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Liebe... sie müssen zueinander finden!

eine One Piece Fanfic mit Nami und Sanji, die ineinander verliebt sind...
von

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Snapshot - Pubertät 6

Kapitel 9:

Snapshot - Pubertät 6
 

Sanjis Sicht

Mama und Jeff sind einkaufen fahren, es ist Wochenende, Seulgi besetzt das Bad und ich decke den

Frühstückstisch. Als ich fertig bin schalte ich das Radio ein und ich vernehme das Lied ’Viva Forever’,

wo der Moderator eben noch verraten hat, dass es von den ’Spice Girls’ ist. Ich setze einen Topf mit

Wasser auf den Herd, um darin später die Eier zu kochen. Von oben her höre ich, dass das Bad

aufgeschlossen wird, also ist Seulgi fertig mit der Dusche. Meinem Herzen wachsen augenblicklich

Flügel und mit dem leichten Gefühl, dass sich in mir bildet, gehe ich die Treppe ins obere Geschoss

hinauf. Seulgi kommt aus dem Bad und hat ihren knielangen, weißen Bademantel an. Bei ihrem Anblick

beginnt mein Inneres zu jubeln und es keimt eine Vorfreude in mir auf, als würde ich schon seit Jahren

etwas entgegensehnen und der Zeitpunkt der Empfängnis nun gekommen wäre.
 

Sie erblickt mich und schenkt mir das schönste Lächeln überhaupt, womit sie tausend Schmetterlinge in

meinem Innersten freilässt. Ihre nassen Haare, die sie offen trägt, liegen über ihre Schultern und sind

durchgekämmt. Ein Hauch von Duschgel und warmer Luft kommt mir entgegen, der von der

Badezimmertür ausgeht. Meine Schüchternheit kommt wieder in mir hoch, doch anmerken lasse ich mir

nichts. Seulgi tritt direkt vor mich und ich blicke in ihre wunderschönen Augen. Ein sanftes Schweigen

umhüllt uns, da keiner von uns weiß, was er sagen soll, nur unsere Augen sprechen miteinander.

Diesen Moment lasse ich noch verstreichen, dann nehme ich ihre Hände und ziehe sie so leicht zu mir,

dass ich sie umarmen kann. Es geht ganz einfach, und ich weiß auf einmal, dass sie dafür geschaffen

wurde, um in meinen Armen zu liegen. Genauso wie ich weiß, dass mein Mund gemacht wurde, nur um

sie zu küssen. Ich bin mir völlig im Bewusstsein, die Liebe meines Lebens gefunden zu haben... das was

sich gestern Abend abgespielt hatte, werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Ich bin zwar erst

sechzehn, aber ich glaube nicht, dass ich mich noch mal in irgendeine andere Person verlieben könnte.

Ich gehöre zu Seulgi und sie zu mir.
 

Meine Arme liegen um ihren Rücken und ich wiege sie sanft hin und her. Ein paar feuchte Haarsträhnen

berühren meine Wange und sie fühlt sich so frisch an, wie nichts anderes, was ich kenne. Sie hebt ihren

Kopf und sieht zu mir. „Gehen wir auf mein Zimmer?“ „Mhm.“, füge ich mich ihrer Frage. Sie nimmt

mich an der Hand und wir gehen in ihr Reich. Sie geht zum Kleiderschrank und holt sich einige

Klamotten heraus, währenddessen möchte ich mich auf ihren Schreibtischstuhl setzen. Ich sehe nun

ihre Rückseite vom Bademantel, und bewundere weiterhin, wie schön sie doch ist. Aber bevor ich sitze,

kommt mir ein super Einfall: ich könnte Fotos von ihr machen! Ich gehe zur Tür und möchte die Kamera

aus meinem Zimmer holen. Seulgi dreht sich zu mir um. „Wo gehst du hin?“ Ich bin schon aus der Tür

und antworte: „Lass dich überraschen, bin gleich zurück!“ Mit ein wenig Neugier lasse ich sie zurück

und suche mit Herzklopfen nach dem kleinen Apparat, der doch irgendwo auf meinem Schreibtisch

rumfliegen muss!
 

Gefunden! Ich beeile mich, um wieder in Seulgis Zimmer zu kommen, wobei ich im Türrahmen fast

gegen sie renne. Mir rutscht ein „Oh!“ raus und ich muss automatisch lächeln. Entgegen meiner

Vermutung hat sie sich noch gar nicht umgezogen, sie trägt nach wie vor den Bademantel und sie

erscheint mir noch süßer, noch hübscher, als sie es vor zwei Minuten war. Sie sieht meine Kamera und

hat sofort verstanden, was mein Vorhaben war. „Du wolltest mich fotografieren.“ Um ihr nicht

Antworten zu müssen, dass sie Recht hat, schalte ich den Apparat auf ’on’ und die Linse fährt heraus.

Diese Digitalkamera habe ich von irgendeinem Verwandten bekommen und ist sie noch recht gut in

Schuss. Ich zoome etwas weg, da Seulgi nahe vor mir steht, und sie fängt leicht an zu kichern, da sie

meine Idee besonders findet. „Und jetzt schenk mir dein schönstes Lächeln überhaupt!“ fordere ich sie

auf, worauf sie meiner Bitte nachkommt. Ich halte dieses Bild mit dem Auslöser fest, damit es mir so

lange wie möglich erhalten bleibt.
 

Ich gehe ein paar Schritte zurück und locke sie weiter in mein Zimmer rein. Seulgi spielt mit und kommt

mir brav nach, dann dirigiere ich sie auf mein Bett. Sie soll sich hinlegen, ich möchte sie unbedingt im

Liegen fotografieren. Sie tut sogar was ich mir heimlich erhoffe und setzt sich erstmal auf die Bettkante.

Ich knipse sie mehrmals, sie ist so wahnsinnig hübsch! Seulgi wirft sich die Haare hinter die Schulter,

sie fährt mit ihrer Hand über die Stirn bis zum Haaransatz und nach hinten durch, dann stützt sie ihren

Kopf auf dem Ellenbogen ab, lächelt mich die ganze Zeit über lieb an, ich sitze in der Hocke vor dem

Bett, damit ich etwas unter ihrer Augenhöhe bin und gebe mein Bestes. So fotogen wie sie ist bestimmt

kein Fotomodel der ganzen Welt! „Legst du dich mal auf den Rücken?“ und sie tut wie ihr befohlen. Das

Glück breitet sich in mir aus und ich beuge mich über sie. Etwas verlegen lächelt sie mich an und ich

bemerke erst durch ihre Handbewegung, dass ihr Bademantel vor ihrem Ausschnitt fast zur Seite

gefallen wäre. Ich würde ihr schon nicht absichtlich was abgucken, aber ihr Schamgefühl ist

verständlich. Ich verwerfe die Gedanken genauso schnell wieder, wie sie gekommen waren. „Würdest du

bitte die Augen schließen?“ weise ich sie an und komme an das besagte Bild, sie muss einfach einem

Engel gleichen.
 

Seulgi sieht mich wieder an und stützt sich mit dem Ellenbogen auf der Matratze ab. Ich selbst setze

mich auf einem Fuß, das andere Bein hängt von der Bettkante hinab. Wir lächeln uns wieder an, ich

muss unwillkürlich an gestern Abend denken. Nachdem wir uns geküsst hatten, ist Seulgi irgendwann

auf ihr Zimmer gegangen, ich sah mir noch die letzten fünf Minuten vom Film an, wobei ich das gar

nicht realisiert hatte. Ich sah dann wohl noch die Werbung und den nächsten Film, der begann, bis

Mama und Jeff zurückkamen. Als sie ins Haus kamen, sagte ich noch schnell gute Nacht und bin auf

mein Zimmer verschwunden. Ich konnte bestimmt über eine Stunde nicht einschlafen, alle meine

Gedanken hatten sich nur noch um Seulgi gedreht, über unsere Annäherung, über den Kuss, über

meine Gefühle, ich war so verwirrt und aufgewühlt wie noch nie zuvor! Es ist mir immer noch ein Rätsel,

wie ich einschlafen konnte. Wir haben noch nicht darüber gesprochen und ich denke, das ist auch nicht

nötig. Wir sind uns beide einig, es nicht unseren Eltern zu sagen, das würde die Ordnung, die sie

aufgestellt haben, nur durcheinander bringen.
 

Ich möchte sie unbedingt noch einmal küssen, die Nähe, die sie mir gegeben hatte, will ich noch mal

spüren! Das wäre ja unfair, wenn sie mich von ihr kosten lässt, damit ich weiß wie gut sie schmeckt,

und dann sagen würde, dass es das jetzt war. Ohne dass ich den Befehl dazu gebe, hebt sich meine

Hand und streckt sich in ihre Richtung aus. Meine Finger streichen ihr über die rechte Wange, wobei ein

Hitzeschauer über mich fällt. Diesen Moment möchte ich anhalten, nein er soll sich weiterdrehen! Sie

fährt mit ihrer Hand über meine, kommt mir dann ein Stückchen näher. Ich kann an ihrem Gesicht

erkennen, dass sie mich ebenso küssen will, wie ich sie. Doch bevor ich unser beider Verlangen

nachgebe, zücke ich nochmals die Kamera und schieße noch ein Foto von ihr. Damit hatte sie nicht

gerechnet und muss nun grinsen. Meine Finger wissen, wie sie den Apparat ausschalten können, tun

das auch, während sich meine ganze Mimik, von Stirn über Augen über Nase über Mund über Wangen

übers Kinn, vollstens auf sie konzentrieren. Meine Hand legt das Gerät weg und streicht dann wieder

über ihr Gesicht.
 

Ich beuge mich mit pochendem Herzen zu ihr herüber und setze zum Kuss an. Als ich hoffe, dass sie

mein Herz nicht rasen hört, vernehme ich ihren eigenen Pulsschlag. Gleichzeitig schließen wir die

Augen und bei der ersten Berührung unserer Lippen durchzuckt mich ein zarter, elektrischer Strom. Ich

bin überglücklich darüber, dass sie genauso einen Gefühlsrausch bei mir bekommt, so wie ich bei ihr.

Unsere Küsse könnten nicht süßer sein, nicht liebevoller ausgetauscht werden, Amors Pfeil hat mich

richtig getroffen! Das Kribbeln verteilt sich überall, möchte am Liebsten mit meinem Körper und ihrer

Seele entweichen, doch wir bleiben in der Realität liegen, vom höchsten Glück auf Erden gesegnet. Von

weit, weit, weit, weit, weit, weit, weit weg, kann ich irgendeinen Song hören. Den muss wohl das Radio

von unten spielen, die Melodie bleibt für mich unerkennbar, aber es ist in meinen Ohren ein Liebeslied.

Alles was ich jemals im Fernsehen, oder sonst wo über Liebe gehört habe, stimmt, es ist wahr, dass

Liebe das Schönste und Beste überhaupt ist, dass jetzt alles nur gut werden kann! Das Leben ist so

furchtbar schön!
 

Ebenso wie das Lied höre ich von weit her, wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wird. Erschrocken

lösen Seulgi und ich uns voneinander, sehen uns noch einen Augenblick ertappt an. Wir richten uns auf

und Seulgi fragt mich im Flüsterton „Was machen wir jetzt?“ Ich sehe sie an und weiß gar nicht, was sie

jetzt von mir hören will. Mein Blick fällt auf ihren Bademantel und ich gebe ihr eine einfache Antwort.

„Du gehst jetzt in dein Zimmer und ziehst dich um. Dann frühstücken wir.“ Parallel stehen wir vom Bett

auf, sind immer noch etwas aufgeregt. Sie sieht mich mit ihren schönen Augen an, ich stelle mich vor

sie, meine Arme legen sich um sie, ziehen sie zu mir heran und ich küsse sie noch mal mit aller Liebe,

wie ich sie noch nie einem Menschen gegeben habe. Mein Glück ist perfekt, als sie den Kuss erwidert,

dann muss ich sie ungewollt von mir wegschieben, sonst würde sie von sich aus nie aus meinem Griff

lösen. Wie abgemacht kleidet sie sich ein und am Frühstückstisch treffen wir uns. Ohne ein Wort über

irgendetwas zu verlieren wünschen wir Mama und Jeff einen schönen guten Morgen, bedienen uns an

Brötchen und sontigem, was wir auf dem gedeckten Tisch finden.
 

///
 

Wie jeden Mittwoch kommen Seulgi und ich zusammen von der Schule nach Hause, unsere Eltern sind

wie gewohnt arbeiten. Schon im Bus habe ich mich darauf gefreut, endlich aus den Augen der

Gesellschaft herauszukommen. Im Pausenhof bin ich immer mit meinen Kumpels unterwegs und Seulgi

ist bei ihren Freundinnen, alle wissen, dass wir jetzt ’Geschwister’ sind und würden sich bestimmt nie

vorstellen, dass wir was miteinander hätten. In der Öffentlichkeit behalten wir unseren Abstand bei, nur

wenn wir alleine Zuhause sind, kommen wir uns wieder näher. Sobald die Haustür ins Schloss fällt, lege

ich meinen Ranzen ab und begebe mich zu dem tollsten Mädchen, das ich kenne. Mit einem

wundervollen Kuss hole ich mir meinen Tageslohn ab, denn ich gehe nur noch in die Schule, um danach

diese Gegenleistung zu bekommen, auch wenn dieser Gedanke schwachsinnig ist. Sie legt ihre Arme

um meinen Hals und wir genießen erstmal die Zweisamkeit. Da wir sturmfreie Bude haben, können wir

uns sage und schreibe drei Stunden miteinander beschäftigen.
 

Wir lassen und im Wohnzimmer nieder und verweilen längere Zeit dort, mit Streicheleinheiten und

Glücksgefühlen. Ich kann immer noch nicht begreifen, dass ich, wirklich ich, dass ich ihr genauso

schöne Gefühle bereite, wie sie mir! Dass sie sich wirklich in mich verliebt hat, ist das Schönste, das

Unglaublichste auf Erden. Ich fahre wieder durch ihre langen, weichen Haare. Ich weiß, dass viele Typen

auf sie stehen, und ich habe das pure Glück, mit ihr zusammen zu sein, ihre Liebe zu spüren. Ich

könnte sie gar nie einem anderen überlassen, da sie niemand so aufrichtig lieben kann, wie ich sie!

Und ich kann nur bei mir hundert Prozent sicher sein, dass sie in guten Händen ist, denn ich werde sie

niemals enttäuschen! Ich werde immer nur gut zu ihr sein, alles für sie tun, ohne darüber

nachzudenken. So geborgen habe ich mich noch nie gefühlt, habe ich noch nie einer Person vertraut.

Ich schmuse mich weiter an ihr. Das alles ist genau diese Art von Zärtlichkeit, von Wärme und Liebe, die

ich mir wahrscheinlich schon immer gewünscht habe. Sie gibt mir all das, was ich als Kind nie

bekommen habe, und dafür bin ich ihr unendlich Dankbar, das geht genauso tief, wie meine Liebe zu

ihr.
 

Ich streichele ihre kleinen Hände und auch über ihren Kopf. Sie hat das hübscheste Gesicht, das ich

kenne. Und den besten Charakter, den man überhaupt haben kann. Sie beugt sich zu mir, um mich zu

küssen. Wieder einmal fahren meine Gefühle Achterbahn, es ist wie ein Karussell, das sich im Kreis

dreht, von der Brust bis zum Bauch und wieder zurück. Ich möchte sie nur noch küssen, gar nicht an

Pflichten oder anderes denken. Sie löst sich langsam von mir. „Kochen wir jetzt was zusammen?“

Stimmt ja, ich mache ja normal immer Mittagessen, wenn Mama und Jeff nicht da sind. Das habe ich

total vergessen, weil ich mich die ganze Zeit nur darauf gefreut hatte, endlich mit ihr alleine zu sein. Ich

seufze einmal für mich und stehe dann auf, sie an den Händen haltend. Zusammen laufen wir in die

Küche und ich muss mir schnell einfallen lassen, was ich ihr leckeres zaubern werde. Um besser

nachdenken zu können, umarme ich sie von hinten und atme ihren Duft ein. Mein Blick schweift über

die Küchengeräte und meine Gehirnzellen arbeiten. Wie wäre es mit einer Mischung aus

Wildreispfannenkuchen mit gegrillten Tomaten mit Bruschetta?
 

„Also wenn Papa und Lydia da sind, sollten wir nicht zu viel Zeit miteinander verbringen.“ sagt Seulgi

und pustet auf ihre Gabel, der Dampf vom Essen ist noch deutlich erkennbar. Ich trinke aus meinem

Glas und denke nach. „Ich mein, ich würde schon gerne jeden Abend in deinem Zimmer sein, oder dass

du zu mir kommst, aber es sollte ja nicht zu auffällig werden.“ spricht sie weiter. Dass es zu so einem

Gespräch gekommen ist, wundert mich schon ein wenig, aber es muss sein. Auch ich versuche mich

nun an dem heißen Gericht, in der Hoffnung, mich nicht zu verbrennen, und beobachte Seulgi

weiterhin, die mir gegenüber sitzt. Ihr Blick ist gesenkt, ob sie mir nur ausweichen will oder nicht, kann

ich nicht beurteilen. Mir kommt da eine Erinnerung, als ich mal im Schullandheim war, in der

Grundschule, da hatten wir immer Nachrichten verschickt. Wir durften ja nachts nicht unsere Zimmer

verlassen, deshalb haben wir an einer Schnur immer Zettel gehängt und sie aus dem Fenster nach unten

hängen lassen, um mit dem Zimmer im unteren Stockwerk zu kommunizieren. Das hat ja immer

geklappt, das würde ich auch gern mit Seulgi machen, nur liegen unsere Zimmer nebeneinander und

die Fensterabstände sind wahrscheinlich zu groß, als das wir uns darüber unterhalten könnten.

Außerdem käme das verdächtig rüber, immerhin kann man von der Straße aus wunderbar unsere

Hauswand sehen.
 

Wir essen, ohne Worte miteinander zu wechseln, weiter. Ich werde mir schon noch was einfallen lassen,

damit wir so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen können. Handys sind ne blöde Idee,

außerdem würde das ja früher oder später rauskommen, falls Jeff oder Mama die Rechnungen in die

Finger bekommen. Das wäre schlicht und einfach auffällig, wenn wir uns SMS’ schicken, obwohl wir im

selben Haus wohnen... Ich sehe wieder zu Seulgi und in mir wird alles weich. Um meinen Gefühlen nicht

ganz erlegen zu sein drehe ich mich von meinem Stuhl aus zu der Kommode um, die hinter mir steht,

und schalte das Radio ein. Seulgi schaut nun wieder zu mir und muss traurig lächeln. Es ist schon

schade, dass wir so glücklich sein können, aber über so was Unsinniges sprechen. Also unsinnig nicht,

aber das verbreitet doch bloß trübe Stimmung. Sie fängt wieder an zu sprechen. „Weißt du, als Mama

Papa verlassen hat, hatte er das ganz schwer zu verkraften. Sie wollte ja bloß in Griechenland arbeiten

und dann zurückkommen, dann hat sie die Rückkehr immer weiter hinausgezogen, weil sie da schon

den Neuen hatte. Aber wir wussten das zu dem Zeitpunkt noch nicht. Als sie es dann irgendwann

zugegeben hatte war, Papa am Boden zerstört.“ Sie stochert mit der Gabel auf ihrem Teller herum. Ich

esse normal weiter, obwohl es das erste Mal ist, dass sie über Jeffs Gefühle mit mir spricht.
 

„Mich wundert es immer noch ein bisschen, dass er dann so schnell Lydia kennen gelernt hat, aber ich

hab mich natürlich total für ihn gefreut. Und sie ist ja auch nett und so. Aber ihm fällt es allgemein

schwer, anderen Leuten zu vertrauen, er kommt mir auch etwas zurückgezogener vor, als vorher.“ Sie

macht eine kurze Pause und ich trinke wieder etwas. „Naja.“ beendet sie vorerst. Um ihr jetzt zu

antworten, brauche ich viel Überwindungskraft! Ich sag es einfach vorne weg, dann ist es draußen! „Ich

kann mir auch gut vorstellen, dass er total ausrasten würde, wenn er wüsste, dass wir ineinander

verliebt sind.“ Ich sehe sie bestimmt an, auch wenn alles in mir weich wird und ich sicherlich rot bin.

Seulgi fängt meinen Blick auf und versteht ganz gut, was ich meine. „Ja,“, fängt sie vorsichtig an, mir

zuzustimmen, „also weil ich sein Ein und Alles bin, will er mich so gut schützen, wie es geht. Und da du

ja jetzt ... also da du jetzt ’mein Bruder’ bist, vertraut er dir mich eben an. Wenn er aber das mitkriegen

würde, wäre es ja Vertrauensbruch und so.“ Ich stehe auf und nehme ihren auf meinen Teller und trage

sie in die Küche. Als ich sie in der Spüle ablege, kratze ich mir alle Wörter zusammen, die ich ihr sagen

möchte. Sagen muss.
 

Zurücklaufend zum Esstisch halte ich meinen Blick auf ihr gehaftet. Ich laufe um ihn herum und stelle

mich hinter ihren Stuhl. Seulgi trinkt den Rest aus ihrem Glas und weiß sicherlich schon, dass ich meine

Hände auf ihre Schultern legen werde. Genau das tue ich auch und umarmen sie, allerdings meinen

Gedankengängen nachhängend. Ich muss schlucken und drehe meine rechte Gesichtshälfte gegen ihre

linke Schläfe. Liebevoll gebe ich ihr einen Kuss auf diese, dann auf ihr Haar und dann auf ihr Ohr. Sie

lächelt sicherlich und ich streiche ihr den Arm auf und ab. Grad eben habe ich ja schon indirekt -oder

auch direkt- gesagt, dass wir beide uns lieben, das ist bei unseren Empfindungen ja auch irgendwie

klar, aber so ganz direkt habe ich es noch nicht gesagt, dass ich sie liebe. Mit meiner Nasenspitze

stupse ich an ihrem Ohr herum, sodass es sie kitzelt. Wie erhofft lacht sie auch leise. „Hey!“ beschwert

sie sich im gespielt beleidigtem Ton. Sie hat ganz sicher das schönste Lachen auf der ganzen Welt. Ich

drücke ihr noch einen Kuss aufs Ohr und drehe ihr Kinn zu mir herum, sodass ich auch ihrem Mund

einen Kuss stehlen kann. Ich weiche ein Stückchen von ihr zurück, damit ich ihr ganzes Profil in

Augenschein nehmen kann. So wie sie dasitzt, so wie ihr Gesichtsausdruck ist, möchte ich es

festhalten. Und ich meine nicht körperlich, sondern bildlich!
 

Ich flitze in mein Zimmer und krame meine Digitalkamera hervor. Die Idee, die sich in meinem Kopf

entwickelt, verleiht mir ein riesiges, freudiges Gefühl! Ich werde den Film voll machen, und wenn ich

alle Bilder hab, werde ich sie in ein Buch kleben! Vielleicht sollte ich dann noch Bilder von uns beiden

machen, das schenke ich ihr dann zu ihrem Geburtstag oder sonst wann! Auf so was muss man erstmal

kommen! Vom Flur her höre ich Seulgi nach mir rufen, was mir wieder Liebesgefühle einbläut. Sie hat

die schönste Stimme, die ein Mädchen nur haben kann. Um dieses Mal einen Überraschungseffekt zu

haben, verstecke ich die Kamera hinter meinem Rücken. Ich komme zu ihr zurück, küsse meine

Geliebte und zücke dann den Apparat, möchte die restliche Zeit, die wir noch ungestört sind, zum

Knipsen und küssen gebrauchen. Das wird das tollste Album, das sie je gesehen haben wird!
 

erstellt am 11.04.2007

4Kolibris,

Elena



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-07-14T20:33:15+00:00 14.07.2007 22:33
Also wie du Gefühle beschreiben kannst...ich bin jetzt total geplättet. Die FF könnte man glatt verfilmen xD das würde nen saugeilen film abgeben wirklich. Also ich bin jetzt einfach nur noch sprachlos und freu mich, dass es noch so viel zu lesen gibt *__*
Aber sag mal wie bist du eigentlich auf den Namen Seulgi gekommen? Gibts den wirklich??

Von: abgemeldet
2007-05-30T16:21:27+00:00 30.05.2007 18:21
Mounz O,o'' Dat is ja nun wirklich strange.. wuste garnicht, dass Sanji einen Hang zur Fotografie hat xDD
Njou~ Ich finde die Geschichte mal ziemlich kuhl xD
..Aber ich frage mich, ob Seulgi dieses Fotoalbum überhaupt noch sehen werden kann? O,o''
E-san
Von:  PiratengirlRobin
2007-05-08T18:24:14+00:00 08.05.2007 20:24
hui, also es ist echt gefährlich was die beiden da machen... immerhin könnten sie immer noch mal von ihren eltern überrascht werden oder die könnten die digicam finden... das würde wohl echt ärger geben >.<
ansonsten find ichs schön, wie du das verliebtsein von den beiden beschreibst... das ist echt süß^^ aber wie ich dich kenne wird es wohl nicht mehr lange so friedlich bleiben xD
für heute war es das dann erstmal von mir, auch wenn ich so schon kaum mit der fanfic hinterherkomm ~_~ die deutschklausur ist vllt erstmal wichtiger... (nicht viel wichtiger, aber ein bisschen xD)
bis dann! ld! <3
susu :)
Von:  Janina
2007-04-27T17:52:20+00:00 27.04.2007 19:52
AWWWWWWWWwwwwwww....!!!!!>3< Oh mein Gott Oh mein Gott Elena!!!!*nen quietschanfall hat und überall rote kleine Herzchen rumschwirren*
♥__♥ Du kannst Gefühle so toll beschreiben! Echt! Als würde man in eine zweite Haut schlüpfen...! TOLL!!!!!!!
*dich jubelnd an mich drückt*
*3* Und da sind noch sooo viele Kapitel vor mir die ich noch nicht gelesen hab...!
BIST DU EIN FLEIßIGES SCHREIBERLEIN!!!!xD
*dir dafüar nen fetten Orden verleiht*
Ich liebe deine Geschichte und selbst an die Zeilen abbrüche gewöhnt man sich mit der Zeit!!hihi*knuddel wuschel*

*lach* Sanji und seine Digi-cam...!*kopfschüttel* Das gibbets nit!xD der ist ja genau son paparatzi wie ich!haha
TOOOOLL!
Aber mir kam da jetzt ein Gedanke....!O.O Was wenn Jeff oder Lydia die Bilder sehen?????
*aufgeregt rum hibbel*
ICH MUSS WEITER LESEN! solang ich zeit dazu hab!>3<*quiiietsch*
*dir nen fetten Kuss auf die Wange schmatz*

TOLL! WEITER SO, DU KLEINE GENIALE DU!xD
*durch Haare wuschel*
HDGDL
Deine Janina
Von:  Jul
2007-04-15T18:01:09+00:00 15.04.2007 20:01
so hab mich ma durchgerungen und die ganze ff durchgelesen! also ich muss zu geben die story gefällt mir^^ mich würde sehr interssieren was es mit seulig genau auf sich hat...ich besonders genial finde ich ja das du so schnell weiterschreibst! joa zum kap. also sehr schön geschreiben, dein schreibstil gefällt mir! joa das war erst ma von mir^^


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