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The silver Way

Mainzkrimi
von

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Chapter 1

Chapter 1
 

„Ein neuer Tag, ein neuer Plan, ein neues Spiel, lalala. Ich fang an! Ein neuer Start, ein neuer Plan, ein neues Ziel, lalala, ich fange ganz von vorne an!“ Juli-Ein neuer Tag
 

Eilig verließ sie ihre Wohnung, das Brötchen hatte sie noch halb im Mund. Zu einem ausführlichen Frühstück hatte sie es nicht mehr geschafft. Eilig sprang sie in ihr Auto und lies den Motor an. In diesem Moment klingelte ihr Handy. Sie kramte nervös in ihrer Tasche. „Drecksding, wo bist du??“, knurrte sie, als sie es endlich fand. Ihr neuer Kollege und direkt der erste Mord. Sie solle nicht ins Präsidium, sondern gleich zum Fundort der Leiche kommen. Wasserleiche, was sonst. Dieser Tag konnte ja noch heiter werden.

Zwanzig Minuten später erreichte sie die rot-weiße Plastikabsperrung der Polizei. Eilig schritt sie zum Ufer, immer Ausschau haltend nach ihrem Kollegen. Dies war ihr erster Einsatz und gleich ein Mord. Und endlich sah sie ihren Kollegen, doch der Name wollte ihr partout nicht einfallen. So begrüßte sie ihn mit den Worten: „Hallo! Mia van Della mein Name! Wir hatten Telefoniert!“ Ein ihr bekannter Satz aus den zahlreichen Krimis, die sie gesehen und gelesen hatte. Verdutzt schaute ihr Kollege sie an. „Ähm, guten Tag! Ben Dellinger.“, sagte er leicht verwirrt und doch in einem freundlichen Ton. Er schüttelte ihre Hand. „Wollen sie sich die Leiche wirklich ansehen? Tut mir Leid, ist kein guter Einstieg in den neuen Job!“ Lächelnd blickte Mia ihren neuen Kollegen an. Er war knappe 5 Jahre älter als sie, war groß gewachsen, hatte haselnussbraune Augen, braune Haare, die einen typischen Skaterschnitt hatten und war außerdem sehr durchtrainiert. Also war er eigentlich das krasse Gegenteil eines Polizeibeamten, wie man ihn in Krimis sieht! Außerdem strahlte er eine gewisse Charme aus, die Mia gleich sehr anziehend fand.

Sie selbst war vielleicht ein Meter siebenundsechzig groß, hatte dunkelblonde Haare, welche durchgestuft waren. Meist trug sie einen Seitenscheitel, der ihren Pony betonte, der schräg durch die Stirn fiel.

So gingen sie zum Strand runter; oder besser gesagt zu dem Kiesbett. Mia wurde mit jedem Schritt nervöser. Sicherlich hatte sie schon mehrere Wasserleichen gesehen, auf Bildern. Aber was waren schon Bilder? Man erwartete nun von ihr Stärke, sie erwartete Stärke! Endlich sah sie die Leiche. Erst nur die dunklen, nassen und tropfenden Haare. Dann sah sie das Gesicht, welches aufgeschwollen und gräulich blass war. Da sie an freiem Himmel waren, stank es zum Glück nicht besonders. Die Kleidung war zerfetzt und tropfte. Mia hörte nichts mehr, Wind fuhr ihr durchs Haar. Dass der Mann so tot aussah, hatte sie nicht erwartet. Sie fing an zu zittern und merkte, wie ihr Hintern gegen den Boden sackte. Nur verschwommen nahm sie war, wie Ben zum Doktor ging und mit ihm sprach und dann auf sie zu rannte, ihr seine Jacke umlegte und sie zur nächsten Bank schleifte. Mia war wütend. Sie ist nicht stark gewesen. Ben entfernte sich und kam kurze Zeit später wieder auf sie zu. „Hier, ein Kaffee. War wohl deine erste Wasserleiche, wie?“, fragte er mitfühlend. „Ja.“ Zu mehr war Mia momentan nicht fähig. Langsam erholte sie sich von diesem Schock. Trotzig wollte sie aufstehen, um sich die Leiche erneut anzusehen. Ben hielt sie zurück: „Das ist doch sinnlos! Du musst hier keinem was beweisen! Wir alle hatten Probleme mit unseren ersten Leichen… Ich musste mich übergeben.“, fügte er lächelnd hinzu. Mia lächelte ebenfalls, war jedoch trotzdem nicht zu Frieden mit sich selbst. Doch sie sah grade etwas, was sie viel mehr beschäftigte – ein Mann beobachtete aus sicherer Entfernung den Tatort. Ein Zeuge? Der Mann schoss Fotos. Wütend wollte Mia schon losbrüllen, doch da verschwand der Mann. Ben, dem dies nicht entgangen war, stürmte los. Doch der Mann hatte einen zu großen Vorsprung und er war zu weit weg, als ob man ihn hätte erkennen können. Ben kam zurück und fluchte: „Dreckskerl, ich wette der war von der Presse. Hat man denn nie seine Ruhe vor denen?“ Doch Mia kam dieser Mann nicht wie ein Reporter vor, warum wusste sie nicht. Jedoch wollte sie nichts sagen, denn es wäre sicherlich falsch angebracht, wenn sie denn Profis nach ihrem Schwächeanfall etwas erzählen wollte. Dafür hasste sie sich selbst. Sie wollte doch professionell sein. „Komm wir fahren ins Büro zurück.“ Endlich der erlösende Satz, sie wollte nur noch weg von hier.
 

*
 

Nach einem ermüdenden Bürotag war ihr erster Arbeitstag geschafft. Zwar mit einigen Patzern, zum Beispielt hatte sie gleich die Kaffeemaschine gehimmelt und etwas am Computer umprogrammiert, der jetzt komischerweise nicht mehr richtig funktionierte, wenn man versuchte einen Text zu schreiben, ansonsten lief es aber gut. Müde wurde sie von Ben vors Präsidium geführt. „Wollen wir noch was trinken gehen?“, fragte Ben. Irritiert sah Mia ihn an. Sie kannten sich grade mal einen Tag und er wollte schon mit ihr weg gehen? „Nur was trinken, zum besser kennen lernen.“, lachte Ben. „Okay“, war die erleichterte Antwort.

Endlich erreichten sie das l’arcade, eine der beliebtesten Kneipen für jede Altersschicht. Oben saßen die Leute, die ihre Jugend in Mainz vor einiger Zeit verbracht hatten, während unten die Jugend von heute saß. Aber Stimmung war überall gleichermaßen.

„Gehen wir in die Lounge.“ Ben schlug sich und Mia einen Weg durch die Menge und sie ergatterten grade noch so einen nicht reservierten Platz. Sie bestellten die Getränke und unterhielten sich. Als Mia zur Toilette ging, quetschte sie sich an einem Mann vorbei, der sie freundlich anlächelte und der ihr seltsam bekannt vorkam. Sie lächelte zurück. Auf dem Rückweg war er verschwunden. Sie setzte sich wieder zu Ben, doch der sah auf einmal Schuldbewusst drein. „Ich muss nach Hause, ich habe total vergessen, dass ich meiner Freundin ein Abendessen versprochen hab. Weil ich ja so selten zu Hause bin… Sie hat grade gefragt wo ich bleibe, ich hab ihr gesagt ich würde grade eine Überraschung für sie besorgen. Sie erfährt besser nicht, dass ich mit dir hier war. Das verstehst du doch, oder?“ Mia sah in leicht irritiert an. „Sicher versteh ich das… hol ihr Blumen, darüber freut sich jede Frau!“, antwortete sie mechanisch. Ben lächelte sie an, warf ihr das Geld hin und verschwand mit einem „Danke!“

Er hatte also eine Freundin. Warum hatte er ihr nichts davon erzählt? Warum Mia so geschockt war, wusste sie selber nicht. Wieso war sie denn davon ausgegangen, dass er Single war? Er sah gut aus, war intelligent und hatte einen guten und sicheren Job. Was sollte er außerdem für einen Grund haben, es ihr direkt auf die Nase zu binden?

„Ist hier noch frei, hübsche Unbekannte?“ Wütend wollte Mia etwas auf diese schlechte Anmache erwidern, bis ihr auffiel, dass die Lounge tatsächlich gestopft voll war und sie die Einzige mit einem freien Platz war. Und als sie dem Mann ins Gesicht schaute, sah sie, dass es der gut aussehende Mann von eben war. Sie machte ihm Platz und er setzte sich. Sie kamen ins Gespräch, er lud sie immer wieder auf Getränke ein und beide wurden zunehmen beschwippster. Sie amüsierte sich königlich über seine Erzählungen und hörte ihm gerne zu. Äußerlich war er eigentlich das krasse Gegenteil von Ben und eigentlich war dieser Mann gar nicht ihr Typ: Er war zwar ebenfalls groß und sportlich gebaut, jedoch sicher kleiner als Ben, hatte hellblonde Haare und eiskalte blaue Augen. Er war alles andere als ein Skatertyp, er sah eher aus wie ein Hip-Hopper. Er trug eine Baggys aus Blue Jeans und ein weites, weißes Shirt. Jedoch hatte er etwas unglaublich anziehendes und war unheimlich nett, wenn auch etwas direkt.

Schließlich stellte Mia entsetzt fest, dass es schon reichlich spät war, sie zwar morgen erst zur Nachtschicht kommen musste, die aber viel zu angeheitert zum Autofahren war. Sie wollte sich schon ein Taxi nehmen, als er sie an die Hand nahm und durch die Stadt führte. Lachend folgte sie ihm. „Siehst du die Sterne da oben?“ Mia glaubte kaum, was sie da hörte. Sollte dieser Mann neben ihr etwa einen Sinn für Romantik haben? Sie schlenderten am Rhein entlang und plötzlich fielen Mia die Ereignisse des Tages wieder ein. Sie war plötzlich abweisend und fing an zu zittern. „Ist dir kalt mein Engel?“ Mia hörte kaum das übertriebene Kompliment und nickte nur. „Lass uns gehen“, erwiderte sie steif.

Fabian führte sie zum Hotel, checkte ein und führte sie mit aufs Zimmer. Plötzlich war Mia bewusst, wo sie sich befand. „Was soll das?? Was will ich hier?? Willst du jetzt ein bisschen vögeln oder was?“

Fabian sah sie irritiert an: „Was?? Du hast gesagt, dass du gehen willst und da du mir meine Frage nicht beantwortet hast, wo du denn hin willst hab ich dich mit in mein Zimmer genommen! Du kannst aber auch gerne gehen.“, fügte er ärgerlich hinzu. „Eigentlich hatte ich keine Hintergedanken. Danke, dass du so von mir denkst.“ Mia sah in lange an. „Tut mir leid.“, sagte sie schließlich. Und sie meinte es auch so, dass sah Fabian ihr an. Er schloss sie in ihre Arme. „Willst du mir davon erzählen?“ Mia zögerte - sie wollte doch professionell sein. Doch sie hatte sich unsterblich in diesen Mann verliebt und erzählte ihm schließlich alles. Sie bewunderte ihn dafür, wie interessiert er ihr zu hörte.

Schließlich gingen sie auf den Balkon. „Möchtest du ein Glas Wein?“, fragte Fabian fürsorglich. „Nein, wenn ich noch etwas trinke, kipp ich um.“, lachte Mia. Fabian zog sie näher an sich heran. „Ich würde dich auffangen.“ Ihre Lippen kamen sich immer näher. Mia schloss die Augen und als sich ihre Lippen berührten durchfuhr es sie wie einen Blitz. Seine Zunge stupste an ihre Lippen und sie lies sie ein. Ineinander verschlungen standen sie eine ganze Weile auf dem Balkon, die Küsse wurden immer fordernder. Schließlich hob Fabian sie hoch und trug sie auf das Bett. Beide stöhnten leise in die Küsse, während sich seine Hand unter ihr Top schob. Er massierte ihren Bauch und küsste sie immer wilder. Ihre Hände schoben das Shirt von ihm hoch und sie zieht es ihm über den Kopf und nur für diesen Moment unterbrechen sie den Kuss. Sie streichelt seinen Rücken, während er den Kuss löst und sanft Küsse über ihrem Körper verteilt. Er zieht ihr die Hose aus und wirft seine eigene ebenfalls weg. Er beugt sich erneut über sie und küsst sanft ihre Brüste. Er öffnete ihren Bh und saugte vorsichtig an den Brüsten. Plötzlich biss er leicht hinein. Mia keuchte laut auf. Er küsste sich weiter nach unten und jez näher er sich ihrer Mitte näherte, desto mehr keuchte sie auf. Sie strich ihre Haare aus dem Gesicht und warf ihren Kopf hin und her. Kleine Schweißperlen sammelten sich auf ihrem Körper. Kurz bevor er unten angekommen war kam er nach oben. Mia drehte sich auf ihn. „Jetzt verwöhn ich dich…“ , hauchte sie.

Und sie hatten eine ziemlich wilde Nacht miteinander...

*
 

Mit einem Schlag war Mia wach. Nervös sah sie sich im Zimmer um und langsam kamen ihr die Erinnerungen an die letzte Nacht. Eigentlich war sie geschockt, dass sie mit Fabian mitgegangen war und es doch tatsächlich getan hatte. Andererseits war sie glücklich wie lange nicht mehr. Sie blickte sich um, doch nirgends war eine Spur von Fabian zu sehen, seine Klamotten waren verschwunden. Nervös stand Mia auf. „Fabian?“, rief sie unsicher. Doch es kam keine Antwort. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie noch genügend Zeit bis zu ihrem Schichtanfang hatte. Wenigstens war sie ausgeschlafen und viel entspannter als gestern. Schnell duschte Mia, zog sich an, schrieb einen Zettel für Fabian mit ihrer Handynummer und den Wunsch auf ein hoffentlich baldiges Treffen und verschwand aus dem Hotel.

Gut gelaunt zog sie durch die Altstadt und beobachtete die Menschen um sich rum. Sie schlenderte über den Markt und kaufte einiges an verlockenden, frischen Sachen. Schließlich Frühstückte sie und beschloss noch einmal nach Hause zu fahren. Zu Hause verstaute sie ihre Sachen und ging in das Zimmer ihrer Freundin, mit der sie zusammen lebte. Verstehen Sie richtig, eine Freundin, nicht ihre Freundin.

Ihr Handy klingelte und erfreut stürmte sie in den Flur und kramte in der Tasche. „Ja?!“, rief sie freudig. „Hallo Mia. Hier ist Ben.“ Mia antwortete mit einem sehr enttäuschten „Achso.“ „Du hast wohl jemand anderes erwartet.“, lachte Ben. „Ich wollte mich noch mal für gestern entschuldigen. Ich hoffe es war nicht so schlimm für dich.“ Mia musste grinsen, wenn Ben wüsste. Doch sie wollte ihn noch zappeln lassen. Ihr einziger Beitrag war ein gebrummtes „Mhm.“ „Du bist doch nicht etwa sauer? Ich wollte dich fragen, ob wir zusammen Mittag essen wollen, ich lade dich ein! Als Entschuldigung!“ Mia war natürlich längst nicht mehr sauer, doch fand die Bens Bemühungen irgendwie lustig.

Pünktlich um zwei erreichte sie das Restaurante. Ben wartete schon auf sie. „Hallo.“ Gemeinsam betraten sie das den kleinen und gemütlichen Raum. Sie suchten sich einen Platz am Fenster und bestellten. „Bist du mir wirklich noch böse? Es tut mir wirklich leid… Ich weiß, es ist nicht so toll alleine rumzusitzen…“ „Ach quatsch.“, unterbrach Mia ihn, „Ich habe noch nette Gesellschaft bekommen.“ Sie zwinkerte ihm zu. Ben lachte. „Soso… und wie wars?“ „Wie war was?“ „Na was schon?“ Ben war ja doch ziemlich direkt und doch vertraute Mia ihm. Sie wurde leicht rot und nuschelte „Fantastisch.“ „Okay, okay mehr will ich gar nicht wissen.“ Mia lächelte ihm zu. Während sie aßen wandte sich ihr Gespräch dem Fall zu. „Gibt es irgendwelche neuen Erkenntnisse? Spuren an der… Leiche… oder am Tatort?“ Ben schüttelte den Kopf. „Leider nichts. Oder besser gesagt nicht viel. Er ist nicht selbst gesprungen, er wurde erwürgt und dann ins Wasser geschmissen. Er starb vor zirka 2 Tagen und trieb dann im Wasser umher, bis er sich im Gebüsch verfing. Zum Tatort können wir noch nicht viel sagen, wir müssten zur nächsten Brücke… dies ist eigentlich auch ein Grund warum ich dieses Lokal wählte. Dann können wir uns die mutmaßliche Brücke gleich mal ansehen.“ Schuldbewusst lächelte er sie an. Mia lachte.

„Ist das dein Handy?“, fragte Ben. „Oh Mist! Entschuldige mich kurz!“ Mit diesen Worten verschwand Mia nach draußen. Fabian hatte angerufen, er wolle sich morgen mit ihr zum Mittagessen treffen. Mia willigte ein, legte auf, hole Ben, ihre Sachen und so gingen sie zur Brücke.Es war ein windiger Tag und es sah ganz so aus, als ob es bald Regen geben würde. Mia zog ihren Mantel fester um sich. Endlich erreichten sie die Brücke. Autos rauschten hinter ihnen vorbei. „Soso… Die Brücke nach Kastel. Das ist wirklich merkwürdig. Wie soll man denn hier jemanden umbringen und ins Wasser werfen, ohne dass man gesehen wird?“, fragte Mia misstrauisch. „Du hast tatsächlich Recht.“. erwiderte Ben. Er blickte Mia seitlich an. Ihr Wind verwehte ihr Haar und sein Herz begann merkwürdig zu hüpfen. (Anm. d. Autorin: KIIIIIIIIITSCH!!!! :D ) Schnell wandte er seinen Blick wieder ab, aber der Anblick lies in nicht los. Er konnte sich kaum auf Mias Worte konzentrieren. „Kommst du jetzt oder willst du hier Wurzeln schlagen? Es hat angefangen zu Regnen, falls du es nicht bemerkt hast.“ Tatsächlich goss es in Strömen und fünf Minuten waren beide klitschnass. Sie rannten zum nächsten Café. „Ich geh so oft mit dir in ein Lokal, bald reicht mein Job nicht mehr aus.“, lachte Mia. Ben sah sie verlegen an: „’tschuldigung.“ „Man, dass sollte ein Witz sein!“ Mia sah ihn mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an. „Ist irgendwas? Ich weiß… wir kennen uns noch nicht lange, aber wenn du reden willst…“ Ben schüttelte den Kopf. Er wusste selbst nicht, was los war. Aber er fand es unheimlich nett, dass Mia ihm das Anbot. Doch beide schwiegen. Mia hatte mal gehört, dass man Menschen, mit denen man reden konnte als Freunde bezeichnete, doch nur Menschen, mit denen man schweigen konnte waren wirklich gute Freunde. (Anm.d.Autorin: Pulp Ficiton lässt grüßen. Wenn auch in etwas veränderter Form^^) Mia hatte Ben gesehen und ihm vertraut, als ob sie sich schon ewig kennen würden.

Erst das Schlagen der Domglocken erweckte sie wieder zum Leben. „Oh Mist! Wir müssen doch gleich im Büro sein!“ Eilig stürmten sie durch den Regen zum Auto.
 

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Ja, ich hab den etwas... heftigeren Teil rausgenommen, irgendwie finde ich nämlich, dass es nicht zum Rest der Story gepasst hat XD

Aber wer will, soll sich melden, dann stell ichs wieder rein! ;)

Chapter 2

Chapter 2
 

„Ich weiß nicht weiter, ich weiß nicht wo wir sind, ich weiß nicht weiter, von hier an blind.“ Wir sind Helden - Von hier an blind
 

„Wir sind noch kein Stück weiter gekommen.“ Klack. „Kaum spuren.“ Klack. „Keiner will was gesehen haben.“ Klack. „Die Presse zieht uns seit einer Woche mit der Unwissenheit auf.“ Klack. „Es muss doch etwas geben!“ Klack. „Mia, denk doch bitte mal nach, wir könnten deine Hilfe ausnahmsweise gut gebrauchen! Das ist dein Job.“ Klack.

„Wenn du ständig mit deinem Kulli auf den Tisch „klackst“ kann ich mich nicht konzentrieren. Und lass deine schlechte Laune nicht an mir aus. Ich versuche wenigstens zu arbeiten!“ Ben sah sie ärgerlich an: „Komm mir ja nicht so junge Dame!“ Mia sah in fassungslos an. „Willst du mich verarschen? Was ist denn los?“ „Es ist nichts!“, fauchte Ben sie an. „Jetzt pass mal auf! Ich hol uns jetzt Kaffee und dann erzählst du mir was los ist, dass ist ja nicht zum aushalten!“ Fünf Minuten kehrte Mia mit dampfendem Kaffee zurück. „Bitte. Und jetzt sag, was los ist“ Ben druckste ein wenig herum, kam dann aber doch zum Punkt. „Es geht um meine Freundin, Julia. Besser gesagt meine Ex-Freundin.“ „Ihr habt Schluss gemacht?“ Mia starrte Ben an. Julia und Ben waren das süßeste Paar, das sie kannte. Sie hatte Julia relativ schnell kennen gelernt und sie hatte eine lockere und witzige Art. Die beiden waren sofort ein Herz und eine Seele. „Warum?“, fragte Mia verwirrt. „Ich kanns dir nichtmal genau sagen… Wir haben uns gestritten. Vor einer Woche waren wir noch so glücklich… Und dann hats Angefangen. Aber irgendwie wars ziemlich heftig, wir haben uns nur noch gestritten. Dann meinte sie, sie hätte jemanden kennen gelernt. Nein, sie hat mich nicht mit ihm betrogen, aber sie weiß nicht, ob sie mich noch liebt oder ihn. Jedenfalls… haben wir Schluss gemacht. Sie ist heute ausgezogen.“ Mia brachte kein Wort mehr raus. Sie sah, dass Ben die Sache wirklich sehr mitnahm. Sie umarmte ihn und streichelte über seinen Kopf. „Wird schon alles wieder gut… Redet doch noch mal…“ Ben schob sie abrupt weg. „Nein, ich will keine Beziehung mehr, momentan jedenfalls nicht. Und ich bitte dich, misch dich da nicht ein!“

Mia war immer noch verwirrt. Wollte Ben wirklich die Beziehung aufgeben? Drei Jahre steckte keiner einfach so weg. Mia war sich sicher, dass die Reaktion von Ben nur eine Kurzschlussreaktion war. Er wurde in seinem Stolz verletzt. Männer! Als ob es um Stolz ging. Doch sie sollte eines besseren belehrt werden!
 

*
 

Mia war wieder mal spät dran, als sie zu ihrem Auto hastete um noch rechtzeitig ins Präsidium zu kommen. Und wie an ihrem ersten Tag klingelte das Handy. „Hey, ich bins, Ben. Kommst du bitte zur Zugbrücke?“ „Warum?“, doch Ben hatte schon aufgelegt. Seit Tagen war Ben nur noch schlecht drauf und ziemlich wortkarg.

Der Verkehr war schrecklich, doch endlich kam sie an. Ben stand schon auf der Brücke. Eilig lief sie auf ihn zu. Er sagte etwas, doch sie verstand ihn nicht, da ein Zug an ihnen vorbei raste.

„Es gab neue Erkenntnisse, dass hier der Tatort war. Er wurde falsch berechnet, jetzt können wir von vorne Anfangen!!!“ Ben war wütend. Mia sagte lieber nichts. Ihre Gedanken schweiften ab… Gestern hatte sie Fabian getroffen und es war einfach wunderbar. So romantisch und er war so liebevoll. „Mia, hör mir gefälligst zu.“ Erschrocken wachte Mia aus ihren Träumereien auf. „Was?“ „Wenn du so weiter arbeitest, dann kann ich dir keine positive Beurteilung schreiben. Meinst du ich hab Lust für dich alles doppelt zu erzählen? Du musst arbeiten und sollst nicht träumen.“ „Tut mir leid.“, gab Mia zu. „Davon kann ich mir jetzt was kaufen. Wieso muss eigentlich ich immer so vertrottelte Neuanfänger kriegen?“ Klatsch. Mia sah geschockt auf ihre Hand und dann auf Bens Wange. Ben packte sie an beiden Handgelenken: „Tu das nie wieder.“ „Du tust mir weh!“ Mia sah ihn verängstigt an. Plötzlich fiel etwas auf Bens Jackentasche. „Was ist das?“ Ben folgte ihrem Blick. Mia nutze diesen Moment aus, befreite sich aus Bens Griff und hob das Tablettenpäckchen auf. „Du nimmst die doch nicht etwa? Bist du verrückt?“ Ben sank neben Mia zusammen. „Ich kann einfach nicht mehr.“ Tränen rannen über seine Wange. Mia setzte sich zu ihm und legte einen Arm um ihn. Er versuchte aufzustehen, doch sie hielt in zurück. „Du musst niemandem was beweisen. Wir alle haben schon eine Trennung durchgemacht.“ Sie lächelte ihn an. „Danke.“ So saßen sie noch eine ganze Weile auf der Brücke und betrachteten den Rhein. Als es zu kalt wurde, gingen sie. Mia brachte Ben nach Hause, kochte und räumte auf. Ben saß nur am Fenster. Mia betrachtete ihn traurig. Plötzlich gab es einen lauten Knall, ein Stapel Bücher war aus dem Regal gefallen. Mia rannte hin und hob sie schnell auf, doch plötzlich war Ben neben ihr. Als der Knall ertönte, durchzuckte es ihn und er wachte aus einer sehr langen Trance auf. Er fühlte sich wie neu geboren. Plötzlich war er glücklich wie seit Tagen nicht mehr. Mia war eine echte Freundin, sie hatte zu ihm gehalten, ihn unterstützt und den Aerger des Chefs für die schlechte Arbeit auf sich genommen.
 

*
 

Erneut standen sie auf der Brücke. Dies war zweifelsfrei der Tatort. Die Spurensicherung wuselte durchs Geschehen. Mia und Ben standen mittendrin und redeten, als es plötzlich schlag auf schlag ging. Mia sah den mysteriösen Unbekannten. Wieder kam er ihr unheimlich vertraut vor. Er trug einen schwarzen Kaputzenpulli, der das Gesicht verbarg. Trotz des schlechten Wetters trug er eine Sonnenbrille. Doch Mia sah ihn nur für den Bruchteil einer Sekunde, denn Ben tippte sie an um ihr etwas zu zeigen. Mia drehte sich um und noch in dem Moment hörten alle ein Mädchen schreien. Alle drehten sich um und sahen sie fallen. Der komische Mann war verschwunden. Ben zog sich schnell seine Schuhe aus. Mia hielt ihn am Arm: „Bist du verrückt?? Du willst doch nicht etwa runterspringen?? Wenn nun ein Schiff kommt!“ „Ich bin in meiner Jugend tausenmal hier runter gesprungen. Wird schon gut gehen!“ Mit diesen Worten sprang er. Mia starrte ihm mit offenem Mund nach. Eilig lief sie die Brücke hinunter zum Ufer. Ben schnappte nach dem Mädchen, die Strömung war stark. Er packte sie und versuchte, ihren Kopf über Wasser zu halten und zum Ufer zu kommen. Plötzlich sah er es- ein Schiff, riesengroß kam auf ihn zu. Er nahm all seine Kraft zusammen um gegen die Strömung anzuschwimmen. Er hörte Gedämpfte Rufe: „Ben! Oh mein Gott. Ben! Nimm das Seil!“ Ben konnte dem Seil, an dessen Ende ein Stein gebunden war grade so ausweichen. Erleichtert hielt er sich fest. Doch es ging zu langsam. Wenn sie nicht schneller zogen, würde er gleich in der Schiffsschraube hängen. Er schloss die Augen, halb Ohnmächtig von der Kälte und der Angst. Sein einziger Gedanke war, das Mädchen über Wasser zu halten.

Ben öffnete die Augen.
 

*
 

Mia lächelte ihn erleichtert an. „Gott sei dank!“ Ben spuckte erstmal eine Menge Wasser, ehe er fragte: „Wo ist das Mädchen?“ Mia lachte „Ein Bulle durch und durch!“ Freundschaftlich knuffte sie ihn in die Seite, stand auf und holte einen Arzt, der Ben auch sogleich geschäftig untersuchte.

Mia ging in der Zwischenzeit zum Krankenwagen. Schließlich musste jemand die Personalien des Mädchens festhalten und die Aussage aufnehmen. Das Mädchen war gar nicht so jung wie sie alle dachten. Es war eher eine junge Frau ihres Alters. Doch aufgrund ihrer Klamotten wirkte sie recht jung, überall pink und Glitzer. Na super, so was konnte Mia ja richtig gut leiden! „Hallo. Mein Name ist Mia van Della. Fühlen Sie sich in der Lage mir ein paar Fragen zu beantworten?“ Nach Aufnahme der Personalien kam es nun zum weit spannenderen Teil der Zeugenaussage. Leider wollte die Zeugin, welche zugab Jeanette Meier zu heißen nicht richtig mitspielen. „Woher kannten sie den Mann?“ „Ich wüsste nicht, was Sie das anging!“ „Nun ja, wir haben sie grade aus dem Wasser gefischt und dieser Mann hat sie reingeschupst, da macht man sich eben schon seine Gedanken!“ „Ich bin unglücklich gestürzt!“ „Wir haben es doch alle mit angesehen! Sie sind nicht gestürzt!“ „Was wissen Sie denn schon?“ Mia gab es auf. Außerdem wurde die Patientin nun in den Krankenwagen geschoben. Der Arzt kam noch einmal auf Mia zu und nahm sie zu Seite: „Wir haben einige Würgespuren am Hals entdeckt… Wenn Ihnen das weiterhilft…“ Mia sah ihn lächelnd an. „Danke. Ich denke das könnte eine Spur sein!“
 

*

„Wieso verdammt war kein Polizeischutz bei ihr???“ „Er war doch da, hat aber anscheinend gepennt.“ „Sind wir hier in einem schlechten Krimi oder was? So was darf einfach nicht passieren!“ „Mia beruhige dich… Es ist nun mal passiert und wir sollten versuchen sie zu finden.“ Ben rieb sich müde die Augen. Es war der nächste Morgen, falls man 4 Uhr nachts einen Morgen nennen kann. Der Tag gestern war anstrengend genug gewesen und eigentlich wäre er heute krank geschrieben. Doch als er davon Wind bekam, dass ihre einzige Spur aus dem Krankenhaus verschwunden war, ist er seinen Kollegen natürlich sofort zur Hilfe geeilt. Mia war außer sich. Sie tippte nervös auf den Tasten rum und schrie in den Hörer, die junge Frau zur Fahndung ausschreiben zu lassen. Schließlich war sie nicht wirklich außer Lebensgefahr und so sehr sie auch betonte, dass sie gestürzt sei, der Mörder würde sie suchen. Dessen war Mia sich sicher. Warum begriff das nur keiner hier? Ach ja, sie war die Neue!

„Wo gehst du hin?“ Ben sah erstaunt zu Mia auf. Er fand es ja irgendwie lustig, dass sie so aufgeregt war. Klar, dass hier ließ ihn nicht kalt, doch Mia nahm sich dass zu sehr zu Herzen. „Ich fahre in die Stadt! Kann ja nicht so schwer sein ne Frau in einem weißen Papieranzug vom Krankenhaus zu finden! So was fällt doch auf!“ Weg war sie. Fluchend kramte Ben nach seinen Autoschlüssen und rannte ihr hinterher. Unterwegs fiel im ein, dass sein Handy noch oben war und er kehrte noch einmal um.
 

*
 

„Haben sie hier vielleicht irgendwo eine junge Dame in einem weißen Papieranzug vom Krankenhaus gesehen?“ Verzweifelt fragte Mia den nun wohl schon hundertsten Passanten vor dem Krankenhaus – wieder nur ein Kopfschütteln. Mia schlug mit ihrer Hand aufs Wagendach. „Scheiße!“ Eine schmerzende Hand und eine Beule waren das Ergebnis. Da kam ihr eine Idee. Sie sah es vor ihrem inneren Auge… die fallende Frau, der schöne, glitzernde Fluss… So schön und doch so gefährlich.

Also fuhr sie zum Rhein. Auf die Eisenbahnbrücke. Es war immer noch stockfinster, auch wenn die ersten, zarten, roten Sonnenstrahlen den Himmel zierten. Nichts…

Plötzlich meinte sie einen Schatten ausmachen zu können… lief da nicht jemand den Winterhafen entlang? Diese Tatsache war eigentlich nicht ungewöhnlich, hier traf man sich zum grillen und „chillen“. Wobei, grillen fiel inzwischen eigentlich weg, wie Mia gehört hatte war es verboten worden, was auf ein großes Ärgernis stieß. Wie dem auch sei, um diese Uhrzeit sollte hier eigentlich nicht mehr allzu viel los sein. Plötzlich wurde sie von einer Taschenlampe angestrahlt und hielt sich reflexmäßig ihre Arme vor den Kopf. „Hab ich euch Rotzlöffeln nicht gesagt, dass ihr euch von hier verpissen sollt?? Muss ich erst die Bullen rufen? VERPISST EUCH!“ Nun stand der alte Mann vor Mia, hob drohend einen Stock in die Höhe. „Stopp!“, rief Mia. „Die Polizei müssen Sie nicht rufen, die ist schon da!“ Verdutzt ließ der Mann seinen Stock sinken, als Mia ihm ihren Ausweis unter die Nase hielt. Wenn sie jetzt aber mit Freundlichkeit gerechnet hatte, lag sie falsch. Dieser Mann musste die Polizei hassen! Er war nicht bereit ihr irgendwelche Auskünfte zu geben und grummelte sie unentwegt an. Mia seufzte innerlich, bestellte ihn für den nächsten Tag ins Präsidium und beschloss noch einmal nach Hause zu fahren. Das Mädchen war inzwischen sicherlich längst über alle Berge.

Sie wählte Bens Nummer. „Mensch Mia, wo zum Teufel bist du??“ „An der Eisenbahnbrücke. Ich fahr jetzt aber nach Hause. Ich hab das Mädchen nicht gefunden. Ruf mich an, sobald ihr sie habt!“ Dann legte sie auf. Ben war stocksauer, doch das bekam Mia nicht mit. Sie war plötzlich Hundemüde. Wahrscheinlich weil ihr Adrenalin schließlich nachgelassen hatte.

Chapter 3

Chapter 3
 

"Kopfüber in die Hölle und zurück" Die Ärzte
 

„Mia, du hast den richtigen Riecher gehabt!“ Verschlafen lauschte Mia in den Hörer ihres Telefons. Sie begriff kaum, was ihr grade mitgeteilt wurde. War sie auch wirklich wach? „Was?“ nuschelte sie ins Telefon. Ben war genervt. „Ich hol dich ab. Komm aus den Federn und mach dich fertig. Ich bin in 10 Minuten da.

Tatsächlich klingelte es 10 Minuten später an der Tür. Mia war natürlich nicht fertig. Ziemlich verschlafen und im Bademantel bat die Ben herein und bot ihm einen Kaffee an. Ben starrte sie ungläubig an. „Mia! Wir haben keine Zeit! Wir müssen los!“ Mia grummelte sich ins Bad und ließ ziemlich laut ihre Musik laufen. Ben verdrehte genervt die Augen, bis ihm plötzlich die wohlbekannten Klänge von „Immer mitten in die Fresse rein“ an die Ohren drangen. Sein ganzer Ärger war vergessen. Gut gelaunt schnappte er sich Minuten später Mia, nahm sie in den Arm und ging summend mit ihr zum Auto. Mia sah ihn verwundert an. „Okay!“, lachte sie. Kerle! Die haben doch alle einen an der Klatsche! Vergnügt ließ sie sich mitziehen.
 

*

Sie kam sich vor wie an ihrem ersten Tag. Sie ging auf das Kiesbett zu. Sah wieder zuerst die Haare. Diesmal blondiert und lang. Das Wasser tropfte herab. „Wird schon schief gehen, ich bin ja bei dir!“ Mia sah Ben dankbar an. Die Leiche war zum Glück nicht so aufgequollen wie der Mann. Sie sah eigentlich noch recht menschlich aus und die Frau wäre sehr hübsch gewesen, wäre sie nicht tot. Sie hatte wohl Glitzer und Schminke verwendet, was die Leiche irgendwie in einen komischen Glanz rückte. Plötzlich erkannte Mia, WEN sie da vor sich hatte! „Aber das ist ja.. das ist ja…“, stammelte sie. „Genau. Frau Jeanette Meier!“

Erst jetzt erkannte Mia die ganzen blauen Flecken, leichte Schürfwunden. Ihr Papieranzug war natürlich vollkommen zerfetzt und dank dem Wasser kaum noch da.

Mia und Ben wendeten sich zum Pathologen. „Na Doc? Wie sieht’s aus?“ „Naja… Da hat wohl jemand gehofft, wir würden sie nicht so schnell finden und so alle Spuren beseitigen können. Hat aber nicht geklappt. Seht ihr die Würgemale? Die waren sicherlich todesursächlich. Todeszeitpunkt war heute morgen… gegen 3 schätze ich, plus minus die üblichen 2 Stunden. Genaueres…“ „Jaja, wissen wir schon! Wir warten auf den Bericht!“, sagte Ben unwirsch. Der Doc schüttelte den Kopf.

Plötzlich hörten sie einen riesigen Tumult an der Absperrung. Die Presse war inzwischen eingetroffen und alle versuchten einen möglichst guten Platz zu ergattern. Ben und einige andere hielten sie zurück. Mia kam sich jedoch wie in einem Film vor. Zwischen all den Journalisten war wieder der unbekannte Mann in schwarzem Kapuzenpulli und knipste wie verrückt. Als er Mia erkannte war er wieder verschwunden. Mia wollte hinterher, wurde jedoch aufgehalten. Der Doc zog schon seit einer Minute an ihrem Ärmel. „Was?“, fuhr sie ihn ärgerlich an. Beleidigt zog der Doc eine Schnute. Mia verdrehte innerlich die Augen. Waren sie hier im Kindergarten oder was? Ihr hauptverdächtiger war ihr wieder entkommen! Inzwischen war sie mit ihrer Behauptung von dem schwarzen unbekannten zum Gespött im Polizeipräsidium geworden.

„Entschuldigung. Ich war in Gedanken.“ Wieder einigermaßen beruhigt begann der Pathologe: „Sie ist wahrscheinlich vergewaltigt worden…“ Mia starrte ihn ungläubig an. Unheimliche Wut durchströmte sie. Wie konnte man einer Frau nur so etwas antun?

„Mia? Alles okay?“ „Ja. Lass uns ins Büro, den Papierkram erledigen!“ Und so fuhren sie zurück.
 

*
 

Völlig entnervt warf Mia ihren Stift auf den Tisch. „Puh… Ich glaub ich brauch ne Pause.“ Ben sah zu Mia auf. „Stimmt, ich glaube die haben wir uns auch verdient.“ Nach stundenlangem Papierkram, Zeugenaussagen aufnehmen und Akten durchsehen, wollten beide nur noch eins- essen!

„Lass uns in die Kantine gehen.“ Mia zog eine Schnute. „Hmmm… Na gut!“

Endlich über dem Essen sitzend sprudelte es plötzlich aus Mia raus: „Man, ich hätte diesen Mord verhindern können! Ich hab gewusst, dass ihr etwas passiert!“ „Mia… das bringt doch nichts. Mehr als Polizeischutz hätten wir doch nicht tu können. Du warst doch sogar am Tatort.“ „Ja und da muss sie schon da gewesen sein. Ich hab außerdem komische Geräusche gehört…“ „Nicht bitte wieder diese lächerliche ‚schwarze Mann Theorie’.“ Mia warf ihm einen sehr bösen Blick zu. Ben hob lachend die Hände. „Schon okay, Frau Kommissarin. Der Zeuge hat uns ja auch kein Stück weiter gebracht.“ Mia seufzte enttäuscht den Kopf. Alle ‚Zeugen’ waren entweder tot oder nicht willig, ihnen Auskünfte zu geben. Oder beides. Na, das konnte ja heiter werden.
 

*
 

Nervös betrat sie die Wohnung. „Hallo Julia!“ „Hey Süße, komm rein.“ Mia wurde herzlich umarmt. Alle Nervosität fiel nun von ihr ab. „Ich hab uns Bier mitgebracht. Ich steh nicht sonderlich auf Sekt“ Julia sah sie erstaunt an. „Gar nicht das Klischee?“ „Nee… meine ersten Erfahrungen mit Alkohol beschränkten sich auf Sekt und ähm… Sie nahmen kein Happy End!“ Julia lachte verstehend.

Als sie sich durch die ersten 3 leckeren Gänge eines bombastischen Essens gekämpft hatten –Sekt hätte vermutlich doch besser gepasst- kam das Gespräch auf das eigentliche Thema. „Ich hab gehört du hast jemanden kennen gelernt?“ „Das hat sicher Ben dir erzählt.“ Julias Miene verfinsterte sich. „Ach komm.. Ich kann ihn irgendwie verstehen. Aber erzähl mal, wie ist er?“ Julia bekam plötzlich einen ganz verträumten Gesichtsausdruck und geriet richtig ins Schwärmen. Das kannte Mia gar nicht von ihr und sie war doch sehr erstaunt, schließlich war Ben kein hässlicher, einfältiger Mann. „Oh er ist wirklich ganz wunderbar. So nett und zuvorkommend. Immer bemüht. Und.. na ja… du weißt schon.“ Julia wurde rot, Mia konnte darüber nur herzlich lachen. „Ja, ich kanns mir vorstellen. Und? Wie sieht er aus?“ „Gut. Naja, eigentlich ist er das komplette Gegenteil von Ben. Aber vielleicht brauch ich einfach mal Abwechslung. Er ist groß, muskulös, aber nicht ganz so groß wie Ben. Blonde Haare… Ein typischer Sunnyboy einfach!“ „Na, die muss es momentan en masse geben!“, lachte Mia. Als Julia sie fragend ansah, erzählte Mia von ihrem ersten, sehr aufregenden Tag, oder besser gesagt von der Nacht…
 

*

Schweißgebadet wachte Mia auf. Sie hatte einen schrecklichen Alptraum. Doch kurz nach ihrem erwachen wusste sie kaum noch, worum es ging. Es war dunkel, kalt und nass gewesen. Und viele, in schwarze Kapuzenpullis gekleidete Männer waren darin vorgekommen.

Mia angelte nach ihrem Handy. 3 Uhr morgens… Sie beschloss Fabian anzurufen, schließlich hatte sie ihn ewig nicht mehr gesehen. Und gemeldet hatte weder er noch sie sich. Also, sie waren zwar nicht offiziell zusammen, aber irgendwie war er ja doch der Eroberertyp und dass er sich nicht meldete, fand Mia mehr als merkwürdig.

„Ja?“ Fabian war ziemlich außer Atem. Mia war verwirrt. Sollte man nachts um 3 nicht eher verschlafen klingen? „Ähm, hier ist Mia!“ „Mia? Was willst du? Ist was passiert? Ich hab geschlafen!“ Mia verzog ihre Stirn. „Geschlafen? Ähm, ich wollte mich eigentlich nur mal melden…“ „Nachts um 3?“ „Naja, ehrlich gesagt- ich hab schlecht geschlafen.“ „Und?“ Moment mal, hatte sie auch wirklich die richtige Nummer gewählt? Wo war denn ihr Gentleman geblieben? „Fabian?“ „Was denkst du mit wem du redest?“ „Mit einem unsensiblen Trottel!“ „Entschuldige Süße, ich bin einfach müde.“ Mia hörte seltsame Geräusche und einen wohligen Seufzer von Fabian. „Schlaf gut Mia.“ Und weg war er. Mia starrte ihr Handy an. Was war das denn jetzt?
 

*
 

Es klingelte. Deprimiert öffnete Mia die Tür und sah erstmal rot. Und zwar lauter rote Rosen. Sie blickte nach unten und erkannte eine viel zu weite Bluejeans. „Es tut mir wirklich Leid Süße… Kannst du mir verzeihen?“ Mia musste lachen. „Na klar, komm rein!“ Mia holte eine Vase. „Sag mal, wie viele sind das denn um Gottes Willen?“ „Hundert rote Rosen für die wunderbarste Frau der Welt!“ „Spinner!“ Mia musste immer noch lachen, während Fabian gespielt betroffen und verletzt tat. „Bist aber ein ganz süßer Spinner.“ Und Mia küsste Fabian. Der wollte auch sofort mehr. „Schatz, ich muss zur arbeit. Sehen wir uns heute Abend?“ Fabian sah sie irritiert an und hielt sie fest. „Vergiss doch die Arbeit.“ Mia wollte sich losmachen, doch Fabian war zu stark. „Lass mich los, Mann.“ In Mia stieg Panik auf. Fabian ließ sie los. „Schon gut! Schon gut.“

Mia packte wortlos ihre Sachen und verschwand.

*
 

Als Mia auf der Wache war, kam ihr der Gedanke, dass sie vielleicht doch ein bisschen hart zu Fabian war. Also entschloss sie sich, in erstmal anzurufen. Er ging jedoch nicht wie erwartet an sein Handy. Aber auf die Mailbox warten wollte sie auch nicht.

Der Tag verging relativ schleppend und immer wieder versuchte Mia Fabian zu erreichen. Bis Ben schließlich der Kragen platze: „Mia! Leg dieses Scheiß-Ding endlich weg. Dein Stecher wird sich schon melden!“ Mia sah Ben irritiert an, schob seine Laune aber mit der Begründung zur Seite, dass er sich ja grade erst getrennt hatte. Sie legte es weg, nur um es 10 Minuten später wieder in die Hand zu nehmen und nervös auf den Tasten rumzutippen. Dies veranlasste Ben grummelnd aus dem Büro zu stürmen. Mia sah ihm kopfschüttelnd hinterher.
 

*
 

Die verschwitzen Körper lagen ineinander verknotet da. Schweißperlen rannen über seinen Rücken. Noch ganz überwältigt von der tiefen Befriedigung atmete sie schwer, während er schwer auf ihr zusammen sackte. „Du… machst… mich echt… fertig!“, brachte sie irgendwie hervor. Er grunze nur. Sie versuchte, ihn von sich zu schieben. Wieder ein grunzen als Antwort, aber schließlich drehte sie sich weg. Sie ging in die Dusche. Sie stelle auf kalt und genoss das Wasser, dass sie erfrischte und wieder auf Hochtouren brachte. Plötzlich fiel eine Tür ins Schloss.

„Fabian?“
 

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Falls das jemand liest, ich würde mich echt riesig über nen Kommi freuen =)

Ich hoffe man kommt in der Story halbwegs mit^^ Wenns fragen gibt, fragt einfach =)



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2007-03-10T19:34:53+00:00 10.03.2007 20:34
jojo wer hätte gedacht dass dus tatsächlich hochläds.. ach weh.. ne das mach mit meiner dann doch lieber mal nicht.. am ende liest das wer den ich kenne..


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