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Die letzte ihres Volkes - Eine Verräterin der gesamten Menschheit

Danielle & Yuudai
von

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Experimente

Yuudai lief einen endlos wirkenden Gang entlang der zu beiden Seiten von leeren Kokons verziert war. Danielle ging mit einem ihr eiskalt den Rücken runterlaufenden Schock daran vorbei und malte sich aus was hätte ihr passieren können. Sie hätte selbst in solch einem Kokon stecken können um frisch gehalten zu werden, nur um später einmal als Nahrung zu enden.
 

“Hier ist es. Dies ist ein Labor. Du musst wissen, ich bin nicht nur Arzt sondern auch Wissenschaftler… Genetiker um genau zu sein.” Yuudai sprach ziemlich stolz von seiner Tätigkeit, was Danielle nicht verstand und ihn dementsprechend fragend ansah.
 

“Genetiker?” fragte sie leise und unsicher.
 

“Ich experimentiere mit menschlicher DNS. Sieh selbst.” forderte er sie mit einem belustigten Grinsen auf und wies auf die sich eben öffnende Tür hin, die Danielle, ohne eine Vorahnung was sie darin schreckliches erwarten würde, durchquerte.
 

Kaum hatte sie einen Schritt in den, auf den ersten Blick, mit grausigen Kreaturen gefüllten Raum gemacht, blieb sie wie vom Tod gepackt stehen. Der Anblick der sich ihr da bot überstieg jegliche Vorstellung Danielle´s einer Hölle oder dergleichen.
 

Links und rechts standen je zwei Tische mit menschenähnlichen… Körperteilen die an einem nicht dazu passenden Torso angewachsen waren. Es war ein schrecklicher Anblick und Danielle´s Magen drehte sich um, trotzdem versuchte sie sich zu beherrschen.
 

Die ersten zwei Tische, je einer links und rechts, waren ähnlich mutierte Wesen. Beide lagen sie auf dem Rücken und hatten aufgeschnittene Beine, die mit in Maßen gehaltenen Nähten zusammengehalten wurden. Die Nähte waren in großen Abständen zueinander gesetzt sodass man immer noch das darunter liegende Fleisch sehen konnte, was aussah als würde es schon zu faulen anfangen. Die Arme waren nur Haut und Knochen und der Bauch sah aufgebläht aus als sei durch mehrere Geburten verzogen und hätte keine Kraft mehr sich wieder in den Ursprungszustand zusammenzuziehen. Wahrscheinlich waren es Brutkästen, darum auch zwei, für den Fall das einer ausfiel. Ihre Köpfe waren schrecklich deformiert. Es waren keine Ohren vorhanden sondern nur je zwei ohrgroße Löcher die einen organischen Hohlgang ins Innere preisgaben. Ihre Gesichter sahen verbrannt aus, Hautfetzen hingen an ihnen herunter und zeigten an einigen Stellen das darunter liegende Muskelgewebe. Ihre Augen existierten erst gar nicht, es waren nur zugenähte Augenlider zusehen und Danielle fragte sich ob diese armen Geschöpfe überhaupt Augen hatten. Sie hoffte nicht, denn sonst würden sie ja sehen was man mit ihnen anstellte und das wünschte Danielle Niemandem. Die verbliebenen zwei Tische, wieder je einer links und rechts, trugen verschieden aussehende Wesen. Eines war noch ein Kind aber sein Kopf sah seltsam und brutal aus. Er war geöffnet! Man konnte das Gehirn sehen. Trotz das der ganze Raum sehr hygienisch war lagen hier solche armen Wesen mit halboffenen Wunden und wurden auch noch untersucht den in dem Gehirn des Kindes steckte ein langer Schlauch der eine Flüssigkeit abzusaugen schien. Auf der anderen Seite war eine halb tote Frau. Ihre Brüste sahen halb verwest aus aber sie hatte Ähnlichkeit mit den sich ähnlich sehenden armen Wesen von vorhin. Auch ihrem Gehirn entnahm man Flüssigkeit und als ob Yuudai Danielle´s Blick geahnt hatte kam er auf sie zu und beantwortete ihre unausgesprochene Frage.
 

“Die Flüssigkeit nennt sich Liquor und dient meinen Forschungen.“ sprach er gelassen, als er links von Danielle stand, die nun bei dem zweiten Tisch der linken Reihe am Fußende stand und das arme Geschöpf betrachtete.
 

Ihre Augen waren rot und ihr liefen die Tränen. Sie weinte ohne einen Laut von sich zu geben. Sie weinte auch für diese fünf Wesen mit und betete das sie schnell ihren Frieden im Tot finden würden. So sehr hatte sie noch nie in ihrem Leben zuvor einem Wesen den Tod gewünscht.
 

“Warum? Warum tust du diesen armen Wesen so etwas an?” sie hatte tief Luft geholt um nicht mitten im Satz diesen durch ihr Schluchzen zu unterbrechen.
 

“Ich experimentiere mit menschlicher und Iratus-Käfer DNS in verschiedenen Variationen um eine bessere Nahrungsquelle selbst züchten zu können. Dann müssten wir nicht mehr von Planet zu Planet fliegen um uns an euch zu nähren.” letzteres ging in einem Zischen unter aber Danielle konnte es trotzdem hören, da Yuudai es direkt in ihr Ohr zischte.
 

Sie rührte sich keinen Zentimeter sonder stellte sich rechts neben dem Tisch des Wesens. Ihre Tränen waren getrocknet und sie faltete die Hände, schloss die Augen und betete für diese Wesen.
 

“Ihr, die ihr geboren wurdet ohne Liebe. Ihr, die in diese Welt gesetzt wurdet ohne den Zweck das Schaffens von Leben. Verzeiht den Umständen eurer Geburt. Verzeiht dem bösen Schicksal das ihr erleiden musstet und dem Leben das ihr hattet. Ich wünsche mir von ganzen Herzen das eure Seelen baldigst in Frieden ruhen können. Sterbt friedlich und mit Gewissheit auf ein besseres Leben nach dem Tot. Quiéscere acc Páx.”
 

Als sie ihr Gebet vollendete war Yuudai seltsam davon berührt. Es wunderte ihn das Danielle solches Mitgefühl für seine Experimente zeigte und in einem Gebet aussprach. Für den Augenblick des Gebetes hatte sein Gesichtsausdruck etwas neutrales, was er sich nicht erklären konnte. Er sah sich um und musterte die Wesen die er Experimente nannte. Innerlich erschrak er. Diese Wesen litten! Er war schuld! Diese Wesen konnten nichts dafür das Yuudai seiner eigenen Rasse eine Nahrungssuche vereinfachen wollte und trotzdem hatte er sie ohne den Wink der mütterlichen Liebe erschaffen. Aber, er war ein Wraith und Wraith kümmerten sich nicht um das Leid anderer Rassen und doch… tat ihm auf einmal Leid was diese Wesen, die seiner Wissenschaft entsprangen, erleiden mussten und immer noch erleiden müssen. Leicht niedergeschlagen ging er zu einem Schrank und holte eine Art Handwaffe heraus die eine Nadel als Lauf und Flüssigkeitskanülen als Munition im Griff eingebettet hatte.
 

“Geh bei Seite!” raunte er Danielle an die erschrocken und ängstlich gehorchte und sich ein paar Schritte entfernte. Sie stand nun wieder am Fußende des Tisches des Wesens dem sie ihr Gebet gewidmet hatte.
 

“Was … “
 

Im nächsten Augenblick hatte Yuudai dem Wesen auch schon eine Injektion gegeben und die Flüssigkeit im Schlauch, der aus ihrem Gehirn entsprang, hörte auf zu arbeiten. Es war an einer Maschine angeschlossen, die die Flüssigkeit aufnahm. Diese ließ ein durchgehendes Piepen zu hören und symbolisierte den Tod. Danielle sah Yuudai verwundert und gleichzeitig erleichtert nach, als dieser jedem der verbliebenen drei Wesen und auch dem Säugling, indem er den Deckel öffnete, diese todbringende Injektion verabreichte. Alle Geräte ließen dieses Piepen von sich hören und Danielle sah Yuudai mit einem zufriedenen Blick an. Sie dachte, dass Yuudai, wenigstens dieses eine Mal, ein Wesen mit Würde behandelt hatte.
 

“Danke.” sprach sie leise nachdem sie neben ihn getreten war.
 

Yuudai murrte nur und sah beleidigt aus. Seiner Meinung nach hatte er sich von einem Menschen Mädchen um den Finger wickeln lassen aber dieser Gedanke kam ihm irgendwie absurd vor. Als ob Danielle ihn tun lassen würde was sie wollte. Es war immer noch Yuudai der diese Aktion von sich aus unternahm und seinen Forschungen im wahrsten Sinne des Wortes einen Todesstoß gab.
 

“Bist du jetzt zufrieden?” fauchte er und sah sie an.
 

Danielle aber sah ihn nicht ängstlich seines Fauchens wegen an sondern sehr fröhlich und stolz an. Sie war stolz auf ihren… Herrn, er hatte etwas Gutes getan und darüber war sie sehr froh. Ihr kam wieder dieser Gedanke. Dieser Wraith schien sich anders zu verhalten. Ob dies eine Hoffnung ist, Danielle´s Leben nicht mit Angst und Schrecken zu füllen?



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