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Unverhofft kommt oft!

In zusammenarbeit mit sweet_honeymoon!
von

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Zuhause

Die Reise war wie immer. Es wurde wenig gesprochen aber umso mehr gelauscht und geschaut. Einzig und allein Gimli versuchte die Stimmung ein wenig auf zu heitern, was ihm aber irgendwie nicht so richtig gelingen wollte. Nach ein paar kläglichen versuchen gab er es schließlich auf. Als die Sonne unterging schlugen sie ihr Nachtlager auf. Sie hatten untereinander ausgemacht dass den ersten Teil der Nachtwache Gimli übernehmen würde, der dann später von Maeglin abgelöst wurde. Darauf hatte das Mädchen unbedingt bestanden, und nicht einmal Haldir konnte ihr dies ausreden. So aßen sie noch eine Kleinigkeit und legten sich dann alle der Reihe nach nieder.

Als Gimli dann in der Nacht Maeglin aufweckte war diese sofort munter. Schließlich hatte sie sich ja freiwillig gemeldet (was Melhilwen überhaupt nicht verstanden hatte), und als Nachtwache musste man immer auf der Hut sein. Müde sein konnte sie sich einfach nicht erlauben. Sprachs und schnappte sich ihre Waffen. Eine Weile blieb Gimli noch bei ihr stehen, dann jedoch übermannte ihn die Müdigkeit und er begab sich zu seinem Schlafplatz.
 

In dieser Nacht geschah nichts weiter aufregendes, über was die Halbelbe eigentlich ziemlich froh war. Andererseits hätte ein kleiner Kampf ihre Lebensgeister wieder etwas aufgefrischt, war sei gegen Morgenanbruch etwas schläfrig geworden. So ging sie noch schnell etwas jagen, bevor die anderen aufwachten.

Als sie dann zurück kam war Legolas gerade dabei aufzustehen. Viel geschlafen hatte er ohnehin nicht. „Einen wunderschönen guten Morgen!“, begrüßte ihn das Mädchen gut gelaunt. Verwundert blickte ihr der Elbenprinz entgegen. Wie konnte sie nach einer Nachtwache noch so fröhlich sein? Sie war noch nicht einmal eine ganze Elbe, und selbst ihm machte es hin und wieder zu schaffen die ganze Nacht aufzubleiben. Und was war das? Es sah irgendwie aus wie ein.... Tatsächlich, ein Frühstück hatte sie auch noch gleich besorgt. „Ahh, wie ich sehe steht heute Fasan am Speiseplan.“, meinte er lächelnd. „Yep!“, antwortete sie stolz grinsend. „Heute frisch geliefert!“ Da musste er lachen.

„WER im Namen der Valar lacht schon in dieser frühen Stunde so laut, dass er eine Horde Orks im Dunklen herführen würde? Und mich noch dazu aufweckt!“, kam es murrend von der Seite, und ein ziemlich zerwuschelt aussehender Gimli tauchte auf. Bei diesem Anblick musste nun auch Maeglin lachen und sie ging zu dem Zwerg, den sie mittlerweile sehr liebgewonnen hatte, um ihm seine Haare in Ordnung zu bringen, was der sich auch gefallen ließ. Er tat es äußerlich zwar mit einem Murren und nur äußerst widerwillig, doch innerlich musste er zugeben dass ihm dies durchaus gefiel. Als dann alle aufgewacht (=aufgeweckt worden) waren, begannen sie die Fasane herzurichten.
 

Die Reise verlief überraschend problemlos. Sie überquerten den Anduin und reisten weiter entlang des Düsterwalds bzw. Grünwalds wie er seit Ende des Ringkrieges genannt wurde.

Gimli meinte es wäre geradezu ZU ereignislos. Was dazu führte das er seinen Dampf in kleinen Streitereien mit den anwesenden Elben abließ, zur Erheiterung unserer beiden Damen.

So kamen sie schneller als erwartet an ihr Ziel. Legolas merkte man die Aufregung mit jedem Schritt dem sie sich seiner Heimat näherten mehr an. Und auch Melhilwen wurde zunehmend nervöser. Grinsend lenkte Maeglin ihr Pferd näher an das ihrer Freundin. „Na! Nervös?“ Erschrocken wandte sich diese um „Und wie!!! Was ist wenn Legolas´ Vater mich nicht mag!“ Maeglin legte ihrer besten Freundin tröstend die Hand auf die Schulter, wusste sie doch genau wie es ihr ging. Sie hatte ähnliches durchgemacht. Aufmunternd lächelte sie sie an und meinte „Mach dir keine Sorgen! Ich meine, wer sollte dich nicht mögen?!?!“ Nun musste Melhilwen ebenfalls lächeln.

Als sie nach Legolas angaben kurz vorm Ziel sein mussten kamen ihnen vier Waldelben entgegen. Sie verbeugten sich vor ihrem Kronprinzen und baten der Gruppe ihnen zu folgen. Sie führten sie durch das Reich der Elben, die beiden Halbelbinnen waren begeistert von dieser Schönheit. Aber als sie in den Unterirdischen Palast geführt kamen sie aus dem Staunen kaum heraus. Sie wurden zum Thronsaal geführt. Doch nur Gandalf, Legolas, Haldir, Gimli (welcher nur unter viel Protest und allein wegen der Tatsache dass er der Freund des Prinzens war eingelassen wurde), die Hobbits und die beiden Mädchen durften ihn betreten. Die Eskorte aus Lorien musste draußen warten.
 

Die große, schwere Holztür schwang auf und ihnen eröffnete sich ein wundervoller Anblick. Zwar war der Palast und das Reich Thranduils mit dem von Lórien oder Bruchtal, wie Legolas einmal erwähnt hatte, nicht zu vergleichen, doch man konnte diesem Saal durchaus entnehmen, dass er dem Besitz eines Königs angehörte.

Ging man ein paar schritte in den Saal hinein, sah man zu aller erst einmal sich selbst, blickte man auf den Boden. Links und rechts den Wänden entlang waren Fackeln positioniert worden, die den Raum in ein mystisches Licht tauchten. Der Boden war mit einem etwas dunklerem Marmor ausgelegt worden, der zwischen dem natürlichen Muster immer wieder glitzerte und glänzte. Der Thron selbst war fast etwas schlicht gehalten. Er war aus hellem, weißen Marmor mit ein paar wenigen Goldverzierungen und Schnörkeln. Sonstiger Prunk fehlte, aber gerade diese Schlichtheit wirkte so elegant und edel, dass alle die Luft anhielten mussten. Es war unglaublich.

Das Schönste jedoch war eindeutig kein Gegenstand, sondern die Person, die auf dem Thron saß. Thranduil, König von Grünwald und Vater von Legolas. Die Gefährten verneigten sich vor dem Hohen Elben, der dies lächelnd zur Kenntnis nahm und leicht den Kopf neigte. „Willkommen in Eryn Lasgalen. Legolas, mein Sohn.“ Der Thronfolger umarmte seinen Vater liebevoll. Dann blickte sich der Herrscher dieses Waldes seine anderen Gäste genauer an. Sein Blick erhellte sich etwas, als er ein paar Leute wieder erkannte. „Gandalf, schön Euch wieder zu sehen. Herr Hauptmann.“ Er neigte Haldir lächelnd den Kopf zu. Danach begrüßte er noch die Hobbits und Gimli, den er als Freund seines Sohnes anerkannt hatte, wollte er ja auch nicht, dass der Streit zwischen den Zwergen und den Elben andauerte. Dann jedoch erblickte er die beiden Mädchen, und fragend zog er eine Augenbraue hoch. Maeglin war fast ein wenig enttäuscht, hatte sie doch gedacht, nur Haldir beherrsche diese Kunst. Tja, so konnte man sich irren.

Legolas begann die beiden Freundinnen seinem Vater vorzustellen. „Das Vater, sind die beiden Halbelbinnen Melhilwen“, er deutete auf die Genannte, „und Maeglin. Wir fanden sie vor Aragorns Fest im Wald in Minas Tirith. Seitdem sind sie bei uns und mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Gruppe.“ „Es freut mich euch in Grünwald willkommen zuheißen.“ Maeglin grinste in sich hinein. Ganz der perfekte Gastgeber. Doch sie wurde von Thranduil aus ihren Gedanken gerissen. „Und was verschlägt euch nach Grünwald?“ Neugierig sah er die beiden Freundinnen an.
 

„Naja,...“ Hilflos schaute Melhilwen in die Gruppe. Sollten sie dem König die ganze Geschichte wirklich schon auf die Nase binden, wie würde er reagieren. Fragend sah sie zu Legolas, dieser bemerkte ihre Unsicherheit und antwortete an ihrer Stelle.

„Maeglin hat uns mit Haldir hierher begleitet,... Und Melhilwen... nun die wollte hier bleiben... natürlich nur wenn ihr es erlaubt Vater!“ Lächelnd wandte er sich zu seiner Geliebten und legte beruhigend den Arm um ihre Taille. Sie erwiderte sein Lächeln schüchtern und strich sich fahrig eine Strähne hinters Ohr.

Thranduil blickte fragend von einem zum anderen und meinte leicht ärgerlich „Könnte mir bitte jemand erklären was hier los ist!“ Legolas trat vor und versuchte es seinem Vater schonend beizubringen, während ihm die anderen mitleidig zusahen. Keiner beneidete ihn um diese Aufgabe, außerdem wollten sie sich da auch nicht einmischen, das war eine Sache zwischen Vater und Sohn. Aber wer wohl am meisten litt war Melhilwen, sie gab sich die Schuld und hatte Angst das sie sich wegen ihr Streiten würden. Zweifelnd blickte sie zwischen König und Prinzen hin und her.

Während sich Legolas die richtigen Worte zurecht legte sah ihn sein Vater streng und abwartend an. Irgendwie fühlte er sich wie ein kleiner Junge der die Lieblingsvase seines Vaters zerbrochen hatte und ihn jetzt Rede und Antwort stehen musste. „Naja,... Vater, es ist so... Melhilwen und ich sind ein... Paar. Wir lieben uns!“ König Thranduil blickte seinen Sohn ungläubig an. Er blickte zwischen den beiden hin und her, erst als nach einigen Minuten noch niemand `AprilApril´ gerufen hatte. Bemerkte er das dies kein Scherz gewesen war. Aufgebracht blickt er zu der Halbelbe.

Dann zischte er seinem Sohn gefährlich leise zu: „Legolas, ich möchte mit dir nachher bitte unter vier Augen sprechen!“ Er wandte sich wieder den anderen Gästen zu und meinte etwas steif: „Ich lasse Euch ein Zimmer herrichten.“ Er neigte den Kopf, zum Zeichen dass sie entlassen waren und das Gespräch somit beendet war. Die Gruppe ging hinaus, einzig und allein Legolas blieb zurück, sich schon Erklärungen ausdenkend.
 

~*-.-*~
 

Als sich die Tür geschlossen hatte blickte Thranduil seinen Sohn erzürnt an. „Und jetzt erklär mir das bitte!“ Seine Stimme war eisig. Legolas ließ das jedoch kalt und er erwiderte ruhig: „Was gibt es da noch zu erklären. Ich liebe Melhilwen, sie liebt mich, und wir wollen für immer zusammen bleiben!“ Gelassen blickte er dem König in die Augen, in denen mittlerweile ein Sturm tobte. Der stand nun mit einem Ruck auf und ging umher. „Liebe, Liebe! Was ist das schon! Ihr jungen Leute seid euch der Bedeutung dieses Wortes noch nicht einmal wirklich bewusst, geschweige dass ihr dies auch fühlt! Das ist reine Einbildung.“ Mit einem traurigen Glanz in den Augen sah er Legolas an und fuhr wieder etwas ruhiger fort: „Ich bitte dich, bilde dir nicht Sachen ein, die dir schaden könnten.“ „Melhilwen zu lieben schadet mir nicht, im Gegenteil! Durch sie weiß ich endlich was es überhaupt bedeutet zu leben! Glaub mir, du schätzt sie falsch ein. Sie ist lustig, bringt mich zum Lachen, liebt mich mit jeder Faser ihres Körpers, was ich ebenso erwidere. Aber sie kann auch ernst sein, sie kann jagen, mit Pfeil, Bogen und Schwert umgehen, singen,... Ich sage dir Vater, du wirst sie mögen!“ Fast flehend sah der junge Prinz seinen Vater an.

Der ging auf ihn zu und strich ihm sanft über die Wange. „Ich habe auch nie an ihren Fähigkeiten gezweifelt, es ist nur....“ „...sie passt dir nicht. Sie ist dir nicht edel genug, habe ich recht, Vater?“ Bitter spukte Legolas diese Worte aus. „Es passt dir nicht dass sie eine Halbelbe ist, die keinen nennenswerten Stammbaum hat, keinen hohen Rang, in deinen Augen einfach zu unwürdig ist!“ „Ach Legolas, ich will doch nur das Beste für dich!“ „Aber manchmal wissen auch Eltern nicht was das beste ist für ihre Kinder.“

Legolas war enttäuscht und wütend. Dass sein Vater auf so was Nebensächliches so viel Wert legte hätte er nie gedacht. Zwar hatte er von Anfang an gewusst dass es nicht so leicht sein würde ihn zu überreden, aber die Realität war noch viel schlimmer als gedacht.

„Und was ist mit Amarelin? Willst du mit ihr gar nichts mehr zu tun haben? Dabei wartet sie schon so lange auf dich. Und sie ist mindestens so hübsch und gebildet wie dieses Mädchen. Und es ist ja auch nicht so dass ich diese Melhilwen nicht ausstehen könnte, das Volk wird sie nur nicht als zukünftige Königin akzeptieren.“ „Du meinst DU wirst sie nicht als zukünftige Königin akzeptieren. Nun, ob du sie akzeptierst oder nicht, ist sowieso egal. Wenn nicht, gehe ich mit ihr nach Ithilien oder sonst wohin. Es ist ja nicht so als ob ich hier bleiben oder die Nachfolge übernehmen müsste. Du bist ja unsterblich.“

Mit diesen Worten rauschte er aus dem Thronsaal hinaus. Entkräftet und mit seinen Nerven am ende setzte sich Thranduil wieder auf seinen Thron und stütze das Gesicht in die Hände.
 

Wütend rannte Legolas durch die Gänge des Palastes. Wie konnte er nur. Plötzlich blieb er stehen und seine Faust krachte mit voller Wucht gegen eine Wand, so dass ein Bild gefährlich zu zittern anfing. „Verdammt!!!“ Wieso war seinem Vater Herkunft nur so wichtig?! Die zurückgehaltenen Tränen von vorhin kamen nun endlich an die Oberfläche und lautlos rutschte er die Wand hinunter. Sanft rollten die Perlen über das ebenmäßige Gesicht des jungen Elbenprinzen und verzweifelt vergrub er sein Gesicht in den Händen. Die traurigen Augen im Dunklen nicht bemerkend, die kurze Augenblicke später verschwanden und sich auf in Richtung Thronsaal machten....
 

Kurz klopfte die Gestalt an der Tür zum Thronsaal an. Keine Antwort abwartend trat sie ein und erblickte einen völlig verstörten König, der am Thron zusammen gesunken saß. Vorsichtig ging sie auf den schönen Herrscher zu, dem man seine Jahrtausende noch gar nicht wirklich ansah. Kurz verbeugte sie sich, um dann zu reden anzufangen.

„Mein König, darf ich mit Euch reden?“ Bittend sah sie Thranduil an, der zuerst gar nicht reagierte. Als wäre er in einer anderen Welt. Nach einer Zeit jedoch blickte er auf. Erstaunt bemerkte er dass diese andere Halbelbe, die mit der Gruppe gekommen war, nun vor ihm stand. „Bitte lasst mich in Ruhe.“ Thranduil senkte erneut seinen Kopf, doch Maeglin hatte keineswegs vor ihn zu verlassen. Einen weiteren schritt wagend trat sie vor. „Wisst ihr, ich kenne Melhilwen schon mein Leben lang. Sie ist ein wirklich herzensguter Mensch, und sie liebt Euren Sohn mehr als ihr eigenes Leben.“ Wieder kam sie ihm einen Schritt näher. Was war ihm nur widerfahren dass er die wahre Liebe seines einzigen Sohnes so sehr missachtete? Sie wollte es herausfinden, für ihn und ihre zwei Freunde...

„Sagt, wie war eigentlich Legolas’ Mutter? Erzählt ihr mir ein wenig von ihr?“ Bettelnd sah sie den König mit großen runden Augen an, setzte ihren allbekannten Dackelblick auf, dem keiner widerstehen konnte, doch er zeigte keine Regung. Maeglin ließ sich zu seine Füßen nieder und wartete.

Eine Weile sagte er nichts, doch dann fing er an zu erzählen.



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