Schwimming Bath- Gegenwart
Kapitel 6:
Schwimming Bath - Gegenwart
Sanjis Sicht
Da Ruffys Bude am Größten ist, waren wir Samstagnachmittag bei ihm. Kaum dort angekommen wurde
ich in die Küche gelotst und nun stand ich vor einem Schneidebrett und bereitete Obstsalat zu. Die
ganzen Früchte hatten in einem Korb unterm Küchentisch gestanden; die konnte bloß Ace gekauft
haben, denn auf so eine Idee kam der Strohhutträger ganz sicher nicht. Ich schnitt in normaler Schnelle
alles in kleine Scheibchen, Kerngehäuse raus, Schalen weg, faule Stellen entfernen, dann Schlagsahne
schlagen und alles in fünf Schüsseln aufteilen. Soviel ich wusste, waren Ace und Nojiko zusammen Eis
essen; und wenn der Gute nach Hause käme und sein Ost nicht mehr vorfände, wären wir eh schon
über alle Berge. Er hätte höchstens noch Ruffy verurteilen können, aber selbst Schuld, wenn man bei so
einem Vielfraß als Bruder trotzdem groß einkaufen geht.
Ruffy, Zorro, Lysop und Nami saßen um den kniehohen Tisch im Wohnzimmer und hatten Monopoly
aufgebaut. Ich hoffte, dass einer schon für mich mitgespielt hatte, ansonsten waren alle Straßen sicher
schon verkauft. Als ich mit dem Obstsalat kam, bekamen die Jungs große Knopfaugen und mussten
wohl im selben Augenblick alle ihre Manieren –falls die vorhanden waren- vergessen haben. Manchmal
hatte ich wirklich das Gefühl, der einzige mit Anstand unter ihnen zu sein. Ich stellte vor ihnen die
Schüsseln plump ab, servierte sie nur Nami mit Galan.
Wie es zu dem Entschluss kam weiß ich nicht mehr, jedenfalls wurde uns das Brettspiel auf einmal zu
langweilig. Da Action hermusste ging es: ins Schwimmbad. Wir nahmen den Bus und fuhren in die
Nachbarstadt Orange Village. Dort gab es das ’’Water Desert’’, für das es sich richtig lohnt hinzufahren.
Es ist ein Hallenbad, wobei wir bei der schon herrschenden Hitze ins Freibad könnten, aber dort gab es
viel mehr Programm. Die haben zwei Schwimmerbecken, ein Wellenbad, zwei Kinderbäder, das meiste
ist miteinander verbunden, es münden dann noch drei lange Rutschen in ein Extrabecken, es gibt
zusätzlich noch ein Sprudelbad und ein Außenbad mit Salzwasser. Also: purer Luxus zu nicht
überteuerten Preisen.
Nachdem wir an der Kasse vorbei, uns umgezogen haben, alle Taschen in Schließfächer verstaut, Liegen
gesucht und ans Wasser gewöhnt hatten, ging der Spaß richtig los. Ruffy und Lysop kamen echt auf
verrückte Ideen und es sah so verlockend aus, da mitzuplanschen, aber ich riss mich zusammen, denn
ich wollte nicht so kindisch auftreten –vor Nami. Im Wasser passte ich auf, ihr nicht zu nahe zu
kommen, wobei ich sie liebend gerne von hinten gepackt oder untergetunkt hätte. Was gibt es
schöneres, als mit dem Mädchen seines Herzens rumzuschäkern?
Irgendwann relativ zu Beginn unseres Aufenthalts verschwand Zorro ins Schwimmerbecken, um dort
seine Bahnen zu ziehen. Dann kam in Ruffy wieder der Hunger zu Wort. „Hey, ich hab vorhin auf nem
Schild gesehen, dass die hier Hot Dogs verkaufen! Ich hab ewig schon keine Hot Dogs mehr gegessen!“
grinste er und bekam gleich darauf Zustimmung von der Langnase. „Also ich hätt eher Lust auf so was
wie ein Eis.“ meinte Nami. Mein Mund fügte sich dann wie von selbst. „Ja, Eis ist ne gute Idee. Im
Schwimmbad isst man doch immer Eis.“, stimmte ich ihr automatisch zu, aber sie schien es nicht zu
bemerken. Lysop ergriff dann die Initiative. „Ich bin Erster!“ rief er und wollte zu der Treppe, die aus
dem Becken führte, rennen, aber Ruffy griff ihn dann von hinten. Er wollte ihn zwar nur festhalten, aber
dabei kam Lysops Hose ins Rutschen. Seine Reflexe waren grade noch schnell genug, diese festzuhalten,
bevor Ruffy sie ihm runtergezogen hätte. Das war echt peinlich für den Lockenkopf und deshalb mussten wir
alle über ihn lachen, am Lautesten war natürlich der Verantwortliche selbst -Ruffy.
„Scheiße Mann! Du hättest mir fast die Hose runter gezogen!“ schrie er in seiner piepsartigen Stimme,
und die Röte in seinem Gesicht untermalte die Szene noch besser. „Ja ich weiß!“ lachte Ruffy weiter und
Lysop wollte ihn zur Strafe den Kopf unter Wasser drücken. Nami fand das auch sehr witzig und sie
sieht so süß aus, wenn sie lacht! Lysop beruhigte sich bald auch wieder und wir wollten alle zu dem
Kiosk. „Können wir nicht abmachen, dass keiner mehr den andren an die Hose geht?“ nörgelte er und
Nami fand auch, dass dasselbe für Bikinis gelten sollte. Ich würde sie so oder so nie anrühren, sie
konnte bloß Ruffy und Lysop meinen. Jedenfalls galt die Abmachung und keiner dachte mehr über den Vorfall nach.
Namis Sicht
Wir saßen auf dem Rand eines Blumentopfes einer plastischen, tropischen Pflanze und aßen unser Eis.
„Auf jeden Fall geh ich danach aufs 5Meterbrett!“ kam es von Ruffy, „Das ist doch viel zu hoch! Ich
würde allerhöchstens vom 3Meterbrett springen!“ entgegnete Lysop. Mein Blick wanderte zu Sanji, der sofort
seinen Kopf von mir wegdrehte, und ein Lächeln stahl sich in mein Gesicht. Er hatte mich angesehen. Er
hätte mir auch ruhig in die Augen sehen können, immerhin spricht das auch eine Sprache für sich. Er
sah nun zu dem Schwimmerbecken, ich mochte es, dass seine Haare nass waren, dass er eine Badehose
trug, dass er mit gebeugtem Rücken dasaß, dass er sich mit einer Hand abstützte, dass er mich
angesehen hatte und auch dass er dann wegsah. Er war schüchtern, weil ich ihn ertappt hatte, als er
mich angeguckt hatte. Ich leckte an meinem Eis weiter und beteiligte mich dann am laufenden Gespräch.
„Ich würd gern in dieses Sprudelbad gehen.“ lautete mein Vorschlag. „Dann soll doch jeder grad einfach
das tun was er möchte und in ner halben Stunde treffen wir uns wieder hier!“ schlug Ruffy vor. Trotz seines
Dickkopfes hat er ein gutes Anführergefühl, er passt immer auf, dass alle zusammenblieben und jeder zufrieden war.
Wir standen also auf und die Schwarzhaarigen gingen zu den Sprungtürmen und im selben Moment
kam mir der Gedanke, dass Sanji vielleicht mit mir mitkommen könnte. Ich lief also nicht schnell davon, sondern
drehte mich zu ihm um. „Was möchtest du machen?“ Ich sah ihn an, er saß nach wie vor am selben Fleck. „Ich
weiß nicht genau.“ Mensch, hat er schöne Wimpern. „Würd’s dich stören, wenn ich mitkomme?“ fragte
er freundlich und ein Siegesgefühl breitete sich in mir aus. Ich tat den ersten Bissen an meiner Waffel. „Nein überhaupt nicht.“ So stand er auch auf und lief hinter mir her, die Fliesen gaben ja nicht einen allzu breiten Weg preis. Ich sah mich nach einem Aushängeschild um, damit ich mich bloß nicht verlief. Und ausrutschen durfte ich auch nicht, der
Boden war sehr nass. Obwohl mich Sanji dann auffangen würde, aber eine Peinlichkeit wollte ich damit
nicht riskieren.
An besagtem Becken angekommen saß ich mich vorsichtig hinein, darauf bedacht, keinen anderen
schon sitzenden Schwimmbadbesucher zu streifen. Es war rund und abgesehen von Sanji und mir
hätten wohl noch 2 Leute reingepasst. Die Blubberblasen waren schon in Betrieb, nur war das doch
nicht so ein geeigneter Platz, um mit Sanji zu reden. Nur konnte ich natürlich nicht gleich wieder raus,
da es mein Wunsch war, hierherzukommen, also blieben wir. Hätte ich meine Augen schließen und mich
zurücklehnen sollen? Dann hätte Sanji mich vielleicht beobachtet und dann vielleicht auch gedacht, dass ich total hübsch bin, wenn ich so daliege. Das klingt zwar etwas eingebildet, aber er sollte mich doch hübsch finden, und Vivi hat mir etliche Male bestätigt, dass mir mein Bikini perfekt steht. Den hatte ich zwar nicht extra für Sanji
gekauft, aber damals im Kaufhaus schon gedacht, dass der allen Jungs gefallen würde.
Das mit dem ’Augen schließen und mich entspannen’ ließ ich aber gleich bleiben. „Magst du nicht doch
wieder ins Kinderbecken?“ fragte ich ihn in leisem Ton, hier wurde ja nicht in normaler Lautstärke
gesprochen. Sanji lächelte mich an und nickte, also drehte ich mich um und zog mich so elegant wie
möglich heraus. Da wir das warme Wasser hinter uns ließen und die Kälte mir eine Gänsehaut bereitete,
liefen wir schnell wieder ins Kinderbecken zurück. Dort waren nicht so viele Kinder, eher Jugendliche
von 14 bis 15 Jahren, und mal ein Paar mit Baby in einem Luftreifen und mal Singlepersonen und mal
eine alte Oma, aber es gab ja reichlich Platz. Ich weiß nicht mehr genau, was Sanji und ich redeten, aber
ich musste viel über das lachen, was er sagte. Das ist ja auch immer das Ziel, dass die Jungs die
Mädchen mit ihren Sprüchen zum Lachen bringen.
„Wir können uns ja so eine Matte holen“ schlug ich vor und zeigte auf zwei kleine Kinder, die sich
versuchten, auf eine obendrauf zu stellen. „Gute Idee.“ Und wir fragten die Kleinen lieb, ob wir sie denn
haben könnten. Nein. Und weg schwammen sie. Doofe Kids. „Sehr freundlich.“ sagte Sanji ironisch und
wollte sich auf dem Rücken treiben lassen, was misslang. Ich tauchte einmal kurz unter, um meine
Haare wieder nass zu bekommen. Sie waren zu einem kleinen Zopf zusammengebunden, mir hingen
höchstens Ponyfransen in der Stirn, die ich aber aus dem Gesicht haben wollte. Schade, dass ich keine Schwimmbrille oder einen Tauchreifen dabei hatte. „Magst du rutschen?“ war Sanjis nächster Vorschlag. „Nachher vielleicht.“ lehnte ich ab. „Ok.“ Im selben Augenblick hätte ich mir selber in den Arsch beißen können, das wäre doch die Chance gewesen! Er hätte sich breitbeinig hingesetzt und ich mich vorne dran und dann wären wir gerutscht, dabei hätte
er vielleicht noch seine Hände auf meinen Bauch gelegt, um mich festzuhalten. Das alles spielte sich
bildlich vor meinen Augen ab, mein Mund war einfach schneller gewesen als mein Verstand. Wenn er
mich später noch mal gefragt hätte, hätte ich hundert Prozent ’Ja’ gesagt! Leider kam es dazu nicht
mehr. Ich Idiotin aber auch...
Von Ruffy und Lysop war keine Spur, mir gingen auch die Ideen aus, was wir tun sollten, also tauchte
ich unter und versuchte einen Handstand. Dabei kippte ich leicht um und traf jemanden. Beim
Auftauchen sah ich, dass es Sanji war. Ich lachte eine Entschuldigung, aber es war bestimmt nicht so
schlimm. Ich hatte versucht, die Augen unter Wasser offen zu halten, und dabei hatte ich nicht mehr
aufgepasst, wohin ich meine Beine streckte. Ich wischte mir das Wasser aus dem Gesicht, der
Chlorgeruch war noch in meinem Mund. Sanji und ich hätten ein Spiel machen können, so was wie: ’ich
tauche unter und schreie ein Wort, und du musst erraten, was ich sage’ Oder ich hätte tauchen können
und ihn an den Beinen runterziehen können, das wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Nur wäre es
sicherlich blöd rüber gekommen, so was hatte ich mal in der fünften Klasse mit Freundinnen gemacht,
jetzt war ich in der Elften, Hallo?
Da war eine dicke Frau in einem Reifendingens, und sie spülte irgendwie an uns vorbei. So ein Teil kann
man ja schlecht steuern, deswegen nahm ich es ihr auch nicht übel, sondern schwamm ein kleines
Stückchen zu Sanji hin. Mein Herz freute sich darüber. Danke, Reifenfrau! Mit einer kleinen Welle
streifte ich seinen Arm und er ging –leider- ein paar Zentimeter von mir weg, dass wir uns nicht zu
nahe kamen. Das war ja selbstverständlich, echt verflixt. „Hier fängt bald das Wellenbad an.“ sagte Sanji. Ich sah ihn
an. „Woher weißt du das?“ Mit dem Kopf nickte er zu einer Wand, wo die Uhr hing. „Achso.“ Da stand es
auf einer Tafel. Jetzt hatte ich eine gute Idee. Zwar sehr einfallslos und närrisch, aber gut genug, um es
in die Tat umzusetzen. „Sag mal Sanji, bist du kitzlig?“ lächelte ich ihn wissbegierig an. Es lag auf
einmal irgendetwas Verlegenes in seiner Stimme, war das schon wieder ein schüchterner Punkt an ihm, den ich getroffen hatte? „Äm... eigentlich nicht.“ Mein Grinsen wurde breiter. Er war kitzlig, also konnte ich mich an ihn annähern, nur durfte es nicht so überstürzt sein. Vorsichtigkeit war immer eine Norm in Jungen-und Mädchencliquen.
Unsere Wasserspielerei war total lustig, ich hätte nicht gedacht, dass Sanji so mitmachen würde. Anfangs hatte ich nur immer wieder mal einen Arm nach ihm rausgestreckt, um ihn mit petzähnlichen Bewegungen meiner Hände zu quälen, aber der Spieß hatte sich ganz schön schnell umgedreht, und er kitzelte mich . Ich musste
total lachen, durfte kein Wasser schlucken, und musste mich aus seinem Griff befreien. Ich setzte unter
Wasser einen Fuß auf den Boden und konnte mit einem Schritt hinter ihn herauskommen, nutzte die
Position sofort und drückte ihn von hinten nach unten. Meine Arme drückten seine Schultern unter
Wasser, und er drehte sich in meine Richtung um. Normal wäre ich viel zu schwach, das zu schaffen,
aber ich hatte den Überraschungseffekt auf meiner Seite. Er wollte wieder hochkommen, er war mit ganzem Körper unter Wasser, aber daran dachte ich nicht einmal. Falls er mich nicht kitzeln sollte oder nicht an meinem Bikini
irgendwo ziehen sollte –beispielsweise den Knoten hinten aufmachen- hätte er nicht hochgekonnt.
Aber ich wusste, dass er sich an die Regel von vorhin halten würde, also hatte ich ihn in meiner Hand. Ich war total in der Übermacht und wollte wissen, ob er wirklich so leicht aufgegeben hätte, oder ob er sich noch was
einfallen ließe, sich zu befreien. Aber bevor ihm die Luft ausgehen sollte, musste ich ihn hochlassen.
In dem Moment, als ich den Druck auf seinen Schultern nachließ, fasste er mit seinen Händen um meine Hüfte, zog sich zu mir heran und ich hatte keinen blassen Schimmer, was das werden sollte. Wollte er wie ein
Klammeraffe an mir dranbleiben? Doch was er dann tat, warf mich irgendwie völlig aus der Bahn. Sein
Kopf war direkt vor meinem Bauch, und alles ging so schnell, das ist total schwer, das nachzuerzählen.
Ich dachte im ersten Moment, er küsste mich, aber in Wirklichkeit wollte er mich beißen! Er wollte mich
in den Bauch beißen, und da hob ich vor Schreck erst recht die Arme hoch und ließ ihn von mir ab. Ich war irgendwie
total erschrocken darüber, wich ein Stückchen zurück, da er so was noch nie gemacht hatte, und als er
mit dem Kopf hochkam holte er erstmal tief Luft, hatte dabei ein breites Lächeln aufgesetzt und musste
dann über meinen Gesichtsausdruck lauthals lachen. Die Hitze breitete sich rasend schnell in meinem Körper
aus und ich spritzte ihm Wasser zu, damit er sich halber wegdrehen musste, um sich zu schützen.
Seinen Arm hob er vor sich. „Hey, war doch nur Spaß!“ meinte er in immer noch lachenden Ton. Ich fand
das ja auch toll, dass er das gemacht hatte, nur musste er das nicht als lustig empfinden. Immerhin war ich nicht darauf vorbereitet und ich war es überhaupt nicht gewohnt, dass man mich austrickste, weil ich immer die Fäden in den Händen hielt.
Von den Seiten her kamen dann drei Gestalten, die mit einem „Yippieeee!!!“ vom Beckenrand
reinsprangen. Es waren die vermissten Jungs, die uns ja hierher begleitet hatten. Achnein, wir waren ja
als geschlossene Gruppe hierher gekommen, also ich war nicht mit Sanji alleine hergekommen. Natürlich wäre ich viel lieber mit ihm allein geblieben, aber es war schon okay, dass sie wieder aufgekreuzt waren. Zorro schien sogar richtig guter Laune zu sein. „Eine Wasserschlacht!“ kam es spontan von Ruffy, und er knallte seinen Arm mit voller Wucht auf die Wasseroberfläche, womit er uns alle außer Gefecht setzte. „Wenn du nicht sofort damit aufhörst,
erwürge ich dich! Wie den Typen aus dem Schwimmerbecken!“ drohte Zorro. „Was hast du getan!?“ rief
Lysop ungläubig, aber ängstlich. Zorro lachte kurz. „Du Angsthase, ich habe ihn-“ mit seinen Händen zeigte er so, als würde er jemandem das Genick brechen. Lysop war unsicher, ob das stimmte, tendierte aber eher dazu, es nicht
zu glauben. „Nee!“ Mein Blick schweifte über alle vier, bis er Sanji visierte. Er hatte leider auf den
Erzähler gesehen und nicht zu mir. „Ich hab den besten Schwimmer von Bahn Eins herausgefordert und
besiegt.“ erzählte Zorro triumphierend.
Bei seinen Muskeln konnte ich mir das nur allzu gut vorstellen. Er war sicherlich kein
Meisterschwimmer, aber wer so ein Muskelpaket war, schafft das doch mit links. Seine Ausdauer und
Hartnäckigkeit sind schon erstaunlich. Nur würde ich ihn als Freund nie haben wollen, ich konnte
wirklich nicht verstehen, was Vivi an ihm so toll fand. Da war mir einer wie Sanji zum Schmusen
millionen Mal lieber. Nichts gegen die Jungs, ich mein, ich mag sie ja alle total, nur waren sie noch nie
mein Fall gewesen. Sanji war der einzige, für den ich wirklich Gefühle entwickelt hatte.
Sanjis Sicht
Wir gingen alle zu unseren Liegeplätzen zurück. Lysop nahm sich die Schlüssel, um zu den
Schließfächern zu gehen, und ich begleitete ihn. Zwar hätte ich es vorgezogen, in Namis Gegenwart zu
bleiben, aber es sollte ja nicht zu auffällig werden, wenn ich pausenlos an ihr geheftet blieb... dass ich sie zuvor gebissen hatte, hatte sie ja total erschrocken. Damit hatte sie nicht gerechnet und mir war rätselhaft, ob das nun ok gewesen war, oder ob ich zu weit gegangen war. Lysop schloss das Fach auf und holte die Fantaflaschen raus. Er
drückte sie mir in die Hand und ich lief schon mal los, durch die Männerdusche und dann Richtung
Gruppentreff. Ich rempelte dabei versehentlich jemanden. „Tschuldige.“ meinte ich und sah dann als
erstes, dass es eine Brünette war, danach ihr Gesicht. Das durfte doch nicht wahr sein, dass ich jetzt
einer über den Weg lief! Im gleichen Augenblick hatte sie mich auch erkannt und lächelte. „Hey, du!“ Ich
hasste den Ton ihrer Stimme. Die Fanta war noch immer kalt, da sie in nasse Tücher eingewickelt im Rucksack war. Die beiden Plastikbehälter hielt ich am Flaschenhals fest und starrte meine Gegenüber an. Ich hatte keinen Bock mit ihr zu
reden, so charmant, wie sie mich anlächelte. Ätzend. Ich wusste nicht mal wie sie hieß.
Als ich bei den Decken war, stellte ich die Fantas ab und setzte mich auf mein Handtuch. „Wo bleibt
Lysop?“ erkundigte sich Ruffy, und Zorro antwortete an meiner Stelle. „Der findet schon wieder hierher.“
Ich sah noch mal dahin, wo die Tür zu dem Männerduschraum war, und dann zu den Rutschen, weiter
hinten in dem riesigen Saal. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich auf einmal, dass Nami zu mir sah. Ich
konnte meinen Kopf unmöglich zu ihr drehen, also beobachtete ich weiter das Geschehen im Wasser.
Wieso sah sie mich an? Dann machte ich aber doch eine Bewegung und sah an die Stelle, wo ich die
Brünette getroffen hatte. Scheiße, von hier aus konnte man gut dorthin gucken. Ob Nami das wohl
gesehen hatte? Die Sicht war erstklassig gewesen von hier aus, sogar im Sitzen konnte man das wie
Kino gut beobachten. So ne Schlampe! Nami sollte doch nichts Falsches von mir denken! Ich konnte ihr aber unmöglich sagen, dass ich an der kein Interesse hatte, wie hörte sich das schon an? Seeehr unglaubwürdig. Ich senkte den Kopf und verfolgte einerseits weiter meine Gedanken, andererseits das Gespräch meiner Mitmenschen um mich herum.
erstellt am 6.04.2007
4Kolibris,
Elena