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Volk des Phönix- Rache

Fortsetzung zu Volk des Phönix
von

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Prolog

2. Buch

Rache
 

Prolog
 

21. Jahrhundert. Der Klimawandel versetzte die technischen Errungenschaften der Vorzeit zurück auf den Stand des Mittelalters. Einzige überlebenden: Die Phönixe, Menschen die zu Asche zerfallen und wiedergeboren werden, und Menschen, das schwächere Volk, dass den Phönixen dient und als Gegenleistung vor Dämonen geschützt wird.
 


 

„Dajing wurde ermordet, Meisterin!“ Erschrocken blitzte ein Paar roter Augen in der Finsternis auf. „Das ist nicht dein Ernst, oder Sarum?“ Der Dämon zitterte plötzlich. Es war schrecklich kühl auf der Lichtung, als der Steinkreis in grelles Licht getaucht wurde und Dämonen die Plätze der Steine übernahmen. Wildes Getuschel brach aus. „Stimmt es was du sagst? Ist mein Mann tot?“

Sarum nickte und spürte die neugierigen Blicke des Dunklen Parlaments auf sich ruhen.

„Wer?“, fragte die Frau mit eiskalter, schneidender Stimme.

„Der junge Hexer, der eurem Gemahl diente und die junge Königin, euer Hoheit.“ Er verneigte sich leicht, denn die angespannte Aura die von ihr ausging schüchterte ihn ein und er wollte ihre Wut über den Verlust ihres Mannes nicht zu spüren bekommen.

„Wo ist seine Asche?“

Sarum zuckte mit den Achseln.

„Findet die Asche! Und dann,“ ein genüssliches Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, „werden wir uns rächen!“

Zeharade

1.Kapitel
 

Zeharade
 

Laura legte ihre Tochter Zoe in ihr Bettchen und Schloss dann die Terrassen Tür. Der Herbst war im Lande ausgebrochen und dieses Jahr überraschend kühl, sodass teilweise schon beheizt werden musste. Laura betrachtete ihre Kinder und musste unweigerlich an den Streit den sie mit Phönix gehabt hatte denken. Sie war überzeugt gewesen, dass sie eine Tochter bekommen würde und er, dass es ein Sohn sein würde. Das es zwei Kinder seien würden, hatte damals noch niemand geahnt. Dann hatten sie sich über die Namen gestritten, was total lächerlich gewesen war. Als sie ihre Babys gesehen hatten, waren ihnen urplötzlich vollkommen andere Namen für sie eingefallen. Sie lächelte als Dan sich im Bettchen rekelte und schmatzte. Ihr Sohn hatte überraschenderweise mehr Ähnlichkeit mit ihr als mit seinem Vater. Er war ein liebes und ruhiges Baby im Gegensatz zu seiner aufgeweckten, wilden Schwester, die gerne ihre Eltern zu ärgern schien, indem sie mitten in der Nacht anfing zu weinen. Dan weinte sehr wenig und war schnell zufrieden zustellen.

Ein knall ließ sie erschrocken zusammen zucken. Es hatte plötzlich zu stürmen begonnen und ein Ast der alten Eiche, die direkt vor einem der Fenster stand, war gegen die Scheibe gedonnert. Resigniert ging sie zurück zu Zoes Bettchen und hob das schreiende Mädchen, dass sich, wie ihre Mutter erschrocken hatte, heraus um es zu beruhigen. Auch Dan begann zu quengeln. Erneut prallte der Ast gegen die Scheibe. Die Schreie der Babys wurden lauter und dringlicher. In diesem Zimmer würden die Babys wohl nicht zur Ruhe kommen können. „Sunata!“, rief Laura ihre Dienerin herbei. Erst hatte Laura sich gegen Phönix aufgelehnt als er für sie eine Dienerin gesucht hatte, doch mittlerweile war sie froh dass Sunata ihr beistand wenn die Kinder wieder nicht schlafen konnten.

Sunata war vierzehn Jahre alt, hatte dunkelblondes Haar, das sie zu einem Knoten gebunden hatte und hatte freundliche haselnussbraune Augen. „Wie kann ich dir helfen?“, fragte das Mädchen Laura. „Könntest du die Kinder mit in den Gästeflügel nehmen? Der Wind peitscht Äste der Eiche gegen das Fenster. Die Kinder erschrecken sich dabei zu Tode. Ich werde gleich nachkommen, ich will nur noch ein bisschen Ruhe haben, bevor ich mich wieder um die kleinen Teufelchen kümmern muss!“ Bei den letzten Worten lächelte sie und strich Dan, der mittlerweile lauter als seine Schwester weinte, beruhigend über die Wange. Laura sah seufzend hinter Sunata her und schloss dann die Tür. Sie gab ihre Kinder nicht gerne aus ihren Armen frei, aber in letzter Zeit hatte sie kaum geschlafen. Sie ließ sich auf ihr Bett nieder und spürte wie die Weichen Daunen sich ihrem Körper anpassten.

Sie musste kurz eingeschlafen sein, denn sie träumte von Phönix, als sie plötzlich zusammenzuckte und aus ihren Träumen gerissen wurde. Sie hatte das Gefühl als ob jemand an ihr vorbei gehuscht wäre. Sie fröstelte und wollte schleunigst die Terrassentür, die aus ihr unerklärlichen Gründen offen stand schließen, als sie meinte hinter einem der aufgebauschten Vorhänge einen dunklen Schatten zu erkennen. „Sunata? Bist du das?“ Laura versuchte ihre Stimme möglichst ruhig zu halten, aber das leichte Beben war kaum zu überhören. Laura schrie als es erneut einen knall gab. Es war nie ein Ast gewesen! Der Vorhang wehte zur Seite und entsetzt blickte sie auf Sunata die hin und her schwankte. Ihre Augen blickten starr zur Decke. Ihr Kopf war bläulich angelaufen. Laura presste ihre Hand auf den Mund um den Entsetzensschrei und die Übelkeit zurückzudrängen. Sie näherte sich Rückwärts der Tür, stolperte und fiel. Der Himmel war vollkommen schwarz. Kein einziger Stern erhellte die Finsternis und unheimliche Nebelschwaden hingen in der Luft. Doch Laura starrte nur auf Sunata, als ihr ein schrecklicher Gedanke kam. Wenn die erhängte Sunata war, wer war dann die Dienerin gewesen, die ihre Kinder in den Gästeflügel hatte bringen sollen?
 

Alrune hetzte durch die Flure und betete im Stillen, dass die Babys nicht zu weinen anfangen würden. Es war ihre Aufgabe gewesen diese Kinder zu entführen und sie wollte ihren Boss nicht enttäuschen. Es war leicht gewesen sich als die Dienerin der Prinzessin auszugeben. Dafür hatte sie extra einen Zaubertrank genommen, der ihre Gestalt in die von Sunata verwandelt hatte. Alrune hatte nur dafür sorgen müssen, dass Sunata ihr nicht in den Weg kam, weshalb sie die Dienerin in eine Besenkammer geschlossen und geknebelt hatte. Sie hatte ihren Auftrag fast erledigt. Hastig eilte sie die letzten Schritte der Kellertreppe runter. Noch lagen die Kinder ruhig in ihren Armen und sahen sie aus neugierigen Kulleraugen an. Alrune hielt vor der Besenkammer, in der die junge Sunata eingesperrt war. Sie legte die Kinder auf eine weiche Decke, die sie vorher dort hingelegt hatte, dann öffnete sie die Tür, schließlich wollte sie nicht, dass Sunata dort in der Kammer zurückblieb. Doch als sie eintrat, war der Raum verlassen und von dem blonden Mädchen gab es keine Spur. Leise fluchend packte Alrune einen Korb aus der Kammer und legte dort die Kinder mit der Decke hinein. Wenn Sunata nicht mehr in der Kammer war, musste sie jemand hier unten gefunden und freigelassen haben und das wiederum bedeutete, dass bereits aufgefallen sein würde, dass die Kinder der Prinzessin verschwunden waren. Alrune wollte die Treppe hinaufhasten, als ihr einfiel, dass sie immer noch wie Sunata aussah. Sie zögerte einen Moment. Wahrscheinlich wäre es zu gefährlich weiterhin als Sunata, die bestimmt schon das ganze Schloss in Alarmbereitschaft gesetzt hatte, weiter herumzulaufen. Entschlossen griff sie tief in ihre Manteltasche und holte eine Flasche mit silberner Substanz heraus, die sie mit einem Zug leerte.

Ihr Erscheinungsbild veränderte sich schlagartig. Ihre zuvor noch blonden, zusammengebundenen Haare fielen ihr jetzt weich, in einem dunklen Braun um die Schultern. Die Augen nahmen einen bernsteinfarbenen, fast gelben Ton an. Die Neugier der Babys wurde glücklicherweise nur größer und sie begannen nicht zu weinen.

Dan und Zoe musterten Alrune aus großen Augen und öffneten ihre Münder, als wären ihnen die Kinnladen vor Verwunderung heruntergefallen. Beruhigt atmete die junge Frau aus und deckte die Kinder mit der Decke so zu, dass sie niemand sehen würde. Sie hastete über den Flur, stürmte zum Portal und wollte es öffnen als, einer der Wachen sie bemerkte. „Halt!“ Langsam wandte sie sich um. „Was willst du um diese Uhrzeit noch draußen machen mein Kind? Es ist kein Stern am Himmelzelt und wir haben Neumond. Es ist verdammt dunkel draußen, für ein junges Ding wie dich ist das nichts.“ Erleichtert merkte sie, dass sie ja immer noch die Kleider einer Bediensteten trug. „Meine Mutter ist plötzlich schwer krank geworden, log sie. „Wenn ich ihr nicht ein paar Medikamente des Zauberers vorbei bringe, dann wird sie...“, die Frau machte eine dramatische Pause, „...dann wird sie es nicht schaffen.“ Der Wachmann sah sie mitleidig an, sein Kollege saß im Schneidersitz auf dem Boden. Sein Kopf war nach vorne rüber gefallen. Allem Anschein nach war er am Schlafen. Der Wachmann seufzte.

„Dann will ich mal eine Ausnahme machen, aber verrat mich nicht, okay?“, er lächelte sie keck an und ließ sie dann passieren. Kaum war Alrune draußen, hätte sie jubeln können. Sie hatte den Auftrag erledigt. Man würde sie feiern, er würde sie feiern...
 

Deborah tänzelte summend über den Flur. Sie war verdammt gut gelaunt, da sie seit genau diesem Tage drei Monate mit Vypio zusammen war. Er hatte eine Überraschung geplant, was sie sehr verwundert, aber auch freudig gestimmt hatte. Plötzlich hörte sie einen lauten Schrei. Kam er aus Lauras Zimmer? Eigentlich wollte sie weitergehen, als sie erneut einen unterdrückten Schrei hörte. Sofort wandte sie sich um und hastete durch den Flur.
 

Laura starrte zur Leiche und konnte sehen wie sich hinter ihr eine Gestalt aus der Dunkelheit löste und durch die Terrassentür verschwand. Zitternd saß sie am Boden. Was sollte sie tun? Sie erhob sich immer noch bebend, der Schreck saß ihr tief in den Knochen, aber sie musste jetzt an ihre Kinder denken. Hastig lief sie zur Tür und stieß gegen Deborah die gerade hereinkommen wollte.

„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte ihre Schwester besorgt.

Laura schüttelte energisch den Kopf und begann zu schluchzen. „Sunata ist tot! Und meine Babys...wir müssen jemanden suchen der genauso aussieht wie Sunata. Diese Person hat meine Kinder!“

Deborah schluckte schwer. Die Dienerin war tot? War sie ermordet worden? Sie wusste es nicht, aber sie lief gemeinsam mit ihrer Schwester durch die Flure und erklärte kurz und knapp die Situation. Alle Wachen suchten. Doch niemand fand Lauras Kinder in dieser Nacht...
 

Deborah fuhr sich frustriert mit der Hand durch ihr bronzefarbenes Haar. Dann klopfte sie zaghaft an eine dunkle Holztür und obwohl keine Antwort kam drückte sie die Klinke hinunter und trat herein.

„Wo warst du?“ Die Stimme klang eiskalt und vollkommen kühl. Obwohl sie Vypio nun schon einige Zeit kannte, konnte sie sich nicht an seinen Tonfall gewöhnen.

Wo war er? Der Raum war dunkel und sie konnte nur die Schemen der Regale erkennen. Sie wandte sich wieder um in Richtung Bad zu gehen, als plötzlich jemand vor ihr stand. Erschrocken zuckte sie zusammen und schrie überrascht.

„Wo warst du?“, fragte er erneut, während er mit einem Schnipsen die Kerzen im Zimmer entzündete, ohne seinen Blick von ihr abzuwenden. Deborah schluckte schwer. Seine eisblauen Augen schienen sie zu durchbohren. „Ich, also...“, begann sie, doch Vypio beugte sich plötzlich vor und presste seine Lippen auf ihre. Sie schlang ihre um seinen Hals und zog ihn näher heran, nur um ihn einen Moment später von sich zu stoßen. „Moment, du bringst mich vollkommen aus meinem Konzept!“ Vypio sah sie kühl an. „Seit wann gibt es bei dir Konzepte und Ordnung?“ Dann legte er seine Hand flach auf ihre Stirn. „Hmm...Fieber scheinst du ja nicht zu haben.“ Deborah funkelte ihn böse an und schlug seine Hand weg,. „Es geht um die Dan und Zoe! Sie wurden entführt und Sunata hat sich allem Anschein nach erhängt, obwohl Laura meint noch jemanden gesehen zu haben!“ Vypio runzelte die Stirn, weshalb sie grinsen musste. So nachdenklich hatte sie ihn noch nie erlebt. „Unser Dreimonatiges hatte ich mir anders vorgestellt,“ murmelte er.

Doch er fasste ihre Hand und zog sie hinter sich her. „Wohin willst du?“, fragte Deborah ihn überrascht. „Zu Celine,“ murrte er und beschleunigte seine Schritte.
 

Celine war bereits aufgestanden und kam den beiden mit besorgtem Gesicht entgegen. Niemand fragte weshalb sie wach war. Es war klar dass sie eine Vision hatte. „Lasst uns woanders hingehen, Kim soll schlafen. Er soll morgen verreisen und Briefe zu den weit entfernten Ländern bringen. Scheinbar gibt es auch dort ärger mit den Menschen. Sie fühlen sich unterdrückt von den Phönixen.“

Deborah nickte. „In der Hinsicht kann ich die anderen verstehen. Schließlich müssen sie die niederen Arbeiten verrichten...“

Vypio sah sie misstrauisch an. „Sie bekommen den Schutz der Phönixe, ohne uns gäbe es euch gar nicht mehr!“ Deborah sah ihn finster an und zischte bedrohlich. „Sag bloß nichts falsches!“ Doch er grinste sie nur höhnisch an. „Menschenweib!“ Er blickte herablassend auf sie hinab. Celine seufzte. Obwohl ihr Bruder und Deborah nun schon seit drei Monaten zusammen waren, beleidigten sie sich immer noch gegenseitig. Als Deborah den Mund zu einer bissigen Antwort öffnete, ging Celine dazwischen. „Hört auf euch zu streiten! Es gibt momentan wirklich Wichtigeres.“ Deborah sah sie entschuldigend an, Vypio grinste jedoch immer noch auf Deborah herab. Celine und die anderen beiden gingen über die Flure bis sie zum Gästeflur gelangten. Celine öffnete eine der Türen und entzündete mit Magie den Kronleuchter. Sie hatte innerhalb drei Monate einiges durch ihren Bruder dazugelernt. Zwar waren ihre magischen Fähigkeiten nicht so ausgeprägt wie seine, aber sie reichten um Phönixe und Mensche zu heilen, und darauf kam es ihr hauptsächlich an, da sie vorhatte Ärztin zu werden. Celine schloss die Tür, nachdem Vypio als letzter eingetreten war. „Zeharade?“, fragte Vypio. Celine antwortete nicht, sie starrte nur auf den Boden. Sie hätten es wissen müssen. „Also ja,“ beantwortete Deborah Vypios frage. „Wer ist Zeharade?“

„Zeherade war Dajings Frau. Rache, das ist es was sie will. Sie hat einen starken Magier an ihrer Seite, das spüre ich. Er hat verhindert dass ich eine Vision haben konnte.“

„Ist Zeherade für das Verschwinden der Babys verantwortlich?“, fragte Deborah mit brüchiger Stimme. Sie machte sich riesige Sorgen um die Kleinen. Celine schüttelte bedauernd ihr Haupt, wobei ihr die schwarzen Locken ins Gesicht fielen. „Ich weiß es leider nicht.“ Deborah seufzte. „Was nun?“

„Wir werden morgen versuchen mehr herauszubekommen. Wir haben immer noch Verbindungen zu einigen loyalen Dämonen, ebenso werden wir die Wärter befragen. Irgendjemand muss doch um die nächtliche Stunde noch das Gelände verlassen haben?“
 

„Beruhige dich doch,“ flüsterte Marie und streichelte ihrer schluchzenden Freundin sachte über den Rücken. Doch ihre Freundin sah sie nur aus geröteten und angeschwollenen Augen an.

„Meine Babys sind weg, und ich soll mich beruhigen?“

Marie nickte sachte. „Es bringt dir jetzt nichts zu weinen, davon tauchen sie auch nicht wieder auf!“ Laura blickte überrascht an. Dann wischte sie sich hastig die Tränen fort und richtete sich auf. „Du hast vollkommen Recht Marie.“ Ich werde sie suchen gehen!“

„Du gehst nirgendwo hin!“ Überrascht fuhren Marie und Laura herum und erblickten Phönix der im Türrahmen stand und Laura eingehend musterte. Laura lief zornesrot an und ging wütend zu ihm hinüber. „Wir müssen sie finden!“

„Ich weiß, verdammt noch mal. Aber Laura! Sei vernünftig! Es ist vollkommen dunkel draußen. Wir werden sie schon finden!“

Er schloss sie in seine Arme und küsste sie auf die Stirn. „Es geht ihnen gut, dass weiß ich.“ Laura nickte dann wurde sie von Phönix aus dem Gemach gezogen. Marie massierte sich erschöpft die Schläfen. Warum musste jetzt, wo auch noch die Menschen rebellierten so etwas geschehen?

Plötzlich erblickte sie Damian der mit bedrücktem Gesichtsausdruck in das Zimmer eingetreten war. Er küsste sie sanft auf den Mund und blickte sie dann besorgt an. „Wie geht es dir? Ich habe gehört was geschehen ist und habe mit den anderen nach den Kindern gesucht. Bisher haben wir nur eine einzige Spur.“ Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das ganze nicht. Wer entführt kleine Kinder? Und weshalb?“ Marie ging nicht auf seine Fragen, stattdessen versuchte sie selber etwas mehr zu erfahren. „Was für eine Spur gibt es?“ Damian zögerte einen Moment. Dann fuhr er fort. „Einer der Wachmänner hat eine junge Frau das Schloss verlassen sehen.“

Marie sah ihn mir hochgezogenen Brauen an. „Mit anderen Worten hat er sie passieren lassen?“ Damian seufzte erneut, nickte jedoch.

„Er wird gefeuert! Ich habe den Befehl gegeben das niemand, wirklich NIEMAND das Schloss zu solch später Stunde zu verlassen hat!“

„Lass und das Morgen klären. Dann kannst du auch selber mit dem Wachmann reden. Er wird sicher eine gute Erklärung dafür haben!“, versuchte Damian sie zu beschwichtigen, aber Maries Wut verschwand nicht. „Was hat währenddessen der andere Wachmann getan?“, fragte sie mit bebender Stimme. Die antwort konnte sie sich bereits denken. „Er hat geschlafen...“

Marie stieß einen unterdrückten Wutschrei aus. „Gefeuert! Alle beide!“ Damian sah sie überrascht an. „Was ist los mit dir? Sonst bist du doch nicht so hart?“ Marie schnaubte verächtlich. „Normalerweise werden sonst auch keine Kinder, und schon gar nicht mein Neffe aus meinem Schloss entführt! Ich gebe den beiden eine Chance, wenn sie dieses Mädchen finden und herbringen! Ansonsten werden sie sich eine neue Berufung suchen müssen!“

Damian küsste Marie hastig auf die Wange. „Ich werde sie sofort losschicken!“
 

Graham blickte überrascht auf als Damian, der zukünftige König der Erde in sein Gemach platzte. „Bin ich jetzt gefeuert?“, fragte er eingeschüchtert und betete im Stillen das er seinen Job behalten würde. „Noch nicht,“ entgegnete ihm der Blonde. „Du musst das Mädchen finden. Wenn dir das gelingt, kannst du deinen Beruf als Wachmann weiterhin ausüben.“ Graham atmete erleichtert aus. „Dass wird für deinen kleinen Bruder wesentlich schwerer sein, er hat schließlich geschlafen!“ Graham konnte deutlich Zorn in Damians Stimme hören. „Wir werden sofort mit der Suche beginnen!“ Damian nickte und teilte ihm noch einige andere Soldaten zu. Dann ging er zurück zu Marie. Der Morgen brach bereits heran und er brauchte schlaf.
 

Alrune hockte auf einem blanken Holzstuhl und beobachtete den Himmel, der bereits rot zu glühen begann, als eine Stimme sie aus ihren Gedanken riss, woraufhin sie stürmisch in die Küche eilte. „Verdammt Alrune! Was hast du dir dabei gedacht? Wieso hast du die Dienerin ermordet? In der ganzen Stadt wimmelt es nur so von Soldaten die dich suchen!“ Alrunes Augen weiteten sich überrascht. „Wie bitte? Sie ist tot?“ Camir sah sie überrascht an. „Willst du mir sagen, du hast die Dienerin der Prinzessin nicht getötet?“

Alrune schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter.

Deshalb war das Mädchen verschwunden gewesen? Sie schüttelte ihr Haupt. „Ich habe nichts damit zu tun!“

Doch Camir ignorierte ihre Worte. „Man wird versuchen uns diese Geschichte anzulasten. Die Entführung hat und jetzt überhaupt nichts genutzt! REIN GAR NICHTS!“ Wütend schlug er mit seiner Faust gegen die geschlossen Holztür und Alrune zuckte erschrocken zusammen, als es einen lauten Knall gab.

„Beruhige dich! Wenn wir wollen, dass man uns anhört, dann müssen wir ihnen erklären, dass wir ganz sicher nichts mit diesem Vorfall zu tun haben,“ versuchte Alrune ihn zu besänftigen.

Er seufzte laut. „Und wie willst du das anstellen?“

„Der Magier hat uns schon einmal geholfen, vielleicht macht er es noch mal!“

„Der aus dem dunkeln Parlament? Ich bezweifle es. Wahrscheinlich steckt das dunkle Parlament auch noch dahinter!“, entgegnete Camir frustriert. Alrune legte ihre Arme um ihn und spürte wie Camir sich versteifte. „Lass mich los,“ zischte er und schob sie von sich. „Ich dachte wir hätten das geklärt. Das mit uns, ist lediglich eine Zweckgemeinschaft.“ Alrune blickte beschämt zu Boden. Sie hatte sich zu große Hoffnungen gemacht. „Ich weiß,“ flüsterte sie. Dann verneigte sie sich leicht. „Ich werde schon eine Lösung finden!“ Erneut verneigte sie sich, dann begab sie sich zu ihrer Schlafkammer.

Unheimliche Visionen

2.Kapitel:
 

Unheimliche Visionen
 

Marie gähnte herzhaft und blickte in die Gesichter ihrer besten Freundinnen. Sie hatten ihr zum Geburtstag ein Kissen geschenkt auf dem sie beide abgebildet waren und sie von dort aus anlächelten. Marie spürte wie sie zwei Arme von hinten umklammerten und weiche Lippen ihren Nacken küssten. Ein wohliger Schauer lief über ihren Rücken. „Guten Morgen meine Königin,“ flüsterte ihr Damian ins Ohr. Sie wandte sich zu ihm um und erschrak. Das Bett neben ihr war verlassen. „Damian?“, verwundert stand sie auf und ging zum Bad herüber aus dem heißer Wasserdampf quoll. Der Dampf war so dicht dass sie kaum etwas erkennen konnte, doch dann funkelten ihr plötzliche Rote Augen entgegen die sie erschrocken erstarren ließ. Marie hielt den Atem an, als würde sie so nicht auffallen. Dajing stand vor ihr und lächelte sie an, wobei seine Spitzen Eckzähne gefährlich hervor blitzten. Er trat hinter sie und küsste sie in den Nacken. Angeekelt fuhr sie zusammen und schnellte herum. „Wachen!“, brüllte sie. Doch Dajing sah sie nur starr aus seinen blutroten Augen an. „Vorhin hat es euch doch noch gefallen?“ Übelkeit überkam sie doch sie drängte das dumpfe Gefühl in ihrer Magengegend hinfort. „Das ist nur ein Traum, nur ein Traum...!“, flüsterte sie sich zu und versuchte sich zu beruhigen. „Du bist tot Dajing, ich selbst habe gespürt wie meine Klinge deinen Leib durchbohrte!“

Doch er schüttelte den Kopf. „Es ist noch nicht vorbei!“ Mit einer seiner Hände fuhr er über ihre Wange. „Es ist noch nicht vorbei!“ Er lachte höhnisch und fuhr mit einer seiner Finger so über ihre Wange, das sie vor Schmerz zu brennen schien. Dann war er plötzlich verschwunden und der Rauch war fort. Marie lag in ihrem Bett und atmete hektisch. War es doch nur ein Traum gewesen?

Sie spürte wie sich zwei Arme von hinten um sie legten. Erschrocken sprang sie auf und wandte sich um. Doch in ihrem Bett lag nur Damian der sie verwundert musterte. „Alles in Ordnung?“

Sie nickte. „Ich war nur so in Gedanken, da habe ich mich erschrocken.“ Sie versuchte zu lächeln, aber es fühlte sich an als würde ihr Gesicht zu einer Fratze erstarren. Damians Augen verengten sich zu Schlitzen. „Was hast du mit deiner Wange gemacht? Du blutest ja!“
 

Deborah wollte sich an Vypio kuscheln, als ihr der gestrige Streit wieder einfiel. Sie war alleine.
 

Rückblick:
 

Zusammen mit Vypio verließ sie den Gästesalon und kam mit ihm zusammen zurück in sein Gemach. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn sanft auf die Lippen. Dann legte sie ihre Stirn an seine Brust. Sie spürte wie er sie auf ihr Haar küsste und seine Hände streichelten ihr sanft über den Rücken. „Es wird alles wieder gut, da bin ich mir sicher.“ Sie nickte. „Ich hoffe es.“ Sie hob ihren Kopf und blickte ihn an. Sie wollte das Thema wechseln, es war ihr unangenehm mit ihm über ernste Dinge zu reden. „Jetzt habe ich deine Überraschung gar nicht bekommen,“ murmelte sie und verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund. Er lächelte. „Schließ die Augen!“ Sie schloss die Augen und hörte das er sich langsam von ihr entfernte. Sie wollte blinzeln, doch sie konnte ihre Augen nicht öffnen. Er stöhnte genervt. „Ich wusste dass du versuchen würdest zu gucken.“

„Heb den Zauber sofort auf!“, meckerte sie. Doch er lachte nur. „Kannst du dich daran erinnern, dass du mir versprochen hast mich nicht mehr zu verzaubern?“ Sie konnte hören wie er entnervt seufzte. „Kannst du dich daran erinnern, dass du mir versprochen hast mir zu vertrauen?“, entgegnete er durch zusammengebissene Zähne. „Wie soll ich dir denn vertrauen, wenn du mich verzauberst?“ „Wie soll ich dir vertrauen wenn du mir nicht vertraust?“, antwortete er wütend und im selben Moment konnte sie ihre Augen wieder öffnen. Sie blickte auf seine Hand die etwas glitzerndes noch rechtzeitig vor ihren neugierigen Blicken verstecken konnte. „Am besten gehst du jetzt und beruhigst dich wieder.“ Sagte er möglichst ruhig, doch sie konnte hören das er wütend war. Sein Blick, der sie eiskalt musterte, ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen. „Geh!“ Sie funkelte ihn noch einmal wütend an, dann verließ sie sein Gemach, Tränen in den Augen habend.
 

Rückblick ende.
 

Seufzend stand sie auf und rekelte sich vor dem riesigen Spiegel, der an der Wand hing. Dann plötzlich begann ihr Spiegelbild vor ihren Augen zu verschwimmen. Ihre bronzenfarbenen Haare wurden plötzlich schwarz, ihre Haut dunkler und ihre Augen feuerrot. Erschrocken blickte sie in ein verhasstes Gesicht. „Was...?“

Er lächelte sie boshaft an. „Hast du mich sehr vermisst?“ Plötzlich schnellte ein Arm aus dem Spiegel heraus und packte sie unsanft an den Haaren. Er zog sie immer näher an das Spiegelbild heran. „Es ist noch nicht vorbei!“ Dann zog er seinen Arm zurück und seine Krallenartigen Nägel kratzten über ihre Wange. Deborah schnappte erschrocken nach Luft. Plötzlich saß sie auf ihrem Bett. Hatte sie geträumt? Doc hals sie sich vor ihrem Spiegel streckte erkannt sie deutlich drei rote Striemen auf ihrer Wange. Erschrocken wich sie von dem Spiegel weg und zog sich an. Sie musste mit Marie reden!
 

Laura wachte zitternd auf. Sie hatte von ihren kleinen Babys geträumt. Was genau, wusste sie auch nicht mehr, aber darüber war sie recht froh, da es sich auf jeden Fall um einen Alptraum gehandelt hatte. Sie stand auf, die andere Betthälfte war schon seit dem frühen Morgengrauen verlassen gewesen, da Phönix sich ebenfalls auf die Suche nach der Unbekannten gemacht hatte.

Laura öffnete den Schrank und griff nach einem braunen Gewand. Doch ihre Hand schnellte reflexartig zurück, als sie bemerkte, wie sich das Gewand bewegte. Aus der Öffnung die für den Hals gedacht war wuchsen plötzlich schwarze Haare, dann kamen Beine und Arme zum Vorschein und schließlich schoss der Kopf mit den pechschwarzen Haaren aus dem Gewand heraus. Ein paar rotleuchtender Augen funkelten sie finster an. Er begann laut zu lachen. Entsetzt riss sie die Augen auf. War Dajing nicht tot? Was machte er dann hier in ihrem Gemach? „Überrascht?“, fragte er höhnisch und leckte sich mit seiner gespaltenen, schlangenartigen Zunge genüsslich über die Lippen. „Du warst das Mädchen im Wald, dass rieche ich.“ Er schnupperte hörbar in der Luft, ohne seinen Blick von ihr abzuwenden. „Damals hast du Glück gehabt, aber das nächste mal werde ich dich fressen!“ Sein schallendes Lachen durchbrach die Stille die sich um die beiden gelegt hatte. Laura bekam Gänsehaut. Was ging hier bloß vor sich?.

„Sunata war nicht die Erste!“ Erneut brach er in ein wahnsinniges Lachen aus. „Es ist noch nicht vorbei Prinzeschen! Es ist noch nicht vorbei!“ Er fuhr mit seiner Hand über ihre Wange. Angewidert wich sie zurück, wobei seine Nägel über ihre Haut kratzten. Fluchend fasste sie sich an die brennende Wange. Als sie aufblickte saß sie wieder in ihrem Bett. War das alles nur Einbildung gewesen? Vorsichtig tastete sie ihre Wange ab. Als sie ihre Finger betrachtete sah sie, dass ein wenig Blut an ihnen klebte.
 

„Okay! Zuerst müssen wir uns wieder beruhigen!“, befahl Marie ihren beiden, verstört wirkenden Freundinnen. Maries Blick war sofort an den roten Striemen in den Gesichtern der beiden haften geblieben. „Also hatten Laura und Deborah wohl ebenfalls eine solche Begegnung mit Dajing,“ dachte sie, wobei ihr ein Schauer über den Rücken lief. „Marie hast du ihn auch gesehen? Hast du deshalb die Schramme auf deiner Wange?“, fragte Laura mit bebender Stimme. Marie nickte nur, es bedurfte keiner Worte um ihre Stimmung auszudrücken. Sie fühlte sich schrecklich.

„Was hat das zu bedeuten? Ich dachte du und Vypio, ihr hättet ihn getötet?“ Deborah starrte ihre Freundin an. „Ich weiß es nicht. Aber was ist, wenn es nichts gebracht hat, seine Asche zu verstreuen? Wenn die magische Wirkung des Tranks viel stärker ist als wir vermutet haben?“

Sie schwiegen. Alle drei wussten, das Dajing ebenfalls den Trank der unsterblichen Liebe getrunken hatte.

Deborah räusperte sich. „Mit anderen Worten, wir müssen seine Liebe ausfindig machen und töten, dann wird auch er sterben. Klingt doch nach einem Kinderspiel.“ Marie blickte sie mit einem ebenso sarkastischen Lächeln an. „Zum Glück kennen wir, insbesondere du Deborah, zwei Personen, die vielleicht wissen könnten, was diese Zeharade ist und wo sie sich aufhält, diese Geliebte des Dämons.“

Deborah seufzte. „Muss ich mit ihm reden? Ehrlich gesagt wäre es mir lieber wenn eine von euch das erledigen würde.“

Marie seufzte. „Ihr habt euch also schon wieder gestritten? Okay ich werde mit ihm reden, Laura, du redest mit Celine...und Deborah, bring das wieder in Ordnung!“ Deborah starrte wie ein trotziges kleines Kind auf ihre Füße aber nickte trotzdem.

Laura und Deborah verließen Maries Gemach und auch diese machte sich auf. Sie musste mit Vypio reden.

Sie klopfte zaghaft an die Tür. „Ich wusste doch, dass du dich schnell beruhigen-,“ Vypio hielt inne als er die Tür öffnete und Marie vor ihm stand. „Entschuldigung euer Hoheit, ich habe nicht mit euch gerechnet.“ Sie nickte. „Das habe ich wohl bemerkt. Aber ich will dich auch nicht lange aufhalten, ihr solltet es beide schnell wieder ins Reine bringen. Eure Streitereien machen alle ganz...verrückt.“ Sie sah wie sich Vypios Augen zu schlitzen verengten. „So, machen sie das?“ Marie lächelte. „Nein natürlich nicht, es ist nur so...ähm, nein also ich muss wissen, was die Geliebte von Dajing war oder ist. Wie auch immer!“

„Interessante Methode unangenehmen Fragen auszuweichen. Stottern, ich werde es mir merken.“ Sein spöttisches Lächeln machte Marie wütend, doch sie biss die Zähne zusammen und wartete auf eine Antwort. „Leider kenne ich nur den Namen dieser „Frau“. Ich weiß jedoch nicht was sie ist und wo sie sich befindet. Ich habe lediglich den Trank gemischt.“

Marie seufzte enttäuscht auf. „Schade, du warst unsere einzige Spur.“ Dann verließ sie sein Gemach.

Vypio fasste sich an die Stirn. Er hatte plötzlich Kopfschmerzen und die Frage der Königin schoss ihm erneut durch den Kopf. Worauf hatten sie sich bloß eingelassen?
 

„Meisterin Zeherade! Wir haben Grund zur Freude. Wir konnten schon einen Großteil seiner Asche finden.“

Sarum blickte in die rotfunkelnden Augen. „Soso, dann scheint der Trank viel wirksamer gewesen zu sein als vermutet Die Asche sammelte sich von selbst wieder. Legt den Aschehaufen auf ein Podest. Der Rest wird sich selber seinen Weg bahnen“ Stille breitete sich um den Steinkreis und keine der Verhüllten Gestallten bewegte sich. „Wo sind unsere neuen Parlamentsmitglieder? Ich habe sie noch gar nicht richtig begrüßen können!“ Ein spöttisches Lächeln verzog ihre vollen, blutroten Lippen und zwei scharfe Eckzähne, wie die eines Tieres, blitzen hervor. Aus dem Schatten der immer währenden Nacht in der dunklen Welt, lösten sich zwei Gestalten.

Sarum zuckte bei dem lauten Gelächter seiner Meisterin zusammen, dann blieb sein Blick überrascht an den beiden Mitgliedern hängen.

Er hatte sie beide schon einmal gesehen. Aber wo?

„Ich will, dass ihr die Königin stürzt. Wenn ihr das nicht schafft, wird die Vereinbarung hinfällig.“ Sie blickte zu ihrer Linken an der jetzt ein Mann aufgetaucht war. „Das ist Tumar. Er kann Menschen und Phönixe durch ihre Träume lenken und in den Tod treiben...“ Wieder lachte sie boshaft. „Er ist der beste Schwarzmagier weit und breit. Wo ist der Dritte?“

„Er konnte sich nicht von seinen Verpflichtungen lösen. Aber er wird seinen Besuch nachholen.“ Sarum sah wie sich der junge Mann verbeugte. Sein bronzefarbenes Haar glänzte im Schein des silbernen Mondes. Dann erschien ein helles Licht. „Geht bevor euer Fehlen auffällt!“ Die beiden Männer nickten und verschwanden durch das Portal. Da erst wurde Sarum klar, wer die beiden Männer gewesen waren. „Das war sehr clever von euch, meine Gebieterin!“ Er verneigte sich und begann zusammen mit allen anderen Dämonen und Zeharade in hysterisches Lachen zu verfallen. Nur Tumar verzog keine Mine. „Tumar du hast gute Arbeit geleistet. Die Frauen sind verschreckt und die Babys entführt. Sich in ihre Gedanken einzuschleusen und sich als Dajing auszugeben war clever. Die Mädchen werden sich selber in ihr Verderben stürzen! Und dann können die Dämonen endlich wieder über die Erde herrschen!“ Erneut brachen die Verhüllten in Gelächter aus. Nur Tumars Gesicht blieb erneut vollkommen Ausdruckslos. Er wusste, dass sein Gegner stark war...
 

Deborah schrak hoch. Sie war tatsächlich mitten am Tage eingenickt, dabei hatte sie sich nur ein wenig ausruhen wollen, da sie in der vergangen Nacht kaum ein Auge zugetan hatte. Plötzlich knarrte die Tür und sprang auf. Erschrocken fuhr sie zusammen. Vor ihr stand Dajing mit blutverschmierten Gesicht. „Ich habe Hunger!“
 

Vypio hielt es nicht mehr aus. Der Streit war ihm näher gegangen als er sollte. Er klopfte an die Tür zu Deborahs Gemach. Es kam keine Antwort. Scheinbar war sie noch immer wütend. Vorsichtig öffnete er die knarrende Tür. Deborah saß auf ihrem Bett und sah etwas verschlafen aus. Als sie ihn erblickte riss sie die Augen vor Schreck auf. „Verschwinde!“, brüllte sie.
 

Deborah begann zu zittern. Ihr Zimmer veränderte sich. Plötzlich wurde es dunkel und die Wand begann aufzurauen. Sie befand sich jetzt in einer dunklen Höhle, in der ein Bett stand. Außer ihr und Dajing war die kaum beleuchtete Höhle vollkommen leer. Zögernd suchte sie nach einem Ausweg, als ihr nur die einzige Fluchtmöglichkeit auffiel. Die Tür hinter ihr! Hastig stürmte sie auf diese zu.

„Halt!“, brüllte Dajing. Doch sie hielt nicht inne, sondern öffnete die Tür. Noch einmal wandte sie sich um und blickte in Dajings Wut verzerrtes Gesicht. Dann trat sie in den unheimlichen schwarzen Gang, dessen Ende sie nicht einmal erahnen konnte. Erschrocken spürte sie, dass unter ihren Füßen nicht war. Sie stürzte und schrie. Dann wurde es hell und sie konnte auf den Schlosspark blicken...
 

Vypio starrte erschrocken auf Deborah die zum Fenster lief, es öffnete, sich ihm noch einmal zuwandte und dann sprang. Geschockt konnte er zuerst nicht reagieren. Dann lief er zum Fenster und sprang ihr hinterher. Er murmelte magische Worte die unter ihnen Heuballen und Laub ansammelten. Dann sah er wie sie in das Heu stürzte. Das aufgewirbelte Laub versperrte ihm die Sicht, dann spürte auch er das weiche Stroh unter sich.
 

Deborah öffnete benommen die Augen. Was war geschehen? Sie blinzelte und erkannte Vypio der sich über sie beugte.

„Alles in Ordnung?“, fragte er und strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht. „Natürlich!“, antwortete sie bissig und sprang auf. Sie war immer noch sauer auf ihn. „Das man dich auch nie alleine lassen kann,“ entgegnete er ihr durch zusammengebissene Zähne. Sie stierte ihn aus wütend funkelnden Augen an. „Was kann ich dazu, dass Dajing immer noch lebt? Was kann ich dafür, dass er mich töten will? Der Grund bist sowieso nur du! ER will sich an DIR rächen, durch mich!“ Vypio starrte sie mit ausdrucksloser Miene an. Dann nickte er, als hätte er jetzt erst verstanden was sie gesagt hatte.

„Du hast wahrscheinlich recht. Wir sollten das ganze einfach beenden.“ Deborah nickte trotzig. Innerlich hätte sie sich ohrfeigen können. Was sagte sie bloß? Was tat sie bloß?

„Gut,“ sagte Vypio kühl wie immer, wandte sich von ihr ab und sprang elegant vom Heu herab. Sobald seine Füße den Boden berührten lösten sich Laub und Heuballen auf und Deborah landete unsanft auf dem kalten Pflaster. „Verdammt!“ Fluchend rieb sie sich ihren Po. „Hey, Deborah? Alles klar?“

Deborah wandte ihren Kopf zum Schloss Eingang aus dem Celine und Laura stürmten. „Ich habe wieder diese unglaubliche Energie gespürt! Was machst du hier? Warum sitzt du auf dem Boden?“
 

„Und du bist sicher, dass es Dajing gewesen ist?“, fragte Celine Deborah die immer noch auf dem Boden saß. Ihr Blick wirkte ungewöhnlich leer und traurig. Deborah nickte. „Es war Dajing, gesund und munter und hungrig und ekelig und...“, sie hielt inne.

„Es ist vorbei und es ist meine Schuld. Ich weiß nicht was mich geritten hat. Er hat mich doch gerettet, wie konnte ich noch wütend auf ihn sein?“ Celine seufzte. Also war auch diese Vision wahr geworden. „Das wird schon wieder Deborah! Aber um noch mal auf das Thema zurück zukommen. Ich glaube nicht, dass es wirklich Dajing ist.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube ich weiß mit wem wir es zu tun haben.“ Laura und Deborah starrten sie überrascht an. „Es ist nicht Dajing?“

„Nein! Er nennt sich Tumar und beherrscht die Gedanken und Träume von anderen. Er kann uns dadurch manipulieren und lenken.“ „Meint ihr, dass er auch für Sunatas Tod verantwortlich ist?“, fragte Laura mit feuchten Augen. Celine nickte. „Ganz bestimmt sogar...“
 

Graham blickte verzweifelt gen Himmel, als würde er von dort Hilfe erlangen. Die anderen Soldaten hatten sich ebenfalls um ihn herum versammelt. „Keine Spur von dieser Frau und den Kindern. Da werden sich die Herren gar nicht freuen. Na los, geht nach Hause und ruht euch aus, ihr habt es verdient.“ Sie taten was er gesagt hatte, nur er selber blieb still und einsamen auf einem Baumstamm sitzen, der als Bank diente und blickte vom Marktplatz aus, auf den funkelnden Sternen Himmel. Plötzlich nahm er eine Bewegung war. „Stopp!“ Doch der Schatten huschte weiter und er sprang auf und lief hinter der Person her. Wieso schien diese Person zu fliehen? Hatte er die Verdächtige gefunden?

Er folgte dem Schatten bis er zu einem Gebäude kam, das ziemlich alt und heruntergekommen aussah. Niemand war noch unterwegs und auch die Sterne schienen kaum mehr zu leuchten. Vorsichtig lugte er durch eines der Fenster. Und dann sah er sie. Aber nicht alleine. Bei ihr stand ein dunkelhaariger Mann der sie ziemlich wütend anblickte.
 

Alrune zuckte zusammen als Camir wütend mit der Hand gegen die Tür bollerte. Eine Geste, die er verhäuft anwandte, wenn sie in seiner Nähe war. „Hat er dich bis hierher verfolgt?“

Alrune schüttelte zögerlich ihren Kopf. „Ich glaube nicht.“ Du glaubst nicht? Na super. Jetzt müssen wir und also ein neues Versteck suchen. Weck die anderen, desto eher wir verschwinden umso besser.“
 

Graham hastete durch die Straßen. Für ihn alleine waren es zu viele Menschen gewesen. Was ging da vor sich? Was waren dies für Leute und was wollten sie mit den Kindern der Prinzessin? Er stolperte über einen herausstehenden Stein des Pflaster, fing sich aber noch rechtzeitig und lief hastig weiter. Vor dem Tor des Schlosses blieb er Luft schnappend und japsent stehen. Die Wachen musterten ihn überrascht. „Hast du was entdeckt Graham?“ Er nickte. „Damian...er soll....mit... Phönix...Soldaten, sofort mitkommen!“
 

Enttäuscht hielten sie bei dem Gebäude. Es war vollkommen leer. „Wir kommen zu spät,“ seufzte Graham. „Verdammt,“ hörte er Phönix fluchen. „Diese Mistkerle haben meine Kinder!“

Damian bewarte einen Kühlenkopf. „Wir sollten Celine hier her holen. Vielleicht bekommt sie eine Vision. Währenddessen sollten wir alles ganz genau durchsehen, vielleicht sind hier irgendwelche Beweise versteckt.“ Graham registrierte das seltsame Kopfnicken und den finsteren Blick Damians, den dieser dem Prinzen zuwarf.

Und obwohl er nicht wusste, warum, so hatte er das Gefühl, als würde irgendetwas nicht stimmen. Irgendetwas kam ihm verdächtig vor nur was?“
 

Zeharade blickte überrascht auf, als ein helles Licht den Steinkreis erhellte. Jemand kam durch das Portal.

Sie lächelte. „Schön dass du es doch noch einrichten konntest vorbeizuschauen.“

Der Angesprochene nickte. „Mir war etwas dazwischen geraten,“ entgegnete er und warf Tumar, dessen Lippen sich zu einem hinterhältigen Lächeln kräuselten, einen finsteren Blick zu.

„Ich habe gehört sie haben ein neues Quartier? Ich würde gern wissen wo es sich befindet, der Ordnung halber, zum überwachen der Kinder.“ Zeherade lächelte spöttisch. „Hat dein Freund dich losgeschickt? Scheinbar was schief gelaufen in eurem Plan. Tja, da kann man nichts machen. Ich weiß natürlich, wo sie sich befinden, aber nenne mir nur einen Grund, weshalb ich euch das Versteck verraten sollte?“ Die vermummte Gestallt schwieg. Nach einer kurzen Pause entgegnete sie dann: „Weil ich in der Lage bin, einen Trank zu brauen der den Zauber der ewigen Liebe rückgängig macht.“ Zeharades Lächeln wurde breiter. „Ich weiß, aber so lange du die kleine schützen willst, wirst du doch nicht unternehmen können. Verschwinde jetzt und tu deine Pflichten. Ansonsten schicke ich Tumar wieder los!“ Die Gestalt verneigte sich leicht. Dann war wieder alles hell erleuchtet und die Gestalt verschwand durch das Portal.
 

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srrrryyyyy>.< dass ich im mom so wenig schreibe, aber habe momentan so viele andere ideen im kopf herumschwirren und muss einiges für die schule tun, werde mich aba bemühen voran zu kommen *schwör* hoffe ihr bleibt mir treu und lest weiterhin meine geschichte:)

ggggglg eure debo-chan^.~

Verrat

3.Kapitel
 

Verrat
 

Fünf Tage...
 

Camir blickte sich um. Er konnte, seit sie fast erwischt worden waren nicht einschlafen. Was wenn sie vergessen hatten irgendwelche Spuren zu verwischen und sie Hinweise auf ihre neue Zentrale hinterlassen hatten? Und was sollten sie jetzt tun? Fünf Tage bis zu dem großen Volksfest der Phönix. Kein Tag war geeigneter als dieser für eine Revolution. Aber wie sollten sie das ganze anstellen?

Seufzend lehnte er sich zurück auf die Matratze und hörte den leisen, ruhigen Atem neben sich. Das dunkelbraune Haar wirkte in der Dunkelheit schwarz und war ein wunderschöner Kontrast zu ihrer bleichen Haut, die im Schein des Mondes bläulich schimmerte. Ihre schlanke, zierliche Gestalt zeichnete sich unter der Decke ab und ließ sie so zerbrechlich wirken. Camir schüttelte den Kopf. Er musste einen kühlen Kopf bewahren. Solche Ausrutscher durften ihm nicht mehr unterlaufen. Wie sollte er Alrune nun klar machen, dass diese Nacht nichts bedeutet hatte? Er erhob sich. Es dämmerte bereits und bald würde auch sie erwachen. Der Schock würde groß für sie sein, wenn sie das Bett verlassen vorfinden würde. Vielleicht konnte ihm der Magier helfen. Er konnte sich doch in die Träume anderer einmischen und könnte so vielleicht ihre Gedanken beeinflussen...
 

Celine schüttelte seufzend ihr Haupt. „Tut mir Leid euer Majestät, aber auch hier scheint der Schwarz-Magier seine Finger im Spiel zu haben. Meine Gedanken sind blockiert, mir fehlt hier die Kraft um eine Vision zu empfangen.“ Damian nickte und sein Gesicht verfinsterte sich. Ihm gefiel nicht, wie das ganze ablief. Wie sollte er Marie so beschützen? Er seufzte und machte kehrt. Er versuchte ihr aus dem Weg zu gehen, wohl in dem Bewusstsein das dies fast unmöglich war. Er stieg auf sein braunes Pferd und ritt in Richtung Schloss.
 

Marie zwirbelte nervös eine ihrer blonden Locken.

„Damian da bist du ja!“, erleichtert lief sie auf ihn zu und umarmte ihn, jedoch stellte sie überrascht fest, dass ihr Verlobter die Umarmung nicht erwiderte. „Alles in Ordnung? Ich habe das Gefühl als würdest du dich mir entziehen, du bist so abweisend zu mir,“ sagte sie. Doch Damian blickte sie mit unergründlicher Miene an, packte ihr Hände und löste sie von seinen Schultern. Dann ging er an ihr vorbei, als hätte er sie überhaupt nicht bemerkt.

Wütend lief sie hinter ihm her und packte ihm am Handgelenk, so dass er sich wieder ihr zuwandte. „Verdammt Damian! Was ist los? Wieso benimmst du dich in letzter Zeit so seltsam?“ Tränen traten ihr in die Augen und sie musste sich zusammenreißen um nicht in Tränen auszubrechen. „In fünf Tagen findet nicht nur das Fest der Phönixe statt, sondern auch unsere Hochzeit!“

Damian nickte, entgegnete aber nichts. Marie schüttelte verzweifelt ihr Haupt. „Ich erkenne dich überhaupt nicht mehr wieder!“

Dann ließ sie seine Hand los und stürmte nach draußen in den Park. Sie musste sich beruhigen und einen kühlen Kopf bewahren. Damian würde doch nicht plötzlich kalte Füße bekommen, oder?
 

Phönix blickte aus dem Fenster und erblickte seine Schwester, wie sie aus dem Schloss stürmte. Er schüttelte den Kopf. Das war also ihr Plan, alles zu zerstören und so die Königin zu schwächen. Es schien zu funktionieren. Er sah wie Marie neben einer braunhaarigen Frau stehen blieb und sein Herz verkrampfte sich schmerzhaft...Laura...

Was würde er alles tun um mit ihr und den Kindern glücklich zu sein? Er seufzte als er an sie dachte. Wo hielten sich diese Leute auf? Wo waren seine geliebten Kinder? Er schüttelte seinen Kopf, als würde er so einen klareren Kopf kriegen. Alles was ihm wichtig war, wurde bedroht, wirklich alles. Er würde seine Mission erfüllen, der Rest war nicht mehr von ihm abhängig. Das Schicksal lag nicht in seinen Händen.
 

Tumar lachte spöttisch. „Mein Freund, ich werde meine Energie nicht an deiner Liebhaberin verschwenden. Das musst du schon selber wieder in Ordnung bringen.“ Camir seufzte laut. „Ich verstehe ja selber nicht was mich da geritten hat.“ Tumar verzog seine Lippen zu einem anzüglichen Lächeln. „Ich denke schon das du das weißt.“ Camir funkelte den Schwarzmagier an. „Danke für deine Unterstützung.“ Tumar lachte laut. „Wie geht es mit den Plänen voran?“, fragte der schwarzhaarige. Tumar lächelte. „Ich denke besser könnte es nicht laufen. Aber ich werde weiterhin alles genauestens beobachten.“ Dass ihn Träume seit der Nacht der Entführung quälten verschwieg er. Camir nickte. „Da du mir nicht helfen willst, werde ich nun lieber ins Quartier zurückkehren. Alrune brauche ich noch.“ Er seufzte, wandte sich aber von Tumar ab und verschwand durch das Portal...

Tumar lehnte sich an einen der Felsen an. Der mächtige Zauberer, der die Träume anderer beeinflusste, wurde selber von Alpträumen geplagt. Es war das erste Mal gewesen, dass er getötet hatte. Er sah noch immer, wie sie den Strick zu einer Schlinge band und ihn sich um den Hals legte. Wie sie den Stuhl wegstieß und ein Stück stürzte. Dann hatte sie wild zuzappeln angefangen und ihren Todeskampf ausgetragen. Er hatte ihre Gedanken dazu geleitet und es tat ihm unendlich leid. Sie war viel zu jung zum sterben gewesen. Er konnte den Schmerz der Eltern spüren, als sie erfahren hatten, dass ihre Tochter Sunata, sie nie wieder besuchen würde. Er verdrängte die schlimmen Erinnerungen und trat durch das Portal. Er würde alles unter seiner Kontrolle bewahren.
 

Laura versuchte ihre Freundin zu trösten, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Ihr selbst ging es einfach viel zu schlecht, als dass sie ihr hätte besonders gut Trost spenden können. „Auch Phönix benimmt sich in letzter Zeit eigenartig. Was ist nur los mit ihnen?“

Marie schniefte nur. „Findest du es nicht auch seltsam. Es ist schon ziemlich auffällig dass ausgerechnet unsere Männer sich zurückziehen. Ich meine, Vypio trennt sich von Deborah, Damian nimmt Abstand von dir, genauso wie Phönix den Kontakt zu mir zu vermeiden scheint.“ Marie blickte Laura mit großen Augen an. „Was willst du mir damit jetzt sagen?“ Laura zuckte mit den Achseln. „Irgendetwas geht da vor sich, da bin ich mir sicher.“

„Und was sollen wir jetzt tun? Ich kann doch schließlich keinen Mann heiraten, der sich von mir fern hält! Vielleicht geht es ihm ja doch nur darum König zu werden.“

Laura schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Das glaube ich nicht. Aber was wäre ein Grund für ihre Abweisungen?“

Marie blickte Laura hilflos an. „Ich hab keine Ahnung.“

„Weißt du was? Wir gehen jetzt rein und lassen uns heiße Bäder herrichten. Dabei können wir entspannen und uns genauere Gedanken über die Männer machen!“

Marie wischte sich die letzte Träne von der Wange. „Das klingt fantastisch!“
 

Jenna blickte vollkommen entnervt zu ihrer besten Freundin Serena herüber. Seit kurzem durfte sie wieder im Schloss arbeiten und seltsamer weise fehlte ihr die Arbeit mit den Pferden. Diese hatten sie zumindest nicht die ganze Zeit herumkommandiert und herumgescheucht. Aber zum Glück hatte sie nun die neue Dienerin der Prinzessin, Serena kennen gelernt und sie hatten sich von Anfang an wahnsinnig gut verstanden. Serena ging ziemlich locker mit ihrer unheimlichem Arbeitsstelle um. Jenna fröstelte bei dem Gedanken daran, den Platz der ermordeten Sunata einnehmen zu müssen. Serena lächelte Jenna an. „Stell dich nicht so an! Heißes Wasser tragen kann doch nicht schlimmer sein als Pferde Äpfel zu beseitigen.“ Jenna lächelte. „Auch dies ist nicht so schlimm, wie es sich jetzt aus deinem Munde anhört.“ Die Freundinnen kicherten. Dann trennten sich ihre Wege. Während Jenna auf dem Weg zu Maries Gemach war, ging Serena zu dem der Prinzessin. Doch plötzlich meinte sie einen Schatten zu sehen. „Hallo?“, fragend blickte sie sich um. Jemand war ganz in ihrer Nähe das spürte sie. Plötzlich stand ein hübscher junger Mann vor ihr. Er trug einen schwarzen Kapuzenumhang, doch sie konnte deutlich seine dunkelbraunen Haare und die hell leuchtenden, grünen Augen sehen. Er schien überrascht zu sein, denn er starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Haben sie sich verlaufen?“, fragte sie zögerlich. Sie hatte ihn noch nie zuvor hier gesehen und konnte sich nicht vorstellen, weshalb ein Mann sich bei den Privaten Gemächern der Prinzessin aufhalten sollte. Er errötete ein wenig. „Tatsächlich, ich fürchte ich habe mich verlaufen. Wie komme ich zurück zu dem Gemach der Königin?“ Sie blickte ihn verwundert an. Was sollte er nun bei der Königin wollen? Es wird ihr so gerade ein Bad eingelassen. Vielleicht sollten sie später noch einmal wieder kommen?“ Plötzlich packte der Mann sie an den Schultern und presste seine Lippen auf ihre. Obgleich sie ihn im ersten Moment von sich hatte stoßen wollen, so gab sie im nächsten Augenblick dieses vorhaben auf. Sie fühlte sich irgendwie geschwächt und gleichzeitig durch ihn gestützt. Als sie sich voneinander lösten, blickte sie ihn fragend an. „Wer bist du?“

„Ein Zauberer,“ entgegnete er und zwinkerte ihr keck zu, dann verschwand er auf dem nächsten Flur. Serena versuchte sich zusammeln und brachte das mittlerweile nur noch lauwarme Wasser zur Prinzessin. „Entschuldigt, dass ich so lange gebraucht habe!“ Sie verneigte sich zögernd. Laura lächelte. Ist schon in Ordnung.“
 

Tumar schüttelte erschrocken seinen Kopf und lehnte seinen Kopf gegen das kühle Schlossgemäuer. Was hatte er getan? Als er von diesem Mädchen erwischt worden war, war ihm nichts besseres eingefallen als es zu küssen. Er wusste noch nicht einmal wieso er dies getan hatte, aber eines stand fest: Er war heute nicht umsonst gekommen und würde seinen Plan noch zuende bringen.
 

Deborah lag zitternd auf ihrem Bett. Tränen liefen ihr über die Wangen, aber sie wischte sie trotzig fort. Es war tatsächlich vorbei. Sie und Vypio gehörten der Vergangenheit an. Aber er sollte nicht glauben, dass sie ihn zurück haben wollte oder ihm auf den Knien rutschend anflehen würde, zurück zu ihr zukommen. Diese Blöße würde sie sich ganz bestimmt nicht geben. Sie erhob sich und machte sich auf die Suche nach ihrer Schwester.
 

Marie ließ sich seufzend in das dampfende Wasser sinken. Sogleich fühlte sie sich besser und ihre Gedanken schienen sich zu entwirren und neu anzuordnen. Weshalb verhielten sich Damian, Phönix und Vypio so merkwürdig? Was konnte die Erklärung dafür sein. Marie begann vollkommen gedankenverloren mit dem Schaum der auf dem Wasser Schwamm zu spielen. Das leise Knarren der Tür bemerkte sie zuerst überhaupt nicht. Erst als sich der Schatten einer Gestallt über sie legte blickte sie überrascht herauf. Vor ihr stand ein junger Mann in einem schwarzen Umhang. Er lächelte freundlich und kniete sich auf den Boden. „Keine Angst,“ sagte er mit einem spöttischen Grinsen, packte sie an den Schultern und drückte sie unter Wasser. Marie zappelte vollkommen verzweifelt, doch der Griff lockerte sich nicht. Die Luft wurde knapp und ihr Blick begann zu verschwimmen, ihre Glieder wurden schlapp. Plötzlich lösten sich die Hände von ihren Schultern und im nächsten Moment packte sie jemand uns riss sie aus der Wanne heraus. Zitternd und hustend lehnte sie sich an die Schulter ihres Retters, der sie fest an sich presste und auf das seidige blonde Haar küsste. „Verdammt Marie, willst du dich denn umbringen?“

Marie blickte, immer noch wild nach Luft schnappend in das Gesicht ihres Retters. „Oh Damian!“, schluchzte sie und viel zurück in seine Arme. Doch Damian schob sie ein wenig von sich, fasste ihr Gesicht zwischen seine Hände und zwang sie, ihn anzusehen.

„Warum hast du das getan?“ Marie blickte ihn überrascht an. „Ich verstehe nicht was du meinst, du hast mich vor diesem Mann gerettet. Wurde er schon gefasst?“

Nun blickte Damian überrascht. „Welcher Mann?“
 

Laura genoss das Bad in vollen Zügen. Doch eine Lösung ihrer Probleme hatte sie noch nicht gefunden. Stattdessen drifteten ihre Gedanken immer mehr zu ihren Kindern oder Phönix hin ab. Erst viel zu spät erkannte sie Phönix, der sie plötzlich packte und unter Wasser drückte. Sie versuchte zu schreien und nach Hilfe zu rufen, aber stattdessen schluckte sie Wasser. Dann wurde sie losgelassen und hörte die überraschte Stimme ihrer Schwester. Wild nach Luft schnappend richtete sich Laura in der Wanne auf.

„Laura was ist passiert?“, panisch strich Deborah ihrer Schwester eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich...,“ Laura schienen die Worte zu fehlen. Sie atmete einige male langsam ein und aus und begann dann erneut zu reden. „Ich wollte baden, als plötzlich ein Mann hier auftauchte und mich unter Wasser drückte.“ Das es Phönix gewesen war, verschwieg sie ihrer Schwester. „Meinst du dass es dieser Tumar war, von dem Celine uns erzählt hat?“

Laura nickte bedächtig. „Ich denke schon,“ antwortete sie. „Und ich hoffe es,“ fügte sie in den Gedanken noch hinzu.
 

„Was meinst du mit `Mann´?“, fragte Damian verblüfft. „Als ich herein kam, warst du vollkommen alleine!“

„Das kann nicht sein, dieser Mann mit dem schwarzen Umhang, der hat mich unter Wasser gedrückt.“ Sie sah wie sich Damians Gesicht verfinsterte. Dann stand er ruckartig auf und verließ das Bad. Vollkommen verwirrt ließ er Marie zurück.
 

Phönix blickte überrascht von seinen Akten auf, als Damian ihm auf die Schulter tippte. Hinter ihm konnte er Vypio erkennen.

„Komm mit,“ befahlen sie ihm. Als sie sich auf den Weg in den Wald machten, verspürte Phönix erneut dieses drückende, dumpfe Gefühl in der Magengegend. „Verrat!“, schoss es ihm durch den Kopf. Genau das war es. Er konnte bald schon das schimmernde Portal sehen. „Was ist überhaupt geschehen?“, fragte er Damian bevor er hindurch treten wollte. „Sie halten sich nicht an die Vereinbarung,“ knurrte Vypio. Hass funkelte in seinen Augen. Phönix kannte Vypio eigentlich immer nur schlecht gelaunt, aber seit er nicht mehr mit Deborah zusammen war, war selbst dies schlimmer geworden. „Zuerst haben sie Deborah erneut angegriffen, und vorhin, es ist nicht einmal eine Viertelstunde her, Marie. So war das ganze nicht geplant. Genauso wenig, wie das Malheur mit deinen Kindern.“ Phönix’ Miene verhärtete sich. „Das war tatsächlich alles nicht so abgemacht.“ Die anderen beiden nickten. Dann verschwanden sie durch das Portal und fanden sich auf einer Lichtung, auf der ein Steinkreis stand, wieder.

„Ich hatte mich schon gewundert dass ihr so lange brauchtet,“ erklang eine weibliche Stimmt.

„Ihr haltet euch nicht an unsere Vereinbarung, Zeharade!“

„Oh doch! Wir drohen nur.“ Dabei blickte die Frau zu ihrer linken Seite, an der Tumar stand. „Ihr seid langsam,“ beschwerte sie sich.

„Es ist nicht einfach, eine Königin ihre Amtes zu entziehen und das ganze Volk an die Macht zu bringen.“

Zeharade schnalzte mit ihrer gespaltenen Zunge. „Es ist mir egal, wie ihr es anstellt, aber tut es endlich. Oder eure Mädchen werden es bereuen, denn, so Leid es mit auch tut Vypio, gegen Tumar bist selbst du vollkommen machtlos.“ Dann begann sie hysterisch zu lachen. Als sie sich beruhigt hatte fuhr sie fort. „Ich will dass die Revolution in fünf Tagen gelingen kann. Ansonsten werden eure lieben Frauen Tumars Macht mehr zu spüren bekommen, als es euch lieb ist.“ Phönix konnte die Wut verzerrten Gesichter seiner Freunde, in der Dunkelheit aus machen. Auch er kochte vor Wut. Aber auch er würde alles tun, um seine Liebsten zu beschützen...
 

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tut mir meeeeega leid das ich im mom kaum voran komme >.<

aba ich werd mir mühe geben!!! Versprochen!!!!!

ich hoffe das kappi is in Ordnung, obwohl ich es an einem Tag geschrieben habe, es ist vielleicht ein wenig kurz geworden, aber ich hoffe es gefällt euch dennoch=)

ggggggglg:-******

Tod

Tod
 

...vier Tage...
 

Alrune versuchte schon seit Stunden die Kinder zu beruhigen, die hysterisch weinten. Doch es wollte ihr nicht gelingen. Lag es vielleicht daran, dass sie sich selber so schrecklich fühlte? Die letzte Nacht war wunderschön gewesen. Alrune war sich sicher gewesen, dass Camir doch mehr für sie empfand. Aber sie hatte sich wahrscheinlich gewaltig getäuscht. Als sie am Morgen erwachte, war das Bett neben ihr leer und kalt. Hatte er sie nur für seine Gelüste benutzt, oder hatte er doch nur etwas mit dem geheimnisvollen Magier zu besprechen gehabt? Sie hoffte es sehnlichst...
 

„Verdammter Mistkerl, mach sofort die Tür auf!“ Deborahs empörte Rufe mussten das ganze Schloss wecken. Doch hinter der dunklen Holztür schien sich nichts zu regen. Wütend wollte sie gegen die Tür treten, als diese plötzlich aufflog. Sie verlor das Gleichgewicht und viel wie ein nasser Sack Mehl zu Boden. Wütend richtete sie sich auf, dass laute Lachen ignorierend. „Ich will alle meine Sachen wieder,“ brachte sie schließlich zischend zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen heraus. Vypio blickte sie herablassend an, so wie er es in letzter Zeit immer tat. In seiner Hand hielt er angewidert einen großen Leinensack, den er wie Müll vor ihren Füßen zu Boden fallen ließ. „Da hast du deine Sachen!“ Seine Stimme war leise und ernst. Doch die Art und Weise, wie er mit ihren Sachen umging, wollte sie ihn nicht durchgehen lassen. Ohne ihn weiter zu beachten trat sie in sein Gemach ein. Wütend nahm sie vollkommen willkürlich Gegenstände und stopfte sie zu ihren Sachen in den Sack. „Verflucht was machst du da?“

Ein genießerisches Lächeln zierte ihre Lippen als sie sich zurück zu Vypio drehte. „Ich nehme mir die Sachen, auf die ich Anspruch erhebe!“ Er sah sieh vollkommen baff und fragen an. „Worauf erhebst du Anspruch?“

„Auf die Sachen, die ich dir geschenkt habe, zum Beispiel.“ Sie lächelte ihn zuckersüß an und genoss seinen leicht irritierten, fast entsetzen Gesichtsausdruck. „Du bist doch verrückt! Nehm dir was du willst und dann verschwinde!“

Mit einer solchen Antwort hatte sie nicht gerechnet. Wütend ging sie zu dem Regal mit den Rezepten für Zaubertränke hinüber.

„Was zum...?“ Doch sie ignorierte Vypio und griff wahllos ein Buch nach dem andern. „Du hast gesagt ich darf mir nehmen was ich w-“

Sie sprach weiter, doch kein Wort kam über ihre Lippen. Entrüstet starrte sie ihren Exfreund an. Er hatte es tatsächlich gewagt. Hatte er aus ihrem letzten Streit immer noch nicht dazu gelernt?

Seine Augen funkelten sie so hasserfüllt an, dass ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Sie nahm den Sack und rauschte davon. Gerade als die Tür ins Schloss flog, hörte sie ihn murmeln. Sie wusste, dass sie ihre Stimme wieder hatte, aber sie wollte nur noch weg von ihm. Er hatte sie wieder verletzt und würde es immer wieder tun...
 

Deborah stierte wütend auf ein paar Zettel in ihrer Hand.

„Nein, das ist viel zu wenig. Weißt du wie viel die Leute auf einem solchen fest trinken? Wein steht hoch im Kurs. Er unterstreicht das glückselige Gefühl der Phönixe und muntert die auf, die einen schlechten Tag hatten. Glaub mir Amon, das ist viel zu wenig!“

Amon, ein Diener, der sich um die Getränke bei dem Volksfest der Phönixe zu kümmern hatte, blickte enttäuscht auf.

„Jetzt guck doch bitte nicht so! War ja nicht böse gemeint. Aber vertrau mir da einfach. Ich musste schon mehrmals dieses Fest planen. Du machst es zum ersten mal.“

Amon nickte stumm. Plötzlich hörte sie Schritte im Flur, indem sie zusammen mit Amon stand. Vypio!

Die Wut die sie plötzlich empfand, brachte sie zu etwas, das sie selbst vollkommen überraschte. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und küsste Amon auf den Mund. Dieser schien vollkommen überrascht und wusste nicht, was er tun sollte. Sie hörte wie die Schritte langsamer wurden und fast meinte sie seinen bohrenden Blick auf ihrem Rücken zu spüren. Als die Schritte verhallt waren ließ sie von Amon ab. Dieser sah sie verdattert und verängstigt an.

„Er wird mich töten wegen dir!“

„Tut mir leid das ich dich so ausgenutzt habe,“ sagte sie mit gesenktem Haupt. Plötzlich war ihr das ganze furchtbar unangenehm. „Und er wird dich nicht töten. Wir sind doch gar nicht mehr zusammen.“

„Das heißt doch gar nichts,“ murmelte Amon. „Dich hat er ja auch nicht mit so einem Todesblick gestraft.“
 

„Irgendetwas stimmt nicht. Das ist dir doch auch schon aufgefallen, oder nicht?“ Lauras Stimme zitterte ein wenig, als sie ihre Schwester fragte. Deborah nickte bedächtig. Es schien ihr immer noch schwer zufallen, nicht mehr mit Vypio zusammen zu sein, bemerkte Laura.

„Alle drei haben sich verändert,“ seufzte sie.

„Debo, wir müssen unbedingt herausfinden, was sie so verändert hat, was hier vor sich geht!“

„Wie willst du das machen?“

Laura konnte deutlich die Neugier in der Stimme ihrer Schwester hören. Ein freudiges Lächeln legte sich auf Lauras volle Lippen.

„Beschattung!“

„Beschattung?“

„Ja, Beschattung,“ bestätigte sie als ihre Schwester nach hakte.

Ein verschlagenes Lächeln legte sich nun auch auf Deborahs Lippen. „Gute Idee.“
 

Marie blickte Gedanken verloren auf den Hof. Sie wollte etwas unternehmen, viel zu lange hatte sie keinen Spaziergang mehr gemacht oder einen Ausritt oder einfach irgendetwas. Matias, einer der Stallburschen, sattelte ihr Pferd Seaspray, eine Schimmelaraberstute. Eines der schönsten Pferde im Stall.

Gemütlich ritt sie durch den Wald und genoss den kühlen Winterwind auf ihren glühenden Wangen. Sie fühlte sich so, als würde sie kochen. Wahrscheinlich hatte sie sich eine Grippe eingefangen, aber sie verspürte weder die Lust noch die Dringlichkeit umzukehren. Sie hatte schon lange nicht mehr einfach nur die Natur um sich herum genossen. Es war aller höchste Zeit gewesen. Doch jetzt im verschneiten Wald, spürte sie erneut die Last der Einsamkeit. Damian war immer beschäftigt, kümmerte sich darum, die Kinder ihrer besten Freundin wieder zu finden, war der Wunsch mit ihm etwas zu unternehmen denn so egoistisch?

Marie zuckte zusammen als ein plötzliche Windböe ihr die lange Mähne des Pferdes in ihr Gesicht peitschte. Plötzlich fröstelte sie. Die ganze Atmosphäre schien plötzlich umgeschlagen zu sein,

von märchenhafter Natur zu bedrohlichen Kälte.

Sie zog den Umhang fester um ihren Körper und kuschelte sich in die wärmende Wolle, während sie beruhigend auf ihr Pferd einredete. Ein knackender Ast ließ sie zusammenzucken und das Pferd bäumte sich auf. Marie versuchte sich zu halten aber sie rutschte von dem Rücken des Pferdes und fiel unsanft auf den Boden, auf dem sie trotz des weichen Schnees feste aufkam. In ihrem Kopf schien ein unglaubliches Feuer zu brennen das ihr unerträgliche Schmerzen zufügte. Das letzte was sie spürte war die Kälte des Schnees der langsam durch ihre Kleidung drang.

Dann verlor sie das Bewusstsein.
 

Camir blickte zufrieden auf die leblose Gestallt im Schnee. Es war einfacher gewesen als gedacht. Das ihm jemand gefolgt war bemerkte er nicht.
 

Deborah seufzte laut. „Ich komme kaum mit den Planungen für das große Fest voran. Dabei sind es nur noch vier Tage! Ich habe keine Ahnung wie ich das meistern soll. Willst du mir, als Prinzessin nich ein wenig zur Hand gehen?“ Deborah sah flehend ihre ältere Schwester, die entschieden den Kopf schüttelte, an.

„Mir geht es nicht so gut und auf eine Planung wie dieses kann ich mich Momentan wirklich nicht konzentrieren. Wenn ich wüsste wo ich meine...,“ sie versuchte weiter zu reden, doch Tränen traten ihr in die Augen. „Wenn ich doch nur wüsste wo ich mit der Suche beginnen sollte.“ Deborah legte ihre Hand an die Wange ihrer Schwester und wischte eine einzelne Träne fort.

„Du bist so stark, darum bewundere ich dich. Wir werden sie finden! Ganz sicher, hörst du?“

Laura nickte und lächelte Deborah dankbar an. Ihre Worte wirkten wie Balsam auf ihren Wunden.

„Ich hab eine Idee! Du suchst Phönix und beschattest ihn, während ich weiter plane. Dann kann wenigstens eine von uns mit der Aufklärung dieses merkwürdigen Verhaltens anfangen.“

Laura lächelte ihre Schwester an. Erhob sich und ging zur Tür.
 

Celine riss erschrocken die Augen auf. Eine Vision?

Panisch rannte sie aus ihrem Gemach und suchte nach Damian.

Sie musste ihm erzählen was sie gesehen hatte. Und dann?

Verdammt! Sie hatte keine Ahnung wo sich die Prinzessin befand.

„Laura, warte! Weißt du wo der König ist?“

„Was ist passiert?“, fragte Laura überrascht als sie die aufgeregte Celine erblickte.

„Wo ist er Laura?“

„Ich glaube er ist im Thronsaal!“

Celine rannte los, lief so schnell wie sie konnte. Hinter ihr hörte sie deutlich die Schritte von Laura und die einer weiteren Person.
 

Damian fasste sich wild nach luftschnappend an die Brust, als ein unglaublicher Schmerz seinen Körper erzittern ließ.

Erschrocken zuckte er zusammen als die Tür geöffnet würde.

Celine, Laura und Deborah platzten in den Saal.

„Lasst mich mit ihnen allein!,“ sagte er an seine Berater und Diener gewandt. Er hatte sofort bemerkt dass irgendetwas nicht stimmte, und vielleicht wusste Celine auch, warum er so schreckliche Schmerzen empfunden hatte.
 

Serena blickte während des Spülens aus dem Fenster.

„Schicksal,“ dachte sie. Denn just in diesem Moment erkannte sie den Mann, der sie vor gestern, vollkommen überraschend und unerwartet geküsst hatte. War er tatsächlich ein Zauberer? Und hatte er gar etwas mit der Aufregung im Schloss zu tun? Diese Fragen stellte sie sich immer wieder. Er war ihr nicht mehr aus dem Kopf gegangen, ständig musste sie an ihn denken und sie ertappte sich selbst dabei, wie sie kleine Herzchen auf die, vom heißen Dunst der Küche, beschlagenen Fensterscheiben malte. „Jenna, kannst du weiter spülen? Mir ist noch etwas eingefallen, was ich unbedingt erledigen muss!“

Sie hatte genau gesehen wie Jenna sie misstrauisch gemustert hatte. In ihren Augen verhielt sie sich seltsam. Von Dem Mann hatte sie ihrer Freundin nichts erzählt. Sie verließ den Raum. Dann lief sie los. Sie wollte ihn nicht aus den Augen verlieren. Was machte er hier beim Schloss? Wen suchte er? Die Prinzessin? Oder war er vielleicht sogar wegen ihr gekommen? Entschlossen schüttelte sie ihren Kopf, wobei ihr die rot blonden Haare ins Gesicht flogen. Das ganz bestimmt nicht. Warum also war er hier?

Sie würde es heraus finden...
 

Marie öffnete ihre Augen als ein gleißendes Licht sie aus der Dunkelheit riss. Sie blickte in das Gesicht einer jungen Frau, die kaum älter als sie zu sein schien. Ihre dunkelbraunen, welligen Haare rahmten sanft ihr Gesicht ein und betonten ihre bernsteinfarbenen Augen, aus denen es erwartungsvoll leuchtete.

Marie blickte sich um. Sie schien nicht im Schloss zu sein. Diese kleine Holzkammer, ein Stall wie sie vermutete war ihr gänzlich unbekannt. „Wo bin ich?“, fragte Marie mit ungewohnt kratziger Stimme. Sie hustete so schmerzhaft, dass Tränen ihr in die Augen schossen. „Ihr müsst euch ausruhen Majestät,“ befahl ihr die Frau mit sanfter Stimme und rückte sie sachte zurück in die Kissen als sie versuchte sich zu erheben. Dann spürte sie ein Gefäß an ihren Lippen. „Trinkt das, dann wird es euch wieder ein wenig wärmer.“

Marie wusste nicht weshalb, aber sie fühlte eine gewisse Vertrautheit und nahm dankbar einen tiefen Schluck des Getränkes. Es schmeckte süß, hatte jedoch einen sauren Beigeschmack sodass es sie schüttelte. Das warme Getränk schien mit einem Mal das unangenehme Kratzen in ihrem Hals zulösen. Erleichtert atmete sie durch.

„Ich komme gleich zurück, ruht euch so lange aus.“

Damit verschwand die Brünette durch die Tür und verschwand in der Dämmerung. Marie konnte kaum ihre Augen offen lassen. Die Müdigkeit schien sie zu übermannen, bis sie plötzlich, wie aus weiter ferne erklingend, die Schreie eines weinenden Babys wahrnahm.

Erst redete sie sich ein, dass sie es sich einbilden würde. Als jedoch das Weinen nicht verschwand, sondern nur noch lauter wurde, sprang sie mit einem mal aus dem warmen Bett heraus und lauschte in die plötzliche Stille. Sofort bereute sie ihre Reaktion und sehnte sich bereits nach den warmen Daunen die ihren Körper kurz zu vor noch so sanft umschmeichelt hatten, zurück.

Dann hörte sie es erneut und es schien direkt in dem selbem Haus zu sein wie sie. Leise schlich sie über den knartschenden Holzfußboden und öffnete die Tür in den nächsten Raum einen Spalt weit.

Als sie nicht außer einem Babybettchen in dem Raum ausmachen konnte, entschloss sie sich ihn zu betreten. Mit klopfendem Herzen trat sie an das Bett heran. Warum war sie so nervös? Wegen ihrer Hoffnung oder wegen ihrer Vorahnung? Sie wusste nicht weshalb, aber sie war sich bewusst, dass zumindest eines der Babys ihrer Freundin im Bett liegen würde. Und tatsächlich.

Aus großen traurigen und zugleich neugierigen Augen blickte Zoe sie an, den Mund zu einem stummen Oh gespitzt. Ihre Äuglein waren gerötet vom weinen. Marie streichelte sanft ihre Wange.

„Scht. Ganz ruhig meine kleine. Jetzt bin ich ja bei dir.“

Vorsichtig hob sie das Mädchen aus dem Bett und schloss es fest in ihre Arme.

„Was jetzt Zoe?“, fragte sie das Kind, als würde es ihr eine vernünftige Lösung bieten können.

Plötzlich donnerte die Tür zu und Zoe begann fürchterlich zu weinen.

„Aber, aber! Wer wird denn gleich weinen?“

Erschrocken fuhr Marie herum und erblickte vor sich den Mann, der sie bereits im Bad überrascht hatte. „Was wollt ihr von mir?“, brüllte sie und konnte nicht verhindern, das ein Hauch von Panik in ihrer Stimme mitschwang.

„Genau genommen will ich nur euren Tod.“ Seine Mine blieb vollkommen ausdruckslose, nur seine Augen wanderten forschend über Maries Gesicht als würden sie nach nährender Angst suchen.

Dann wirkten seine Augen sanft und mitfühlend, doch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann zog er sein Schwert aus der Scheide und rammte es ihr, knapp an der hysterisch schreienden Zoe vorbei, in die Brust. Marie schnappte noch einmal nach Luft. Der Schmerz war nur kurz vorhanden. Dann zerfiel ihr Körper zu Asche.

Tumar griff schnell das fallende Kind und legte es zurück in sein Bettchen. Er lächelte zufrieden, das bedrückende Gefühl in seiner Brust verdrängte er, so wie er es auch bei Sunata getan hatte.

Er verließ das Haus.

Der wichtigste Teil seiner Aufgabe war nun beendet.
 

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Gomen!!!! Es tut mir leid das ich sooooooo lange für soooooo wenig gebraucht habe!!! Ich schäme mich! Aber ich hatte einfach ein Kreatief bei dieser Story-.- *drop* Es ist kein langes kappi, dennoch hoffe ich das es euch gefällt....ich hoffe ihr bleibt meiner story trotz ewiger Pause treu!!!

*alle-fest-knuddel*

*blackheart_nie-wieder-loslassen-will*

ach ja....

FROHES NEUES!!!

ich hoffe ihr habt ein wunderbares Jahr mit vielen Hochs und ohne Tiefs vor euch, bleibt kreativ blablabla^^ usw usw

gaaaaaaaanz liebe grüße...

debo-chan^.~



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Divinity
2008-06-15T19:06:57+00:00 15.06.2008 21:06
Hallo.
Ich ahbe deine Fanfic erst vor kurzem entdeckt und bin hin und weg von ihr *g*
Deshalb wollte ich auch mal fragen ob du sie noch weiter schreibst und wann?
Ich würde mich jedenfalls ssehr darüber freuen.

LG

Divinity
Von:  Suzame
2008-01-28T20:09:51+00:00 28.01.2008 21:09
hey sorry für die kommi-verspätung - gomen
so und jetzt muss ich mcih erstmal von meinen schock erholen...mraie ist doch nicht wirklich tot oder? biite bitte nicht *das auch nicht überleben würde*
wieso lag denn nur zoe im bett? wo ist denn das andere baby? hoffentlich ist dem nichts passiert....
ich fand an diesem kapitel auch die szene geil in der debo in vypios zimmer ist und sich alles möglcih mitnimmt und ihn zur weißglut zutreiben^_^
aber ich finde es total schade das die beiden nit mehr zusammen sind *schnief*
soo das wars mal wieder von mir
lg Suzame
Von: abgemeldet
2008-01-19T22:38:42+00:00 19.01.2008 23:38
hey sis^^
weißt ja, dass ich dein größter fan bin:)
diese ff is sooooooooooooooo toll!!!
und erst laura...;)
also... setz dich ma wieda hier an pc und schreib schön weiter:)
will doch endlich ma wissen, wies weiter geht...
is doch grad so spannend...sonst muss ich dich irgendwann schlagenxD
und was ist mit marie??? oder dem zweiten baby???
naja, meine (geistige)zwillingsschwester, hiermit geht natürlich ein großes lob und ein riesen Schmatzer an dich:)
lieb dich gaaaaaaaaaaaanz dolle♥
deine "große" sis
*knutscha*
Von:  Thuja
2008-01-09T15:20:58+00:00 09.01.2008 16:20
1. ich hoffe ja echt das dein Kreatief vorbei ist, so dass die nächste Wartezeit nicht so lang ist "plötzlich in Tränen ausbrech"...weil.....das würd ich nicht "schluchz" überleben
nein im ernst ich will wissen wie es weitergeht

Marie- Tod? bitte , bitte nicht. Gibt es Hoffnung für sie. Sie darf auf keinen Fall so einfach sterben. Das würde Damian (und ich eigentlich auch nicht) überleben. Das geht doch nicht.
Verdammt ich schätze genau das hat Celene vorausgesehen. Warum hatte sie ihre Vision nur nicht schon viel eher.

Genial war wo Deborah in Vypios Zimmer geht und nachdem er sagt "nimm was du willst", sie das wirklich wortwörtlich nimmt. Das hätte mein Ex ma sagen müssen, danach wär ich reich gewesen (nein spass, das hät ich ihm nicht angetan :D)

auf jeden fall klasse Kapitel.
Ich frag mich nur wie sich noch alles zum guten wenden soll?
Da bin ich schon sehr gespannt drauf.

hdsml

Von:  blacksun2
2008-01-06T17:24:57+00:00 06.01.2008 18:24
ich weiß grade vor Schock kaum was ich schreiben soll
Marie ist doch nicht wirklich tot, oder doch? *das nicht überleben würde*
deswegen hatte Damian bestimmt auch diese Schmerzen
war die Abmachung nicht, dass den Frauen nichts passiert?
und um das zweite Baby mach ich mir auch gerade Sorgen, weil nur eins in dem Bett lag . . .
mmh wenn Tumar Marie jetzt wirklich auf den Gewissen hat, dann wäre das wohl ein ziemlicher Schlag für Serena, da sie ja anscheinend Gefühle für ihn hat

ach übrigens: nein, ich werd dich nicht schlagen weil du so lange gebraucht hast, wäre auch dumm, will ja das du möglichst schnell weiterschreiben kannst und dich nicht erst im Krankenhaus ausruhen musst *g*
an sich war das Kapitel klasse (auch wenn ich immernoch hoffe, dass Marie nicht wirklich tot ist)
und auch dein Ausdruck fand ich mal wieder echt toll
Von: abgemeldet
2007-10-04T19:34:18+00:00 04.10.2007 21:34
hey schatzi^^
wie ich seh is ein neues kapi draußen^^
und es is super wie immer=)
jaja...wasser is schon besser als pferdemist!!!;)
bin mal gespannt wie es zwischen deborah und vypio weiter geht^^
den kuss von tumar fand ich übrigens geil...der kerl is frech
darauf steh ich *ggg*^^
also...lass den ruhig nochmal vorkommen...
achja...und lass die bösen sterben=)
luv ya & knuddel jenna =*
Von:  Suzame
2007-10-04T10:40:54+00:00 04.10.2007 12:40
hi
wieder ein tolles kapitel...die armen Frauen, erst werden die kInder entführt und dann distanzieren sich auch noch Vypio, Damian und Phönix von ihnen....nya ich hoffe das renkt scih allles ganz schnell wieder ein....
freue mich gaaanz doll aufs nächste Kappi also schreib schnell weiter

glg Suzame
Von:  blacksun2
2007-10-03T17:49:36+00:00 03.10.2007 19:49
Tumar ist nicht besonders schlagfertig, wenn ihm nur ein Kuss einfällt *g*
och nein kurz vor der hochzeit noch so ein Stress mit den Geliebten zu haben, die arme Marie
ich kenn das, es gibt nichts schöneres als ein heißes Bad, wenn man von Problemen überschüttet wird, nur bei mir muss ich nur den Wasserhahn andrehen ^^, da brauchts nicht erst ne Dienerin
*mich auf Vypio´s Seite schlag* hah ich bin mir sicher, Vypio würde Tumar in Grund und Boden zaubern
hoffe, du schaffst dein nächstes Kapitel auch an einen Tag, sprich heute ;)
Von:  Thuja
2007-10-03T14:51:14+00:00 03.10.2007 16:51
na diesmal hast du ja nicht ganz so lange gebraucht, das stimmt mich schonmal gnädig. "g"
Nee im Ernst, ich bin total happy, dass es weiter geht. Wie ich schon gesagt hab, dass rettet mir den Tag.
Ich liebe diese Fanfic schließlich und freue mich immer wenn es endlich weiter geht.
Die armen Frauen. Die haben es auch nicht einfach mit der Liebe. Klappt ja irgendwie bei keinem. Deborah hat ist immer noch getrennt. Was sehr traurig ist. Wann kommen die wieder zusammen. Ah ich weiß ich schreib einen Brief an Deborah
"Liebe Deborah, wenn du Vypio nicht willst, würde ich ihn auch nehmen..."arg mist falsches Schreiben, ach ich überlass es lieber der Autorin "g"
Na und camir macht Alrune auch nur sorgen. meine güte, ist es so schwer seine Gefühle einzustehen
Aber Tumars Ablenkungsmanöre "Kuss" hat gut geklappt. Gut aber welche Frau vergisst nicht alles, wenn sie von einem gutaussehenden Mann geküsst wird.

Ich kann es kaum erwarten, dass es weiter geht. Also mach schnell weiter. ich freu mich jetzt schon drauf
Von:  Thuja
2007-09-26T13:00:43+00:00 26.09.2007 15:00
"kreisch" (das hat jetzt bestimmt ganz animexx gehört "g")
es geht weiter, juhu, endlich und ich find es wie eh und jeh super. Einfach klasse


Auch wenn die Trennung ein Schock war, Mensch die zwei sind doch füreiander bestimmt. Na das werden sie schon noch begreifen.
Sehr mysteriös. Wer war wohl die vermummte Gestalt am Ende. Wieder ein Verräter? Das hat mich jetzt echt neugierig gemacht.

So sag mir bitte per ENS BEscheid wenn es weiter geht


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