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Verführungskunst

von

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Im finst'ren Tal der Einsamkeit wandelt oft ein Schatten,

düst'rer noch als jenes Tal und seine schwarzen Schwingen,

beschienen von der Mondlicht fahl, ausgebreitet über ihm hängen,

und unter ihm die Erde in dunkle Stille hüllen, sodass kein Licht mehr

und kein Leben mehr jemals nach seinen Schritten blüht.

Einsam in dem finst'ren Tal ist er doch nicht allein, ihm immer folgend

ist doch der Schnitter, sammelnd die Seelen die ihren Leibern er entrissen,

als die dunklen Schwingen sie umhüllten und leblos zu Boden sanken,

da ihre Herzen gebrochen und zerschmettert und Blut quoll

aus den Adern, die sie öffneten, da Qual und Leid an ihren Seelen nagte

bis es kein' Ausweg zu finden gab und Flucht, vor den Schmerzen

des Schattens sie als Lösung suchten und die silbrig-glänzenden Klingen

ihnen mit flüsternden Stimmen versprachen, wohl wissend welch

Unheil sie über die armen Seelen und auch ihrem Meister und Gönner

verhängen werden, doch Durst nach dem Saft des Lebens musste

gestillt werden. Des Schattens Herz ward selbst zerborsten, zu keinem

Gefühl befähigt und trotzdem klammerte sich seine tote Seele, mit

Krallen und Zähnen in sein Fleisch, verwehrte dem Schnitter seinen Preis

und dem Wirt seine Erlösung, ihn dazu verdammend auf ewig

durch dunkle Täler zu wandeln bis ein unschuld'ges Herz ihm zufliegt,

seiner Anmut und Schönheit in Liebeswahn erliegend sich nähert,

mit zarten Schritten und gewalt'gen Sprüngen um eins zu sein,

mit dem engelhaften Geschöpf der Nacht das, in ewig graus'gem

Spiel gezwungen ward Glück und Glückseeligkeit zu versprechen,

ehe der armen Seele des unschuld'gen Mädchens die Unschuld

und auch das Herz geraubt und zerschlagen ward und ehe er,

ein weiteres Leben genommen, ein weiteres Mal sein Herz belastet,

ein weiteres Herz mit Glück gefüllt und in seiner Hand zerborsten

hat, sodass es nur so heraussprudelt und er sich daran labe, musste

er die Grausamkeit seines Handelns, die Grausamkeit seiner Strafe,

seiner Wahllosigkeit erkennen und sich vor Augen halten, sich

vor Abscheu abwenden wollend und doch nicht könnend sich vor

Graus jedes Mal von Neuem sich das Herz aus der Brust reißen

zu wollen, um allem ein Ende zu bereiten und doch ward es ihm

nie gelungen, da sein Herz bereits tot und nicht mehr fähig zu fühlen,

was er so vielen bereits gab und noch geben werde, was er so vielen

bereits genommen und noch nehmen werde, was so viele von ihm

verlangten und noch verlangen werden. So wird er weiterziehen,

der Schatten durch das endlose lange Tal der Einsamkeit dessen hell

erleuchtete Straße namens Leben er nie mehr beschreiten sollte,

verdammt dazu den schattigen Weg hinter den Bäumen zu gehen,

und doch immer wieder eine verirrte Seele als sein Opfer zu finden,

sie zu lieben, sie zu brechen, sie zu verzehren und dem Schnitter

sein Mahl zu bereiten, als Strafe des Himmels für seine Sünden, die

denen der sieben Dämonen der Menschheit glichen und die alle,

in sich vereinigt er trug, ohne jedoch zu wissen und zu verstehen,

welch Schuld er damit auf sich geladen. Gepeitscht vom Schnitter

wird er weiterziehen und ihm wieder Opfer darbieten, bis das Momentum

des Rades der Zeit zum erliegen kommt und der Zeitenlauf selbst

das unabwendbare Ende erreicht und alles in seinem jetzigen Zustand

zum Erfrieren bringt und somit auf ewig, ihn, der Schuld geladen hatten

und im Schatten wandelt hält, sein Leiden hält, bis das Rad sich von

neuem zu drehen, die Karten neu gemischt und das Spiel von Vorne

beginnt, ihm eine neue Chance gebend, ohne jedoch zu mahnen, nochmals

diesen Weg zu beschreiten, den er sooft schon beschritt in unzähligen

Leben. Sein Schicksal wird immer dasselbe sein, denn er ist nun mal

ein Verführer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Daemion
2009-10-19T16:59:14+00:00 19.10.2009 18:59
Sehr leidenschaftlich, sehr emotional, sehr mitreißend!
Tatsächlich fällt die Konzentration etwas schwer, wenn es auch sehr durch Satz und Wort recht bildlich dargestellt wird!

Zunächst beginnt es ruhig und reißt sich plötzlich los, wird wild und tut, was es will. So klingt dein Gedicht. Wie ein entgleister Sturm, außer Kontrolle. Zwischendurch erlangst du die Kontrolle wieder, es wird ruhiger, klarer, bis es einmal mehr entgleist.

Deine Wortwahl ist überwiegend treffend, meist sehr zielsicher. Du hast ein Bild im Kopf, eine Vorstellung von dem, was du umschreiben möchtest.
Das ist auf jeden Fall sehr gut!

Was die Verständlichkeit erleichtert hätte, wären ein paar Absätze gewesen! ;-)

Das Gedicht finde ich auch gut, doch mir persönlich sagt "Dunkel wars" mehr zu, da die Worte irgendwie "sicherer" und "klarer" wirkten.
Vielleicht überarbeitest du dieses Gedicht noch mal? Oder bist du zufrieden? Schließlich wäre das ja die Hauptsache. ;-)
Von:  Silbery
2007-03-22T15:35:55+00:00 22.03.2007 16:35
arg, arg zu lesen, arg von inhalt her, aber eigentlich nicht schlecht
aber ich bezweifle das ich es verstanden habe, wie du es vermutlich gemeint haben könntest, als du es geschrieben hast.
von text her würd ich sagen hast du elypsen geschrieben, allerdings nicht dauernd, weil es für mich wie kreisbewegungen im text vorkommt es zu lesen
das macht einen übrigends etwas stuzig und so
*lächel*


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