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Reise durch Enorath

von

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Blutgier

Als Layn erwachte, lag er in einem Bett, doch es war nicht das Bett in Omburs und Nuranas Haus. Sofort schnellte er hoch und sah sich wild um. Ijaii hing schlafend neben ihm unter der Wandlampe. „Ihr seid endlich wach...“ Layn zuckte zusammen und sah Velten neben dem Bett auf einem Stuhl sitzen. „Was...ist passiert?“ murmelte Layn und fasste sich an den Kopf, dann zuckte er zusammen, denn er erinnerte sich plötzlich an alles. „Velten! Ich...“ „Ihr...“ unterbrach ihn Velten. „...habt mir gezeigt, dass Ihr Euren Blutdurst wirklich sehr ernst nehmt...vielleicht sogar ein wenig zu ernst...schaut Euch an...Ihr...Ihr seid völlig erschöpft...ja sogar recht dünn...“ Das liegt daran, dass ich knapp an Proviant reise..., dachte Layn leicht mürrisch, sah Velten aber weiterhin leicht verwirrt an. Dieser war aufgestanden und ging zum Fenster. „Wie meint Ihr das?“ fragte Layn vorsichtig nach. „Ich habe mich bei einem...Arzt...schlau gemacht...er...hatte Vampire studiert...er sagte mir, dass sie das Blut zum Überleben brauchen und schwächer werden wenn sie nicht trinken... bei Euch muss es, trotz Eurer Halbblütigkeit, dasselbe sein...“ „Und?“ Layn setzte sich gemütlicher aufs Bett und verschränkte die Arme. „Soll Ich Eurer Meinung nach jetzt irgendjemanden anspringen? Nein, danke...so weit war ich auch schon mit Sîrfalas...“ „Was?!“ Velten drehte sich um und sah Layn wieder zornig an. „Ihr lügt! Der ehrenwerte Königsvogel hätte uns sofort gewarnt, wenn er gewusst hätte, wer Ihr seid!“ Sofort war er auf Layn zugegangen und hatte ihm am Hemdkragen gepackt. Layn sah ihn ernst an. „ER vertraute mir...er spürte meine wahren Absichten...mein wahres Ich und das ich alles andere als ein mordlustiger, blutsüchtiger Vampir bin! Velten...falls Ihr es noch nicht gemerkt habt...ich bin halt anders!“ Er schlug Veltens Hände weg und richtete sein Hemd. „Ihr könnt mich nicht wie einen Vampir behandeln und Ihr könnt mich auch nicht wie einen Elf behandeln...denkt Euch was anderes aus...“ sprach er in einem ruhigeren Ton und würdigte den Ritter keines weiteren Blickes. Velten richtete sich wütend auf und ging dann im Zimmer auf und ab. Layn beobachtete ihn dabei grimmig.

Nach ein paar Minuten blieb er plötzlich stehen. „Nun? Werde ich jetzt in den Kerker geworfen, damit Ihr Euch nicht mehr mit mir herumquälen müsst?“ nuschelte Layn hinter seiner Hand hervor. Er hatte einen Ellbogen auf ein Knie gestellt, sein Gesicht auf der Hand gestützt und sah Velten gelangweilt an. Dann gähnte er kräftig und musste sich anhören, wie sein Magen fürchterlich knurrte. Layn drückte den Bauch zusammen und versuchte den Hunger zu ignorieren, dann sah er wieder hoch zu Velten. Zu seinem Missfallen grinste dieser schief. Na toll...was hat er denn jetzt schon wieder vor? Velten trat wieder vor Layn und stützte sich mit den Händen auf der Matratze ab. Dann kam er dicht an Layns Gesicht heran. „Wisst ihr, dass bringt mich auf eine Idee...es tut unserer Stadt gut, Ihr tut unserem König damit einen Gefallen und...es tut Euch gut - und obendrein, wenn Ihr es tut, verrate ich Euch nicht...“ Layn wich leicht zurück und schluckte. Weder seine „tolle“ Idee, noch die Tatsache, dass sein Gesicht so nach an seinem war, gefiel ihm nicht sonderlich. „Was...habt Ihr vor?“ Doch Velten grinste nur noch breiter und richtete sich wieder auf, dann ging er zur Tür. „Ruht Euch noch aus...man wird Euch etwas zu Essen bringen...am Abend werde ich nach Euch schicken...“ Layn stand mit Schwung auf und trat einen Schritt auf den jungen Ritter zu. „Wo geht Ihr hin?“ „Selbst etwas essen und mich ausruhen...außerdem hat der König die Fortsetzung der Versammlung beantragt, in der Ihr hingeplatzt wart, sowie eine weitere...Ihr werdet an dieser nicht teilnehmen müssen...ich habe Euch allgemein...krank gemeldet...wir besprechen dann was nun geschehen wird...der König war sehr besorgt...“ „Ihr meint wohl, was mit mir geschehen wird...“ verbesserte Layn. „Nein...“ Velten sah ihn an. „Ihr hörtet schon richtig...ich sagte doch, dass der König nichts von Eurer vampirischen Seite weis und das wird auch so bleiben, wenn Ihr das tut, was ich Euch heute Abend sage...“ Layn knurrte leise. Was denkt der sich? Ich lass mich doch nicht bestechen! Aber... was hab ich sonst für eine andere Wahl? Dann fiel ihm was ein. „Und dieser Soldat? Er wird mich garantiert verraten...“ „Nein...wird er nicht...dafür hat man gesorgt...“ Velten griff nach der Türklinke und trat hinaus. „Wie dafür gesorgt?“ murmelte Layn perplex. „Hey Velten! Was...?“ Doch dieser war schon draußen und kurz darauf hörte Layn das Klicken des Schlosses. „Abgeschlossen!? Na toll! Da bleibt mir ja echt nichts weiter übrig, als hier zu sitzen und zu warten...“ knurrte Layn und setzte sich wieder aufs Bett.

Mürrisch sah er sich um und erblickte eine kleine Tür. Da er schließlich eh nichts zu tun hatte, rutschte Layn nun doch recht neugierig von der Matratze und öffnete die Tür. „Oh... ein Bad...“ Staunend musterte er die weißen Fliesen, die das ganze Zimmer, vom Boden zu den Wänden hoch bis unter die Decke, zierten. Manche waren mit golden, verschnörkelten Linien verziert. Vorsichtig strich Layn über die glatten Fliesen und glitt mit den Fingerspitzen an den rauen Verzierungen darauf entlang. Das Zimmer wurde durch gelb-oranges Licht erhellt, das aus bernsteinfarbenen Wandlampen strömte. Layn trat vor das Becken, kniete sich hin und tauchte eine Hand hinein. Das Wasser war angenehm warm und so entschied er sich ein Bad zu nehmen. Er zog das vorsichtig das Hemd aus, streifte die Hose herunter und glitt ins Wasser. Es ging ihm zum Glück nur bis zur Brust, so wurde sein Verband auf der Schulter nicht nass. Layn betrachtete ihn und zu seiner Verwunderung hatte man ihn gewechselt, denn kein getrocknetes Blut war zu sehen. Auch der Verband um seinen Arm war frisch umgelegt worden. Schützend hielt er diesen aus dem Wasser und legte ihn auf den Beckenrand. Dann legte Layn den Kopf entspannt zurück und schloss die Augen. Was Velten wohl vorhat? ...und was ist mit dem Soldaten? Wie hatte er das gemeint, als er sagte, man hätte dafür gesorgt, dass dieser nichts verriet? Layn überlegte, wann er endlich aus diesem Schloss und zu Ombur und Nurana zurückgehen könnte. Dann jedoch entspannte sich wieder. Durch das viele Nachdenken über Velten und was noch geschehen würde bekam er Kopfschmerzen. Das Duftöl, das ins Badewasser eingelassen wurde, roch angenehm und so döste Layn sanft ein.

Irgendwann wachte Layn wieder auf und schreckte zusammen. „Du meine Güte! Wie lang hab ich geschlafen?“ Seinen Fingerkuppen zu urteilen nicht sehr lange, denn die Haut war nur leicht verschrumpelt. Er gähnte, streckte sich und stieg dann langsam aus dem Becken. Dann wühlte er in den Schränken nach einem Handtuch. Plötzlich konnte Layn hören, wie die Tür aufgeschlossen wurde. „Ich bin hier! Einen Moment!“ Handtuch, Handtuch! Wo gibt es hier ein verflixtes Handtuch? Ah da... Rasch zog er sich eines heraus und wickelte es sich über die Hüfte. Dann eilte er aus dem Bad zurück ins Schlafzimmer. Doch als er dort ankam, wurde dieses gerade wieder verschlossen. „Na so was...tse...“ Layn warf einen grimmigen Blick auf die Tür. Dann bemerkte er das Tablett auf dem Tisch. „Oh...gut...mir hängt der Magen schon sonst wo...“ Er streifte sich das Handtuch von den Hüften und trocknete sich in Ruhe ab. Dann schlüpfte er in seine Hose, die er rasch aus dem Bad holte, und setzte sich an den Tisch. Ijaii schlief noch, daher aß er alleine. Als er fertig war sah er verträumt aus dem Fenster. Die Nachmittagssonne wärmte ihm durch das dicke Glas nur leicht das Gesicht und so öffnete er es. Layn seufzte. Was wohl Ombur und Nurana machen...und neue Stiefel konnte ich mir auch nicht holen... Er drehte sich um und sah nach seinen Stiefel, doch sie lagen nicht bei seinen Sachen. „Was zum...!?“ Wild wühlte er nach seinen Stiefeln und sah sogar unter dem Bett nach, doch sie waren verschwunden. „Na großartig!“ murrte Layn schmiss sich auf sein Bett. Ich werde eingesperrt...bestochen...und nun hat man mich auch noch bestohlen! Er drehte sich zur Seite. Aber wer klaut schon solche Stiefel? Er sah zu Ijaii hoch und wurde bei seinem friedlichen Anblick wieder müde. „Man ist das öde hier...“ maulte er leise und sah sich noch mal um. Dann stand er auf und wühlte aus Langeweile in den Schränken, Schubladen und Truhen herum, doch er fand nichts Interessantes.

Layn wartete noch zwei geschlagene Stunden, bis wieder jemand die Tür aufschloss. „Na endlich...“ Er sprang vom Bett und ging zur Tür. Ein junger Diener stand dahinter. „Herr... Sir Velten schickt mich...ich soll Euch von ihm ausrichten lassen, dass Ihr so schnell wie möglich zu den Pferdeställen kommen sollt...“ Layn verschränkte die Arme. „Dann sag deinem Sir Velten, dass ich liebend gern kommen würde, aber allerdings nie ohne Schuhe aus dem Haus gehe...tut mir Leid...“ Er tippelte genervt mit einem seiner nackten Füße auf dem Holzboden herum. Der Diener sah ihn verdutzt an, dann zuckte er plötzlich zusammen. „Oh, ja...verzeiht...hier...die gab mir Sir Velten für Euch mit...“ Er hielt ihm ein neues Paar schwarzer Stiefel entgegen. Layn nahm sie ihm zögernd ab. „Wie...?“ brabbelte er verdutzt. „Er sagte mir ich solle Eure alten Stiefel entwenden, da diese völlig unbrauchbar waren, dann sollte ich neue kaufen...in derselben Größe selbstverständlich und mit ähnlichem Aussehen...“ „Das hier...sind meine? Und Velten gab dir Geld damit du mir neue kaufen solltest?“ Layn starrte immer noch verdutzt auf die blanken Stiefel. Vielleicht hab ich mich in ihm getäuscht und er ist doch ein netter Kerl..., dachte er sich und lächelte leicht. „Ja...“ fuhr der Junge fort. „Er gab mir einen kleinen Lederbeutel mit so einer komischen Schnur dran...mit dem Geld darin habe ich sie dann gekauft...er sagte es sollte schon ein gutes Paar sein, damit sie sich nicht so schnell abnutzen, wie die alten...“ Layns Auge zuckte. „Kleiner Lederbeutel? Mit komischer Schnur?“ fragte er und sah den Jungen eindringlich an. „Äh...ja, Herr...“ antwortete dieser zögernd, zog etwas aus seiner Tasche und hielt ihm dann den Beutel entgegen. „Dieser hinterhältige, schmierige Wohltäter! Was fällt ihm ein einfach meinen Geldbeutel zu nehmen?“ brüllte Layn und schnappte sich den Beutel. Der junge Diener wich erschrocken zurück. Rasch zog er sich die neuen Stiefel an, griff nach seinem Schwert und stürmte am Jungen vorbei, den Gang hinunter zu den Ställen. Na warte du...du...du mieser, verlogener Frevler! ...wie kann er es wagen? ...zuerst lässt er mir die Stiefel klauen...dann klaut er meinen schon mageren Geldbeutel...und lässt mir von MEINEM Geld auch noch völlig überteuerte Stiefel kaufen! Wenn ich den in die Finger kriege, dann gnade ihm Gott! Layn kochte vor Wut und fluchte innerlich weiter, während er in Windeseile die Gänge entlang lief. Dann stürmte er durch eine Tür und war wieder auf dem Innenhof.

Velten stand bei einigen Stalljungen und Rittern und unterhielt sich mit ihnen. Zwei der Stalljungen nickten und eilten dann weg. „VELTEN!!“ Layn stapfte immer noch vor Wut kochend auf den Ritter zu. Der drehte sich überrascht um und auch die anderen sahen zu Layn herüber. „Layn...wie ich sehe sind Sie wieder bei Kräften...“ Er lächelte wieder auf seine für Layn nun klare schmierige Art. Layn kochte schon, doch diese arrogante Art brachte ihn noch mehr zur Weißglut. Velten sah an Layn herunter. „Ist was passiert?“ „Was passiert? Was passiert? Natürlich ist was passiert!“ Er packte ihn am Kragen, worauf Velten überrascht einen Schritt nach vorn tat, schließlich wurde er leicht nach unten gezogen. „Zuerst...“ begann er aufgebracht, sah aber dann zu den Rittern, die ihn mürrisch bis schief ansahen und die Ohren spitzten. „Zuerst...“ zischte er nun. „...bestechen Sie mich, dann... berauben Sie mich meines Geldes und meiner Stiefel, um mir...von meinem, MEINEM Geld Stiefel zu kaufen, die ich mir nie, ich betone, NIE gekauft hätte! Was haben Sie sich bloß dabei gedacht?! Was fällt Ihnen ein? Sie sind ein Ritter! Sie dürfen nicht drohen und klauen und von anderer Leute Geld völlig überteuerte Sachen kaufen!“ Layn funkelte Velten böse an und atmete dann erst einmal tief durch. Velten sah nur erstaunt auf ihn herunter. Dann fasste er sich an die Stirn und begann zu lachen. Layn sah ihn mit einem Blick an, den selbst er nicht hätte deuten können. Er war immer noch sauer, fühlte sich jedoch gleichzeitig auf den Arm genommen und schon wieder verspottet. „WAS IST SO KOMISCH?!“ platzte es aus ihm heraus. Velten wischte sich ein paar kleine Lachtränen weg. „Du...ich meine...Sie...Sie führen sich auf wie...wie ein altes Waschweib, dem der Fluss zum ersten Mal die Wäsche davon gespült hat...“ Er lachte noch einmal kurz, fasste sich dabei an die Hüfte und atmete dann tief durch, um sich wieder einigermaßen einzukriegen. „.WAS?!“ Layns Auge zuckte wieder leicht und er knurrte, dann aber, als Velten wieder zu lachen begann, wechselte es wieder und er fühlte sich jetzt nur noch sauer und verspottet. „Nun...würden Sie mich jetzt bitte wieder loslassen?“ Velten kicherte noch leicht, nahm dann Layns Hände und löste dessen Griff. Layn zog sie sofort weg, als Velten sie anfasste und verschränkte weiterhin grimmig die Arme. Dann sah er mit finsterer Miene über den Hof, um bloß nicht in das Gesicht dieses aufgeblasenen Ritters zu sehen. „Ach kommen Sie...“ Velten lächelte sanft und legte eine Hand auf Layns Schulter. Layn zog die Schulter sofort weg und drehte sich von dem Ritter weg. Velten seufzte und kratzte sich verlegen am Kopf. „Nun gut...verzeihen Sie, dass ich Sie ihrer Stiefel und ihres Geldes beraubt habe, aber ich hatte meine Gründe...“ Layn schnaubte laut. „Gründe? Klar...die müssen natürlich SEHR wichtig gewesen sein...“ „Ja...und nein...erstens: Ihre alten Stiefel waren nun schon mehr als nicht mehr zu gebrauchen und Sie wollten sich ja eh neue kaufen also habe ich dies einfach mal kurz übernommen...“ Layn schnaubte noch einmal. „Habt Dank, mein Wohltäter...“ zischte er leise. Velten räusperte sich. „...und zwar, und dies ist auch noch der zweite Grund, um Zeit zu sparen...Sie bräuchten nicht ewig um die perfekten Stiefel zu kaufen und wir können noch rechtzeitig mit ihrem Auftrag anfangen - außerdem stehen Euch diese doch sehr gut...“ fügte er hinzu und sah Layn lächelnd über die Schulter. Layn ignorierte den letzten Satz, obwohl er dabei leicht rot wurde. Dann drehte er sich langsam wieder zu Velten um, sah ihn jedoch weiterhin etwas grimmig an. „Auftrag?“ fragte er und hob eine Braue. „Genau...“ Velten grinste ihn noch leicht an und wurde daraufhin sehr ernst. „Oder wollen Sie nicht? Dann war der Kauf neuer Stiefel wahrlich umsonst gewesen...“ Layn seufzte. Ich hab ja keine andere Wahl... „Wäre nett, wenn man mir endlich erzählen könnte, um was es nun eigentlich überhaupt geht...“ murrte er. „Das erzähle ich Ihnen, wenn wir auf unseren Pferden sitzen...“ erwiderte der Ritter nur. „Aha...wann geht’s los?“ „Na jetzt sofort, natürlich!“ Velten klatschte in die Hände und rief nach einem Stallburschen, der sofort kam und Nínim, sowie Rhow an den Zügeln führte. Layn nahm ihm Rhows Zügel ab und strich diesem über den Hals. Rhow wieherte freundlich und begrüßte ihn mit einem freudigen Kopfnicken. „dirgehteswiedergut, wieichsehe...duhastunseinenziemlichenschreckeneingejagt alsduplötzlichumgekipptbist...wasistdennpassiert?“ schnaubte er und sah Layn noch leicht besorgt an. „nichtsworüberdudirgedankenmachenmusst...dusagtestesjaauch schon...mirgeht eswieder gut...alsomachdirkeinesorgen...“ antwortete er nur und stieg in den Steigbügel um mit Schwung wieder im Sattel zu landen. Velten saß schon auf Nínim und so beobachtete er Layn. Als dieser saß trieb er sie sofort an und auch Rhow wollte lostraben, doch Layn ließ ihn ruckartig wieder anhalten. Der Hengst schnaubte laut und schüttelte verwirrt mit dem Kopf. „wasist? Essolldochjetztlosgehenundhöraufmichständigruckartigundohnevorankündigung anzuhalten!“ schnaubte er grimmig. Auch Velten sah ihn verwundert an. „Worauf warten Ihr, Layn?“ „Ich gehe nicht ohne meinen Ijaii...ich habe ihn das letzte Mal schon zu lange allein gelassen...ich kann es nicht noch einmal tun...“ Velten stöhnte leise. „Wir haben keine Zeit um darauf zu warten, dass Sie Ihre Fledermaus holen...“ „Ich habe es versprochen...und Versprechen breche ich nicht...“ murrte Layn, sah ihn ernst an und richtete seinen Blick dann in den Himmel. Gleich geht die Sonne unter, Ijaii müsste also langsam wach werden. „Wieso haben Sie ihn nicht gleich mitgebracht?“ fragte Velten in einem leicht genervten Ton. „Er hat geschlafen...“ antwortete Layn leicht abwesend und suchte die Fenster des Schlosses ab, um seines ausfindig zu machen. „...außerdem war ich mit den Gedanken zu sehr woanders...“ fügte er dann grimmig hinzu. „Aha...und was machen Sie da jetzt?“ fragte Velten weiter und wirkte immer genervter. „Warten...mein Fenster ist dort oben...“ Er deutete nach auf eines der schmalen Fenster im dritten Stock. Es war das einzige, das geöffnet war. „Wenn er wach wird, werde ich ihn nach mir rufen hören und daraufhin pfeifen, dann kommt er aus dem Fenster zu mir heruntergeflogen und ich muss nicht extra hoch...“ „Na dann...“ erwiderte Velten und sah gespannt nach oben, wurde jedoch unruhiger, je weiter der Abend voranschritt und die Nacht hereinbrach. Layn bemerkte seine aufkommende Unruhe. „Was habt Ihr, Sir Velten? Angst im Dunkeln?“ Er grinste, sah den Ritter dabei jedoch nicht an und starrte weiterhin gebannt auf sein Fenster. „Unsinn...ich finde es nur unmöglich so viel Zeit zu verschwenden, nur weil...“ Layn unterbrach ihn in den Moment mit einem schrillen Pfiff, der schmerzlich auf die Ohren ging. Velten verzog das Gesicht und auch die Pferde schüttelten ihre Köpfe und beschwerten sich bei ihm. „Da kommt er auch schon...“ Layn hob eine Hand in die Höhe und wenige Sekunden später war Ijaii darauf gelandet. Velten sah auf die kleine Fledermaus. „Ich habe ihn noch nicht mal gehört...keinen Piep...woher wusstet Ihr, dass er wach war?“ „Ganz einfach...erstens: habe ich die ganze Zeit mit lauschen verbracht und nicht unnötigerweise unaufhörlich geredet... und zweitens: höre ich etwas besser als andere...wie Elfen...verstanden?“ erklärte Layn, beachtete Velten dabei jedoch immer noch nicht. Er war damit beschäftigt mit Ijaii zu schmusen, ihn zu trösten, um Verzeihung zu bitten und ihm dann zu erklären, weshalb er schon wieder verschwunden war. Velten sah ihm dabei grimmig zu und starrte ab und an in den Himmel.

„tutmirleidmeinkleiner...analldemistimmerdieserritterschuld...weistdu...wenn ernichtwäre, müssteichnichtandauerndweggehen, ohnedirvorherbescheidsagenzukönnen...duweist doch, dassichdichsonstnie, nie...alleinlassenwürdeohneetwaszusagen...“ Ijaii drückte ihm seine feuchte Schnauze ans Gesicht und schmiegte sich daran. „jaichweis...ichbindirjaauchnicht böse...ichhabmirnursoerschreckt, alsdunichtdawarst...“ piepste Ijaii leise. „...meinarmer...“ Layn gab ihm einen kleinen Kuss auf das Bäuchlein und sah dann wieder in Ijaiis Knopfaugen. „alleswiedergut, ja?“ Ijaii nickte und gab ihm einen feuchten Kuss. Layn kicherte und lächelte dann zufrieden. “...dannkönnenwirjajetztlos...“ Layn hob Ijaii an sein Ohr und so hängte dieser sich wieder an seine Ohrringe. „wohindenn?“ „tjaweistdu...dasweis ichauchnochnicht...malschauen...“ Er sah zu Velten und trieb Rhow neben Nínim. „Wir können los...oder wollt Ihr auf einmal nicht mehr?“ grinste er ihn an. Velten murrte nur leise und schnalzte dann mit der Zunge, worauf Nínim sofort lostrabte und Rhow ihr, ohne auf irgendein Kommando von Layn zu warten, einfach hinterher ging.

Während sie ritten, beobachtete Layn die Leute auf den Gassen, die so schnell wie möglich nach Hause eilten. Wie es wohl Ombur und Nurana geht...sie machen sich bestimmt Sorgen...und meine Sachen muss ich auch noch abholen..., grübelte er und sah an sich herunter. “Layn? Layn!“ Layn zuckte zusammen und sah zu Velten. Dieser sah ihn leicht besorgt an. „Alles in Ordnung?“ „Ja...ja, natürlich...was ist?“ Velten sah wieder nach vorne. „Sie wollten doch wissen was wir jetzt tun, oder nicht? Dann sollten Sie schon zuhören...“ Layn war sofort wieder schlecht gelaunt. „Ja, ja...nun erzählen Sie schon...“ brummte er grimmig und kraulte indes Ijaii am Bäuchlein. Velten seufzte leise, dann lenkte er Nínim in eine kleine Seitengasse. Layn folgte ihm und wartete darauf, dass man ihn endlich aufklärte. Doch Velten sprach noch nicht sofort, sodass Layn leise räusperte und ihn dann wieder grimmig ansah. „Ach ja...nun...“ Velten sah kurz auf Layn und lächelte, dann wurde er schnell wieder ernst und sah zurück nach vorne. Layn war über dieses Verhalten immer wieder beeindruckt. Wie kann man nur einen so schnellen Stimmungswechsel haben? „Wissen Sie...ich habe überlegt, wie wir mit Ihnen weiter verfahren sollen...“ fing der Ritter dann zu erzählen an. „Wieso haben Sie dem König nichts erzählt?“ unterbrach ihn plötzlich Layn. Velten sah ihn an. „Ich...nun...der König ist eh schon sehr beschäftigt und besorgt...“ „...und außerdem waren Sie sich sicher mit mir allein fertig zu werden...“ unterbrach Layn ihn erneut und sah ihn grimmig an. „Ja...und nein...ich glaube Ihnen, Sie versuchen wirklich mit allen Mitteln keine Unschuldigen anzufallen...Sie sind kein Vampir, zumindest kein richtiger, Sie haben nur ihren Blutdurst und das finde ich sehr bedauerlich...es muss schwer sein mit so etwas leben zu müssen...“ „Ich brauche Ihr Mitleid nicht...“ schnaubte Layn. „Ja...tut mir Leid...“ Velten räusperte sich wieder und sah zur Seite. „Aber...“ fing er wieder an. „...finde ich, sollten Sie es wirklich nicht übertreiben...zumindest nicht so, dass Sie Ihr Leben damit gefährden...“ „Aha...und deshalb reiten wir nun mitten in der Nacht durch die dunkelsten Straßen, wobei ich Sie doch bei meinem, stärker werdenden Blutrausch anfallen könnte?“ Layn sah ihn schief an. „Ja...“ antwortete Velten nur knapp. „Aber...Sie sagten doch selbst ich hätte schon lange nicht mehr getrunken...da machen Sie sich keine Sorgen?“ Layn sah Velten wieder schief an, der seinen Blick nur kurz erwiderte. „Doch, schon...aber jetzt noch nicht...nun...also um die Sache langsam auf den Punkt zu bringen...wir werden Ihre Schwäche ausnutzen und sie uns zu Nutze machen...“ „Sie wollen, dass ich trinke? Und da ist es Ihnen egal, dass einer Ihrer treuen Mitbürger draufgeht?“ Layn sah Velten überrascht bis entsetzt an. „Wer redet denn hier von treuen Mitbürgern?“ Velten sah zu Layn und lächelte leicht. „Dann soll ich also irgendwelche Halunken, Diebe oder sonstiges Gewürm aussaugen?“ Layn starrte Velten immer noch ungläubig an. „Nein, nein...also...ich will jetzt nicht zu weit ausholen, aber...Sie werden einen Ihresgleichen...“ „Meinesgleichen? So einen wie mich gibt es kein zweites Mal!“ protestierte Layn, stockte jedoch sofort. „...oder meinen Sie etwa...?“ „...einen Vampir natürlich...von einem Elf werde ich ja wohl kaum sprechen...“

Velten bog in eine schmale Straße ein und Layn folgte ihm widerwillig. „Das können Sie gleich vergessen...Vampire riechen doch, mit was sie es zu tun haben...ich kann da nicht hingehen und so tun, als wäre ich kein Blutsauger...in mir fließt Vampirblut...das spüren sie sofort...“ „Auch schwache Vampire? Nun...wir müssen eh noch prüfen ob es sich überhaupt um einen handelt...obwohl wir uns da doch recht sicher sind...“ „Ach...das wissen Sie also noch nicht einmal genau?“ schnaubte Layn. „Nein, nicht wirklich...oh...wir sind da...“ Velten ließ Nínim anhalten und stieg ab. Dann suchte er sich ein sicheres Versteck hinter ein paar alten Fässern. „Was soll das jetzt schon wieder?“ brummte Layn leise und stieg dann von Rhow. Velten winkte ihn nur stumm zu sich. „Also...wir suchen ein Mädchen... sie hat auffällig blasse Haut und man sieht sie nur nachts...“ fing er wieder an zu berichten. „Ja und? Sie kann auch allergisch auf das Sonnenlicht sein...oder sie ist so hässlich, dass sie sich nicht raustraut...“ grummelte Layn und sah hinüber auf das hell beleuchtete Haus, während er neben Velten in die Hocke ging. „Sehr witzig...und wieso kommen so viele junge Burschen hierher um sie zu sehen?“ „Dann ist sie halt nicht hässlich, und?“ „Nun seien Sie doch einmal ein bisschen ernst! Sie wissen ja noch nicht einmal alles!“ keifte Velten nun aufgebracht. „Dann erzählen Sie es mir endlich ohne um den heißen Brei herumzureden!“ keifte Layn genervt zurück und verschränkte dann die Arme. „Das versuche ich doch schon die ganze Zeit, aber ich werde ja ständig unterbrochen!“ motzte Velten. „Dann beeilen Sie sich jetzt endlich, solange ich noch freiwillig zuhöre!“ erwiderte Layn giftig. „...“ Velten grummelte leise etwas, räusperte sich wieder und versuchte wieder einen klaren Kopf zu behalten. „Die meisten...nein...alle diese Jungen wurde später als vermisst gemeldet...als man dann nach ihnen suchte, wurden sogar ein paar von ihnen tot aufgefunden...“ Layn schielte ihn von der Seite an und lauschte nun aufmerksam. „Sie waren alle bis aufs Letzte ausgesaugt...meinen Sie nicht, dass das verdächtig ist?“ „Wieso hat noch keiner etwas dagegen getan, wenn man sich sicher ist, dass hier Vampire am Werk sind?“ „Das Mädchen beteuert ständig kein Vampir zu sein und auch ihre Mutter spielt uns Dramen vor, die immer in halben Überflutungen enden...außerdem ist das Mädchen gegen Sonnenlicht immun...“ „So? Tse...wie einfältig...“ Layn fasste sich kopfschüttelnd an die Stirn. „Was?“ Velten sah ihn verwirrt an. „Vampire können eine gewisse Zeit in der Sonne sein...wenn Sie sie nur wenige Minuten rausgestellt und drauf gewartet haben, dass sie zu Staub zerfallen, dann haben Sie falsch gedacht...“ „Ist das wahr? Aber wie lange können Vampire denn draußen bleiben?“ „Nun...dass kommt auf den Vampir an und natürlich welche Tageszeit es ist...zur Mittagszeit müssen sie natürlich sehr aufpassen nicht zu lange draußen zu bleiben...“ Layn musste bei Veltens Unwissenheit grinsen. „Und was meinten Sie mit ‚das kommt auf den Vampir an’?“ fragte dieser weiter und schien dabei ungewöhnlich interessiert. „Ich meinte damit, ob es ein reinblütiger Vampir ist oder nicht...war nur ihr Urururgroßvater oder so ein Vampir, dann ist der Anteil des vampirischen Blutes in ihrem sehr gering und somit sind ihre vampirischen Fähigkeiten natürlich auch beschränkt...solche Vampire sind sehr schwach...sie können dann natürlich auch nicht solange draußen bleiben wie reinblütigere...das zählt natürlich auch für solche, die von einem anderen zum Vampir gemacht wurden und dabei immer noch unter ihrem Meister stehen...“ Velten sah ihn leicht verwirrt an. „Wieso sind solche dann auch schwach wo sie doch direkt von einem Vampir zu ihresgleichen gemacht wurden?“ „Sie gehen noch nicht selbstständig auf die Jagd...“ erklärte Layn und grübelte kurz. „Aber das können wir hier wohl ausschließen...“ Velten sah ihn eindringlich an. „Für jemanden, der nicht mit Vampiren zu tun haben will, wissen Sie ja schon recht viel über sie...“ „..tse...“ Layn sah von dem Ritter wieder auf das beleuchtete Haus. „...das habe ich meiner Tante zu verdanken...ich bin nicht nur bei Elfen und Menschen aufgewachsen, Velten...“ Velten sagte dazu nichts und sah ebenfalls nach vorn. Layn seufzte. „Wenn ich nur mehr darüber wüsste...“ „Sie kann also jetzt entweder einer starken Vampirgeneration stammen oder einer schwachen, verstehe ich das richtig?“ fasste Velten nun zusammen. „Ja...“ entgegnete Layn knapp. „Hm...nach meiner...Quelle her...dürfte sie, glaube ich, aus einer schwachen stammen...“ „Aha...Ihrer Quelle also...schön zu wissen, dass sie mal wieder mehr wissen als ich, Velten...“ brummte Layn und sah ihn wieder mal leicht giftig an. „Und wer ist „Eure Quelle“?“ „Man sollte seine Quelle nie preisgeben, Layn...“ erwiderte der Ritter nur und grinste dabei leicht. „Tse...“ Layn sah erneut eingeschnappt von ihm weg. „Macht doch was Ihr wollt...anscheinend braucht Ihr mich ja nicht...“ „Das habe ich nicht gesagt!“ entgegnete Velten schnell und griff nach Layns Ärmel. „Hey! Ich wird schon nicht weglaufen!“ „Wollte nur auf nummersicher gehen...“ nuschelte Velten und ließ ihn wieder los. „Ja, ja...nun gut...also...wenn dass so ist...dann könnte sie wirklich nicht bemerken was ich bin...man sollte es ausprobieren...“ „Dann wollen Sie mir...ich meine...uns...also...der Stadt helfen? Das freut mich für Sie...“ Velten grinste zufrieden. „Hab ich eine andere Wahl?“ murrte Layn und sah wieder zum Haus. „Ähm...nein.“ erwiderte Velten knapp und musste dabei grinsen. „Sehen Sie...“ Layn seufzte. Er hatte irgendwie ein flaues Gefühl im Magen. „Ach...nun kommen Sie, Layn...das ist doch ein Kinderspiel für Sie!“ Zuversichtlich klopfte er ihm auf die Schulter. „Ja, ja...“ brummte Layn und zog diese leicht von dem Ritter weg, der daraufhin leicht entrüstet die Hand wegnahm.

Plötzlich öffnete sich die Tür und jemand trat hinaus. Es war ein Mädchen, das einen Eimer Wasser auf der Straße entleerte. Sie schien ungefähr 17 zu sein. „Ist sie das?“ flüsterte Layn sofort und drückte sich dichter an die Fässer. “Ja...“ hauchte Velten, rückte ebenfalls dichter an ihn heran und fing auch an, dass Mädchen zu beobachten. Layn fühlte sich dadurch von ihm leicht bedrängt und drückte ihn ein wenig zur Seite. „Nur weil ich Ihnen helfe müssen Sie nicht gleich auf Tuchfühlung gehen...“ zischte er. „Also wirklich...“ flüsterte Velten und wandte sich beleidigt von ihm ab. „Sie tun ja gerade so als ob ich was von Ihnen wollte!“ „Wer weis...und werden Sie jetzt bloß nicht rot!“ Layn sah rasch wieder zum Haus rüber, dieser Velten brachte ihn total durcheinander und immer wieder auf die Palme. „Das müssen Sie gerade sagen! Wer läuft denn hier rum wie eine erntefrische Tomate? Ich sicherlich nicht!“ keifte Velten leise und sah Layn nun aufgebracht, aber immer noch leicht beleidigt an. Durch das spärliche Licht, das vom Haus herüberkam, war ein leichter Rotschimmer auf seinem Gesicht zu erkennen und dass sicherlich nicht nur, weil er wütend war. „Ich bin nicht rot!“ keifte Layn so leise er konnte zurück. „Sicher...“ Velten grinste leicht und betrachtete dann wieder das Mädchen, welches nun wieder zurück ins Haus ging. „So... und was machen wir jetzt? Wie haben Sie sich das eigentlich gedacht? Soll ich da einfach hineinspazieren oder was?“ Layn sah Velten erwartungsvoll, aber immer noch grimmig an. „Das ist ein Gasthaus...Sie werden nach einem Zimmer fragen und sicherlich auch eines bekommen, keine Sorge...das Mädchen wird bestimmt irgendwann hochkommen und nach dem Rechten sehen...Sie wissen was dann zu tun ist...“ „Na toll...ich bin nicht der Typ der wehrlose Mädchen anfällt...“ „Das ist kein wehrloses Mädchen! Das ist eine skrupellose Killerin! Sie wird die Gelegenheit nutzen Euch an die Wäsche zu gehen!“ Layn sah ihn schief an und ahnte nichts Gutes. „An die Wäsche?“ „Ja natürlich...oder weshalb meinen Sie kommen so viele junge Männer hierher? Sie wird sicher zuerst ihren Spaß an den ihnen haben und sie dann aussaugen, noch ehe diese gemerkt haben, dass sie ein Vampir ist...“ Velten stand auf und ging zu Nínim. „H-hey! W-Wo...wo wollen Sie hin?“ Layn sprang errötet hoch und stand sofort neben ihm. Die ganze Geschichte gefiel ihm immer weniger und die Vorstellung, dass ihm dieses Mädchen an die Unterwäsche gehen würde erst recht nicht. „Mein Pferd holen...in der Gegend wimmelte es nur so von Dieben...da kann man nicht vorsichtig genug sein...“ erwiderte Velten fast tonlos und nahm die Zügel. „Rhow sollten Sie jetzt auch lieber nehmen, ansonsten ist er nachher weg...“ Murrend nahm Layn Velten Rhows Zügel ab. „Was machen Sie eigentlich die ganze Zeit?“ fragte er dann. „Ich werde die Mutter beschäftigen...“ Velten ging auf das Gasthaus zu und Layn folgte ihm zögernd. „Aha...ist sie ein Mensch?“ „Hm...wenn nicht, wird es sich schon noch herausstellen...“ erwiderte er. „Wie beruhigend...“ murrte Layn weiter. „So...und jetzt versuchen Sie ein wenig freundlicher und unauffälliger zu wirken...“ „Unauffällig? Sie können versuchen mich zu verkleiden und ich bin dennoch so auffällig wie ein Schneemann im Sommer!“ Velten lachte. „Hören Sie auf zu Lachen! Es ist schon schwer genug!“ keifte Layn und war erneut rot im Gesicht. „Ja, ja...Entschuldigung...“ Er lachte aber leise weiter und ging dann breit grinsend zur Tür. „Halten Sie mal...“ Er gab Layn Nínims Zügel und trat dann ein. Layn wartete draußen, er konnte Veltens Stimme durch die Holztür hören, sowie die einer Frau. Kurze Zeit später kam er mit einem älteren Mann wieder heraus, der dann die Pferde in die Ställe brachte. „Alles klar...Sie können jetzt mit reinkommen...“ „Toll...einen Moment noch...“ Layn schielte zu Ijaii, der die ganze Zeit aufmerksam gelauscht hatte. Layn kraulte ihm sanft das Bäuchlein. „ijaiihörgutzu...esist ambesten, wennduhierdraußenaufmichwartest, außerdemhastdunochgarnichtsgegessen... bleischönhierdraußenundjagsolangeichdrinbin, okay?“ Ijaii flatterte wild mit den Flügeln und landete auf seiner Schulter. „aberlayn, dasswirddochsicherlichgefährlich...ichmöchte beidirbleiben!“ Layn schüttelte langsam den Kopf. „machdirkeinesorgen...gehruhig...hm? bitte...“ fügte er hinzu und zog eine leichte Schmollschnute. Ijaii murrte leise. „nagut, aber...dumusstmirversprechen, dassduaufdichaufpässt...“ Layn grinste zufrieden. „aber natürlich...ach, kommher...“ Er fasste Ijaii vorsichtig und drückte ihn dann glücklich an sein Gesicht. „ichhabdichsolieb...passduaberauchauf...ichhabständigangstumdich, wenn duaufdiejagdgehst, weistdu...dannkannichnämlichnichtaufdichaufpassen...“ schniefte er leicht. „wirklich?“ Ijaiis Augen wurden feucht. Er rieb seinen kleinen Kopf und die feuchte Nase an Layns Gesicht. „abernatürlich...wasmacheichdennsonstohnedich?“ Layn schloss die Augen und lächelte leicht. „und...wasmachichohnedich?“ schniefte Ijaii. „ichpassschon aufmichauf...vertraumir...daswirdeinkinderspiel...ichgehdanurschnellreinunddann komm ichganzschnellwiederheraus...wirstschonsehen“ „ja, aber...“ „kein’aber’...vertraumir...da warendierieseninmorwathdocheingrößeresproblem...istdochnureinschwachervampir... höchstenszwei...nakomm...jetztfliegschonlos...“ Layn gab Ijaii noch rasch einen kleinen Kuss auf den Kopf und warf ihn dann sanft in die Luft. Ijaii flatterte noch kurz über ihm. „bisnachher!“ Layn sah grinsend zu ihm hoch. „nagut...bisdann...seivorsichtig...“ Ijaii flatterte davon und verschwand rasch in der Luft. „duauch!“ Layn sah ihm noch ein wenig nach und drehte sich dann zu Velten. Dieser sah ihn grimmig an. „Was?“ erwiderte Layn und runzelte verwundert die Stirn. „Macht ihr immer so ein Szenario draus, wenn ihr euch verabschiedet?“ antwortete Velten muffelig. „Ich mach mir halt immer Sorgen um ihn, wenn wir in einer Stadt sind...er muss weiter fliegen um was zu Fressen zu suchen... im Wald kann er ständig in meiner Nähe bleiben, aber hier...ich weis nicht wie manche Leute auf Fledermäuse reagieren...“ erklärte Layn und sah ihn stinkig an. „Hm...na gut...“ erwiderte Velten einigermaßen zufrieden gestellt. „Können wir jetzt endlich rein?“ maulte er dann. „Ja, ja...schon gut...ich komm ja...“ schnauzte Layn und folgte ihm ins Gasthaus. Dort wurden sie von der Wirtin begrüßt, die Mutter des Mädchens. Layn lächelte aufgesetzt. Schleimiger geht’s echt nicht..., dachte er sich und verbeugte sich ‚freundlich’ vor ihr und ihrer Tochter. Diese sah ihn leicht kichernd an und tauschte mit ihrer Mutter heimlich Blicke aus, die Layn und Velten jedoch dennoch nicht entgingen. Sie setzten sich beide an einen Tisch. Das Mädchen war verschwunden um sein Zimmer vorzubereiten und die Alte bereitete ihnen etwas zu Trinken vor.

Layn beugte sich leicht über den Tisch zu Velten. „Ihr hattet Recht...sie ist eine...nicht sehr stark, aber das ist ja jetzt auch nicht so wichtig...“ flüsterte er leise. „Das gute ist...“ Velten beugte sich ihm entgegen. „...dass sie anscheinend Interesse an Ihnen hat...“ Er grinste leicht. Layn grinste schief. „Dann hat sie halt einen guten Geschmack...“ erwiderte er und lehnte sich zurück. „Tse...na dann...“ Velten grinste weiter und stützte seinen Kopf ab. Als die Wirtin zurückkam und ihnen Wein brachte, lächelte Layn wieder freundlich. Dann trippelte sie zurück und fing an zu putzen. Layn spürte, dass sie sie ständig dabei beobachtete. Er wandte sich wieder an Velten, der vortäuschte aus dem Becher zu trinken. „Erkennt sie Euch nicht?“ fragte er leise. „Oh...ich war selber nicht dabei, als man hier anrückte...deshalb ist es doch gut, dass ich mitgekommen bin, nicht wahr?“ Velten stellte den Becher ab. „aha...ist was mit dem Wein?“ fragte dann Layn misstrauisch. Velten grinste leicht. „Außer, dass reichlich Schlafpulver mit hineingemischt wurde? Nein...wollt Ihr mal probieren?“ Er hielt ihm kurz seinen Becher hin und grinste dabei breit. Layn sah ihn grimmig an. „Ha, ha, ha...sehr witzig...aber...woher wisst Ihr das?“ „Gehörte zu meiner Ausbildung...außerdem fingerte sie unter dem Tisch herum, nachdem sie eingeschenkt hatte...“ Velten setzte nun ein triumphierendes Grinsen auf. „Aha...na dann...ein Glück, dass ich eh keinen Alkohol trinke...“ murrte Layn, ignorierte es und sah sich genauer um. „So?“ Velten sah ihn erstaunt an. „Was denn?“ murrte Layn ihn wieder an und schielte dabei zurück zu Velten. „Nichts...hört man nur so selten...selbst Elfen trinken gerne und gern auch mal über den Durst...“ „Tse...“ Layn schielte hinüber zur Theke. „Wieso habe eigentlich nur ich ein Zimmer?“ fragte er plötzlich. „Man erkennt an meinem Wappen, dass ich von hier bin...hat also keinen Sinn hier ein Zimmer zu mieten...ich habe ihnen erzählt, dass wir beide gute Freunde seien und ich dir das Gasthaus gezeigt habe, da es am nächsten zu erreichen war...ich selber werde hier nur warten, bis du schlafen gehst und dann weiterhin etwas trinken...“ erklärte er. „Achso...ähm...Velten?“ „Hm?“ Layn sah ihn schief grinsend an. „Seit wann duzen wir uns eigentlich?“ Velten wurde leicht rot. „Oh...das... hab ich gar nicht gemerkt...entschuldigt...“ fügte er verlegen hinzu und sah auf den Becher. Layn lachte leicht. „Schon gut...war mir mit der Zeit eh nervig geworden...Sie können mich ruhig duzen...“ Velten sah Layn groß an und lächelte dann leicht. „Dann Sie...ich mein...du mich aber auch...“ „Okay...wenn du willst...“ Layn sah grinsend wieder zur Theke, da kam auch schon das Mädchen die Treppe herunter. Sie lächelte ihre Mutter kurz an, dann ging sie auf die beiden zu. Layn sah freundlich auf das Mädchen. „Ihr Zimmer ist jetzt fertig, Herr...wollen Sie gleich ins Bett?“ „Ja...ich bin sehr müde und hatte eine lange Reise hinter mir...danke für den Wein...“ Er stand auf und wandte sich an Velten. „Gute Nacht...wir sehen uns morgen, mein Freund...“ Velten stand nun ebenfalls auf und reichte Layn kurz die Hand. „Dann schlaf gut...ich bleib noch ein wenig hier...bis dann...“ Grinsend setzte er sich wieder hin und ‚trank’ erneut aus dem Glas. Layn wandte sich an das Mädchen. „Nach Ihnen, Fräulein...“ Sie kicherte leicht und ging dann voraus.

Layn folgte er die Treppe hinauf auf die Etage, wo die ersten Gästezimmer waren. Nur wenige waren besetzt. Sie öffnete die Tür eines Zimmers und trat hinein. Layn tat es ihr gleich. „Ich danke Euch...“ Aber anstatt hinauszugehen, schloss sie die Tür und lächelte geheimnisvoll. „Ist noch irgendetwas?“ fragte Layn und versuchte dabei so ahnungslos wie möglich zu klingen. „So eine Reise, und dann auch noch alleine, ist doch sicher anstrengend und langweilig, nicht wahr?“ flüsterte sie in einem süßen Ton. „Ähm...nun ja...“ Layn trat einen Schritt zurück, denn sie begann nun langsam auf ihn zuzugehen. „Ich möchte nur, dass es unseren Gästen an nichts mangelt...ich werde eure, vom Ritt ganz steifen Glieder massieren...“ Er schluckte leicht und stieß gegen die Matratze. Sie stieß ihn drauf und kroch hinter ihn aufs Bett. „Nicht, bitte...“ „Seid doch nicht so schüchtern...“ Sie kicherte leise und begann seine Schultern zu massieren. Layn versuchte an das zu denken, weshalb er hergekommen war, doch so eine Massage war eigentlich gar nicht so schlecht - solange sie auch bei der Massage blieb. „Das macht ihr gut, aber...bitte...ich bin wirklich müde...“ Er stand auf und drehte sich zu ihr um. Sie sah ihn erstaunt und dann leicht wütend an. Anscheinend gab es bis jetzt noch nicht viele, die sie abwiesen, dachte er sich. Plötzlich grinste sie wieder breit und kroch von der Matratze, bis sie vor ihm stand und zu ihm hoch sah. „Mir gefallen Eure Ohren...ihr seid was ganz besonderes, nicht wahr? Das gefällt mir sehr...“ „Was? Ich...“ Layn versuchte sich zusammenzureißen, doch es viel nicht leicht. Sie war keineswegs hässlich, sondern richtig attraktiv, außerdem war sie gerade dabei sich langsam vor ihm auszuziehen. „Nicht...“ Layn fasste ihre Hände und hinderte sie dabei sich weiter die Bluse aufzuknöpfen. Zuerst sah sie ihn wieder groß an, dann lächelte sie wieder. „Dann wollt Ihr es also mit Kleider tun? Kann ich auch machen...“ Mit einer Hand strich sie über sein Hemd die Brust hinunter und begann tiefer zu fassen. Noch rechtzeitig fasste Layn ihre Hand und zog sie hoch. „Das meinte ich nicht...“ Er sah in ihr Gesicht und strich mit der Hand über die Wange und ihren Hals. Sie hatte keine Bisswunden, also war sie ein geborener Vampir. „Sondern?“ Sie sah ihn erneut groß an. Layn grinste und dann immer breiter, sodass seine Zähne leicht hervorschauten. Unsicher wich sie zurück, doch ehe sie schreien oder etwas anderes tun konnte, packte er sie und hielt mit einer Hand ihren Mund zu. Dann drückte er ihren Rücken an sich. „Heute Nacht...“ hauchte er leise und grinste breit, während er mit dem Kinn über ihre Wange strich. „...werden wir den Spieß umdrehen...“ Das Mädchen schüttelte entsetzt den Kopf und versuchte sich aus seinem Griff zu lösen, doch Layn war viel zu stark für sie.

Layns Puls raste. Jetzt, da er ihren Hals sah, ihre Haut roch und das Blut durch die Venen jagen hörte, konnte er kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Er grinste breit und seine Augen leuchteten blutrot auf vor Gier und Heißhunger. Dann drückte er ihren Kopf mit der Hand zur Seite, mit der er ihr den Mund zuhielt. „Du hast lange genug Unschuldige ausgesaugt und ich schon zu lange keine mehr...welche Ironie, nicht wahr? Da macht es mir doch gleich viel mehr Spaß dich leiden zu sehen und dein Blut zu kosten...“ Er lachte leise, was ihn unheimlich wirken ließ. Das Mädchen zitterte leicht vor Angst und schüttelte immer wieder den Kopf. „Nicht? Aber wieso denn nicht? Die anderen hatten doch auch keine Wahl...und eine Chance erstrecht nicht! Also...entspann dich einfach...stell dir vor wir hätten es getan...stell es dir einfach vor...so wie immer...nur das du diejenige sein wirst, die den morgigen Tag nicht erlebt!“ Layn knurrte wütend und setzte die Zähne auf ihren Hals. Er hörte sie hinter seiner Hand aufschreien, doch das nützte ihr gar nichts. Dann versenkte er sie, bohrte sie in ihre Haut. Wieder schrie sie auf, doch dann verstummte der Schrei. Ihre Knie wurden weich und so glitt Layn auf seine herunter, während er ihr Blut trank. Zuerst saugte er langsam, genoss es richtig, dann jedoch saugte er stärker und schneller, wollte mehr haben. Der Durst war groß und er hatte keine Scheu davor sie ganz auszusaugen, denn schließlich sollte er das ja auch. Layn schloss die Augen und konzentrierte sich nur auf den Geschmack und auf das Gefühl, wenn das Blut seine Kehle hinunter lief. Es dauerte nicht lang, da hingen die Arme des Mädchens schlapp an ihrem Körper herunter und sie gab keinen Mucks mehr von sich. Layn saugte stark weiter und trank gierig in großen, kräftigen Zügen. Dann warf er den Kopf nach hinten und öffnete leicht die Augen. Sein Körper fühlte sich wie gestählt an, jeder Muskel war in gestrafft und er fühlte sich einfach nur gut. „Oh ja...sehr gut sogar...“ hauchte Layn und grinste. Den reglosen Körper des Mädchens ließ er einfach auf den Boden fallen, dann stand er auf und leckte sich über die Lippen. „Ich danke dir, mein Fräulein...“ hauchte er und sah zufrieden an sich herunter. „Zumindest zu etwas bist du nütze...“ flüsterte er in einem kalten und düsteren Ton, dann ließ Layn seinen Blick noch eine Weile auf ihr ruhen. Ein leichtes Zucken ihrer Augen verriet ihm, dass sie noch lebte. „Hm...war wohl doch nicht alles...“ Er kniete sich wieder zu ihr hinunter und saugte nun wirklich den letzten Tropfen aus ihr heraus. Layn stand wieder auf, da zerfiel sie auch schon zu sandfarbener Asche. „Das war’s...mal schauen was Velten so treibt...“ In dem Moment schepperte es auch schon unten, als würde ein Orkan durch das Gasthaus fegen. Dann hörte er die Wirtin laut und wütend aufschreien.

Rasch stürmte Layn aus dem Zimmer, die Treppen herunter und zog sein Schwert. Er sah Velten wie dieser, ebenfalls mit gezücktem Schwert, auf die Wirtin zuging. Diese kauerte wild fauchend und mit glühenden Augen auf der Theke. „Na endlich!“ protestierte er sofort als er Layn entdeckte. „Wir hatten Recht...sie ist auch ein Vampir!“ fügte er dann hinzu. Layn stellte sich schnell neben ihn und hielt ebenfalls sein Schwert auf sie gerichtet. Velten sah ihn dabei von der Seite an. Da Layn die Wirtin musterte, bemerkte er Veltens Blick nicht sofort. „Was?“ fragte er dann und sah ihn dabei kurz durch die Augenwinkel an. Dieser neue Blick von ihm war ihm doch leicht unangenehm. „Nichts, du...siehst nur verändert aus...deine Augen...glänzen, nein...leuchten...und dein Körper...irgendwie anders – außerdem...“ Layn sah ihn kurz mit großen Augen interessiert an. „...klebt dir noch Blut am Mund...“ fügte Velten hinzu und deutete mit dem Finger auf Layns Gesicht. „Oh... danke...“ Rasch wischte sich Layn das Blut mit dem Ärmel ab ohne dabei die Wirtin aus den Augen zu verlieren. „So besser?“ „Japp...“ Velten grinste zufrieden und sah wieder auf die Alte.

„Wieso lebst du noch? Wo ist sie? Wo ist meine Tochter? Was hast du mit ihr gemacht?“ kreischte diese plötzlich und krallte sich in die Theke. „Ich brauchte einen kleinen Energydrink und ich muss sagen...Eure Tochter hat mir dabei sehr geholfen... vielen Dank...“ Layn grinste wieder breit und bleckte dabei die Zähne. Die Wirtin ließ einen schrillen und schmerzlichen Schrei ertönen. Es war nun klar, dass sie wusste, dass ihre Tochter tot war. „Du eselfickender Bastard!“ schrie sie und sprang von der Theke, um auf Layn zuzulaufen. Der schien wegen dieser Bezeichnung für einen kurzen Moment ein wenig perplex zu sein, konnte sich dann aber rasch wieder fassen. „Vorsicht, sie hat...!“ Doch Velten konnte nicht zu Ende sprechen, denn schon schnellte eine sichelförmige Waffe auf Layn zu, die an einer Kette befestigt zu sein schein. Layn wich der heransausenden Klinge mühelos aus und fasste nach der Kette. Ruckartig zog er daran und brachte die überraschte Wirtin somit zu Fall. Velten sah nur mit offenem Mund zu. Er schien über Layns plötzliche Schnelligkeit und Stärke sehr überrascht. Layn grinste wieder breit und ließ die Sichel in großen Kreisen in der Luft schwirren. Dann holte er damit aus und die Klinge raste erneut durch die Luft, nur dieses Mal auf die Alte zu, die noch rasch versuchte sich aufzurappeln. Das scharfe Metall schnitt durch die Luft und hinterließ ein helles, surrendes Geräusch. Die Wirtin stieß noch einen letzten schrillen Schrei aus, da flog auch schon ihr Kopf von ihren Schultern. Dieser schlug mit einem dumpfen Aufprall auf den Boden auf, der sofort von ihrem dunklen Blut besprenkelt wurde, und kullerte noch ein Stück weiter bis er endgültig liegen blieb. Der Körper stand noch kurz aufrecht, dann sackte er in sich zusammen und fiel um. Er landete direkt neben dem Kopf und stieß diesen noch ein Stückchen weiter. „Sei verflucht...“ brabbelte dieser noch, während dick ihr schwarzes Blut aus dem Mund quoll, dann war er ruhig. „Das bin ich bereits...“ erwiderte Layn tonlos und mit kaltem Blick und ließ die Kette fallen.

Velten sah ihn immer noch baff an, dann fasste er sich langsam wieder. „Das...war unglaublich...und das nur, weil du jemanden ausgesaugt hast? Oh man...“ Er fasste sich an den Kopf, sah von Layn zu dem was die Wirtin gewesen war und wieder zurück. Layn steckte sein Schwert ein. „Nein...nicht ganz...es lag vor allem daran, dass ich einen Vampir ausgesaugt habe...aber ansonsten...danke...“ Er lächelte und trat neben Velten. „Was machen wir jetzt mit ihr?“ fragte dieser und sah dabei immer noch auf die tote Wirtin. „Verbrennen natürlich...ach und die Särge auch...“ antwortete Layn gelassen. „Und die Tochter?“ „Die ist bereits Asche...oder willst du sie auch noch wegfegen und in alle Winde verstreuen?“ Layn grinste breit und sah Velten schief an. „Nein, nein...ähm... und...und wie war’s?“ fragte er dann zögernd. „Was?“ „Na...das Trinken...“ „Achso...gut... ja...“ „Schön... gut...dann...fangen wir mal an, nicht wahr?“ Velten trat auf den Leichnam zu. „Ja...“ erwiderte Layn kurz und folgte ihm. „Kopf oder Rest?“ fragte er dann und grinste wieder. „Wir packen beide an...nimm du aber den Kopf...“ antwortete Velten und griff rasch nach ihren Beinen. Layn grinste breiter. „Ja, ja...“ Dann griff er den Kopf an den Haaren, warf ihn auf den Körper und hob diesen dann vorsichtig an. „Wohin damit eigentlich?“ fragte Velten und wollte sie sichtlich schnell wieder loswerden. „Da wo wir sie ungestört verbrennen können...ich dachte du wärst auf alles vorbereitet? Haahh...warte... ich such was...“ Layn seufzte leise. „Nein, nein...das mach ich...du suchst schon mal nach den Särgen...“ Velten setzte die Füße wieder ab und trat aus dem Gasthaus. „Okay...“ Layn ließ gleichgültig seinen Rest fallen, worauf der Kopf vom Bauch rollte und mit einem erneuten dumpfen Aufschlag wieder über den Boden kullerte. Er beachtete ihn nicht und suchte sich einen Weg hinunter in die Kellerräume. Layn fand eine schmale Treppe und ging diese hinunter. „Hm...“ Er war im Weinkeller gelandet. „Hier muss es doch...“ Sofort tastete Layn die Wände nach versteckten Türen ab. Plötzlich fühlte er etwas wie einen Hebel, als er hinter ein Weinfass fühlte. Sofort zog er ihn herunter. Daraufhin öffnete sich eines der riesigen Weinfässer knarrend. Layn trat davor und sah in einen versteckten Raum in dem, wie vermutet, die Särge standen. „Wirklich clever...“ Er trat hindurch und sah drei Särge dort stehen. „Hm? Drei?“ murmelte er leise und begann einen nach dem anderen zu öffnen. Der rechte und der in der Mitte waren leer, sie gehörten also der Wirtin und ihrer Tochter. In dem anderen war ein kleiner Rest Asche drin. „War wohl der Vater...“ murmelte Layn und betrachtete die Särge genauer. Es waren einfache Holzsärge, somit hatte er keine Probleme damit sie klein zu kriegen. Kräftig trat er dagegen, zerrte an den Brettern und klemmte sich dann die Holzstücke unter den Arm. Damit ging er zurück nach oben und trat schließlich auch aus dem Gasthaus um nach Velten zu sehen.



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