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Minoru

Seltsame Krankheit
von

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Der hohe Rat

Oh ja, es hat waaaahnsinnig lange gedauert weiterzuschreiben! Ich hatte schon Sehnsucht nach meiner Geschichte, doch es wollte und wollte einfach nichts Gutes über meine Finger kommen! Tut mir wirklich wahnsinnig leid =/ Na ja, ich hoffe aber, ich kann euch mit den folgenden Zeilen eine kleine Entschädigung geben ^^
 

PS: Hier noch einmal die wichtigsten Namen (bzw. die Namen, die für dieses Kappi eine Rolle spielen), damit ihr nach der langen Zeit wieder einer kleiner Erinnerungshilfe habt =)

Minoru, Kazuya und Yumi dürften euch ja sicherlich in Erinnerung geblieben sein ^^

Kasumi: Prinzessin der Füchse (Kitsune), hübsche Tochter des Oberhauptes der Kitsune Isamu

Isamu: Oberhaupt des Fuchsstammes (bisher nur aus Erzählungen bekannt)

Mei: angehende Schamanin der Füchse

Takeru: Meis Bruder, muskulöser Krieger

Yukiko: Mächtigste Schamanin der Füchse
 

***
 

Dommm...

Ein tiefes Dröhnen drang an Minorus Ohr, ein solches, was man eher spüren als hören kann. Wenig später war ein zweites zu vernehmen. Neugierig lugte er aus der Hütte. Die Abenddämmerung breitete bereits ihren roten Schleier aus und ließ den Himmel in einem satten Purpur leuchten. Vom Fuße des Reisberges, wo sich die vogelnestartigen Bauten der Füchse an die Hügel schmiegten, konnte man auf dessen Kuppe nur Silhouetten erkennen, die sich in schwarzen Schemen von der blendenden Scheibe der untergehenden Sonne abhoben. Doch es war unübersehbar, dass es dort oben hektisch zuging. Bereits den ganzen Tag waren die Kitsune mit den Vorbereitungen für die angekündigte Ratsversammlung beschäftigt. Minoru, Kazuya und Yumi hatten ihre helfenden Hände angeboten, doch man hatte sie gebeten, in den Hütten abzuwarten. Immerhin hatte man sie trotz Hektik mit einem köstlichen Frühstück und einer üppigen Mittagsmalzeit versorgt – was natürlich besonders zu Minorus Entzücken gereichte.
 

Wie dem auch sei, die Vorbereitungen für die Zeremonie waren in vollem Gange. Oben auf dem Hügel stapelte man Holz zu einem pyramidenförmigen Gebilde – wahrscheinlich für ein großes Feuer. Der rege Betrieb schien einen absoluten Kontrast zu den gleichmäßigen, ruhigen Trommelschlägen zu stehen, die ihren Ursprung ebenfalls auf der Kuppe des Reisberges zu nehmen schienen, doch Minoru erkannte nichts Genaues. Minoru fragte sich, was ihn wohl bei dieser Ratsversammlung erwarten würde.
 

„Komm wieder rein!“, ertönte Kazuyas Stimme aus dem Inneren der Hütte. „Du weißt doch, was sie gesagt haben. Besser wir zügeln mal unsere Neugier und stehen nicht im Weg rum!“ Minoru wusste genau, dass Kazuya mit „wir“ eigentlich „du“ meinte und seufzte deprimiert. Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht mehr nur aus dem Eingang der Hütte hinausschaute, sondern vielmehr nun ganz hinausgetreten war. Seine Neugier hatte ihn vermutlich hinausgezogen – ohne dass er dies registriert hätte. Also ging er wieder hinein, doch nicht ohne noch sich noch rasch ein letztes Mal nach Kasumi Ausschau zu halten – allerdings konnte er sie nirgends entdecken.
 

Drinnen fing sogleich ein neugieriger Blick Yumis ein – offenbar wüsste sie auch nur zu gern, was da draußen so spannendes vor sich ging. „Sie bringen Feuerholz hinauf. Ansonsten konnte ich nicht viel sehen. Einige Kitsune waren mit eigenartigen Zeichen bemalt, glaube ich. Alle laufen ganz hektisch herum. Doch ich konnte weder Mei, noch Kasumi, noch Takeru irgendwo entdecken.“, erklärte Minoru, ohne dass Yumi ihn fragen musste. Kazuya schaute nachdenklich zu Boden. „Hört mal. Diese Versammlung ist verdammt wichtig. Ich glaub ich muss euch nicht daran erinnern, dass so einiges auf dem Spiel steht…Wenn wir die Kitsune nicht auf unsere Seite Kriegen, könnten wir den Kampf nichtmal mehr verhindern, wenn wir dieses Gegenmittel für Sasuke wirklich finden! Dann werden die Kitsune unser Dorf so bald wie möglich angreifen, um Itachi auszuschalten und so einen richtigen Krieg zu vermeiden…Wir müssen sie davon überzeugen, dass Sasuke eine kämpferische Auseinandersetzung verhindern kann, sofern wir genug Zeit bekommen, um ihn zu heilen. Er könnte seinen Bruder aufhalten…“, sagte Kazuya mit einem ernsten, besorgten Unterton. Yumis Augenbrauen zogen sich sorgenvoll zusammen. „Aber meinst du nicht, dass wir nach dieser ganzen Aktion hier auf ihre Unterstützung bauen können? Ich meine…Sie haben uns erst das Leben gerettet, dann brachten sie uns hierher und bringen uns soviel Gastfreundschaft entgegen…“, merkte sie an. Kazuya nickte leicht mit dem Kopf. „Vielleicht hast du Recht…Aber es wäre ungefährlicher für sie, wenn sie das Dorf gleich angreifen würden…“, widersprach er. „Moment mal!“, fuhr Minoru dazwischen, „Sie hätten das Dorf doch dann schon längst angreifen können! Außerdem sind die Füchse doch nicht dumm! Sie wissen doch genau, dass der Kaiser einen solchen Angriff nicht einfach so hinnehmen würde! Wenn Itachi den Krieg nicht beginnt, dann tut es der Kaiser, wenn die Kitsune einen Angriff starten.“ Kazuya schien überrascht von Minorus Worten – vielleicht, weil plötzlich die ernste, erwachsene Seite seines kleinen Bruders zum Vorschein kam. Yumi stimmte Minoru zu. „Er hat Recht, Kazuya. Die Kitsune tun nichts Unüberlegtes. Sie waren schon immer für ihre Diplomatie bekannt. So manch anderes Dämonenvolk hätte damals, als der erste Krieg wütete, vielleicht nicht einem Waffenstillstand zugestimmt. Die meisten Dämonenstämme sind kriegerisch veranlagt, doch die Kitsune sind nicht so. Ich finde, wir sollten die Hoffnung noch nicht aufgeben…“, pflichtete sie ihm bei.
 

Dommmmm…
 

Von draußen war ein leises Räuspern zu vernehmen. Dann klopfte es und eine große Gestalt trat zögerlich ein – Takeru. Der rothaarige Kitsune sah Minoru, Kazuya und Yumi vielsagend an. „Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Der hohe Rat erwartet euch. Bitte folgt mir.“, Takeru klang leicht nervös.
 

Als die vier hinaustraten, waren sie überrascht, dass es bereits dunkel war. Nur noch ein blasser, schmaler Streifen orangefarbenen Lichtes war vom tageslicht am Horizont zu sehen. Dennoch wurde die Nacht von einem flackernden Feuerschein erhellt. Das große Feuer war also entzündet worden. Die Nacht war kühl, doch der Wind wehte den Warmen Hauch der Flammen vom Reisberg hinab.
 

Auch Minoru spürte nun, wie die Nervosität an seinen Gliedern empor kroch. Ein rascher Blick zu Kazuya und Yumi verriet ihm, dass es ihnen nicht anders zu gehen schien. Der Aufstieg schien sich endlos hinzuziehen. Plötzlich kamen Minoru Zweifel. Würden die Kitsune ihnen wirklich helfen? Minoru musste keuchen, als ihn der schreckliche Gedanke an sein brennendes Dorf ereilte. Nun hörte man das Feuer vom Reisberg knistern. Minoru kam es vor, als würde er wieder träumen. War es wirklich nur das Lagerfeuer, das dort oben brannte? Oder war es jenes Feuer, das ihn, Minoru, im Schlaf einholte und sein Dorf wie ein riesiger Dämon verschlang? Minoru schüttelte den Kopf, um die furchtbaren Gedanken loszuwerden. „Hör auf, so was zu denken!“, tadelte er sich selbst. „Es wird nicht wahr werden!“. Kazuya stieß ihn leicht von der Seite an und hob besorgt eine Augenbraue. Minoru zwang sich zu einem Lächeln und nickte seinem Bruder zu, um ihm zu verstehen zu geben, dass alles in Ordnung war.
 

Dommmm…
 

Sie waren oben angekommen. Tareru blieb stehen. Die Kitsune hatten sich in einem Halbkreis um das Feuer versammelt. Yumi schluckte nervös. Kazuya atmete tief ein. Nachdem Minoru sich jetzt wieder voll und ganz auf seine Umgebung konzentrieren konnte, sah er sich neugierig um. Alle Blicke schienen auf ihm und den beiden anderen Menschen zu liegen. Blicke aus goldgelben, klugen Augen; misstrauische, hoffnungsvolle Blicke. Plötzlich löste sich eine zierliche Gestalt aus der Menge – Mei. Mit eiligen Schritten kam sie auf die drei zu. Sie verneigte sich rasch und trotz ihres ernsten Ausdrucks in den Augen schlich sich ein freundliches Lächeln auf ihre Lippen. „Kommt bitte mit.“, sagte sie. Ihr weißer Kimono schimmerte rötlich im Feuerschein, als sie die Menschen zur anderen Seite des Hügels führte. Dort waren drei Strohkissen auf dem Boden platziert worden. Minoru nahm instinktiv an, dass die für ihn, Kazuya und Yumi bestimmt waren und wollte schon darauf zugehen, als Mei fast schon ein wenig erschrocken ihre Hand nach ihm ausstreckte und ihn sanft, aber bestimm zurückhielt. Verwirrt blieb Minoru stehen und wechselte einen irritierten Blick mit Kazuya und Yumi. „Wartet hier.“, bat Mei.
 

Dommmm…
 

Ein frischer Windzug wehte einige Funken der Feuerglut auf und trug sie davon.
 

Dommmm…
 

Minoru fröstelte.
 

Dommm…
 

Die Trommelschläge wurden schneller.
 

Dommm…Dommm…
 

Plötzlich stille, der Kitsune an der Trommel hielt inne.

Minorus Herz raste.
 

Plötzlich wandten alle Kitsune die Blicke von den Menschen ab und richteten sie stattdessen auf die vier Gestalten, die nun die Kuppe des Reisberges betraten. Mei trat nervös von einem Fuß auf den andern. Die vier Figuren traten in den Feuerschein. Minoru identifizierte die zierlichste von allen sofort als Kasumi. Mei verneigte sich und all die anderen Kitsune taten es ihr gleich. Hastig senkten auch Minoru, Yumi und Kazuya die Häupter, als ihnen bewusst wurde, wer vor ihnen stand: der hohe Rat der Kitsune. Kasumi schritt zur Seite und die drei anderen Kitsune nahmen auf den Strohkissen platz. Als sich Mei wieder aufrichtete, wagte Minoru einen raschen Blick auf die drei Ratsmitglieder. Es waren zwei Männer und eine Frau. Der jüngste von ihnen, der auf der rechten Seite saß, hatte sehr feine, schlanke Züge. Seine Augen hatten die Farbe von flüssigem Honig und die äußeren Augenwinkel schienen leicht schräg nach oben zu verlaufen. Sein langes, dunkelrotes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden. Er trug Kampfkleidung und auf seinem Rücken trug er zwei gekreuzte Schwerter. Vermutlich war er jener Krieger, der sich durch seine einzigartige Stärke und Kampfkunst die Mitgliedschaft im Rat verdient hatte. Minoru erinnerte sich, dass Kasumi ihm erzählt hatte, dass der Rat aus dem stärksten Krieger, der weisesten Schamanin und dem Stammesoberhaupt bestand. Folglich musste die kleine, alte Frau links die Schamanin sein. Ihr Gesicht war faltig und erinnerte ein wenig an das von Chiyoko. Ihr Haar war bereits ergraut, ja sogar weiß, und war ebenfalls zu einem Zopf gebunden. Die Augen der alten Füchsin waren blassgelb. Ein Blick in diese Augen ließ Minoru vor Ehrfurcht zusammenzucken, denn er konnte die Weisheit, die aus ihnen sprach, förmlich spüren. Plötzlich machte Kasumi einen Schritt nach vorn und wandte sich an die drei Menschen. „Wir, die Kitsune, begrüßen euch an diesem ehrwürdigen Ort. Hier, auf dem Reisberg, einer geweihten Stätte des Inari, empfängt euch der hohe Rat unseres Stammes. Er gewährt euch eine Anhörung und wird mit Weisheit und Verstand über die Situation richten.“, sagte Kasumi laut. Sie trat wieder einen Schritt zurück. Für einen Moment herrschte Stille.
 

Dann erhob sich der junge Kitsune, der Krieger unter den Ratsmitgliedern. Er verneigte sich vor Minoru, Kazuya und Yumi. „Ich, Senshi, Waffenmeister des Fuchsklans und Mitglied des hohen Rates, werde mit scharfem Verstand und der Erfahrung eines Kriegers für die Füchse sprechen! Ich heiße euch willkommen.“, sagte er mit kräftiger Stimme und legte seine Faust auf die Brust. Nachdem er wieder Platz genommen hatte, stand die alte Füchsin auf. „Ich, Yukiko, Schamanin der Füchse, Botin Inaris und Mitglied des hohen Rates spreche mit Weisheit und Vernunft für die Füchse! Auch ich heiße euch herzlich willkommen.“, die Stimme der Schamanin klang rau. Auch sie setzte sich wieder. Und als sich das dritte Ratsmitglied erhob, stockte Minoru der Atem. Die Zeit hatte Spuren auf seinem Gesicht hinterlassen und zeichnete sich mit unzähligen, haarfeinen Falten und auch Narben darauf ab. Seine Haut war blass. Sein silberweißes Haar fiel in langen, glatten Strähnen über seine Schultern und seinen Rücken. Seine Augen waren von einem höchst ungewöhnlichem, hellen blau und leicht milchig. War er etwa blind? Doch nicht sein weißes, geisterhaftes war es, was Minoru den Atem raubte. Nicht seine Augen waren das Abstrakte an seinem Erscheinungsbild. Viel mehr waren es die neun, schneeweißen Fuchsschwänze, die sich fächerartig hinter seinem Rücken ausbreiteten…

Minoru hatte viel Legenden gehört…Legenden von Fuchsgeistern, die uralt wurden und ungewöhnliche Kräfte besaßen. Jedes 1000. Jahr wächst jenen Wesen laut Erzählungen ein Schweif und mit dem 9000. Lebensjahr steigen sie zu den höheren Dämonen auf. Fiel bei diesen Kindergeschichten nicht auch das Wort „Unsterblichkeit“?
 

Eine tiefe Stimme riss Minoru aus den Gedanken. Sie klang mächtig, schön und hypnotisierend. Minoru hatte das Gefühl, er würde sie mit den Ohren, sondern direkt im Kopfe wahrnehmen: „Auch ich, Isamu, Anführer des Stammes der Füchse, Ältester der Kitsune und Mitglied des hohen Rates, werde für die Füchse sprechen. Mögen meine Worte weise und klug sein und mögen auch meine Taten sowohl den Kitsune, als auch den Menschen dienlich sein. Willkommen im Wald der Dämonen, willkommen beim Klan der Füchse.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-10-24T15:35:58+00:00 24.10.2007 17:35
*seufz*
spannend, Spannend, spannend,
bin ganz hibelig,
och man wie geht das nur weiter,
ich bin so neugierig
ich hofe du schreibst es weiter und lässt uns weiter teilhaben.
Ich bin so neugierig, was wohl als nächstes passieren wird.
*seufz*
der "Gong" ist toll, der lässt einen richtig mitfiebern.
Von:  japaneseangel
2007-10-22T12:08:31+00:00 22.10.2007 14:08
freut mich sehr, dass es weiter geht^^
klasse geschrieben, wie immer^^
*sich erst mal beruhigen muss*
super spannend und alles total gut beschrieben, so dass man von allem ne genaue vorstellung hatte (ich jedenfalls^^)
jetzt bin ich aber noch mehr gespannt, wie der rat sich entscheidet, davon hängt ja ne ganze menge ab...

freu mich aufs nächste kappi^^
*winks*
saskia
Von: abgemeldet
2007-10-21T15:28:19+00:00 21.10.2007 17:28
Hey Light
war leider nicht mehr freigeschaltet worden als ich heute morgen noch online war.Also schreib ich dir jetzt ein commi.
Punkt 1 : Ich freue mich das du mehr geschrieben hast als du wolltest. Wirklich schön^^
Punkt 2: Jetzt gehts um chapter. Mir gefällt es wirklich gut^^ Aber ich kann mir richtig vorstellen wie erschrocken Mei war als Minoru sich setzen wollte. Da sieht man mal das man besser erst nachfragen sollte, anstatt irgendetwas anzunehmen.
Aber auch das du die Legende mit eingebracht hast, find ich gut.
Alles in allem ist das Kapitel sehr gut!

lg Mei


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