nicht wirklich bequem sein...“

Asami lächelte.

“Gewohnheit.“

Rei legte die Krawatte wieder ab, zog sich sein Shirt aus und kramte in seiner Tasche nach was gemütlichem.

Genauso tat es auch Asami.

“Aber dir stehen Krawatten sicher auch.“, meinte er noch und legte Rei wieder eine um.

“Hier guck doch mal. Nur das binden muss man halt üben...“

“Asami...ich KANN Krawatten binden....Auch wenn ich vielleicht nich so ausseh...“

“Hahaha hab ich denn gesagt, dass du nicht so aussiehst?“

Er dreht Rei um, sodass dieser sich im Spiege sehen konnte.

“Guck mal. Sieht doch gut aus hm?“

In diesem Moment klopfte es an der Tür.

“Das wird unser Essen sein.“, meinte Rei, zog die Krawatte aus und ging zur Tür.

Als er diese öffnete wurden siene Augen gleich wieder groß und begannen zu leuchten.

“BOAH!!Eh...ich meine...vielen dank ...Ich nehm das dann....“

Asami kam hinter ihm an die Tür uns reichte dem Angestellten 5000 Yen.

“Danke sehr.“
 

Das essen war herrlich. Allein vom Anblick hätte man satt werden können. Jede Speise war kunstvoll auf den Serviertellern angerichtet, jedem der beiden stieg ein köstlicher Geruch in die Nase. Asami setzte sich zuerst.

“Möchtest du auch was von dem Wein?“

Er hielt die Flasche über Reis Glas als dieser sich setzte. Rei nickte.

“Das muss ich mit Ran auch mal machen...Wenn ich mir das mal irgendwann leisten kann.“

“Wieso? Ihr heiratet doch noch. Wäre sowas nicht ein guter Anlass? Guten Appetit.“

Sie begannen zu essen.

“Sicher...Wir heiraten...“

Rei sah auf seinen Teller.

“Asami? Denkst du immer noch, dass ich der Richtige bin?“

Asami stutze.

“Wie kommst du denn da drauf? Natürlich bist du das. Das sehe ich immer noch so. Und Ran ebenfalls.“

“Ja?“, fragte Rei nochmals und sah Asami an, „ weil...manchmal....“

“Rei...reden wir darüber später hm? Lass uns JETZT erstmal essen. Ok?“

Rei seufzte, stimmte dann aber zu.

Asami würde ihm zuhören. Später. Aber er wollte ihm zuhören. Und das war Rei wichtig.

“Guten Appetit, Asami.“
 

~tbc~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Bella-Estrella
2011-05-10T09:12:40+00:00 10.05.2011 11:12
Hey,
klingt interessant.
Schön und verständlich geschrieben, freue mich auf eine Fortsetzung

~Bell
Von:  Kleine_Goldie
2008-08-31T15:52:06+00:00 31.08.2008 17:52
CooL !! du schreibst einfach CooL !! Könntest du mir vll eine Ens schreiben wenn es weiter geht? :D
Von:  Terra-gamy
2007-10-09T18:10:45+00:00 09.10.2007 20:10
bin gesoannt was rei und asamani noch in Fukuoka machen und was für ein probelm rei in seiner beziehung hat


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