Zum Inhalt der Seite

Alleviate Tensions

Spannung in der Marine
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nervenzusammenbruch

Es war ein gewaltiger Rückschlag mit dem niemand hätte rechnen können. Vor zwei Wochen, als der Cloudbiter erwachte, brach mit ihm ein Unwetter los, welches fast eine ganze Marineflotte auslöschte.

Smoker und die anderen überlebenden hatten es gerade noch geschafft Alphares’ angeschlagenes Schiff zur nächsten Insel zu manövrieren, doch nun saßen sie dort auch fest. Es war eine große Insel auf der es jedoch nur eine Stadt und leider keine Marinebasis gab. Die Leute hatten ihre Heimat zum größten teil nie verlassen und die wenigsten kannten sich mit Schiffsbau aus, weswegen die Reparaturen noch länger dauerten als erwartet.

Smoker saß am Strand und sah auf das momentan ruhige Meer hinaus. Er war komplett alleine. Yuki und Alphares durchstreiften die Stadt auf der Suche nach Proviant, Daddy Masterson hatte sich irgendwo verzogen um seine Ruhe zu haben, und Hina sowie die spärlichen Reste ihrer Crew versuchten neues Mobiliar und neue Ausrüstung zu besorgen. Es war nicht so, als wäre Smoker nur untätig und faul, nein, er hatte schon den ganzen Tag am Schiff gearbeitet um es wieder seetüchtig zu machen, und ruhte sich jetzt nur etwas aus.

Wie immer war er am Grübeln, dachte über Geschehenes nach, und versuchte damit fertig zu werden.

Er hatte an diesem einen Tag unzählige Kollegen verloren, doch das schlimmste war, dass eine davon mehr für ihn war. Tashigi, die ewig tollpatschige Offizierin, die mit ihrer fröhlichen, optimistischen Art alle zum Lachen gebracht hatte, ruhte nun wohl am Grund des Meeres.

Smoker warf einen großen Stein ins Wasser und verzog das Gesicht. Wie er doch diesen verdammten Ozean hasste, der ihm auf einmal so viel genommen hatte. Nicht einmal irgendeine Erinnerung war ihm geblieben, denn selbst sein großes Schiff hatte das Unwetter nicht überstanden. Das Schlimmste an der Sache war jedoch, dass Tashigi nur sterben musste, weil sie ihn gerettet hatte, ein Fakt, den er sich wohl nie verzeihen würde. Es war seine Aufgabe die Crew zu beschützen, nicht ihre!

Plötzlich spürte Smoker eine warme Hand auf seiner Schulter. Knurrend drehte er sich um und erblickte Yuki, die offensichtlich Alphares alleine gelassen hatte. Der Marinecaptain kannte sie schon lange, genauer gesagt schon, seit sie mit ihrer Ausbildung begonnen hatte.

„Was willst du, Yuki? Hast du nichts Besseres zu tun, als mich zu nerven?“

Die Tierfrau ließ ein leises Lachen hören und setze sich neben ihn.

„Nein, Smoker-kun, hab ich nicht! Man spürt, dass etwas nicht passt, und du scheinst dir mit der Situation schwerer zu tun als der ganze Rest von uns.“

Und wieder knurrte der Weißhaarige verärgert, würdigte sie jedoch keines weiteren Blickes.

„Keiner hat dich nach deiner Meinung gefragt, also verzieh dich!“

Die jüngere Frau seufzte und schüttelte kurz den Kopf. Sie wusste, dass er so reagieren würde, kannte sie ihn doch schon so lange. Trotz allem ließ sie nicht locker.

„Ich verziehe mich, wenn ich es für angebracht halte. Es geht um diese Offizierin, die immer bei dir ist, nicht wahr? Tashigi…die junge Frau ,die ihr Leben für dich gelassen hat.“

Smoker stand ruckartig auf und ballte die riesigen Hände zu Fäusten. Yuki hatte den Punkt getroffen, doch das hieß nicht, dass er es auch zugeben musste. Zudem hatte sie nie gesagt, dass er nicht einfach gehen konnte. Ohne weitere Worte verzog er sich, und ließ die Orangehaarige, die ihn mit einem betrübten Blick nachsah, zurück.

Was musste sie sich immer einmischen und die Psychiaterin spielen? Das würde Tashigi auch nicht zurückbringen, und der Verlust würde auch nicht geringer werden.

Schnellen Schrittes ging Smoker den strand entlang. Es wehte ein kühler Wind, der nach Meer und Seegras roch. Die Sonne stand schon sehr tief und tauchte die Wolken in ein wundervolles, lachsfarbenes Licht. Dennoch, der Marinecaptain konnte diesen Anblick nicht genießen. Er hatte die letzten Wochen nichts genossen. Es hatte ihn alle Überwindung gekostet, die er hatte, um nicht einen Nervenzusammenbruch zu erleiden.

Am Anfang ging es allen so, doch Yuki und Alphares konnten sich gegenseitig helfen, und auch Hina, Daddy und die anderen schafften es irgendwie mit der Situation fertig zu werden. Allerdings hatten sie auch niemanden verloren, der ihnen wirklich nahe stand.

Langsam machte sich Smoker auf dem Weg zurück zum Schiff. Platzmangel bestand keiner an Bord, da die meisten Crewmitglieder ja leider tot waren. Man hatte ihn in einem Einzelzimmer Untergebracht, da er wohl die Gegenwart eines anderen nicht ausgehalten hätte.

Als er nun endlich auf seinem Bett saß, war die Sonne bereits fast untergegangen. Obwohl es langsam sehr dunkel wurde, zündete er sich keine Kerze an. Er würde ohnehin nichts anderes machen als wach zu liegen und zu grübeln. Die letzten zwei Wochen hatte er kaum geschlafen, und wenn doch, dann war er immer mitten in der Nacht von einem Alptraum, oder besser gesagt, bösen Erinnerungen, geweckt.

Sobald er die Augen schloss, hatte er Bilder von Tashigi im Kopf, die von den Fluten in den sicheren Tod gerissen wurde.

Smoker legte sich hin und vergrub seinen Kopf im Kissen. Irgendetwas in ihm wollte nicht akzeptieren, dass seine junge Untergebene tot war. Nie hätte er erwartet, dass sie vor ihm sterben könnte. Trotz all ihrer Tollpatschigkeit war sie doch noch so jung. Sie hätte ein langes, schönes Leben verdient und nicht ein Ende in den Tiefen des Meeres.

Ein leichtes Zittern ging durch den Körper des Captains. Das erste Anzeichen für den nahenden Nervenzusammenbruch. Eigentlich war er nicht der Typ, der sich einfach so fertig machen lässt, doch diese Sache war anders. Er gab sich selbst die Schuld an Tashigis Tod, und damit konnte er einfach nicht umgehen. Zudem waren die aufgestauten Gefühle langsam zu viel für ihn. Er hatte versagt und einen Menschen verloren, der ihm viel bedeutete.

Das Zittern wurde stärker.

Smoker krallte sich in sein Kissen, zerriss es fast schon. Er kämpfte verzweifelt dagegen an, dass die Emotionen sich Luft machten und hervorkamen. Er durfte es sich einfach nicht erlauben die Kontrolle über sich selbst zu verlieren. Voller Zorn und Hass auf seine eigene Unfähigkeit die Menschen zu beschützen, die ihm wichtig waren, hämmerte er gegen die Wand, wobei er aufpassen musste diese nicht zu zertrümmern. Der Nervenzusammenbruch stand schon vor der Tür und machte sich langsam sehr deutlich bemerkbar.

Fest biss sich Smoker auf die Lippen um nicht noch dazu loszuheulen. Das hätte ihm ja noch gefehlt. Dahin wäre jegliche Autorität, sollte der, große, starke Captain flennen wie ein kleines Kind.

Nein, weinen durfte er einfach nicht. Und dennoch standen ihm die Tränen schon in den Augen, wenn sie auch gleich wieder weggewischt wurden.

Das würde definitiv eine lange, nervenzerreibende Nacht werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück