Zum Inhalt der Seite

Haru ni kare hana Monogatari

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Haru ni kare Hana Monogatari

>Ein Geschichte von im Frühling verwelkenden Blumen<

Kapitel 4

*****

by Toyo Malloy / guilty_lucius

*****
 

Yoshiki saß auf der Terrasse des Nebengebäudes des Tempels und sah in den Himmel. Der Halbmond erleuchtete die Nacht und sein Spiegelbild glitzerte im Teich des Tempelgartens. Seit dem Tod seiner Mutter kam er jedes Jahr hier her um zu beten und er endete nach seinem Gebet immer hier, auf der Terrasse, den sehnsüchtigen Blick auf den Mond geheftet. Yoshiki faste sich an die Brust und sein Herz schlug schneller. Es war als würde er jedes Jahr in dieser Nacht auf etwas warten, dass passieren sollte.
 

Yoshiki musste lächeln. Er kam sich vor wie die tragische Heldin in einem kitschigen Roman, die den Mond anbetete ihr einen Geliebten zu schicken.
 

Die Nacht war warm und kündete von dem bevorstehenden Sommer. Yoshiki ließ seinen Blick durch den Garten schweifen und ihn überkam der Drang, in diesem Garten spazieren zu gehen. Er begann seinen Obi aufzuknüpfen und rollte ihn danach sorgfältig zusammen. Er streifte seinen Kimono ab so, dass nur noch sein weißes Untergewand seinen Körper verhüllte. Er öffnete die Schleife in seinem Haar und band sie wie einen Gürtel um das Untergewand. Schließlich zog er seine Schuhe aus und legte alles zusammen auf die Terrasse.
 

Das kühle Gras kitzelte seine Füße und die Haut seiner Beine. Es zog ihn zum Teich und er setzte sich an sein Ufer. Er blickte auf sein Spiegelbild im Wasser, dass vom Mondlicht beleuchtet wurde. Er tauchte seine Hände in das Wasser und wusch sich den weißen Puder vom Gesicht. Die schwarze Tusche um seine Augen verlief und es sah aus als würde er schwarze Tränen weinen. Sah so jemand aus der um sein leeres Herz weinte? Yoshiki beugte sich vor und tauchte sein Gesicht in das kühle Wasser. Mit einer Hand hielt er sein langes Haar zurück, trotzdem fielen einige Strähnen ins Wasser. Er blickte abermals auf sein Spiegelbild und dieses Mal war sein Gesicht rein und von natürlicher Farbe. Er lächelte und berührte sein Gesicht.
 

**********
 

Pata ließ einen tiefen Seufzer los. Seine Termine zogen sich nicht an jedem Tag bis so spät in die Nacht. Die gemeinsame Andachtsstunde am Abend mit Yoshiki hatte lange gedauert, aber für seinen Schützling nahm Pata gern etwas mehr Arbeit auf sich. Danach tauchte auch noch unerwartet der Sohn des Saidaijins Fujiwara bei ihm auf, mit einer Bitte seiner Mutter, um dringenden Besuch bei ihr. Sehr Überrascht war er von dem Jungen Fujiwara gewesen, der eine sehr höfliche Art an den Tag legte, und ihn sogar zurück in Tempel begleitet hatte. Aus einem unbestimmten Grund mochte er diesen Jungen.
 

Nun, da er in seinen Privatgemächern saß, schien es als würde alle Last die seine Stellung mit sich brachte von ihm abfallen und er fühlte sich entspannt und zufrieden. Er führte seine Hände an seinen Nackten und massierte seine Schultern. Plötzlich fühlte er wie Hände über seine eigenen strichen. Pata entspannte sich als die Hände anfingen seine Schultern in einem geübten Rhythmus zu massieren und er schmolz in diese Berührungen.
 

Nach einiger Zeit beendeten die Hände ihre Arbeit, fuhren über Patas Schultern auf dessen Brust und zogen ihn an den Körper zu dem die Hände gehörten. Pata drehte sich etwas so das er in den Armen desjenigen lag dem diese weichen Hände gehörten. Sie fuhren über sein langes braungewelltes Haar und er kuschelte sein Gesicht an die ihm vertraute Schulter.
 

"Seit ihr sehr erschöpft Pata-sama?" Fragte eine sanfte Stimme.
 

"Nein, ich bin nur froh endlich hier mit dir sein zu können Heath!" Sagte Pata und drückte den Körper seines Geliebten an sich. Ihre Lippen fanden sich zu einem sehnsüchtigen Kuss. Heath geübte Finger öffneten Patas Kimono und er drückte ihn mit sanften Händen zu Boden. Pata sah zu seinem Geliebten auf, seine Wangen rot vor Erregung und Sehsucht, seine Augen leuchteten vor Liebe.
 

Pata zog Heath zu einem weiteren Kuss zu sich herab. Seine Haut glühte unter seinen Berührungen und Pata schaffte es nur noch leise zu stöhnen, als Heath ihm "Ai shiteru" ins Ohr hauchte.
 

**********
 

Taiji räkelte sich im Mondlicht. Er empfand diese warme Nacht als sehr angenehm, trotzdem ärgerte er sich über seine Mutter, die ihn zu so später Stunde noch hierher geschickt hatte. Aber sein Ehrgefühl hatte es nicht zugelassen, weder seiner Mutter die Bitte abzuschlagen noch den freundlichen Abt nicht zurück zu seinem Tempel zu eskortieren, und so lag er jetzt aus der Terrasse des Gebetshauses und beobachtete wie die letzten Mönche und Diener in den Wohnbereichen des Tempels verschwanden. Bald waren nur noch ab und an die Stimmen der Wachen zu hören.
 

Taiji ging hinüber zu den Ställen in die man sein Pferd gebracht hatte. Er sah sich irritiert um als er sein Tier nirgends entdeckte.
 

"Wahrscheinlich hatte der alte Mönch den guten Kurochi nicht richtig angebunden... alter Narr! Wenn ich Pech habe ist er nach Hause gelaufen und ich darf jetzt auch zu Fuß gehen."
 

**********
 

Yoshiki saß immer noch gedankenverloren am Teich. Er summte eine Melodie vor sich hin und seine Finger strichen über das Wasser. Plötzlich hörte er seltsame Schritte hinter sich und erschreckt drehte er sich um. Zu seiner Verwunderung näherte sich ihm ein schwarzes Pferd. Es kam an den Teich und begann etwas von dessen Wasser zu trinken. Yoshiki staunte. Es war ein prachtvolles Tier von majestätischer Ausstrahlung. Sein schwarzes Fell glänzte im Licht des Mondes und ließ es aussehen wie ein mächtiger Geist.
 

Plötzlich schien das Tier Yoshikis Anwesenheit zu bemerken und näherte sich ihm. Yoshiki wich zuerst erschreckt zurück, doch dann streckte er die Hand nach dem Pferd aus und berührte leicht dessen Schnauze. Das Pferd schmiegte sich an die Berührung von Yoshikis Finger.
 

Yoshiki lächelte, als er das Pferd streichelte und kicherte leise, als es einmal kurz wieherte.
 

**********
 

Taiji war sich sicher er hatte ein wiehern gehörte als er zum Ausgang des Tempels ging. Es schien aus der Richtung des Tempelgartens zu kommen. Sofort machte sich Taiji auf und ging dem Geräusch nach, wenn es wirklich sein Pferd war, dann würde ihm strapaziöse Heimkehr erspart bleiben.
 

Er ging über die kleine Bücke zu den Gärten, seine Blicke suchten nach seinem Pferd. Plötzlich entdeckte er eine weiße Gestallt und seine Aufmerksamkeit wurde gefesselt!
 

Am Teich stand ein göttliches Wesen von unsagbarer Schönheit. Taijis Augen weiteten sich. Das Wesen schien nicht von dieser Welt zu sein. Das Weiße Gewand das es umgab schien so leicht um dessen Körper zu liegen wie Nebel und das lange beigebraune Haar sah aus wie das einer Göttin und im Mondlicht schimmerte es wie pures Gold. Erst einige Augenblicke später merkte Taiji, dass dieses Wesen bei seinem Pferd stand.
 

**********
 

Yoshiki erschrak als er Taiji bemerkte und er versuchte sich so gut es ging hinter dem Pferd zu verstecken. Das Pferd stand schützend vor ihm als ob es Yoshiki wirklich beschützen wollte. Doch als Taiji näher trat erkannte das Pferd seinen Herrn und begrüßte ihn mit einem fröhlichen Wiehern. Taiji strich sanft über den Kopf des Tieres, Yoshiki beobachtete jede Bewegung von Taiji mit wachsamem und misstrauischem Blick. Doch ohne das er es merkte begann sein Herz in seiner Brust schneller zu schlagen.
 

"Na Kurochi mein Guter ... hast du dich heimlich davongemacht." Taiji streichelte über die Mähne des Pferdes, dann sah er das erste Mal direkt in Yoshikis Gesicht. "Ich hoffe er hat euch nicht belästigt." Seine Augen waren auf das wundervolle Wesen gerichtet, dass vor ihm stand, unfähig den Blick abzuwenden oder zu blinzeln, sein Geist und seine Seele gefangen von dieser atemberaubenden Schönheit.
 

Yoshiki wurde rot als er Taiji ansah. Er versuchte mit seinem Untergewand seinen Körper so gut es ging zu verstecken. Als er dem Blick Taijis nicht mehr standhalten konnte, glitt er zu Boden und versteckte sein Gesicht in den Ärmeln seines Untergewandes. Er schämte sich, dass Taiji ihn in dieser Verfassung sehen konnte.
 

Taiji kniete sich neben Yoshiki ins Gras. Seine Augen studierten immer noch das wundervolle Wesen das vor ihm war. Wie eine junge Göttin, so rein, der Anblick war so wundervoll, dass Taiji am liebsten geweint hätte. Taiji bemerkte jedoch schnell, dass es sich bei dem Wesen vor ihm um einen schönen Knaben handelte, zweifellos in seinem Alter, vielleicht ein Jahr jünger. Das Gesicht und die Haare mochten zwar ihre Weiblichkeit haben, aber die Hände und die flache Brust mit den breiten Schultern verrieten ihn, wenn er nicht in seinen Kimono gekleidet war. Taiji war fast entsetzt von der Tatsache, dass ein junger Mann so schön sein konnte wie eine Göttin. Seine Schönheit übertraf die jeder Frau und jedes Mannes die Taiji je gesehen hatte. Sein Herz klopfte schneller, als er den Jungen vor sich abermals ansprach:
 

"Hat Kurochi euch belästigt?" Er streckte die Hand nach dem Jungen aus, aber Yoshiki wich vor der Berührung zurück. Taiji sah ihn an, die Schüchternheit dieses Jungen verstärkte seine Schönheit noch mehr und ließ alles um ihn herum verblassen.
 

Yoshiki blickte in das Gesicht des jungen Mannes vor ihm. Seine schönen Augen und sein freundliches Lächeln gaben Yoshiki ein merkwürdig warmes Gefühl. Sein Herzklopfen wurde immer schneller.
 

Plötzlich kam ein kalter Wind auf und fuhr mit eiserner Klinge über den Garten. Yoshiki zuckte zusammen. Der Wind blies durch sein Untergewand als wäre es nicht vorhanden. Er umarmte sich, seine Arme umfingen seinen Körper schützend.
 

Diese Geste ließ Taijis Herz schmelzen. Die schlanken Arme um diesen zarten Körper, schützend und doch hilflos, das Gesicht stolz und doch hilfesuchend.
 

Taiji blickte sich um und entdeckte den Kimono des Jungen auf der naheliegenden Terrasse. Er trat entschlossen auf den Jungen zu, Yoshiki wich abermals zurück, doch Taijis Arme umfingen ihn, zogen ihn an sich, hoben ihn hoch so, das er hilflos in Taijis Armen war. Trotz seiner Verwirrtheit klammerte sich Yoshiki an Taijis Hals, drückte sich an ihn und genoss unbewusste die Wärme von Taijis Körper.
 

Taiji musste lächeln. Er ging mit diesem Jungen in seinen Armen zu der Terrasse, setzte ihn darauf, griff nach dem Kimono des Jungen und legte ihn um ihn. Yoshiki kniete vor ihm, den Kopf gesenkt, als Taiji seinen Kimono um ihn legte. Zwar wärmte ihn der Kimono ein wenig, aber er sehnte sich nach der berauschenden Wärme von Taijis Körper. Noch ehe er wusste was er tat schmiegte er sich an Taiji, seine Arme um Taijis Hals geschlungen.
 

Überrascht legte Taiji die Hände um Yoshikis Talje. Sein Herz raste in seiner Brust und unbewusst zogen seine Hände Yoshikis Körper immer näher an den seinen, bis Yoshiki auf seinem Schoß saß.
 

Yoshiki wurde rot als er es bemerkte und das erste Mal blickte er direkt und ohne Furcht in Taijis Augen und löste sich etwas aus ihrer innigen Umarmung. Seine Wangen waren in einem leichten rot gefärbt.
 

"Bist du wirklich, oder nur ein Geist den meine Phantasie geschaffen hat um mich zu quälen?" Fragte Taiji und berührte Yoshikis Gesicht. Yoshiki kuschelte sich in die Berührung dieser starken doch zarten Hand. Seine Augen schlossen sich und seine Wangen erröteten noch mehr. Im tiefsten innersten seines Herzens suchte er nach einer Antwort, doch Verwirrung und Herzklopfen ließen ihn keine finden und so kam kein einziges Wort über seine Lippen. Aber in seinen Gedanken kreisten Fragen auf die er gerne eine Antwort bekommen hätte:
 

'Was ist nur los mit mir? Wer ist dieser Mann? Seine Augen sind so schön, er nimmt mein Herz gefangen, obwohl er mir doch fremd ist. Seine Gegenwart ist angenehm. Warum gibt er mir dieses Gefühl von Geborgenheit? Hat mir der Mond vielleicht einen Geliebten geschickt?' Yoshiki blickte Taiji fragend in die Augen, sein Blick war suchend und hatte eine natürliche Traurigkeit, dass es Taiji fast das Herz brach.
 

"Warum dieser traurige Blick?" Fragte Taiji und fuhr mit seiner Hand über Yoshikis Augen, streichelte sanfte über dessen Wimpern. Er erwartete keine Antwort, daher blickte er erstaunt als Yoshiki zu sprechen begann:
 

"Mein Blick mag traurig sein, aber mein Herz ist voller Freude. Denn mein Herz wurde zärtlich berührt von euren Augen und euren Worten, aber meine Augen sehen schon den Moment an dem ihr mich wieder verlassen werdet." Yoshiki wandte seinen Blick ab. Taiji sah ihn einfach nur an, in seinen Ohren klang Yoshikis Stimme, berauschender als die Töne einer Koto, eine Stimme wie eine Göttin.
 

"Mein Herz hast du gestohlen," sagte Taiji und seine Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, seine Hände glitten über Yoshikis Schultern "und es schlägt in deinen Händen! Auch wenn ich gehen sollte, so werde ich doch eigentlich hier bei dir sein." Yoshiki errötete und schmiegte sich abermals an Taiji. Taijis starke Arme umfingen ihn und Yoshiki merkte, dass dies die Arme waren die ihn für immer halten sollten. Plötzlich fühlte Yoshiki Taijis Lippen auf seinem Haar und auf seiner Stirn. Es war als würde durch diese Lippen ewige Wärme in seinen Körper fließen, seine Haut brannte und sein Herz schlug schneller als es jemals in seinem Leben geschlagen hatte.
 

Plötzlich hörten beide das Geräusch von Schiebetüren im Inneren des Hauses und fuhren erschreckt auseinander. Dann gesellte sich zum Geräusch eine Stimme:
 

"Yoshiki-sama, wo seit ihr? Ich habe euer Schlafgemach jetzt hergerichtet!" Die Stimme und die Geräusche kamen immer näher und weder Taiji noch Yoshiki wollte so zusammen gesehen werden.
 

Yoshiki zog hastig seinen Kimono richtig über sein Untergewand als er auf einmal gepackt wurde. Bevor er etwas erwidern konnte fühlte er wie sich Taijis Lippen auf seine pressten. Yoshiki wusste nicht was mit ihm geschah. Ganz von selbst schlangen sich seine Arme um Taijis Hals, drückten ihn näher an sich. Als er Taijis Zunge an seinen Lippen spürte, öffnete er leicht seine Mund, gewährte ihm Einlass. Mit der Berührung ihrer Zungen verschmolzen die Beiden in einem leidenschaftlichen Kuss, der ihnen beiden den Atem raubte. Zu Yoshikis Bedauern löste sich Taiji von ihrem Kuss.
 

"Yoshiki-sama, seit ihr hier draußen?" Erklang die Stimme abermals und ließ die Beiden wieder aufschrecken. Taiji beugte sich vor, küsste Yoshiki ein letztes Mal auf die Lippen und flüsterte:
 

"Ich werde dich finden!" Dann löste er sich endgültig aus ihrer Umarmung und lief zu seinem Pferd, das immer noch im Garten stand. Kaum das er Aufgesessen hatte, drehte er sich zu Yoshiki um, um ihm zu winken. Dann war er im Galopp verschwunden.
 

Yoshiki sah ihm nach, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Seine Finger berührten seine Lippen und es war als konnte er Taijis Lippen noch auf seinen fühlen und ihn immer noch schmecken.
 

Der Diener betrat nun die Terrasse, doch Yoshiki sah ihn nicht an als er sprach:
 

"Ach hier seit ihr Yoshiki-sama! Euer Schlafgemach ist hergerichtet." Yoshikis Gedanken waren so wie sein Herz mit Taiji mitgeritten.
 

**********
 

Taiji ritt durch die junge Nacht, der Wind fuhr ihm scharf über das Gesicht und durch sein Haar. In seinen Gedanken wiederholte er den Namen seines neuen Geliebten: Yoshiki!!!
 

**********
 

Kapitel 5

*****
 

Die fing an sich Sorgen zu machen. Tage lang schon quälte ihn jeder Gedanke an seinen Meister. Taiji weigerte sich seit Tagen zu essen. Seit jenem Tag an dem er das zwei Mal in der Nacht in den Gion-Tempel geritten war, benahm er sich sonderbar. Seit jenem Abend an dem er Pata-sama in den Tempel begleitet hatte ritt er jeden Abend, bei der Dämmerung los und kehrte erst nach Sonnenaufgang zurück. Danach verbrachte er dann den ganzen Tag in seinen Gemächern. Wenn er nicht schlief dann blickte er mit leerem Blick einfach nur an die Wand.
 

Die stellte eine kleine Schale Reis auf ein Tablett, auf dem er schon in einem Schälchen etwas Gemüse und gebratenen Fisch angerichtet hatte. Der Reis dampfte in der Schale und Die sah traurig auf das Essen auf dem Tablett, dass er wahrscheinlich wieder wegwerfen würde. Er nahm das Tablett und machte sich auf zu Taijis Gemächern.
 

**********
 

Taiji lag auf dem Boden seines Zimmers und starrte an die Decke. Seine Augen fixierten den selben Punkt schon seit dem er erwacht war, aber es war als würde er gar nicht auf diesen Punkt sehen, sondern durch die Decke sehen, in seinen Augen ein Ausdruck von Leere. Seit jenem Abend durchlebte er immer wieder diese wertvollen Momente, die er mit seinem Geliebten verbracht hatte. Und das einzige was ihm geblieben war, war die Erinnerung an die wundervollen Augen, der Geschmack seiner Lippen und der Name seines Liebsten, deren Wortlaut immer noch in seinen Gedanken hallte. Ein zögerndes Klopfen ließ ihn aus seinen Träumen fahren.
 

"Taiji-sama, darf ich eintreten?" Taiji hörte Dies Stimme hinter der Schiebetür. Er machte sich keine Mühe aufzustehen oder sich aufzurichten, sondern antwortete nur:
 

"Komm rein!" Die Schiebetür zu seinen Privatgemächern wurde geöffnet und Die trat ein. Er schob ein Tablett hinein, bevor er die Tür hinter sich zuschob. Taiji bemerkte sofort den Geruch des frischgekochten Reises und bevor Die auch nur ein Wort sagen konnte sagte er:
 

"Ich habe dir doch gesagt, ich habe keinen Hunger!!" Er schloss die Augen, doch er öffnete sie wieder als er das Geräusch von klirrendem Porzellan hörte.
 

Die war näher an ihn herangerückt und hatte das Tablett mit dem Essen unachtsam neben ihn gestellt. Taiji sah Die ins Gesicht, Dies Wangen waren rot vor Zorn und seine Augen waren bis auf kleine Schlitze zusammengekniffen. Die war böse auf ihn.
 

"Bitte Taiji-sama. Das könnt ihr nicht mit mir machen. Ihr quält mich und es scheint euch nicht zu kümmern. Ich mache mir Sorgen, ihr esst seit Tagen nichts mehr und seit so niedergeschlagen und ihr weigert euch mir zu sagen was euch bedrückt. Habe ich irgendetwas getan um euer Vertrauen zu verlieren? Bitte lasst mich nicht in Ungewissheit neben euch..." Dies Stimme brach durch ein Schluchzen, doch er sammelte sich schnell und fuhr fort. "Dann ist es besser ihr schickt mich fort von euch!" Taiji richtete sich auf und blickte Die an. Stille Tränen rannen über Dies Wangen.Taiji wusste nicht was er sagen sollte, kein tröstendes Wort kam über seine Lippen. Er blickte auf das Tablett das zwischen ihnen lag und begann davon zu essen. Die sah ihm dabei zu und es erleichterte ihn etwas. Die beiden blieben Stumm bis Taiji aufgegessen hatte, dann unterbrach Taiji die Stille:
 

"Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass dich mein Schweigen so verletzen würde. Ich habe immer alles mit dir geteilt, Freud und Leid. Auch dieses Mal soll es keine Ausnahme sein." Taiji schloss die Augen und fuhr fort. " Ich bin verliebt! Aber ich finde ihn nicht. Ich traf ihn an dem Abend im Garten des Gion-Tempels. Er hat mein Herz berührt und es gefangen genommen. Seit dem kann ich nur noch an ihn denken. Ich weiß nicht woher er kommt nur das sein Name Yoshiki ist."
 

Bei der Erwähnung des Namens wurde Die bleich. Taiji bemerkte es und sah Die fragend an.
 

"Die was ist? Wenn du etwas weißt, dann bitte sag es mir!" Die blickte seinen Meister in die Augen und er sah das Feuer der Liebe das in ihnen brannte. Es tat ihm weh die Wahrheit auszusprechen.
 

"Ich habe eine Vermutung, aber ich hoffe mit allem, das ich falsch liege!" Taiji verstand nicht.
 

"Warum? An wen denkst du? Äußere dich bitte!!" Die holte tief Luft.
 

"Es gibt jemanden ... Bildschön ist er und von göttlicher Grazie. Sein Haar ist lang und es hat die Farbe von braunem Zucker und in der Sonne schimmert es wie Gold. Seine Stimme ist gleich der einer Göttin und sein Name ist 'Yoshiki'. So weit ich weiß, hat er letzte Woche an irgendeinem Abend den Gion-Tempel besucht. Aber ich bete zu den Göttern, dass er es nicht ist den euer Herz erwählt hat." Taiji verstand gar nichts mehr, er sah Die verwirrt an.
 

"Warum? Mir ist es als hättest du meine Gedanken gelesen und ihn so beschrieben wie ich ihn in Erinnerung habe. Sag mir wer er ist und wo ich ihn finden!" Taijis Stimme wurde aggressiv und Die blickte ihn ängstlich an.
 

"Ich spreche von Yoshiki Taira, dem Sohn des Taisho..." Dies Gesicht verzog sich und Taiji sah ihn ungläubig an.
 

"Wie das? Der Taisho hat doch nur eine Tochter..."
 

"Yoshiki-sama mag vielleicht schön sein wie eine Frau, aber ist ein Mann. Der Taisho nennt ihn zwar Tochter, aber das ändert nichts an der Tatsache das er ein Mann ist." Ein Schatten von Misstrauen schlich über Taijis Gesicht als er die Worte seines Dieners einschätze.
 

"Woher weißt du so viel über die Taira und deren Sohn?" Taiji sah Die intensiv an, der immer kleiner zu werde schien.
 

"Ich..." Die spielte nervös mit den Essstäbchen und sein Blick ging an seinem Meister vorbei.
 

"Ich verlang das du mir antwortest!" Sagte Taiji scharf.
 

"Ich ... Ich bin mit dem Dieser von Yoshiki-sama schon seit einem Jahr leiert!!" Dies Timme war leise, doch dann sah er Taiji direkt in Gesicht und sagte mit fester Stimme: "Aber meine Liebe zu Shinya hat meiner Liebe und Treue zu euch keinen Abriss getan. Ich habe über nichts geredet, dass das Haus Fujiwara anging, das müsst ihr mir glauben Taiji-sama. Ich habe euch nie betrogen." Eine kurze Stille kam auf die Die unerträglich fand. Sein Blick war nun auf den Boden geheftet.
 

Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter, er zuckte zusammen, den er erwartete als nächstes einen Schlag, doch anstatt des Schlages wurde er vorgezogen und bevor er wusste was mit ihm geschah, fühlte er Lippen auf den seinen. Erschrocken riss er die Augen auf und fad sich in Taijis Armen, in einem innigen Kuss. Als sie sich von dem Kuss lösten, sah Die seinen Meister verwirrt an, der immer noch die Hände auf seinen Schultern hatte.
 

"Taiji-sama ... ich ... was ..."
 

"Oh Die, die Götter segnen dich und deinen Geliebten! Du hast mich soeben zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht. Euer Liebe muss wie unsere Vorbestimmt sein, so das ihr mir jetzt helfen könnt." Taiji lachte über das ganze Gesicht, aber Die war noch immer erstaunt.
 

"Aber Taiji-sama, ich verstehe nicht ganz... seit ihr nicht enttäuscht von mir. Wollt ihr mich denn nicht bestrafen. Schließlich habe ich die Regeln des Hauses verletzt, und..." Taijis Finger legten sich auf seine Lippen und beendeten sein Reden. Taiji blickte seinen Diener an.
 

"Warum sollte ich dich bestrafen? Seinem Herzen zu folgen ist immer das Richtige! Außer dem, wenn hier einer bestraft werden müsste dann doch wohl ich. Schließlich verlor ich mein Herz an den Erstgeborenen der Taira. Bei den Göttern, wenn Vater das wüsste ... er würde mich geißeln!" Taiji musste kichern. Die verbotenen Früchte waren für ihn immer schon ein Hochgenuss gewesen. Er überlegte kurz, dann sprach er:
 

"Kannst du Yoshiki einen Brief zukommen lassen?" Die nickte.
 

"Es wird nicht schwierig sein, wenn Yoshiki-sama ebenfalls für euch empfindet! Glaubt ihr denn er tut es?"
 

"Ich glaube daran!" Sagte Taiji ernst.
 

"Shinya wird die Korrespondenz nämlich nur billigen wenn auch Yoshiki-sama den Kontakt zu euch wünscht. So wie ich es auch bei euch tun würde!"
 

"Mach dir keine Gedanken," sagte Taiji sicher "Er liebt mich! Ich bin mir ganz sicher. Mach dich jetzt bitte an die Arbeit und bereite Pergament und Tusche für mich vor." Die nickte abermals und verließ eilig Taijis Gemächer um das Arbeitszimmer herzurichten.
 

Taiji legt seine Gewänder an und kämmte sein Haar. Seine Gedanken formten schon die Worte die er in ein paar Momenten zu Papier bringen würde.
 

**********
 

Shinya lunste um die Ecke in den Garten. Er war sehr darauf bedacht, dass Yoshiki ihn nicht bemerkte, denn Yoshiki hatte ihn gebeten ihn allein zu lassen. Shinya ließ den Kopf hängen. Nie hatte er seinen Meister in solcher Verfassung gesehen.
 

Yoshiki saß unter dem Kirschbaum und weinte. Er wusste nicht was er anderes machen sollte. Er versuchte, am Abend nach seinem Treffen mit Taiji wieder in den Tempel zu kommen, aber er scheiterte am Zorn seines Vaters, der seine übermäßige (in diesem Fall vorgespielte) Trauer für unangebracht hielt. Seit dem verbrachte Yoshiki jede Nachte hier im Garten, versuchte sich an jede Einzelheit des Treffens zu erinnern und sie erneut zu durchleben. Jedes Mal musste er weinen und es schien als ob seine Tränen nie versiegen würden. Yoshiki hatte seine Trauer Shinya gebeichtet, ihm erzählt von seinem ersten Kuss und von der neuen Liebe in seinem Herzen für die er keine Hoffnung sah.
 

Shinya schreckte hoch als ihn jemand von hinten an die Schulter griff, als er wieder um die Ecke spähen wollte. Einer der Diener stand hinter ihm und blickte ihn mit seinen großen unschuldigen Augen an.
 

"Bei den Göttern Miyabi, wie kannst du mich nur so erschrecken?" Shinya legte die Hand auf Miyabis Schulter "Was ist denn?"
 

"Ein Mann wünscht euch zu sprechen. Er hat eine Nachricht für euch. Ich habe ihn in eure Privatgemächer geführt." Sagte Miyabi stolz.
 

"Miyabi, wie konntest du nur?! Ich habe dir doch gesagt, dass ich niemanden in meinen privat Räumen haben möchte."
 

"Ich habe gedacht es wäre in Ordnung." Sagte Miyabi verwirrt. "Denn es ist der junge Mann mit den roten Haaren der euch immer sehr oft besuchen kommt!" Shinya wurde rot. Was machte Die hier? Sie waren doch gar nicht in dieser Woche verabredet. Langsam fing Shinya an sich Sorgen zu machen.
 

"Ach so ist das... Gut gemacht Miyabi!" Shinya eilte zu seinen Gemächern und ließ den kleinen Miyabi einfach ohne ein weiteres Wort zu sagen stehen. Mit jedem Schritt den er machte wurde seine Angst größer und noch nie kam ihm der Weg zu seinem Privatgemach so lang vor.
 

Shinya riss die Schiebetür auf und Die schreckte aus seinen Gedanken. Shinya schloss hastig die Tür und noch bevor Die etwas sagen konnte warf sich Shinya in seine Armen.
 

"Oh Die, dir geht es gut! Ich habe mir solche Sorgen gemacht." Shinya schmiegte sich an Die der ihm sanft über das Haar strich.
 

"Beruhige dich Shinya. Mir geht es gut." Die küsste ihn leicht auf die Lippen um ihn zu beruhigen.
 

"Was machst du dann hier?" Fragte Shinya direkt und blickte Die in die Augen.
 

"Ich habe einen Brief für deinen Meister!" Sagte Die und zog ein Pergament aus seiner Tasche. Er gab es Shinya in die Hand.
 

"Von wem ist es?"
 

"Es ist von meinem Meister! Ich möchte dich bitten es Yoshiki-sama zu geben."
 

"Warum?" Fragte Shinya verwirrt "Warum sollte der Sohn des Saidaijins meinem Meister schreiben?" Shinya blickte in Dies Augen und es war als konnte er die Antwort in ihnen lesen. Erschreckt wich er zurück. "Nein ... er ist es!! Er ist der Mann von dem Yoshiki-sama erzählt hat! Sein nächtliches Treffen, seine große Liebe." Shinyas Worte wurden immer leiser bis sie nur noch ein Flüstern waren. Bei den letzten Worten hellte sich Dies Gesicht merklich auf und lächelte Shinya an.
 

"So scheint es wohl zu sein." Sagte Die fröhlich. Shinya starrte ihn entgeistert an, als hätte er sich Die Worte nur eingebildet.
 

"Wie kannst du nur so etwas sagen. Die Beiden werden nie glücklich sein können. Nie zusammenleben können. Es sind nicht Diener wie wir. Und selbst unsere Liebe könnte unser Todesurteil sein...." Shinya begann zu schluchzen. "Wir zwei..." Die konnte einfach nicht mit ansehen wie sich sein Liebster quälte, er beendete Shinyas Worte mit einem Kuss und zog ihn dann in seine Arme. Shinya Körper zitterte in Dies Armen.
 

"Bitte Liebster, quäle dich doch nicht so." Er fuhr mit der Hand über Shinyas Rücken und beruhigte ihn so, stetig flüsterte er ihm Liebeserklärungen ins Ohr, wiegte seinen Körper, bis Shinya sich wieder gefangen hatte. Shinya sah Die mit verweinten Augen an. Die fasste einen Entschluss. "Shinya ..." Er sah seinem Geliebten dabei tief in die Augen, während seine Seele Mut ansammelte diese Worte über die Lippen zu bringen. "Ich ... Taiji-sama weiß von uns!"
 

Es war als würde alle verbliebene Farbe aus Shinyas Gesicht weichen. Aber Die schüttelte sofort den Kopf, nahm seinen Geliebten in die Arme und beruhigte ihn:
 

"Nein, du brauchst dir keine Sorgen zu machen Shin-chan. Taiji-sama war nicht böse. Er hat sich für mich gefreut. Wir haben seinen Segen." Die lächelte Shinya an, der ein letztes Mal schniefte, bevor er Die mit großen glücklichen aber immer noch verweinten Augen ansah.
 

"Ist das wahr?" Fragte Shinya ungläubig. Die nickte nur.
 

Shinya lachte kurz dann küsste er Die ungestüm auf die Lippen, küsste sein Gesicht und seinen Hals. Und flüsterte:
 

"Ich bin ja so glücklich." Nach dem die Beide sich eine Weile liebkost hatten brach Die die Stille:
 

"Wirst du den Brief überbringen." Shinya sah Die an. Er wusste wie viel ihm sein Meister bedeutete und er nickt kurz. Ein Lächeln kam über Dies Lippen und er überreichte Shinya den Brief. Er erwiderte sein Lächeln.
 

"Ich werde alles tun, damit Yoshiki-sama wenigstens ein bisschen Glück erfahren kann!"
 

**********
 

Yoshiki sah kurz auf als Shinya sich ihm leise näherte. Seine Augen waren voll von Tränen und sie blicken traurig hinter seinen Haaren hervor, die ihm achtlos ins Gesicht hingen. Shinya setzte sich neben ihn.
 

"Ich habe dir doch gesagt, dass ich allein sein möchte Shinya. Nimm es mir bitte nicht übel." Yoshikis Worte, waren voller Trauer. Er blickte in Shinyas Gesicht und wunderte sich über dessen fröhlichen Lächeln. Vielleicht hatte Shinya mal wieder Besuch von seinem Geliebten bekommen. Allein der Gedanke daran, das Yoshiki nicht so wie Shinya seinen Geliebten sehen konnte, ließ sein Herz schmerzen. Erst ein paar Momente später bemerkte Yoshiki den Brief der auf Shinyas Schoß lag.
 

"Ich habe einen Brief für euch Yoshiki-sama!" Sagte Shinya mit glücklicher Stimme.
 

"Ja, ist es denn wichtig?" Yoshiki konnte sich den fröhlichen Ton in Shinyas Stimme einfach nicht erklären.
 

"Er ist von dem Mann, den ihr im Gion-Tempel getroffen habt!!" Bei diesen Worten konnte Yoshiki nur noch den Kopf schütteln. War es wirklich wahr? Hatte ihn sein Liebster, dessen Namen er noch nicht mal kannte ihn wirklich gefunden?
 

"Wie??" War alles das Yoshiki sich traute zu sagen.
 

"Ich weiß nicht ob die Nachricht für euch nicht zu schockierend ist, aber euer Liebster ist Taiji-sama, der Sohn des Saidaijins Fujiwara!"
 

Yoshiki hörte zum ersten Mal den Namen seines Liebsten und es war alles was er aufnahm. Er verschloss den Namen tief in seinem Herzen, presste die Hände auf die Brust und atmete tief durch. Als seine Augen sich wieder öffneten, sah Shinya in ihnen keine Traurigkeit mehr, nur Liebe und absolutes Glück.
 

"Taiji." Flüsterten Yoshiki leise und seine Wangen erröteten leicht. Shinya sah seinen Meister an und hätte am liebsten geweint. Alle Sorgen waren von ihm abgefallen, als er das verliebte Lächeln in Yoshikis Gesicht sah. Yoshiki wischte sich mit dem Ärmel seines Kimonos die letzten Tränen vom Gesicht, dann wand er sich an Shinya:
 

"Es ist mir egal wer er ist! Wichtig ist nur das wir uns endlich gefunden haben." Yoshiki nahm den Brief von Shinya entgegen. Einige Zeit hielt er ihn nur in der Hand, streichelte über das weiche Papier, bis er das Siegel aufbrach und den Brief auffaltete.
 

Die schwarze Tuscheschrift leuchtete, wand sich elegant auf dem Papier, schmiegte sich daran, liebte es zärtlich. Yoshiki blickte Momente lang einfach nur auf den Brief, bewunderte das Gesamtbild ohne ein Wort zu lesen. Erst nachdem er sich von dem Anblick des Briefes losreißen konnte, begann er ihn langsam zu lesen. Dabei hörte er in seinen Gedanken Taijis Stimme sprechen.
 

Yoshiki mein Liebster,

endlich habe ich dich gefunden.

Jetzt da du diesen Brief liest wirst du wissen wer ich bin,

so wie ich weiß wer du bist!

Ich will, dass du weißt das es mir egal ist aus welchem Hause du kommst,

wichtig ist nur für mich, dass ich dich liebe und das du mich liebst.

Ich hoffe es geht dir genauso!

Ich liebe dich Yoshiki,

seit jener Nacht als wir uns trafen bin ich ohne dich nicht mehr vollständig,

denn, ich habe mein Herz bei dir gelassen,

seit diesem Augenblick denke ich nur noch an dich,

and deine wunderschönen Augen,

an dein schüchternes Lächeln,

an deine liebevollen Worte,

Ich möchte bei dir sein,

dich in meinen Armen halten

und dir immer wieder sagen was du für mich bedeutest,

dass ich dich liebe,

dich vergöttere,

für dich durch die Hölle gehe,

und für dich sterbe.

Ich hoffe wir können uns bald sehen,

ich sehne mich nach dir.
 

Ich bin in Gedanken immer bei dir,

ewig dein

Taiji
 

Yoshiki las den Brief mehrere Male, bis er sich von den Worten losreißen konnte. Mit den Fingerspitzen fuhr er sanft über den Namen am Ende des Briefes, ein Lächeln auf seinen Lippen.
 

"Ich werde sofort eine Antwort schreiben!" Sagte Yoshiki zu Shinya und erhob sich. Er blickte auf Shinya hinab, der immer noch im Gras kniete. "Sag mir Shinya, ist der Bote noch da, der den Brief gebracht hat?" Shinya sah fragend zu seinem Meister hoch und nickte nur. "Dann bring ihn in meine Gemächer. Ich will ihm die Antwort selbst übergeben." Yoshiki konnte sehen wie Shinya der Schreck durch die zarten Glieder fuhr. "Der Bote," sagte Yoshiki fast im Flüsterton zu Shinya "es ist der rothaarige Mann, nicht wahr? Dein Geliebter!" Shinya lies den Kopf sinken und nickte leicht. "Ach, werde ich ihn endlich kennen lernen können, ich freue mich schon! Wie heißt er denn?" Shinya blickte seinen Meister verwundert an, bis er antwortete:
 

"Daisuke! Mein Die-chan!" Die letzten Worte waren nur geflüstert, Shinyas Wangen waren in ein leichtes Rot getaucht.
 

"Ah, Die also. Komm Shinya! Hilf mir mich umzuziehen. So möchte ich deinen Die nicht empfangen." Yoshiki nahm Shinya bei der Hand und beide kicherten. Zusammen gingen sie ins Haupthaus.
 

**********
 

Yoshiki schrieb eine Antwort in seiner schönsten Schrift. Nachdem er den Brief beendet hatte tupfte er ein paar Tropfen des Parfüms darauf, dass er an jenem Abend anhatte, an dem sie sich getroffen hatten.
 

Yoshiki empfing Die voller Neugier und er war von dem jungen Mann, der trotz seines dominanten und starken Aussehens fröhlich und zärtlich zu sein schien, sehr angetan. Yoshiki übergab Die den Brief, der ihn mit hochroten Wangen entgegennahm. Yoshiki musste kichern. Er löste zum Schluss sein Haarband und gab es Die als Geschenk für Taiji mit.
 

Die versicherte er würde alles zur vollsten Zufriedenheit Yoshikis erledigen und machte sich sofort auf die Nachricht zu überbringen.
 

**********
 

Kapitel 6

*****
 

hide schlenderte zwischen den Häusern und Ställen des Palastes herum. Er war wie üblich um diese Uhrzeit auf dem Weg zurück nach Hause von seinem Nachtdienst. Plötzlich hörte er Stimmen die ihm bekannt waren eine Ecke weiter. Als er sie nach kurzem Nachdenken Einordnen konnte rannte er auf sie zu.
 

Er sah gerade noch wie Sugizo den Diener J an der Schulter verletzte. J stöhnte laut auf. Drei andere, ihm unbekannte Männer, die hinter Sugizo gestanden hatten ergriffen die Flucht. Einer davon hielt sich den Arm, aus dem Blut tropfte.
 

hide sah das J sich die blutende Schulter hielt und nur mit Mühe das Schwert in der anderen Hand halten konnte. Ryu stand schützend vor ihm, das Schwert fest in beiden Händen.
 

Sugizo stand vor Ryu, das Schwert, von dem J's Blut tropfte locker in der rechten Hand, ein Lächeln auf seinen Lippen. Da die Fujiwara-pagen geflohen waren stand nur noch Kaoru hinter Sugizo, das Schwert war zwar noch in der Scheide, aber seine Hand lag wachsam auf dem Griff.
 

hide überlegte nicht lange. Er zog sein Schwert und stellte sich zwischen Sugizo und Ryu, sein Gesicht ernst und in seinen Augen glühte der Hass.
 

"Was machst du hier?" Fragte hide giftig und zeigte mit der Spitze seines Schwertes direkte in Sugizos Gesicht.
 

"Das gleich könnte ich dich fragen." Sugizos Stimme war hasserfüllt und die Kampfeslust funkelte wieder in seinen Augen. Lange sahen sich die Beiden bloß an, schätzten die Situation ein. Die Stille war bis zum zerreißen gespannt, bis die Beiden aufeinander losgingen.
 

Es gab einen schreienden Ton als ihre Klingen aufeinander trafen und übereinander rieben. Ryu wich sofort ein Stück zurück und stieß den verwundeten J um. Kaoru sah voller Entsetzten in die Gesichter der beiden kämpfenden Männer, die hasserfüllt waren und den denen die Lust zu töten auf die Stirn geschrieben stand.
 

Plötzlich zog Kaoru sein Schwert und stürzte sich in den Kampf. Er zog den nichtsahnenden Sugizo am Kragen nach hinten, riss ihn weg von hides Schwert, so dass er zu Boden fiel. Kaoru stellte sich zwischen die Beiden das Schwert in hides Richtung zeigendend.
 

"Euch beide hat wohl der Verstand verlassen!" Zischte Kaoru zornig, "Euch ist wohl nicht klar was passiert wenn den kaiserlichen Wachen der Kampfe hier bekannt wird. Wir werden uns alle vor dem Kaiser verantworten müssen. Schlimm genug das dieses Dinerpack die Vorschriften verletzt," Kaoru deutete mit seinem Schwert auf J und Ryu "Aber von euch beiden hätte ich ein bisschen mehr Verstand erwartet."
 

hide ließ sein Schwert sinken, und blickte ärgerlich auf die Diener J und Ryu. Ryu der den verletzten J in den Armen hielt, bemerkte hides bösen Blick und entgegnete sofort:
 

"Wir haben keine Schuld!! Diese Fujiwaras haben den Streit angezettelt, und ..." Ryu Stimme erstarb als ihn Kaorus Blicke trafen.
 

"Narren!" Sagte Kaoru forsch "Nur weil andere anfangen, lasst ihr euch zu einem Kampf anstacheln, als ob euch diese Entschuldigung vor dem Kaiser retten würde."
 

Sugizo hatte sich währenddessen wieder aufgerichtet und sein Schwert in die Scheide gesteckt. Er griff nach Kaorus Schulter und sagte:
 

"Lass uns hier verschwinden!!" Kaoru nickte kurz, dann steckte auch er sein Schwert weg. Er blickte noch ein letztes Mal auf hide, dann verschwand er mit Sugizo in der Dunkelheit.
 

hide war sich nicht sicher wie lange er den Beiden hinterhergesehen hatte. Er wurde erste aus seinen Gedanken geschreckt, als Ryu ihn beim Namen rief.
 

"hide-sama?" Ryus Stimme klang weitentfernt in hides Ohren, und es dauerte einige Zeit bis er sich zu Ryu umdrehte. "hide-sama!" Doch hide sah nur auf Ryu und J und es war als ob sein Blick durch sie hindurchgehen würde. Dann erst, nach einigen Momenten sprach er zu Ryu:
 

"Geh! Und kümmere dich um deinen Freund. Verschwindet schnell, bevor euch die Wachen des Kaisers sehen." Ohne ein anderes Wort zu sagen verschwand er ebenfalls. Ryu starrte ihm einige Momente hinterher.
 

**********
 

Wie schon viele Male vorher, trugen hides Beine ihn ins nirgendwo. Er wusste nicht ob er erst ein paar Minuten gelaufen war oder schon Stunden. Als er schließlich, wie aus einer Trance zu sich kam, fand er sich im in den Palastgärten wieder.
 

Er lehnte sich gegen einen Baum und schloss die Augen. Keine Sekunde später fiel er auf die Knie und fing an hemmungslos zu weinen. Die Tränen rannen ihm über die Wangen und er konnte sie nicht stoppen. Er griff sich an die Brust, sein Herz schmerzte.
 

hide biss sich ins innere der Lippen, so stark das Blut in seinen Mund floss. Er führte seine Hand an seine Wangen und fühlte das kühle Nass der Tränen auf ihnen. Mit einem harten Schlag ins Gesicht wischte er sich die Tränen weg. Sein Herz war schwer. Keiner seiner Gedanken war frei, jeder einzelne drehte sich um IHN, und dafür hasste er sich.
 

Wieder presste er seine Hände auf die Brust. Er konnte sein Herz in seiner Brust schlagen fühlen und wieder konnte er nicht glauben, dass dieses verräterische Herz seines war. Dieses Herz, dass sich an jemanden verlor den er hassen müsste. Dieses Herz, das mit dieser falschen und verräterisch Liebe seine Gedanken und Träume vergiftete. Wenigstens sein Herz konnte hide hassen, und sich Selbst, weil er sich nicht für stark genug hielt diesen Gefühlen zu wiederstehen.
 

hide ballte seine rechte Hand zur Faust und begann mit voller Wucht immer wieder gegen den Baumstamm zu schlagen an dem er lehnte. Der Schmerz beruhigte seine Gefühle, klärte seine Gedanken. Als er das Blut an seinem Arm entlanggelaufen sah, hielt er mit den Schlägen inne. Er sah mit tränenden Augen auf die Wunde an seiner Hand und lächelte. Das rote Blut tropfte auf seine andere Hand und er verrieb es zwischen seinen Fingern.
 

"Ich hasse ihn!" Flüsterte er leise vor sich hin. Seine Augen starrten immer noch auf das Blut in seinen Händen.
 

"Ich hasse ihn!" sagte noch mal etwas lauter...
 

"Ich hasse ihn! Ich hasse ihn! Ich hasse ihn! Ich hasse ihn! ..." mit jedem mal, mit dem er diese Worte aussprach wurde seine Stimme lauter, bis er sie in die Dunkelheit schrie. Erneut brachen Tränen aus seinen Augen und seine Stimme erstarb in einem lauten Schluchzen. hide weinte.
 

"Ich hasse ihn! Ich hasse ihn. Ich hasse..." er schluchzte die Worte vor sich hin wie eine Gebetsformel, bis die schmerzhafte Wahrheit über seine Lippen kam:
 

"Ich liebe ihn! Ich liebe ihn ... Ich liebe dich, Sugizo!"
 

**********
 

tbc.
 

soooo ....

das war der zweite Teil.

Hier schon mal ne warnung für den nächsten Teil:

In dem wird es eine lemon geben, das heißt soweit ich das verstanden habe,

dass ich die Geschichte dann als Adult werten muß ...

peil die Seite noch net so ganz ... xsighx

Freu mich auf eure Kommentare. xsmilex



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2003-08-25T01:28:15+00:00 25.08.2003 03:28
Schön! Wirklich einfach nur schön! Ich liebe diese Geschichte. Wie du die Gefühle der Charaktere beschreibst ist wirklich umwerfend. Und auch wie sie agieren! Es ist teilweise etwas OOC (soweit man ds bei realen Personen überhaupt beurteilen kann) aber doch nachzuvollziehen. Und man kann sich in jede einzelne Person hineinversetzen! Das ist dir wirklich super gelungen!! Meine Lieblnge sind bis jetzt Yoshiki und Sugizo. ^^ Und der kleine Miyabi...^^ Schade dass Kyo nicht vorkommt. Baust du ihn irgendwann noch in die Story ein? Naja, ich hätte noch eine bitte: Kannst du mir den nächsten Teil schicken? Ich komm nicht dran. -.-° Wäre echt lieb von dir! *hundeaugen mach*
Meine E-mail ist KuroNoTamashii@gmx.de . Vielen Dank schonmal,

Mika-chan
Von: abgemeldet
2002-09-24T18:07:45+00:00 24.09.2002 20:07
^___^ so jetzt hab ich auch den zweiten gelesen! ^^
Wann kommt der nächste? *smile*
Es ist wirklich so... mir gefällt, wie du schreibst. Anscheinend mag ich sowas romantisches ^^;;;
Wie du Yoshiki darstellst, ist bezaubernd... v.a. folgende Stelle: "Die schlanken Arme um diesen zarten Körper, schützend und doch hilflos, das Gesicht stolz und doch hilfesuchend."
Und was mich noch sehr beeindruckt hat... die Beschreibung von Hide und dessen Gefühle...jetzt am Ende... wunderschön und schmerzlich glaubhaft.
^^ Ich freu mich auf den nächsten ^^ nicht nur wegen der lemonscene ^^
mata
Elia


Zurück