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Believe

Die Kugeln der Tugenden
von

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Nemo

Gegen Nachmittag sind unsere Freunde dann wieder aufgebrochen um die Kugeln der Tugenden zu erlangen. Ein merkwürdiges Schweigen hatte Ryu befallen und auch so merkte man nicht sehr viel von seiner Anwesenheit. Nemo grübelte die ganze Zeit über ihre Vergangenheit nach und über ihre ungesunden Gewohnheiten. „Ich habe mich geritzt und ich bin drogenabhängig.... Und dann soll meine Vergangenheit gut gewesen sein? Wenn alles so gut war... wie sie sagten, dann frage ich mich, warum ich aus dieser Welt fliehe und warum ich mir Schmerz zufüge, wenn da kein Schmerz ist, der damit beglichen werden könnte.“ Dachte sie. Dann blieb sie abrupt stehen und blickte ihre Freunde an. „Ihr habt mich ganz gewaltig angelogen, oder?“ durchbrach Nemo´s Stimme das Schweigen. „Was? Wie kommst du darauf?“ fragte Azumi verwundert. Auch Rayven blickte sie irritiert an. „Ihr behauptet, ich hätte eine normale, glückliche Vergangenheit gehabt, ja?! Und warum tue ich mir dann solche Dinge an?! Wenn ich eine gute Vergangenheit gehabt hätte, wie ihr es sagt, warum habe ich mir dann versucht, die Adern aufzuritzen?! Warum wollte ich aus dieser Welt fliehen, wenn alles so gut war?!“ schrie Nemo verzweifelt und aufgebracht. „Du hast den Tod von Yami nicht verkraftet! Deshalb!“ beendete Rayven diese Diskussion. Darauf schwieg Nemo, obwohl sie Rayven nicht glaubte. Etwas später machten sie eine Pause. Nemo stand da verzweifelt und fertig, weil Ryu plötzlich so abweisend und kalt ihr gegenüber war. Sie versuchte die ganze Zeit Blickkontakt mit ihm aufzunehmen, doch Ryu macht es ihr unmöglich. Das war das Schlimmste von allem. Ryu betrachtete Nemo in seine Gedanken versunken. Nemo wollte es ein letztes Mal versuchen und blickte zu Ryu. Ihre Blicke trafen sich. Noch immer war sein Blick so eigenartig. Nemo´s Blick dagegen zeugte von Verzweiflung und Flehen. Abweisend wandte Ryu seinen Blick ab. Nemo verstand nicht, warum er plötzlich so eigenartig war und sie traute sich auch nicht, ihn erneut anzusprechen. Die 4 gingen weiter und Ryu ignorierte sie einfach. Auch am Abend war es nicht besser. Unsere Freunde saßen am Lagerfeuer und schwiegen. Ryu so weit wie möglich entfernt von Nemo. Sie saß da, fast weinend, verzweifelt, zusammengekauert und am Zittern vor Kälte. Es ließ ihn kalt. Eiskalt. Dieses komische Schweigen zwischen ihr und Ryu machte ihr wirklich sehr zu schaffen. Sie hielt es nicht mehr aus und verspürte das Bedürfnis, sich zu ritzen. Doch sie wusste nicht, dass sie ein Taschenmesser besaß und so ließ sie es bleiben. „Ich gehe jetzt schlafen!“ verkündete sie, entfernte sich von den drei verbleibenden und sank weinend an einem Baum herunter. Sie legte sich hin und kauerte sich zusammen. Ihr war so bitter kalt. Azumi blickte ihr besorgt nach. Auch das Nemo gegangen war interessierte Ryu herzlich wenig. „Sag mal Ryu, wie lange willst du Nemo eigentlich noch fertig machen, huh?“ giftete Rayven provokant. Ryu schwieg. Rayven ließ ab und haute sich auch hin. Azumi tapste lautlos zu Nemo und hörte, dass sie weinte. Das tat ihr zwar unglaublich leid, aber sie wusste nicht, was sie da tun könnte und so ging sie zurück zu Ryu. Sie wartete, bis Rayven schlief, dann sprach sie ihren Schwarm an. „Ryu....?“ sagte sie. Ryu wandte seinen Blick zu ihr. „Warum bist du auf einmal so komisch?“ fragte sie ruhig und ernst. Ryu schwieg. Azumi stiegen Tränen in die Augen. „Warum redest du nicht mehr? Du machst mir mit deinem Schweigen Angst, Ryu!“ redete sie nun los. Ryu blickte weg von ihr. „Es ist wegen Nemo ,oder?“ rief Azumi dann. Immer noch Schweigen. „Warum bist du auf einmal so kalt zu ihr?! Was hat sie dir denn getan, dass du sie so strafst?!“ empörte sich Azumi. „Ich strafe sie nicht!“ erklang plötzlich aus Ryu´s Munde. Azumi war erschrocken, aber erleichtert, dass Ryu nun wieder sprach. „Natürlich! Merkst du denn nicht, wie fertig du sie machst durch dein kaltes Verhalten?!“ blaffte Azumi aufgebracht. „Davon merke ich aber nichts!“ verkündete Ryu unhöflich. „Willst du etwa sagen, dass du nicht gesehen hast, dass Nemo den ganzen Tag den Tränen nah war?!“ schnauzte Azumi wütend. Ryu schwieg. Er hatte schon gesehen, dass er Nemo fertig machte, aber er konnte nicht anders. Er wollte sie ja nicht fertig machen, aber er selber war gerade zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt. Er wollte nur Distanz. „Ich will doch nur, dass da Distanz ist zwischen mir und ihr!“ verkündete Ryu aufgebracht. „Und warum auf einmal?!“ wollte Azumi wissen. Es reichte Ryu. Er war bereits mental angegriffen und nun riss ihm der Faden. „WEIL ICH DROGENABHÄNGIGE HASSE!!!!“ schnauzte er voll laut raus. Nemo hatte es gehört. Sie spürte, wie ihr Atem flacher wurde und ihr Herz zu rasen begann. „Er..... er hasst mich.....“ dachte sie fassungslos und starrte vor sich hin in die Finsternis. „Er hasst mich.....“ wiederholte sie. Der Schock war ihr in die Knochen gefahren. „Ryu! Bete dafür, dass Nemo das nicht gehört hat!“ giftete Azumi schockiert. „Und wenn! Mir ist es egal!“ schnauzte Ryu weiter. Nemo spürte, wie eine unglaubliche Leere und Trauer ihr Herz umschloss. Die einzige Person, dir ihr wirklich wichtig war, hasste sie. Auf diesen Schock hin ging Azumi jetzt auch schlafen. Ryu erhob sich und schritt auf Nemo zu. Diese realisierte seinen immer näherkommenden Schatten und tat schnell so, als würde sie schlafen, wobei ihre Seele unglaublich schmerzte nach dem, was er sagte. Ryu stand nun vor Nemo und blickte auf sie herunter. Sie kauerte sich zusammen und begann wieder unabsichtlich zu zittern, aber diesmal war es kein Entzug. Es war die Kälte der Einsamkeit, die sie zittern ließ. Ryu ging zurück zum Feuer.
 

Als die „Freunde“ am Morgen erwachten mussten sie feststellen, dass Nemo fort war. Azumi schritt ungläubig zu ihrem Schlafplatz. Da lag nur noch Ryu´s Stirnband, was Nemo um ihr Handgelenk getragen hatte. „Ryu, sie hat es gehört. Und jetzt ist sie weg! Für immer!“ sagte Azumi zu ihm. Ryu ignorierte sie und verschwand wieder in seine Gedankenwelt. „Wie kann dich das nur so kalt lassen?! Ich denke, du liebst Sakura?!“ schnauzte Rayven ihn wütend an. „Da bin ich mir momentan nicht mehr sicher!“ verkündete Ryu kalt und hasserfüllt. „Was?! Du weißt aber ganz genau, dass Sakura alleine völlig hilflos und verloren ist, oder?! Sie ist für Akuma eine leichte Beute! Und wenn Sakura stirbt, dann hast du sie auf dem Gewissen! ‚Und das alles nur, weil du mit deiner Vergangenheit nicht klarkommst! Nehme dir mal ein Beispiel an Nemo! Sie hat so viel erlebt und kommt besser klar als du!“ brüllte Rayven wütend und unverstehend. „WO kommt sie bitte klar?! Meinst du, sich ritzen und Drogen nehmen ist ein Zeichen von Klarkommen?!“ dröhnte Ryu´s Stimme laut und deutlich. „Wenigstens verletzt sie andere nicht mit ihrem Verhalten!“ erwiderte Rayven ernst und wütend. „Woher willst du das wissen?!“ schnauzte Ryu. „Das Diskutieren mit dir hat keinen Sinn! Es ist eh sehr unwahrscheinlich, dass wir Nemo/ Sakura jemals lebend wieder sehen! Und das alles ist nur deine Schuld!“ beendete Rayven wütend.
 

„Ich wurde angelogen..... belogen.... ausgenutzt? Hat er etwa nur mit mir gespielt und meine Verzweiflung ausgenutzt? Ich bin alleine...... habe keine Heimat...... ich bin ein Niemand...... ein Niemandskind ohne Erinnerungen. Ich will nach Hause..... aber ich habe kein Zuhause..... ich will zu meinen Freunden, aber ich habe keine Freunde..... ich möchte Glück erfahren..... aber es gibt kein Glück. Nicht für Niemandskinder..... sie sind verdammt zu Einsamkeit..... Niemand achtet auf sie..... Niemand steht zu den Worten, die sie zu einem Niemandskind sagten..... Sie lügen und betrügen..... Und lassen einen alleine im Schweigen..... Das Schweigen des Niemand.... Gehen.... Ohne Ziel und ohne wirklichen Elan. Wofür denn auch? Da existiert niemand, der auf einen Wartet oder der sich sorgt. Da existiert niemand, der bei dir sein will..... Wozu also noch gehen? Wozu hoffen, wenn keine Hoffnung existiert? Ich wurde zurückgelassen..... verlassen von dem, der mit etwas bedeutet.... wurde abgewiesen..... Es macht keinen Sinn mehr..... alles ist vorbei..... Warum hast du mich im Schweigen zurückgelassen? Du wusstest doch, dass ich nichts hatte außer dir..... ich bin verloren.....“ Nemo blieb stehen und ließ sich auf den grasigen Boden fallen. „Verschwinden..... einfach nur verschwinden.....“ wünschte sie sich und schloss ihre saphirblauen Augen.
 

Nemo lag auf dem Rücken auf einer grünen Wiese. „Wie viel Zeit mag vergangen sein, seit dem ich ging? Ob er es überhaupt gemerkt hat? Nein..... bestimmt nicht..... warum auch? Man achtet nicht auf Leute, die man hasst. Man ignoriert sie.....“ Sie schloss ihre Augen erneut und schlief in ihrem Kummer und ihrer Einsamkeit ein. Nach einiger Zeit spürte sie, wie etwas weiches, feuchtes über ihr Gesicht wischte. Verwundert öffnete sie ihre Augen und blickte in die eines weißen Wolfes. Der Wolf freute sich und blieb vor Nemo stehen. Etwas unsicher blickte Nemo das Tier an. Es setzte sich vor ihre Füße hin und blickte sie freudig an. Dieser Wolf war etwas besonderes, dass spürte Nemo. Lange sahen sich die beiden in die Augen. „Du bist genau so ein Niemand wie ich..... nicht wahr? Ich spüre es....“ wisperte Nemo dann und kniete sich vor dem Wolf hin. Dieser blieb ruhig sitzen. Nemo ließ ihre Hand langsam und zaghaft über den gewaltigen Kopf des Tieres streichen. Der Wolf schloss seine Augen und genoss diese Berührung. Nemo legte die Arme um ihn und drückte seinen stämmigen Hals an sich. Dieser Wolf wich nicht mehr von ihrer Seite. Beruhigt, dass jemand bei ihr war, schmiegte sich Nemo an den Wolf und entsank erneut in einen tiefen Schlaf.
 

Stunden vergingen und als Nemo aufwachte war es Nacht. Plötzlich realisierte sie, dass der Wolf kein Wolf mehr war, sondern ein Mensch. Es war ein Junge! Unsicher und erschocken blickte Nemo auf in das Gesicht des Unbekannten. Er hatte amethystfarbene Augen und 3 verschiedene Haarfarben. „Du bist doch-“ setzte Nemo an, doch der Junge schüttelte mit seinem Kopf. „Sakurie.....“sagte er sanft und legte seine Hand auf ihre Wange. Nemo spürte, wie eine unbekannte Macht in ihr Bewusstsein eindrang und dort die vergessenen Erinnerungen wieder aufleben ließ. Alle Geschehnisse passierten im Zeitraffer. Völlig schockiert starrte Nemo vor sich hin. Dann erlosch die Macht. Es war die Macht von Yami´s Millenniumspuzzle, die Nemo ihre Erinnerungen wieder gab. Nemo blickte auf. „Yami....?!!“ rief sie fassungslos und Tränen standen ihr in den Augen. Sie waren wieder durchtränkt von Schmerz, Trauer, Hass und Enttäuschung. Nemo war zurück. „Erinnerst du dich nun wieder, Sakurie?“ fragte Yami lieb und sah runter zu ihr. Nemo brach in Tränen aus und klammerte sich an ihm fest. „Du bist wieder da! Du bist wirklich wieder da!“ schluchzte sie überglücklich und schmiegte sich mit all ihrer Kraft an ihn. Yami legte seine Arme um ihren grazilen Körper und drückte sie an sich. „Bitte lass mich nicht wieder alleine zurück, Yami! Ich flehe dich an!“ flehte Sakura darauf verzweifelt. „Sakurie, hör mir zu. Mir ist es gelungen in Gestalt eines weißen Wolfes zu dir zu kommen. Aber ich kann meine wahre Gestalt nur nachts annehmen. Tagsüber bin ich wieder der Wolf, den du gesehen hast.“ Erklärte er ihr lieb und ruhig. Sakura blickte ihn an. „Es ist mir egal als was, solange du nur bei mir bist!“ verkündete sie darauf ehrlich und sah ihm wieder in seine Augen. „Das ist meine Sakurie.....“ sagte Yami darauf und lächelte sie sanft und liebevoll an. „Aber warum bist du zurückgekehrt?“ fragte Nemo nach einiger Zeit voll Schweigens. „Ich konnte dich doch so nicht alleine lassen.... ohne Erinnerungen.“ Erklärte Yami und liebkoste sie zärtlich. „Es ist merkwürdig..... jedes Mal, wenn ich mich damit abgefunden habe, alleine zu sein, dauert es nicht lange und irgendwer kommt zu mir.....“ wisperte Sakura und legte ihren Kopf an seine Schulter. „Wärst du etwa lieber alleine gewesen?“ fragte Yami nachdenklich. „Wo ich meine Erinnerungen nicht mehr hatte, währe ich nur ungern alleine gewesen. Aber wo ich jetzt meine Erinnerung zurück habe..... kann ich auch wieder alleine sein.... Ich meine, ich war so lange allein.“ Antwortete Nemo nachdenklich und blickte den Boden an. „Aber es war doch nicht angenehm alleine zu sein ,oder?“ wollte Yami wissen. „Angenehm? Was ist das?“ fragte Nemo zurück. „Sakurie..... Es tut mir unglaublich leid.....“ sagte Yami und drückte sie an sich. „Was denn?“ fragte Nemo erstaunt und verwundert. „Dass ich dich damals einfach alleine zurückgelassen habe, obwohl du mich so sehr gebraucht hast.“ Antwortete Yami ehrlich und niedergeschlagen. „Nein..... es braucht dir nicht leid zu tun. Es war Schicksal.“ Verkündete Sakura darauf und schloss ihre Augen.
 

Am Morgen erwachte sie wieder. Yami war tatsächlich wieder ein Wolf geworden. Etwas traurig darüber strich sie dem Tier sanft über das Fell. Yami richtete sich auf und schleckte ihre Hand ab. „Es ist merkwürdig, wenn du so bist....“ wisperte sie nachdenklich , aber lächelte dennoch. „Na ja, für mich ist das auch gewöhnungsbedürftig.“ Erklang Yami´ s Stimme. Nemo blickte den Wolf an. „Ich kann meine Gedanken in dein Herz senden. Deshalb können wir reden, auch wenn ich so bin.“ „Das ist schön, Yami. Weißt du, neben deiner Nähe haben mir unsere Gespräche unglaublich gefehlt....“ gestand Sakurie ehrlich und blickte mit leichten Tränen in den Augen zu Boden. „Das kann ich mir vorstellen, Sakurie....“ Yami blickte auf zu ihr. Sie blickte ihn an und sank dann auf die Knie. „Es..... es war nicht schön, ohne dich.....“ schluchzte sie. Darauf schritt Yami zu ihr und schmiegte seinen Kopf tröstend an ihre Wange. „Ich habe genug geweint. Ich muss mich wieder aufrichten.... denn ich muss weiter.... ich muss die Kugeln der Tugenden in meine Hände bekommen.....“ sagte Sakura dann und richtete sich auf. „Nicht du, wir.....“ Sakura blickte Yami an. „Da hast du recht.....“ hauchte sie leise und ging zuversichtlich gefolgt von Yami weiter.
 

Es waren 3 Tage vergangen seit dem Nemo weg war.
 

Azumi und Rayven suchten vergebens nach Spuren von ihr oder zumindest den Kugeln der Tugenden. Aber sie fanden weder von dem einem noch vom anderem etwas. Ryu hatte kein Wort mehr gesprochen. Er hing nur noch seinen Gedanken nach ohne Rücksicht auf die anderen beiden. Es war ihm gleichgültig ob sie Nemo fanden oder eine der Kugeln. Er sah keinen Sinn mehr darin, sich über etwas von beidem Gedanken zu machen. Das eine war so verloren wie das andere. Zwar hatte Akuma nicht alle, aber fast. Er hatte nur die nicht, die Nemo, Rayven und Ryu hatten, aber es würde im bestimmt gelingen, sie zu bekommen. Ryu ahnte es. Plötzlich erklang ein lauter Schrei weiter entfernt von den dreien. „Das war Nemo´s Stimme!“ schrie Azumi entsetzt und aufgeregt. „Du hast Recht!“ stimmte ihr Rayven zu. Auch Ryu hatte es erkannt und gehört. Er blickte erschrocken auf, aber dann kühlten seine Emotionen gleich wieder ab. „Wir müssen ihr helfen!“ rief Azumi panisch und blickte Rayven verzweifelt an. Rayven nickte und blicke zu Ryu. Dieser blickte nur kalt und gleichgültig zu Boden. „Ryu komm!“ befahl Rayven eilend. Schweigen. Ryu regte sich nicht. „Ryu los!“ flehte Azumi weinerlich. Immer noch keine Reaktion. Die beiden Mädchen packten Ryu und zerrten ihn mühsam mit sich. Als sie an der Stelle angelangt waren, von welcher der Schrei kam erblickten sie Nemo und Akuma. Nemo stand da mit einem Band aus Energie von Akuma um den Hals. Sie hatte ihre Hand zwischen das Band und ihrem Hals gelegt und kämpfte dagegen an, denn Akuma versuchte mit allen Mitteln dieses Band fester zu ziehen. Nemo spürte wie das Band und ihre Hand immer enger wurden und gegen ihren Hals drückten. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte dass Band auch mit ihrer zweiten Hand festzuhalten. Sie ergriff es, doch es änderte nichts an ihrer momentanen, bedrohlichen Lage. Nemo blickte mit zusammengekniffenen Augen auf, in der Hoffnung so noch Luft zu bekommen. Aber auch das half nicht. Nemo stöhnte leise und halb am ersticken auf. „Nemo?!!“ schrieen Azumi und Rayven laut. Aber Nemo war gerade mit anderen Problemen beschäftigt. „Ryu, tu doch was!“ flehte Azumi. Doch Ryu blickte Nemo nicht einmal an. Akuma lachte psychopatisch und belustigt, während er das Band fester zuzog. Nemo ächzte auf und sank auf ihre Knie. „Ryu! Nemo stirbt, wenn du ihr nicht hilfst!“ rief Rayven ernst. Ryu ignorierte sie und Nemo eiskalt. Man hörte erneut ein verzweifeltes Geräusch von Nemo. Ryu blickte sie an in ihrem Todeskampf. „Verdammt, jetzt tu doch was, Ryu!“ weinte Azumi verzweifelt. Plötzlich erschien ein großer, weißer Wolf und zerbiss mit seinem gewaltigen Kiefer das Band. Nemo ächzte auf, sank zu Boden und schnappte nach Luft. Dieser kostbaren Luft, die sie am Leben erhielt. Sie wollte nie wieder einen Mangel an Luft erleben. Sie wollte nie wieder Auge im Auge mit dem Tod stehen. Nur wenn sie ihn sich selbst brachte. Dann konnte sie akzeptieren, dass der Tod sie mit sich riss. Aber sonst nicht. Akuma blickte den Wolf wütend an. Nemo richtete sich keuchend auf und nahm ihre Kampfhaltung ein. „Du..... dachtest, weil ich alleine war..... dass du mich einfach so abmurksen kannst.... aber..... tut mir leid..... so leicht bekommst du mich nicht!“ keuchte sie angestrengt. Akuma verschwand. Nemo richtete sich wieder auf und blickte die verschwindenden Flammen an. „Nemo.....“ sagte Azumi und blickte sie an. Nemo wandte ihren Blick zu ihr. Ihre Augen waren wieder kalt und getränkt von Schmerz und Trauer. Rayven schreckte zurück. „Du erinnerst dich wieder.....?“ fragte sie unsicher und ernst. Nemo blickte wütend und gleichgültig zur Seite und wandte sich ab zum Gehen. Yami blickte Ryu an und folgte ihr dann. „Bitte bleib hier!“ flehte Azumi verzweifelt und rannte vor Nemo. Sie weitete ihre Arme aus und blockierte ihr den Weg. „Verschwinde, Azumi....“ sagte Nemo kühl. „Nein! Bitte, geh nicht!“ erwiderte Azumi weinerlich und blickte verzagt auf in Nemo´s kalte Augen. „Wieso sollte ich? Ich kann auf falsche Versprechungen und Lügen gut verzichten.“ Erwiderte sie kalt und schloss ihre Augen. Azumi blickte sie unverstehend an. Ryu hörte jedes Wort von ihr. „Aber wir haben doch nie was gesagt....“ appellierte Azumi bittend und ließ ihre Hände sinken. „Ich rede auch nicht von euch.“ Giftete Nemo und sah weg. „Aber Nemo... warum willst du denn unbedingt alleine gehen?“ fragte Azumi verzweifelt und niedergeschlagen. „Ich gehe nicht alleine. Er ist bei mir!“ verkündete Nemo und kniete sich zu Yami runter. Sie strich ihm zärtlich über den Kopf. „Ein Wolf?! Du willst mit einem Wolf reisen?!“ rief Rayven erschrocken. „Warum denn nicht? Dieser Wolf lügt mich wenigstens nicht an und bricht seine Versprechen nicht. Und dieser Wolf lässt mich nicht einfach fallen, bloß weil ich Drogenprobleme habe.“ Zickte Nemo und ging los. Ryu blickte nach wie vor starr auf den Boden. Rayven eilte zu ihr und packte sie grob an den Armen. „Du gehst nirgendwo hin!“ befahl sie. „Ich warne dich! Lass mich los!“ blaffte Nemo bedrohlich und Yami blickte die Dame an. Auch Rayven erwiderte dem Blick des Wolfes. „Diese Augen....“ wisperte Rayven, „sie sehen genau so aus wie die von Yami.....“ Nemo riss sich los von Rayven, drehte sich zu ihr um und sah sie an. „Er ist es auch. Und deshalb gehe ich auch nicht alleine.“ Verkündete Nemo und wollte gehen. „Hast du den Verstand verloren, Sakura?! Das ist ein räudiger, gefährlicher Wolf! Er könnte dich auf Anhieb zerfleischen!“ rief Rayven entsetzt und schockiert. „Ach so. Ich hab also den Verstand verloren. Alles klar, natürlich! Immerhin habe ich auch genug Grund dazu. Immerhin, ihr alle habt mich belogen. Ist doch klar, dass man irgendwann mal den Verstand verliert. Nur das ich ihn noch nicht verloren habe. Das erstaunt mich allerdings selber.“ Spottete Nemo und ging los. „Sakura, jetzt hör auf!!!!“ schnauzte Rayven sauer. Nemo drehte sich schlagartig um und blickte Rayven so gefährlich und wütend in die Augen, dass die Dame etwas verunsichert wurde. „Wage es nicht noch ein einziges mal mich Sakura zu nennen! Sonst verliere ich den Verstand wirklich und raste aus!“ drohte sie aggressiv. „Was denkst du eigentlich, wer du bist?! Glaubst du, du kannst dir alles erlauben, oder was?!“ schrie Rayven empört und aufgebracht. „Ich kann mir erlauben, was ich mir erlauben will! Ich lasse mir von niemanden mehr etwas sagen! VON NIEMANDEN! Weder von dir, noch von Azumi und schon gar nicht von Ryu! Hast du das Verstanden ?!“ keifte Nemo zurück und sie musste sich wirklich zurückhalten, dass sie nicht voll und ganz ausrastete und gewalttätig wurde. Ihre Blicke auf Nemo gewandt, realisierten sie nicht, dass Ryu langsam und vorsichtig auf das Niemandskind zu schritt. Plötzlich erhob Ryu seine Faust und knallte sie mit all seiner gewaltigen Kraft in Nemo´s Genick. Nemo viel um wie ein Sack und drohte zu Boden zukrachen, doch Yami sprang unter ihren zerbrechlichen Körper und fing sie auf. Yami knurrte laut und seine Nackenhaare sträubten sich. Azumi und Rayven blickten Ryu schockiert an. „Was denn? Sie redet mir zu viel.“ Verkündete Ryu und schritt wieder eiskalt zurück. Rayven und Azumi blickten ihn verdutzt nach. Ryu blieb stehen und wandte sich noch mal zu den beiden um. „Schleppt ihr sie nun endlich mit oder lasst ihrs?“ motzte Ryu unterkühlt. „Azumi, mach schon!“ befahl Rayven. Azumi erschreckte und versuchte mühsam, Nemo auf ihren Rücken zu heben, doch es gelang ihr nicht und Nemo knallte zu Boden. Ryu blickte genervt und auch ein wenig geekelt zu Nemo, die bewusstlos am Boden lag. Dann schritt er zu ihr und blickte auf zu hinunter. Dann trat er Nemo unsanft gegen die Seite, so dass sie anders lag. „Ryu!! Geht man so mit der Person um, die man liebt, oder geliebt hat?!“ schnauzte Rayven ihn wütend an. „Was fällt dir ein, Sakura zu treten?!“ erklang plötzlich eine Stimme an Ryu gewandt. „Diese Stimme! Ich kenne diese Stimme!“ rief Rayven erschrocken und blickte sich um. Dann fiel ihr Blick auf den Wolf, der beschützend vor Nemo stand. Der Wolf blickte ihr die ganze Zeit in die Augen. „Kann es sein, dass diese Stimme von dir kommt?“ fragte Rayven an den Wolf gewandt. „Hm? Welche Stimme denn?“ fragte Azumi verwundert, während Ryu nur schockiert auf den Boden starrte. „Ich glaub, ich bin paranoid geworden!“ rief Ryu schockiert und blickte sich um. „Schön, dass du mich noch kennst!“ erklang Yami´s Stimme und er wedelte freudig mit seinem Schweif. Dann sprang er Rayven an und schlabberte sie ab. Rayven schlug Yami weg. „Tu mir einen Gefallen und geb dich wieder mal etwas menschlicher ab. So bist du nämlich gewohnter. Also, werde bitte wieder menschlich.“ Sagte Rayven ernst. „Kann es sein, dass ich spinne, oder redest du jetzt wirklich mit dem Wolf.“ Plapperte Ryu entsetzt und unsicher. Just in diesen Augenblick geschah das Unglaubliche. Aus dem Wolf wurde plötzlich ein durchtrainierter Junge mit drei Haarfarben. „Yami.....“ staunte Rayven überrascht. Dieser ignorierte sie erst mal und schritt dann zur bewusstlosen Sakura. Er hob sie auf seine Arme und wandte sich dann zu Rayven und den anderen. „Ich habe mitbekommen, was mit Sakurie passiert ist. Und ich habe auch den Streit von dir und Sakurie mitbekommen.“ Verkündete Yami ernst und blickte Ryu skeptisch an. Rayven starrte Yami immer noch verdutzt an. „Nun hör aber auf, mich so verdattert anzusehen. Ich bin als Wolf zur Erde zurück gekehrt um Sakurie zu helfen. Aber ich bin nur in der Lage, meine wahre Gestalt in der Nacht anzunehmen.“ Erklärte Yami ruhig und besinnlich. „Wow, sieht der gut aus....“ sabberte Azumi und kippte in Ohnmacht. Yami blickte verdutzt zu ihr und wandte sich dann an Rayven. „Macht sie das immer?“ fragte Yami irritiert Rayven nickte lässig und Yami zuckte mit seinen Schultern. „Ich weiß, dass es Sakurie nicht passt, aber ich bin sicher, dass es das Beste ist, wenn wir uns euch anschließen.“ Verkündete dieser darauf und lächelte. „Nein, dass kommt nicht in Frage! Ich will nicht, dass ein Wolfsmensch und eine Drogenabhängige mit uns reisen! Dann schieß ich mir lieber ein Loch ins Knie!“ mischte sich nun plötzlich Ryu ein. „Yami ist kein Wolfsmensch! Er ist okay und man kann ihm wirklich vertrauen. Ich kenne ihn ja.“ Erwiderte Rayven darauf ruhig und gelassen. „Trotzdem! Nemo ist drogenabhängig! Ich will nichts mehr mit Junkies zu tun haben!“ erwiderte Ryu aufgebracht und blickte Nemo wütend an. „Warum hast du auf einmal so ein Problem mit Sakurie? Sie ist doch genau die selbe, die sie vorher war! Ob sie nun Drogen konsumiert oder nicht! Das ändert doch nichts an ihrer Persönlichkeit! Und Sakurie hat wirklich eine großartige Persönlichkeit! Das weiß ich ja wohl, denn ich war/ bin ja fast ein Jahr mit ihr zusammen!“ sagte Yami an Ryu gewandt. Er verstand Ryu nicht. Wie konnte er einen Menschen hassen, nur weil er Drogen nahm? Es erklang ein leises, schmerzhaftes Stöhnen von Nemo´s Seite aus. Yami und Rayven blickten Nemo besorgt an. „Sakurie, wie fühlst du dich?“ fragte Yami liebevoll und besorgt. Nemo öffnete ihre saphirblauen Augen und blickte Yami benommen an. „Yami.....? Was..... ist passiert?“ fragte Nemo benommen und leise. Yami blickte Nemo besorgt und ernst an, dann betastete er vorsichtig ihr Genick um zu überprüfen, ob sie eine Platzwunde hatte. „Nun..... da gab es einen kleinen Zwischenfall...“ antwortete Rayven skeptisch und blickte zu Ryu. Ryu blickte weg und ging zu Azumi. „Hey, lebst du noch?“ fragte er besorgt und hob Azumi lieb hoch. „Oh..... Ryu.....“ murmelte Azumi verschlafen und blickte Ryu an. „Geht es dir gut?“ erfragte dieser besorgt und lieb. Azumi nickte und stand mit Ryu´s Hilfe auf. „Yami.... du kannst mich ruhig runterlassen....“ sagte Nemo leise. „Sakurie, bist du dir sicher?“ vergewisserte sich Yami fürsorglich. Nemo nickte und Yami ließ sie runter.
 

Wenig Zeit verging und unsere 5 Leute saßen wie jeden Abend am Lagerfeuer. Yami saß mit Nemo in seinen Armen an einen Baum gelehnt und blickte in die Leere. Nemo war an ihn geschmiegt und blickte in die Flammen. Ryu saß alleine da und hatte seine smaragdgrünen Augen geschlossen. Er schien wie die ganze letzte Zeit seinen Gedanken und Erinnerungen nachzuhängen. Rayven betrachtete Nemo und Yami neidisch. „Ich wünschte, so wie sie könnte ich hier jetzt mit Noah sitzen.“ Dachte sie. Azumi schien schon zu schlafen. Yami´s Stimme durchbrach das Schweigen.

„Sakurie?“

„Ja?“

„Sag mal, woran denkst du gerade?“

„Willst du das wirklich wissen?

„Ja, klar!“

„*leise lach* An Rasierklingen.“

(Ryu ließ seinen Blick erschrocken zu Nemo schweifen.)

„Was?! An Rasierklingen? Warum das?“

„....sieh dir meine Arme an und du weißt warum.....“

(Yami blickte zu Nemo´s Armen und sah die Narben und Schnitte)

„Du hast es dem Anschein nach immer noch nicht unter Kontrolle, hm?“

„Nein. Nicht wirklich. Aber ich beabsichtige auch nicht, es unter Kontrolle zu bekommen. Aber ich habe mich gebessert.“

(Wie kann sie sich verbessern, wenn sie es immer noch tut? Fragte sich Ryu)

„Ich seh schon. Es scheint, dass du es jetzt nicht mehr jeden Tag tust.“

(Jeden Tag? Wie kann sie dann noch leben? Seit einem Jahr? <- Ryu

„Ja das stimmt.“

Yami ergriff behutsam ihren Arm und deutete auf die 6 tiefsten und neusten Schnitte.

„Aber diese hier.... die hast du dir nicht wegen deinen Emotionen zugefügt, nicht wahr?

„Du hast Recht. Ich wollte.....“

„Suizid begehen.“

„Woher weißt du das?“

„Ich sehe es an der Tiefe. Du hättest dir beinah die Ader durchgeschnitten.“

„Was? Aber .... warum lebe ich dann noch? Ich hätte doch schon längst verblutet sein müssen, wenn ich die Ader angeritzt hätte.“

„Es ist an der Zeit, dass ich es dir sage, Sakurie.“

„Was denn?“

„Damals, bevor ich nach Ägypten heimkehrte. Da habe ich mit Hilfe der Millenniumskräfte einen Bann auf dich gesprochen. Und zwar, dass du nicht durch das ritzen sterben kannst. Du kannst endlos lang bluten, doch es wäre nie dazu gekommen, dass du stirbst.“

„Warum hast du das getan?!“

„Damit wir uns eines Tages wiedersehen.“

„Was....?“

„Wenn du dein Leben gelebt hast und nicht durch Suizid stirbst, dann werden wir uns wiedersehen.“

„Wirklich?“

„Ja, wirklich.“

Nemo klammerte sich an Yami fest und weinte. „Es tut mir leid! Es tut mir so verdammt leid..... wenn ich das gewusst hätte..... wenn ich das alles gewusst hätte..... dann wäre es doch niemals SO weit gekommen! Ich hätte..... doch niemals Drogen genommen, wenn ich das gewusst hätte....“ schluchzte sie verzweifelt. Es tat ihr wirklich leid. Ryu blickte Nemo nachdenklich an. Sie war so anders und doch so gleich wie Cecille. Sie nahm Drogen aus einem ganz anderen Grund wie Cecille. Cecille nahm Drogen um Spaß zu haben. Nemo konsumierte sie jedoch, um zu Yami zu gelangen. Wie sehr musste sie ihn doch lieben, wenn sie so vieles Tat nur um bei ihm zu sein. In Ryu machte sich ein schlechtes Gewissen breit. Er war zu voreilig und er hatte Nemo wirklich sehr verletzt mit seinem schroffen und abweisenden Verhalten. „Shh.... schon gut Sakurie....“ beruhigte Yami das weinende Mädchen. „Nein! Gar nichts ist gut! Ich habe Dinge getan, wovon ich nie wieder loskommen kann! Ich werde niemals mit dem Ritzen aufhören können.... und mit dem verdammten Heroin so oder so nicht..... und am Ende..... am Ende werde ich sterben wegen dieser verfluchten Droge!“ schluchzte Nemo verzweifelt und wirklich fertig. „Sakurie... ich bin mir sehr sicher, dass du es schaffen kannst von den Drogen und auch vom Ritzen los zu kommen. Du musst es nur wirklich wollen.“ Erwiderte Yami ernst und aufmunternd. „Nein.... du weißt doch gar nicht, was es heißt, heroinabhängig zu sein...“ verkündete Nemo verzagt. Ryu schreckte auf. Genau dasselbe hatte Cecille zu ihm gesagt! Rayven realisierte Ryu´s Reaktionen und wandte sich an ihn. „Ist dir nun etwas klar geworden?“ fragte sie und sah ihn an. Ryu neigte sein Haupt niedergeschlagen. „Ja, mag sein das Nemo wie Cecille Drogen genommen hat. Aber das bedeutet doch nicht, dass sie genau so wie sie ist. Nemo ist ihr eigener Charakter und ihre eigene Persönlichkeit. Du kannst das, was dir mit Cecille passiert ist, nicht auf Nemo übertragen, denn Nemo ist ein ganz anderer Mensch.“ Sagte Rayven ruhig zu ihm. „Ja, da hast du Recht.....“ gab Ryu zu. „Und Nemo ist wirklich ein großartiger Mensch. Sie hat zwar diese kalte Fassade und sie sagt, ihr sei egal was andere über sie denken. Aber in Wirklichkeit ist es ihr unglaublich wichtig, was andere sagen und denken. Sie tut zwar ein auf stark und glücklich, aber wenn du in ihr Herz siehst, dann siehst du wie sie wirklich ist. Natürlich hat sie sich durch die Drogen verändert, ein gleichgültigkeitsface aufgesetzt und mit dem Mensch abgehakt. Sie sagt zwar auch, sie wäre froh in ihrer Einsamkeit, aber wenn du genau in ihre Augen siehst, kannst du den zu tiefst verzweifelten Aufschrei nach Freunde und Nähe sehen. Glaub mir, auch wenn Nemo es leugnet, sie wünscht sich Freunde. Freunde die sie auch trotz ihrer Probleme und Vergangenheit mögen und ihr beistehen, auch wenn es hart auf hart kommt.“ Beteuerte Rayven ehrlich und ernst. Sie Sprach die ganze Zeit sehr ruhig und besonnen. „Rayven, du hast wirklich recht mit dem, was du sagst. Es tut mir leid, wie ich Nemo behandelt habe. Das sie Drogen nimmt, macht sie wirklich nicht zu einem schlechten Menschen. Und im Gegensatz zu Cecille bereut sie das alles auch.“ Gestand sich Ryu laut ein. „Bereust du dein Verhalten?“ wollte Rayven wissen. Ryu nickte ehrlich. „Sakurie, willst du nicht einmählich schlafen?“ fragte Yami. Nemo schüttelte den Kopf. „Nein, nicht jetzt wo du menschlich bist.....“ antwortete sie dann und schmiegte sich an ihn. Die beiden haben nichts von dem Gespräch zwischen Ryu und Rayven mitbekommen. „Du kannst doch nicht die ganze Nacht wach bleiben.“ Erwiderte Yami entsetzt und besorgt. „Warum nicht?“ wollte Nemo wissen. „Hör mal Sakurie, du oder besser dein Körper ist schon so geschwächt durch den Drogenkonsum und das Ritzen. Du hast die letzten Nächte auch nicht richtig geschlafen. Meinst du nicht, dass es deinem Körper irgendwann mal zu viel wird?“ erklärte Yami ernst und besorgt. „Der kommt schon klar damit!! Beteuerte Nemo sicher. „Nein, das glaube ich nicht. Sakurie, du wirst zusammenbrechen, wenn du so weiter machst.“ Verkündete Yami ehrlich. „Du irrst dich! Ich fühle mich großartig!“ beteuerte Nemo munter. „Sieh mal, Sakurie, du hast schon so starke Augenringe.... glaub mir ruhig. Es ist besser für dich wenn du schläfst. Tu mir diesen Gefallen. Mir zu liebe.“ Bat Yami darauf inständig und blickte Nemo mit seinen amethystfarbenen Augen in ihre. Völlig gebannt von diesen wunderschönen Augen spürte Sakura die Müdigkeit der letzten Tage über ihren Körper kommen. Sie konnte nicht anders, als ruhig und schnell einzuschlafen. Lächelnd strich Yami mit seiner Hand zärtlich und liebevoll über die Wange der Schlafenden in seinen Armen. „Das ist meine Sakurie....“ wisperte er leise und zufrieden. Auch Ryu und Rayven gingen bald darauf schlafen.
 

Am nächsten Morgen öffnete Nemo ihre Augen. Sie bemerkte, dass sie nicht mehr in Yami´s Arm war sondern bedeckt mit seiner Jacke auf dem Boden lag. Sie schreckte sofort auf, als sie realisierte, dass ihre Freunde und auch Yami weg waren. Unsicher blickte sie sich um. „Haben sie mich etwa alle allein zurück gelassen?“ wisperte sie schockiert und entsetzt. „Nein. Du bist nicht alleine.“ Erklang Ryu´s Stimme freundlich. Nemo blickte zur Seite und sah 2 Meter von sich entfernt Ryu. Er blickte sie voll Sänfte an. Der merkwürdige Blick, eine Mischung aus Wut und Enttäuschung, war verschwunden. Da war wieder der alte, warme Blick der sie so an Yami erinnerte. „Ich bin doch hier.“ Fügte Ryu ruhig hinzu. Verbittert und auch wütend auf Ryu wandte Nemo ihren Blick ab von ihm. Dann stand sie vom feuchten Boden auf. „Wo sind sie hingegangen?!“ fragte Nemo kühl und faltete Yami´s Jacke sorgfältig zusammen. „Sie sind sich umsehen gegangen. Und zwar aus einem bestimmten Grund.“ Antwortete Ryu höflich und geduldig. „Ach?! Und der wäre?!“ sagte Nemo unhöflich und giftig. „Weil ich mit dir reden will. Ohne die anderen.“ Erklärte Ryu lieb. „Tze! Du willst mit mir reden? Das ist nicht lache! Wie war das doch gleich noch mal? Ich hasse Drogenabhängige! Und, falls du es vergessen hast, ich bin drogenabhängig!“ giftete Nemo wütend und verbittert. „Bitte Nemo, hör mir zu.“ Bat Ryu aufrichtig. „Pah! Verschwende deine kostbaren Worte nicht an einem Junkie!“ trotzte Nemo aufgebracht. „Bitte Nemo, hör auf.“ Sagte Ryu sanft und verzweifelt. Eingeschnappt ignorierte Nemo ihn. „Darf ich jetzt etwas sagen?“ fragte Ryu darauf ruhig. „Pah! Mac h doch was du willst!“ antwortete Nemo unhöflich. „Gut.“ Erklang Ryu´s Stimme. Nemo blickte wütend den Boden an. Sie spürte plötzlich, wie Ryu sie von hinten umarmte und leise in ihr Ohr hauchte: „Es tut mir leid.“ Erschrocken und unsicher schlug Nemo Ryu weg von sich und wich weg von ihm. Misstrauisch blickte sie auf zu ihm. „Was soll das?!“ fragte sie ängstlich und erschrocken. „Es tut mir wirklich leid Nemo!“ appellierte Ryu an sie und legte seine Hände auf ihre zierlichen Schultern. Mit Tränen in den Augen sah Nemo ihm in seine smaragdgrünen Augen. „Was hast du vor.?! Willst du mich wieder verarschen?!“ fragte sie und begann zu zittern. Ryu schloss seine Augen und blickte niedergeschlagen zu Boden. Er spürte, wie Nemo zitterte. „Wenn sie sich wirklich so nach Nähe sehnt, warum zittert sie dann so sehr?“ fragte sich Ryu in Gedanken. „Antworte mir!“ befahl Nemo unsicher. „Ich weiß, ich habe dir wirklich sehr wehgetan, Nemo. Ich möchte mich wirklich aufrichtig bei dir entschuldigen.“ Erklärte Ryu ruhig und blickte ihr wieder in die Augen, die jetzt stark verunsichert waren. „Warum so plötzlich?!“ fragte Nemo misstrauisch nach. „Weil ich dich immer noch liebe!“ beteuerte Ryu ehrlich und verzweifelt. „Das ist dir aber früh bewusst geworden!“ meinte Nemo unsicher und ironisch. „Was?“ fragte Ryu irritiert. „Komischerweise ist dir das erst wieder eingefallen, wo Yami bei mir ist!“ antwortete Nemo verletzt. „Nemo, bitte glaub mir, ich will dich nicht verlieren!“ beteuerte Ryu aufrichtig. „So ganz auf einmal?! Du hast doch einfach nur Angst Ryu! Du hast Angst, dass Yami dich aus meinem Herzen verdrängt! Du hast Angst, dass ich mit Yami glücklich werde! Du?! Du willst doch nur meinen Körper! Und weil Yami da ist, befürchtest du, dass ich mit ihm schlafen werde und nicht mir dir! Meine Seele und meine Gefühle bedeuten dir doch gar nichts!“ schrie Nemo weinend und wirklich unglücklich. „Das ist nicht wahr!“ erwiderte Ryu ruhig und verzweifelt. „Hör doch auf zu lügen Ryu!“ schrie Nemo. „Nemo, ich lüge nicht!“ beteuerte Ryu aufrichtig. „Wenn es wirklich so wäre, wie du es behauptest, warum hast du mich da fallen gelassen, wo ich dich so sehr gebraucht habe?! Sag es mir!“ rief Nemo und schüttelte mit ihrem Kopf. „Als ich erfahren habe, dass du drogenabhängig bist.... da sind ein Haufen Erinnerungen hoch gekommen, die ich mühsam verdrängt oder vergessen hatte.... Ich... ich musste damit erst mal klar kommen....“ erklärte Ryu niedergeschlagen. „Ach, und was sollen das für Erinnerungen sein?!“

„Erinnerungen an meine tote Freundin Cecille.... sie war auch drogenabhängig. Und in ihrem Rausch.... da hat sie Dinge getan, die sie nicht hätte tun dürfen. Nicht, weil ich es ihr verboten habe.... sondern weil sie sich damit selbst geschadet hat. Sie hat Tabletten geschluckt.... Suizidversuche begangen..... und noch anderes.... sie sagte mir, sie wolle damit aufhören... aber alleine hat sie den Entzug nicht geschafft. Und.... sie war so auf Entzug, dass sie sich nicht mal mehr selbst den Druck setzen konnte.... also musste ich das tun.... Und ich hätte sie fast getötet, weil ich die Dosis nicht kannte.... Und weißt du.... ich verkrafte so was nicht gut.... ich verkrafte es nicht, wenn andere sich derartig selbst zerstören. Und das alles nur für ein paar Stunden Spaß.... Wir haben dann beschlossen, gemeinsam eine Drogentherapie zu machen., Aber Cecille wurde rückfällig... Sie sagte zu mir: Du weißt doch gar nicht, wie man sich als drogenabhängiger fühlt..... Nach mehreren Versuchen haben wir es dann endlich geschafft und Cecille war clean. Nemo.... ich hab diese Erinnerungen mühsam verdrängt. Ich hab mir geschworen, nie wieder etwas mit Drogenabhängigen zu tun zu haben, weil ich das mental nicht verkraftet hätte.. ich verkrafte alles mögliche.... auch in hohen Maßen. Aber.... diese Drogenabhängigkeit.... die nicht..... Und deshalb.... weil ich abschließen musste mit meiner Vergangenheit, war ich so kalt zu dir.... und es tut mir wirklich leid.....“

„Ryu.... ich nehme zwar auch Drogen.... aber ich bin nicht wie Cecille.“

„Ja. Das ist mir auch bewusst geworden.... und deshalb wollte ich mit dir reden.. Und auch deshalb wollte ich dich um Verzeihung bitten. Es tut mir wirklich so leid.....“ sagte Ryu und sank mit Tränen in den Augen auf seine Knie. Nemo blickte mitfühlend und von Ryu´s Geschichte betroffen auf ihn herunter. Es tat ihr so leid... wie Ryu da vor ihr kniete.... sie um Vergebung anflehend. Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen, dann sank auch sie auf die Knie und legte ihre Arme tröstend um Ryu´s Kopf. Sie drückte ihn fest an sich. „Ist schon gut, Ryu.... ich wusste das alles nicht....“ wisperte sie in sein Ohr und schloss ihre Augen. „Das ist wirklich eine sehr schlimme Vergangenheit.... vielleicht ist sie sogar noch schlimmer wie meine.....“ wisperte sie leise und nachdenklich.. Ryu blickte auf zu ihr. „Nein, Nemo.... meine Vergangenheit ist nicht mal halb so schlimm wie deine.....“ erwiderte er ruhig und aufrichtig. „Ich bin froh, dass du wieder mit mir redest, Ryu.“ Sagte Nemo darauf ehrlich und nickte.
 

„Willst du nichts unternehmen, Yami?“ fragte Rayven skeptisch, als sie die Szene beobachtete. „Nein, wieso sollte ich?“ fragte Yami verwundert zurück. „Immerhin, Sakura ist deine Freundin und Ryu......“ antwortete Rayven ernst. Doch Yami schüttelte seicht mit seinem Kopf. „Nein. Hör mir zu. Ich finde es gut, dass Sakurie und Ryu sich wieder verstehen.“ Erwiderte er ruhig und schloss seine amethystfarbenen Augen. „Du bist aber ein komischer Freund. Ist dir egal, was mit Sakura und Ryu wird?“ sagte Rayven empört. „Rayven.... ich kann nicht mehr lange hier auf dieser Welt bleiben. Und wenn ich verschwinde, dann hätte Sakura niemanden mehr. Sie wäre wieder völlig alleine und verlassen.. Und ich weiß nicht, ob sie das noch mal verkraften würde, wenn ich sie völlig alleine zurücklasse.“ Erklärte Yami sicher und ernst.. „Und was hat das mit Ryu zu tun?“ wollte Rayven wissen.. „Ich bin doch nicht blöd-. Ich weiß ganz genau, dass Sakurie auch Gefühle für ihn hat..“ verkündete Yami und blickte leicht niedergeschlagen zu Boden.. „Was macht dich da so sicher?“ erfragte Rayven skeptisch. „Die Art, wie sie ihn ansieht.. Ich kann mit meinem Millenniumspuzzle in die Seelen von anderen blicken und ich habe gesehen, wie sehr Sakurie darunter gelitten hat, dass Ryu sie hasste. Weißt du, Sakura ist momentan im Zwiespalt.. Auf einer Seite liebt sie mich. Aber auch Ryu hat einen festen Platz in ihrem Herzen. Klar, ich weiß dass sie mich mehr liebt und sich im Notfall für mich entscheiden würde. Aber es ist wichtig, dass sie auch Ryu hat. Denn wenn er nicht da ist und ich gehe, dann hat sie keinen Halt mehr.“ Erklärte Yami besonnen und ernst. „Warum gerade Ryu?“ fragte Rayven unverstehend. „Ryu ist ein guter und aufrichtiger Mensch. Ich weiß, dass er Sakura mit seinem Leben beschützen würde. Und ich weiß auch, dass Sakurie oder für ihn Nemo durch seine Unterstützung in der Lage wäre, mit dem Ritzen und den Drogen aufzuhören. Er ist stark genug, um ihr zu helfen. Ich zum Beispiel wäre dazu nicht in der Lage. Wenn Sakurie auf rapiden Entzug wäre und mich anflehen würde, ihr den Druck zu setzten, dann könnte ich nicht anders als es zu tun. Weil ich sie nicht leiden sehen kann.... Und Ryu hätte die mentale Stärke, Nemo zu halten und zu sagen: Nein, du wolltest aufhören und gemeinsam werden wir es schaffen. Deshalb werde ich mich langsam zurückziehen.“ Beteuerte Yami und schloss seine amethystfarbenen Augen. Rayven blickte ihn nachdenklich an. „Er ist ein guter Mensch.... er liebt Sakura so sehr, dass er sie aufgibt und einem anderen hilft, mit ihr zusammen zu kommen.... Yami.... du bist ganz anders als ich dachte..... und auch Ryu hat eine andere Seite, die ich bisher nicht kannte.“ Waren ihre Gedanken.
 

Der Tag verschritt und der Mond warf seine weißen Strahlen über den Wald in dem sich unsere Freunde befanden. Azumi war überglücklich, dass sich alle nun wieder so gut verstanden. Alle saßen gemeinsam am Lagerfeuer und unterhielten sich gemeinschaftlich. Ryu erzählte von seinen Turnieren und Kämpfen, Azumi quatsche über Lasagne und Spaghetti während Rayven von ihren Plänen zur Übernahme der Kaiba Corp. erzählte. Nemo hörte allen 3 aufmerksam zu, nebenbei saß sie zwischen Yami und Ryu. Dann wandte sie ihren Blick zu Yami und stand auf. Die Blicke aller ruhten auf ihr. „Ähm..... bitte entschuldigt mich..... ich gehe für ein paar Stunden weg... Ihr braucht nicht mit dem Schlafengehen auf mich warten..... Ich... ich weiß nicht, wie lange ich wegbleibe.“ Sagte sie leise und blickte ihre Freunde an.. „Nemo-chan.....“ hauchte Azumi verwundert. „Ihr.... wisst.... schon.....“ wisperte Nemo leise und blickte melancholisch zu Boden. Ja sie wussten es; sie musste jetzt wieder fixen um nicht auf Entzug zu kommen. Nemo wandte sich noch mal zu Ryu, welcher sie besorgt ansah. „Ryu.....-“ Es schien, sie wollte ihm etwas sagen, doch die Worte wollten nicht über ihre Lippen gleiten. Traurig wandte sie sich dann doch ab und schritt davon. Nach und nach verschwand ihre Silhouette in der Finsternis. Yami ergriff das Wort und brach somit das bedrückte Schweigen, welches entstanden war. „Ryu.“ „Ja?“ fragte dieser verwundert und schaute zu Yami. Er hatte noch nie mit ihm geredet. „Sakura braucht dich. Bitte geh zu ihr.“ Antwortete Yami bittend und freundlich. „Was?“ fragten Ryu, Rayven und Azumi wie aus einem Munde. Yami nickte. „Sie wollte dir etwas sagen....“ erklärte Yami dem Street Fighter. „So? Meinst du?“ fragte Ryu verwundert. „Ja. Aber sie hat sich nicht getraut“ bekundete Yami ernst und schaute den Mann neben sich an. „Und du willst wirklich, dass ICH zu ihr gehe?“ versicherte Ryu sich ungläubig. Yami nickte erneut. „Sie ist sehr bedrückt.“ Meinte er dann und sah weg. „Woher weißt du das alles?“ wollte Ryu wissen. Er fand Yami ziemlich eigenartig. Yami blickte Ryu jetzt traurig und appellierend an. „Hast du denn nicht die Tränen in ihren Augen gesehen?“ fragte er auch ziemlich deprimiert. Ryu blickte weg. „Doch, habe ich. Gut, ich gehe zu ihr...“ antwortete er darauf und machte sich ebenfalls auf den Weg.
 

Nemo saß, den Kopf in ihren Händen vergraben, an einem Baum und weinte. „Hey... was ist denn los?“ erklang Ryu´s Stimme sanft und sein Körper erschien vor dem Nemos. Er kniete vor ihr. „Ryu.....“ sagte Nemo erschrocken und blickte auf zu ihm. „Warum weinst du denn, hm?“ fragte er sanft und legte seine Hand auf ihre Wange. Nemo blickte ihn kurz an, brach dann völlig in Tränen aus und schluchzte heftig. „....Komm her....“ wisperte Ryu beruhigend und zog sie behutsam zu sich. Tröstend legte er seine Arme um ihren bebenden Körper. Nemo klammerte sich an ihm fest. „Ich.... ich habe Angst....“ schluchzte sie verzweifelt und ehrlich. „Wovor denn, hm? Ich beschütze dich doch vor allem.....“ sagte Ryu und schloss seine Augen. „Ich.... ich.... weißt du..... ich hab jetzt endlich dass, was ich mir schon immer gewünscht hatte.... Ich hab Azumi, Rayven, Yami..... und ich hab dich..... Ihr seid genau die Freunde, die ich mir schon immer gewünscht hab. Und..... und jetzt, wo ich endlich glücklich sein könnte.... oder besser müsste..... da überfällt mich diese Angst.... Ich hab Angst, euch alle zu verlieren..... Weißt du.... ich habe Angst, dass ich jetzt sterben muss..... wo ich endlich Freunde hab....“ schluchzte Nemo verzweifelt. „Aber warum solltest du denn sterben, Nemo?“ fragte Ryu entsetzt und besonnen. „Was ist, wenn ich aus dem Rausch nicht mehr erwache? Ich hab Angst Ryu! Ich will nicht sterben!“ antwortete Nemo und weinte laut auf. „Du wirst nicht sterben an einer Überdosis, glaub mir. Ich passe auf dich auf. Versprochen!“ Versprach Ryu und setzte sich neben sie. Nemo blickte erneut auf zu ihm. „Wie willst du das machen?“ fragte sie noch immer weinerlich. „Ich weiß, ab wann die Heroindosis tödlich ist. Und ich werde dich davon abhalten, dir unbewusst den goldenen Schuss zu setzen. Nemo..... gib mir dein Fixzeug.“ Antwortete Ryu ruhig und gelassen. „Was? Aber warum denn?“ fragte Nemo unsicher. „Ich werde dir den Druck setzen.“ Erklärte Ryu sich seiner Worte sicher und zuverlässig. „Aber du.....“ setzte Nemo unschlüssig an, doch Ryu unterbrach sie. „Vertraust du mir, Nemo?“ waren seine Worte. Er blickte ihr in die Augen. Sein Ausdruck zeugte so von Sicherheit und Liebe...... „Ja Ryu.... ich vertraue dir.....“ gestand Nemo darauf. Ryu nickte und streckte seine Hanf aus. Er spürte, wie das Fixbesteck in seine Handfläche glitt. Glücklich lächelte er das Niemandskind neben sich an. „Ich danke dir, Nemo.“ Bedankte er sich. „Und jetzt?“ fragte Nemo immer noch von der Angst zu sterben erfüllt. Ryu zog sich seine Jacke aus, hob Nemo hoch und legte sie auf seinem Schoß ab. Liebevoll legte er seine Jacke um ihren grazilem Körper. Nemo spürte, wie warm Ryu war und begann, sich zu entspannen. Sie schloss ihre Augen. Dann hörte sie, wie Ryu das Glas abstellte. Sofort schreckte sie auf und blickte ihn verzweifelt an. Sie hielt Ryu´s Hand fest, dass dieser ihr mit der aufgezogenen Spritze auch ja nicht an die Arme kommen konnte. „Nemo.... du hast gesagt, du vertraust mir.“ Erinnerte Ryu sie ruhig und sanft. Zaghaft ließ Nemo ihre Hand sinken. Ryu näherte sich mit der Spritze ihrem Ellenbogengelenk. Nemo verkrampfte sich und kniff ihre Augen zusammen. Ryu holte tief Luft. „Nemo.“ Sagte er, „lehn dich an mich und entspanne dich. Du brauchst keine Angst zu haben.” . Nemo schmiegte sich an ihn und schloss ihre saphirblauen Augen. Sie entspannte sich. Sie spürte, wie Ryu ihren Arm in seine andere Hand nahm und er vorsichtig die Spritze ansetzte. Langsam drang die Nadel in Nemo´s zarte Haut. Nach und nach drücke Ryu die Spritze runter. Nemo stöhnte schmerzverkrampft und bäumte sich auf. „Nein!“ stöhnte sie verzweifelt und verkrampfte sich. „Ich will das nicht mehr! Bitte hör auf!“ flehte sie und wollte sich von Ryu und der Nadel befreien. „Nemo bitte, halt still!“ bat Ryu inständig, bemüht sie festzuhalten. „Nein! Ich mach es nicht mehr! Ich höre hier und jetzt damit auf!“ schrie Nemo verzweifelt. „Es muss sein! Du schaffst den Entzug jetzt noch nicht!“ appellierte Ryu ernst und hielt sie fester fest. „Aber-....“ erwiderte Nemo verzweifelt und panisch. „Beruhige dich wieder.... und bitte zappele nicht mehr. Ich habe den Druck noch nicht ganz gesetzt. Wenn du dich bewegst, verletzte ich dich nur unnötig!“ bat Ryu ernst und besorgt. Nemo hörte auf sich zu bewegen. Ryu beendete den Druck nun. Er entfernte die Nadel wieder. Nemo schluchzte verzweifelt. Vergewaltigen war ja schon schlimm genug, aber auch noch dazu gezwungen werden, Drogen zu nehmen, die man nicht nehmen wollte? „Shhhh...... es ist ja schon vorbei.....“ säuselte Ryu liebevoll und drückte das weinende Mädchen tröstend an sich. Nach und nach hörte das Schluchzen auf und es wurde still. Regungslos lag Nemo da nun in den Armen Ryus Sie war nun im Rausch..... auch wenn es aussah, als ob sie schliefe.
 

Ein paar Minuten später stand Ryu mit Nemo auf seinen Armen auf und schritt zurück zu seinen Freunden. Langsam trat er ins Licht des Feuers. „Was ist passiert?“ fragte Azumi besorgt, als sie sah, wie Ryu die regungslose Nemo auf seinen Armen hielt. „Doch nicht etwa.... der Goldene Schuss, oder?!“ fragte Rayven schockiert und ernst. Ryu schüttelte mit seinem Kopf. „Nein.. Es ist alles in Ordnung.“ Verkündete er und legte sie behutsam auf der Erde ab. Auch er setzte sich. „Das sieht aber gar nicht so aus!“ erwiderte Azumi unsicher und blickte das Niemandskind an. „Wieso denn? Es sieht aus, als würde sie einfach nur schlafen.“ Meinte Yami darauf melancholisch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-08-30T13:36:23+00:00 30.08.2007 15:36
das ist interssant *witer lesen will*
hast du sehr gut geschrieben und detailiert^^
Von: abgemeldet
2007-08-29T14:27:22+00:00 29.08.2007 16:27
Erst das er sie fertig macht und dann denkt er auch noch dass jeder ihm verzehen würde.
Echt ma nemo ist einfach zu gut für die welt...
Abba schön das yami wieder da is und hachhhh ...
schade abba das er irgendwann weg muss *heul*



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