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Tot im Zimmer Nr. 13

Hero + Duo
von

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Mein Leben, mit all seinen Macken

Kapitel 1
 

Mein Leben, mit all seinen Macken
 

Ich wusste nicht mehr wo ich mich befand. Alles drehte sich um mich und eine Kerze nach der anderen erlosch. Es wurde immer finsterer und bald konnte ich meine eigene Hand nicht mehr sehen. Ich rannte so schnell ich konnte. Irgendwo musste es doch einen Ausgang geben. Ich musste unbedingt weg von diesem Ort. Die Gänge waren schmal und ich hatte das Gefühl, dass sie immer näher kamen. Ich hatte Angst. Schreckliche Angst. Ich erhöhte mein Tempo und langsam fingen meine Beine zu schmerzen an. Ich war vollkommen erschöpft und müde- dennoch lief ich weiter. Ich wollte nur weg von diesem Ort. Ich zwang mich aufrecht zu halten und gleichzeitig zu laufen. Doch ich sollte nicht sein. Es kam wie es kommen musste. Ein kleiner Stein lag zu meinem Verhängnis auf dem Weg. Ich stolperte und fiel. Meine Beine bluteten und mein rechtes Knie schmerzte fürchterlich. Tränen rannen meine Wangen hinunter. Langsam wurde es mir zu viel und ich verlor das Bewusstsein.
 

*10 Jahre später*
 

„Hero dein Kaffee wird kalt!“, sagte Duo und schlürfte nebenbei behaglich und vor allem lautstark seinen Eigenen. Ich sah ihn an. Wie konnte man sich nur so benehmen? So war mein Arbeitskollege nun mal. Leider. Duo Maxwell, seines Zeichens Amerikaner und 25 Jahre jung, saß gemütlich in seinem Sessel und hatte die Füße auf dem Tisch. Er las seine tägliche Morgenzeitung und trank seinen Kaffee. Wie jeden Morgen. Immer und immer wieder musste ich, Hero Yuy, 26 Jahre jung und Japaner, seine ekeligen Geräusche mit anhören. Maxwell hatte einfach keine Manieren. Ich hatte es schon aufgegeben ihm beibringen zu wollen wie man sich in der Öffentlichkeit benimmt. Es endete doch immer mit einem Wutanfall seitens Duo. Er war schon ein komischer Kerl. Meist fröhlich, doch, wenn man freundlich Kritik übte bekam er es immer in den falschen Hals. Sie ertrugen seine grauslichen Gewohnheiten. Sonst hätte vielleicht einer von ihnen gehen müssen und so wie es aussah, wäre es nicht Duo gewesen der gefeuert würde. Dieser war zu beliebt. Ich bin eher ein Einzelgänger. Mich sollte man einfach in Ruhe lassen. Jedoch dürft ihr nicht glauben, dass ich meinen Job schlecht mache. Nein, sonst wäre ich nicht in meinem Alter hier. Ich darf mit Stolz sagen, dass ich der Jüngste Mordkommissar in Tokio bin. Nun ja, jetzt nicht mehr, aber vor 5 Jahren war ich das noch. Doch vor einem Monat kam mein geliebter Chef hier rein und meinte, ich bräuchte Verstärkung. Sprich, ich bekam Duo, seinen Sohn, und nun musste ich ihm alles beibringen. Ich hatte mich schnell an ihn gewöhnt. Er ist zwar die Ausgeburt der Hölle, aber ich konnte bis heute überleben.
 

Ich selber sitze gerade vor meinem Schreibtisch im Büro und betrachte die Unterlagen eines Falles von mir. Wenn man diesen als solchen nennen konnte. Eine junge Frau mit dem Namen Relina Darlien wird vermisst. 24 Jahre alt, lange blonde Haare und auffälligstes Merkmal, sie trägt immer pink. Ich hatte den Auftrag erst heute Morgen zugefaxt bekommen. Dementsprechend war ich noch nicht so weit genauere Schlussfolgerungen zu ziehen. Sie war wohnhaft in Deutschland, wurde aber hier in Japan das letzte Mal gesehen. In einer dunklen Seitengasse in den Straßen Tokios. Wenn man es so sagen konnte. Eigentlich war es ein Fehler der Polizei und sollte vertuscht werden. Denn Relina Darlien wurde am 4.2.07 wegen Drogenmissbrauch festgenommen, wurde trotzdem am selben Tag, weil sie den Diensthabenden bestochen hatte, wieder freigelassen. Heute schreiben wir den 26.2.07. Relina wurde seit 24 Tagen vermisst. Keine Anzeichen, dass sie noch lebt. Ich nahm das erste Mal heute morgen einen Schluck von meinem Kaffee. Leise, so wie es sich gehörte. Ein rascheln ging durch den Raum. Duo hatte die Zeitung in den Müll geworfen und ging zur Tür, die aus ihrem Büro führte: „Ich geh mal Eine rauchen. Bin gleich wieder da.“ Ja so war Duo. Er war 25 und in seinem kleinen Herzen, falls er eines hatte, ein kleiner 16 Jahre alter pubertierender Junge, der nur eines im Kopf hatte. Frauen, rauchen und saufen. Eben wie die heutige Jugend. Ich selber kann von mir behaupten, dass ich das totale Gegenteil von Duo bin. Gott sei Dank. So wie er möchte ich nie sein.
 

Einmal, ich glaube es war letzten Dienstag, wollte er stockbesoffen in eine Besprechung reinrauschen, wurde aber beim Eingang abgefangen und bei der Hintertür rausgeworfen. Sie hatten ihn für einen Penner gehalten. Wer dachte sich schon, dass ein in zerrissenen Klamotten gekleideter, nach Zigarettenqualm stinkender 24 Jähriger Junge, in eine Präsidentensuit kommen sollte. Das Wachpersonal hatte nicht gezögert. Er wurde am Kragen gepackt und zum Müll, neben der Hintertür geworfen. Dort fand ich ihn auch nach 2 Stunden. Friedlich im Müll schlafend. Da dachte ich wieder, was für ein gutes Leben ich doch hatte. Ihr fragt euch was ich einer Tausenddollar Suit gemacht habe? Es war Duos Geburtstagsfeier, die aber auch ohne ihn ein Erfolg wurde. 30 Leute betranken sich auf Kosten von Duos Vater. Nur, wie ihr euch denken könnt, gehörte ich nicht dazu. Ich saß etwas abseits und redete mit Prof. Zechs. Er war unser Gerichtsmediziner, und das seit 40 Jahren, laut der Erzählung meines Mentors Mr. J. Dieser ist seit 4 Jahren in Pension. Hatte ihn nur ein Jahr gekannt, doch er brachte mir alles bei. Er meinte immer ich sei der Perfekte Schüler. Da war er der Einzige, der das dachte. Nur vielleicht mein Boss, immerhin hatte er mich eingestellt, also musste er etwas von mir halten. Nun wo waren wir? A ja bei dem Gespräch mit Prof. Zechs. Kein sympathischer Kerl. Ich meine, nicht dass dieser nicht freundlich wäre oder so, aber es mochte einfach keine Sympathie zwischen uns entstehen. Ich saß hier also, bei einem Kerl, der auf mich einredete. Ich solle ihn doch einmal in der Leichenhalle besuchen, es sei immer so ruhig und still bei ihm in der Arbeit, und langweilte mich. Natürlich wunderte ich mich wo Maxwell blieb. Immerhin war es dessen Party, doch ihn zu suchen kam mir nicht in den Sinn. Ich meine, wieso sollte ich jemanden suchen, den ich nicht leiden konnte? Auch wenn es der Sohn vom Chef war. Ich bemerkte auch, dass andere um sich sahen und sich fragten wo das Geburtstagskind wohl blieb. Die Leute telefonierten beunruhigt herum. Anscheinend hob Maxwell nicht ab. Als ich meine 2 Stunden absaß ging ich einfach. Besser gesagt, ich wollte mich durch die Hintertür rausschleichen. Was ich dort gefunden hatte wisst ihr schon. Meinen persönlichen Alptraum. Tja, das war Maxwells Geburtstag. So sollte ich meinen auch feiern. Den ganzen Tag einfach nur schlafen. Das war das erste wo ich mit Duo einer Meinung war.
 

Ein Ast prallte gegen das Fenster. Ich erschreckte mich. Sonst war ich nicht so ängstlich, doch heute stimmte etwas nicht. Ich zog die Vorhänge beiseite. Seit der Früh stürmte es in ganz Japan. Es goss wie in Strömen. Scheiß Wetter. Ich seufzte und wendete mich wieder meinen Job zu. Ich musste das Mädchen finden. Hier muss sie sein. In Tokio.

„Bin wieder da“, schrie Duo und schmiss die Tür auf. Er war klitschnass. Ich nickte ihm nur zu und wandte mich wieder meiner Arbeit zu. „Machst du grad den Fall der vermissten Tussi?“ Ich ignorierte ihn. „Mann, wenn du nicht mit mir reden willst, dann spreche ich auch nicht mit dir! Bitteschön. Wie du willst.“, Duo setzte sich wieder auf seinen Ledersessel, griff sich seine Zeitung aus dem Müll und ließ weiter. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Duo es bis jetzt geschafft hatte. Sein Vater konnte doch nicht alle bestochen haben. Reich war er nicht. Aber arm war er allerdings auch nicht. Hero reiß dich zusammen. Dieser Fall soll so schnell wie möglich beendet werden. Konzentriere dich.
 

Relina Darlien.

Tochter des Außenministers von Deutschland.

Keine Bekannten in Tokio.

Freunde: Johnson James der Butler

Wollte Urlaub in Japan machen (Mary Maia Barton, Tochter des Verteidigungsministers von Japan)

Geschätzte Ankunftszeit: Flug 45 9:05 pm 02.02.07 (kam nie zum Taxi, das auf sie wartete)

Zuletzt gesehen: Tokio 04.02.07 Uhrzeit unbekannt (abends)
 

Irgendwo zwischen dem Flugzeug und dem Taxi ist sie verschwunden. Dann war da noch die Verhaftung. Sie könnte überall sein. Das half nicht gerade weiter. Als erstes sollte er, Hero, mit dem Flugpersonal in Verbindung treten. Keine schwierige Aufgabe für ihn. Immerhin war er nicht umsonst einer der Besten. Mal überlegen. Im Flugzeug könnte etwas passiert sein. Sie könnte beim Aussteigen abgefangen worden sein. Die Koffer, ich muss schauen ob sie abgeholt worden sind. Dann wären da noch die Überwachungskameras überall. Das wird eine heiden Arbeit! Ich stand auf und verließ ohne ein Wort zu Duo zu sagen unser Büro. Ich hatte gerade die Hälfte des Ganges, der nach draußen führte, hinter mit, als Duo mir hinterher gelaufen kam: „Hey Alter! Was machst du? Wohin haust du ab?“ Ich sah in verwirrt an. Hatte dieser sie noch alle? Ich bin bei der Arbeit. Was taten Mordkommissare nun mal? Richtig Fälle lösen. Dazu muss man leider auch außer Haus gehen. Da ist nicht viel mit faulenzen. Eigentlich sollten wir Mordfälle lösen, doch wir sind eine Sondereinheit. Hochintelligent. Was man eigentlich nicht von Maxwell dachte. Ich sage nur: sein Vater hat ihn da hineingebracht. Wie er das wohl bewerkstelligt hat? Warum wir keinen Mordfall haben sagte ich bereits, wir bekommen nur Sonderfälle. Sachen die nicht gelöst werden können. Wenn gerade keine Morde zu lösen sind bekommen wir kleinere Fälle. Zur Erholung. „Ich geh zum Flughafen wo Relina eigentlich gewesen sein sollte.“ „Ich komm mit, Mentor. Sie brauchen ja jemanden, der sie zum Lachen bringt.“, oder zum Weinen eher… Duo ging lachend neben ihm her, „Wird sicher lustig.“ Ich sah ihn an. Ich verachte ihn einfach nur. Wieso genau weiß ich nicht. Es ist wie bei Prof. Zechs. „Meinst du es ist nur jugendlicher Leichtsinn seitens Relina oder bitterer ernst?“, Duo sah mir das erste Mal ernst ins Gesicht, „Ich war heut schon früher da und hab mir die Akte durchgelesen. Was meinst du dazu? Ich meine sie ist nicht einfach abgehauen. Das passt nicht zu ihrem Charakter.“ „Ich glaube es war Entführung.“ „Ich auch. Los komm, wer als erstes beim Auto ist spendiert dem anderen nen Drink.“ Er lief los bevor ich noch irgendetwas sagen konnte. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Wieso immer ich?



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