Zum Inhalt der Seite

Eine Prinzessin hat's nicht immer leicht...

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kleiderprobleme

„nein, nein, und nochmals nein! Ein rosa Kleid oder ich gehe nackt.“

Sagte das Mädchen in ihrem feinen, weißen Kleid, warf ihr langes blondes Haar zurück und blickte vernichtend in die Runde.

„Ich bin eine Prinzessin, ich muss also auch aussehen wie eine! Verstanden?!“

Die Dienstmädchen um sie herum nickten gespielt höflich, aber in Gedanken dachte alle das gleiche:

Eingebildetes Miststück

Eine der Dienstmädchen trat zögernd einen Schritt vor. Mit zaghafter Stimmer fragte sie: „Ähm, aber Prinzessin… gestern haben sie doch gesagt, das Kleid sollte auf jeden Fall hellblau sein, damit es zur Jahreszeit Winter passen würde. Und wir sind ihrem Wunsch gefolgt und haben 6 hellblaue Kleider für sie herstellen lassen, von denen sie sich eins aussuchen konnten.“

Die Prinzessin erhob sich, ging erhobenen Hauptes auf das schüchterne, noch recht junge Dienstmädchen zu, und giftete sie an:

„Ja… du kleine dumme Besserwisserin, das sagte ich gestern, aber heute sage ich etwas anderes.“

Sie seufzte.

„Von Königlichen Dienstmädchen kann man jawohl erwarten dass sie den Geschmack und die Launen einer Prinzessin kennen, aber…“

Sie seufzte erneut Theatralisch. „Ihr könnt gehen, und lasst die Kleider hier, ich lasse mir eins das mir gefällt umfärben! - Himmel, der Ball ist ja schon in einer Woche! Höchste Zeit… nun, fort mit euch.“

Mit einer Verbeugung entfernten sich die Dienstmädchen, und begannen, sobald sich die Tür schloss, wild über die Prinzessin zu lästern.

Diese bekam freilich nichts davon mit, sie war sowieso viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Vater will, dass ich bei der Balleröffnung eine Rede halte…, dachte sie, aber ich habe keinen Schimmer was ich eigentlich sagen soll!

Es wäre ihre erste Rede, und so war sie schon ein wenig aufgeregt, zumal nur angesehene Edelleute kommen würden, und bei dieser Gelegenheit hatten ihre Eltern auch noch vor, ihr ein paar potenzielle Heiratskandidaten vorzustellen.

Darauf freute sie sich schon, da es einen Jungen Mann gab, der ihr gefiel, nämlich den Sohn eines Adligen vom Freundeskreis ihres Vaters.

Deswegen musste sie einfach gut aussehen an diesem Tag!

Die Prinzessin stellte sich vor ihren großen, reich verzierten Spiegel.

Sie atmete tief ein und begann, ihre Rede zu üben.

„Ich, Prinzessin Liana, Thronerbin des Reiches, will... - Ach Schwachsinn, ich klinge ja wie ein Bauerntrampel…“

Eine ganze Weile übte Liana vor dem Spiegel verschiedene Möglichkeiten für eine Vorstellung ihrerseits.

Ihr Vater hielt das für sehr wichtig, sollte sie einmal das Reich regieren, war es wichtig, dass alle sehen konnten dass sie vertrauenswürdig war.

Das ging natürlich nur, wenn sich das Volk schon früh an ihre Auftritte gewöhnen würde.

Das war ihre erste wirkliche Ansprache, davor wurde sie immer nur kurz vorgestellt.

Nach etwa einer Stunde hatte sie sich irgendwas ausgedacht, mit dem sie leidlich zufrieden war.

Na, das wird ja toll, nächste Woche am Ball, dachte sie bitter.
 

„Ja… du kleine dumme Besserwisserin, das sagte ich gestern, aber heute sage ich etwas anderes.“, äffte im Waschraum eine der Dienstmädchen Liana nach. „ziemlich eingebildet unser Prinzesschen!“, fügte sie hinzu.

Die anderen Dienstmädchen lachten im Chor, selbst die jüngste, wenn auch nur ein schüchternes Lachen.

Ein etwas dickeres Dienstmädchen mit zwei wachsamen, durchdringenden Augen faltete gerade eins der Bettlaken.

„Wisst ihr“, sagte sie, „man könnte ja Verständnisvollerweise sagen, ihr Verhalten würde am Alter liegen, aber wenn man bedenkt das sie schon bereits sie 4 Jahre als ist sich so benimmt…“

Die jungen Damen nickten bekräftigend.

„sie wird viel zu lasch erzogen.“, sagte eine andere, „denkt, sie kann sich alles erlauben weil sie von höherer Geburt ist. Dabei sind der König und seine Frau so gute Menschen, sie sind nett zu allen, egal ob Privilegiert geboren oder nicht. Wie konnte nur so was wie diese Liana entstehen?“

Die Dienstmädchen zuckten Ahnungslos mit den Schultern.

Die jüngste der Damen, die zuvor von der Prinzessin runter gemacht wurde, traute sich nun auch etwas zu sagen: „äh, meint ihr das sie auch als Erwachsene so sein wird? Weil, sie wird ja irgendwann unser Land regieren…“

„Dann geht das Land vor die Hunde!“, riefen einige Dienstmädchen gleichzeitig.

Das dickere Dienstmädchen, die immer noch Bettlaken faltete, hatte einen Einfall: „Was sie braucht, wäre eine Lektion, wisst ihr. Ich wüsste auch schon was, aber das müsste ich mit dem König höchstpersönlich besprechen…“

„Du hast doch nicht ehrlich vor, ihm zu sagen was für ein schreckliches Kind er auf die Welt gesetzt hat?!“, fragte eine der Mädchen entsetzt.

„Ach, wenn man das richtig anpackt… so kann’s jedenfalls nicht weiter gehen…“, antwortete sie nachdenklich.
 

Der Morgen brach an.

Prinzessin Liana lag in ihrem herrlichen, riesigen Bett, und wurde von den hellen Sonnenstrahlen geweckt, bevor ein Bediensteter kam, der dafür zuständig war, sie zu wecken.

Sie war seltsam gut gelaunt, warum, konnte sie auch nicht sagen, aber es war ja nichts schlechtes, gut gelaunt zu sein!

Fröhlich summte sie vor sich hin.

Ein Diener kam herein. „Ah, sie sind schon wach! Guten Morgen Prinzessin Liana, haben sie gut geschlafen?“

„Ja…“, antwortete Liana geistesabwesend, während sie einen kleinen Vogel vor ihrem Fenster beobachtete.

„Gut…“, antwortete der Diener beflissen. „Nun, eurer Brüder hat euch was von seiner Reise nach Ägypten schicken lassen. Schauen sie, ein Wunderschönes Kleid, nicht wahr?“

Er hielt ein kurzes, saphirfarbenes Kleid hoch, es reichte etwa bis zum Knie, und war im Batiklook [Anm. d. Schr. Batik sind so ähnlich wie diese Kleider von Paris Hilton^^ Natürlich nicht ganz so tief geschnitten^^], am Saum waren glitzernde Perlchen eingenäht.

Prinzessin Liana nah, ihm das Kleid ab. „Ja, wirklich! Wie geht es meinem Bruder? Wann kommt er zurück?“

„Der Prinz kommt höchstwahrscheinlich erst nächsten Monat zurück.“

„WAS? So spät? Er wollte doch schon bald zurück sein.“

Der Diener rückte seine Brille zurecht. „wie es scheint, hat Ägypten eurem Bruder sehr gefallen, er lässt ausrichten, dass es etwas länger dauern wird.“

Prinzessin Liana verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

„Verstehe…nun, sie können gehen.“

Der Diener entfernte sich.

Wütend ging Prinzessin Liana in ihr Badezimmer.

Sie hatte ihren Bruder schon so lange nicht mehr gesehen, sie hatte sich schon sehr auf ihr Zusammentreffen gefreut, und nun das! Das war ja wieder typisch ihr Bruder Marko…!

Während sie sich ein Bad einließ, betrachtete sie sich finster im Spiegel.

Ihre Gute Laune war jedenfalls wie weggeblasen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sweet_Lemon
2007-10-01T17:44:40+00:00 01.10.2007 19:44
hihi ist ja echt ein toller anfang ^^
erinnert mich total an die alten märchen, in denen die prinzessinen auch immer so eingebildet sind (zb. könig drosselbart)..
find ich echt gut, dass du es so modern darstellst ^-^
meine tante heißt so, wie deine prinzessin, deshalb musste ich die ganze zeit an sie denken xD
ein paar kleine rechtschreibfehler hab ich zwar entdeckt, aber die macht ja jeder ^^
echt toll! werd gleich weiterlesen und hoffen, dass noch viel dazu kommt!
Von: abgemeldet
2007-09-14T10:52:09+00:00 14.09.2007 12:52
Mir gefällt die Story echt gut ;) auch echt lustig wie die Prinzessin nachgemacht wird und es ist echt gut beschrieben diese Arroganz, schön zu lesen weiter so ;) werde sie weiterhin verfolgen und gleich auch noch Kapitel zwei lesen

Lg Elli
Von: abgemeldet
2007-09-09T12:51:28+00:00 09.09.2007 14:51
Tolle Geschichte! Mach schnell weiter ! ^^
Von:  annie11
2007-09-05T10:14:49+00:00 05.09.2007 12:14
deine geschichte ist voll cool^^
Von:  annie11
2007-09-05T10:14:43+00:00 05.09.2007 12:14
deine geschichte ist voll cool^^


Zurück