Zum Inhalt der Seite

La collection

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Geisterbahn

Huhu! ^^ Öhm, liest das überhaupt jemand? Ja? Okay. ^^ Also, das wär dann meine erste KG. Würde mich sehr über Kommis freuen.
 

------------------------------
 

Anna seufzte. Warum nur bekam sie so wenig Taschengeld? Ihre Eltern waren doch eigentlich sehr vermögend.

Es war ein warmer Nachmittag und sie streifte über den Festplatz. In den nächsten drei Wochen fand hier ein Rummel statt.

Sie steuerte die Geisterbahn an, um zu sehen, ob sie sich eine Fahrt überhaupt leisten konnte.

Auf dem Weg dorthin merkte sie, dass die Menschenmenge gerade weitaus größer geworden war, doch sie dachte sich nichts dabei. Jemand rempelte sie so an, dass Anna strauchelte und fast fiel und als sie sich umdrehte, um sich zu beschweren, war dort niemand mehr, der sie angerempelt haben könnte. Verwundert ging sie weiter.

Am Fahrkartenverkauf hing neben einem Preisschild noch etwas anderes.

Dort stand dick und fett "Aushilfe gesucht". Ihre Augen begannen zu leuchten. Hier konnte sie doch sicher wunderbar ihr Taschengeld aufbessern. Siegessicher grinsend stellte sie sich in der Warteschlange an. Während sie wartete, kam ihr in den Sinn, dass sie ja eigentlich noch nie einen derart ausgefallenen Job angenommen hatte und auch keinen kannte, der so etwas gemacht hatte. Aber Anna brauchte Geld. Und wenn das bedeutete, dass sie in einer Geisterbahn arbeiten musste, dann würde sie dies in Kauf nehmen.

Endlich war sie an der Reihe.

Sie zeigte auf das Schild. "Sie suchen doch eine Aushilfe, oder?"

Der Mann hinter dem Tresen zuckte mit den Schultern.

"Tut mir leid, aber wir haben die Stelle gerade vergeben. Du hättest zehn Minuten eher kommen müssen."

"Na gut", sagte sie, "trotzdem vielen Dank."

Etwas enttäuscht ging sie nach Hause. So ein Job entging einem schließlich nicht jeden Tag.
 

Es war bereits eine Woche vergangen, als Anna von ihrem besten Freund Tobias auf den Rummel geschleppt wurde.

"Lass uns eine Runde fahren", schlug er vor. Dabei zeigte Tobias auf die Geisterbahn.

"Muss das sein?", fragte Anna.

"Da fragst du noch", spottete ihr bester Freund und zog sie in die Schlange. Als sie an der Reihe waren, erkannte der Mann am Tresen Anna wieder.

"Du, Mädchen", sagte er.

"Ja?"

Er lächelte. "Ich habe gute Nachrichten für dich. Der Aushilfsjob ist gerade wieder frei geworden, weil der Junge sich umentschieden hat. Falls du also immer noch hier aushelfen willst-"

Anna nickte begeistert. "Das wäre super."

"Du kannst morgen anfangen - um 16 Uhr."

"Vielen, vielen Dank", rief Anna.

"Na dann geben Sie uns mal zwei Fahrkarten, bitte", mischte sich Tobias ein.

Der Mann schob ihnen zwei Karten zu. "Die schenk ich euch!"

"Danke!" Jetzt grinste auch Tobias.

Nach der Fahr meinte er: "Ein Job in einer Geisterbahn? Darauf kommt aber auch nur die Anna!"

Sie pikste ihm in die Seite, er legte einen Arm um sie.

"So ne verrückte Freundin wie ich hat wohl keiner."

"Spinner", gab Anna zurück. Aber sie lachte.
 

Annas erster Arbeitstag begann. Es war ein stürmischer Nachmittag. Und da es schon Herbst war, fingen die Blätter bereits an, von den Bäumen zu fallen. Sie wurden vom Wind nur so durch die Luft geschleudert und vollführten einen wilden Tanz über den Köpfen der Rummelbesucher.

Eine merkwürdige Stimmung hatte sich verbreitet. Man konnte fast schon von einer schlimmen Vorahnung sprechen. Nun nieselte es.

Anna sollte zunächst den Boden in der Geisterbahn fegen. Dorthin hatte sich bereits ein ganzer Laubwald verirrt. Also schwang sie im Halbdunklen den Besen und freute sich schon auf ihre ersten eigens verdienten Dollar.

Glücklicherweise hatte sie keine Angst in der Geisterbahn. Rechts von ihr stand ein Furcht erregend aussehender kleiner Junge. Seinem halbnackten Körper fehlte ein Arm, der anscheinend abgerissen worden war und widerliche Insekten hatten sich in seinen Bauch gebohrt. Eine tiefe Narbe durchzog sein ganzes Gesicht, sein Mund war weit geöffnet und seine braunen Augen - die das einzig "Warme" an ihm waren - sahen Anna an, als wollten sie sagen: "Bitte hilf mir!"

Es war Anna bisher nie aufgefallen, wie täuschend echt der Kleine aussah. Doch ein wenig angewidert drehte sie sich weg und schwang weiter den Besen.

An der nächsten Ecke hielt sie plötzlich inne. Lag da nicht etwas? Sie kam näher. Und noch ein Stückchen näher. Es waren zwei Beine. Das Mädchen schauderte. Dennoch konnte sie nicht anders und zog an ihnen...

Sie taumelte augenblicklich ein paar Schritte rückwärts. Da lag ein Junge. Er war tot. Man hatte ihm dreimal in den Kopf geschossen.

Erst jetzt konnte Anna schreien. Ihr Schrei hallte durch die ganze Geisterbahn. Auf dem Dach flog eine Krähe kreischend davon. Das war ein Alptraum! Das konnte nur ein Alptraum sein.

Der Ton in der Geisterbahn wurde eingeschaltet. Zu hören war nun das laute Lachen des Teufels.

Mit zusammengebissenen Zähnen stand Anna da und hielt sich die Ohren zu. Musste das jetzt anfangen? War sie nicht schon traumatisiert genug?

Im nächsten Moment wurde ihr ein Messer in den Rücken gestoßen. Sie fiel zu Boden und war augenblicklich tot.
 

Der Mann, der die Karten verkaufte, rückte seinen Hocker zurecht und legte zwei Fahrkarten auf den Tresen, die zwei kichernde Mädchen dankend annahmen. Dann hängte er, fast liebevoll, ein Schild auf. Ein Schild mit der Aufschrift "Aushilfe gesucht"...
 

------------------------------
 

Ende

Untitled

Eine etwas neuere KG.
 

-----------------
 

Kevin Jonas war nicht gerade jemand, den man als sonderlich hübsch einstufen könnte. Bekannt an seiner Schule war er durch eben all das geworden, was für alle als negativ galt. Er war ein Streber, ein Schleimer. Und stand kurz vor dem Abitur, während viele andere seiner Altersstufe kläglich zu scheitern drohten. Kevin liebte seinen Computer mehr als seine Eltern und verbrachte die meiste Zeit des Tages vor dem Bildschirm. Und das Wort "gepflegt" müsste er im Fremdwörterbuch suchen.

Nun hatte sich Kevin aber heftig in Mila verknallt. Diese, nur mit ihren Freundinnen unterwegs, hatte ihn aber noch nicht einmal bemerkt.

An ihr faszinierte ihn so einiges. Vor allem aber, dass sie nicht so ein albernes, ewig kicherndes Kleinkind war. Ja, Mila war da ganz anders. Kevin konnte sich nicht erinnern, je ein hübscheres Mädchen gesehen zu haben. Im Moment hatte sie keinen Freund, das wusste er aus vertraulichen Quellen. Wie aber sollte er an so etwas Wunderbares rankommen? Wie könnte er es nur schaffen, sie für sich zu gewinnen?
 

Es war Donnerstag und die Schule war gerade zu Ende. Heute wollte er es wagen. Kevin passte Mila am Haupteingang ab.

"Hey, hättest du vielleicht Lust, mit mir eine Cola trinken zu gehen?"

Mila sah ihn schief an.

"Nee, du. Sorry!"

Und somit ließ sie ihn stehen.

Das wiederholte sich einen ganzen Monat lang. Doch Kevin gab nicht auf. Eines Tages aber sagte sie ihm zu. Wie sie zu diesem Wandel gekommen war, das wusste Kevin nicht. Aber er war sicher, dass sie seine Gefühle erwidern würde.
 

Ungeduldig sah Kevin auf die Uhr. Eine gute Stunde wartete er jetzt schon. Keine Spur von seiner Angebeteten. Sollte sie ihn etwa wirklich versetzt haben?

Hatte sie. Er aber wollte das nicht wahrhaben. Sicher hatte Mila sich nur extrem verspätet.

Also stand er von der Bank auf, an der sie sich treffen wollten und ging ihr entgegen. Sie wohnte in der Innenstadt, das wusste er ja.

Er ging vorbei an Geschäften. doch die bunten Schaufenster interessierten ihn wenig.

Schließlich wollte er nur zu Mila. Seine Gedanken waren bei ihr. Ständig.

Plötzlich blieb er stehen. Der Anblick, der sich ihm bot, schnürte ihm schier die Kehle zu. Da saß sie - an einem weißen Tisch vor einem Café. Und sie war nicht alleine. Neben ihr saß ein Junge. Kevin erkannte ihn. Es war der Typ, der in der bekanntesten Band der Stadt Gitarrist war. Finn. Die beiden verstanden sich recht gut. Zu gut, wie Kevin fand. In seinem Hals bildete sich ein Kloß, der wuchs und wuchs.

Sie hat dich versetzt. Sie wollte gar nicht dich treffen. Sie... sie liebt dich nicht.

Mehr konnte er nicht denken. Und er sah nur dieses schreckliche Bild vor seinen Augen. Mit einem Mal war sein Gesicht klitschnass. Von seinen Tränen. Er drehte sich weg. Lief. Wusste nicht, wohin. Wollte einfach nur weg. Nicht mehr daran denken. Es vergessen. SIE vergessen.

Am nächsten Tag in der Schule konnte er seltsamerweise alles vertuschen. Niemandem fiel etwas Ungewöhnliches an ihm auf. Doch Kevin hatte einen Plan.

Nach Schulschluss bot er Mila an, sie nach Hause zu fahren. Sie entschuldigte sich, dass sie nicht zum Treffen erschienen war, Kevin aber winkte nur ab. "Schon okay."

Ihr fiel ein, dass sie noch jemanden abholen wollte. Er war einverstanden, da er sicher war, um wen es sich handelte.

Und er sollte Recht behalten. Vor Finns Haus hielt er seinen weißen, schon etwas klapprigen VW Polo an. Sein "Alptraum" begrüßte Kevin freundlich und setzte sich zu Mila auf die Rückbank. Während er weiterfuhr, behielt er die beiden im Rückspiegel argwöhnisch im Auge. Beim nächsten McDonalds hielt er.

"Ich hol mir kurz was zu essen", sagte er und stieg aus.

Finn und Mila waren also allein im Auto. Die Funken sprühten nur so zwischen ihnen. Sie sahen sich intensiv in die Augen, Mila versank schier in Finns blauen Augen. Bis sie auf einmal schwer schluckte.

"Hörst... hörst du das auch?"

"Nein, was?", fragte Finn.

"D-das Ticken!"

Sie hatte eine schreckliche Vorahnung. Finn sprach sie aus.

"Bombe! RAUS HIER!"

Sofort schnallten sie sich ab, rissen die Autotür auf, packten die Hand des Anderen und rannten los. Nur weg vom Auto. Bloß weg! Wer konnte schon ahnen, wieviel Zeit sie noch hatten?

Aus der Ferne hörten sie jemanden brüllen: "Wenn ich dich nicht krieg, kriegt dich keiner!"

Neben Mila klappte Finn auf einmal bewusstlos in sich zusammen.

Sie schrie auf, kniete sich neben ihn und schüttelte ihn. Schrie immer wieder seinen Namen. Aber er rührte sich nicht.

Just in dem Moment explodierte das Auto. Und um Mila herum wurde es schwarz.
 

Als sie zu sich kam, lag sie in einem Krankenhausbett. Gerade kam eine Krankenschwester herein, um nach ihr zu sehen.

"Oh, Sie sind ja wach. Wie fühlen Sie sich?"

Mila antwortete: "Es geht mir gut. Bitte, wo liegt Finn Schwarz? Ich muss sofort zu ihm!"

Die Schwester erklärte ihr den Weg.

Finn war noch nicht wieder aufgewacht. Mila setzte sich an sein Bett und hielt seine Hand. Er hatte irgendetwas an den Kopf bekommen, noch bevor das Auto explodiert war. Warum nur hatte Kevin so etwas getan? Nie hätte sie ihn für so einen Psychopathen gehalten.

"Ich wollte mich ja mit ihm treffen", dachte sie, "aber nur, um ihm zu erklären, dass er sich nichts erhoffen soll. Auf dem Weg dorthin bin ich auf Finn gestoßen und er hat mich auf einen Moccaccino eingeladen. Ich hab ihn dabei total vergessen. Er muss uns ja irgendwie gesehen haben..."

Und das Schlimmste: Finn und sie wären jetzt tot...

Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie drückte Finns Hand fester. Hoffte, dass er bald aufwachen würde. Denn sie hatte ihm noch so viel zu sagen. Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten und sie flossen ihr Gesicht hinab.

Ihr brannte nur eine Frage auf der Seele: Wie kann ein Mensch nur so krank sein?
 

-----------------

-Gedanken-

Ein paar Gedanken, die mir in einer dunklen Stunde gekommen sind...
 

-------------------------------------------
 

Ein zerschlagener Spiegel.

In den Scherben sitzt ein Mädchen.

Blut.

Leere, traurige Augen.

Bleiches Gesicht.

Und nur eine Frage brennt in ihr: Warum?

Warum tut man ihr sowas an?

Weshalb verletzt man sie so?

Und lässt sie dann allein.
 

~*~*~*~*~*~
 

Nur ein falsches Lachen

ein kritischer Blick

ein einziges verletzendes Wort

kann schon ausreichen

um einen Menschen

zu zerbrechen
 

~*~*~*~*~*~
 

Wenn du eines Tages allein bist

niemanden mehr hast

selbst dann weißt du noch nicht

wie sich jemand fühlt

der sein ganzes Leben lang

allein war
 

-------------------------------------------
 

Bitte sagt mir, was ihr davon haltet.

Wenn du...

Mal wieder was Neues von mir - und zwar ein Gedicht, da ich ja öfters mal sowas schreiben sollte. ;)

Das ist für einen ganz besonderen Menschen...
 

------------------------------
 

Wenn du nicht mehr redest

Dann rede auch ich nicht mehr

Weil du der bist, mit dem ich reden will
 

Wenn du nicht mehr lachst

Dann lache auch ich nicht mehr

Weil du der bist, mit dem man richtig lachen kann
 

Wenn du nicht mehr hier bist

Dann will auch ich nicht mehr hier sein

Weil du der bist, mit dem ich hier sein will
 

Und wenn du nicht mehr lebst

Dann will auch ich nicht mehr leben

Weil ich nur für dich lebe

Um immer für dich da zu sein
 

------------------------------
 

Das wars. Büüütte Kommis! *liebguck*

Liebeskummer

ein neues Gedicht von mir... im Krankenhaus geschrieben...
 

----------------------------
 

Sie sieht so kraftlos aus

Wie sie da steht

Man hat ihr den Boden

Unter den Füßen weggezogen

Es ist als hätte man ihr

Allen Mut genommen

Kalt sind ihre Augen und leer

Augen in denen man sonst

Das schönste Glänzen sehen konnte

Sie ist so blass

Als hätte sie gerade einen Geist gesehen

Essen will sie nichts

Und trinken erst recht nicht

Lachen?

Das kann sie schon lange nicht mehr

Doch egal

Wie schlecht es ihr jetzt gehen mag

Es wird irgendwann der Tag kommen

An dem sie wieder aufrecht steht

Ihre Augen werden wieder glänzen

Sie wird dir direkt ins Gesicht lachen

Um dir zu zeigen

Wie egal es ihr ist

Dass du sie nicht liebst
 

----------------------------
 

würde mich über Kommis freuen

Illusionen

noch ein kurzes Gedicht von mir aus der Krankenhauszeit... is für eine bestimmte Sache geschrieben... hihi ^^
 

----------------------------
 

Gib es doch endlich zu!

Du willst was von ihm.

Ich kenne alle deine Sehnsüchte.

Und ich sehe doch, wie du ihn immer ansiehst.

Das ist keine Freundschaft mehr.

Wenn er da ist, bist du am liebsten mit ihm alleine.

Und deine Augen sagen doch, was du willst.

Du willst ihn berühren.

Seinen Atem auf deiner Haut spüren.

Und wenn er spricht, hängst du an seinen Lippen.

Sie sehen so weich aus, findest du nicht?

Du willst ihn doch küssen, oder?

Ihn schmecken.

Malst du dir aus, wie es weitergeht?

Denk nicht zuviel drüber nach.

All das wird nie passieren!
 

----------------------------
 

Kommis, plz ^^

Ein Tag ohne dich

Ich hab mal was anderes probiert...
 

------------------------------
 

Alles erinnert an dich.

Wenn ich morgens aufstehe, gilt mein erster Gedanke dir.

Der erste Sonnenstrahl, der in mein Zimmer fällt, erinnert mich an dein Lachen.

Ich gehe ins Badezimmer und stelle beim Blick in den Spiegel fest, dass ich wieder total verschlafen aussehe, meine Haare sind total zerstrubbelt.

Du findest das niedlich.

Aber du weißt genau, dass ich nicht niedlich sein will.

Trotzdem nennst du mich so.

Weil du mich magst.

Auch, als ich den Wasserhahn aufdrehe und das Wasser kühlend über mein Gesicht läuft, muss ich an dich denken.

Um ehrlich zu sein: Ständig denke ich an dich. Es geht gar nicht anders. Das ist ein fester Bestandteil meines Lebens.

In der Küche stelle ich fest, dass das Kakaopulver aufgebraucht ist.

Du trinkst immer nur Kaffee.

Schwarz.

Ich verstehe nicht, wie man so etwas trinken kann.

Aber wenn du mir das Frühstück ans Bett bringst und wir dann zusammen frühstücken, ist sogar der Duft von frischem Kaffee annehmbar.

Den Abwasch hinterher mache ich immer alleine.

Das ist nichts für Männer, findest du.

Macht mir nichts aus.

Die wahren Helden sind sowieso wir Frauen.

Du stellst dann meistens den Fernseher an.

MTV – was anderes gibt es bei dir nicht.

Heute bleibt der Fernseher aber aus.

Ich muss einkaufen.

Ohne Obst geht bei mir gar nichts.

Für dich ist es Bier, das immer da sein muss.

Aber Bier ist nicht lebenswichtig.

So sehe ich das zumindest.

Wir sind so unterschiedlich.

Das sagen alle.

Doch ich liebe dich und das weißt du.

Auf dem Tisch steht der leere Aschenbecher.

Es gibt wohl Dinge, die sich nie ändern.

Und eigentlich weißt du das.

Man denke da nur an deine Nikotinsucht.

Das wird sich wohl auch nie ändern – zu meinem Leidwesen.
 

Im Laden wartet die erste Hürde an diesem Tag auf mich.

Er ist komplett überfüllt, es geht weder vor noch zurück.

So gut es geht quetsche ich mich an den Leuten vorbei zu den Kühltruhen.

Die Menschenmenge, die sich von Minute zu Minute zu vergrößern scheint, erinnert mich sofort an die hammermäßigen Punkkonzerte, zu denen du mich manchmal mitnimmst.

Du spielst ja selbst in einer Band.

Und wir wissen beide, dass du total gut spielst.

Pizza, Fisch, Tortelloni, Fleisch.

Eigentlich habe ich auf nichts davon richtig Lust.

Vielleicht gibt es hier im Laden ja wenigstens noch einen Salatkopf.

Ich schlängele mich zum Obst und Gemüse durch.

Bio-Salat?

Besser nicht.

Da ist manchmal ein ganzer Zoo Insekten drin.

Über Bio-Produkte machst du dich immer lustig. Das sei kompletter Schwachsinn.

Als ich nach langem Warten endlich an der Kasse mit Bezahlen dran bin, sehe ich an der Kasse mir gegenüber einen verdammt gutaussehenden Typen.

Und weil ich ihn so fasziniert ansehe, denn er erinnert mich total an dich, muss die Kassiererin den Betrag fünfmal wiederholen.

Wieder zu Hause fällt mir dann auf, dass ich das Obst vergessen habe und dafür Bier eingekauft habe.

Es deutet ja wohl wieder mal alles darauf hin, dass du mich total verzogen hast!
 

Ich mache die Augen auf und sehe, dass es bereits nach 18 Uhr ist.

Und ich liege noch mit Schuhen auf dem Sofa.

Den normalen Salat, den ich gekauft habe, zerschnippele ich ein wenig und hole Dressing aus dem Kühlschrank.

Bin jetzt zu faul, den selbst zu machen.

Nicht das beste Abendessen, aber lieber das als gar nichts.

Alleine setze ich mich an den Tisch und sehe hinüber zu deinem leeren Platz.

In diesem Moment müsstest du reinkommen und dich dorthin setzen.

Aber du kommst nicht.

Ich vermisse dich.

Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke.

Wo bist du?

Und was hast du dir nur dabei gedacht, mich allein zu lassen?

Machst du etwa Schluss mit mir, indem du einfach so verschwindest?

Nein, Schluss machen willst du sicher nicht.

Es läuft doch so gut mit uns.

Oder hast du doch eine andere kennengelernt?

Bin ich dir nichts mehr wert?

Eine Woche bist du jetzt schon weg.

Unauffindbar.

Niemand weiß, wo du steckst.

Findest du das lustig?

Spielst du Verstecken mit mir?

Ich kann mir keinen Reim daraus machen.

Das Telefon klingelt.

Bist du es endlich?

Wirst du mir jetzt sagen, dass du nach Hause kommst?

Ich stehe auf und gehe langsam zum Telefon.

Mit einem Mal beschleunige ich meine Schritte.

Denn ich will deine Stimme endlich wieder hören.

Auf dem Display steht keine Nummer.

Ich nehme den Hörer ab und melde mich mit meinem Namen.

Eine zittrige Stimme, begleitet von einem heftigen Heulkrampf, ist am anderen Ende.

Es ist Sandra, deine Schwester.

Und sie sagt: „Hier ist Sandra... Dennis ist letzte Nacht gestorben...“
 

------------------------------

Kaffee und Zigaretten

Und auch wenn du nach Kaffee und Zigaretten riechst,

so weiß ich doch, dass es niemals ein "wir" gibt.

Am Ende bist du der, der gegangen ist,

also sayonara, sayonara.
 

Es dauerte viele Jahre, bis ich erkannte,

dass ich in dir mehr als einen Kollegen sehe.

Vielleicht war es zu spät, der Moment vorbei,

ich kann es heute nicht mehr sagen.
 

Es erwischte mich eines Tages ohne Vorwarnung,

als ich dich um Hilfe bei einem Problem bat.

Du beugtest dich neben mir zum Bildschirm herunter

und plötzlich war da dieser Geruch in meiner Nase.
 

Kaffee und Zigaretten, was für eine Mischung!

Wie kann man so etwas nur mögen?

Doch es nahm mich in seinen Bann

und ich dachte zum ersten Mal richtig über dich nach.
 

Es dauerte nicht lange, bis sich der Gedanke zu einer Idee formte.

Dafür dauerte es aber umso länger, bis ich endlich den Mut fasste

dich zu fragen, einfach so,

ob du dich mal mit mir treffen willst.
 

Ein Hintergedanke meinerseits war nie da,

aber irgendwann war dann auch mir klar:

Du hast keine Zeit oder du willst nicht,

genau habe ich das nie erfahren.
 

Doch ich grübelte weiter und dachte an vergangene Erlebnisse,

hielt sie fest und beschloss, noch einen Versuch zu wagen.

Dass du dann auch noch kündigtest,

war für den persönlichen Kontakt nicht förderlich.
 

Es hielt mich für Monate auf, da ich nie eine konkrete Antwort bekam.

Wenn du nicht willst, dann sag es doch einfach.

Das Gefühl, es war schon lange nicht mehr da.

Du bist mir nun egal.
 

Und auch wenn du nach Kaffee und Zigaretten riechst,

so weiß ich doch, dass es niemals ein "wir" gibt.

Am Ende bist du der, der gegangen ist,

also sayonara, sayonara.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das ist ein Abschluss, der dringend nötig war. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (29)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shizana
2021-01-09T12:34:57+00:00 09.01.2021 13:34
Liebe  Kizzu,

du hast dir über Prinzessin-Zeldas Adventskalender einen Kommentar zu einigen bestimmten Texten dieser Sammlung gewünscht. Ich habe mir all deine Vorschläge durchgelesen und mich am Ende für diese Kurzgeschichte entschieden, da ich Belletristik besser beurteilen kann als einen lyrischen Text.
Ich möchte mich zu Beginn nochmals entschuldigen, dass der Kommentar so lange gedauert hat. (Wir hatten kurz darüber geschrieben.) Aber jetzt endlich habe ich Zeit und lege auch direkt los! :)

Insgesamt möchte ich sagen, "Die Geisterbahn" ist ein sehr gelungener Text. Es ist eine geschlossene Kurzgeschichte, bündig und knackig, und ist auch technisch sowie dramaturgisch gelungen.
Technisch und stilistisch habe ich nichts auszusetzen. Du bist fit in Rechtschreibung und Grammatik und weißt auch, einen Text zu gestalten und zu strukturieren. Der Lesefluss war entsprechend perfekt gegeben, und auch die Verständlichkeit war überaus top.
Was mir gefehlt hat, waren ein paar mehr Beschreibungen. Wir befinden uns auf einem Rummelplatz, da gibt es sehr viel zu sehen, sehr viel zu hören, und so viel zu riechen! Selbst wenn man gedankenbeladen auf einen Rummel geht, wird man dort die eine oder andere Zerstreuung finden. Man wird nur jeweils unterschiedlich darauf reagieren. ;)
Bei der kurzen Stelle mit den tanzenden Herbstblättern war dir die Beschreibung sehr gut gelungen. Passend und nicht zu ausschweifend. Das hätte ich gern öfter von dir gelesen.

Ansonsten noch ein wenig zum Inhalt:
Anna plagt das Problem, dass sie zu wenig Taschengeld bekommt. Hier könnte man den Ausgangskonflikt noch etwas verschärfen, indem man Anna ein Ziel gibt, wozu sie jetzt dringend mehr Geld braucht. Das hebt die Spannung und auch die Dramatik zum Schluss.
Einige Stellen ließen sich herausstreichen, wie das Anrempeln, das für den Leser ohne Bedeutung ist. Oder der Krähenflug, der außerhalb der Erzählperspektive geschieht. Einmal ist mir aufgefallen, hast du den Fokus verloren, als Anna im Bezug zu dem kleinen Jungen meint: "Das war ihr bisher nie aufgefallen." Sie hatte die Attraktionen der Geisterbahn zu dem Zeitpunkt erst ein Mal gesehen, und das war während der Fahrt. Natürlich können ihr da solche Details nicht aufgefallen sein. ;)
Ansonsten gefällt mir der Spannungsbogen sehr gut. Anna hat ein Problem, Anna findet eine Lösung, diese Lösung wird ihr versagt, später erreicht Anna sie doch. Du erzeugst eine Hoffnung, die bald in eine böse Vorahnung umschwenkt (übrigens eine sehr schön geschriebene Stelle!) und schließlich überraschend endet. Ich frage mich, welche Message dahintersteckt … Es ließe sich so viel daraus interpretieren!
Auch interessant ist, dass du nicht eindeutig verrätst, wer oder was für die dramatische Wende verantwortlich ist. Man vermutet den Verkäufer, aber so genau hast du das nicht geschildert. Ob beabsichtigt oder nicht, dieses offene Detail sorgt für einen Nachhall im Kopf des Lesers. Diese Frage begleitet ihn nach Ende der Geschichte und lässt ihn noch ein wenig länger verweilen. Sehr geschickt!

Liebe Kizzu, du wolltest wissen, wie du dich damals geschlagen hast.
Meine Antwort: Sehr gut!

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Ich hatte Spaß beim Lesen und auch beim Kommentieren.
Der Text ist inzwischen über zehn Jahre alt und ich gehe davon aus, du hast dich in der Zeit weiterentwickelt. Zu deinem damaligen Ich möchte ich sagen: Du erscheinst mir sehr textsicher. Du hast das richtige Gespür. Wenn du es willst, kannst du daran festhalten und noch ganz großartige Dinge zaubern!

In dem Sinne hoffe ich, dass ich dir das Feedback geben konnte, das du dir gewünscht hast.
Ich wünsche dir nachträglich ein frohes neue Jahr und dass du erreichst, was immer du dir vorgenommen hast!


Liebste Grüße
Shizana
freiberufl. Autorin & Korrektorin, Twitter
Von:  Desty_Nova
2019-08-19T22:12:57+00:00 20.08.2019 00:12
Eine solide Kurzgeschichte mit einem gelungenen Schluss. Du schaffst es bis zum Schluss den Leser mit Vorurteilen der Hauptcharakterin zu belasten. Aus ihrer Sicht sind es vielleicht nur Kleinigkeiten. Für meinen Fall, wenn ich weiblichen Geschlechts wäre, könnte ich seine Angewohnheien wohl nicht all zu lange aushalten. Den Tod des Punk hätte ich nicht erwartet. Das Ende kommt wortwörtlich plötzlich. Ich für meinen Geschmack hätte den Schluss offener gestaltet. Zum Beipiel einfach nur den Telefon klingeln lassen. Aber hey du bist die Autorin und so war dein Wille :)
Von:  Desty_Nova
2019-08-19T11:51:04+00:00 19.08.2019 13:51
Ein recht interessantes Werk. Ich würde es eher als einen Monolog in Versform bezeichnen und weniger als ein Gedicht. Aber auf den Form kommt es ja nicht an.

Kaffee und Zigaretten. Das inzwischen verpönte Paar, die ich vor allem mit dem Film Noir in Verbindung bringe. Meistens ist es das Markenzeichen des umtriebigen Protagonisten. Kaffee zum Wachhalten und Zigaretten zum Beruhigen. Verleiht Charakteren unter Umständen eine gewisse unnahbare Ausstrahlung. So genug ausgeschweift...

Hier dient das Begriffspaar zur Untermalung einer ungewöhnlichen "Duftnote". Die Situation ist an sich nicht unbedingt ungewöhnlich: Wenn man jemanden lange genug immer wieder sieht, egal ob in der Schule, Büro oder U-Bahn. Irgendwann legt sich ein innerer Schalter um und man beginnt allmählich etwas zu empfinden. Manchmal ist es der Beginn einer Romanze und manchmal führt es wie in diesem Fall zu nichts. Die Sprache ist ziemlich trocken. Es sind keine Ausschmückungen vorhanden. Macht ja auch Sinn, denn wie gesagt es ist ein Monolog. Eine Art Selbstgespräch. Das Werk dient eher der Verarbeitung der Enttäuschung. Ja, die Enttäuschung und die daraus resultierende unterdrückte Frust kommt ganz gut herüber. Mehr ist es auch nicht und ich würde sagen, dass nicht mehr hineininterpretiert werden sollte. An und für sich eine gute Abwechslung im Vergleich zu anderen Veröffentlichungen.

Regt an die restlichen Stücke aus der Sammlung zu lesen.

Von:  Lost_Time
2007-08-09T19:56:15+00:00 09.08.2007 21:56
*taschentuch raushol*
dass is süß. voll niedlich.^^
erinnert mich an eine shonen-ai szene. nein ich darf nicht noch mal ein gedicht illustrieren
*sich hau*
egal es ist echt schön.^^
Von:  Enkea
2007-08-08T21:47:26+00:00 08.08.2007 23:47
woah...
du weißt schon wie du deinen Lesern reaktionen entlockst,was?
echt traurig und trotzdem so gut wie immer
und dann bis zum nächsten...
becks
Von:  Enkea
2007-08-08T21:42:46+00:00 08.08.2007 23:42
hey du,
will ich wissen für welche "Sache" das ist?
aber es is schön, mal wieder...
becks
Von:  Enkea
2007-08-08T21:40:40+00:00 08.08.2007 23:40
Traurig und wunderschön...
an wen du dabei bloß wieder gedacht hast ;-)
becks
Von:  Enkea
2007-08-08T21:38:08+00:00 08.08.2007 23:38
wirklich toll...
wie so oft...
becks
Von:  Patekoro
2007-07-28T14:41:53+00:00 28.07.2007 16:41
"verdammt"
das platzte eben aus mir heraus als mich das ende las...
das ist ja furchtbar traurig ._.

beeindruckend.

Von:  Patekoro
2007-07-28T14:27:54+00:00 28.07.2007 16:27
der letzte satz macht die stimmung irgendwie zunichte aber das ist ja so gewollt und gut. ^^

ich weis nicht welchen hintergrund das hat aber ich bin sicher es hat einen (genau wie die beiden anderen vorher)
ist jedenfalls genial gemacht und ich kann nur meinem vorredner zustimmen: "immer weiter so"

^^


Zurück