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Spiel der Liebe

von

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Heimkehr

Ich bin froh, dass Uruha bald wieder bei mir ist.

Endlich kommt mir dann die Wohnung nicht mehr so riesig und verlassen vor.

Endlich kommt mir dann alles nicht mehr so hoffnungslos vor.

Er war insgesamt noch 9 Tage in der Klinik und in der Zeit hatten wir auch keinen Kontakt zu ihm.

Vom Arzt habe ich erfahren, dass sich Uruha nach unserer Abreise wieder zurück in sein Schneckenhaus verkrochen hatte und sie Bedenken hatten, dass er einen erneuten Selbstmordversuch begeht.

Aber dieser blieb aus und nach einigen vielen Gesprächen hatten sie ihn dann so weit, dass er jetzt ambulant behandelt werden kann.

Das heißt er kann zu mir gekommen, in unsere Wohnung.

Ich habe in der Zwischenzeit zusammen mit den anderen Uruhas Sachen überall eingeräumt und fast alle Möbel von ihm, die wir nicht brauchen, befinden sich im Keller. Es war eine Menge Arbeit, aber es hat sich gelohnt.

Nebenbei haben wir noch 3 Songs aufgenommen, wo nur noch Uruhas Parts fehlen.

Reita ist ihn gerade abholen fahren.

Kai ist momentan bei mir und lenkt mich ein wenig ab. Er wollte mich nicht mitfahren lassen.

Seine Gründe finde ich durchaus nachvollziehbar, aber ich bin nach wie vor ziemlich sauer auf ihn.

Kai meinte nur, dass mir wahrscheinlich wieder so schlecht wie auf der Rückfahrt von der Klinik werden würde. Und Reita hätte bestimmt kein Interesse daran, so viele Rastparkplätze wie möglich anfahren zu müssen. Und sein Auto würde er wohl auch nicht putzen wollen, laut Kai.

Leise grummelnd beobachte ich Kai bei seiner Arbeit.

Er bereitet gerade das Essen für heute Abend vor.

Wir wollen Uruha mit einer kleinen Feier Willkommen heißen, damit er sich auch geliebt fühlt. Immerhin mussten wir wegen ihm drei Wochen in eine psychiatrische Einrichtung und eine nicht gerade einfache Therapie durchstehen.

Ich merke wie sich ein pochender Schmerz in meinem Kopf versucht breit zu machen und genervt zische ich. Warum muss er ausgerechnet heute wieder weh tun?!

„Alles okay mit dir, Aoi? Ich hoffe ja nicht, dass du mir gleich ein Messer in den Rücken rammst“, scherzt Kai und dreht sich sanft lächelnd zu mir um.

„Ach wo, mir reicht auch eine Nagelpfeile. Ich leg mich etwas hin, ja? Bevor das Monster in meinem Kopf noch auf dumme Gedanken kommt“, meine ich und schenke ihm ein breites Grinsen.

In einem Rutsch leere ich das Wasserglas und stelle es auf die Arbeitsplatte.

„Mach das. Die Schmerzen sind bestimmt verschwunden, wenn du wieder aufwachst“, verspricht mir Kai und widmet sich wieder seiner Arbeit.

Lächelnd verlasse ich den Raum und gehe in mein Schlafzimmer, wo ich direkt unter der Decke verschwinde.

Wenigstens trage ich heute wieder nur einen Jogginganzug, wie so oft die letzten paar Wochen.

Wir haben uns angewöhnt den Namen nicht mehr auszusprechen. Deshalb nennen wir es einfach nur noch „Monster“.

Ich bin wie oft früher nach Hause gegangen die letzten 9Tage, obwohl noch so viel Arbeit zu tun war. Und das nur, weil mein Kopf wie verrückt gepocht hatte und ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Hätte Kai mich nicht jedes Mal heim gebracht und dort ins Bett gesteckt, dann hätte ich den Weg nach Hause wahrscheinlich nicht gefunden.

Letzte Woche hatte er mich jedoch einmal statt nach Hause direkt ins Krankenhaus gebracht.

Und das nur, weil ich im Proberaum schreiend zusammen gebrochen bin und das ausgerechnet vor den Augen des Managers.

Die im Krankenhaus hatten mich dann einen Tag zur Beobachtung dabehalten und mir ein Medikament gegeben. Seitdem ich es täglich hole, habe ich auch keine Schmerzen mehr.

Nur heute ein wenig, aber ansonsten gar keine mehr.

Ich hoffe es geht mir wirklich gleich besser.

Ich möchte Uruha schließlich so in Empfang nehmen, wie er es verdient hat.

Seufzend schließe ich die Augen und geben mich der farbenfroh Welt hin, die kaum zu vergleichen ist mit der tristen Realität.

Abrupt öffne ich meine Augen, als Ruki meint mich wie verrückt an der Schulter rütteln zu müssen. Grummelnd schiebe ich ihn von mir weg und verkrauche mich wieder richtig unter der Bettdecke. Warum muss er immer dann stören, wenn es gerade so schön war?

Die letzten paar Tage habe ich immer ganz versaute Träume, wo die Hauptdarsteller Uruha und ich sind. Es ist schon irgendwie peinlich, wenn ich ständig das Objekt meiner Begierde in meinen Träumen in Besitz nehme und es in der Realität ihn noch nicht einmal annähernd in der Hinsicht anfassen kann.

Das Schlimme daran ist, ich könnte ihn ja haben und mit ihm tun und lassen was ich will, aber will Uruha genau das?

Will er mit mir soweit gehen, dass es kein Zurück gibt?

Will er wirklich die Liebe auf die Art und Weise erfahren?

Oder sitzt das Trauma der Vergewaltigung einfach zu tief?

Wird er dann wieder traumatisiert, wenn wir so weit sind?

Ich denke nicht, dass meine Hand auf Dauer für mich reicht, aber ich will nicht, dass unsere Beziehung wegen solch banalen Dingen zerbricht.

Aber ich merke, dass es heute nicht ganz so mühsam mit dem Aufstehen sein wird. Ein Glück, dass Ruki mich doch früh genug geweckt hat.

Alles andere wäre auch viel zu peinlich, schließlich bin ich ja kein pubertierender Teeanger mehr!

„Uruha kommt in einer halben Stunde, also zack aus dem Bett mit dir!“, fordert er mich eindringlich dazu auf, „du hast schließlich die letzten beiden Wochen genug Zeit im Bett verbracht!“

Und mit dieser Bemerkung zieht er mir die Bettdecke weg.

Und plötzlich ist es eiskalt.

Grummelnd gucke ich ihn böse an und rappele mich langsam auf.

Ich fühle mich so schrecklich zerknautscht.

Die Nase hoch gegen die Decke am strecken stapfe ich an ihm vorbei Richtung Badezimmer.

Dort wasche ich erst einmal meine Zähne und klatsche mir eiskaltes Wasser ins Gesicht.

Wenigstens sind die Schmerzen nicht mehr da.

Sorgsam richte ich mir die Haare und begutachte noch einmal ausgiebig mein Gesicht.

Ich muss unbedingt zum Friseur, mit den Haaren will ich nicht nächste Woche Promotion-Auftritte geben müssen. Vielleicht hat ja Uruha eine Idee für eine schöne Frisur?

Leise summend trete ich aus dem Badezimmer hinaus und gehe in die Küche.

Was es wohl leckeres zu Essen gibt?

Lächelnd begutachte ich die beiden, wie sie mühevoll das Abendessen zu bereiten. Es ist wirklich goldig, dass sie sich so ins Zeug für Uruha legen.

„Aoi-chan, magst du nicht erst einmal das Bett machen gehen, bevor du hier wieder sinnlos herum sitzt?“, säuselt Kai mit einem gefährlichen Unterton.

Noch bevor er das letzte Wort fertig gesprochen hat, stürme ich wie von der Tarantel gestochen aus der Küche. Kai kann einem ganz schön Feuer unter dem Hinter machen, auch wenn er nicht so aussieht. Ich habe es letzte Woche wieder einmal am eigenen Leibe erfahren müssen. Und das nur, weil ich zwei Minuten länger Pause gemacht hatte, als wir abgesprochen hatten!

Schnell mache ich das Bett wieder ordentlich.

Wie Uruha wohl auf mich reagieren wird?

Ist er vielleicht immer noch diese leblose Puppe?

Ich bin schon ganz nervös!

Ich wusste gar nicht, dass man so abhängig werden kann von einer Person.

Kaum bin ich mit meiner Arbeit fertig, da höre ich schon wie jemand in die Wohnung kommt.

Freudestrahlend stürme ich dahin und falle meinem Schatz auch schon um den Hals. Er sieht zwar wie nach einer verlorenen Schlacht aus, aber er ist immer noch wunderschön!

Leise summend schmiege ich mich an ihn und streichle langsam über seinen Rücken. Er hat wieder etwas abgenommen, ich glaube das ist kein gutes Zeichen. Vielleicht geht es ihm ja trotzdem etwas besser?

Vorsichtig drücke ich ihn von mir und will ihn schon auf den Mund küssen, als er mir einfach seine Hand mitten auf den Mund klatscht.

Man das tat weh, Uruha!

Grummelnd gehe ich ein paar Schritte zurück und funkele ihn böse an.

„Sorry, nur du willst garantiert nicht den Geschmack im Mund haben, den ich gerade habe“, meint Uruha nur entschuldigend und zieht sich die Schuhe aus.

Selbst hier in dem dämmrigen Licht sehe ich seine Augenringe.

Aber das Lächeln in seinem Gesicht macht das alles wieder gut. Scheinbar freut er sich darüber, wieder hier sein zu dürfen.

„Okay, vielleicht ist es wirklich besser so“, stimme ich ihm grinsend zu.

„Ich geh mich kurz etwas frisch machen und Zähne putzen. Dann können wir uns von mir aus so oft küssen, bis wir beide völlig außer Atem sind“, erwidert Uruha verführerisch und wippt anzüglich mit den Augenbrauen.

Verdattert gucke ich ihn an, was zum Teufel haben die aus meinem Uruha gemacht?!

Lächelnd geht er an mir vorbei und verschwindet im Badezimmer.

Leise brummelnd gehe ich zurück in die Küche.

Macht er sich jetzt etwa über meine Reaktion lustig?

So habe ich Uruha schon verdammt lange nicht mehr erlebt.

Aber wenn ich genau überlege, hat er sich so früher öfters verhalten. Vielleicht ist ja bald alles wieder wie beim Alten und wir können unser Leben wieder in vollen Zügen genießen?

Ganz komisch blickt mich Ruki an, als ich ganz alleine zurück in die Küche komme.

„Uruha ist gerade im Badezimmer. Ich glaube Reita musste unbedingt ausprobieren, wie schnell sein Auto wirklich fahren kann. Aber ansonsten geht es Uruha ganz gut, er scherzt schon wieder ziemlich“, meine ich nur und verlasse die Küche wieder, um ins Schlafzimmer zu gehen.

Dort hole ich für Uruha erst einmal bequeme Klamotten.

Das heißt einen tollen Kapuzenpullover von einem der letzten Lives von uns und eine schöne und sehr bequeme Hose.

Auf jeden Fall sieht sie so aus, deshalb nehme ich sie auch einfach einmal mit.

Leise pfeifend gehe ich wieder zum Badezimmer, wo ich voller Vorfreude die Tür öffne und sie am liebsten direkt wieder zuschlagen würde.

Warum steht Uruha nur noch in Unterwäsche dort?

Das ist zu viel INPUT auf einmal.

Was 4 Wochen mit einem anrichten können...?

Unsicher betrete ich schließlich den Raum und halte mit glühend heißem Kopf Uruha die Kleidung hin.

Es ist ja nicht so, als hätte ich ihn nicht schon mindestens tausend Mal so gesehen.

„Aoi-chan, das musst dir doch nicht peinlich sein. Oder hattest du etwas mehr Bauchspeck bei mir erwartet?“, neckt er mich.

Kopfschüttelnd beobachte ich beim Anziehen und wie er sich noch einmal vor dem Spiegel die Haare zurecht macht.

Es erinnert mich an die Zeit vor dem Vorfall.

Es scheint mir fast so, als würde Uruha das ganze mit aller Gewalt verdrängen wollen.

Vielleicht macht er auch nur deshalb eine gute Miene zum bösen Spiel, weil er nicht mehr in der Klinik bleiben wollte?

Ich kann ihn ja verstehen, aber das ganze macht die Sache ja auch nicht ungeschehen. Spätestens wenn in zwei Monaten wenn der Prozess beginnt, muss er sich wieder mit allem auseinander setzen.

Wenigstens haben wir die nächste Zeit nur ganz normale Promotion-Auftritte und Aufnahmen und alles, da kann man sich wenigstens etwas entspannen.

Vielleicht hilft ihm das ja, um wieder Kraft schöpfen zu können.

Der Prozess wird garantiert kein Zuckerschlecken für ihn. Schließlich muss er dann noch einmal den genauen Tathergang schildern und das ist garantiert nicht so einfach für ihn.

Als er endlich fertig ist gehen wir zusammen ins Wohnzimmer.

Ich frage mich, warum er sich immer so schick macht?

Für mich muss er es nicht machen.

Ich liebe ihn auch, wenn er noch Betthaare hat oder ganz zerkrümpelte Klamotten.

Uruha ist für mich Uruha, egal wie er aussieht.

Als er sich auf der Couch niederlässt, zieht er mich einfach mit sich, sodass ich auf seinem Schoß lande.

Verliebt schmiege ich mich an ihn und verstecke mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

Ich habe ihn schrecklich vermisst.

Erst jetzt fällt mir auf, dass Uruha unheimlich gut nach Himbeere gerade duftet.

Zaghaft streicht er über meinen Rücken und legt sein Kinn auf meinem Kopf ab. Er ist so schön warm.

Langsam werde ich auch wieder ganz schläfrig.

„Nicht einschlafen, ihr zwei! Gleich wollen wir doch essen!“, ruft Ruki empört, als er das Wohnzimmer betritt.

„Gib uns noch 10 Minuten, dann kommen wir auch in die Küche. Reita dürfte bis dahin dann wieder wieder bei uns sein“, bittet Uruha Ruki.

Kopfschüttelnd verlässt Ruki wieder den Raum.

Leise seufzend hebe ich den Kopf, um einen flüchtigen Kuss auf Uruhas Lippen zu hauchen.

Sie sind immer noch genauso weich, wie ich sie in Erinnerung hatte.

Ob jetzt alles wieder gut wird?

Oder ist das jetzt nur die bekannte Ruhe vor dem Sturm?

Gibt es überhaupt noch Hoffnung für uns beide?

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Disclaimer: Keiner der Charaktere gehören mir und ich behaupte auch nicht, dass irgendetwas aus dieser Geschichte der Wahrheit entspricht. Ich verdiene hiermit kein Geld
 

Wenn ihr irgendwelche Fehler bemerkt, dann könnt ihr die mir gerne schreiben! ;_;°

Dank den "tollen" Tabletten vom Arzt bin ich vollkommen motivationslos ~_~ und das schon einen ganzen Monat lang. Mittlerweile kann ich wenigstens wieder ordentlich schreiben, ohne mich 100%ig darauf konzentrieren zu müssen ~_~



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