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Remember the Time

The Time we had
von

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Du sagtest mir einst du wärst immer für mich da. Es tut mir Leid, dass du das nicht einhalten kannst. Jetzt, wo ich dich am Meisten brauche, bist du ganz nah und doch so weit weg. Ich spüre deinen Schmerz, denn er ist auch meiner. Ich sehe dich neben mir liegen und denke nur ‚Alles ist meine Schuld.’ Soll das unser Ende sein? Ich habe ihn mir anders vorgestellt, den Tod – schneller, schmerzvoller... Doch nur mein Herz schmerzt, weil es dich so sieht. Unsere Liebe war verboten, trotzdem haben wir es gewagt. Ist das die Strafe dafür, dass wir gegen die Regeln verstoßen haben? Es war eine wunderbare Zeit mit dir zusammen, all die Jahre. Ich konnte dir nie sagen, wie sehr ich dich liebe und jetzt ist es zu spät.

Ich greife nach deiner Hand. In deinen trüben Augen sehe ich Angst. „Liebster, verlass mich nicht“, flüstere ich, doch du hörst mich nicht. Meine Stimme ist zu schwach, wie mein ganzer Körper. Selbst mein Sangreal nützt mir nichts mehr, es wird durch ein Gift blockiert. Mein Blick verschleiert sich, meine Sinne werden trüb. Mein letzter Gedanke gilt dir – Shareef....

Ich suche dich überall in dieser feuerroten Hölle. Alles in mir brennt. ‚Wo bist du?’ Ich schreie nach dir, kriege keine Antwort. Warum hat Allah uns getrennt? Verzweifelte Hilflosigkeit überrennt mich. Ab und an sehe ich ein Gesicht über mir, es gehört nicht dir. Ist das ein Engel, der aufpassen soll, dass ich auch leide? Ich verstehe das alles nicht. Ich will nur noch zu dir.

Ich halte diese Schmerzen nicht mehr aus. Nach dir schreiend schrecke ich hoch. Halt, hier stimmt doch was nicht..... Verwirrt sehe ich mich um. Ist das der Himmel? Er sieht nach einem Zelt aus. Sollte ich doch noch leben? Nein, das will ich nicht, nicht ohne dich. Ich fühle mich beobachtet, drehe meinen Kopf zum Eingang. Ein kräftiger, silberhaariger Europäer steht dort. Ich habe Angst. Auch Ausländer können zu meinem Vater gehören. Er sagt nichts, sieht mich nur schweigend an. Was denkt er nur? Ich weiß es nicht.

Sein Blick gleitet zur Seite, ich folge ihm. Was ich da sehe, erschreckt mich. Du liegst im Bett neben mir, leichenblass, mit geschlossenen Augen, das Gesicht schmerzverzerrt.

Der Fremde sagt etwas, ich verstehe ihn nicht, auch wenn mir seine Sprache bekannt vorkommt. Meine Empfindungen sind wie betäubt. Ich stehe auf, taumle zu deinem Bett, falle vor die auf die Knie. Die Schmerzen spüre ich nicht. Du riechst nach Krankheit. Ich taste nach deiner Hand, nehme sie in meine. Liebster, was habe ich dir nur angetan?

Der Fremde kommt zu mir, legt eine Hand auf meine Schulter. Ich bemerke es kaum. Alle meine Sinne sind auf dich gerichtet. Du leidest meinetwegen, ich ertrage es nicht. Tränen brennen in meinen Augen. „Weine nicht“, hast du mir einmal gesagt. Aber ich kann es nicht zurückhalten. Alles in mir zerfällt. Meine Kraft lässt nach, mein Körper sackt in sich zusammen. Ich sehe nur noch schwarz, werde bewusstlos...
 

Cedric konnte sich das Verhalten des Jungen nicht erklären. Anscheinend hing er sehr an diesen Araber. Der Templer hatte die Beiden zusammen mit einem dritten Jungen schwerverletzt in der Wüste gefunden. Er fragte sich wer Kinder so zurichtete, denn zweifellos waren sie noch jung, höchstens 17.

Er wollte den Blonden gerade wieder ins Bett bringen, als Robert eintrat. „Was ist mit ihm?“ „Er war wach und ist sofort zu ihm gegangen.“ Dabei nickte er zu dem Größeren der beiden Araber. Robert schwieg. Cedric legte den bewusstlosen vorsichtig in sein Bett und befühlte seine Stirn. „Sein Fieber steigt“, murmelte er Richtung des Bärtigen. Der schob kurzerhand die Betten zusammen. „Vielleicht ist es besser, wenn sie näher beieinander sind. Wie geht es dem Kleinen?“

Den Dritten im Bunde hatten sie mit aufgeschnittener Kehle vorgefunden. Der Angreifer hatte sehr knapp die Schlagader verfehlt. Trotzdem war es ein kleines Wunder, dass er noch lebte. Er war es wohl gewohnt zu kämpfen. „Er röchelt nicht mehr, aber sonst hat sich nichts geändert“, erklärte Cedric seinem Vorgesetzten und Freund. Robert nickte nur. In seinen Augen sah der Silberhaarige ehrliche, tiefe Trauer für drei Fremde...
 

Eine Bewegung neben mir lässt mich wach werden. Verwirrt blinzle ich. Ich spüre keine Schmerzen mehr. Hat mein seltsames Blut doch angeschlagen? Mir ist es egal, solange es dir nicht besser geht. Langsam drehe ich mich zu dir um. Du liegst direkt neben mir, wie kommt das?

Doch das Wichtigste für mich ist, dass du mich ansiehst. „Shareef.... Liebling....“ Meine Stimme klingt rau, du legst mir einen Finger auf meine Lippen. Ich soll nicht sprechen, aber ich möchte dir endlich sagen, wie sehr ich dich liebe. Wahrscheinlich kannst du das aus meinen mit Tränen gefüllten Augen lesen, genauso wie die Erleichterung, die mich überrennt und die neu aufkeimende Hoffnung.

Du streichst mir über die Schläfe, wie früher. Diesmal ist es eine kraftlose Geste. Du bist noch lange nicht gesund. Ich halte deine Hand fest. „Überanstreng dich nicht.“ Du verstehst meine Sorge, wie immer. Dein Blick wandert zur anderen Seite, ich folge ihm. Dort liegt Araf, unser kleiner Bruder. Er hat sich für uns eingesetzt, für uns mit Vater gekämpft.

Sein Hals ist verbunden. Stimmt, Vater hatte ihm die Kehle durchgeschnitten oder es zumindest versucht. Er lebt noch, wie auch immer das möglich ist. Ich stehe auf, gehe langsam zu ihm. Er ist so bleich, fast schon weiß. Von seiner Stirn perlt der Schweiß, seine Gesichtszüge zeugen von großem Leid. Er wird sterben, wenn ich ihn nicht rette.

Sachte nehme ich ihn hoch, trage ihn zu unserem Bett. Wie leicht er doch ist. Er braucht dringend Nahrung, du ebenfalls. „Kannst du mir helfen?“, frage ich dich. Du siehst mich besorgt an. Weißt du, was ich vorhabe? Du kannst es dir wohl denken... Es gibt nur noch diese Möglichkeit. Ich setze mich vorsorglich hin, während du den Dolch holst und den Verband entfernst. Die Wunde sieht fürchterlich aus, sie hat sich entzündet. Ich wasche es weg. In diesem Moment ist es gut, dass er keine Schmerzen spürst.

Dein Blick sucht meinen. Eine stumme Warnung steckt dahinter. „Ich passe auf“, versichere ich dir.

Schnell ramme ich mir den Dolch durch die Hand, die Schmerzen ignorierend. Ich lasse mein rotes Leben in seine Wunde tropfen. Hoffentlich hilft es. Du beobachtest mich genau, jederzeit bereit einzugreifen. Ich merke, wie meine Kraft mich langsam verlässt. So fit bin ich wohl doch nicht wieder. Du spürst es, wie vieles was mich betrifft. Du kennst mich eben doch am Besten. Eilig ziehst du den Dolch raus. Ich beiße mir auf die Unterlippe um nicht zu schreien. Eigentlich müsste ich das gewohnt sein.

Du drückst mich mit sanfter Gewalt zurück ins Kissen, gibt’s mir einen Kuss auf die Stirn. Ich soll schlafen, bedeutet es. Ich will nicht, ich will bei dir bleiben. Doch bevor ich reagieren kann, überfällt mich wieder tiefe Bewusstlosigkeit...
 

Cedric beobachtete die Drei vom Eingang des großen Zeltes. Einer der arabischen Jungen war also endlich über den Berg. Der Zustand der Kleinen hatte sich verschlechtert. Armer Junge, keine angenehme Art zu sterben. Jedoch galt seine Aufmerksamkeit dem Blonden. Der war kein Araber, so viel stand fest. Wie kam er zu den Beiden?

Cedric schüttelte den Kopf. Vielleicht nur ein Ausreißer. Was ihn allerdings mehr erstaunte, war die Tatsache, dass seine Wunden vollkommen verheilt waren. Das lange andauernde Fieber war möglicherweise nur eine Reaktion auf den Stress gewesen.

Bei seinen Untersuchungen hatte Cedric herausgefunden, dass der Junge vergiftet gewesen war. Natürlich hatte er ihm sofort ein Gegenmittel gespritzt. Was ihn daran verwirrte, es setzte die Wirkung von Sangreal außer Kraft. Hatte der Blonde etwa Heiliges Blut? Das würde auch seine Handlung mit dem Kleinen erklären. Cedric musste es unbedingt rausfinden, aber später, der Junge schlief gerade...
 

Diesmal holen Stimmen mich zurück in die Wahrnehmung. Eine kann ich als deine identifizieren. Du klingst heiser, ich mache mir Sorgen. Die andere ist von Araf. Er lebt, ich danke Allah dafür. Langsam öffne ich meine Augen. Ich fühle neue Kraft in mir. Du drehst dich zu mir um, lächelst mich an. Wie süß du dabei aussiehst. Auch Araf sieht zu mir. An seinem Hals ist nur eine Narbe zurückgeblieben.

In seinen Augen erkenne ich ein Strahlen, wie es selten bei ihm auftaucht. Er umarmt mich stürmisch, zeigt so seine Dankbarkeit. Ich gebe ihm einen brüderlichen Kuss auf die Stirn. Für ihn werde ich immer der große Bruder bleiben, jetzt erst recht, wo wir endlich blutsverwandt sind. Du wartest geduldig, bis Araf mich freigibt. Ich streiche dir das Haar aus dem Gesicht. Ich weiß nicht, wie gesund du wiederbist, bin deswegen vorsichtig. Du lehnst dich gegen die Hand, es gefällt mir.

Ein ungutes Gefühl lässt mich zum Zelteingang sehen. Dort steht der Silberhaarige mit jemand anderem. Araf hat Angst, versucht zu fliehen. Armer Junge, wegen Vater ist er eingeschüchtert. Ich halte ihn fest, lege einen Arm um seine Schulter. „Ich beschütze dich“, flüstere ich ihm leise zu. Es hilft ein wenig, er hört auf zu zittern.

Du bleibst ruhig, wie immer. Nur mir kannst du nicht vormachen. Du hast auch Angst, ich spüre es deutlich. Ich halte deine Hand. Wir bleiben zusammen, egal was passiert.

Sie kommen zu uns. Der Silberhaarige untersucht Araf an der Kehle. Es gefällt ihm nicht, ich kann es verstehen. Der Fremde ist schnell fertig, wendet sich dir zu. Ich lasse nicht zu, dass er dich berührt. Niemand darf das gegen deinen Willen. Er packt mich grob am Handgelenk, ritzt mir die Handinnenfläche mit einem Dolch auf. Es tut so weh, trotzdem kommt kein Laut über meine Lippen. Auf Befehl des Anderen lässt er mich los.

Ich versuche die Verletzung zu verbergen. Keiner soll mein verfluchtes Blut sehen. Der Bärtige hockt sich vor mir hin, sieht mich an. Seine Augen sind sanft. Kann ich ihm vertrauen? Ich weiß es nicht, die Fremden verwirren mich.

Er legt bittend seine Hand auf das Bett. Ich verstehe ihn nicht. Er scheint anders als der Silberhaarige zu sein, freundlicher.

Ich gebe ihm leicht zögernd meine Hand. Er dreht sie vorsichtig so, dass er die Handinnenfläche sehen kann. Eine hauchfeine Narbe ist von dem Schnitt zurückgeblieben, er streicht darüber. Es fühlt sich seltsam an, aber nicht unangenehm.

Du siehst mich besorgt an. Was hat das zu bedeuten? Ich kann es dir nicht beantworten. Du suchst meine Nähe, ich rücke zu dir.

Der Bärtige guckt mich an. Ist er zufrieden mit seiner Entdeckung? Er nimmt das Messer an sich, ritzt sich ebenfalls in die Hand. Es verheilt sofort. Wie ist das möglich?

Du siehst genauso verwirrt aus, Araf sogar geschockt. „Sangreal“, sagt der Fremde nur. Das Wort habe ich schon mal gehört. Vater hat es benutzt, als er mich töten wollte. Er verfluchte es. Aber aus dem Mund des Bärtigen klingt es anders, als wäre es heilig. Ich verstehe gar nichts mehr. Was ist denn jetzt richtig?

Anscheinend bemerkt er das, lächelt schwach. Sein Blick wandert zu dir, deinen Verbänden. Er fragt dich, ob er dich untersuchen darf. Du stimmst zu, wenn auch zögerlich. Ich drücke deine Hand, will dich beruhigen. Er ist ganz vorsichtig zu dir. Spürt er dein Unwohlsein?

Ich hoffe, er fügt dir keine Schmerzen zu. Du schüttelst den Kopf, gut für ihn. Araf versteckt sich hinter mir, er hat Angst. Ich verstehe nicht, was Vater mit ihm gemacht hat. Früher war er nie so gewesen. Ich drehe mich zu ihm um, suche seinen Blick. Seine Augen sind trüb, ich befühle seine Stirn. Er hat wieder Fieber, auch das noch. Es ist wohl alles zu viel für ihn.

Ich umarme ihn sanft, drücke seinen Kopf an meine Schulter. Er schluchzt leise. Lass es raus, kleiner Bruder, lass es raus....

Der Fremde ist endlich fertig mit dir. Es ist alles in Ordnung, signalisierst du mir. Wir haben diesen fürchterlichen Angriff überlebt, ich danke Allah dafür. Auch Araf wird es besser gehen, wenn er alles verarbeitet hat.
 

Cedric wartete etwas ungeduldig, bis Robert mit dem Araber fertig war. Er verstand nicht, wieso sie noch hier waren. Die Assassinen hingen ihnen im Nacken, sie mussten so schnell wie möglich weg. Er glaubte, dass diese drei Jungen nur eine Falle waren um sie länger in Arabien zu behalten. Der Blonde konnte mitkommen, ein Ritter werden. Er hatte es im Blut. Die beiden Anderen waren unbrauchbar, besonders der Kleine. Der war viel zu ängstlich.

Nur, wie sollte man die Drei trennen? Sie hingen wie die Kletten aneinander. Cedric musste sich was einfallen lassen. Aber erst musste er noch einmal mit Robert reden. Endlich kam der raus.

„Wir können sie nicht länger versorgen! Wir müssen weg!“, begann Cedric sofort. Robert schüttelte den Kopf. „Ich lasse sie in diesem Zustand nicht alleine. Sie sind noch Kinder!“

Oh, wie Cedric das hasste. Dieser unverbesserliche Sturkopf war einfach zu sanft.

„Und wenn das eine Falle ist? Kinder können auch Feinde sein!“ Er musste seinen Vorgesetzten überzeugen, dass zumindest die beiden Araber zu verschwinden hatten.

„Sie bleiben bei uns, egal was passiert. Auch wenn sie Assassinen sind! Du hast selbst gesehen, wie ängstlich der Kleine ist. Sie brauchen jemanden, dem sie vertrauen können.“

„Und das sollst ausgerechnet du sein? Wer sagt, dass sie dir überhaupt vertrauen wollen? Sie könnten den Befehl haben uns zu töten!“

„Sie wären gestorben, wenn wir sie nicht gefunden hätten. Meinst du sie hätten das riskiert? Sie kommen mit uns nach Deutschland. Alle drei! Sie werden nicht getrennt!“, mahnte der Tempelmeister. Cedric schüttelte verärgert den Kopf. Dann musste er wohl dafür sorgen. Zumindest die Araber würden das Land nicht mit den Templern verlassen. Der Blonde konnte ruhig mit, immerhin hatte er Sangreal. Schweigend verlies er Robert.

Nachts kehrte er in das Zelt der Verletzten zurück. Sie schliefen, gut. Dummerweise lagen alle Drei zusammen, das würde schwierig werden. Erst betäubte er die Jungen mit Chloroform, ehe er die Araber wegzerrte. So bekam der Blonde nichts mit. Der Templer schleifte die mittlerweile Gefesselten zu zwei Pferden. Auf eins legte er die Beiden, auf das andere stieg er selber. Er brachte sie zu einem Sklavenhändler. Ihm war es egal, was mit ihnen passierte, Hauptsache sie waren weg. Zufrieden ritt Cedric zurück. Robert konnte er sagen, dass sie zu den Assassinen gelaufen sind.
 

Ich wache früh auf, gekitzelt von Sonnenstrahlen. Meine Hand sucht deine, findet sie nicht. Verwirrt mache ich die Augen auf. Du liegst nicht mehr neben mir, Araf ist auch weg. Sofort stehe ich auf. Wo seid ihr? Ich mache mir Sorgen.

„Shareef....?“ Keine Antwort. Panisch suche ich das Zelt ab. Du bist nirgends. Was ist passiert? Haben die Fremden dir was angetan?

Ich weiß es nicht. Mein Verstand setzt aus, ich will nur zu dir. Der Bärtige kommt rein, ich sehe ihn an. Hat er Schuld? Sein Blick fragt mich, wo ihr seid. Ich kann ihm nicht antworten.

Meine Kraft lässt nach, ich falle auf die Knie. Wie in Trance murmle ich immer wieder deinen Namen. Wo bist du nur...?
 

Cedric wollte gerade zu Robert, als dieser das Zelt der Verletzten verließ. Seinem Gesichtsausdruck zu Folge wusste der schon Bescheid. Auch gut, das würde es leichter machen.

„Was ist los?“ Der Silberhaarige war ein gute Schauspieler, nicht einmal sein Vorgesetzter wusste es.

„Die Araber sind weg. Nur der Blonde ist noch da.“

„Ich habe es dir gesagt. Sie holen bestimmt die anderen Assassinen. Wir müssen so schnell wie möglich weg!“

„Nein, sie sind garantiert nicht freiwillig weg. Die Drei sind unzertrennlich. Warum haben sie einen zurückgelassen?“

„Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich um den Eindruck zu bewahren!“

Robert schüttelte den Kopf. Anscheinend glaubte er Cedric nicht. Wenn das so weiter ging, würde er nach den Beiden suchen und dann gab es eine Menge Ärger für den Silberhaarigen. Er musste wohl zurück und die Schädlinge endgültig verschwinden lassen.

„Das glaube ich nicht. Wenn es eine Falle wäre, würde der Blonde sich nicht solche Sorgen machen. Da stimmt etwas nicht. Ich werde sie suchen. Du passt auf den Jungen auf. Er darf nichts Scharfes in die Hände bekommen!“, befahl Robert noch, ehe er zu den Pferden eilte. Cedric blieb angespannt vor dem Zelt stehen. Hoffentlich fand er die Beiden nicht. Als der Tempelmeister das Lager endlich verlassen hatte, schritt der Silberhaarige zu dem Jungen.

Er sah verstört aus, aber er würde darüber hinwegkommen. Immerhin war er noch jung...
 

Robert verstand Cedrics Besorgnisse, nur sein Verhalten nicht. Es war, als hätte er was gegen die Kinder. Sie hatten doch gar nichts gemacht. Er trieb das Pferd Richtung der nächsten Stadt. In der Wüste waren sie bestimmt nicht, das konnten sie ohne Wasser nicht überleben.

Er glaubte einfach nicht, dass sie abgehauen waren, schon gar nicht ohne den Blonden. Der und der große Araber liebten sich. Sie würden sich nie trennen.

Robert fragte einige Anwohner nach den Jungen. Die Meisten konnten keine Auskunft geben. So ein Mist aber auch. Endlich fand er jemanden, der schickte ihn zum Sklavenhändler. Wieso waren die Beiden da?

Robert war verwirrt. Sofort ritt er zu dem angegebenem Ort. Sie waren wirklich dort, angekettet wie Vieh. Der Tempelmeister hasste Sklavenhaltung. In seinem Orden hatte es so was auch nie gegeben.

Er stiegt vom Pferd, schritt zu den Beiden. Sie sahen ihn mit einer Mischung aus Angst und Hass an. Er konnte es verstehen, sie hielten ihn bestimmt für einen Verräter. Er befühlte die Stirn des Kleinen, der unter seiner Berührung zusammenzuckte. Nicht gut, sein Fieber war gestiegen. Eigentlich ist es ein Wunder, dass er noch bei Bewusstsein war.

Schnell löste er die Ketten. Sie fielen sofort auf die knie. Robert fragte die Beiden mit Gesten, ob sie laufen konnten. Zumindest der Große nickte. Der Kleine reagierte nicht, kein gutes Zeichen. Robert trug ihn kurzerhand zum Pferd.

Der Sklavenhändler wollte protestieren, doch vermochte er nichts gegen einen Templer auszurichten. Robert musste ihn aus dem Weg schaffen, wenn auch mit deutlichem Widerwillen. Er tötete nicht gerne. Er führte das Pferd aus der Stadt, nachdem der große endlich aufgestiegen war. Was sie jetzt wohl von ihm dachten?
 

Ich denke nur noch an dich. Wo bist du bloß? Ich spüre Schmerzen an den Handgelenken, sie kommen von dir. Bist du angekettet? Heiße Tränen füllen meine Augen. Shareef....

Ich höre Pferde. Bist du dabei? Doch halt, das ist noch was anderes... Kampfgeräusche! Das Lager wird überfallen. Ich habe Angst. Was soll ich machen?

Ich kann kämpfen, aber nicht ohne Waffen. Der Dolch fällt mir ein. Ich schnappe ihn mir, bereit mein Leben zu verteidigen. Ich will dich erst finden, bevor ich sterbe. Es kommt jemand rein, mein Körper zittert. Er bleibt im Zelt stehen, sieht sich um, bis sein Blick auf mich fällt. Es ist ein Assassine, auch das noch. Ohne zu überlegen schleudere ich den Dolch in seine Richtung. Hoffentlich hilft das. Ich will nicht sterben ohne zu wissen, ob es dir gut geht.

Shareef... Liebster...

Der Assassine bricht zusammen. Ist er tot? Ich weiß es nicht. Ich gehe zu ihm. Der Dolch steckt in seiner Kehle, Allah sei Dank. Ich nehme seinen Säbel an mich, damit kann ich besser umgehen. Die Geräusche werden leiser. Wurden die Assassinen vertrieben oder haben die Fremden verloren?

Mir ist es gleich, solange du nicht bei mir bist. Draußen ist es leise. Ich verlasse das Zelt, bestimmt sind sie weg. Nur wenige Leichen liegen auf dem boden, darunter auch der Silberhaarige. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Einerseits hat er uns gerettet, andererseits...

Ich bin mir nicht sicher. Ist er für dein verschwinden verantwortlich? Er sah nie begeistert über unser Dasein aus. Aber... Nein, ich will nicht daran denken. Ich finde dich, irgendwie.

Eine Bewegung lässt mich aufschrecken. Auch das noch, ein Assassine ist zurückgeblieben. Was soll ich machen? Gegen einen Ausgebildeten habe ich keine Chance.
 

Robert hörte schon von Weitem das Klirren von Metall. Es gefiel ihm nicht. Er dachte an die Warnung Cedrics, dass sie schnell weg mussten. Er hatte sie nicht beachtet, jetzt war es wahrscheinlich zu spät. Er hielt das Pferd an, deutete den Beiden zu bleiben. Der Große schüttelte den Kopf. Anscheinend wollte er mitkommen. Robert verstand wieso, aber er war noch zu schwach.

Der Araber blieb stur. Nun gut, sollte er ihn begleiten. Der Tempelmeister zog sein Schwert, jederzeit bereit. Der Große schlich hinter ihm her. Robert hörte ihn kaum, wie ein Assassine. Das konnte er später noch rausfinden. Erst mal musste er Cedric finden.

Ein erstickter Schrei ließ ihn aufhorchen. Kam das von dem Blonden? Wahrscheinlich, denn der Araber an seiner Seite rannte sofort los.

Robert eilte ihm nach, nicht das noch was passierte. Im Laufen schnappte sich der große einen herumliegenden Dolch, warf ihn Richtung eines Schatten, der darauf zu Boden ging. Der junge war verdammt gut, also doch ein Assassine. Darüber konnte er später nachdenken.

Auf dem Kampfplatz angekommen, sah er sich um. Der Blonde lag zu Füßen des eben getöteten Assassinen, eine fürchterliche Wunde klaffte in seinem Magenbereich. Es war sicherlich schmerzhaft, aber er würde es wegen seines Sangreales überleben.

Sein Freund kniete sich sofort neben ihn und nahm ihn in die Arme, flüsterte dabei was auf arabisch. Die Beiden liebten sich wirklich. Roberts Blick huschte weiter. Unweit von ihm lag Cedric. Seine Kehle war durchschnitten, er hatte den Kampf nicht überlebt.
 

Es ging alles so schnell. Noch bevor ich hatte reagieren können, hatte der Feind mich verletzt. Shareef, es tut mir Leid... Ich sehe wie er sein Schwert hebt. Ich habe alles versucht, Liebster. Kannst du mir jemals verzeihen?

Ich mache die Augen zu, habe keine Kraft mehr. Es passiert nichts? Ich spüre, wie mich jemand umarmt. Bist du das? Liebster, endlich habe ich dich wieder.

„Halte durch. Ich brauche dich doch“, flüsterst du mir zu. Ja, mein Schatz, für dich lebe ich.

Ich öffne meine Augen, suche deinen Blick. Du siehst erleichtert aus. Ich wische deine Tränen weg. Du brauchst keine Angst zu haben, ich verlasse dich nicht.

Ich sehe zu meiner Wunde, sie verheilt wieder. Der Fremde kommt mit zwei Pferden zu uns, auf einem liegt Araf. Er sieht bleich aus. Hat er immer noch Fieber? Ich hoffe, ihm geht es bald besser. Der Fremde deutet uns aufzusteigen. Wo er wohl hin möchte?

Wir müssen ihm anscheinend vertrauen. Er teilt sich ein Pferd mit unserem kleinen Bruder. Warum auch nicht? So bin ich bei dir und er kann auf Araf aufpassen, bei diesem Ritt in ein neues Leben...
 

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Das wars auch schon mit dieser Geschichte, ich hoffe sie hat euch gefallen ^^~

MfG Vidra



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2008-03-23T14:48:07+00:00 23.03.2008 15:48
Ich find das geilo^^
hört sich richtig gut an, besonders das, wie du einzelne Gefühle und empfindungen von Personen ausgedrückt hast, dann kam das mit jeweils anderen Schriftart, was gut ankam, denn ich finde, dann konnte man sich doch leichter merken^^
Richtig gut^^
Von: abgemeldet
2007-07-05T20:10:31+00:00 05.07.2007 22:10
Sorry, dass ich so lange gebraucht habe für den Gegenkommi v.v

Also dem kann ich nur zustimmen, Cedric mag ich hier auch nicht >.<
Trennt die einfach, dabei sind die so süß zusammen ^.^
Zwischendurch dachte ich ja immer, dass die FF nicht gut ausgeht, umso erleichterter bin ich, dass es gut ausgeht.
Ich finde die Gefühle sehr gut beschrieben, es stört auch gar nicht, dass du die Umgebung nicht beschrieben hast, im Gegenteil, so kann man sich gut auf die Gefühle konzentrieren.
Wirklich schön, die FF, hab nichts drann auszusetzen.
Dass du zwischen der 1. und 3. Person wechselst ist zwar ungewohnt, aber interessant.

Ich hab das Buch zwar noch nicht gelesen, den Film aber schon gesehen. Leider kann ich nicht sagen ob die Charaktere OOC sind, aber wen störts, ich find die FF einfach nur schön, sowas liest man wirklich gerne ^.^
Von:  Ito-chan
2007-06-28T12:16:09+00:00 28.06.2007 14:16
Hi! *winks*
Hier kommt dann der versprochene Gegenkommi ^^
Die Story war echt fesselnd, obwohl, du an einigen Stellen leider Wörter vergessen hast. ^^° Aber das passiert.
Die Gefühle der beiden kamen echt klasse raus! Das war wirklich genial beschrieben!
Ach ja und ich kann nicht beurteilen, ob die Figuren irgendwie OOC oder so waren, da ich "Das Blut der Templer" nur vom Hörensagen kenne *schäm* Aber die FF war toll!
*ganz begeistert ist*
*winks*
Bye
dat Itole
Von: abgemeldet
2007-06-07T20:39:44+00:00 07.06.2007 22:39
super
^^
echt
Von: abgemeldet
2007-06-07T13:19:46+00:00 07.06.2007 15:19
was, ende..? schreib doch weiter!!!! der stil ist wunderschön und die story interessiert mich!!! will wissen wies weitergeht >.<
Von: abgemeldet
2007-06-06T20:57:33+00:00 06.06.2007 22:57
boor so was mieses hat ne fan club
OO
Von: abgemeldet
2007-06-06T16:42:55+00:00 06.06.2007 18:42
wundervoll geschrieben! wirklich großartiger stil! vor allem der wecshel zwische 1. und 3.person. das lockert lange texte unheimlich auf.
die story gefällt mir auch, klingt sehr interessant und ich freu mich aufs weiterlesen^^
Von:  Feinstaubpartikel
2007-06-06T16:21:33+00:00 06.06.2007 18:21
Nein ><
Was tut der Kerl denn da?!
Armer Simon, jetzt sind sie frei und dann das...
Der zieht Cedric das Fell über die Ohren, sollte ihm das jemals zu selbigen kommen.
Geschieht ihm aber auch recht ><
Nicht Simon, Cedric, meine ich.
Das ist definitiv nicht nett ;_;

So, jetzt hab ich aber genügend gejammert.
Gut geschrieben, fiese (überraschende!) Wendung am Schluss...
Mehr davon xP
Von: abgemeldet
2007-06-06T14:58:50+00:00 06.06.2007 16:58
wie schön
*schnief*
und cedric ist ein arschloch, zumindest hier
Von: abgemeldet
2007-06-02T11:22:14+00:00 02.06.2007 13:22
Interessant Interessant
ich finde den Text toll
so poetisch


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