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Eine Prinzessin hat's nicht immer leicht...

von

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Die Welt, in der sie lebt

Nervös schritt Liana in ihrem Zimmer auf und ab.

Heute Abend stand der Winterball an. Nicht, das ein Ball etwas Neues für sie wäre, nur dieser war besonders wichtig, weil sie - wenn sie eine gelungene Rede halten würde - als Erwachsene Frau gelten würde, etwas, das sie sich schon immer erträumt hatte!

Nicht nur, weil ihr dann mehr Geld zum Ausgeben zustand…

„Na gut, das ist jedenfalls ein Hauptgrund!“ sagte Liana selbstzufrieden zu sich selbst, „aber nicht der einzige Grund, auch wegen…“

sie dachte kurz nach, nur viel ihr leider kein Grund ein, der wichtiger war als »mehr Geld zu besitzen«

Sie lachte schelmisch. „Ha!“, stieß sie aus, „während ich mich über mehr Geld freuen kann, freuen sich die Bauerntrampel schon, wenn sie mal anständiges Brot bekommen…“, sie begann zu kichern, hörte aber schnell auf, als sich die Tür öffnete und Derik eintrat.

Er machte einen kurzen Knicks. „Ähm, Fräulein, ihr Kleid…ich habe es zu einem zuckerwattenrosa so wie sie es wollten, aufhellen lassen…“, er versuchte vergeblich den sarkastischen Unterton zu verbergen, doch der Hass auf diese Frau übermannte ihn fast.

Liana warf einen beiläufigen Blick auf das Kleid. „hm, ja, sieht doch schon viel besser aus, Derik, also wenn sie doch immer die Motivation hätten ihre Aufträge so auszuführen.“ Sie seufzte. „sonst noch was?“, sie blickte ihn erwartungsvoll an.

Derik versuchte sich zu beherrschen. „ah ja… der König lässt ausrichten das der Ball um 20 Uhr beginnt, ihre Rede wird so gegen 21:30 Uhr erwartet, damit auch wirklich alle Gäste schon da sind.“

Liana nickte. „schön, sie können gehen.“

Derik machte wieder einen Knicks und drehte sich um. Draußen wartete bereits Huna auf ihn.

„war sie wieder so … na ja so wie sie immer ist?“, fragte sie mitfühlend.

Derik schloss genervt die Augen. „Ich bin echt froh das unser König deinen Plan unterstütz, Huna, ich kann unser Prinzesschen nicht mehr ertragen…“ Huna lachte. „Ach, du wirst sehen, alles wird gut!“, schwesterlich legte sie einen Arm um ihn. „Komm, ich mach dir was zu essen.“

„Also, irgendwie behandelst du mich wie ein kleines Kind, ich bin genauso alt wie du!“

„Ja, aber einen Kopf kleiner…“

„Diese Bemerkung hättest du dir sparen können…“
 

Als Liana in den riesigen Ballsaal eintritt, war er kaum wieder zu erkennen.

Er war Vollständig renoviert, und man sah sofort, dass der König da nicht an Geld gespart hatte.

Liana konnte nicht umhin, ihn zu betrachten. Die Wände funkelten regelrecht!

„Ah, Liana, hier rüber!“, ihre Mutter kam eiligst zu ihr und zog sie zu den Thronen. „Schau, den haben wir für dich machen lassen.“, sie deutete auf einen schönen Thron neben den des Königs und der Königin. „du bist alt genug für deinen eigenen, haben wir gedacht!“

Besser kann’s nicht mehr laufen, dachte Liana zufrieden. „Er ist wunderschön, Mutter…“, meinte Liana und lächelte.

„Schön, das er dir gefällt! Oh, die ersten Gäste kommen, komm mit…“

Die nächsten 20 Minuten verbrachte Liana damit, verschiedene, wichtige Menschen des Landes zu begrüßen, darunter auch einige nette Jungs… diese begrüßte sie natürlich mit überschwänglicher Freundlichkeit.

Sie hatte schon von früh auf gelernt, wie man den perfekten Schein wahrte, wenn Besuch kam:

Freundlich lächeln, die richtige Ausstrahlung, auf braves Mädchen tun…

Oh ja, das musste sie alles erstmal lernen, und sie wusste, da reichte es keinesfalls, ein hübsches Kleid zu tragen, aber anderseits hatte sie auch gelernt, das ein hübsches Kleid die Rettung sein konnte, wenn man vielleicht mal nicht so gut drauf war, oder so… den diese Menschen hier waren so oberflächlich das sie ganz nach dem „Kleider machen Leute“ Prinzip lebten, und dies auch offen zeigten.

Aber was soll’s? Anders kannte Liana es ja auch nicht. Sie war in diese Welt hinein geboren, für sie war es ganz normal ihre Mitmenschen danach zu beurteilen, wie hoch ihr Einkommen war. Und bisher hatte es ganz gut geklappt, da ihre Familie an der Spitze stand.

Da blieb ihr keine Zeit für Philosophien wie, »alle Menschen sind gleich«.

Ihrer Meinung nach sagten das eh nur Menschen, die kein Geld haben.

Gott sei Dank zählte sie nicht zu diesem »Abschaum«.

Langsam füllte sich der Ballsaal. Die Menschen fingen an zu reden, über alltägliche Dinge, sowie über politische Neuigkeiten.

Im Hintergrund lief angenehm langsame Musik und ein angenehm schöner Duft von Tannenzweigen machte sich im Saal breit.

Einige Zeit ging es so weiter.

Bis der König sich erhob. Alle schwiegen sofort und blickten ihn erwartungsvoll an.

„Meine Tochter Liana, wird heute ihre erste öffentliche Rede halten!“, sagte er voller stolz. „Und ich hoffe sie wird ein Erfolg! - Liana!“

Mit einem Nu waren alle Augen auf sie gerichtet.

Selbstsicher ging sie zu ihrem Vater.

Sie hatte ihre Rede bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, und sie war sich sicher, dass sie kaum zu übertreffen war.

Und sie begann zu reden.

Über die Politischen Verhältnisse.

Internationale Beziehungen.

Informationen zu ihrer Person selbst.

Usw. usf.

Als sie geendet hatte blickte sie mit flauem Gefühl im Magen zu den Gästen.

Kam sie an?

Sie kam.

Die Menge klatschte begeistert und zufrieden ging sie zurück ans kleine Kalt Buffet, wobei sie auf dem Weg dorthin noch einige Lobesworte einheimsen konnte.

Das waren auf jeden Fall viele Pluspunkte für sie.

Die Musik setze wieder an, und diesmal bewegten sich einige Paare zur Tanzfläche.

Nun war sie ein wenig aufgeregt. Ob sie wohl zum Tanz gebeten wurde?

Suchend sah sie sich nach den Adelssöhnen um. Es wäre furchtbar peinlich, wenn niemand sie auffordern wurde. Zumal sie doch die Prinzessin ist! Sie hoffte sehr, das Er sie auffordern würde zu Tanzen…

Es gab nämlich jemanden, mit dem sie furchtbar gerne tanzen würde. Sein Name war Lukas und er war schon 18.

Sein Vater gehörte zum engsten Freundeskreis ihres Vaters, und sie mochte ihn schon sehr lange.

Vielleicht sollte sie ja ein wenig in seine Richtung gehen, damit er sie auch sah…

Unauffällig schritt sie in seine Richtung, als Lukas zu ihr rüberschaute, lächelte sie ihn an.

So, das war alles, was sie als Frau tun konnte, die Initiative musste letztlich doch der Mann greifen.

Mit klopfenden Herzen wartete sie auf seine Reaktion…

Bu-bumm

Bu-bumm

Bu-bumm

Bu-bumm

Sie spürte, wie er näher kam… aber meinte er sie? Was, wenn er einfach an ihr vorbeigehen würde?

Sie hielt die Spannung kaum aus.

Verlegen, weil sie spürte, dass sie rot wurde, drehte sie sich um, doch dann fühlte sie, wie jemand ihre Schulter berührte.

„Ähm, Liana?“

sie drehte sich um und blickte direkt in die schönen Augen von Lukas.

Sie konnte ihre Freunde kaum zügeln, bemüht gefasst sagte sie: „Ach, hallo Lukas… was ist den?“

„Möchtest du vielleicht mit mir tanzen?“

„oh… oh ja, sehr gerne.“

Sie nahm seine Hand und sie gingen zur Tanzfläche und tanzten Walzer.

3 Musikstücke hintereinander tanzten sie, doch dann wurden die beiden etwas müde.

„Ich hol uns was zu trinken!“, sagte Lukas und ging nach hinten.

Liana platze fast vor Freude. Es war so schön und sie wartete schon ewig darauf, irgendwann mit ihm zu tanzen.

Der Abend war fantastisch. Sie hatte viel Spaß gehabt, und die Gäste schwärmten vom Ball.

So gegen 3 Uhr nachts waren dann auch schon die letzen Gäste gegangen und die Bediensteten traten ein, um alles aufzuräumen.

Müde schleppte Liana sich zu ihrem Zimmer rauf, zog sich um, putze die Zähne, und lies sich sofort in ihre Kissen sinken.

Nachdem sie glücklich noch einmal durchging, was sie alles mit Lukas geredet hatte, schlief sie ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sweet_Lemon
2007-10-07T15:02:26+00:00 07.10.2007 17:02
Tolle Fortsetzung..
Bin wirklich total gespannt wie sie sich noch entwickelt und vor allem wie sie reagiert wenn ihre Eltern ihr das mit dem Leben als ärmere Person vorschlagen!
Von: abgemeldet
2007-10-06T17:08:16+00:00 06.10.2007 19:08
Tolles neues Kapitel, hat mir echt gut gefallen.. bin echt gespannt wie das weitergeht und freu mich schon auf die nächten Kappis, tolle FF echt ;)

Lg Elli


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