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Spiel der Liebe

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)

Nach nun mehr ungefähr 12 Jahren findet die FF ein Ende. Oft viel es mir nicht leicht ein Kapitel für die FF anzufertigen und so erging es mir auch mit dem Ende. Das was Aoi und Uruha in dieser FF durchmachen müssen wollte ich angemessen und möglichst realistisch darstellen, so ganz ist es mir nicht immer gelungen. Eigentlich wollte ich auch den Epilog anders haben(Aoi auf einer Brücke mit Herbstlaub und wie in den ersten Kapiteln so kleine Textabschnitte), aber dann habe ich mich dagegen entschieden.

Ich möchte mich noch einmal ausdrücklich bei allen Lesern bedanken und hoffe euch gefällt auch der Epilog. Mir hat das Schreiben der FF auf jeden Fall durch einige schwere Phasen geholfen und ich fand es immer toll, wenn die FF viele Zugriffe hatte und ab und an mal einen Kommentar bekam.
Natürlich werde ich noch nach und nach die restlichen Kapitel korrigieren.

Viele Grüße Komplett anzeigen

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Epilog

Jetzt sind einige Monate seit Uruhas letzten Psychiatrieaufenthalt ins Land gezogen und ich bin nach wie vor geteilter Meinung was seine Fortschritte betrifft. Ich weiß noch nicht einmal ob ich mir von Anfang an mehr erhofft hatte und deshalb diesbezüglich so misstrauisch bin oder ob ich einfach andere Erwartungen an all das hatte.

Aber wie meinten die Psychologen beim Paargespräch vor der Entlassung? Sie können lediglich die Grundsteine legen und was wir daraus machen bleibt vollkommen uns überlassen. So eine Traumafolgestörung ist nun einmal kein Schnupfen, der sich so leicht behandeln lässt und da können schon einmal Monate bis Jahre ins Land ziehen bis zur deutlichen Besserung.

Während der gesamten Zeitspanne habe ich immer wieder gemerkt wie wichtig es ist Rückhalt zu haben und dass so ein Trauma nie ganz ausheilt. Letztendlich war es ja nicht nur eine Vergewaltigung, sondern die Person hatte Uruha wohl über Monate hin weg gestalkt. Immer wieder heimlich von ihm und auch von mir Fotos gemacht. Er hat unheimlich in Uruhas Privatsphäre eingegriffen, denn scheinbar hatte die Person auch immer wieder von ihm Post abgefangen.

Das alles kam wohl auch erst raus, als der Anwalt von Uruha weitere Ermittlungen veranlasste und gegen das erste Urteil anging. Ihm erschien das nämlich alles viel zu geplant und nicht wie etwas spontanes und zudem wusste der Täter viel zu viel über Uruhas Gewohnheiten.

Sein Verteidiger hatte wohl gedacht, dass er leichtes Spiel hatte immerhin war Uruha ja nicht bei den Verhandlungen dabei.

Genau diese Informationen hätte ich ihm gerne erspart, aber das war leider nicht möglich. Die Presse hatte sich wie Geier drauf gestürzt und wir können wirklich froh darüber sein, dass Uruha gefestigt genug war um mit all dem klar zu kommen.

An manchen Tagen hatten wir zwar berechtigte Zweifel und es war wirklich schwer ihm eine Stütze zu sein, jedoch habe ich es mit Hilfe der anderen geschafft.

Wir mussten uns halt immer wieder vor Augen führen, dass Uruha viel mehr an all dem zu knabbern hat als wir. Er muss die Dissoziationen aushalten und die Flashbacks. Er muss sich Tag für Tag mit diesen widerwärtigen Erinnerungen auseinandersetzen.

Auch mein Schmerz hat eine Berechtigung, aber ich darf mir nicht auch noch seinen zu eigen machen. Und genau das lernen wir in der Paartherapie.

Auch die geht jetzt schon einige Monate und nicht nur einmal habe ich wutentbrannt dabei meinen Notizblock quer durch den Raum geschleudert. Es ist halt nicht einfach über manche Sachen zu reden. Vor allem wenn man in einem Land aufgewachsen ist, in dem niemand gerne über Gefühle redet. Und solche Sachen die uns passiert sind einfach totgeschwiegen werden, denn das Gesicht muss ja gewahrt werden.

Zudem wenn wir beide was nicht können, dann ist es dieser ganze Gefühlsquatsch. Obwohl wir beide seit mehr als zwei Jahren in einer Beziehung sind fällt es uns unglaublich schwer über manche Themen zu reden.

Vor allem Uruha ziert sich, aber das war ja schon vor der Vergewaltigung so. Er ist nun einmal ziemlich schüchtern und gerät schnell in Verlegenheit.

Wir lernen auch darüber mit den Schuldgefühlen und der Wut umzugehen, denn die zu kanalisieren fällt uns beiden unglaublich schwer. Dabei trifft keinen von uns die Schuld und die Wut sollte sich auch gegen keinen von uns richten. Wir sind nicht schuldig und dass Uruha hier mit dem Therapeuten besser zurecht kommt als mit dem anderen konnte ja auch keiner ahnen.

Und wenn wir auf wen wütend sein sollten, dann auf den Täter immerhin ist er an der Misere Schuld.

Laut Therapeuten und unserem Umfeld merkt man aber wie gut uns die Therapie tut und die allgemeinen Fortschritte davon.

Mir fällt es mittlerweile viel leichter auch die kleinen, subtilen Hinweise von Uruha zu deuten und merke schon viel früher, wenn er bei etwas Hilfe braucht oder anderes.
 

Die erste Zeit nach dem Aufenthalt war die Hölle und er kam erst so gut wie gar nicht mit dem nicht mehr so durchstrukturierten Alltag zurecht. Und da war ich schon recht froh, dass wir mit seinem Psychologen einen einigermaßen guten Tagesplan mit halbwegs sinnvollen Aufgaben finden konnten für die Übergangszeit.

Da ist mir auch noch einmal aufgefallen wie chaotisch unser Alltag eigentlich ist. An sich ist es mehr oder weniger typisch Musiker, wobei keiner von uns beiden abends um die Häuser zieht.

Auch der Rest der Band ist was das betrifft mittlerweile so, denn der Schock sitzt nach wie vor sehr tief und das obwohl mittlerweile über ein Jahr vergangen ist seit dem Vorfall.

Aber trotz der doch regelmäßigen Termine und Proben haben wir absolute keine Struktur in unserem Leben.

Bisher war das auch nicht nötig und mich hatte das in den Tag hinein leben und sich treiben lassen nicht gestört.

Zudem ist bei uns daheim ja keiner, der geschult darin ist Uruha zu helfen. Es macht ja schon einen Unterschied ob ich ihm gut zu rede, während den Panikattacken oder ob es eine ausgebildete Krankenschwester macht.

Ich weiß zwar auch ungefähr was ich sagen muss oder wie ich ihm helfen kann, aber trotzdem würde ich genau das gerne besser können. Ich hasse es einfach, wenn es ihm schlecht geht.

Anfangs hatte er sich auch wie oft dafür geschämt und hatte sich wie oft im Badezimmer verkrochen, bis mir mal wortwörtlich die Hutschnur geplatzt ist.

Ich bestehe jetzt nicht darauf ihm die Hand halten zu müssen, aber er sollte nicht das Gefühl haben so etwas verstecken zu müssen. Keiner aus der Band dreht ihm einen Strick daraus und darüber bin ich unheimlich glücklich.

Uruha braucht diesen Rückhalt von uns um in diesem Showgeschäft überleben zu können so lange noch kein Gras über die Sache gewachsen ist.

Und der Anwalt ist guter Dinge, dass genau das in naher Zukunft passieren wird.
 

Mein Freund kommt zwar jetzt einigermaßen im Alltag zu recht und die erste kleine Tour haben wir auch schon erfolgreich hinter uns gebracht. Und ich brauche auch kein schlechtes Gefühl dabei zu haben, wenn er mal alleine mit Freunden weg ist oder tagsüber alleine zum Supermarkt geht.

Lediglich in den Abendstunden ist er ungern alleine und sucht immer wieder die Nähe von einem, was sich aber laut Psychologe auch mit der Zeit geben wird.

Jedoch habe ich zeitweise immer noch ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache.

Es ist halt Uruha, meine große Liebe.

Ich habe ihn einmal fast verloren und ich könnte es nicht ertragen, wenn er wirklich an all dem zerbrechen würde.

Er hatte mir damals aus der Alkoholsucht geholfen.

Er hatte mir wieder auf die Beine geholfen und gezeigt, dass nicht alle Menschen schlecht sind.

Er hatte dafür gesorgt, dass ich weiterhin in der Band bleibe.

Er hatte auch dafür gesorgt, dass ich wieder mit Reita rede.

Ich verdanke ihm einfach so unendlich viel.

Auch wenn unsere Beziehung nach wie vor nur aus unschuldigen Küssen, Umarmungen und allem besteht, möchte ich sie einfach nicht mehr missen.

So lange alles andere noch mit zu vielen negativen Emotionen für ihn belastet ist, möchte ich ihn auch nicht dazu drängen. Auch der Psychologe rät uns davon ab, da Uruha laut ihm noch nicht so weit ist.

Und wenn ich was durch Uruha gelernt habe ist, dass eine Beziehung nicht nur hauptsächlich aus Martratzensport besteht. Viel wichtiger ist alles drum herum und davon haben wir mehr als genug.

Laut den anderen benehmen wir uns auch wieder wie ein altes Ehepaar, was schon seit Ewigkeiten zusammen ist. Wir sind halt wieder wie ein sehr gut eingespieltes Team und ich bin so froh darüber, dass das so ist.

Und wir schaffen es auch wieder uns gegenseitig zu vertrauen und das ist die Hauptsache.
 

Mittlerweile gehen wir zwei auch immer wieder in unseren Proberaum um einfach nur Gitarre zu spielen oder etwas zusammen zu komponieren. Meine Wohnung eignet sich dafür nur bedingt und dort gehen wir wenigstens keinem auf die Nerven.

Es macht mich immer unheimlich glücklich ihm beim Spielen zuzusehen, vor allem wenn er im sitzen seine Akustikgitarre spielt und seine Haare ihm dabei immer wieder ins Gesicht fallen. Er wirkt dann immer so unheimlich entspannt und zufrieden.

Und genau das zeigt mir wie wichtig es war ihm durch die schwere Zeit zu helfen. Er hat ja auch das gleiche für mich getan und selbst wenn es nicht so wäre, würde ich ihm zur Seite stehen.

Es liegt zwar noch ein langer Weg vor uns, aber das stört mich nicht weiter. So lange ich diesen Weg mit ihm zusammen gehen kann habe ich keine Angst.

Denn Uruha ist nach wie vor derjenige, der mein Fels in der Brandung ist.

Und er ist derjenige, mit dem ich bis an mein Lebensende zusammen sein will.

Früher habe ich immer gedacht, dass Liebe zwangsläufig nur etwas mit Schmetterlingen im Bauch zu tun hat. Aber durch Uruha habe ich gemerkt, dass das nicht sein muss.

Liebe gibt es nun einmal in vielen verschiedenen Formen.

Und nur weil unsere nicht wie in einem klassischen Jdorama verläuft, ist sie nicht falsch.

Wir lieben uns halt auf unsere Art und das ist auch gut so.



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