Kapitel 1
So hatte sie es sich nicht vorgestellt. Jeden Tag musste sie hart arbeiten und das auch noch bei heißem Wetter. Zurzeit war in Kanmal, einer kleinen, aber beschaulichen Stadt in Südkorea am gelben Meer, auch noch Hochsaison. Sie Men wischte sich den Schweiß von ihrer Stirn und seufzte: "Nein, so hatte ich es mir hier in Südkorea nicht vorgestellt. Ich wollte es genießen und nicht hier wie ein Tier auf dem Acker Tag ein, Tag aus arbeiten. Tja, nun bin ich in einem Strandlokal mit tollem Ausblick auf das Wasser Bedienerin. Nichts mit SPAß!"
"Hey, du faule Socke, hier warten GÄSTE!", erklang die zickige Stimme ihres Chefs. Augenblicklich fuhren ihre Nackenhaare hoch als sie ihn vernahm und schon hastete sie zu dem neu besetzten Platz. Augenblicklich nahm sie die neue Bestellung auf und brachte anschließend das Gewünschte zu ihm. So ging es jeden Tag, bis zu diesem Zeitpunkt, denn gerade in diesem Augenblick kamen 13 gut aussehende Jungs in das Lokal, es waren alle Mitglieder von Super-Junior. Doch das bekam Sie Men gar nicht mit, da sie zu sehr mit ihrem Job beschäftigt war.
"So, wohin gehen wir???", wollte Eunhyuk wissen und ließ schon seine Klamotten fallen und sprang nur mit einem pinken Tanga bekleidet ins Wasser.
"Hey, ich will auch!!!", und schon befanden sich alle 13 Mitglieder in dem Meer und paddelten umher. Sie Men hatte nun endlich ein paar Minuten Zeit gefunden und stütze ihren Kopf mit ihrer rechten Hand auf dem Außengeländer, welches sich ebenfalls draußen befand und auf einer Plattform mit Aussicht auf das Meer befestigt war. Sachte wehte der Wind über ihr Gesicht.
"Ach ja, das tut gut!", dachte sie sich und schloss die Augen. Leise löste sich so eine Strähne ihres pechschwarzen Haares und umwirbelte ihre Gesichtszüge.
"Jööö, Arschbombe!!!", kreischten Sungmin und Shindong zusammen.
"Was ist das?", wollte Sie Men augenblicklich wissen, doch schon sah sie eine riesige Ladung Wasser auf sich zukommen. Platsch…und schon war sie von oben bis unten nass.
"Na Toll, was für ein beschissener tag.", grummelte sie ein wenig finster.
" 'Tschuldigung…", röchelte Sungmin in seinem pinken Neoprenanzug und tauchte sogleich schnell ab.
"Wieso hat der eigentlich nicht eine normale Badehose an?", fragte nun auch Heechul.
"Na ja, ich habe eben ne leichte Wasserallergie. KLAPPE, schau du dich lieber an mit deinem altmodischen Schlüpfer da." – "Hallo? So was nennt man MODE. Echt, ich bin sehr glücklich mit meinem Schlüppa…ja wohl. Du bist nur neidisch, weil du net so modebewusst bist wie ich."
"Könnt ihr mal aufhören zu streiten. Echt, ihr seid schlimmer als ein altes Ehepaar!!!", wollte Leeteuk es schlichten.
"Wer redet hier eigentlich mit dir, hääääää???", sagten die beiden gleichzeitig zu ihm und keiften weiter um die Wette.
"Moment, das sind doch…doch…Super-Junior, oder?", überlegte Sie Men, während ihre Augen immer größer und größer wurden.
"Ach man, ich will wieder raus. Ich habe Hunger bekommen.", sagte Shindong und stapfte aus dem Wasser. Nun waren alle heraus gekommen, bis auf einen. Es war SiWon, der weiter draußen auf einer Schwimminsel lag und seinen Astralkörper versuchte zu bräunen. Alle 12 anderen Jungs fassten sich ein Herz und schrieen gemeinsam." SiWon, du Mädchenheld, komm her zu UNS!!!" Da erhob sich aus weiter Ferne sein Kopf und grinste frech. Er winkte und wollte einen Köpper machen, damit er so schneller bei ihnen sein konnte. Er holte aus und schon hörte man das Plätschern des Wassers.
Doch da geschah eben, was geschehen musste.
"NEIN; mein Seelenverwandter, er...er liegt da und…helft ihm!", schluchzte Kangin und wälzte sich wie ein Baby auf dem Boden und fing an zu heulen. Sie Men hatte dies alles mit angesehen.
"Na ja, ich bin ja eh schon nass und hier geht es um Leben und Tod. Außerdem ist SiWon immer mein Schatzi gewesen…MUAHAHAH!", sagte Sie Men leise und schon zog sie sich ihr Übergewand und Schuhe aus, dann sprang sie wie eine Meerjungfrau in das Meer hinein. Galant bewegte sie sich in dem kühlen Nass, als ob sie nie etwas anderes getan hätte. Langsam keuchte sie schon vor Erschöpfung, doch ein Gedanke ließ sie nicht aufgeben: "Er muss leben, egal was kommt."
Nun hatte sie ihn endlich erreicht und umfasste seinen rechten Arm mit ihrem Rechten und so umschlang sie seinen Oberkörper. Es war ein Rettungsschwümmergriff, den sie sich einmal gemerkt hatte. Sein Kopf lag auf ihrem Brustbereich und somit konnte kein Wasser in seine Atemwege eindringen. Auf Rückenlage schwamm sie schließlich mit letzter Kraft an Land und brach dort zusammen.
"Los, ruf doch jemand den Notarzt, PALLI PALLLI:", befahlt nun endlich Hankyung und schnappte sich zwei Badetücher. Damit deckte er vorsichtig die beiden bewusstlosen Personen am Strand zu. Zudem holte er sich noch Sungmin ran, der sich um Sie Men kümmern sollte. Wenige Minuten später kam dann auch schon der Krankenwagen, der sich nun um die beiden annahm.
"Geht es ihnen auch schon wirklich besser?", wollte der Rettungssanitäter von ihr wissen.
"Ja, es geht. Ich war nur ein wenig kaputt, aber es ist sonst alles in Ordnung mit mir.", gab sie ihm zur Antwort.
"Okay, aber morgen bleiben sie noch einmal zu Hause und erholen sich. Und der Mann hat ihnen sein Leben zu verdanken. Sie sind sein persönlicher Schutzengel, wissen sie das?", klopfte er ihr auf die Schulter und so verließ sie heimlich den Unfallort. Sie wollte nicht, dass man ihr dankt oder sonst was. Nein, sie wollte nun alleine sein, ohne, dass irgendjemand sie störte. Ihre Mietwohnung erreichte sie mit ihren nassen Klamotten und schnell zog sie sich um. Langsam schlürfte sie an ihrem frisch gebrühten Tee und legte sich wenige Augenblicke später in ihr kuschelig warmes Bett und schlief so gleich ein. So verging ein Tag nach dem anderem und alle gingen ihrem gewohnten Lebensablauf weiter nach.
"Gut, dass es ihm schon wieder besser geht.", seufzte sie und legte die Zeitung zur Seite, wo ein kleiner Artikel darüber geschrieben stand.
"Glaube bloß nicht, weil du einem Prominenten das Leben gerettet hast, dass du nun von mir irgendwelche Sonderrechte bekommst. Nichts da, du wirst nun noch härter arbeiten, VERSTANDEN!", brüllte ihr Chef sie schier an. Sie Men nickte nur leicht und machte sich an die Arbeit.
Während sie versuchte ihren Job einigermaßen gut zu machen, geschah etwas ganz anderes nur wenige Meter von ihr entfernt.
"Ich versteh dich nicht. Sie ist eine Kellnerin und du hattest bis jetzt nur irgendwelche Schickimickitussies, die auch noch prominent waren.", wollte Eunhyuk wissen.
"Ja und, pass du mal lieber auf, dass sie dich nicht mit deinen Auslandsbeziehungen erwischen. Eunhyuk, es ist anders…als ich kurz in ihre tief schwarzen Augen geblickt habe. Nachts, wenn ich träume, dann sehe ich nur sie. Es ist mir egal, sollen die anderen nur denken, was sie wollen. Ich...es ist mein Leben, okay?!", versuchte er es ihm zu erklären.
"Wie du willst, mache nur so weiter.", stimmte Eunhyuk ihm etwas widerwillig zu.
"Man, was kannst du eigentlich richtig, Du bist ein Versager…ein VERSAGER: Hast du mich verstanden?", brüllte nun Sie Mens Chef sie an.
"Ich…es tut mir doch leid, ich wollte doch nicht - Es war ein Versehen, ehrlich", heulte sie schon fast, während sie versuchte das kleine heruntergefallene Likörgläschen aufzuheben, welches vor ihr auf dem Boden lag.
"Nun, willst du auch noch frech werden, WAS? Na warte, dir werde ich es zeigen.", motze er und holte schon zu einer kräftigen Ohrfeige aus. Sie Men hatte sich bereits schon geduckt und wartete nur noch auf den Schmerz, der sie bald durchzuckenwürde. Doch er kam nicht. Langsam, aber zaghaft öffnete sie ihre Augen. Dann sah sie es, SiWon hielt die Hand ihres Chefs fest und schaute sie etwas traurig an.
"Hey, man schlägt keine Frauen, okay? Und außerdem lassen sie sie in Ruhe, sonst bekommst du es mal mit MIR zu tun. Das war nur ne Warnung.", sagte er klar und deutlich zu ihm. Verdutzt blickte sie umher und konnte es nicht so recht begreifen, was hier eigentlich gerade geschah.
"Ach ja, sie ist MEINE Angestellte. Also gehört sie mir. Und nun, verpiss dich!", schnauzte er SiWon an.
"Irrtum, sie ist meine FREUNDIN und somit gehört sie weder mir noch dir, sie gehört nur sich selbst. Hau ab, bevor ich gleich durchdrehe. Hier schau, das ist der Beweis.", schniefte SiWon und hob Sie Men sachte auf und dann zog er sie zu sich heran. Langsam nahm er sie in seine Arme und dann presste er seine Lippen auf die ihren. Ihr warmer Duft durchflutet seine Atemwege förmlich, als er sie so nah an seinem Körper hielt.
Als das Eunhyuk sah, da klappte sein Mund nur auf und er konnte es immer noch nicht fassen.
Da schnappte er sich die Putzfrau, die dort gerade herumwischte. Diese war Maria Brauer, die ebenfalls für ein Jahr nach Südkorea kam.
"Huch!", sagte sie kurz, bevor Eunhyuk sie heftig küsste.
"Baby, you turn me on und ich will dich...muahahahah!!!", sagte er noch einmal und dann knutschten sie weiter.
"Gut, ihr beiden seit gefeuert.", schnauzte der Ladenbesitzer herum.
"Geht nicht, weil ich den Laden hier vorhin gewerblich erworben habe. Sie sind GEFEUERT und den beiden Mädels hier verpachte ich es.", lachte SiWon förmlich.
"So und nun zu dir. Ich weiß, dass du Sie Men heißt. Habe ich herausgefunden und nun habe ich dich endlich gefunden. Lass mich nicht mehr alleine, bitte.", flehte er sie förmlich an.
Liese nickte sie und das war die Antwort, die er sich so sehr gewünscht hatte.
"Nun beginnt ein neues Leben für mich…für uns!", korrigierte er sich nachträglich, als er seinen Freund mit Maria in der Ecke schon mit lauter Sabber umgeben ansah.
Nun stimmten alle gemeinsam in ein lautes, aber herzliches Lachen ein. So konnte auch diesmal die Liebe ihren Weg finden…
