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Shooting Stars

von

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Erinnerungen

I will love again

Though my heart is breaking, I will love again

Stronger than before

I will love again

Even if it takes a lifetime to get over you

Heaven only knows

I will love again
 

(Auszug aus dem Lied „I will love again“ von Lara Fabian)
 


 


 

Sasuke hatte seine Aufmerksamkeit zuvor Sai zugewandt und drehte sich nun in Richtung der blonden Kunoichi, die seinen Namen ausgesprochen hatte. Einen kurzen Augenblick lang flackerte Überraschung über seine schwarzen Augen, bevor sie durch die übliche, funkelnde Kälte ersetzt wurde.
 

„Und du bist?“, fragte er.
 

Ino konnte die Überraschung in ihren Augen aber nicht so verbergen, wie er. Und seine Frage hatte sie vollends aus der Bahn geworfen.

Sasuke. Sasuke-kun.

Erkennt er mich etwa nicht wieder, fragte sie sich. Oder … hat er mich etwa vergessen?

Sie dachte daran, wie sie ihm lange, nachdem er Konoha für immer verlassen hatte, nachgetrauert hatte. Wie sie tagelang teilnahmslos und mit demselben leeren Blick herumsaß … und wie sie des Nachts nicht geschlafen hatte, weil sie nur noch geweint hatte.

Und auch wenn der Schmerz nach einer langen Zeit des Leidens nachgelassen hatte, so hatte sie Sasuke – ihre erste Liebe – nie vergessen.

Aber er … er hatte sie aus seinem Gedächnis gelöscht, wie ein Radiergummi eine äußerst hässliche Zeichnung von einem Blatt Papier auslöschte.

In Inos Augen bildeten sich Tränen der Enttäuschung, doch schon eine Sekunde später schüttelte sie resolut den Kopf, um auch gleichzeitig die Tränen aus ihren Augen zu vertreiben – ihre Enttäuschung wich und machte einem anderen Gefühl Platz: Wut.
 

Ino konnte ein Schnauben kaum noch unterdrücken, als sie resolut ihr Stirnband aus ihrem Rucksack zutage förderte und diesen um ihre Hüfte band – so, wie sie es vor 6 Jahren immer getan hatte.
 

„Na, erkennst du mich jetzt?“, funkelte sie ihre erste Liebe an.
 

Dieses Mal blieb die Überraschung etwas länger in Sasukes Augen. „Ino? Ino Yamanaka? Das Mädel aus dem 10. Team?“
 

„Hey, gut erkannt!“, spottete sie. „Ich dachte schon, ich müsste dir noch eine Zeichnung machen!“

Warum war sie denn bloß so komisch? So unfreundlich?

Er hatte doch vorhin bewiesen, dass er sie NICHT vergessen hatte … er hatte sie nur nicht wieder erkannt. Das war ja auch nur zu verständlich, weil sie sich in den vergangenen Jahren sehr verändert hatte.

Aber warum hatte sie, Ino, ihn wieder erkannt, obgleich auch Sasuke sich optisch sehr weiterentwickelt hatte?

Das war ja auch etwas anderes.

Warum? Warum war dies etwas anderes?

Wieso regte sie das so auf? Wieso tat es weh?

Aber was hatte sie denn erwartet? Dass er mit glänzenden Augen auf sie sprang und sie mit Freudengeheul in die Arme schloss? Nicht einmal sie hatte das vorhin getan, auch wenn sie selber sehr viel mehr Grund dazu hätte.

Verdammt, sie hatte ihn schließlich ihre ganze Kindheit lang geliebt! Und um ihn gekämpft. Es waren viele unglückliche Umstände da gewesen, die es ihr nicht ermöglicht haben, ihm so nahe zu sein, wie sie es sich gewünscht hatte. Wie z. B. mit ihm in einem Team zu sein.

Dennoch … wenn sie doch seine Kameradin geworden wäre? Was wäre dann?

Dann hätte sie nicht nur für ihn geschwärmt, sondern ihn ernsthaft geliebt. Und ihn nie vergessen können. Ihm noch heute nachgetrauert, so wie es Sakura tat.

Stattdessen wäre vielleicht Sakura mit Shikamaru und Choji in ein Team gekommen. Sakura hätte das Vergnügen gehabt, Shikamaru besser kennen zulernen. Und auch Shikamaru würde sie besser kennen. Vielleicht hätten sie sich ineinander verliebt. Und Ino würde zu Hause rumhocken, wie ein Trauerkloß und einem Jungen nachweinen, der ihr nie gehört hatte und niemals gehören würde.
 

Sasuke schwieg eine Weile lang, bis er antwortete: „Du bist erwachsen geworden. Früher hättest du dich schon längst auf mich geschmissen und mich genervt. Aber jetzt ist unsereins etwas abweisender geworden, wie man sieht!“
 

Inos Augen funkelten weiterhin. „Ja, aber unsereins stand auch damals keinem Sasuke Uchiha gegenüber, der seine eigene Heimatstadt verraten hat!“
 

Sasuke winkte ab. „Nenne es, wie du willst. Ich will … lediglich meiner Bestimmung folgen, nichts weiter! Da ist es mir egal, was ich mache. Und – da ihr ohnehin immer ganz anders wart, als ihr und ich mich nicht wirklich mit euch verbunden fühle, ist das aus meiner Sicht kein Verrat!“
 

Wütend umfasste Ino ihren Kunai. „Du … du kannst froh sein, dass … jegliche Kämpfe außerhalb unserer Missionen verboten sind, sonst …!“
 

„Ach, willst du etwa gegen mich kämpfen?“ Sasuke lachte. „Du hättest doch keine Chance!“
 

Ino zitterte vor Zorn. „Das ist mir doch egal! Aber ich stehe hier nicht rum und höre zu, wie du die Menschen, die dir nahe stehen, verleumdest! Vielleicht ist DIR das egal, wenn die Stadt nach deinem Weggang getrauert hat, aber ... mir ist das nicht egal! Was ist mit Naruto – der alles unternommen hat, um dich wieder in das Dorf zurückzubringen? Oder mit Sakura, die vielleicht fröhlich und taff tut, innerlich aber an dem Verlust kaputtgeht und noch heute sehr an dir hängt? Oder …“
 

Oder mit mir, wollte sie sagen, brach aber ab. Sie dachte daran, wie sie gelitten hatte, als er weg war und wieder einmal wurden ihre Augen nass von Tränen.
 

„Das ist mir egal. Es ist meine Vergangenheit. Meine Zukunft liegt in…“, antwortete er, aber Ino unterbrach ihn:
 

„Ich weiß! Deine Zukunft liegt in der Rache an deiner Familie, die dein Bruder getötet hat! Wieso? Wieso tust du das? Du … du kannst dich doch auch … anders an ihm rächen, oder … und überhaupt … was soll dir diese Rache denn bringen?“
 

„Ich sage ja: ihr seid anders, als ich“, sagte Sasuke. „Ihr würdet es nie verstehen. Wie denn auch? Du hast eine Mutter UND einen Vater UND Verwandte und … was-weiß-ich-was!“
 

„Aber das heißt doch nicht, dass ich nicht verstehen kann, wie du fühlst!“, erwiderte Ino.
 

Nun mischte sich auch Sai ein: „Die Verstorbenen wollen keine Rache. Sie wollen das Glück der Lebenden.“
 

„Und wer bist du, der du solche Klugscheißersprüche schwingst? Kenne ich dich etwa? Halt die Klappe!“, schimpfte Sasuke; seine Kühle in den Augen wich langsam und machte dem zornigen Funkeln darin Platz.
 

„Das ist Sai, unser neuer Bewohner in Konoha“, antwortete Ino, „und auch er hat seine ganze Familie verloren. Er hat wirklich niemanden. Du hattest Naruto und Sakura und Kakashi-sensei, aber er … er hat niemanden! Hatte!“ Das fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
 

Daraufhin herrschte Schweigen. Vor ein paar Sekunden hatte Sasuke seine Hände zu Fäusten geballt und seine Augen funkelten verdächtig rot. Es schien, als würde er jeden Moment sein Sharingan benutzen und gegen Sai und Ino kämpfen. Doch dann wich die Wut aus seinem Gesicht und auch sein Körper entspannte sich. Lange standen die drei in der Mittagssonne des Tages – Sai und Ino nebeneinander auf dem Pfad, der sie nach Konoha führen sollte und Sasuke auf seinem Hügel.
 

Schließlich sagte der Uchiha: „Es hat kein Sinn, mit euch zu reden. Ihr hört mir ja doch nicht zu. Und auf Kämpfe habe ich kein Bock. Richtet euren Konoha-Leuten aus, dass ich auf sie pfeife und nie mehr in das Dorf zurückkehren werde!“
 

Kaum waren diese Worte gefallen, drehte er sich auf den Absatz um und ging. Ino seufzte und starrte noch lange auf diesen Hügel, auch wenn Sasuke dort nicht mehr war.

Wieso begriff er nicht, dass er mit seinem Verhalten nicht nur Konoha selbst verriet, sondern auch seine verstorbene Familie Uchiha, die ja schließlich auch allesamt Bewohner des versteckten Dorfes hinter den Blättern waren?

Selbst wenn ihm Konoha nicht am Herzen lag – war ihm denn seine Familie etwa auch nicht lieb und teuer?

Warum nur war er nur so stur? War er das schon vorher?

Und auch wenn diese Begegnung mit Sasuke höchst überraschend und verwirrend war und alle Gefühle in ihr wachrief, die sie einst gefühlt hatte – sie war froh, ihn wenigstens noch einmal gesehen zu haben.

Auch wenn es wahrscheinlich das letzte Mal war.

Denn durch dieses Treffen hatte sie begriffen, dass sie absolut nichts mit Sasuke gemeinsam hatte. Er hat ihr für alles leid, aber … sie dachte trotzdem ganz anders, als er.

Und – durch diese Begegnung hatte sie verstanden, dass ihre einstigen Gefühle für Sasuke vollends vorbei waren. FALLS da jemals etwas gewesen war.

Natürlich tat es sehr weh. Es war ja schließlich ihre erste Liebe. Seit sie überhaupt lieben konnte, war er ihr aufgefallen. Jeden Tag war sie mit einem Lächeln eingeschlafen, weil der letzte Gedanke, der ihr Hirn durchströmte, ihm galt. Sie hatte ihn immer angeschwärmt und mit aller Macht gekämpft, um wenigstens eine Sekunde seiner Aufmerksamkeit zu erringen. Und natürlich hatte sie sich immer um ihn gesorgt, weil ihr die Trauer, die hinter der Kälte in seinen Augen mischwang, nie entgangen war.

Aber das war vorbei. Endgültig.

Jetzt war sie sich ganz sicher, dass es nur einen für sie gab: Shikamaru.
 

„Ino, ist alles in Ordnung mit dir?“, unterbrach Sai ihre Gedanken.
 

„Huch!“ Ino schreckte hoch. „Ja, klar, ich … alles okay! Lass uns weitergehen!“
 

Nach einer Weile erstreckten sich vor ihnen die vertrauten Hügel ihres Heimatdorfes, mit ihren Häusern und Bewohnern. Das Eingangstor Konohas schien sie zu begrüßen, als Sai und Ino durch dieses hindurchschritten.
 

„Seltsam“, seufzte Sai, „egal wie lange man von hier weg bleibt; das Dorf ist immer gleich. Nichts hat sich hier verändert!“
 

Ino war im Begriff zu nicken, als eine laute, wütende Stimme die schöne Stille des Dorfes durchbrach.
 

„NNNNNNAAAAAAAAAAARUUUUUUUUUUUUUUTTTOOOOOOOOHHHHH!!!!“
 

Die Stimme überschlug sich fast und nahm im Sekundenwechsel immer verschiedene Frequenzen an, doch Ino und Sai schafften es gerade noch, zu erkennen, dass es Neji war, der nach Naruto gerufen hatte.
 

„Was ist denn wieder …“, wollte Ino fragen, aber die Antwort wurde ihr sogleich geliefert: Neji bog um die Ecke und flitzte am Eingangstor und an den beiden Ninja vorbei. Aber…

War das wirklich Neji?

Mit vor Erstaunen weit aufgerissenen Augen begutachteten Sai und Ino die Gestalt, die vor ihnen auftauchte. Nun ja … diese Person da vorne trug Nejis übliche Klamotten, hatte Nejis Stimme und auch seine typischen, eisblauen Hyuuga-Augen. Aber … es konnte trotzdem nicht Neji sein.

Oder seit wann waren seine langen, braunen Haare auf einmal wasserstoffblond?
 

„Wenigstens etwas hat sich verändert“, sagte Sai mit gedämpfter Stimme und Ino musste einen Lachkrampf unterdrücken.
 

Im nächsten Augenblick machte der blonde Neji Halt vor den Beiden und keuchte: „Hat einer von euch diesen … diesen … Naruto gesehen?“
 

„Nein, was ist denn passiert?“, fragte Ino.
 

„Was passiert ist? Du fragst, was passiert ist?“ Mit kalter Wut wiederholte Neji Inos Frage und hielt seine Haare hoch. „Kannst du es nicht sehen? DAS ist passiert!!! Der Kerl mixt mir zuerst einen Alkoholsuff, dank dem ich zum Gespött der ganzen Party werde, baut mir sonst welche Streiche … und jetzt hat er mir auch noch einen Bleichmittel in mein Shampoo gekippt!“
 

Ino konnte nicht sprechen, sonst hätte sie laut losgelacht. Sai übernahm für sie: „Woher weißt du denn, dass es Naruto war?“
 

„Wer denn sonst?“, giftete Neji. „Ich kenne keinen anderen, der sich so einen Blödsinn einfallen lässt!“ Vor Zorn kickte er in die Luft. „Ich sehe jetzt aus, wie Sephiroth! ‚Ich muss meine Familie rächen und all die töten, die sie ausgelöscht haben!’“
 

Nach dieser einwandfreien Nachahmung drehte sich Neji um und lief weg, um weiterhin Jagd auf Naruto zu machen.
 

„Komisch … diese letzten Sätze erinnern mich doch glatt an jemanden“, murmelte Sai und in der nächsten Sekunde brachen er und Ino in lautes Lachen aus.
 

Lange standen sie da und lachten. Endlich, als sie sich beruhigt hatten, gingen sie zu Tsunade-sama, um Bericht zu erstatten. Diese war äußerst erstaunt, dass die beiden ihre Mission erfolgreich ausgeführt hatten und sehr überrascht, als sie von Sasuke erfuhr. Nach einer Weile gingen Sai und Ino aus dem Gebäude hinaus (Ino war heilfroh, dass ihr Sakura nicht über den Weg gelaufen war) und Sai fragte: „Was hälst du davon, dass wir unseren Erfolg feiern und zusammen einen Imbiß essen gehen? Ich lade dich auch ein!“
 

„Ähm … das ist nett von dir“, murmelte Ino verlegen, „aber ich denke, ich sollte nach Hause gehen; meine Eltern warten sicher schon auf mich und machen sich Sorgen …“
 

Einen Augenblick huschte Enttäuschung über Sais Gesicht, doch als er sprach, war seine Stimme fest: „Klar, natürlich! Da kann man nichts machen! Man sieht sich!“
 

Ino tat es furchtbar leid. Ihr fiel ein, dass Sai jetzt in seine verlassene Wohnung zurückkehren würde und niemand dort würde ihn begrüßen; niemand würde sich freuen, dass er da war und die Mission erfolgreich ausgeführt hatte … ihr traten die Tränen in die Augen. Dann drehte sie sich um und rief: „Hey, Sai!“
 

Er war schon eine kleine Strecke von ihr entfernt, doch dann drehte er sich um und fragte: „Was ist?“
 

Sie antwortete laut: „Wie wäre es, wenn wir uns in einer Stunde vor dem Imbißladen treffen? Ich rede mit meinen Eltern, ziehe mich um und bin dann sofort da!“
 

Selbst aus der Entfernung konnte sie erkennen, wie sich Sai freute. „Das ist toll! Bis dann!“, sagte er und ging weiter. Gutgelaunt stürmte auch Ino nach Hause und begrüßte freudenstrahlend ihre Mutter, die an der Kasse ihres Ladens saß.
 

„Ino, mein Schatz! Da bist du ja endlich! Wie ich dich vermisst habe!“ Ihre Mutter schloß sie glücklich in die Arme. „Du siehst aber abgemagert aus; hast du dort etwa nichts gegessen? Wie war die Mission? Ist alles gut gelaufen? Ist auch nichts passiert?“
 

Ino grinste: „Mom, ich bin schon 18, ich kann auf mich selbst aufpassen! Es ist nichts passiert, die Mission war ein Erfolg und gegessen habe ich eine Menge. Und auch sonst ist alles gut gelaufen und ich habe …“
 

Sie brach inmitten ihres Satzes ab. Ihr Vater hatte den Laden betreten. Mit festem Blick fixierte er seine Tochter und fragte: „Wie war deine Mission?“
 

Dass er mich nicht mal begrüßen will, dachte Ino traurig. Und er freut sich ja nicht gerade, dass ich wieder da bin! So fröhlich wie möglich sagte sie: „Schön, dich zu sehen, Papa! Die Mission war ein voller Erfolg und das Hidden Tree Village hat uns sehr gelobt und überhaupt …“
 

„Na, immerhin! Nach zwei Misserfolgen musste dieses ja gut laufen!“ Herr Yamanaka wandte sich ab und ging an den Tresen, um das Geld zu zählen.
 

Ino war sehr froh, dass sie sich mit Sai verabredet hatte; sie hätte es hier sonst keineswegs ausgehalten!

Wußte ihr Vater etwa nicht, dass sie, ein Chuunin, eine Jounin-Mission erfolgreich ausgeführt hatte? Nein, sicher hatte er es schon längst von Tsunade-sama erfahren.

Aber wieso tat er bloß so, als wüsste er nichts davon? Als wäre es ihm egal?

Und was wäre, wenn sie da draußen wirklich gescheitert und gestorben wäre? Wäre dann ihr Vater traurig, dass sie tot war – oder vielmehr enttäuscht, dass seine Tochter versagt hatte?

Ino seufzte und schluckte einen dicken Tränenkloß runter. Dann ging sie ins Bad, zog sich um und rannte so schnell es ging zum Imbißladen. Hier war sie schon öfters mit Choji und Shikamaru gewesen. Choji hatte sich immer ein „All – you – can – eat“ – Barbeque bestellt und sie und Shikamaru sahen ihm estaunt zu, dass er so viel essen konnte …

Nein, nicht an alte Zeiten denken! Nicht an Shikamaru denken!

Es war vorbei, vorbei, vorbei!

Am Eingang erspähte sie Sai, der sich auch umgezogen hatte; in seiner schwarzen Hose und der weißen Bluse sah er umwerfend aus. Lächelnd sah er sie an und gemeinsam gingen sie in den Laden und bestellten sich was zu essen.
 

Was sie nicht wussten: Shikamaru hatte sich mit seinem besten Freund getroffen und gemeinsam gingen auch sie in den Imbißladen, um Chojis Rückkehr von seiner Mission zu feiern. Außerdem tat es ihm sehr gut, sich mal von seinen Gedanken über Ino abzulenken …

Beide gingen sie in den Laden, nahmen ihre Plätze und ihre Bestellungen auf. Shikamaru sah sich abwesend im Raum um und stutzte.

Träumte er?

Nein, sicher war das nur eine Halluzination. Sicher sah er sie nur deswegen im Laden sitzen, weil er an sie gedacht hatte.
 

„Hey, siehst du das, dort drüben ist ja Ino!“, stellte auch Choji fest.
 

Halluzinierte jetzt auch noch Choji? Nein, wenn auch sein bester Freund Ino sah, dann war sie keine Halluzination. Und jetzt –

Jetzt fiel ihm erst ein, dass sie nicht alleine war. Sie saß einem Typen gegenüber, der sie zum Lachen brachte.

Es war Sai. Unverkennbar.
 

„Wollen wir nicht zu ihnen rübergehen?“, fragte Choji, aber Shikamaru zog ihn zurück.

Mürrisch starrte er auf seine Traumfrau in Begleitung dieses Vollidioten.

Das war es wohl, oder?

Sie waren jetzt gemeinsam essen gegangen. Klar! Arbeiten taten sie hier sicher nicht!

Sie hatten ihre Mission absolviert, hatten sich in dieser Zeit ineinander verliebt und hatten jetzt ihren Date - im Imbißladen.

Ino hatte sich richtig hübsch gemacht und auch Sai hatte sich aufgebretzelt.

Beide saßen sie da und lachten. Wie ein altes Ehepaar.
 

„Wenn du aber nicht bald mal mit ihr redest, ist es zu spät!“, stellte Choji mampfend fest.
 

„Es IST mittlerweile zu spät! Siehst du das nicht – sie hat jetzt einen Freund! Und zwar diesen Heini! So, wie sie es sich schon immer gewünsch hat!“ Wütend ballte Shikamaru seine Fäuste und die Essstäbchen, die er darin hielt, knirschten bedrohlich.
 

Ino, die mit ihrem Rücken zu ihren Teamkameraden saß, sah sie nicht. Sie erzählte gerade eine lustige Anekdote, als Sai sie unterbrach: „Soll ich dir einen Witz erzählen?“
 

„Schieß los!“ Ino schaute ihn neugierig an.
 

„Was isst der Idiot gerade zu Mittag?“ Sais Mundwinkel zuckten.
 

Als Ino ihre Schulter zuckte, prustete Sai los: „Also, du isst gerade deine Makrelenplatte mit Salzkartoffeln!“
 

Er lachte, Ino aber lief rot an: „Das finde ich gar nicht witzig! Du … du … Möchtegern! Immer musst du auf Kosten anderer Witze machen!“
 

Sai konterte: „Das war ja wohl klar, dass du nicht lachen würdest, weil du zu blöd bist, um den Witz zu kapieren!“
 

„Ich und blöd? Na, warte!“ Zornig griff Ino nach ihrer Ketchupflasche, drückte darauf und entleerte den halben Inhalt auf Sais weißes Hemd.
 

„Hey, was fällt dir ein? Wie soll ich das denn wieder rauswaschen?“, erboste sich Sai. „Aber hier hast du etwas, das zu deinen Haaren passt!“ Er packte die Flasche Senf und drückte darauf.
 

Ino kreischte, als der Senf ihr ins Gesicht spritzte. Mit Wut in den Augen wischte sie sich mit ihrem Taschentuch über das Gesicht und sah, wie Sai lachte. Sie wollte ihn mit Salz und Pfeffer gleichzeitig angreifen, doch dann musste auch sie lachen. „Wir können nicht einmal zusammen weg gehen, ohne uns zu streiten“, stellte sie fest.
 

Auch Choji, der die Szene beobachtet hatte, grinste: „Na, die beiden haben vielleicht einen an der Klatsche!“
 

„Gehen wir!“, sagte Shikamaru plötzlich. Ihm war viel weniger zum Lachen zumute.
 

„Ja, aber ich will … ich muss noch essen!“ Choji schaffte es, ihn gleichzeitig flehend anzusehen und sich zwei fette Steaks in die Wangen zu stopfen.
 

„Dann iss meinetwegen, mir ist der Appetit vergangen!“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, erhob sich Shikamaru und verließ den Laden. Er war wütend, zornig und traurig gleichzeitig. Warum war er denn nicht mit Ino auf dieser Mission gewesen? Warum war er nicht mit ihr verabredet? Stattdessen war es jetzt Sai.

Sai und Ino. Ino und Sai.

Warte nur, Freundchen, dachte Shikamaru und ballte seine Hände zu Fäusten, wenn ich dich in die Finger kriege!!!

Ino ist mein Mädchen! Meins! Such dir gefälligst jemand anderen!!!
 

Den Rest des Tages verbrachte er äußerst schlechtgelaunt und zurückgezogen in seinem Zimmer – eine Zigarette nach der anderen rauchend. Früher hatte er es gehasst. Aber jetzt war ihm alles egal.

Er wollte mit niemandem reden und von nichts hören.

Wenn sie doch hier vorbeikäme! Wenigstens für eine Minute! Einfach nur sagen: „Ich wollte mich nur zurückmelden! Bin heil von meiner Mission zurückgekommen!“

Nichts weiter.

Wie hätte er sich gefreut, wenn Sai nicht wäre. Wenn Ino mit jemand anderem unterwegs wäre. Wie hätte er sie willkommen geheißen!

Klar freute er sich, dass Ino gesund und munter von ihrer Mission zurückgekehrt war. Aber die Freude fiel immer sehr mäßig aus, wenn er daran dachte, dass sie fortan in festen Händen war.

Sie hatte ihm doch diese Rose geschenkt und ihm damit indirekt ihre Liebe gestanden.

War das etwa schon vorbei? Oder hatte sie ihn nie so geliebt, wie sie Sai oder Sasuke geliebt hatte?

Oder hatte sie sich gezwungen, ihn zu vergessen, als sie damals Temari bei ihm getroffen hatte?
 

Am nächsten Tag war er nur noch wütender; er hatte die Nacht kaum geschlafen, weil ihn andauernd Träume plagten, wie Ino Sai heiratete und er diesem Treiben als Zuschauer in den letzten Rängen zusah.

Dann beschloß er, zu seinem Lieblingsplatz zu gehen. Die Wolken beobachten – das würde ihn sicher wieder aufmuntern! Und wenn nicht – was munterte ihn dann auf?

Mitten auf seinem Weg blieb er abrupt stehen. Er war in einer kleinen Gasse mit winzigen Häusern gelandet. Er hatte diesen Weg schon unzählige Male passiert und nie darauf geachtet, wie schmierig es hier aussah.

Aber sicher lag das nur an diesem Vollidioten vor ihm, der auf der Schwelle eines dieser Häuser saß und eine Skizze auf seinem Zeichenblock anfertigte.
 

Auch Sai hielt inmitten einer Strichführung plötzlich inne, als er spürte, dass ein Schatten auf ihn fiel. Neugierig sah er auf und –

Vor ihm stand ein mürrischer junger Mann mit einer Zigarette im Mundwinkel. In jedem Auge dieses Typen brannte der Zorn von tausend Dämonen.

Inos Teamkamerad, Shikamaru Nara.
 


 

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So, habe jetzt auch dieses Kapitel geschafft! Habe mich wie ein Phönix aus der Asche erhoben und mich von meiner Krankheit erholt, um sich jetzt meinem kreativen Schaffen zu widmen … Gott, ich höre mich schon so an, wie Tsubasa Ohzora *TILT* XD!

Egal – danke natürlich an euch alle, dass ihr mir gewogen bleibt. Ein besonderes Dankeschön für meine Kommischreiber (BrokenWings, minimary106, Karen-chan, KawaiKao, -Votani-, mimi_alis, Moon – Shadow und Bengoshi) findet man seit geräumiger Zeit ganz unten in den Charakterbeschreibungen^^.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sandi-chan
2007-08-15T10:00:41+00:00 15.08.2007 12:00
Hahahahahahahaha xD JETZT weiß er wie das ist wenn man den geliebten menschen mit jemanden anderen sieht! Shike verstehst du wie sich Ino gefühlt hat? wenn ja? Geh zu ihr!!! REDE MIT IHR!!!
Also ich bin gespannt richtig gespannt wie Sai den Ketchup aus seinem Pulli bekommt XD!!! Neiiin ich meine wie Shike nun reagieren wird!
...ich kanns mir vorstellen! Mord und totschlag! Auf dem grab steht dann es war meine Ino xD! Super geschrieben!!

Sandi-chan <3
Von:  Votani
2007-03-02T22:03:56+00:00 02.03.2007 23:03
Nächstes Kapitel fertig~
*lol*

Und wieder geil. Da bekommt man wirklich gute Laune von.^^ Vor allem die Sache mit Neji und seinen hellen Haaren. Hach~ ** Das kam gut und echt witzig.
Super~

Sasu ist ja auch einer.
Als ob sie sich so verändern würde. *drop*
Nja... er ist eben in jeglicher Art unverbesserlich.

Irgendwie richtig gut gemacht, dass Ino und Sai sich so gut verstehen, als Freunde. Das lässt die Story noch realistischer wirken und ist sowieos toll.^^
Was soll ich groß sagen, ich mag Sai hier voll. ;)

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Vllt besser, dass Ino ihn im Imbiss nicht gesehen hat.
Dann wäre ihre Laune sicher auf den Nullpunkt gesunken. *drop* Wäre Schade gewesen.

Na gut~
Ich werd ja wissen, wie es weitergeht, wenn ich weiterlese~
*lol*
Brauch ja nicht auf irgendwas zu warten, die Kaps sind ja schon online. XD"

+Votani+
Von:  nyappy_Aki
2007-03-02T18:32:47+00:00 02.03.2007 19:32
nein wie geil!!!!
in den kapitel hast du so vieles tolles reingebracht,was ich hier erstma fett loswerden muss!!!
*sonst wieder alles vergess xD'*

also kommen wa ma als erstes zum treffen mit Sasuke:
... *____________________* Sasuke *Q* *sabbaz*
oke,zum inhalt xDDD" ich fand das recht schockierend,wie er sie anfangs gar nicht wiedererkannt hat oO" ich fand's aber cool,wie Ino sich gegen ihn gestellt hat :3~ oder als Sai da auch ma mitgemischt hat,das war voll toll *.* (da ja Sai manchma als 'zweiter Sasuke' oder 'Sasuke's ersatz' bezeichnet wird,fand ich das umso toller,dass die beiden aufeinandertreffen,obwohl's sicher noch intressanter gewesen wär,die beiden noch'n bissel mehr plaudern zu lassen ^^)
joah,ma sehn ob du darauf nochma etwas eingehen wirst,aber ich bezweifle es,is ja schließlich ne ff,wo's hauptsächlich um Ino geht XD

so,dann noch die sache mit Naruto:
am anfang dacht ich so,des is Iruka,der sich ma wieder aufregt,dass Naruto die hokagefelsen angemalt hat.aber das fand ich komisch,da das ja nicht am eingangstor von Konoha ist,sondern erst am ende des dorfes.zudem ist Naruto schon viel zu alt dafür und macht das ja nich mehr xD.
aber sooooooooooooooooooooooooooo GEIL!!! wie du das gemacht hast,dass des Neji ist,ich dacht erst so 'will die mich verkackeiern,Neji??? der brüllt doch niemals so rum oO' und der grund ey,zuuuuuuuuuuuuuuuuuuu geil,einfach bombe!!! XDDDDDDDDDDDDD ich muss so lachen ey!!!! *rofl*

dann wär da noch das mit Sai und Ino im restaurant:
voll süß wie die sich selbst da immer wieder irgendwie zoffen,echt sweet! XD
besonders dass Ino auch ma so senf raufgeschmiert bekommen hat,da sie ja immer so auf ihr styling achtet und so XD
aber ketchup auf weiß is auch sehr böse~ XDDD~
Shika hat mir da irgendwie nich so leid getan ^^ er fühlt eigentlich grad nur den schmerz,den Ino damals erlitten hat,als sie Temari bei ihm gesehen hat.
die beiden denken irgendwie voll aneinander vorbei ^^
du gliederst deine story voll kewl,echt respect! ^^

dat Aki~
Von: abgemeldet
2007-02-19T19:19:19+00:00 19.02.2007 20:19
>.<
armer shika >.<
blöder sai -.-
super kapi^^
*schnell wieder ff anklick und weiterles*
Von:  -Yuiji-
2007-02-13T20:49:05+00:00 13.02.2007 21:49
armer shika :( hoffentlich macht er sai kapott^^
Von:  -Yuiji-
2007-02-13T20:48:59+00:00 13.02.2007 21:48
armer shika :( hoffentlich macht er sai kapott^^
Von: abgemeldet
2007-02-13T17:49:19+00:00 13.02.2007 18:49
>Aber sicher lag das nur an diesem Vollidioten vor ihm, der >auf der Schwelle eines dieser Häuser sah und eine Skizze auf >seinem Zeichenblock anfertigte.

des sah müste doch ein "saß" werden oder??
Nicht so schlimm. Ansonsten hat es mir suuupergut gefallen. Nur dieser plöde Sasuke *auf ihn stürz* ich hasse ihn!! *sasu kill*

ich fand die Szene im Imbisladen sehr gelungen und ehrlichgesagt hab ich den Witz auch nicht gerafft*lol*^^" naja, so halb vielleicht*gg*

Armer sai... irgendwie wirkt er zum teilö auch so als wär er etwas verliebt...
und armer sai weil er jetzt shika aushalten muss...

Aber shika denkt doch nicht wirklich, dass ihm das "gespräch" oder was er auch immer will ;) hilft... tajaja die Liebe!!
*seufz*

ansonsten schließ ich mich wings an:
schreib schnell weida!!
Kawaií
Von: abgemeldet
2007-02-13T17:48:48+00:00 13.02.2007 18:48
>Aber sicher lag das nur an diesem Vollidioten vor ihm, der >auf der Schwelle eines dieser Häuser sah und eine Skizze auf >seinem Zeichenblock anfertigte.

des sah müste doch ein "saß" werden oder??
Nicht so schlimm. Ansonsten hat es mir suuupergut gefallen. Nur dieser plöde Sasuke *auf ihn stürz* ich hasse ihn!! *sasu kill*

ich fand die Szene im Imbisladen sehr gelungen und ehrlichgesagt hab ich den Witz auch nicht gerafft*lol*^^" naja, so halb vielleicht*gg*

Armer sai... irgendwie wirkt er zum teilö auch so als wär er etwas verliebt...
und armer sai weil er jetzt shika aushalten muss...

Aber shika denkt doch nicht wirklich, dass ihm das "gespräch" oder was er auch immer will ;) hilft... tajaja die Liebe!!
*seufz*

ansonsten schließ ich mich wings an:
schreib schnell weida!!
Kawaií
Von: abgemeldet
2007-02-13T17:43:44+00:00 13.02.2007 18:43
Hö hö
Neji,der arme Neji und sein Haar....*prüst* Das konnstest du dir wohl nicht verkneifen, oder? Ich hätte das auch im Anime zu gern erlebt. *lol* Wird er auch in Zukunft nicht verschont bleiben?

Und was ist mit Sasuke, kommt er noch vor? Oder war das nur ein einmaliger Auftritt? Ich frage, da er mir ziemlich seltsam erscheint. Sicherlich ist das Gespräch für den Charakter von Ino doch relevant, aber dass er so schnell wie er erschien auch verschwand ohne weiteren Einfluss zu haben passt mir nicht ganz.

SHI-KA-MA-RU!! *seine Zigarette vernichtet*
Er soll schnell mit Ino zusammenkommen, sonst wird ihm niemand das Rauchen abwöhnen können!!

Ich freu mich sehr über die Szene im Restaurant ^-^ und warte auf nächstes Kapitel.
*wink*
Von:  Wingsy
2007-02-13T15:05:13+00:00 13.02.2007 16:05
hi^^
ein neues kap =) schön, dass es dir schon besser geht^^
mir noch net xD eher schlimmer.. » aber das ist was anderes, nun zurück zum kap^^
das war toll, oh ja, shika ist eifersüchtig *-* endlich *freu* dabei ohne jeden grund.. aber das weiß er ja nicht »

hat die szene mit sasuke noch was bedeutendes für den weiteren verlauf der story eigentlich? der scheint ja net sehr begeistert zu sein »...

schade finde ichs nur mit inos vater... in der ff ist der ja echt voll gemein.. obwohl ich ihn mir selber eher als lieben vater vorstelle, der seine kleine tochter vor allem beschützen will xD
naja, aber für die ff muss er etwas anders sein^^
sonst würde es ja net passen xD

schreib bald weiter
bye *knuddel*
BrokenWings


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