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Shooting Stars

von

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Party

Am nächsten Tag herrsche, wie erwartet, reges Treiben im „Yamanaka“ – Blumenladen. Eine ganze Menge Männer und Frauen drängten sich im Geschäft, suchten nach Blumen, fragten Ino um Rat, wollten ihre gekauften Blumen schön eingepackt bekommen – und machten den Laden dreckig. Ino hatte schon drei „Schattenklone“ (1) erstellt, die ihr bei der Arbeit halfen, aber noch immer wuchs ihr das Ganze über den Kopf. Darüber hinaus war sie äußerst müde, weil sie die letzte Nacht kaum geschlafen hatte.

Wie konnte man denn schlafen, wenn sich die Gedanken andauernd um ihre neu entdeckten Gefühle für Shikamaru drehten? Sie war noch immer sehr verwirrt und durcheinander. Und dann hatte sie auch noch einen komischen Traum gehabt, in dem sie eine Beziehung mit Shikamaru geführt hatte. Das Seltsame daran war: nach diesem Traum war sie mit einem glücklichen und zufriedenen Gefühl erwacht. So hatte sie sich normalerweise früher gefühlt, als sie nach einem Traum von Sasuke bzw. Sai und ihr aufgewacht war.

War das nun die endgültige Bestätigung dafür, dass sie für Shikamaru nun eine ganze Menge mehr, als Kameradschaft empfand?

Wenn nicht – wieso wurde es ihr schon bei dem Gedanken an ihn ganz warm und wohlig?

Warum nur empfand sie so? Sie würde damit Ayumi, die ganz lieb um ihren Rat gebeten hatte, hintergehen. Und Shikamaru – der sah doch sicherlich nur einen Teamkameraden in ihr, mehr nicht!

Ach, Gott, warum, warum bist du nur so unfair zu mir, fragte sich Ino.
 

Die Mittagspause kam wie gerufen. Der Laden war für eine halbe Stunde geschlossen worden. Für dreißig Minuten kein Chaos und kein Stress. Ziemlich fertig ließ sich Ino in den Stuhl neben der Ladenkasse sinken und fächerte sich Luft zu. Wenn das so weiterging, würde sie morgen kaum aus dem Bett kommen.
 

In diesem Moment kam ihre Mutter runter in den Laden (die Wohnung der Familie Yamanaka befand sich direkt über dem Blumengeschäft und war durch eine Hintertreppe zu erreichen) und sagte: „Hey, Ino, ich habe gerade nach der Post geschaut und das hier“ – sie legte einen Briefumschlag auf den Tisch – „gefunden. War an dich adressiert. Kommst du hier zu Recht?“
 

„Sicher doch, kein Problem!“ Ino lächelte. Ihre Mutter hatte immer eine Menge zu Hause zu tun und musste sich darüber hinaus um die Blumen, die die Yamanakas für den Laden züchteten, kümmern. Es stand außer Frage, dass Ino ihre viel beschäftigter Mutter um Hilfe bat.
 

„Fein, bitte ruf mich, wenn du Hilfe brauchst!“, sagte ihre Mutter und ging in die Wohnung zurück.
 

Ino widmete ihre Aufmerksamkeit dem Brief vor ihr. Seltsam … dort war nur ihr Name drauf geschrieben, aber keine vollständige Adresse. Es scheint, als hätte ihn jemand bei uns in den Briefkasten geworfen, dachte sich Ino und riss den Umschlag auf. Eine rosafarbene kleine Karte segelte hinaus und landete auf dem Tisch. Ino nahm diese in die Hand und las:
 

Einladung zur Valentinsparty

Hiermit lade ich dich ganz herzlich zu meiner Party ein. Sie findet am 14. Februar in meinem Garten statt und beginnt um 20 Uhr. Ich freue mich über dein Kommen!

Sakura Haruno
 

Jetzt war Ino vollends verwirrt.

Wollte Sakura nicht nach Sasuke suchen? Hatte sie ihn etwa schon so schnell gefunden? Nein, das konnte nicht sein. War ihr Vorhaben etwa schief gelaufen?

Und – was steckte hinter dieser Einladung?

Okay, Sakura gab in dem riesigen Haruno – Garten eine Party, das war nicht ungewöhnlich. Aber warum lud sie sie, Ino, dazu ein? Und warum würde sich eine Sakura, dessen Verstand normal funktionierte – wie stand es doch hier? – sich über Inos Kommen freuen?

Und dann ging ihr ein Licht auf.

Natürlich – Sakura würde jemanden brauchen, den sie vor ihren versammelten Gästen ärgern und bloß stellen könnte. Zutrauen könnte man es ihr doch.

Und wenn nicht – was steckte sonst dahinter?

Selbst wenn, dachte Ino, selbst wenn sie vorhat, mich fertigzumachen – ich werde zurückschlagen. Ich werde sie vor ihren eigenen Gästen doppelt so fertigmachen, wie sie mich. Wütend knüllte Ino das Einladungsschreiben in ihrer Faust zusammen.

Ich werde zur Party hingehen. Ich werde sicher nicht kneifen, sagte sie sich. Wenn das hinter deiner Einladung steckt, Sakura, dann wirst du es bereuen!
 

Einige Stunden später machte sich Ino auf den Weg zum Haruno – Haus. Es war in der Tat ein anstrengender Arbeitstag gewesen, aber als sie sich danach geduscht hatte, war ihre Müdigkeit daraufhin verflogen, als wäre sie nie da gewesen. Dann hatte sie sich richtig aufgestylt (somit würde sie Sakura zumindest die Chance, über ihre äußere Erscheinung zu spotten, gründlich vermiesen), indem sie sich eine schwarze, glänzende Hose und dazu ein weißes Top angezogen hatte. Nur ihre übliche Frisur hatte sie bei behalten.

Als sie sich Sakuras Haus näherte, hörte sie schon von weitem die laute Musik, die gespielt wurde, sowie die Stimmen und das Lachen vieler Leute. Na, die Party war ja schon voll im Gange, dachte Ino, aber kein Wunder: es war schließlich schon neun Uhr! Sie seufzte: das Leben war hart, wenn man den ganzen Tag arbeiten musste – so war sie heute nicht eher weg gekommen.
 

„Ah, Ino, da bist du ja endlich!“, wurde sie von Sakuras Mutter an der Tür freundlich empfangen. „Komm nur herein, wir haben schon auf dich gewartet.“
 

„Danke!“ Ino schenkte Frau Haruno ein Lächeln, glaubte ihr aber nicht, dass irgendjemand auf sie gewartet hatte. Dann ging sie in den Garten und sah, dass schon eine ganze Menge Leute anwesend waren. Es standen überall Tische, beladen mit Essen und Getränken herum und an den Bäumen hangen Lampenschirme, die den frühen Abend durch ihr mattes Leuchten erfüllten.

Außerdem waren, so schien es, so gut wie alle jungen Ninja hier anwesend. Nicht nur die, die gemeinsam mit Ino und Sakura in der Ninja – Akademie waren; es waren auch viele aus den höheren und niedrigeren Klassen anwesend.
 

„Ah, da bist du ja endlich! Ich dachte schon, du hättest dich verlaufen“, ertönte es plötzlich hinter Ino und als diese sich umdrehte, sah sie die Gastgeberin vor sich.
 

„Und ich dachte, du würdest Sasuke suchen und nicht irgendwelche Partys feiern!“, sagte Ino.
 

Sakuras Gesicht verfinsterte sich, aber sie gab kühl zurück: „Das geht dich nichts an!“
 

„Also hast du ihn nicht gefunden?“ Ino musste grinsen. Das war eigentlich zu erwarten gewesen.
 

„Ich hätte es sicher, wäre mir nicht ausgerechnet Shizune (2) am Tor (3) begegnet! Sie hat natürlich sofort verstanden, worum es ging; sie war schließlich dabei, als diese Ninjas ihren Bericht über Sasuke-kun erstatteten. Und diese dumme Gans hat mich an Tsunade verpfiffen und sie – wie auch immer…“ Ihr Gesicht umspielte ein Grinsen und sie fuhr fort: „Ich dachte mir schon, dass du dich stundenlang für die Party stylen würdest. Eigentlich … wollte ich eine Party feiern, zu der ich alle Klassenkameraden einlade und es würde doch sehr seltsam aussehen, wenn du als Einzige nicht da wärst. Außerdem … deine klugen Freunde haben das letzte Mal zu mir gesagt, ich sollte dich für die nächste Party einladen – ich kann ihnen den Wunsch doch schwer abschlagen!“
 

Ino konterte: „Zu deiner Information: ich habe mich nicht ‚gestylt’, sondern meinen Eltern geholfen. Aber das kennst du sicher nicht. Und das nächste Mal brauchst du mich nicht wirklich einladen, nur damit du den Schein wahren kannst. Außerdem – von welchen ‚klugen Freunden’ sprichst du?“ -
 

„Oi, da bist du ja endlich! Wieder zu spät – du bist so was von ‚mendokuse’!“, sagte plötzlich jemand hinter Ino.
 

Eine zweite Stimme schmatzte: „Alle Achtung, Sakura, das Essen hier ist super!“
 

Ino fuhr herum und sah in die Gesichter ihrer Teamkameraden – Choji und … Shikamaru, Shikamaru, Shikamaru, Shikamaru …

Ihr Herz fing an, einen Foxtrott zu tanzen und sie ärgerte sich darüber.
 

„Diese ‚klugen Freunde’!“, war Sakuras Antwort.
 

Aha … Choji und … Shikamaru … hatten Sakura darum gebeten, Ino das nächste Mal auch einzuladen.

Shikamaru hatte Sakura darum gebeten. Hatte er sie etwa sonst immer vermisst?

Der Foxtrott in ihrer Brust wurde schneller und ihre Röte im Gesicht tiefer. Aber sie wurde dadurch nur noch wütender. Mist, warum konnte sie sich denn nicht beherrschen?
 

„Ihr! Musstet ihr Sakura darum bitten, mich einzuladen?“, schrie sie plötzlich los, bevor sie realisierte, was sie überhaupt tat. „Habt ihr denn keinen Stolz? Jetzt sieht es so aus, als hätte ich eure Almosen nötig! Und du „ – sie wandte sich an Choji – „wann hörst du endlich auf, so viel zu futtern? Und du“ – sie wandte sich an Shikamaru … und ihre Stimme versagte. Nein … sie konnte ihn nicht ansehen. Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen. Ihr Herz machte dabei einen Ruck und ihre Knie wurden weich. „Ach, was soll’s!“, winkte sie ab und ging weg.
 

Shikamaru sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er war an Inos Launen gewohnt, aber es war neu für ihn, dass sie ihm keine Beleidigungen an den Kopf warf – wo er doch die Nummer eins war, wenn es darum ging, dass Ino ihre Laune an irgendwem auslassen konnte. Immer war sie wütend und immer schimpfte sie auf ihn. Nur nicht vorhin. Was war denn los?
 

„Mendokuse!“, murmelte Shikamaru und Choji sagte nichts – er war damit beschäftigt, vier Burger auf einmal zu essen.
 

Ino stapfte mit schnellen Schritten zu den Tischen und goss sich ein Mineralwasser ein. Sie war viel zu sauer. Auf Sakura, auf ihre Teamkameraden ... und am allermeisten auf sich selbst. Warum war sie so fies zu Sakura gewesen? Was machte es schon, wenn diese sie nicht wirklich aus freien Stücken eingeladen hatte – Hauptsache, sie HATTE sie eingeladen. Und dass Shikamaru und Choji Sakura darum gebeten hatten – zeigte es nicht vielmehr, dass die beiden sie gern hatten und offensichtlich bei den Partys dabei haben wollten? Ino tat alles leid. Tränen stiegen ihr die Augen hinauf, aber sie unterdrückte sie. Es war in der Tat ein ganzer Wirrwarr der Gefühle, in den sie geraten war. Nicht jeder merkte mit einem Schlag, dass er sich in jemanden, den er zuvor nur seltsam fand und nur angeschrieen und beschimpft hatte, verliebt hatte.

Gott, mögest du mir bitte mein Verhalten verzeihen. Ich wollte das nicht. Es ist nur so … wenn du mich schon in dieses Schlammassel ziehst, dann musst du auch verstehen, dass ich aus lauter Verwirrung solche dummen und gemeinen Sachen mache, dachte Ino.

Aber … wie sollte sie sich denn jetzt Shikamaru gegenüber benehmen? So wie vorher?

Das ging nicht. Absolut nicht. Hatte man ja vorhin gesehen.

Aber was sollte sie nun machen? Was sollte sie sagen? Sie konnte ihn nicht einmal mehr anschauen, ohne dass ihr Herz wie wild klopfte, verdammt noch mal!

Am besten wäre, sie ging ihm fortan aus dem Weg. Aber … warum fühlte sie sich bei diesem Gedanken so … komisch? So traurig? Warum riefen da die Stimmen in ihrem Kopf andauernd, dass es am schönsten in seiner Nähe wäre?

Na, das konnte ja heiter werden, wenn es so weiter ging.
 

Die Party wurde von Zeit zu Zeit immer lustiger. Jeder amüsierte sich und selbst Ino schaffte es, ihre Gedanken zu vergessen. Sie ignorierte die fiesen Stimmen in ihrem Kopf, die sich beklagten, dass sie nicht in Shikamarus Nähe ging und blieb schön von ihm fern. Stattdessen unterhielt sie sich prima mit fast allen Gästen – allen, bis auf Sai, der schlechtgelaunt und gelangweilt in einer Ecke herumsaß und alle Gesprächspartner vergraulte.

Noch vor einem Jahr war Ino in Sai verliebt gewesen, weil ihn dieser mit seinem Aussehen und Charakter stark an Sasuke Uchiha erinnert hatte. Sie hatte ihren ganzen Mut zusammengenommen und ihm ihre Gefühle gestanden, aber dieser hatte nur gelacht und gesagt, er habe kein Bock auf ein Mädchen. Das hatte Ino so wehgetan, dass sie ihn von diesem Moment an aus dem Kopf gestrichen hatte. Stattdessen verachtete und ignorierte sie ihn.
 

Auf einmal fiel ihr Naruto, ihr ehemaliger Mitschüler aus der Ninja – Akademie ins Auge. Er hatte stachlige, blonde Haare und strahlende, blaue Augen – und auch wenn Ino eigentlich nichts gegen ihn hatte, so konnte seine hyperaktive Art manchmal ganz schön nerven. Dieses Mal rieb er sich – so schien es – mit voller Schadenfreude die Hände und kicherte hinterlistig. Ino sah, dass seine Augen mit einem frechen Funkeln erfüllt und auf einen entfernten Punkt im Garten gerichtet waren. Ino folgte seinem Blick und sah, wie Neji Hyuga, ein Ninja mit langen, schwarzen Haaren und für die Hyugas charakteristischen blassblauen Augen, der die Klasse über sie besucht hatte, einen tiefen Schluck von einem Becher nahm.
 

„Sag mal, was führst du im Schilde?“, fragte sie Naruto.
 

Dieser war wohl nicht darauf gefasst, er fiel vor Schreck auf den vor ihm stehenden Tisch. „Mensch, Ino – musst du mich so erschrecken, dattebayo (4)?“, brüllte er und Ino bereute es, ihn angesprochen zu haben. Doch dann fuhr Naruto listig grinsend fort: „Dieser Neji … ich war das letzte Mal mit ihm auf Mission … und er ist mir so gewaltig auf die Nerven gegangen, dass ich beschlossen habe, mich zu rächen. Siehst du den Becher, aus dem er trinkt? Ich habe Lee dazu gebracht, ihm diesen Becher zum Trinken zu geben – und davor eine ganze Menge Hochprozentiges da rein geschüttelt. Hehe, dieser Dummbatz merkt es nicht mal! Mal sehen, wie das auf unseren Mr. Ernsthaft wirken wird!“
 

Ino musste gegen ihren Willen kichern. Eigentlich war sie schon zu alt für diese Späße aber – interessant wäre es schon, zu sehen, wie Neji sich unter dem Einfluss von Alkohol benehmen würde.
 

„Oi, habe ich dir etwa was getan oder warum sprichst du nicht mit mir?“, sagte plötzlich jemand hinter den Beiden und nun fielen sowohl Ino, als auch Naruto vor Schock auf den Tisch. Beide drehten sich um und sahen Shikamaru, der vor ihnen stand – mit seinem üblichen, mürrischen Gesichtsausdruck und die Hände in den Taschen vergraben.
 

Ino versuchte mit allen Mitteln, die Kontrolle zu bewahren und fragte: „Warum sollte es dich denn etwas kümmern, ob ich mit dir spreche oder nicht – ich bin doch schließlich nur ‚mendokuse’?“
 

Shikamaru zuckte die Achseln: „Weiß nicht. Das ist so komisch. Sonst kommst du ja aus dem Reden nicht mehr heraus. Und zickst herum. Und beschimpfst jeden.“
 

„Soll das etwa heißen, dass ich für dich nichts weiter bin, als eine Furie?“, fragte Ino und aus welchen Gründen auch immer brannten ihre Augen dabei.
 

Er zuckte erneut mit den Achseln und wandte sich ab. Dann (Ino konnte es nicht fassen, was er da tat) ging er zu einem riesigen Grüppchen, das sich um Sakura versammelt hatte: TenTen, eine Teamkameradin Nejis; Hinata, eine ruhige, ehemalige Klassenkameradin von Ino, sowie deren Kameraden Kiba und Shino und Choji und viele andere standen dabei. Selbst Sai war in der Nähe und schien den Gesprächen dieser Gruppe zu lauschen.

Dann tippte Shikamaru Sakura vor allen anwesenden Leuten an die Schulter und fragte gelangweilt: „Weißt du, was mit Ino ist – ihr wart ja mal Freundinnen und du kennst sie sicher besser, als ich? Sie benimmt sich so komisch. Sonst ist sie immer sauer und schimpft herum, und ist wegen jedem Mist eingeschnappt. Aber heute ist sie stumm wie ein Fisch und auch sonst seltsam. Sag mal, hat sie vielleicht ihre Tage?“
 

Sakura und die Gruppe um sie herum lachten schallend und selbst Sai konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Ino dagegen fand es weniger witzig. Sie fühlte, wie etwas von ganz tief unten langsam, ganz langsam nach oben an die Oberfläche stürmte, wie Lava, die aus einem Vulkan strömte. War es Wut? Na, sicher. Oder – etwas anderes?
 

Sie ging auf Shikamaru zu, um eine richtige Tirade gegen ihn loszulassen, ihm eine zu knallen, ihn zur Rede zu stellen … aber stattdessen blieb sie wie paralysiert stehen und flüsterte mit zitternder, matter Stimme: „Shikamaru, du … du bist so gemein!“
 

So fest sie konnte biss sie sich auf ihre Lippen – erfolglos: zwei dicke Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Die Gruppe um Sakura herum hörte sofort auf, zu lachen und Shikamaru sah sie überrascht an.
 

Ino zwang sich, stark zu bleiben und nicht zu zeigen, dass sie traurig und verletzt war, doch nach einer Weile hielt sie es nicht mehr aus, drehte sich auf den Absatz um und lief hinaus aus dem Garten der Harunos, vorbei an Neji, der wie verrückt schwankte und schluckte und vorbei an Rock Lee, der Nejis Verhalten mit den Worten: „Sag bloß, du kannst auch den ‚Drunken Fist’?“ kommentierte.
 

Ziellos lief Ino die lange Strasse entlang, bis sie gegen eine Laterne prallte und stehen blieb. Der Aufprall war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte; Ino heulte laut los. So hatte sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr geweint.

So viel … so viel auf einmal. Zu viel!!!

Ihr Vater akzeptierte sie nicht, ihre ehemalige beste Freundin hatte sie nur zu ihrer Party eingeladen, weil man sie darum gebeten hatte … und sie hatte nur Ärger mit den Kerlen.

Der erste hatte sie nicht beachtet, der zweite hatte sie abgewiesen und der dritte machte sie vor den gesamten Partygästen fertig.

Wieso … wieso war das Leben so ungerecht? Was hatte sie denn getan, dass sich alles gegen sie verschworen hatte?

Ino zuckte am ganzen Leib und schluchzte laut, während die Tränen nur so aus ihren Augen flossen, über ihre Wangen rannten und auf den Boden fielen. Das war sicher ihre Strafe – dafür, dass sie sich immer grundlos mit Shikamaru gestritten hatte und gestern so gemein zu Ayumi war. Na, besten Dank! Viel lieber wäre ihr, sie wäre unter qualvollen Schmerzen gestorben.
 

„Da bist du ja! Was ist denn bloß los mit dir? Du machst wirklich nichts als Ärger!“ Zum dritten Mal hörte sie heute diese Stimme hinter sich. Schniefend und mit tränenüberströmtem Gesicht drehte sie sich um und sah in das gelangweilte und mürrische Gesicht von Shikamaru.
 

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Fußnoten:

(1): „Schattenklone“ - „Kage Bushin no Jutsu“ oder auch „Shadow Clone Technique“; eine Ninja – Technik, die es dem Anwender erlaubt, sich beliebig oft zu vervielfältigen.

(2): „Shizune“ – die Assistentin Tsunades, der fünften Hokage und ein Medizinninja.

(3): „Tor“ – das Eingang- und Ausgangstor von Konoha; da das Dorf von einer Mauer umgeben ist, kann es nur durch dieses Tor erreicht und verlassen werden.

(4): „Dattebayo“ – heißt übersetzt so viel wie „ Believe it“, hat aber keine wirkliche Bedeutung; Naruto sagt das beinahe ständig, um seine Sätze zu untermauern.
 

Hmmm … auch dieses Kapitel ist viel zu lang geworden *grummel, grummel*. Ich glaube, ich vertiefe mich zu sehr im Schreiben – oder woran liegt das sonst, dass ich jedes Mal die vorbehaltene Länge meiner Chaps übertreffe >.<? Bitte verzeiht!

Und – sorry, aber ich konnte es einfach nicht lassen, Neji zu veräppeln. Ich kann es echt nicht lassen, das reizt mich total XD.

Danke für das Lesen meiner FF und natürlich Moon - Shadow für ihren Kommi (apropos: du hast damit sicher einen „Mexxrekord“ aufgestellt – oder kennt hier einer sonst noch jemanden, der am Tag der FF – Veröffentlichung diese sofort kommentierte? Jedenfalls danke^^).



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sandi-chan
2007-08-14T09:21:27+00:00 14.08.2007 11:21
Hey <3!
Also mir tut Ino zurzeit total leid!
Ihr Vater nimmt sie nicht ernst, Sakura schickaniert sie wo sie kann und mit den Typen hat sie stress!
Also das Shika ihr hinterher gegangen war obwohl Ino SOO anstrengend ist fand ich total süüüß [InoShika4 Evaaa]!
Super geschrieben! Und das Kapitel ist besser länger als kurz!

Sandi-chan
Von:  nyappy_Aki
2007-03-01T18:18:38+00:00 01.03.2007 19:18
also,um eins ma klarzustellen: die chaps haben ne übelst geile länge,also wehe du kürzt die!!!!!! XD
sooooo,das chap inhaltlich war total cool *-*
besser als das erste auch x3
und dass sie's am ende nich mehr ausgehalten hat...ey,ich konnte da irgendwie voll mitfühlen!
(sowas mag ich,toll gemacht! ^^d)
und wie Naruto Neji verarscht hat,ey zu geil XDDD
oke,ich will grad unbedingt wissen wie's weitergeht,also les ich schnell ma weita *_*/)

dat Ako~
Von: abgemeldet
2007-02-01T13:21:22+00:00 01.02.2007 14:21
Hihi! Das war schon wieder toll!!!
Es ist etwas ganz neues Ino von dieser Seite zu erleben! Meistens ist sie so wie Shikamaru es bemerkt hat. *g*
Dagegen bleibt Shika so wie immer! *schwärm*
Mit seinem IQ sollte er doch schon erahnen was mit Ino los sein konnte, oder? Aber, wenn ich mich gut erinnere, waren Mädchen für ihn zu sehr anstrengend! Mal sehen ob sich seitdem was geändert hat!
^_________^
Von:  Votani
2007-01-28T22:36:39+00:00 28.01.2007 23:36
Auch sehr interessant^^
*smile*
Ino tut mir Leid. x3
Mich würde das vermutlich auch treffen, es war ja schon ziemlich 'nett' dass sie nur eingeladen wurde, weil Choji und Shika Sakura drum gebetten haben.

Und dann auch noch Shikamarus Spruch, ob sie ihre Tage und so hätte.
Irgendwann musste das Fass ja mal überlaufen~ x3
Nja~ Wenigstens ist Shika hinterher gegangen.
Gut so... XD

Übrigens find ich die Länge der Kapitel sehr~ gut.
Und überhaupt nicht zu lang. x3

+Votani+
Von:  Wingsy
2007-01-16T13:17:05+00:00 16.01.2007 14:17
Hi^^

Ah, das ist so traurig, die arme Ino, das muss es schlimm sein, wie sie sich gerade fühlt
Und shikamaru kapiert ja nichts, wäre auch ein wunder, so ist er nun mal, auf so was würde er nicht kommen, dass ino in ihn verliebt ist^^
Oh, die länge der kaps finde ich net schlimm =) besser als zu kurz
*shikaino Fähnchen schwängt*

Also schreib schnell weiter
Bye

BrokenWings
Von: abgemeldet
2007-01-15T17:47:56+00:00 15.01.2007 18:47
Das war jetzt nicht fair -.-*
Du hast einfach abgebrochen, dabei wars gerade sooooo spannend!!!
Ups, ich schreib ja schon wieder nen Kommi ^///^
Mach bitte schnell weiter, ich warte auf die neuen Kapis^^
Ich will jetzt endlich wissen, wie das mit den beiden weiter geht *aufgeregt ist*
Ich wünschte ich könnte so gut Gefühle beschreiben, aber ich kanns nicht ^^°
Naja, ich gönne dir das^^


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