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Spiel der Liebe

von

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Sorgen

Unsicher betrete ich direkt hinter Ruki den Raum und frage mich, seit wann ich so schüchtern und ängstlich bin. Früher war ich immer das Gegenteil, aber die letzte Zeit lerne ich Seiten an mir kennen, die ich noch nie vorher bemerkt habe.

„Was ist denn bei euch passiert? Ist ein Takeru etwa hier durch gewirbelt oder doch eher ein Taifun?“, fragt Ruki ungläubig.

Ob Takeru das bunte Wesen der anderen neuen Band ist? Sein Grinsen scheint mir sehr suspekt und ich bin froh, wenn ich ihm nicht unnötig oft über den Weg laufen muss. Die ganze Band sieht wie in einen Farbtopf gefallen aus, da ist mir Screw gleich viel sympathischer. Die haben wenigstens Geschmack und kleiden sich schön düster!

Neugierig stelle ich mich neben Ruki und erblicke das ganze Chaos. Was auch immer hier passiert ist, normal ist das garantiert nicht.

Unser Manager meint ja schon immer, dass wir die chaotischste Band vom ganzen Label sind, aber was sind dann die bitte schön? Wir produzieren nur halb so viel Unordnung, wenn wir gerade an neuen Songs arbeiten oder halt an den Outfits.

„Oh, tut mir Leid. Wir arbeiten gerade an neuen Songs, deshalb sieht es hier so schlimm aus. Takeru ist dieses eine Mal unschuldig, fürchte ich“, antwortet uns ein rothaariges etwas.

Er sitzt mit dem Rücken zu uns und vor ihm liegt jemand mit blonden Haaren. Wo die anderen drei wohl sind? Vielleicht hat das Müllmonster sie ja gefressen, wer weiß. Leise Kichernd folge ich Ruki zu dem Sofa.

Er meint nur: „Hast du Lust uns was zu essen zu besorgen? Byou-chan schuldet mir ja noch eins.“

Manchmal benimmt er sich wie ein kleines verwöhntes Kind. Irgendwie schäme ich mich dafür, immerhin sollten wir die jüngeren einladen und nicht anders herum. Die Band von denen ist bestimmt noch ganz am Anfang und ich wette, die haben eh kaum Geld.

„Reicht der Imbiss um die Ecke? Ich habe kaum Geld dabei und Byo-chan schläft gerade“, antwortet der Fremde.

„Auf alle Fälle, ich will euch ja nicht bettelarm machen. Ich schreibe dir gerade auf, was du holen sollst, ja? Wann kommen die anderen Chaoten zurück?“, fragt Ruki gut gelaunt.

„In zwei Stunden ungefähr. Sie sind Sachen für das nächste Konzert kaufen“, erzählt er uns freudig.

Er scheint sehr freundlich zu sein und fröhlich. Unser Sänger scheint Screw ziemlich mögen, so wie er sich gegenüber ihnen verhält. Vielleicht will er sich auch ein schleimen, bei ihm weiß man ja nie, was in seinem Kopf gerade vor sich geht.

Obwohl ich ihn schon so lange kenne, kann ich ihn kaum einschätzen. Er ist die letzte Zeit ziemlich erwachsen geworden, was wahrscheinlich an den schwierigen Umständen liegt. Ich bin froh, dass die anderen meine Probleme nicht tot schweigen und mich immer wieder mit diesen konfrontieren. Ansonsten würde ich wahrscheinlich vor diesen davon laufen und sie würden niemals verschwinden oder eher gelöst werden.

Leise summend gehe ich rüber zu dem kleinen Tisch und schaffe mir etwas Platz, um mich an diesen setzen zu können.

Gerade steht der Gitarrist auf und als er mich sieht, guckt er mich wie ein Auto an. Sehe ich etwa heute so schrecklich aus? Dabei sehe ich heute einmal halbwegs gesund aus und meine Kleidung ist zwar recht einfach, aber dafür sehr bequem. Das macht mich irgendwie ganz verlegen, wenn mich ein Arbeitskollege so anstarrt.

Da er im gleichen Label tätig ist, ist er auch ein Kollege von mir. Und meine Kollegen behandle ich genauso wie die Leute in meiner Band. Also muss ich gegenüber dem Unbekannten ganz lieb und nett sein.

„Guten Tag Aoi-san“, meint er hastig und verbeugt sich umständlich.

Leise kichernd mustere ich ihn, er sieht wunderschön aus mit seinen Piercings. Davon kann ich nur träumen, ich sehe momentan alles andere als schön aus.

„Hey, du musst gegenüber mir nicht so förmlich sein. Lass uns Freunde sein, ja?“, meine ich lächelnd.

Er nickt und sein Gesicht läuft wie eine Tomate rot an. Unruhig schart er mit seinen Füßen auf dem Boden herum und nestelt mit seinen Händen an seinem T-Shirt herum. Er bringt mich schon wieder zum Kichern mit seinem schüchternen Verhalten. Es ist toll, wenn die jüngeren Bands einen so anhimmeln. Sie kreischen wenigstens nicht so unnötig wie die Fangirlys!

Das scheint das berühmte Fass wohl zum überlaufen gebracht zu haben, er stürmt gerade an mir vorbei die Tür raus. Ich bin ein schlechtes Vorbild wie es scheint, immer muss ich andere Leute ärgern, dabei bin ich selbst nicht ganz so selbstbewusst.

„Aoi-chan, du sollst nicht immer alle Leute vergraulen!“, zischt Ruki verärgert.

Gerade deckt er den Blonden zu, der immer noch seelenruhig auf dem Boden schläft. Scheinbar ist er sehr müde, da ihn unser ganzes Theater nicht weiter zu stören scheint.

Wütend stampft Ruki zu mir herüber und legt die ganzen Zettel vom Tisch und den Stühlen auf das Sofa. Er versucht sich gerade zu beruhigen, da bei macht es mir nichts aus, wenn er mich anschreit. Immerhin muss ich vor ihm keine Angst haben, ich bin ja schließlich stärker wie er!

Er grummelt leise vor sich hin, als er sich neben mich setzt.

„Bitte sei lieb zu Kazuki-chan und Byou-chan, ja? Sie sind wirklich nett und ich möchte nicht, dass Kai mir nachher den Kopf abreist. Und das wird er definitiv, wenn er hiervon erfährt und wie schlecht es dir dir bei mir ergangen ist“, jammert Ruki.

Er übertreibt finde ich ein wenig. Warum sollte ich mich bei Kai beschweren? Ich bin doch keine Petze!

Grinsend verändere ich meine Sitzposition in einen Schneidersitz um, da es so viel bequemer ist. Hoffentlich braucht Kazuki nicht zu lange für das Essen, ansonsten fängt mein Magen noch an sich selbst zu verdauen.

Ich frage mich, ob Uruha wirklich okay ist. Sein momentaner Zustand lässt sich bestimmt auf den Zwischenfall zurückführen, aber das hilft ihm ja auch nicht weiter. Scheinbar will er keinem aus der Band erzählen, was genau vorgefallen ist. Deshalb kann sich auch niemand von uns ein Bild davon machen, was uns in Zukunft noch alles erwarten wird in Bezug auf ihn.

Das Management hatte ihm gedroht, damit sie wenigstens die Strafanzeige durch lesen können, bevor sie irgendwie von der Presse auf dem falschen Fuß erwischt werden.

Mittlerweile haben einige Klatschblätter den Vorfall mitbekommen, weshalb unsere Manager alles andere als Ruhe gerade haben. Ich hoffe Reita wird wenigstens mit Fragen verschont. Ihn trifft es wahrscheinlich nach Uruha sowieso am Schlimmsten, da er ihn ja gefunden hatte und den Angreifer fest gehalten hatte.

Ich möchte ehrlich nicht wissen, in was für ein Verfassung Uruha zu dem Zeitpunkt war. Die Schwellungen und alles waren schon wieder zurück gegangen letzte Nacht und auch sonst hatte er sich schon wieder ein wenig beruhigt gehabt, aber das hat ja nichts zu bedeuten.

Mitunter spielt er uns nur etwas vor, wegen mir. Dabei geht es mir wieder verhältnismäßig gut, ansonsten hätte mich Ruki nie mit zu irgendwelchen neuen Bands mitgenommen.

„Mach dir nicht so viele Sorgen, Uruha wird schon wieder. Zusammen werden wir garantiert auch hier das Problem lösen können“, versucht mich Ruki aufzumuntern.

Lächelnd patsche ich meine Hand auf seinen Kopf und bringe einmal ordentlich seine Haare durcheinander. Sie sind so weich wie immer, was mich zum Schmunzeln bringt. Es gibt Dinge, die ändern sich scheinbar nie.

Als er wieder mit dem Grummeln anfängt höre ich auf und lasse meine Hand wieder unter dem Tisch verschwinden. Ich bin froh solche guten Freunde zu haben.

Gerade kommt Kazuki mit einer Tüte rein, endlich ist mein Essen da!

Lächelnd stellt er die Tüte auf den Tisch und begibt sich zu Byou, den er mit einem Kuss auf die Stirn weckt. Verschlafen blinzelt dieser, eher er aufsteht und sich streckt. Man hört wie seine Knochen knacken und sich für die harte Schlafunterlage bedanken.

„Guten Morgen Byou-chan“, begrüßt Ruki ihn verschmitzt grinsend.

Erst scheint dieser ein wenig geschockt, aber dann grinst er und stürmt auf Ruki zu, um diesen herzlich zu umarmen. Anscheinend liebt hier jeden Ruki?!

„Ui, du hast ja Aoi mitgebracht und etwas zu Essen ist auch da! Ich liebe meine Arbeit von Tag zu Tag immer mehr“, säuselt der Blonde und setzt sich gegenüber Ruki hin.

Kazuki setzt sich direkt daneben, also mir gegenüber. Behutsam verteilt er das Essen und gibt jedem von uns Essstäbchen. Irgendwie ist meine Portion nur ein Viertel der anderen. Ich frage mich, was Ruki Kazuki genau aufgeschrieben hatte. Naja Hauptsache es schmeckt und ich werde satt.

Leise summend breche ich die Essstäbchen auseinander und mit der üblichen Floskel vor dem Essen beginnen wir zu damit das ganze zu verinnerlichen oder eher essen.

Die anderen machen dem berühmten Smalltalk alle Ehre, während ich ganz langsam esse. Es ist kein stark gewürztes Essen und definitiv ein Kinderteller. Wenigstens ist der Reis lecker und die Entenfleischstücke schmecken auch ganz gut.

Ich frage mich, warum Ruki mir einen Kinderteller bestellt hat. Er hat wahrscheinlich bedenken, da ich die letzte Zeit so gut wie gar nichts stark gewürztes esse. Akiya hatte extra Sachen gekocht, die ich definitiv vertrage, damit ich wenigstens etwas zunehme. Und beim auswärts Essen gehen ist das natürlich immer ein Glücksspiel. Wer weiß schon, ob ich das Ganze vertrage oder nicht?

Hoffentlich kommt Kai bald wieder, damit er mir sagen kann, wie es jetzt mit Uruha weiter gehen wird. Vielleicht muss er ja doch im Krankenhaus bleiben, da er ja direkt nachdem Zwischenfall sich geweigert hatte stationär behandelt zu werden.

Ich kann es verstehen, immerhin wollte ich damals auch nicht dort bleiben.

Jedoch bin ich im Nachhinein froh darüber im Krankenhaus gewesen zu sein. Die Zeit dort hat mich gelehrt, dass es nichts umsonst gibt und dass ich vermutlich die besten Freunde und den besten Liebhaber auf der gesamten weiten Welt habe.

Völlig unerwartet knufft mich Ruki plötzlich in die Seite, weshalb ich leise quieke, genau wie ein Mädchen. Das führt geradewegs dazu, dass die anderen drei in schallendes Gelächter ausbrechen und meine Gesichtsfarbe einen ziemlich ungesunden Rotton annimmt.

Das ist peinlich, warum macht Ruki so etwas mit mir?

Seufzend lege ich die Essstäbchen in die Schale und lehne mich zurück. Ich bin satt und ich fühle mich so, als hätte ich viel zu viel auf einmal gegessen.

Besorgt mustert mich Ruki von der Seite und streicht mir ganz kurz über den Oberschenkel.

„Alles okay?“, fragt er und runzelt dabei die Stirn.

Ich nicke und versuche zu lächeln, was mir augenscheinlich missglückt. Rukis Sorgenfalte vertieft sich nur.

„So Jungs, ich will euch nicht weiter von der Arbeit abhalten. Enttäuscht uns nicht, ja?“, bittet Ruki und steht auf.

Ich folge seinem Beispiel und mache mich auf den Weg zur Tür. Schon wieder blamiere ich ihn vor anderen, kein Wunder, dass er mich nicht mag. Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass er noch irgendeine Art von Zuneigung oder so für mich empfindet.

Die anderen beiden winken uns noch zu und wünschen uns viel Erfolg und alles.

Warum bekomme ich gerade jetzt solche Gewissensbisse? Warum kann nicht einmal im Leben alles gut verlaufen?

Leise seufzend ramme ich mir die Fingernägel in die Handfläche, als ich meine Hände zu Fäusten balle. Das Leben meint es echt nicht gut mit mir zur Zeit. Und mein gesamtes Umfeld darf dank meiner Pechsträhne leiden.

Der Rückweg zu unserem Reich, unserem Proberaum erscheint mir ziemlich kurz und ich bin froh, als Ruki hinter uns beiden die Tür schließt.

Hier bin ich sicher, hier kann mich keiner verletzen.

Gähnend setze ich mich an den Tisch und ziehe die Unterlagen für das nächste Konzert hervor. Da ich einige Zeit nicht mehr bei den Meetings war, liegen bei meinem Stapel ein paar Vorschläge für das Outfit an dem Tag dabei.

Lustlos schaue ich sie mir einzeln alle durch und bestätige nach kurzem überlegen das beste mit einer simplen Unterschrift von mir.

Mein Magen ziept ein wenig und ich habe immer noch das Völlegefühl, aber ich möchte den anderen nicht noch mehr Arbeit bereiten. Langsam muss ich wieder zurück finden, damit ich dieses Leben noch einmal von vorne beginnen kann.

„Aoi-chan, du musst dich nicht wegen uns quälen. Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Soll ich dich heimfahren?“, bietet er mich flehend an.

„Das vergeht schon wieder. Lass uns wenigstens etwas von dem Papierkram abarbeiten und dann kannst du mich ja immer noch fahren“, erwidere ich gekünstelt lächelnd.

Er nickt und zusammen stürzen wir uns ins Chaos.

Erst gefühlte Stunden später ist langsam ein Ende in Sicht und gerade als wir beide erleichtert aufatmen betritt Kai den Proberaum.

Alles in allem sieht er ziemlich erschöpft und mitgenommen aus. Anscheinend ist mein Liebhaber komplizierter und anstrengender als gedacht, wenn er einmal krank ist. Ich erinnere mich noch zu gut an die Grippe, die er sich während der einen Tour eingefangen hatte.

„Ihr wart ja ganz fleißig, wie es scheint. Wir machen morgen da dran weiter und ich fahre euch zwei Hübschen erst einmal zu Uruha nach Hause. Reita möchte gerne mit uns allen reden und er will das nicht hier tun. Deine Verlobte meinte eben, dass er ziemlich durch den Wind sei und heute heulend zusammen gebrochen sei vor allen. Deshalb macht euch nicht zu viele Hoffnungen“, bittet er uns.
 

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Disclaimer: Keiner der Charaktere gehören mir und ich behaupte auch nicht, dass irgendetwas aus dieser Geschichte der Wahrheit entspricht. Ich verdiene hiermit kein Geld
 

hm... Hier ist das Kapitel~ Ich hoffe gegen Schluss sind nicht zu viele Fehler vorhanden ;^; die Schmerzmittel knocken mich zur Zeit komplett aus *seufz* Und trotz allem pocht es im Zeh(wurde dran operiert ;^;) und die Entzündung meines rechten Zeigefingers nervt D:

Hm... Und ansonsten hoffe ich einfach einmal, dass euch der Storyverlauf nach wie vor gefällt. Das Kapitel selbst habe ich mehrmals umgeschrieben(5mal?) xD



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