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Königswinter - Der neue Herrscher

Für die Kenner und Liebhaber
von

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Der Herr Prolog und ich stehen auf Kriegsfuß

Einst regierten alle Völker gleichermaßen, doch eine fühlte sich immer im Nachteil zu den anderen. Sie besaßen keine außergewöhnlichen Gaben, waren nicht so stark und hart wie die Zwerge, nicht so schnell und begabt mit der Magie wie die Elfen, noch so kriegerisch wie die Orks, die keinen Schmerz empfanden.

Die Menschen hassten die anderen Rassen für ihren Erfolg, neideten ihnen ihre Fähigkeiten und wollten sie daher tot wissen. Einige Männer schon gute dreihundert Jahre her, sein Name war Gorthark der Erste, vereinte alle Menschen unter einen Banner und schürte ihren Hass gegen alle anderen Rassen, zwang sie gegen ihre Vernunft gegen sie in den Krieg zu ziehen.

Die Menschen hatten etwas was alle anderen Rassen nicht hatten. Sie konnten schneller Kinder gebären, als alle anderen Völker. Sie waren nicht so stark wie die Elfen, oder Zwerbe noch den Orks, doch sie überrannten ihre Städte mit einer solch großen Zahl, das die Zwerge/Elfen und Orks sie zurück in ihre Bereiche zogen. Nur selten verirrten sich Geschöpfe der anderen Art in das Reich der Menschen.

Meist war ihr Schicksal dann auch besiegelt, der Tod würde auf jene warten, die es wagten den Menschen zu nahe zu kommen. Die Herrschaft eines rechtschaffenden Königs der Menschen, der das Bündnis mit den Zwergen und Elfen aufrecht erhielt wurde ausgelöscht. Gorthark ließ sich seine Macht nicht mehr nehmen, spaltete seine Macht jedoch in sechs Teile.

Der Winter erhielt Einzug über das Land aller Völker und erlaubte ihnen keinen Frieden mehr.
 

Dreihundert Jahre sind nun vergangen und immer noch herrscht ein Enkel des Gorthark, Phaladrius der Erste, der die Menschen mit eiserner Hand führt. Doch mittlerweile wurde das Gerücht gestreut, dass es doch noch Hoffnung für alle Wesen des Landes gäbe. Rebelle in allen Rassen haben sich aufgemacht, den wahren Erben des Reiches der Menschen zu finden, zu einen, was es vor fünfhundert Jahren noch gab, den Frieden. Die Wachsamen oder auch Rebellen genannt sind auf der Suche.
 


 


 


 


 


 


 


 

Hi an alle, die sich dann doch irgendwie hierher verirrt haben und über dieses Fanfiction gestolpert sind.

Ich freue mich ganz klar, dass du dich scheinbar für diese wirre Gesichte zu interessieren scheinst. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis ich das komplette Rpg in das Fanfic übersetzt habe, sodass ich auch mit mir selbst zufrieden bin. Natürlich werde ich schnell daran arbeiten, vor allem, weil meine ehemaligen Mitstreiter dieses Fanfic mitbegründet haben.

Ich danke allen Mitspielern nochmals:

Namiki_

Calcifer_

Delta

knobes

Sorano-chan.
 


 


 

Es hat mir wirklich total viel Freude gemacht, mit euch zusammen dieses geile RPG zu schreiben. Nun damit keiner vergisst, was genau passiert ist. Schreibe ich auch für euch dieses Fanfic mit und hoffe, dass ihr eure Charaktere im Verlauf der Geschichte als eine sich weiter entwickelnde Person empfindet.
 


 

Nun zu den Neuen Lesern dieses Fanfic. Ich hoffe euch gefällt die Geschichte und ihr mögt meinen Schreibtstil. Ich versuche mein Bestes, damit alle glücklich und zufrieden sind.
 


 

*Verbeug*
 

Begegnung

"Es war wohl eine Geschichte die selten jemand so gehört hat. Nun ich werde sie euch erzählen.“, sprach ein in die jahregekommener Gaukler, mit einer Halbglatze. Er hatte viele Namen, aus allen Himmelsrichtungen, doch nur einer war sein wahrer, Henry!
 

'Ein Land, vor Jahren saftig und grün, stirbt unter der Hand der Ältesten. Es war ein blühendes Land, in dem es Kindergelächter aller Rassen gab. Händler aus allen Himmelsrichtung kamen in die Stadt Ghorlas, die Königsstadt. Es gab kaum Leid und noch weniger Hunger. Doch irgendwann wurde der Himmel dunkel und blieb es auch. Da war der Wendepunkt des Landes. Die Eisernen erklommen Ghorlas und es wurde wüst und leer. Es gab kein Gelächter mehr, kein Grün, kein Leben. Alles endete. Der Handel blieb aus, die Rassen verschwanden, sodass nur noch eine blieb. Die Sterblichen oder auch Menschen genannt. Sie regieren das Land nun von Ghorlas, beuten es aus, metzeln es nieder, bis kein Gras mehr wächst. Am schlimmsten machen sie es mit ihres Gleichen. Hohe Steuern, schlechtes Essen und kaum Wasser. Sie sterben wie die Fliegen und genauso schnell gibt es neue von ihnen. Ich habe die Stadt schon einmal gesehen, aber lange gehalten hat es mich dort nicht. Überall sind Diebe, die allerdings nur zu Dieben wurden, weil sie keiner ehrlichen Arbeit mehr nachgehen können. Die Wälder sind voller Wesen die ihnen Schaden wollen.'
 

Allerdings hörte ich etwas sehr spannendes. Einige haben sich auf die Suche begeben. Sie wollen den rechtmäßigen Herrscher finden und das Leid aller beenden. Es wäre eine wahre Freude, wenn sie es schaffen würden. Es sind Rebellen. Sollten euch also doch zufällig Personen begegnen, die eine Unterkunft suchen, so hofft das sie es sind.'", sprach der Mann, rieb sich über seine zerfressen Kleider, wischte den Staub ab und schaute in die Augen aller, die ihm zuhörten, gewollt oder ungewollt, begeistert oder gelangweilt. Es war ihm gleich, schließlich sollten alle anderen ebenfalls das Gerücht streuen, dass die Rebellen sich aufgemacht haben.
 

„Wollt ihr, das ich meine Geschichte weiter erzähle, oder habt ihr schon genug von mir?“, fragte der Gaukler und viele schüttelten vehement den Kopf, wollten die Geschichte hören, um zumindest etwas dem Alltag zu entfliehen. Henry senkte langsam den Kopf, überlegte eine Weile wie er am besten weiter von den Rebellen erzählen konnte. Er fand die gewünschten Worte, die, die es ihm erlaubten seine Geschichte lebendig zu machen.
 

Eine junge Frau und ein junger Mann in weiter Ferne hatten es nicht so gut, wie der Gaukler. Sie wurden von den Schergen, der Ältesten gejagt. Sie hetzten sie förmlich aus der Stadt. Beide kannten einander nicht, im Gegenteil. Der junge Mann war erst heute in die Hauptstadt der Menschen gekommen, während die junge Frau schon ihr ganzes Leben in ihrer Nähe verbracht hatte. Die Mauern, die gigantische Ausmaße hatten, stemmten sich aus dem Boden, wie ein Riese aus der Erde. Sie war nicht unscheinbar gewesen, leider wie sie nun vielleicht empfand. Der Bursche hatte nichts schlimmes gemacht, sondern nur einen Apfel vom Stand eines Händlers genommen. Eben jener hatte ihn an die Soldaten, als Dieb verkauft, sodass sie ihn nun jagten.

Beide hatten in ihrem Weg zum Wald verschiedene Routen gewählt, doch die letzten zweitausend Meter war für beide die gleiche Strecke. Die Soldaten der Ältesten hatten sich nun zu einer riesigen Gemeinschaft zusammengeschlossen, felsenfest der Überzeugung, den Dieb und die Hexe in Gewahrsam zunehmen, und einem gerechten Urteil, durch den Henker, zukommen zu lassen.
 

Die junge Frau namens Lyna hatte es langsam satt, ständig weglaufen zu müssen, jedoch stellen, konnte sie sich der Menge Soldaten auch nicht, sie hatte keine Überlebenschance. Die gute Läuferin sprintete über eine große Lichtung und konnte hinter sich die Schritte der Männer hören. Hin und wieder schrieen sie, sie sollte stehen bleiben, aber wer würde darauf schon hören.

Kurz schreckte sie jedoch auf, als ein Pfeil um haaresbreite an ihrem Kopf vorbeischoss. Anscheinend waren sie doch nicht nur mit Schwertern bewaffnet.

"Was ihr könnt, kann ich schon lange", zischte sie und griff sich ihren eigenen Bogen, den sie umgebunden hatte und spannte einen Pfeil. Kurz darauf blieb die junge Frau stehen, drehte sich um und schoss auf die Soldaten, darauf bedacht, dass Gesicht zu treffen, da sie durch die schwere Eisenrüstung nicht gelangen würde. Trotzdem achtete sie nicht darauf, ob die getroffen hatte, oder nicht. Sie war zwar eine begnadete Schützin, aber das Adrenalin in ihren Venen war nicht besonders vorteilhaft, wenn man bedachte, dass es um ihr Leben ging.
 

Die junge Frau entdeckte nicht unweit ihrer derzeitigen Position ein Waldstück, das ihr mehr als nur den Hintern retten könnte. Sie war durch ihre leichte Rüstung schneller und flinker, als die Soldaten in den schweren Eisenrüstungen, hinzu kam aber auch noch, das sie beweglicher war. Sie hoffte, dass sie durch den Abstand ihre Fährte verlieren würden und aufgaben, also schlug Lyna einen Haken und wandte sich dem Wald zu. In dem dichten Gestrüpp war es nicht leicht sich einen Weg zu erkämpfen, vor allem, dann nicht, wenn man kein geeignetes Schwert oder ähnliches mit sich führte. Doch wie sie feststellen musste, reichte das Gestrüpp nicht aus, um die Meute aufzuhalten. Hinter ihr hörte sie immer noch deutlich die Stiefel auf die Äste treten, die unter dem Gewicht der Männer zu bersten schien. Lynas Atem ging schnell, sie war zwar eine hervorragende Läuferin, aber auch der ging irgendwann einmal die Luft aus, also musste schleunigst ein Versteck her.

Schnell sah sie sich um und entschied sich schlicht, auf einen Baum zu klettern. Die Bäume waren zu dieser Jahreszeit so dicht bewachsen, dass man keine Chance hatte hindurchzuschauen.

Wie erwartet liefen die Männer an ihr vorbei, weiter in den Wald hinein. Lyna verschnaufte. Verdammt, das war knapp gewesen! Glück im Unglück, wenn man einmal so wollte. Die Männer scheuchten eine Vielzahl von Tieren auf, während sie auf der Suche nach Lyna waren.
 

Etwa hundert Meter von ihr entfernt, hatte es auch der junge Mann in die Wälder geschafft. Anfangs hatte er geglaubt, dass die Soldaten wirklich hinter ihm her seien, was auch der Fall war, doch die Gruppe , die ihn verfolgt hatte, war verschwunden.

Tibarn, so hieß der junge Knabe, der in der Blüte seines Lebens stand, brachte viel Erfahrung mit sich. Es war ihm auch schon in der Vergangenheit oft gelungen, den Soldaten zu entfliehen. Er hatte ein Talent dafür umher zu schleichen und zu stehlen, aber nur kleinere Dinge, Äpfel zum Beispiel. Sicher später legte er dem Händler dann immer die doppelte Menge an Taler hin, aber ob es das nun besser machte? Der junge Mann hatte sich ein ruhiges Plätzchen, zumindest glaubte er das, ausgesucht, um zu verschnaufen. Seine Sinne alarmierten ihn jedoch, als er entfernt Schritte vernahm, schwere keuchende Atemzüge und das Rasseln und Peitschen der Kettenkleider auf den Beinschienen. Die Soldaten waren in der Nähe, zu nah, für den jungen Tibarn.

„Also waren sie doch hinter mir her.“, dachte er sich und lauschte weiter angestrengt in ihre Richtung. Die Geräusche entfernten sich, anfangs langsam dann wurde es immer leiser, bis nur noch der Wind zu hören war. Tibarn verschnaufte, atmete tief ein und legte seine Arme auf den Bauch, er hatte es sich unter einer kleineren Fichte, die umzingelt von Farn war, gemütlich gemacht.

Als er sich sicher seien konnte, dass absolute Stille herrschte, war seine Neugier nun doch geweckt. Was hatte die Soldaten herverschlagen, wenn er doch nicht gejagt wurde. Wer wurde dann an seiner statt gejagt? Fragen, die in dem wilden Kopf eines jungen Mannes umher spukten. Er machte sich allerlei Gedanken, auch über die Person selbst. War sie ein Dieb, Rebell oder was hatte sie angestellt, dass die Soldaten der Person folgten.

Tibarn hatte seinen Unterschlupf verlassen und war nun auf dem Weg angekommen, auf dem die Soldaten gewandelt sind. Er schaute sich um, es war eindeutig unverkennbar, das jene Schergen sich hier ihren Weg durch das Gehölz gesucht hatten. Es waren Äste an jungen Bäumen abgebrochen, der Boden war aufgewühlt und Äste, die am Boden lagen, waren zu feinem Mehl unter ihren Füßen geworden. Der Mann kniete sich nieder, fuhr mit seiner Hand über den Boden, und endlich entdeckte er auch die Spur, die er sehen wollte. Sie war schwer auszumachen unter den ganzen Fußabdrücken der Soldaten, doch hauchfein konnte er sie erahnen. Er folgte der Spur, bis zu einem Baum. Sie endete einfach plötzlich und Tibarn rieb sich verwirrt am Kopf. Er schaute sich noch einige Zeit um.
 

Während dessen saß Lyna einige Meter über ihm im Baum, hielt sich die Brust und versuchte ihr Herz zu beruhigen, denn schließlich arbeitete es sehr angestrengt. Sie schloss die Augen und atmete einige Male tief in den Bauch ein und zur Nase aus. Als sie das leise brechen seines Astes vernahm, schlug sie die Augen auf, ein gewisser Grad von Panik beschleunigte wieder ihren Puls, bis sie sich dazu durchrang, zu schauen was es war. Die junge Frau war darauf bedacht, dass keine ihrer stützenden Äste raschelte, oder aber Blätter im großen Maße verlor. Ihr jungen Augen erblickten einen Mann, etwas älter als sie, wenn das sein konnte, nicht gekleidet wie einer der Soldaten. Aber was sollte das schon heißen, er konnte ja ihr Spion oder dergleichen sein. „Verdammt! Er kann Spuren lesen.“, schoss es der Frau durch den Kopf und ihr Atem beschleunigte sich, ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Nun kam ihr das Sprichwort ‚Angriff ist die beste Verteidigung’ wieder in den Sinn. Lyna holte langsam ihren Bogen nach vorne, ebenso einen Pfeil aus dem ledernen Köcher und spannte alles. Die Bogensehne war bis zum zerreißen gespannt, sie nahm eine sichere Haltung ein. Eigentlich hätte sie so einfach schießen können, es wäre nicht aufgefallen, woher der Pfeil käme, doch aus irgendeinem Grund sprach die junge Frau den Mann Mitte zwanzig an. „Scheinbar bin ich nicht die einzige in diesem Wald. Wieso folgst du mir?“, fragte Lyna, den Bogen immer noch gespannt, ihre Augen folgten jeder seiner Bewegungen, um im Ernstfall, doch den Pfeil abzuschießen und die eigene Haut zu retten.

Der junge Mann schreckte auf, als er die feste und klare Stimme einer Frau hörte. Er drehte sich nur zögerlich um, während die letzten kleinen Schweißperlen auf seiner Stirn verdampften. Tibarns Blick wanderte empor, hinauf in das dichte Geäst des Baumes. Etwas metallisches glänzte, er ahnte schlimmes und schaute dann nach links und rechts, allerdings war nichts in seiner direkten Umgebung, für den Fall das er Deckung suchen müsste.

„Eine Frau?“, drang es zwischen seinen Zähnen hervor, während Lyna ihn nicht aus den Augen ließ, jede Bewegung wurde mit dem Pfeil verfolgt, nur für den Fall das er vorhatte Mätzchen zu machen.

Ein Rascheln rechts von Lyna, ließ diese einen Augenaufschlag ihren Blick von Tibarn ab, der diese kurze Zeit sicher zu wissen nutzte und verschwand hinter den Baum, auf dem die junge Frau saß. Der Mann war neugierig geworden, wusste aber auch, dass es gefährlich werden könnte. Eine gewisse Sicherheit musste her, also zog er seinen Dolch, klemmte diese zwischen seine Zähne und bestieg den Baum, mit viel Vorsicht, schließlich wollte er nicht Lynas Blick auf sich ziehen, zumindest nicht dann wenn er es nicht wollte.

Lyna hingegen schaute hinunter auf den Waldboden. „Verfluchter Mist!“, zischte sie zwischen den Schneidezähnen hervor, einen Augenblick später spürte sie kalten Stahl an ihrer Kehle. Sie hätte es besser wissen müssen, dass dieser Kerl es auf dem niederträchtigen Weg versuchen würde. „Dein Name. Und was machst du hier?“, fragte der Mann nun mit tiefer Stimme, die Lyna einen gewissen Schauer über die Haut laufen ließ. Nun saß die junge Frau in der Klemme, sie spürte seinen warmen Atem im Nacken, sie windete sich leicht unter diesem. Lyna schloss ihre Augen, konzentrierte sich, oder viel mehr versuchte sie es, aber der Mann in ihrem Nacken war einfach zu irritierend. „Was interessiert dich das?“, gab sie nur kühl zurück und stieß dann eine unkontrollierte Druckwelle nach ihm aus. Gott sei dank, wusste sie Magie einzusetzen, eigentlich benötigte sie mehr Konzentration, und Zielgenauigkeit, aber der Zweck heiligt ja bekanntermaßen die Mittel. Jedoch blieb der gewünschte Effekt aus. Der Kerl wurde zwar zurückgestoßen, doch das war es auch schon, der Baum war einfach zu riesig, sodass sie nur etwas Luft zwischen sich und ihn gebracht hatte. Nun drehte sie sich blitzartig um, während ihr Gegner völlig verwirrt von der Handlung, versuchte, seine Sachen beisammen zu bekommen. Lynas Bogen war halbherzig gespannt, sodass ihr Gegenüber die Chance hatte sich zu erklären. „Also wieso haben dich die Spuren so sehr interessiert? Wieso bist du ihnen gefolgt?“, fragte sie mit fester Stimme, oder zumindest dem was davon noch übrig war. Sie durfte nicht brechen, dass wusste die Frau Anfang zwanzig, denn schließlich würde sie so ihre erschreckende Art einbüßen.
 

Tibarn wurde von der Welle erfasst und versuchte sich irgendwo festzuhalten, was ihm in letzter Sekunden gelang. Allerdings spielte man ihm übel mit, seine Hand, in der, der Dolch war, wurde hart auf einen angrenzenden Ast geschlagen, sodass ein leichter Schmerzensschrei, seine Mund verließ und den Griff um den Dolch lockerte. Sein geliebtes Stück Metall fiel sogleich zu Boden, nun war er unbewaffnet und noch dazu in Erklärungsnot.

Der junge Mann rappelte sich auf, schaute die Unbekannte an und seufzte. „Das ist ja mal in die Hose gegangen.“, sagte er mehr zu sich selbst, als zu ihr. Er suchte sich eine bequemere Position, ehe er sich eine Antwort überlegte. Unter dessen rieb er sich die Hand schaute noch etwas mürrisch zur Fremden und rümpfte die Nase, bereit für eine Erklärung. „Nun ja, ich dachte ich hätte Soldaten gehört. Ich wollte wissen, ob sie hinter mir her sind, oder eben jemanden anderen, dass kann ja nun nicht so schlimm sein, schließlich ist es Neugier gewesen.“, sagte er kleinlaut und rieb sich weiterhin den Handrücken, der etwas rötlich angelaufen war, aber nicht weiter dramatisch beäugt werden musste. „So?“, kam es nur von der Fremden, während sie weiterhin ihren Bogen auf Spannung hielt, allerdings nicht direkt auf ihn gerichtet. Tibarn erging es nicht anders, selbst dieser hielt seinen Schwertgriff fest, schließlich konnte die netteste Frau, der schlimmste Teufel sein.

„Allerdings hätte ich nun auch eine Frage. Wieso sitzt du, auf einem Baum?“, fragte er mit einem gewissen Zögern.

Lyna sah es gar nicht ein, auf seine Frage einzugehen, schließlich war sie es, die mit einem Bogen bewaffnet war. Erst einmal hatte sie ein Anrecht auf die Wahrheit. „Moment. Ich stelle hier dir Fragen. Zu aller erst. Für oder gegen die Soldaten?“, stimmte die Frau fest an, hob skeptisch eine Augenbraue, was ihrem Gesicht harte Züge verlieh, was aber in Anbetracht dessen, worauf seine Antwort hinausläuft, entweder gut oder schlecht für sie seien würde.

Während er sich seine Antwort oder viel mehr die Worte, die eine Antwort bilden würden, zurecht legte, musterte sie den Knaben etwas genauer. Die Kleidung sprach dagegen, dass er ein Soldat ist, aber lügen könnte er dennoch. Er hielt sein Schwert fest im Griff, es steckte noch in der Scheide. Vielleicht war er kein Draufgänger, vielleicht war er ja sogar freundlich, aber er sollte es nur probieren, sie anzugreifen, dann würde ihm hören und sehen vergehen.

Zum Schluss fiel ihr dann doch wieder seine Frage bezüglich des Baumes ein. Ein gewisses Schmunzeln konnte sie sich nicht verkneifen. „Überleg mal. Die Spur hört hier vor dem Baum auf, die Soldaten rennen weiter und ich spiele stiller Beobachter. Was denkst du?“, fragte sie und fummelte während dessen an ihrer Kleidung herum. Also entweder ein Holzkopf saß vor ihr, oder aber er hatte schon längst rausbekommen warum sie hier oben war. Vielleicht machte er sich ja auch nur absichtlich dumm, wer wusste das schon so genau.

Der junge Mann nickte immer mal wieder, als würde ihn Lyna eine langweilige Geschichte erzählen und er aus reiner Höflichkeit so tun, als würde er ihr folgen. Während sie ein wenig in einen Plauderton verfiel, schaute Tibarn zu beider Seiten des Baumes, die rechte, durch die er auf den Baum klettern konnte, etwas besser geeignet um abzuspringen. Gesagt getan. Wenige Augenaufschläge später, landete Tibarn mit einem dumpfen Knall auf dem Erdboden, welcher seinen Sprung abfederte. Der Herr beugte sich hinunter, hob seinen Dolch auf und steckte diesen zurück in die Halterung, die an der Wade befestigt war.

„Mag ja sein, dass dir der Baum gefällt, aber Wurzeln schlagen solltest du auch nicht. Die Soldaten mögen dumm sein, aber irgendwann werden die merken, dass wir hier waren.“, erklärte der junge Mann, wischte sich nebenbei den Dreck von der Kleidung und machte ein paar Schritte vom Baum weg. Er schaute sich entspannt um, atmete die frische Luft ein und seufzte dann entspannt. Er oder sie, je nachdem, ob sie mit wollte, müssten ein Nachtlager aufschlagen. So nah am Waldrand, wie sie derzeit waren, wäre es ein fataler Fehler gewesen, ein Feuer oder der gleichen an zu zünden. Es musste sein, egal wie schrecklich der Wald auch seien mochte, er Tibarn, würde auf jeden fall in diesen Wald gehen, besser als sich von den Soldaten schnappen zu lassen.
 

Es war eine bisher seltsame Begegnung, die man selten so schnell vergessen würde, dass wusste er. Die junge Frau zögerte eine ziemlich lange Weile, ehe sie sich dazu durchgerungen hatte etwas zu sagen. „Warte.“, kam es nur knapp von ihr. Sie sprang ebenfalls den Baum hinab, leichtfüßig, selbst für einen Menschen. Lieber würde sie mit ihm gehen, als den Soldaten noch einmal zu begegnen, schließlich hatten die mit ihr absolut nichts gutes im Sinn.

Dennoch störte es Lyna, dass Tibarn nicht auf ihre Frage bezüglich der Gesellschaft, welcher er nun denn angehörte, geantwortet hatte.

So verschwanden beide in den Wald.

Übereinkunft

Ihre Schritte waren leise, nicht plump, oder holprig. Man merkte beiden an, dass sie im Wald zu Hause waren. Die beiden sprachen eine ganze Weile nicht, es war still, eine drückende Stille, die aber keiner so recht zu brechen wusste. Aus irgendeinem Grund schienen sich beide zu schämen, was die Situation keinesfalls leichter machte. Daher war es nicht verwunderlich, dass ihnen der Wald so laut vor kam. Man hörte nur ihren gleichmäßigen Atem, ab und an einen dünnen Ast unter ihrem Gewicht brechen, aber mehr nicht.

Es dauerte mindestens eine geschlagene Stunde, bis endlich ein doch eher stockendes Gespräch aufgebaut wurde. Man könnte meinen sie hätte gerade erst das Licht der Welt erblickt und die Sprache dazu.

Sie unterhielten sich über dieses und jenes, aber es war alles belanglos, das Wetter, wie schön die Luft ist und das es Morgen sicher wieder ein schöner Tag werden würde. Tibarn lauschte nicht desinteressiert ihren Worten, auch wenn die Themen schon etwas interessanter sein könnten.

„Nun, ich habe festgestellt, dass wir beide ja scheinbar ‚Gesuchte’ der Ältesten sind. Dein Vorschlag vorhin, die Nacht gemeinsam zu verbringen klingt daher nicht schlecht.“, sagte er vor sich hin und stellte dann diese Zweideutigkeit fest, die ihm die Schamesröte ins Gesicht trieb. Ein kurzer Blick aus dem Augenwinkel, hinüber zu Lyna verriet ihm jedoch, dass das alles überhaupt nicht so schlimm zu seien schien. Er räusperte sich, straffte die Schultern und richtete sich mehr auf, um etwas ernster zu wirken, zumindest für seine nächsten Worte.

„Aber nur bis zum nächsten Dorf!“, quoll es aus ihm heraus, fast hätte er sogar noch Frau am Ende gesagt, aber das konnte er sich noch gerade verkneifen. Nun was sollte man auch wirklich von Tibarn halten, er ist eben keine Person, die sich nicht gerne zu Gruppen zusammenschließt. Er kämpft gerne für sich allein, man ist flexibler, schneller und unauffälliger. Aber für den Moment, war es die beste, schnellste und einfachste Lösung. Er hatte sich alle Szenarien mehrfach vor Augen geführt, alles durchdacht, aber die beste Lösung war nun einmal ein Team.

Lyna konnte sich ein Augenrollen nicht verkneifen. „Ein Alpha-Männchen also. Das hat mir gerade noch gefehlt.“, dachte sie so in sich hinein, während ihre Lippen bereits die Antwort auf die seine formten. „Schön, dann nur bis ins nächste Dorf.“, gab sie etwas fester zurück, als sie es eigentlich wollte. Was war bloß los mit ihr, war es der Stress, oder seine Art, die ihn so störten, vielleicht aber auch beides.

Nichts desto Trotz waren sie nun aneinander gebunden. Allerdings hatte sie die drückende Stille von vorhin wieder eingeholt, wie eine Würgeschlange hatte sie beide fest im Griff und drückte jeden Luftzug straff heraus. Beide ergaben sich in ihrem Schicksal und liefen stillschweigend nebeneinander her, wie lebende Tote.

Nun reichte es Lyna, dieses erdrückende war nicht ihre Art, obwohl eigentlich schon, doch im Moment störte sie diese Stille einfach zu sehr, das ihr Nervenkostüm wegplatzte wie eine schlechte Naht.

„In Ordnung, Stop!“, schoss es aus ihrem Mund. Sie hatte sich entschlossen vor Tibarn gestellt, der sie völlig verdutzt angeschaut hatte. „Vielleicht, vielleicht“, stammelte sie nun nicht mehr ganz so sicher, den Blick von Tibarn auf sich spürend, schaute sie auf ihre Füße,“ sollten wir uns erst einmal vorstellen.“, sagte die junge Frau, atmete ein vielleicht zweimal ein und aus, und schaute den ihr noch fremden Mann nun fest an.

„Mein Name ist Lyna.“, sagte sie klar und deutlich, wesentlich selbstbewusster, als noch vor ein paar Sekunden. Eigentlich war das überhaupt nicht ihre Art, normalerweise hätte sie der Name von ihm, nicht interessiert, aber irgendwas in ihrem Hintern hatte einfach so sehr gekribbelt, dass sie nicht anders konnte.

Nun, die Situation wurde durch Lynas Auftritt keinesfalls entschärft, im Gegenteil, es wurde sogar noch schlimmer. Sie liefen nach wenigen Minuten des Schweigens weiter und das eine weitere Stunde, die sie mit Laufen zubrachten.

Irgendwann, nach vielen tausend Schritten, entdeckte Lyna einen Felsvorsprung. Praktischerweise hatte sich unter diesem eine Grube gebildet, die sie vor Regen und Wind schützt, mit einem Feuer würde es wahrscheinlich sogar warm werden, aber bekanntermaßen macht ein Versuch ja klug.

Nun Lyna machte keinen Hehl daraus, dass ihr dieser Platz zusagte, aber um sich ganz sicher zu gehen schaute sie Tibarn auffordernd an. „Ich denke, dass ist ein hervorragender Platz für die Nacht. Gut geschützt und alles. Allein das Feuerholz fehlt.“, erklärte sie ruhig und sachlich, während sie versuchte eine Haarsträhne, die sich in ihr Gesicht verirrt hatte, weg zu machen. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen gelang es ihr und sie schaute sich, ohne großartig auf die Antwort ihres Gefährten zu warten. Sie entfernte sich nicht von ihm, aber ihr Blick huschte dennoch über den Boden.

Es gab eine Faustregel für Feuerholz, ‚Es geht alles, nur nass darf es nicht sein.’ Zog es durch ihren Hinterkopf, während ihre Augen von einer Ecke in die nächste huschte.

Ein Stimmchen in ihrem Ohr, meldete sich leise und verwies auf die Magie in ihr, allerdings musste das etwas versäumt haben. Es mochte stimmen, dass Lyna bis zu einem gewissen Grad dazu fähig ist, Magie anzuwenden, allerdings reduziert sich das auf Verteidigung. Feuer machen oder Stöckchen trocknen, nun ja, dass ist nicht so ihr Bereich.
 

Irgendwo zwischen den ganzen Fragen, Anmerkungen und restlichen Antworten der Fremden, über die er mittlerweile den Überblick verloren hatte, hatte Tibarn seinen Namen verraten. „Gut, ich heiße Tibarn.“, raunte er ihr zu und schaute hinab auf sein Schwert, weniger als Angriff, mehr als verunsicherte Geste zu verstehen. Ein seufzen entglitt dem jungen Mann, als sie endlich ein geeignetes Lager gefunden hatten.

Dieser Felsvorsprung war ideal, die Flammen wären nicht leicht zu sehen und ein größeres Feuer könnte nicht ausbrechen, weil der Sauerstoff fehlt und keine anderen brennbaren Materialien in der Nähe waren. Als Lyna indirekt anbot Feuerholz zu suchen, vor allem war Tibarn in dieser Hinsicht bestätig, weil sie so viel hin und her schaute, drückte er diese Aufgabe seelenruhig an die junge Frau ab.

„Ja, der Vorsprung ist klasse. Kannst du Holz für das Feuer holen, während ich etwas zum auslegen des Bodens suche?“, fragte er mit einer festen Stimme und schaute die junge Frau dabei durchdringend an, man könnte fast meinen, als wolle er keine Gegenwehr.

Lyna würde es mit Sicherheit leicht fallen das Holz, das gewünscht war zu finden. Allerdings durfte sie dafür nicht im Unterholz suche, die Feuchtigkeit verzog sich ja nun mal nach unten.
 

Außerdem musste die junge Frau auf ihre Umgebung achten, schließlich konnte es immer noch sein, dass die Soldaten, auch wenn sie schon länger nicht mehr zu sehen waren noch gehört wurden. Sie schaute einfach immer mal wieder auf und verharrte in dieser Position. Allerdings passierte nichts, jedenfalls nichts, was sie nicht erwartet hätte. Lyna ließ dennoch ihre Spannung nicht los, schließlich waren sie im Wald, was auch immer hier lebte, es konnte sie als Eindringlinge empfinden, was sie der Umstände nicht besser machte. Es war einige Zeit vergangen, und Lyna hatte schon leichte Schweißperlen auf der Stirn, die sie mit dem Handrücken wegwischte. Ein erfreuter und zugleich etwas ermüdender Seufzer entglitt ihr, ehe sie sich auf den Rückweg zum doch sehr spartanischen Lager machte. Sie konnte im Schein des aufgehenden Mondes Tibarns Umrisse erkennen. Als sie näher herantrat konnte sie ihm dabei zuschauen, wie er das Nachtlager versuchte bequemer zu gestalten. Mehrere große Blätter lagen bereits auf dem Boden und es sollten noch weitere dazukommen, so vermutete sie, weil noch einige neben Tibarns Füßen lagen, die er zu bearbeiten schien. Lyna schüttelte ihren Kopf, und wand sich nun dem eigentlichen Thema, das Feuer, zu. Sie stapelte die brennbaren Stöcker, Äste und kleinere Scheite zu einem Scheiterhaufen der besondern Art auf, und machte dann eine kleine Handbewegung die eine kleine Flamme in der Mitte des Scheiterhaufens auslöste. Es brannte schnell, kein wunder, so trocken war das Holz aber auch. Die ersten Minuten kam Lyna gar nicht nach den alles verspeisenden Flammen genug fressbares vorzuwerfen. Nach weiteren Minuten hatte sich die Situation dann aber entspannt und sie konnte größere Holzstücke auflegen. Die Wärme kroch schnell in ihre Glieder und ein wohligwarmes Gefühl, ja fast schon Geborgenheit machte sich in der jungen Frau breit.

Allerdings wollte sie auch endlich mal wieder sitzen, der lange Marsch hatte an ihrem Körper gezehrt und hinzu kam noch, dass sie müde war. Sie gesellte sich zu Tibarn der die Blätter weiter ausgelegt hatte. Sie suchte eine bequeme Position zum Sitzen und schaute dann hinüber zu Tibarn. „Wieso warst du jetzt eigentlich alleine im Wald? Ich meine, was hast du da gemacht?“, fragte sie mit einem Schwung von Neugier in der Stimme. Zum anderen sprach sie ihn aber auch an, um endlich das Schweigen zu brechen, da wieder unangenehm zwischen ihnen stand und nett winkte.
 

Tibarn hatte in der Zwischenzeit seine Aufgabe gewissenhaft erledigt, die Blätter gut ausgelegt, sodass sie zumindest eine angenehme Nacht haben würden. Er schaute während des Schweigens in den Himmel, der sich langsam mit Wolken zuzog und den Mond verhüllten. Der junge Mann hoffte inständig, dass es keinen Regen geben würde, schließlich brannte erst jetzt das Feuer richtig. Allerdings hatte er bei ihrer ersten Begegnung wirklich geglaubt, dass ihm ein Hirngespinst über den Weg gelaufen ist. Er erinnerte sich nur an den Rückstoß und dann jetzt konnte er sie auch dabei beobachten, wie sie die Flammen mittels Magie zum Holz gebracht hatte. „Also habe ich doch keine Wahnvorstellung. Sie hat wirklich Magie benutzt.“, schoss es ihm durch den Kopf, dann schüttelte er sich, als er nur dunkel die Stimme von Lyna neben sich wahrnahm. Er drehte seinen Kopf halb zu ihr, konnte ihr allerdings nicht in die Augen schauen, ein Schamgefühl mochte es sein. Dann völlig in Gedanken antwortete er ihr nur halb. Seine Stimme wurde leiser und brach dann ganz. Lyna stellte ihre Frage nochmals und der junge Mann war immer noch in Gedanken. „Na ja im Grunde war es ähnlich wie bei dir, denke ich. Ich bin aus der Stadt geflohen, weil sie mich verfolgt haben. Irgendwie scheinen sie es nicht ganz so lustig zu finden, wenn man sich an ihren Vorräten bedient. Der Wald war das beste Versteckt, dachte ich mir zumindest, weil ich weiß, dass sich besagte Männer nicht sehr weit in diesen wagen.“, erklärte er verlegen und räusperte sich dabei, weil seine Stimme mal wieder dünner geworden war.

„Aber was war nun dein Grund, warum waren sie an dir interessiert?“, fragte er etwas interessierter und wacher. Nun lächelte ihr sogar leicht zu.

Es stand eine Pause, eine dieser Anstandspausen, die eigentlich keiner wirklich brauchte, noch wollte.
 

An einer andern Stelle im Wald kämpfte sich eine vermummte Gestalt durch das Gestrüpp des Waldes. Seine dritte Nacht, seines neuen Lebens hatte begonnen und der junge Mann wusste nicht wirklich so recht, ob es das war was er wollte. Arkin schaute auf seine Hände, zerrissen von Dornen, die ihm noch vor wenigen Sekunden hart ins Gesicht gepeitscht wurden, ihm Striemen über das selbige gezogen hatten und ihn aussehen ließen, wie einen wilden Rumtreiber. Er fluchte zornig, weil der Schmerz noch nicht abgeklungen war und an seinem Ort festhielt. Frustriert und setzte er sich unter den Dornenbusch, der ihm nicht wohlgesonnen war. Der Waldboden war feucht, dreckig und eine eher unbequeme Unterlage zum Sitzen.

Er war ein gehasster und gejagter Mann und die Selbstzweifel fraßen sich tief in sein Unterbewusst sein. War es wirklich besser, dass Leben was er derzeit führte? Ein Knacken riss den jungen Soldaten aus seinen Gedanken. Er verlagerte sein Gewicht, sodass er nun nicht mehr saß, sondern hockte. Er schaute sich um, sein Blick glitt durch die Dunkelheit, die Umrisse verrieten ihm nur selten was er vor sich sah. Er lauschte in die Ferne, ob es sich wiederholen würde. Und da war es wieder, dann wurde es lauter, nun konnte er Schritte hören, sogar deutlich, zu deutlich für seinen Geschmack. Aber etwas anderes störte den Mann mehr, denn die Stimmen zu den Schritten kannte er nur zu deutlich. Ein Rückblick in seine Vergangenheit zog an seinen Augen vorbei. Er schüttelte den Gedanken ab und kniff die Augen fest zusammen. Er öffnete sie wieder, seufzte in sich hinein und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, um die Personen zu entdecken, doch seine Augen ließen ihn wie so oft in Stich. Arkin erkannte nur die Silhouetten der Personen, die immer noch in Bewegung waren, leider ab genau in seine Richtung. Fluchend zog er sich tiefer in das Gebüsch zurück, die Hand ruhend auf dem Griff seines Schwertes. Seine ehemaligen Freunde trampelten nur einen guten Meter von ihm entfernt vorbei, der junge Mann war sich sicher, dass er entdeckt werden würde. Seine Muskeln spannten sich für den Kampf an, doch es passierte rein gar nicht, das Trampeln verstummte wieder und Arkin war sich wieder selbst überlassen.

Der Mann mit nun mehr wilden Haaren atmete tief ein und aus, sog die feuchte Luft des Waldes ein, die seine Lungen füllte und wartete noch einige Zeit, um sich sicher zu sein, dass die Soldaten nicht wieder kommen würden. Nach der verstrichenen Zeit, kroch er aus seinem Versteck und richtete seine Kleidung, versuchte den Dreck von der Uniform, die er immer noch trug, zu entfernen, doch alles gelang ihm nicht. Er schlug eine andere Richtung als die Soldaten ein, er wollte nämlich in den Norden. Alles war besser als das, was ihn im Süden erwartete. Mehrere hundert Meter weiter glaubte er zu spinnen, als er in der Ferne einen roten Punkt erblickte. Der Soldat kniff die Augen zusammen, versuchte zu erkennen was vor ihm war, oder zumindest in seiner Nähe. „Ein Feuer? Vielleicht die Rebellen?“, schoss es ihm durch den Kopf. Wenn sie es wirklich sein sollte, so musste er sie warnen, das was ihnen bevorstand, war sogar schlimmer als das was ihn erwarten würde. Aber selbst , wenn sie es nicht waren, so würde er die Personen warnen, die das Lager errichtet hatten, schließlich suchten die Soldaten irgend jemanden. Egal wer sie waren, vielleicht würden sie ja auch in den Norden reisen wollen, wenn nicht dann war es eben so. Es dauerte eine gewisse Weile, etwa zwanzig Minuten, ehe er die Personen im Lichtschein des Feuers deutlich erkennen konnte. Die Freude, endlich auf Menschen zu treffen, die ihm besser gewogen waren als seine Vergangenheit, ließ ihn alles vergessen, selbst die Tatsache, das er immer noch wie ein Gardist gekleidet war. Er machte keinen Hehl aus seiner Person, schlich sich nicht an, sondern ging direkt auf sie zu. Er hoffte inständig, dass es Verbündete waren.
 

Lyna und Tibarn ahnten nicht, dass sich ihnen ein Fremder näherte. Sie waren einander zugewandt, unterhielt sich. Es kam heraus, dass beide auf der gleichen Seite standen und gegen die Ältesten waren. Jedoch machte Tibarn eher den Eindruck, dass alles wie ein Spiel zu sehen, er machte nicht den Eindruck gejagt zu werden. „Na ja, sie kennen mich schon länger. Teilweise sogar durch meine Familie. Scheinbar habe ich zu viel rebelliert, auf jeden fall bin ich aufgefallen. Im Endeffekt kennt nun mein schönes Gesicht jede Wache der Stadt.“, gab die junge Frau mit einem Schmunzeln zu und schaute dann wieder in das Feuer.

Für sie lohnte sich das Leben als Rebell, sie wusste wofür sie kämpfte, einstand und das alle, wenn sie sich nur zusammenschließen würden, etwas bewegen konnten. Sie wollte ihrem Begleiter eine weitere Frage stellen, als sie ein Rascheln im Gebüsch hörte, etwas das ihre vollkommene Aufmerksamkeit einforderte. Nicht einmal das Knacken und Knistern des Feuers übertönte diese Geräusche. Ihre Hand hatte schon den Bogen umschlossen, die Pfeile im Köcher waren nicht weit entfernt, sodass sie ohne Probleme einen ziehen konnte. Allerdings sollte sich ihre schlimmste Befürchtung bewahrheiten. „Verdammt.“, entwich es ihr durch die Zähne. Ihr gegenüberstand ein junger Mann, vielleicht ein wenig älter als sie, aber was schlimmer war, war die Tatsache, dass er ein Gardist war. Dieser stand selbstbewusst vor Tibarn und ihr, beäugte beide. Lynas Blick wurde hart, hasserfüllt an. Sie sprang auf, schnappte sich einen Pfeil aus dem Köcher und spannte die Sehne in wenigen Sekunden. Mit einem gestrafften Bogen stand sie kampfbereit vor Arkin, der sie nun völlig verdutzt anschaute. Die junge Frau dachte nicht weiter nach, sondern schoss den Pfeil mit seiner metallenen Spitze ab. Sie verfehlte Arkin nur um Haaresbreite, da eine Windböe jenen, von ihm weggelenkt hatte. Fast so, als hätte eine höhere Macht seine schützende Hand vor Arkin gehalten.

Vor wenigen Minuten war alles noch in Ordnung gewesen, Tibarn konnte sich ein Bild von Lyna machen. Wenn sie wirklich so bekannt war, nun dann, wunderte es ihn wirklich nicht, dass ihr eine Horde der Schergen, der Ältesten gefolgt war. Doch nun hatte sich das Blatt gewendet. Eigentlich wollte der junge Begleiter Lyna noch auf ihre Magiekünste ansprechen, doch ein Soldat war ihnen scheinbar gefolgt und hatte sie gefunden. Tibarn biss sich auf die Lippe und war im ersten Moment geschockt, doch dann fragte er sich, wie der Soldat sie finden konnte. Er hatte eigentlich alle Spuren so gut es ging verwischt, sodass selbst erfahrene Fährtenleser Probleme hätten, sie zu finden. Doch dieser Gardist, der nun leibhaftig vor Tibarn stand, das verhieß nichts gutes. Gerade wollte er etwas sagen, als Lyna den Pfeil abgeschossen hatte. „Lyna warte.“, entwich es ihm noch, aber es war schon zu spät. Gott sei dank verfehlte dieser jedoch sein Ziel, wenn auch nur knapp. Der nächste würde sitzen, dass konnte er Lyna ansehen, doch bevor das passieren würde stellte sich Tibarn zwischen den Fremden und Lyna. „Warte.“, sagte er fest und schaute seine Begleiterin fest an, er stand seitlich zu beiden, um keinen Hinterhalt zu erliegen, dass war das letzte was er wollte. Doch aus irgend einem Grund, den er sich nicht erklären konnte, hatte Tibarn das Gefühl keinen wirklichen Soldaten vor sich zu haben. Andere würden es weibliche Intuition nennen, doch der Wanderer nannte es einfach Instinkt. Doch nun hatte er den Salat. Die junge Frau richtete nun ihren Pfeil auf Tibarn selbst, ihr Blick war fest. „Verräter.“, zischte sie zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor und schaute Tibarn ebenso fest an. „Schau doch mal seine Uniform an. Sie genauer hin.“, sprach er mit etwas schwächelnder Stimme und wies mit einer Armbewegung auf den Gardisten. Lynas Blick wandte sich nur langsam von Tibarn ab, die hinter dieser Begegnung immer noch einen Hinterhalt vermutete. Sie linste immer mal wieder zu dem Feind. Nun sah sie es auch, die Uniform war dreckig, zerschlissen und mehr als nur löchrig, eigentlich völlig untypisch für einen wahren Soldaten.

Arkin hatte nun wirklich das Nachsehen. Eigentlich wollte er seine Hand zum Gruß bewegen, doch eher er etwas ausrichten konnte hatte die Frau, die wie eine Furie auf ihn zu gerauscht war einen Pfeil abgeschossen. Wenn seine Augen nicht so miserabel gewesen wären, dann hätte er den Versuch gewagt auszuweichen. So sah der junge Mann nur das Ende auf Bestellung, auf sich zu kommen. Sein letzter schützender Versuch war es, das Krummschwert aus der Scheide zu ziehen und als Schild vor die Brust zu nehmen. Zu seinem Leidwesen, war die junge Frau eine scheinbar gute Schützin, die ihr Ziel nicht verfehlen würde. Doch aus irgend einem Grund lebte er noch, als er die Augen wieder öffnete.

Nun sah er einen Mann zwischen sich und der Frau. „Gott sei dank.“, dachte der junge Gardist und schaute dankend zu dem Mann. Als dieser nun auch noch auf seine eher heruntergekommene Uniform verwies. Da Arkin ein waschechter Mann war, konnte er sich nicht die Blöße geben und ein entsetztes Gesicht machen. Im Gegenteil, er schlug in das andere Extrem, da er Lyna noch spöttisch verhöhnte. „Und ich dachte, ich wäre ein schlechter Bogenschütze.“, gab er mit einem Lachen zurück und schaute die beiden an, ob es nichts mehr zu bedanken gäbe. Nun war er soweit, dass auch er den anderen Mann näher mustern konnte. Dieser sah schon eher nach einem Rebellen aus, als die Frau. „darf ich näher kommen?“, fragte er nun etwas höflicher, als zuvor und machte bereits einige Schritte auf die beiden Fremden zu.

Nun konnte sich Lyna nicht mehr im Zaune halten, sie spannte einen zweiten Pfeil ein. „Geh aus dem Weg!“, zischte sie kurz zu Tibarn, „Dann zeige ich ihm, wer ein schlechter Bogenschütze ist!, presste die junge Frau zwischen den Zähnen hervor, während ihr Blick finster wurde. Tibarn hatte sie nun etwas mehr zwischen sie gestellt. Er schüttelte unwirrisch den Kopf. Lynas Bogen sank, aber ihr Mundwerk war noch nicht fertig. „Da bist du doch schon bei!“, blaffte sie und schaute immer noch finster zu Tibarn, der keinen Meter weichen wollte. „Was willst du von uns?!“, fragte sie mit harter Stimme und noch härterem Blick.

Tibarn entspannte sie nun doch etwas, als er sah, dass die Frau den Bogen sinken ließ. Doch ihm wurde sehr schnell mulmig, als er sah, das Arkin näher kam. Nun lag auch seine Hand auf dem Schwertgriff. „Also was willst du? Oder besser, wer bist oder was bist du?“, fragte er nun doch verunsichert, versuchte Tibarn die Unsicherheit zu überdecken, in dem er das Schwert zog.

Der Soldat blieb vor ihnen stehen, allerdings mit Abstand, um eventuellen Verletzungen vorzubeugen. „Mein Aussehen täuscht. Ich bin kein Soldat.“, erklärte er, und wechselte zwischen Lyna und Tibarn hin und her. Um die Situation noch weiter zu entschärfen steckte er sein Schwert zurück in die Scheide. „Ich habe keine andere Kleidung, was aber sicherlich keinen Unterschied machen würde. Soll heißen, wäre ich euch nackt begegnet hättet ihr wahrscheinlich nicht anders reagiert.“, erklärte der junge Mann ruhig und schaute nun zu Lyna. Sie war ausgesprochen hübsch, ihre Augen hatten ein Feuer innewohnend, das von einem starken Willen zeugte. Aber auch Tibarn sollte nicht unterschätzt werden, der ruhig und relativ gelassen vor ihm stand. Allerdings schien ihm die beiden Fremden immer noch nicht zu vertrauen, was nicht verwunderlich war.

Arkin würde sich seinem Schicksal ergeben, sollte im Grunde genommen heißen, dass er sein Schwert erneut aus der Scheide zog, und bevor es zu Missverständnissen kam warf er es Tibarn vor die Füße und sank anschließend auf die Knie. „Nun bin ich waffenlos. Ich suche die Rebellen.“, erklärte er ruhig, während er seine Stirn auf den kalten Boden legte, „Ich will mich ihnen anschließen.“, sprach er weiter und schaute kurz zu Lyna und Tibarn, die nicht ganz verstanden, was sie vor ihnen abspielte. „Aber ich kann verstehen, wenn ihr das nicht wollte. Es bietet sich nur selten die Möglichkeit Rache an einem Gardisten zu nehmen. Ich würde selbst wahrscheinlich nur kurz Zögern.“, sagte er gelassen, obwohl sein Herz wie wild pumpte. Lyna legte ihre Stirn in Falten, als sie sah, dass der Mann immer noch nicht klein bei gab. Im Gegenteil, er hatte sie niedergekniet. Die junge Frau hatte eher erwartet, dass das gezogene Schwert zum Angriff genutzt wird, doch er hatte es einfach in den Dreck geworfen. Kein normaler Gardist würde so etwas machen, dass wusste die junge Frau. Sie liebten das was sie waren, waren stolz, zum Teil sogar zu stolz für ihren Geschmack. Nun wusste die junge Frau nicht so recht zu reagieren, schaute zu ihrem Begleiter an. Sie nickte ihm zu, sodass Tibarn erst einmal sein Schwert wegsteckte und das des Fremden an sich nahm. Das die beiden eigenlicht keine Verbündeten waren, sondern nur zufälliger Begleiter des anderen musste der Soldat ja nun nicht wissen. Außerdem musste sich die junge Frau eingestehen, dass dieser Gardist recht attraktiv war. Als sie sich bei ihrem Gedanken ertappte, stieg ihr die Schamesröte ins Gesicht, sofort wandte sie sich von den beiden ab, damit keiner bemerkte, was passiert war. Das schlimme war, eigentlich hatte sie sich nie für Gardisten interessiert, warum war er also anders, warum fand sie ihn so anziehend.

Tibarn, der diese gesamte Situation auf sich wirken lassen hatte, seufzte. Irgendwie schien das alles einen eigenen Weg einzunehmen. Diese Haltung von Arkin war definitiv verwirrend gewesen. Sicher Tibarn hätte nur zu gerne Rache an einem Gardisten genommen, doch die Person vor ihm war kein Gardist. Als Lyna ihm zugenickt hatte, wusste er , dass auch sie einverstanden war. Mit einem klirrenden Geräusch, das die Scheide seines Schwertes, mit dem des Gardisten verursacht hatte, ging er die letzten Schritte auf Arkin zu. Er strecke seine Hand aus. „Ein Rebell kniet vor niemanden, das machen nur Soldaten!“, erklärte Tibarn forsch und schaute hinunter auf den Mann der wahre Stärke bewiesen hatte.

Der ehemalige Gardist wartete, wartete auf sein Schicksal, dass nun von den beiden Fremden entschieden wurde. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, ob leben oder sterben würde, so sehr interessierte es Arkin nicht, denn schließlich hatte auch er Blut an den Händen kleben. Als Arkin jedoch die harten Worte Tibarns über sich vernahm, schaute er auf und entdeckte seine Hand. Sicherlich der junge Ex – Gardist konnte sich alleine in die Höhe stemmen, doch er wusste das Zeichen richtig zu deuten, denn schließlich wurde ihm hier ein Bündnis angeboten, und das wollte er mit Sicherheit nicht ausschlagen, so ergriff der junge Mann die Hand und ließ sich auf die Beine helfen. Er klopfte sich seine dreckige Uniform erneut sauber und linste dann zu Tibarn, der ihn skeptisch anschaute. „Ob Rebellen auch dreckig herum liefen?“, fragte sich Arkin kurz, ehe er dann zu den beiden schaute. „Ich danke euch, für euer Vertrauen.“, sprach er nun ruhiger und gelassener als zuvor und lächelte beide freundlich an. „Mein Name ist Arkin.“, ergänzte er noch knapp und schaute dann zum lodernden Feuer.

Erst jetzt merkte er, wie stark er fror, sodass er sich gleich ans Feuer setzte. Lyna und Tibarn folgten ihm. „Ihr solltet einen Stein, vor den Eingang rollen und das Feuer kleiner halten.“, schlug der ehemalige Gardist vor. „Die Soldaten sind noch in der Nähe und ich konnte euer Feuer ohne Probleme entdecken.“, entwich es ihm, während er die Hände in einander rieb, damit sie aufwärmten. Lyna und Tibarn schauten ihn an, und dann sich selbst. Lyna und Tibarn nannten ebenfalls ihre Namen, obwohl die erstere immer noch ein Problem mit Arkin hatte. Sie würde ihn immer noch nicht vertrauen und ein Auge auf ihn haben. Man konnte ja nie wissen. Auch wenn Tibarn eher der scheinbar offenherzigere war, so musste sie ihm ja nicht nacheifern.

Arkins Idee bezüglich der Unterkunft, diese mit einem Stein zu verbarrikadieren, empfand sie als falsch. „Ich will mit euch beiden nicht in einen so kleinen Raum eingequetscht werden.“, sagte sie nur dumpf, und legte ihren Kopf auf die Knie. Doch ihr Begleiter war anderer Meinung. Tibarn fand die Idee nicht allzu schlecht. „Allerdings sollten wir nicht, die ganze Höhle versperren, nur so viel, dass immer noch frische Luft herein kann, und die Wärme uns erhalten bleibt. Die Nacht kann verdammt kalt werden.“, das wusste Tibarn und sprach auch deshalb diesen Gedanken an.

Es galt also eine Übereinkunft zu finden. Allerdings würde das noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
 

Diese Dauer konnte Arkin in Lynas Augen lesen, er hatte sich beiden schutzlos gegenüber ausgelegt, aber dennoch vermochte sie ihm nicht zu trauen. Etwas was der ehemalige Soldat bedauerte. Arkin sah nur zu deutlich den Hass und Ekel in ihren Augen und eigentlich wollte er sich einen Spruch verkneifen, zumindest hatte er es versucht, doch er konnte nicht anders. „Also ich hätte nichts dagegen neben dir eingequetscht in der Höhle zu liegen.“, sagte er mit einem breiten Grinsen und zwinkerte ihr provozierend zu. Er konnte dann jedoch nicht mehr an sich halten und musste Lachen, sodass ihm sogar einzelne Tränen die Wange hinunter liefen. Lyna fand das scheinbar überhaupt nicht lustig. Ihr Gesicht verfinsterte sich und wurde zu einer schrecklichen Grimasse. „Okay Butter bei die Fische. Ich finde Tibarns Idee gut, sie halb zu schließen.“, erklärte er nach fast fünfzehn Minuten Lachen, Kichern und dann wieder Lachen. „Wir decken den Teil ab, von dem wir ausgehen können, am ehesten entdeckt zu werden. Sollte das aber nicht klappen, dann schicken wir einfach sie vor, die dann erneut wie eine Furie aus der Höhle gesprungen kommt und den Soldaten direkt ins Gesicht springt.“, sagte er wieder mit einem hämischen Grinsen, dass zum Ende jedoch versöhnlicher wurde. Allerdings konnte selbst Tibarn sich bei der letzten Bemerkung des Neuen kein Grinsen verkneifen, drehte sich aber von Lyna weg, damit sie es nicht sofort sah.

Arkin nickte bestimmend zu und machte sich dann auf die Suche nach einem geeigneten Stein. Es dauerte eine Ewigkeit, weil viele zu klein waren, oder schwer oder schlimmer noch, ideal aber unerreichbar waren. Als er einen geeigneten Stein gefunden hatte bat er seinen neuen Freund um Hilfe, damit das schwere Ungetüm seinen Bestimmungsplatz vor der Höhle finden würde. Lyna war nicht einverstanden und das demonstrierte sie mit absoluter Sturheit und verschränkten Armen vor der Brust. Doch es half ihn nicht weiter, weniger als dass, die beiden Herren hatten eher das Gefühl ein bockiges Kind vor sich zu haben, als eine Frau.

Aber man sollte den Tag niemals vor dem Abend loben.

Des Rebellen Todfeind

Von alledem nichts ahnend öffnete eine Frau nicht älter als gerade einmal zwanzig, die schweren dunkelroten Vorhänge eines Gemachs, dass dafür bekannt war, Köpfe rollen zu lassen. Die junge Frau versuchte so still wie möglich und dennoch recht hurtig, die wallenden Stoffbahnen beiseite zu schieben, immer im Hinterkopf, dass der Herr, dem dieses Gemach gehörte ihr sofort den Kopf von den Schultern reißen würde.
 

Der Älteste ruhte noch seelenruhig in seinen seidigen Laken. Die Sonnenstrahlen erreichten noch nicht sein Gesicht. Aber sollte er doch auf eine unfreundliche Art geweckt werden, dann würde nicht nur die Bedienste in diesem Raum dran glauben müssen, sondern auch alle anderen, die ihm Heute noch über den Weg laufen würden. Athmiron, der Älteste oder auch Monster, war dafür bekannt, dass er eine extreme Brutalität auslebte, die selten so gesehen wurde. Er quälte nur zu gerne Menschen, mordete und vergewaltigte Frauen jeden Alters, am liebsten die Jungfrauen, sich dessen Unschuld nur zu gern bewusst. Er machte aber auch nicht vor Huren oder einfachen Frauen aus dem Volke halt. Die, die ihm gefiel wurde verschleppt, misshandelt, gefoltert, nach dem er sich mehrfach an ihnen vergangen hatte. Meistens überließ er sie dann noch den Gefangenen, die schon sehr lange keine Frau mehr zu Gesicht bekommen hatten. Wenn er gnädig war tötete er sie nach ihr Martyrium, aber oftmals ließ er sie leben. Der Schande entstieg meist noch ein Kind, das aber sogleich nach der Geburt getötet wurde, damit es niemandes Bastards war. Athmiron war ein begabter Foltermeister, sowohl physisch als auch psychisch. Er hatte nur wenige Freund, was ihn angesichts seiner doch eher ausgeprägten Neurose nicht wirklich störte. Er hatte dafür umso mehr loyale Vertraute, die ihm zur Seite standen, egal welches Laster er verursachte. Viele seiner Mitmenschen, vor allem aber die anderen Ältesten fürchteten, um ihr Leben, denn schließlich hatte der junge Mann seine Familie ermorden lassen, um die Position seines Vaters zu bekleiden.

Es war soweit der junge Sterbliche richtete sich auf, seine ausdrucksstarken Augen waren noch geschlossen, denn er freute sich auf den heutigen Tag. Er würde sich Heute neues Spielzeug suchen, Puppen für sein Laientheater, dass er sich regelmäßig genehmigte, um etwas Vergnügen neben den üblichen Hinrichtungen zu erfahren. Zum anderen aber auch, um seinen ersten und obersten Vertrauten Azurai zu belustigen. Sicherlich würde der junge Mann niemals zugeben, dass er auf die Worte des Kommandanten der obersten Garde hörte, aber insgeheim tat er dies, da ihm die Vergangenheit schon oft bewiesen hatte, dass es richtig war.

Athmiron schlug die Lider auf, während die junge Frau, die eben noch wild an den Vorhängen herumgezupft hatte, ihm seinen Mantel brachte. Die Frau zitterte und schaute ihn nicht an, so sehr hatte sie angst vor ihm. „Hier mein Herr.“, sprach sie mit bebender Stimme, die ihr zum Ende leicht versagte. Ein boshaftes Grinsen malte sich auf die Lippen des Ältesten, während er den Körper der Frau musterte. Sie sagte ihm aber nicht zu. „Einfach nur eine Hure.“, dachte der Mann, warf eine Haare in den Nacken und streifte den Mantel über. Während er ihn zuknotete verfinsterte sich sein Blick. „Hau ab du Ungeziefer einer Beutelratte und hol mir Azurai!“, zischte er zwischen seinen Zähnen hervor, während er einige Schritte zum nächsten Tisch machte.
 

Die Frau wandte sich zum gehen, sie schluckte schwer, die Tränen standen ihr in den Augen. Athmiron hatte sich eine Amphore mit Wein geschnappt und sein schon recht großes Glas fast bis zur obersten Kante gefüllte. Gerade wollte er trinken, da stach ihn ein Gedankenblitz so fest, dass er nur den Arm ausstreckte. „Trink!“, befahl er gebieterisch, schaute aber das Weibsstück keinesfalls an. Sie schluckte schwer, ihre Schritte gingen leise und verstummten, als sie vor seinem Arm stand und ihm das Glas abnahm. Er wusste, dass seine Bediensten alle samt die Nachgeburt eines Bastards waren, sodass er keinem traute. Aus dem Augenwinkel schaute er zur jungen Frau, die nur leicht nippte, zu zögerlich für den Geschmack des Ältesten. „Mehr!“, raunte er mit fester Stimme. Die junge Magd, nahm das Getränk nur widerwillig zurück, schaute auf die glatte Oberfläche. Ihr Augen verloren jeden Glanz, ihr Blick wurde glasig. Sie wusste, was sie erwarten würde, wenn sie zu viel von diesem Wein zu sich nahm. Sie fragte sich, warum er keinen Vorkoster bestellt hatte, doch nun sollte ihre Tat auf ihr eigenes Grab werden. Athmiron hingegen ahnte, dass der Wein vergiftet war, wurde schon ungeduldig, weil nichts passierte. „Ich sagte, ‚Trink’.“, wiederholte der Mann mit angesäuerter Miene, während die Wut, die in ihm aufstieg seine Wangen rötlich färbte.

Da geschah es, die junge Frau ließ den Becher fallen. Er klirrte und eine dunkelrote Lache bildete sich vor den Füßen beider Bereffenden. Sie wimmerte und schluchzte, schaute dann zu ihrem Herren auf. Die Magd war auf die Knie gefallen, das Kleid sog einen Großteil des Getränks auf, doch der Rest verlief sich in Rinnsale. „Bitte Herr, verzeiht mir! Ich flehe euch an. Sie haben meine Schwester. Ich musste es tun.“, bettelte sie wild, rutschte auf Knien näher an ihn heran, während die Tränen zu beider Seiten ihrer Wangen hinabliefen.

„Widerlicher Abschaum.“, blaffte er und schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht, danach zwang er sie mit einem Fuß auf ihrem Hinterkopf in die Weinlache.

Als das noch nicht ausreichte, drehte er sich schlag artig um. „Azurai....Azurai!“, schrie er zweimal, beim letzten Mal extra laut. Die Magd hatte sich wieder aufgesetzt, jedoch ihr verweintes Gesicht in den Händen vergraben, sich ihres Todes gewiss.

Unter dessen hörte man vom Gang, schwere eiserne Schritte, die schnell näher kamen. Dann wurde die Flügeltür mit einem gewaltigen Stoß geöffnet und ein schwer bewaffneter Kommandant stand im Raum. Azurai war verwirrt, vom Anblick der ihm geboten wurde, doch dann wandte er sich von der Frau ab, schaut auf den tobenden Athmiron und erwartete seine Befehle. „Diese Hure, soll den Tod von der schlimmsten Seite aus kennen lernen. Bei den nächsten Spielen wirst du sie hinein werfen. Ich will sie Tod sehen und zerfleischt wissen.“, keifte er seinen Kommandanten an, ehe er an diesem vorbeirauschte, in einen der unzähligen Speisesäle. Sein Mantel flatterte im Wind, so rasch hatte sich der Älteste bewegt, im Saal angekommen, schnaufte er leicht, sowohl von der Aufregung, als auch von seinem Gewaltmarsch. Der junge Mann setzte sich breitbeinig auf seinen Stuhl, die Vorkoster und alle anderen Diener standen in seiner Nähe. Es gab nur ein Problem. Die Aufregung über den versuchten Anschlag auf ihn, hatte ihn schlagartig jeglichen Hunger verlieren lassen. Um zumindest irgendetwas zu unternehmen schaute er sich finster im Saal um. „Macht die Pferde bereit! Wir reiten Heute etwas früher los!“, entfuhr es ihm, sodass leichte Äderchen sein Gesicht unwirklich erscheinen ließen.

Ohne weiter auf die Personen im Raum einzugehen, drehte er sich um und verschwand wieder. Sein Mantel flog in Falten um ihn herum, ehe er sein Gemach wieder betreten hatte. Zwei Diener öffneten ihm die Flügeltüren, er ging schnellen Schrittes, und hörte wie die Türen wieder geschlossen wurden. Der Raum lag ruhig vor ihm, nichts deutete noch auf die Geschehnisse der letzten Minuten hin, kein Wein befleckte mehr den Boden. Keine weinende Hure vergrub ihr Gesicht. Es war einfach nur still. Athmiron lief zu seinen Kleidern und zog sich entsprechend für die Jagd an. Verschiedene Unterkleider bis hin zum eingefärbten Kettenhemd, das noch obendrein einen Panzer aufgelegt bekam.
 

Es dauerte nicht lange und er fand sich unten in den Hallen des Gemäuers wieder, dass den Ältesten bereitgestellt wurde. Sein schwarzes Schlachtross Windbrecher stand tänzelnd vor den Soldaten, ein Hengst wie er im Buche steht. Keiner war imstande dieses Tier zu zähmen, doch Athmiron bewies, dass er der Reiter war, den das Pferd gesucht hatte. Der junge Mann setzte sich ohne Probleme in den Sattel, und das Pferd wurde ruhig. Der Älteste ließ seinen Blick über die Stadt und das Land außerhalb der Mauern wandern. Morgennebel zierte die eine oder andere Stelle, während ihm der Mief der Bettlerviertel entgegen schlug.

Windbrecher schnaubte ungeduldig. Sie waren bereit für den Aufbruch, bereit sein neues Spielzeug zu finden.

Der lange Weg

Als endlich das gute Stück vor der Höhle war, schaute Tibarn missmutig hinein, hatte er doch bedenken in die Höhle des Löwen zu gehen. Zu seinem Glück hatte ihm die Zeit in die Karten gespielt. Die junge Frau war weggedöst, scheinbar war das Unterfangen mit dem Stein doch Zeit intensiver gewesen als die Männer zu erst gedacht hatten. Nun schlich der junge Mann auf leisen Sohlen hinüber auf seinen Platz. Er setzte sich so leise es ihm möglich war, auf seinen Platz. Tibarn beobachtete wieder das Feuer, während er sich nun die neue Situation genauer anschaute. Lyna hatte mit ihrer Vermutung rechtbehalten. Der Stein nahm Großteil des Platzes in der Höhle ein, sodass sie enger zusammen gerieten, als der Brünetten lieb war. Gott sei dank, war sie erschöpft genug gewesen, um einzuschlafen.

Nach einer Weile kam auch Arkin zurück, der sehr dankbar für die Hilfe seines neuen Freundes gewesen war, schließlich vermochte kein Mann so ein Ungetüm alleine stemmen. Der Deserteur wollte gerade etwas sagen, verkniff es sich aber dann, als er den Finger vor Tibarns Lippen erblickte und dann ein Handzeichen zu Lyna. Die Furie war endlich eingeschlafen. „Gott sei dank.“, dachte der junge Mann und erinnerte sich nur zu gut an die vergangenen Minuten. Während Tibarn bereitwillig geholfen hatte, saß die junge Frau auf den Blättern, mit verschränkten Armen und einem finsteren Blick. Eigentlich wollte der Soldat etwas erwidern, aber sicherlich wäre das für ihn nicht gut ausgegangen. Lynas ungezügeltes Temperament ließ sie des Öfteren etwas sagen oder machen, dass sie im nachhinein bereute. Allerdings wollte er auch keine Ohrfeige riskieren. Mochte Lyna auch nur eine Frau sein, Arkin war sich sicher das sie ihre Fäuste wie jeder gute Mann nutzen konnte. Deshalb winkte er nur Tibarns Geste ab, setzte sich ans Feuer und schaute den Flammen beim Spiel zu. Beide Männer schwiegen eine ganze Zeit, nur das Knistern des Feuers und die regelmäßigen Geräusche von Lynas Atem durchbrachen die Stille. Die junge Frau schlief nicht lange, es kam ihr jedoch wie eine Ewigkeit vor. Lyna schreckte auf, mit verwuschelten Haaren, die ihr ins Gesicht hingen. Die junge Frau versuchte mit Gewalt ihr wildes Haar zu bändigen, was ihr erst nach einigen Versuchen gelang. Anschließend wanderte ihr Blick von Tibarn zu Arkin und wieder zurück. Sie sagte nichts, spürte aber den musternden Blick beider Männer auf ihrem Körper. Arkin räusperte sich und schaute dann zu beiden hinüber. Irgendwie hatte er sich die Rebellen anders vorgestellt, verwegener, epischer, eben einfach ganz anders. Er räusperte sich erneut, während ein kehliges Raunen seinem Mund entwich. „Also, wo ist der Rest der Rebellen?“, fragte der Deserteur völlig unerwartet und erntete ebenso verwirrte Blicke von den beiden. Tibarn runzelte die Stirn, während er versuchte eine Antwort zu formen, das zumindest verrieten seine Lippen. Lyna hingegen ließ das tiefste Wasserloch alt aussehen. „Wir hätten ihn doch erschlagen sollen.“, gab sie nur trocken an Tibarn, der den Mund amüsiert verzog, während Arkin das keineswegs so lustig empfand. „Mal ganz ehrlich. Hast du erwartet vor einer riesigen Armee zu stehen, nett zu winken und ein Krug Wein mit ihnen zu teilen?“, fragte sie bissig. Sie schüttelte entrüstet den Kopf und hang dann ihren eigenen Gedanken nach. Sicher es gab viel mehr von den Rebellen, doch in alle Himmelsrichtungen verstreut, irgendwo und doch wieder nirgendwo. Die Menschen, vor allem die den Ältesten dienen habe ihre Arbeit äußerst effektiv ausgeführt. Es gibt bei weitem weniger von den Rebellen, dass wusste die junge Frau. Vielleicht mittlerweile zu wenige, um noch erfolgreich gegen die Ältesten zu marschieren. Die junge Frau scholte sich selbst für diese Gedanken. Sie war ein Rebell, allerdings nur auf der Durchreise. Sie und Tibarn, auch Arkin, gehörten nur einer Interessengemeinschaft bis zum nächsten Dorf an. Das mehr als eine Woche entfernt lag ein verdammt langer Weg, wenn sie so darüber nachdachte. Lyna dreht sich von den beiden weg, wollte sie doch endlich eine gepflegte Nachtruhe führen. Allerdings war es ihr mit den beiden Herren scheinbar nicht vergönnt. Sie drehte sich zur Wand, sodass sie noch die Schatten der Männer im Schein der Flammen über den Fels tanzen sah. Sie hoffte das der neue Tag bald anbrechen würde, damit sie endlich weitergehen konnten. Weg von Ghorlas, dass noch viel zu nahe war.

Es war einige Zeit vergangen, Arkin hatte verstört auf Lynas giftige Antwort reagiert, was wohl mehr daran liegen mochte, dass er nicht erwartet hatte, einen solchen Groll zu hören. Er schnaubte und schaute dann wieder auffordern zu Tibarn. Dieser hatte es sich mittlerweile bequem gemacht, flach auf dem Rücken liegend, die Arme unter den Kopf gefaltet, als Kissen dienend, versuchte auch Tibarn zur Ruhe zu kommen. Als der Deserteur keine Antwort erhielt, stellte er seine Frage erneut, nun an Tibarn direkt gewandt, um keine boshafte Bemerkung Lynas zu riskieren. Tibarn hatte die Augen geschlossen, doch ein Seufzen entglitt ihm, dann drehte er sich auf den Bauch und schaute hinüber zu Arkin, der ihn nun mit neugierigen Augen betrachtete. „Also um ganz genau zu sein. Ich bin kein Rebell. Ein Einzelkämpfer, wenn du so willst. Was Lyna ist..,“, sprach er ruhig und verzog dann die Schultern, als er zu Lyna schaute, „, jedenfalls sind auch wir nur zufällig auf einander gestoßen. Reisen zusammen. Die anderen Rebellen, die du suchst, nun, such dir eine Himmelsrichtung aus und such sie.“, erklärte er und wandte sich dann wieder um. Tibarn wollte genauso wie Lyna einfach nur schlafen, war es doch wichtig gut ausgeruht zu sein.

Der ehemalige Soldat lauschte den Worten des Waldläufers, oder was auch immer er sein mochte. Es frustrierte ihn, dass er scheinbar doch an die falschen gelangt war. Arkin mochte irgendwo ein Soldat sein, aber das Leid, das die Ältesten durch ihre Taten verursachten machte ihn wütend. Er wollte helfen, eine Veränderung bewirken und schaute immer wieder zu den beiden Schlafenden, deren Oberkörper sich ruhig hoben und senkten. Er schüttelte die schlechten Gedanken ab, seufzte und lehnte sich an die Wand. Es musste doch einen Weg geben die Rebellen zu einander zu führen, sie unter einen Banner stellen, doch wie? Arkin konnte nicht auf Tibarns Hilfe hoffen, hatte dieser eben noch gesagt, dass er nichts mit Menschen zu tun haben wollte und Lyna, nun ja, sie hatte ihn eh schon als einen wilden Wüstling abgestempelt, der nichts anderes konnte als Späße machen. Arkin blickte auf seine Füße und dachte an seine Vergangenheit. Seine Kollegen hatten ihn immer gern in der Nähe, mochte es daran liegen, dass er trostlose Abende mit seinen Gesichten und Späße aufheiterte, wenn einmal wieder der Dienst langweilig war. Doch hier war es so kalt wie der wilde Norden des Landes, wenn nicht sogar noch kälter. Der junge Mann schüttelte die Gedanken an seine Vergangenheit ab. Es gab sie nicht mehr. Er hatte sie für den anderen Weg entschieden, also musste er damit auch fertig werden. Die Zeit war vorbei, dass er so ein einfaches Leben hatte. Es gab keine schönen Frauen mehr, der Soll jeden Monat. Er hatte seinen Weg gewählt und er würde nicht aufgeben. Dass zumindest hatte sich der junge Mann vorgenommen und lehnte sich an den Stein, den sie vor die Höhle geschoben hatten. Er schloss die Augen, da nicht genügend Platz für alle drei zum liegen war, hatte der Ex- Soldat beschlossen im Sitzen zu schlafen. Er kannte auch schlimmeres, daher konnte er mit der momentanen Situation bestens umgehen. Seine Lider wurden schwer und sein Atem ruhiger. Arkin hatte die Erschöpfung überhaupt nicht gespürt, doch nun holte sie ihn so schnell ein, dass er kaum reagieren konnte. Es verstrichen einige Minuten, dann war auch er in einen tiefen Schlaf gefallen. In Anbetracht dessen, dass sie gesucht wurden recht riskant.
 

Die Stunden glitten dahin, die Wolken verdunkelte die Umgebung gänzlich, sodass man nicht einmal seine eigene Hand vor Augen sehen konnte. Ein Rascheln, durchzog die nächtliche Luft, Äste brachen und der Boden wurde aufgewühlt. Lyna schreckte, aus einem ohnehin schon unruhigen Schlaf, auf. Sie rieb sich die Augen, dann strich sie sich die Haare aus dem Gesicht. Das Rascheln war noch zu leise als das sie es hören konnte, doch ein schlechtes Gefühl trieb die junge Frau nach draußen. Sie wusste nicht wieso, doch irgend etwas hatte sie geweckt, also musste sie in Erfahrung bringen was es war. Lyna glitt von ihrem Schlafplatz und kroch auf allen vieren in die Freiheit. Die Feuerstelle in der Mitte war längst erloschen. Die letzten Kohlenstücke glimmten leise vor sich in und zogen kleine Rauchschwaden nach oben. Die Wärme hatte sich gut gehalten, so empfand es Lyna zumindest. Die Brünette versuchte so gut wie möglich die beiden Männer nicht zu wecken, doch leider stieß sie leicht gegen den Fuß von Arkin. Dieser schmatzte entnervt, doch erwachte nicht. Zumindest glaubte die junge Frau das. Draußen wehte ein schwacher Wind, der erneut ihre Haare wirr durch das Gesicht zogen. Die Luft war erfrischend kühl und reich an Sauerstoff. Lyna sog die Luft tief in ihre Lungen, doch dann verschränkte sie die Arme vor der Brust. Sie fror etwas, doch nichts desto trotz schaute sie sich um. Sie hatte ihren Bogen dabei, für den Fall das sie doch angegriffen wurde. Ihre Schritten glitten über den aufgewichten Boden. Es musste in der Nacht geregnet haben, denn erst jetzt schmeckte sie die Feuchtigkeit in der Luft. Sie runzelte die Stirn und bewegte sich noch weiter von der Höhle weg.

Dann hörte sie das Rascheln, das gute zwanzig Schritte von ihr entfernt im Gebüsch zu hören war. Schlagartig spannte sich die Frau an, hob ihren Bogen, gespannt mit einem Pfeil und wanderte auf das Geräusch zu. „Gott lass es keinen Soldaten sein, bitte.“, sprang ihr durch den Kopf. Nur noch wenige Schritte von dem Ort ihrer Furcht entfernt sprang eine Maus aus dem Gebüsch. Diese rannte an Lyna vorbei durch das Gras. Aber als wäre das noch nicht genug, knackte über der Frau ein Ast. Eine Eule stürzte aus der Dunkelheit auf die kleine Maus hinab und brachte diese mit einem gekonnten Griff ihrer Krallen zum Schweigen. Lyna zwang sich wieder in Form, wischte sich die leichten Angstperlen der letzten bangen Minuten ab und ließ den Bogen sinken. „Eine Maus und eine Eule. Danke!“, flüsterte die junge Frau vor sich hin und schleppte sich dann zurück zur Höhle. Sie würden nicht mehr viel Zeit für die Nachtruhe haben. Also sollten die wenigen Stunden genutzt werden. Doch bevor sie sich wieder in die enge Höhle zwängen würde schaute sie hinauf zum Himmel. Sie und ihre ältere Schwester hatten in ihrer Vergangenheit immer heimlich vom Dach des Hauses aus die Sterne beobachtet. Lyna flog ein Lächeln über die Lippen, schloss zufrieden die Augen und sog die Luft ein-, zweimal ein.

Tibarn der von alledem nichts mitbekommen hatte wachte dennoch auf. Weniger wegen Lynas Abwesenheit und der Kühle die sich aufbaute. Sondern aus dem einfachen Grund, dass die Natur nach ihm rief. Der junge Kämpfer schlug schlaftrunken die Augen auf, sein Blick wanderte neben sich. Lyna war nicht da wo sie sein sollte, sodass er etwas wacher wurde. Arkin war immer noch an seinem Platz, mittlerweile war er mehr in sich zusammengesackt und ein Speichelfaden lief ihm aus dem Mundwinkel. Tibarn schlich ebenfalls wie Lyna zuvor aus der Höhle, lugte am Stein vorbei, um eventuellen Gefahren aus dem Weg zu gehen. Als nichts seine Aufmerksamkeit erhaschte verließ er den Unterschlupf. Nun entdeckte er auch Lyna, die starr in den Himmel schaute. „Kannst du auch nicht schlafen?“, gab er ruhig von sich, während er sich am Kopf kratzte und hinüber zur Brünetten ging.
 

Etwa vierhundert Schritte entfernt näherte sich eine Person dem Lager der kleinen Gruppe. Die Rüstung glänzte silbrig im Schein des Mondes, der sich langsam hinter den Regenwolken hervortraute, wie ein ängstliches Kind. Der blonde Schopf war wild und doch zierten ihn einige Zöpfe. Die Schritte waren sanft, der Boden schluckte die Laute. Das Leder knirschte sanft und der Bogen war sicher unter dem Umhang verstaut. Die spitzen Ohren der Person verrieten ihr, dass ihr gewünschtes Ziel nicht mehr weit von ihr weg war. Das scharfe Gehör war eindeutig ein Vorteil für Lenuria. Die junge Elfin bog einen Ast mit nassen Blättern beiseite und legte die Distanz zum Lager in zügigen Schritten zurück. Sie hielt sich versteckt und schaute die beiden Personen an, die vor ihr standen und nicht ahnten beobachtet zu werden. Sie grinste und schaute genauer hin. Es war eine junge Frau, jünger oder gleich alt wie sie, sie hatte wildes braunes Haar wie die einer Bärin. Der Krieger war muskulös, hatte ein kantiges Gesicht und sah für einen Menschen sehr annehmbar aus. Jedoch erkannte sie auch die zahlreichen Narben, die von Kämpfen herrühren mussten. Er war nicht ihr Geschmack, dennoch interessant. Die Menschen unterhielten sich über nicht interessantes, so fasste es zumindest die neugierige Elfin auf. Ihre eleganten Augen ließen die beiden nicht los, folgten jedem Schritt und forschten. Was die junge Blondine nicht wusste war, dass es noch eine Person zum beobachten gab.

Arkin! Dieser schlief immer noch seelenruhig in der Höhle, träumte die wildesten Fantasien von den schönsten Weibsbildern der menschlichen Rasse. Doch seine Träume schlugen in der Nacht um. Verschwammen zu grausamen Verzweiflungstaten. Verzerrte Bilder huschten an seinem geistigen Auge vorbei und rissen ihn zum Schluss aus dem Schlaf. Er war so gleich hellwach und blickte sich um. Verlassen von den anderen beide stürmte er hinaus. Lyna und Tibarn standen vor der Höhle und schienen sich zu unterhalten. Er gesellte sich zu ihnen. Lyna hatte Tibarn nur eine flüchtige Antwort gegeben und dann schaute sie zu Arkin. Ihre Nase verzog sich, dass war selbst im unstetigen Mondlicht zu sehen. Ein sanftes Lächeln zog über die Lippen des Ex-Soldaten während er zu seinen neuen Gefährten schaute. „nimmst du mir meine Bemerkungen immer noch übel?“, fragte er mit einem Grinsen und zwinkerte ihr leicht zu. Lyna schnaubte verächtlich und drehte sich leicht von ihm weg. Tibarn runzelte die Stirn und schaute zwischen den beiden Vögeln hin und her. „Ich werde versuchen noch mal etwas zu schlafen. Bevor wir aufbrechen.“, erklärte sie Tibarn und versuchte Arkin zu ignorieren. Der Mann nickte ihr stumm zu und schaute ihr nur noch kurz nach ehe er sich zu Arkin umdrehte. „Viel Vergnügen. Mich ruht nun die Natur.“, sagte er knapp und winkte Arkin ab. Dieser setzte sich mit einem Grinsen in Bewegung und huschte hinter Lyna hinterher, die ihn böse Worte an den Kopf warf. Beide waren in die Höhle verschwunden, dennoch hörte man beide wie ein altes Ehepaar zetern. Ein Schmunzeln glitt über Tibarns Lippen ehe er sich dann doch auf den Weg machte ein geeignetes Gebüsch für seine Geschäfte zu finden.
 

Ihm folgten immer noch die Augen der jungen Elfin, die mit den Floskeln der Menschen nicht vertraut war. Sie folgte dem Mann unauffällig, der scheinbar etwas vorhatte. Lenuria war gespannt was als nächstes passieren würde. Sie glitt schwerelos durch den Wald, während die Schritte von Tibarn fast donnernd wahrnehmen konnte. Er ging recht tief in den Wald und weit von seiner Gruppe weg. Sie runzelte zwar die Stirn, doch irgendwann blieb er endlich stehen. Da sie nichts sehen konnte, es aber wollte schlich sie näher an ihn ran. Lenuria versteckte sich hinter einem Baum und lugte dann an der Rinde vorbei. Was jedoch entdeckte trieb ihr die Schamesröte ins Gesicht. Der Mann erleichterte sich, direkt im Wald. Bestürzt drehte sie sich hektisch zurück hinter den Baum, leider hatte ihre Unachtsamkeit einen Ast brechen lassen. Sie hob leicht ihren Fuß und sah ihre ungeschickte Tat unter dem Fuß. Es war nur ein kleiner Ast, für sie hatte sich das Brechen zwar unglaublich laut angehört, doch hoffte sie, dass die Menschen wirklich ein so schlechtes Gehör hatten wie immer behauptet wurde.

Ihr Gedanke war allerdings falsch, denn sie spürte die kalte scharfe Klinge eines Schwertes an ihrer Kehle. Sie schluckte noch immer leicht aufgebracht von dem was sie gesehen hatte. „Wer bist du? Was willst du von mir?“, tönte die Stimme des Mannes hart in ihrem Ohr. Lenuria schloss die Augen, packte dann das Handgelenk des Mannes und versuchte ihn zum Fallen zu bringen. Es gelang ihr zwar, doch der Mann zog sie mit, sodass beide in einem wilden Handgemenge eine Böschung hinabrollten. Als sie endlich still lagen, war Lenuria unter ihm, der Mann hatte die ganze Zeit sein Schwert nicht los gelassen. Nun hatte er ihr die Hand um den Hals gelegt und schnürte ihr die Kehle zu. Sie versuchte seine Hand vom Hals zu lösen und er war stark, das wollte sie nicht bestreiten, doch sie wusste sich zu helfen. Sie drückte ihm das Knie in die Seite, sodass er von ihr runter rollte. Sie ließ sich nicht lange bitten und rollte mit. Nun saß sie auf ihm und drückte einen kleinen Dolch an seine Kehle. Sie beugte sich zu ihm runter und sah seinen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck. Sie wollte ihm nun den tödlichen Stoß versetzen, als ein Pfeil neben ihren Füßen einschlug. Ihr Blick wanderte die Böschung hinauf. Lyna und Arkin standen kampfbereit vor ihr. Jedoch hatte der Ex- Soldat einen Blick auf die beiden gerichtet der eher amüsiert war. „Ich weiß nicht wie du das siehst. Aber ich könnte mir einen schlimmeren Tod vorstellen. Immerhin sitzt eine gut aussehende Frau auf deinem Schoß, in einer eindeutigen Lage.“, stichelte Arkin belustigt und bekam von Lyna einen heftigen Schlag in die Rippen. Nun war sie auch Lenuria ihrer Lage bewusst, war die Klinge zur Seite und erhob sich rasch vom röchelnden Tibarn. Er dieses Zusammentreffen sicherlich nicht schnell vergessen würde. Erst als Lenuria im Mondlicht stand erkannte Arkin seinen Fehler. Sein Gesicht wurde finster als er die spitzen Ohren erkannte, aber auch ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Tibarn rappelte sich auf und kroch langsam die Böschung hinauf. „Hilf ihm!“ zischte Lyna zu Arkin, der immer noch nach Luft schnappte. Dieser folgte nur zu gern ihrem Befehl und half Tibarn rauf. „Komm hier rauf. Mach keine Mätzchen!“, zischte Lyna und schaute hinunter zu Lenuria, die dem Befehl nur widerwillig folgte. Diese wollte zu ihrem Dolch gehen, erntete stattdessen einen Pfeil direkt vor ihren Füßen. „Den lässt du verfluchtes Weibstück liegen.“, knurrte sie hart, während die Elfin finster hinauf schaute. Nun ging sie hoch zu Lyna, während die Brünette Arkin den Befehl gab den Dolch zu holen. Tibarn hatte sich mittlerweile erholt und fesselte Lenuria auf den Geheiß von Lyna. Seine Knoten waren kompliziert und würden selbst der Elfin Arbeit bereiten. Tibarn brachte die junge Blonde zu ihrem Lagerplatz, Lyna und Arkin folgten ihm. Der Krieger setzte die Elfin vor der Höhle ab und schaute dann zu den anderen beiden. „Und jetzt?“, fragte er nervös und schaute zu Lyna, die scheinbar die einzige war, die ihre Nerven noch behalten hatte. „Reden.“, gab diese nur knapp zurück und verschwand in der Höhle. arkin wurde dazuabgestempelt die Elfin in die Höhle zu bugsieren, was er recht unfreundlich auch tat. Alle Augen waren nun auf Lenuria gerichtet, deren Blick unergründlich war.

Der mörderische Plan

Der mörderische Plan
 

Athmiron war so bereit wie schon lange nicht mehr. Ihn kitzelte schon die Aufregung im ganzen Leib. Wie ein kleines Kind, dass eine Süßigkeit bekommen sollte, wenn es sich nur geduldig genug zeigte. Auf einmal wurde es ruhig, zu ruhig, wenn man es genau betrachtete. Die Soldaten zogen plötzlich auseinander, keiner wusste genau warum, doch dann stand ein Bote in der Menge.

Nicht irgend einer, sondern der Bevorzugte des Ersten. Warum Phaladrius ihn schätze konnte und wollte Athmiron nicht sagen, im Grunde interessierte ihn der Knabe auch nicht. Er war so viel wert wie jeder andere.

Der Bote kniete sich vor Windbrecher nieder, dass Pferd scheute und tänzelte nun wieder auf der Stelle, sodass der Älteste mühe hatte sich auf dem Rücken zu halten. „Was willst du dreckiger Bastard von mir. Siehst du nicht, dass ich einen Ausritt plane!“, fluchte er bissig, als er sein Pferd wieder unter Kontrolle hatte. „Es tut mir leid Herr. Der Erste schickt mich.“, sagte er mit zitternder Stimme und zusammengekniffenen Augen. „Was will der Alte?“, fragte Athmiron mit einem mürrischen Unterton, gefährlich für jeden. „Ihr sollt ihn aufsuchen, Herr. Mehr wurde mir nicht gesagt.“, gab der junge Mann zurück und versuchte seine angst zu unterdrücken. „So?“, entwich es dem Reiter, der schwungvoll, dennoch elegant sich von seinem Schlachtross herabschwang. „Also gut.“, gab er ruhig zu und ging einige Schritte, blieb dann aber doch stehen.

Athmiron tippte sich an die Wange, nachdenklich würde man meinen, doch seine Augen verrieten etwas anderes. „Ich könnte schwören ich hätte etwas vergessen.“, sagte er zu seinen Männern, die nun ebenfalls von ihren Pferden abstiegen. „Ah genau. Nun fällt es mir wieder ein.“, sprach er mit einem blutigen Unterton, der nichts gutes verheißen mochte. Er ging zurück zum Boten, zog dessen Gesicht zu sich hoch und schaute ihm finster in die Augen. „Stört mich nie wieder, wenn ich einen Ausritt plane.“, sprach er voller Hass, trat dem Burschen fest in den Magen und ging dann zurück zu seinen Männern, die ihm zustimmend zu nickten. „Lasst es wie einen Unfall aussehen.“, gab er im ruhigeren Ton wieder und verschwand ins Gebäude.

Zwei seiner Gefolgsleute hoben das Häufchen Elend auf und schliffen es weg.

Der junge Älteste hingegen stolzierte voller Überzeugung nach oben, in die höheren Säle wo ihn der Erste zu erwarten schien. Etwas was ihm missfiel.
 

Phaladrius hatte schon den ganzen Tag überlegt, wie er den jungen Burschen, der sich zu einem Ältesten durch Mord gemacht hatte, beeinflussen konnte. Athmiron war allen ein Dorn im Auge, etwas, was nicht ohne Folgen sein würde. Was dem Ersten jedoch aufgefallen war, ist, dass die Bediensteten tuschelten, das einer der ihren abhanden gekommen sei, zweifellos einer seiner Boten und es gab nur eine Person, die so viel Diener und Mägde verschlang, dass sie kaum neue finden konnten. Irgendwann trat einer seiner Gefolgschaft ein und verkündete im monotonen Ton. „Er ist auf dem Weg, Sire.“ Phaladrius wedelte mit der Hand und der Mann verschwand wieder aus seinem Blickfeld. Er seufzte, sich der nähernden Unterhaltung bewusst.
 

Es folgten wieder aber tausende Sekunden, bis mit einem lauten Knall die Flügeltüren aufgestoßen wurden. Ein Mann mit schwarzem langen Haar trat ein und hatte bereits ein vernichtendes Lächeln aufgelegt. Athmiron, durch und durch. Seine Gestalt war wie immer elegant und glanzvoll, aber auch tödlich, wenn man nicht auf sich acht gab. „Ihr wolltet mich sprechen?“, fragte er mit einer doch zu ironischen Art, die dem Ersten missfiel.

Phaladrius rümpfte die Nase, schaute den jungen Mann an. „Nur ein Narr wiegt sich auf der sicheren Seite, wenn er sich als unwissend ausgibt. Ich weiß wie Ihr an euren Rang herangetreten seid und noch mehr weiß ich, dass er euch ebenso schnell aberkannt werden kann. Ich erwarte Respekt und den solltet ihr mir zollen.“, donnerten die Worte durch den Raum und ebbten nur langsam in den alten schwungvollen Decken ab.

Der Alte war nicht in der Stimmung sich mit dem Zögling eines ausgestorbenen Geschlechts zu beschäftigen. „Was habt Ihr heute wieder vor? Eine Spielerei besorgen? Seid ihr ein Kind?“, fragte er mit einem tadelnden Unterton. „Ein Narr. Nichts anderes hatte ich erwartet.“, sagte er und winkte gelangweilt ab. „Nun dann stehe ich euch im Wege, solltet ihr auf der Suche sein. Ihr werdet den Befehl, den ich jetzt ausspreche erfüllen.“, erklärte er mit Worten, die keinen Widerspruch erlaubten. „Der Befehl lautet, dass ihr und eure Gefolgschaft, drei Flüchtige Personen aufspürt und lebend zurück bringt. Solltet ihr diesen Befehl missachten, dann schwöre ich bei allen Göttern, die uns heute hier und jetzt stehen sehen, das ich euren Kopf abschlagen lasse.“, dröhnte es nun mit einer tiefen Stimme aus der Kehle des Ersten. „Drei Männer dürft ihr mitnehmen, nicht mehr. Ihr werdet die Namen von den Flüchtigen besorgen, ohne Aufhebens. Erstattet mir Bericht. Eure Reise beginnt sofort und ich dulde keine Widerworte.“, blaffte er in einem entsetzlich verzehrten Gesicht in die Richtung des Jünglings.

„Solltet ihr Scheitern, dann erwartet euch der Tod! Nun sagt, was ihr zu sagen habt, doch wählt eure Worte mit bedacht, Bursche, denn sie könnten eure letzten sein!“, zischte der Alte und schaute in die finsteren Augen des Mannes, der ihm gegenüber stand.
 

Eine solche Ansprache gab es nur selten, doch wenn sie gehalten wurde, dann schlug sie ein, wie ein Stein, der in eine Mauerwand raste.

Es dauerte eine ziemlich lange Weile, ehe sich Athmiron die Worte im Munde zurecht gelegt hatte. Doch sein Mund schnappte nur halb auf, dann brach er auch schon wieder ab, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Räumlichkeiten des Ersten. Er hatte sich während der ganzen Ansprache auf die Wange gebissen und schmeckte erst jetzt die eisenhaltigen Geschmack des Blutes im Mund.

Er gab Phaladrius die Schuld für das vergossene Blut seines Körper und schwor bittere Rache, für alle Taten, alle Strafen, alles was jemals gegen ihn, aus dessen Mund, gerichtet worden war. Azurai, der wichtigste Mann für Athmiron wartete einige Meter weiter auf seinen Herren. Er folgte ihm mit einigen Abstand.

Es würde den Tod bedeuten, für all jene, die ihm nun in den Weg geraten sollten.
 

Die Zeit verging nur schleichend, bis der junge Älteste und seine ausgewählte Gefolgschaft, die Informationen herangetragen hatte, die vom Ersten gewünscht waren. Athmiron schwor sich, das er den Alten stürzen würde, aber um das in die Wege zu leiten brauchte er Zeit und vor allem genügend Gelegenheiten. Vorläufig würde er alles machen was der Alte von ihm verlangen würde. So war er bei Anbruch der Nacht soweit, seine Reise bezüglich der Flüchtlinge anzutreten.

Windbrecher, sein Hengst wartete schon ungeduldig darauf, dass endlich etwas passieren würde. Der Mond schien hell über die Wolken hinweg und spendete Licht für die Jagd. Die Jagd nach denen, die seinen mörderischen Plan in die Tat umsetzen sollten. Der Auslöser der notwendig war.

Athmiron ritt voran, die Hufe der Pferde gaben rhythmische Laute von sich, die von dem Wind davon getragen wurden, weit hinein in den Wald. So sollte Athmirons größte Reise beginnen.
 

Henry der Gaukler, trank einen Schluck seines kühlen Weines, wischte sich die Ränder seines Mundes ab und schaute in die Menge. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen und legte sein müdes Gesicht in Falten. Es waren genau solche Augenblicke, die er schätze, wenn ihn alle voller Erwartung anschauten. Das Feuer in der Mitte knisterte verheisungsvoll, während sich auch die letzten Erwachsen zu ihnen gesellten. Nun waren sie ebenso interessiert von der Geschichte, die ein neues Zeitalter einläuten sollte.

Er sprach weiter, mit gedämpfter Stimme, um bei der nächsten Gelegenheit aus der Haut zu fahren.
 

„Nun Ihr habt sicher nicht erwartet, dass ein Ältester hinaus in die Welt geschickt würde, schließlich ist das noch nie passiert, aber der gute Athmiron, hatte in seiner Vergangenheit über die Strenge geschlagen. Zu oft würde mancher sagen. So blieb dem wahnsinnigen Athmiron nichts anderes übrig als Zähneknirschend hinzunehmen, was der Erste von ihm verlangte.

Der gute Athmiron war aber auch zu leichtgläubig. Er dachte nicht wirklich darüber nach, dass es vielleicht doch nicht so einfach werden würde, wie er es sich vorgestellt hatte.

Die Zeit konnte ein boshafter Gespiele werden, vor allem dann, wenn man es am wenigsten erwartete. Alle, die zu jener Reise aufgebrochen waren, würden das früher oder später erkennen. Wollen wir nun zu Lyna und ihren Gefährten zurückkommen. Ein Schicksal schwerer als das andere.“

Antha`Len

Antha`Len
 

Lyna verzog das Gesicht. Tibarn konnte die Augen von Lenuria nicht abwenden. Die Wildheit und Anmut in ihr faszinierten ihn sehr, sodass er nicht mehr bei klarem Verstand war. Arkin hingegen schnäuzte sich die Nase, so männlich es nur ging und versuchte seine Dominanz und Stärke preiszugeben. Er wollte es zwar nicht zu geben, aber auch er war von der Elfin fasziniert. Seine Augen blickten immer wieder verstohlen zu ihr hinüber.

Als die Stille immer noch kein Ende nehmen wollte, seufzte Arkin und räusperte sich.

„Also was machen wir nun mit ihr?“, fragte er, reckte das Kinn vor und deutete mit dem Finger auf die Fremde. „Weiß ich nicht!“, zischte Lyna und schaute die beiden Männer gleichermaßen giftig an. Ein bitterer Unterton vermischte sich mit ihrer Wut. Eifersucht quoll in ihr auf, weil sie nicht mehr so viel Aufmerksamkeit bekam wie es ihr gefiel.

Tibarn schaute Lenuria immer noch mit verträumten Augen an, bis er einen Kieselstein von Lyna an den Kopf geworfen bekam.

Der junge Mann rieb sich schmerzerfüllt den Hinterkopf und strafte die Frau mit einem bösen Blick. „Schau die dürre Ziege nicht an, als wäre sie ein sagenumwobenes irgendwas.“, meckerte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast dich genauso zu verantworten. Schließlich hast du uns in den Schlamassel hineingezogen.“, wetterte sie weiter und schaute dann zu Arkin, der ihr, sobald er ihren Blick spürte, nickend beipflichtete.

Tibarn schnaufte verächtlich. Arkin war nicht besser als er, sondern rettete nur seine Haut.

„Ich habe es mir nicht ausgesucht angegriffen zu werden. Die ist über mich hergefallen.“, klagte er sein Leid und wieder stimmte Arkin mit einem Nicken zu. „Verdammt. Und jetzt?“, fragte Lyna, die eigentlich keine Ahnung hatte, was man in so einer Situation machte. „Warum lassen wir Symphonia nicht einfach wieder frei?“, erklärte Tibarn und schaute zu Arkin und Lyna, die ihn mit einem Blick bedachten der alles andere als gut war. „Symphonia?“, krachte es dann lachend aus Arkin heraus, der nicht mehr an sich halten konnte. „Was besseres ist dir nicht eingefallen oder?“, fragte er immer noch mit einem ansteckenden Lachen. Tibarn errötete und schaute auf seine Fußspitzen. Es war dumm gewesen ihr einen Namen zu geben, vor allem vor Arkin und Lyna. Doch dann glimmte in Tibarn neuer Mut auf. „Wie würdest du sie nennen?“, fragte er mit einer schwächer werdenden Röte auf den Wangen.

Arkin wurde ernst. „Ganz einfach. Gefangene, Elfin aber nie im Leben Symphonia.“, scherzte er wieder und musste sich ein erneutes Lachen verkneifen. Tibarn stieg erneut die Schamesröte ins Gesicht. Nun platzte Lyna der Kragen. „Klappe, alle beide. Ihr Name ist dürre Ziege.“, blaffte sie und schaute beide finster an. Schlagartig kehrte Ruhe ein. Keiner der Männer wagte es noch etwas zum Namen zu sagen. „Was sollen wir tun mit ihr?“, fragte Lyna und schaute Arkin hilfesuchend an. „Willst du wirklich, dass ich mich dazu äußere. Bei uns wurden sie ganz einfach gehandelt. Tot durch erhängen und dergleichen.“, sagte er mit einem abgestumpften Ton. Er seufzte und schaute weg. „Klärt das unter euch. Ich brauche frische Luft und schaue nach, ob es noch mehr Symphonias gibt.“, sagte er mit einem dreisten Grinsen auf den Lippen, während er das Lager verließ. Tibarn knirschte mit den Zähne. Er war immer noch peinlich berührt und schnaubte verächtlich. „Ich töte nicht, nur dann wenn es sein muss.“, gestand Lyna nun etwas ruhiger und schaute dumpf ins Feuer. „Dann sind wir einer Meinung.“, sagte Tibarn und schaute wieder zu Lenuria, die nun ihren Blick auf Tibarn gerichtet hatte. Nun spürte er auch noch etwas anderes, etwas was ihm nicht behagte an ihrem Blick. Es war nicht nur die Wildheit und Anmut, die aus ihren Augen sprach, sondern auch das Geschick der Manipulation. Verstört richtete sich der junge Mann auf und verließ ohne ein Sterbenswort die Höhle. Nun saßen die beiden Frauen allein am Feuer. Die Zeit verging langsam während die Flammen ihren wilden Tanz vollzogen.

Die Männer ließen sich eine ganze Weile nicht blicken. Lyna meinte gehört zu haben, dass sie Feuerholz holen würden, was durch den Zusammenstoß mit der Elfin vergessen worden war.

Die Zeit verstrich und ein frischer Windhauch blies sanft in die Höhle und holte sowohl die Gefangene als auch Lyna aus ihrem stumpfsinnigen Blick heraus. Lyna schaute nur kurz auf, umzusehen, ob sich etwas tat, schaute jedoch dann wieder ins Feuer.

Es verging eine weitere Weile.

„Mein Name ist nicht Symphonia.“, sagte die Elfin mit einem würzigen Akzent, der Lyna einen Schauer über die Haut jagte. Lyna schaute verwirrt auf. Ihr Blick war fragend, unschlüssig, ob sie das gerade eben geträumt hatte, oder ob es tatsächlich passiert war.

Dann sah sie es klar und deutlich. Die Lippen der Elfin bewegten sich. „Mein Name ist nicht Symphonia oder dürre Ziege.“, erklärte sie in einem ruhigen Ton. Es dauerte einen Moment bis die Worte zu Lyna vordrangen. Lyna schnappte ihren Bogen und richtete ihn gespannt auf Lenuria, die noch immer völlig ruhig dasaß. „Was willst du?“, fragte sie scharf und schaute die Elfin an. Die Elfin sprach nicht, sondern hob nur ihre Handgelenke, um ihr einen Blick auf die Fesseln zu gewähren. Lyna schüttelte vehement den Kopf. „Wozu, damit du uns töten kannst?“, fragte Lyna und brachte sich weiter in eine Kampfposition. „Ich dachte ihr wolltet mich töten. Ihr saht aus wie Soldaten eures Reichs.“, erklärte die Elfin sanft und versuchte ihr Gegenüber zu besänftigen. „Soldaten?!“, knurrte Lyna und schaute an sich runter. „Sehe ich aus wie eine Soldatin?“, blaffte sie die Elfin an. Lenuria hielt sich die Ohren zu, war es doch für ihre Sinne zu laut.

Lyna schnaubte verächtlich. „Tibarn, Arkin?“, rief sie und fluchte zu gleich. Warum hatten sie daran nicht gedacht. Das dieses Miststück sie verstehen konnte. Sie vielleicht ausspionieren wollte. Ihre Zähne mahlten auf denen im Unterkiefer. Ihre Furcht und Wut sträubten ihr die Nackenhaare. Sie scholte sich selbst dafür, so unvorsichtig gewesen zu sein. Es dauerte eine ganze Weile bis sie Schritte außerhalb der Höhle hörte, die schnell näher kamen. Zu erst trat Arkin ein, dessen Gesicht leichte Schweißperlen aufzeigte. Er wurde ernst, als er Lyna mit gespannten Bogen vor sich stehen sah. Er hob die Hände zu einer sachten Bewegung. „Lyna beruhig dich. Sag mir was passiert ist.“, erklärte er und ging langsamen Schrittes auf sie zu. Während hinter ihm Tibarn ein trat, ebenfalls mit Schweißperlen auf dem Gesicht. Sie mussten gerannt sein, ein ganzes Stück sogar, denn ihre Brustkörbe hoben und senkten sich viel schneller als die von Lenuria und Lyna. „Sie hat gesprochen!“, sagte Lyna, völlig überfordert mit der Situation. Allerdings würde sie sich das nie eingestehen. Arkins Blick wanderte hinüber zu Lenuria. „Was hat sie denn gesagt?“, fragte er mit ernster Stimme.
 

Doch bevor auch nur irgend ein anderer etwas sagen konnte sprach die Elfin erneut. „Ich sagte, dass mein Name nicht Symphonia oder dürre Ziege sei.“, wiederholte sich die junge Frau und ließ ein Schnalzen der Verachtung ertönen. Tibarn beäugte sie mit einem verwirrten Blick. Seine schöne Welt war wie eine Seifenblase zerplatzt. Arkin hingegen versuchte gerade die Situation zu entschärfen und nahm Lyna den Bogen ab. „Setz dich.“, befahl er der Brünetten im strengen Ton während er die Elfin mit einem missbilligend Blick bestrafte. Tibarn hatte sich hingehockt und schaute die zierliche Frau an. „Wie ist dein Name?“, warf er dann in den Raum und Arkins sowie Lynas Blick richteten sich auf die Gefangene. „Mein Name ist Lenuria, in eurer Sprache.“, sagte sie mit einem sanften Lächeln. Doch jeder las für sich etwas anderes daraus. „Du hast Recht, dürre Ziege gefällt mir jetzt auch besser.“, stimmte er mit einem breiten Grinsen Lyna zu. Die ihn völlig verdutzt anschaute. Tibarn hingegen konnte seine Faszination kaum im Zaune halten. „Lenu..Lenur..Lenuria?“, sprach er mit mehreren Anläufen, während die Elfin den Blick auf ihn richtete. „Ja?“, gab diese nur knapp zurück und schaute den Mann Mitte zwanzig an. „Wieso habt ihr mich angegriffen?“, fragte er nun mit einem ernsten Blick, den Lyna bisher nur selten zu Gesicht bekommen hatte.

Lenuria seufzte und wollte er nicht antworten. „Antworte ihm!“, gab Arkin drohend von sich. Sie schaute ihn finster an. Dann wandte sich der Blick wieder an Tibarn. „Ich dachte ihr seid Soldaten, die auf der Suche nach mir sind. Ich weiß nicht viel über euer Volk. Aber vorhin haben mich Soldaten angegriffen. Ihnen ist es nicht gelungen mich zu fesseln, dafür haben sie mir aber ein Brandmal aufgesetzt.“, erklärte sie und zeigte ihre Schulter. Ein Streifschuss eines Pfeils hatte sie getroffen und einen langen Riss verursacht, der nur notdürftig verbunden war. Als ich euch vorhin in die Arme gelaufen bin, dachte ich auf weitere Soldaten zu treffen.“, erklärte sie missmutig und seufzte. „Es heißt nicht Brandmal, sondern Streifschuss.“, gab Arkin kleinkariert von sich und blickte sie immer noch drohend an. „Es tut mir leid, wenn dem nicht so ist.“, sagte sie kleinlaut und schaute dann Arkin herausfordernd an. Seine Kleidung war die gleiche, die auch die Männer von vorhin getragen hatten und wäre er ihr begegnet, so hätte ihn Lenuria getötet. Oder es zumindest versucht.

Lenuria schaute die Personen vor ihr an. „Öffnet meine Fesseln.“, sagte sie im auffordernden Ton und ihr Blick wanderte zwischen den dreien hin und her. Lyna, Tibarn und Arkin sahen sie streng an und schüttelten die Köpfe. „Bitte öffnet meine Fesseln.“, sprach sie nun flehender, während außerhalb der Höhle ein schwerer Ast durchbrach. Die drei wurden nun aufmerksamer und blickten wieder zur Elfin. „Wer ist das?“, fragte Arkin, während er sein Schwert aus der Scheide zog. „Deine Leute?“, fragte er dann im Flüsterton und ging Richtung Ausgang, während der erste Pfeil in die Höhle geschossen kam.

Er verfehlte Arkin nur um haaresbreite. Dieser sah sich in einer misslichen Lage. Drinnen versauern und auf die Gefangennahme warten oder kämpfen und vielleicht sterben. Im Augenwinkel konnte er noch sehen, wie Lenuria heftig ihren Kopf schüttelte, dann stürmte er hinaus in die Nacht. Seine Augen brauchten einen Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Das nutzten seine Angreifer aus und schlugen ihn fest mit dem Schwertknauf auf den Rücken, sodass er zusammensackte. „Argh!“, entwich es dem gestandenen Soldaten, während in der Höhle Tumult herrschte. Tibarn stürmte zu Arkin, um ihn zu helfen, verfehlte aber seinen Angreifer und schlug das Schwert in den Boden. Ein dumpfes lachen war zu hören.

Nun waren nur noch Lyna und Lenuria in der Höhle. „Ich kann helfen!“, schwor sie und schaute Lyna bittend an. Diese zögerte eine Weile hörte dann aber den Kampfeslärm außerhalb. „Solltest du uns hintergehen, werde ich die suchen und töten.“, versprach sie, schnitt die Fesseln mit einem Ruck auf und drückte Lenuria den Dolch in die Hand. Diese nickte zustimmend und befreite sich aus ihrer unbequemen Position. Lyna stürmte ebenfalls hinaus, wurde aber von einem Mann der schon am Eingang auf sie wartete abgefangen. „Oh seht, es gibt sogar hübsche Täubchen in diesem Verschlag.“, sagte er und Lachen ging durch die Reihe. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, war das wehrhafte Verhalten seines Täubchens. Lyna holte aus und schlug mit dem Hinterkopf ins Gesicht des Soldaten. Sie hatte nicht an den Helm gedacht, der ihr ebenso Schaden zugefügt hatte. Benommen raffte sie sich auf, Pfeil und Bogen gespannt. Sie schoss den Pfeil ab, doch ihr unscharfer Blick führte dazu, dass der Pfeil sein Ziel verfehlte. Der Soldat, der sie eben schon im Arm hatte, trat ihr in die Beine, sodass die junge Frau auf die Knie fiel.

Insgesamt sechs Soldaten waren mit den drei Rebellen beschäftigt. Tibarn hatte sich in der ganzen Zeit auf einen Soldaten gestürzt und ihn mit seinen bloßen Fäusten mürbe geschlagen. Ein anderer Soldat eilte seinem Kameraden zur Hilfe und warf sich auf Tibarn. Ein wildes Gerangel entstand. In der Zeit konnte Arkin sich einiger Maßen erholen und stürzte sich dann mitten in das Getümmel. Der dritte Soldat folgte seinen Kameraden und ein großer Ball aus Menschen schlug sich auf der nasskalten Wiese vor der Höhle. Die anderen drei Soldaten schauten dem Wust zu, völlig unaufmerksam.

Das war die Chance für Lenuria, die sie gebraucht hatte. Zu erst töte sie den Soldaten, der Lyna fest im Arm hielt mit einem Stoß zwischen die Rippen. Dieser gab noch ein gurgelndes Geräusch von sich, während er zu Boden sackte. Lenuria schaute Lyna kurz an und wendete sich dann dem zweiten Soldaten zu, der etwas abseits von alledem stand. Der letzte hatte sie bereits bemerkt und schlug Alarm. „Da ist die elende Hure. Die vorhin Jorge und Maran auf dem Gewissen hat!“, dröhnte es von einem Soldaten. Lenuria hatte nun das Pech, dass der andere gewarnt worden war. Dieser hatte bereits sein Schwert gezogen, während sie mit ihrem kümmerlichen Dolch vor ihm stand. „Du Abschaum, wirst diesen Platz nicht lebend verlassen.“, sagte ihr Gegner wohlwissend, das die Elfin mit der Kurzhandwaffe im Nachteil war. Lenuria setzte ein ebenso wissendes Grinsen auf und warf den Dolch ihm Gegner entgegen. Diese hob schützend sein Schild und veränderte die Richtung des Dolches. Er verlor ein Ohr und sein Schrei gellte durch den gesamten Wald, sodass ein entfernter Vogelschwarm aufgescheucht wurde. Zu Lenurias Entsetzen wollte der Soldat dennoch weiterkämpfen. Ihr Wissen über die Menschen erwies sich als falsch. Sie hatte gelesen, dass die Menschen ein weinerliches Volk seien, die bei den kleinsten Schmerzen sich zusammenrollten und davon stoben.

Nun stand die Elfin vor ihrem Gegner ohne Waffe. Ein Sirren erfüllte die Luft, dann ein dumpfer Aufschlag. Der Soldat klappte noch nicht zusammen, erst als der zweite Pfeil sich tief in dem Brustpanzer grub. Lenuria schaute zu Lyna, die ihr zunickte dann einen weiteren Pfeil spannte und nun auch den letzten freien Soldaten tötete, der davon gerannt war.

Lenuria hob den Dolch vom Gras auf, hielt ihn fest in der Hand und tötete gerade noch rechtzeitig den Soldaten, der Tibarn mit einem Dolch hinterlistig erstechen wollte. Nun waren nur noch zwei der Gegner über, die um ihr Leben bettelten. Lyna ließ sie gehen, auch wenn Arkin schwere Einwürfe machte.

Die Männer sahen schlimm aus, aber nicht so schlimm, dass sie sich ausruhen mussten. „Und jetzt.“, knirschte Arkin mit den Zähne. „Wenn wir bleiben werden zum Morgengrauen einduzend Soldaten vor uns stehen. Wollt ihr die auch töten?“, fragte er frustriert, dass er keinen Erfolg bei der Prügelei gehabt hatte. Dann wandte er sich an Lenuria. „Dolch!“, blaffte er sie an und entlud seinen Ärger an ihr.

„Sie hat sich bewiesen.“, sagte Lyna streng und schaute zu Arkin, der sie nicht anschaute. „Sie ist kein Mensch!“, schnauzte er zurück und zeigte nun eine fordernde Geste. Lenuria hob beschwichtigend die Hände, zog den Dolch aus ihrem Gürtel und überreichte ihn Arkin. Ihr Blick war ruhig und sie schaute nur kurz zu Lyna. Die dann Arkin folgte, der wutentbrannt in der Höhle verschwand.
 

„Warum hast du das gemacht? Wieso hast du ihr den Dolch abgenommen?“, fragte die Brünette und schaute Arkin dabei zu, wie er seine Sachen zusammenpackte. Sein Gesicht war geschwollen von den Schlägen, ein Veilchen hatte er unterhalb des linken Auges. „Sie ist kein Mensch.“, sagte er erneut und blickte hinauf zu Lyna, die ihn mit verschränkten Armen anschaute. „Man ihnen nicht trauen.“, sprach er weiter als sie keine Anstalten machte etwas zu erwidern. „Wer sagt das?“, fragte Lyna hitzig nach und fixierte den Deserteur mit ihrem Blick. „Alle!“, gab er laut zurück.

Beide lieferten sich noch eine Weile ein hitziges Gefecht, jeder beharrte auf seinen Standpunkt. Tibarn und Lenuria hörten die Schreierei bis nach draußen. Einzelne Wortfetzen deutlicher und dann wieder nicht. Lenuria schaute Tibarn prüfend an. „Meine Ahnin heißt Symphonia.“, erklärte sie mit einem Lächeln, um von den Streitigkeiten zwischen Arkin und Lyna abzulenken. Tibarn scharrte verlegen mit der Fußspitze im Boden, bis Lyna voller Zorn aus der Höhle gestürmt kam. „Verfluchter Hund. Sturkopf. Deserteur.“, schrie sie das letzte Wort in Richtung Höhle. Sie stapfte wütend an den beiden vorbei und setzte sich einige Meter entfernt in die Wiese. Lenuria schaute Tibarn auffordernd an und nickte dann zu Lyna. Die Augen des Mannes weiteten sich, voller Panik, er schüttelte den Kopf und entzog sich ihrem Blick. Die Elfin schaute sich um, ging dann aber doch zur jungen Frau.

Sie hockte sich zu ihren Füßen und schaute sie mit ihrem unergründlichen Blick an. „Er glaubt das du uns immer noch töten willst.“, gab sie mit bebender Stimme zu. „Nicht ich, sondern die Soldaten waren es.“, sagte sie ruhig und schaute Lyna an, die das Gras aus dem Boden rupfte, um etwas mit ihren Händen zu tun. „Ich weiß!“, sagte sie streng und schnaubte verächtlich, als Arkin, das Feuer ausgetreten hatte und zu Tibarn auf der Wiese ging. Sie hörte wie dieser sich mit ihm beratete und beide dann zusammen zu den Frauen kamen. Tibarn sprach, da man Arkin noch die Wut im Gesicht ansehen konnte. „Wir müssen aufbrechen. Wie Arkin schon gesagt hatte, werden mehr Soldaten kommen und uns suchen. Denn nun sind wir Mörder.“, erklärte er kurz und schaute die Frauen an. „Und wohin sollen wir gehen? Hat dir das der schlaue Arkin auch gesagt?“, fragte Lyna genervt und stand langsam auf. „Norden.“, sprach der Soldat knapp und deutete die Himmelsrichtung vage an. „Es gibt dort eine Stadt.“, erklärte er kurz. Nun schaltete sich Lenuria ein.

„Die einzige Stadt, die im Norden ist, besteht aus Ruinen. Sie wurde schon vor Jahren niedergefegt von eures Gleichen. Die nächste Stadt ist vier Tages Märsche von unserer derzeitigen Position entfernt. Und nicht die beste um es genau zu sagen. Es ist Kehal-Gebiet.“, sagte sie kurz und schaute in den Himmel.

„Kehal?“, fragte Tibarn zögernd, sich des taxierenden Blick von Arkin bewusst. „Gefährliches Gebiet, das nicht besser ist als Ghorlas. Wir müssen aufbrechen.“, sagte sie knapp und schnappte sich ihre Sachen. Lyna folgte ihr mit einem kurzen Zögern, dann Tibarn und als Schluss Arkin.

„Gut folgen wir der Elfin, auf das sie uns in den Tod stürzt.“, murmelte er und trottete missmutig hinterher.
 

„Wie heißt der Ort wohin wir gehen?“, fragte Tibarn, der seinen Schritt beschleunigt hatte um Lenuria zu folgen. Sie ging mit einer Leichtigkeit durch den Wald, die man sonst nur bei einer Feder im Wind sah. „Das Dorf in dem wir das erste Mal rasten heißt ‚Antha`Len’, danach werden wir nach Karkun reisen.“, erklärte sie ruhig und ging weiter durch die Furchen und Mulden des Waldes. Der dichte Waldbestand erlaubte dem Mond kein durchkommen. Es war finster und doch fand sich die Elfin spielend zurecht. „Was bedeutet Antha`Len?“, fragte nun Lyna, die den beiden folgte. „Antha`Len bedeutet letzte Festung. Sie war einst die Hauptstadt der Elfen, musste dann aber weggebracht werden, tiefer in den Wald. Die Menschen waren auf ihren Schlachtrössern in weniger als 2 Tagen da. Ein Risiko.“, erklärte sie und strich einige Äste beiseite, um einen besseren Blick zu erhalten.

„Dort gehen wir hin?“, fragte Tibarn und schaute hinüber zu Lyna. „Richtig. Ihr braucht Vorräte oder? Einer der ersten Handelsposten. Lasst und keine Zeit verlieren. Euer Freund missbilligt meine Anwesenheit und das sollten wir so schnell es geht ändern.“, sagte sie in einem ruhigen Ton, doch etwas Traurigkeit floss mit hinein.

Lyna und Tibarn blickten stumm einander an, dann zu Arkin, der sich etwas abseits hielt, nicht darauf erpicht mit der Elfin mehr Kontakt als nötig zu haben. Diese führte sie immer tiefer in den Wald hinein. Arkin drehte sich auf einem Baumstamm um und schaute in die Ferne, sofern ihm der Wald dies gestattete. Sein Herz wog schwer und Zweifel seiner selbst kamen auf, während er immer einen Schritt weiter sich von seiner Heimat entfernte. Die Dunkelheit verschlang sie für die nächsten Stunden.

Die letzte Festung

Die kleine Gruppe um Lenuria erreichte ihr Ziel nach etwa vier Tagesmärschen. Auf einem Pferd erreichte man die Stadt sicher schneller, zumindest in der Vergangenheit. Tibarn konnte sich nicht vorstellen bei dem dichten Wald wirklich so schnell voran gekommen zu sein. Der Weg der Menschen und Elfin war geplagt von unwegsamen Gelände. Der Wald war einer wilden Lichtung gewichen, die voller Brombeeren und anderen wildwachsenden Sträuchern übersät. Ein Durchkommen war so kaum möglich.
 

Lyna, Tibarn, Lenuria und Arkin erreichten die Lichtung am Morgen des vierten Tages.

Es gingen die Stunden verstrichen nur allzu schnell.. Lenuria musste ihnen den richtigen Weg weisen, ansonsten wären sie in einem der vielen Morastlöcher verschwunden und gestorben, ehe ihnen auch nur einer hätte helfen können. Das Gras war teilweise mannshoch ausgedörrt oder sogar vertrocknet. Es gab leiser Knistergeräusche von sich, wenn der Wind hinein blies. Würde diese frische Luft nicht immer wieder aufkommen, würde allen in kürzester Zeit schlecht werden, war der Geruch der Gase doch so abartig. Ein Mischung aus schlechten Eiern und toten Tieren. Die Raben schienen dieses Land jedoch zu bevorzugen. Sie fanden ohne große Probleme Aß, das sie nur zu gerne verspeisten.
 

Der Nebel legte sich langsam über den Morast und verschlechterte die Sicht zunehmend.

„Soldat achte auf deine Füße.“, sagte sie leichthin, ohne zu ahnen, dass sie dem ohnehin schon leicht angefressenem Ego zu nahe trat. Arkin verbiss sich einen Spruch, sah er schon den bösen Blick von Lyna vor sich. Jedoch ließ ihn die aufsteigende Wut unvorsichtig. Er rutschte auf dem nassen Schlamm aus. Eines seiner Beine glitt in eines der Morastlöcher. Es ergriff sein Bein, schlang sich drum und zog ihn weiter rein. „Argh! Was zur Hölle ist das. Lass los!“, brüllte Arkin und griff hektisch ins Gras, das er in der Nähe fand. Es war scharf und schnitt ihm die Hände auf, bot dazu nur wenig halt. Lyna und Tibarn drehten sich um und liefen zu ihm hinüber. Tibarn packte Arkin an den Armen und presste sich mit den Absätzen in den Boden, versuchte Gegendruck zu erzeugen. Lyna nahm Pfeil und Bogen und schoss ins Wasser in der Hoffnung irgendwas zu treffen. „Lenuria!“, rief Lyna hektisch, während Arkin und Tibarn sich mit aller Macht gegen was auch immer im wasser wehrten. Die blonde Elfin schwang sich mit Leichtigkeit zu ihnen hinüber.
 

Sie durchtrennte die Schlingen an Arkins Bein. Es kostete sie einiges an Mühe. Als sie einen der dickeren Stränge durchtrennte, donnerte ein gewaltiges Grollen durch die Ebene. Die Elfin und die anderen mussten sich ihre Ohren zuhalten. Dann erschütterte ein Beben die Erde unter ihnen. „Ein Nath`rin. Es muss ein Nath`rin sein.“, sprach Lenuria vor sich hin und schaute dann zu den anderen. „LAUFT!“, schrie sie und rannte vorweg. Die anderen drei rappelten sich schnell auf. Lyna schulterte Bogen und Köcher wieder, Arkin wurde von Tibarn auf die Beine gezogen. Dann hörten sie schon hinter sich die ersten platschenden Geräusche.
 

Der Rand der Lichtung war nicht mehr weit, Lenuria konnte ihn bereits vorne sehen und schrie den anderen in ihrem Rücken zu, dass sie sich beeilen sollten. Die anderen beeilten sich noch einmal mehr. Es waren noch etwas gute fünfzig Meter vor ihnen bis zum Rand des Waldes. Lenuria bemerkte im Augenwinkel die rasche Bewegung und blieb noch im richtigen Moment stehen. Ein Morastloch so riesig, dass locker einhundert Mann darin versinken konnten, tat sich vor ihr auf. Das Wasser war pechschwarz und den Grund konnte man nicht einmal erahnen. Sie sah hinab. Dann langsam erhob sich etwas aus der Tiefe. Körper all jener die der Morast einmal verschlungen hat. Zumindest ihre Hüllen. Blass verschrumpelt und ihre Augen waren leere Höhlen, die sie anschauten. Etwas weiter in der Mitte des Lochs erhob sich eine Frau, schöner als alle anderen Frauen die Tibarn, Arkin, noch Lyna oder Lenuria je gesehen hatten. Ihre Lider waren geschlossen, sie war ebenfalls blass, dass Haar klebte an ihrem Körper bedeckte ihre Haut. Dann schlug sie die Augen auf, ihre Augen waren stechend gelb und aus ihrem Mund kam eine Zunge, bewehrt mit Stacheln. Lenuria schaute immer wieder am Rand des Lochs entlang. „Was ist das?“, zischte Lyna zur Elfin. „Sie ist eine Nath`rin. Eine Sumpfgöttin. Kommt dem Wasser nicht zu nahe. Sonst kommt sie euch holen.“, sprach sie ruhig und zog ihr Schwert. „Uns holen, das klingt wie eine Gruselgeschichte für Kinder.“, brummte Arkin und zog so offensichtlich sein Schwert, dass vier männliche Gestalten aus dem Wasser empor schnellten. Sie waren mit etwas verwachsen, dass ab dem Becken, den Platz der Beine übernahm. „Verflucht.“, knurrte Lyna und wollte ihren Bogen zücken. Lenuria hielt sie davon ab. „Sie hat sich auf Arkin fixiert. Zieh deinen Bogen, aber langsam. Siehst du, dass was die Beine sein sollen? Dieser Strang. Du brauchst nicht auf ihn zielen. Sie sind gepanzert. Die Körper sind tot und nur eine Schutzhaut.“, erklärte sie sachlich. Tibarn schaute sich das ganze an. „Worauf, sollen wir dann zielen?“, fragte er ruhig. „Ja zur Hölle worauf dann!“, zischte Arkin wütend hinein.
 

„Die Körper sind ein Schutzschild. Wir müssten an den echten Körper kommen, aber eine Nath`rin ist schlau. Ich meine sie versteht uns nicht, aber sie ist eben einfach nicht dumm.“, erklärte sie angespannter und beobachtete die Sumpfgöttin genauer. „Was soll das jetzt heißen?“, knurrte Arkin sichtlich nervös. Er stellte sich breiter hin, zumindest einen sicheren Stand wollte er haben. Tibarn schaute zwischen seinen Weggefährten hin und her. Er war verwirrt. Was sollten sie tun.

„Schießt ins Wasser, seht ihr wo es leuchtet?“, sprach Lenuria deutlich und deutete mit einem Kopf nicken zu dem weißblauem Licht knapp unterhalb der Wasseroberfläche. „Das schlagende Herz einer Göttin.“, sprach sie wehmütig, bevor sie begann ihren Bogen zu spannen. Generell lag ein wehmütiger Blick auf der Elfin, etwas behagte ihr nicht, zumindest schien es so und den anderen beiden, außer Arkin, der zu weit Abseits stand, bemerkten es auch. Der junge Soldat löste sich immer mehr von der Gruppe ab, trat einige Schritte zur Seite. Es war ein schmaler Grat, den er beschreiten wollte. Ein Ausweg, den er zu sehen glaubte, aber die Nath`rin, wollte, dass er glaubte. Sie war eindeutig listig, schlimmer noch.

Wenn man es genau betrachtete, dann hatte die Sumpfschlange fast nur männliche Schilde. Alle relativ attraktiv, wenn man ein Mensch war. Die anderen bemerkten es zu spät. Die Sumpfgöttin hatte ein Auge auf Arkin geworfen, mehr noch, sie wollte ich haben, als Austausch für den Ältesten, den sie ihr Eigen nannte. Ein mittlerweile kahlköpfiger Mann, verschrumpelt, als hätte er zu lange im Wasser gelegen. Es war eine schreckliche Vorstellung. Es wirkte wie in einer Zeitlupe, als Arkin ausrutschte und mit seiner schweren Rüstung ins Wasser fiel. Fast so als würde eine Feder im Wind tanzen, bevor sie schlussendlich doch zu Boden fiel und sich nicht mehr erhob. Die Wassertropfen schlugen gen Himmel, fast rund und klar, sie funkelten leicht und klatschten dann hart auf die Wasseroberfläche, die noch immer beunruhigt war, durch seinen Fall. Kleine Wellen breiteten sich auf der spiegelglatten Fläche aus. „DAS schlagende HERZ!“; rief Lenuria aus, warf alle Ausrüstung von sich, und machte einen Satz ins Wasser. Sie wusste der Kampf um Arkins Leben würde schwer werden.

Arkins Gedanken waren so voller Zorn, so voller Angst und Panik, je tiefer er sank. Die Rüstung wurde zu Blei, sog sich voll mit dem Wasser, es wurde dunkler und kälter. Luftblasen entstiegen seinem Mund und Greifarme der Nath`rin rauschten auf ihn zu, umschlangen ihn wie eine Würgeschlange ihr Opfer, drückten immer kräftiger zu. Er hatte kaum eine Chance, nichts was er tat half auch nur entfernt. Er sah den Körper der Nath`rin, ein dicker, wulstiger Körper, eine fette Raupe. Glänzte aber, als wäre er von Öl überzogen. Er ekelte ihn an. Doch dann sah er, was Lenuria meinte. Ein eisblaues Herz, schlagend, schön und vollkommen. Kaum vorstellbar, dass es zu diesem Körper gehören konnte. Das Pochen, ihres Herzens erfüllte das Wasser. Er hörte jeden Schlag, jede Anstrengung, die sie tat, während weiterhin seine Lungen die lebensnotwendige Luft entströmen ließ. Die Sekunden verstrichen, Panik ergriff seinen Körper, die letzten Sekunden des Kampfes, bevor sein Tod eintreten würde, die letzten Empfindungen, bevor es ihn nicht mehr gab. Luftblasen stiegen auf.

Dann durchfuhr ein Ruck seinen Körper. Als er die Augen wieder aufschlug, erblickte er Lenurias Gesicht, so nah an seinem. Ihre Augen waren geschlossen und seine Lungen füllten sich mit Luft, so heiß, dass er es kaum ertragen konnte. Sie ließ ihn los und stach mit einem Dolch, wild und forsch auf die Arme ein. Dunkles Blut ertränkte das Wasser und ließ noch mehr Dunkelheit einströmen. Sie hörten einen Gellenden Schrei und einer der Arme Packte Lenuria um den Hals. Arkin war befreit, nun musste er sich entscheiden. Mit der wenigen Luft an die Oberfläche zurück zu kehren, oder aber, der Elfin, die ihm zu wider war, das Leben zu retten.

Lyna und Tibarn, lockten die Blicke der Nath`rin auf sie, schrien sie an und schossen mit Pfeilen auf sie. „sie kommen nicht hoch, Tibarn! Sie sterben!“, schrie die Brünette und blickte hasserfüllt zu Sumpfgöttin. „GÖTTIN HIN ODER HER DU WIRST HEUTE STERBEN!“, schrie sie heiser aus. Ihr Rachen brannte. Tibarn schaute sie nur kurz an, ehe er einem herannahenden Körper ausweichen musste. Sie war schnell und ihre Körper hatten Waffen, die man nicht sofort erkannte. Rasiermesserscharfe Dornen, die einem die Haut schnell aufrissen. Lyna und Tibarn mussten schon einige Verletzungen ertragen.

Die Wasseroberfläche war aufgewühlt und erlaubte den beiden nicht zu sehen, was dort unten passierte. Lyna kam es schon wie eine Ewigkeit vor, das Lenuria und Arkin verschwunden waren. „Du elendes Miststück!“, schrie Lyna wieder und schoss mit Pfeilen auf die Göttin des Sumpfes. Einige trafen den Oberkörper des Monsters, andere versenkten sich in den Körpern. Wütende Schreie, Gebrüll und Gegenattacken waren eine Folge. Tibarn schlug einen der vielen Arme ab, der Körper platschte zu Boden und offenbarte, was alle sich nicht vorstellen mochten. Ein grober Arm entwich der ausgemergelten Hülle und ließ sie schlaff zurück. Der junge Krieger schüttelte sich heftig, Sekunden die die Nath`rin auszunutzen wusste. Sie holte mit einem ihrer Schlangenarme aus und traf Tibarn seitlich, zwischen den Rippen. Er flog einige Meter weiter nach hinten, aus dem Sichtfeld von Lyna, die nun völlig hasserfüllt und in einem Aufschrei von Wut eine Salve von Pfeilen abschoss. Als ihr Köcher schon fast leer war, hörte die junge Frau einen markerschütternden Schrei. Sie musste Pfeil und Bogen fallen lassen, kauerte sich auf den Boden und hielt sich die Ohren zu. Als es vorbei war, blickte sie auf, mit der Erwartung, gleich einen Schlag ab zu bekommen. Doch nichts. Die Nath`rin war fort, nur wenige kleinere Wellen zeugten davon, dass hier eben noch etwas vorgefallen war. Dann erhob sich Lyna, blickte auf die Stelle, an der die Sumpfgöttin war, eine schwarze Lache erhob sich, wie schwelender Rauch. Nichts. Dann erfasste sie die Panik. Sie konnte Arkin und Lenuria nicht ausmachen. Dann fiel ihr Tibarn ein. Sie drehte sich hastig um, rannte einige Meter zurück und suchte ihren Begleiter im hohen Gras. „Tibarn!“, schrie sie heiser. Einige Male, ehe sie ein gequältes Stöhnen vernahm. Sie rannte hinüber und hockte sich vor hin. Sie fasste ihn achtlos an, was zur Folge hatte, dass der Mann sich beklagte. Sie umsorgte ihn. Konnte ihm Jedoch auf die Frage hin, ob es Arkin und Lenuria geschafft hatten, keine Antwort geben.

Arkin hatte sich dazu entschlossen, der Elfin zu helfen. Ebenso wie sie vorher stach er auf die Arme ein, dunkles Blut entwich dem schleimigen Körper. Er riss die Frau aus den Armen des Monsters. Als ein ohrenbetäubender Schrei auch das Wasser erschütterte. Lenuria und er hielten sich die Ohren zu, doch Arkins Rüstung zog ihn immer weiter in die Tiefe. Selbst wenn beide versuchten ihn nach oben zu bringen, so scheiterten sie. Kurzum packte Lenuria ihren Dolch und schnitt sämtliche Nähte der Rüstung auf, sodass der ehemalige Soldat nur noch in einem Stoffhemd, sowie einer Stoffhose vor ihr war. Lenuria schwamm hastig nach oben, Arkin folgte ihr. Sie erreichten die Oberfläche und sogen gierig die frische Luft ein. Arkin krallte sich in das borstige Gras des Ufers. „Geliebtes Land.“, hauchte er aus und atmete stoßweise weiter ein und aus. Lenuria blickte ans Ufer, mit Entsetzen stellte sie fest, dass Lyna und Tibarn fort waren. Sie zog sie am Ufer hoch, das Wasser tropfte von ihrer Kleidung. Sie stemmte sich hinaus und stand dann am Ufer. Arkin tat es ihr gleich, wenn auch plumper. „Lyna?Tibarn?“, rief die junge Elfin. Ein leiser Ruf half ihnen, sie zu finden. Tibarn hatte sich noch nicht ganz von dem Schlag erholt. Lyna saß an seiner Seite, hielt ihn an der Schulter. Ihre Blicke vielen auf Arkins Kleidung. Dieser blickte nun erbost zu Lenuria.
 

Lenuria war sich keiner Schuld bewusst. Hätte sie ihn lieber sterben lassen sollen? Die Elfin fuhr sich durch das nasse Haar und blickte zu Tibarn. „Was ist passiert?“, fragte sie dann ruhig und hockte sich hin. Lyna schaute sie kreidebleich an. „Er hat ein Schlag abbekommen und ist dann geflogen. Mehr habe ich nicht gesehen.“, stöhnte sie erschöpft und strich über ihre Schläfen. Lenuria legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Sie sind unglaublich stark, dass ihr sie erledigt habt, mir und ihm das Leben gerettet habt, darauf könnt ihr sehr stolz sein.“, sprach sie sanft und blickte dann voller Sorge zu Tibarn. Er atmete unruhig, schon eher schnappend. Die blonde Elfin fragte nicht um Erlaubnis, sondern betastete die Stelle von dem jungen Mann. Er stieß einen klagenden Laut aus, gefolgt von ein paar unverständlichen Flüchen. „Wir müssen ihn zur Festung bringen. Er wird nicht laufen können.“, erklärte sie Lenuria ruhig und stand wieder auf. Lyna und Arkin schaute zu Tibarn, der langsam seine Augen schloss, nur versuchte sich auf die Atmung zu konzentrieren. Es gelang ihm immer wieder, doch sog er die Luft zu tief ein, biss er die Zähne zusammen, stieß einen erstickten Schmerzensschrei aus und versuchte es erneut.
 

Arkin seufzte, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand für einige Zeit im Wald. Lyna blickte ihm verwirrt hinterher, schrie seinen Namen sogar, doch der Soldat kam einfach nicht wieder. Die Brünette stieß einen verachtenden Laut aus und kümmerte sich weiter um Tibarn. „Wir müssen uns trocknen, und eine Pause machen.“, sprach die sonst so ruhige Elfin und schaute sich um. Doch wie sollten sie den jungen und vor allem verletzten Mann von hier wegbewegen? Sie blickte sich um, doch ihr fiel einfach nichts ein. Ein Krachen im Unterholz, ließ Lyna, Lenuria und auch Tibarn zusammenschrecken. Darauf folgte Stille, für eine sehr lange Zeit und die Frauen sowie Tibarn bewegten sich kein Stück. Ein aufgeschreckter Vogelschwarm ließ Lyna und Lenuria wieder aufblicken. Tibarn war unterdessen schon weggedämmert. Es war Arkin, der sich durch das Unterholz kämpfte, etwas hinter sich herzog. Mit jedem Schritt den er näher kam, wurden Lynas Züge weicher. Er hatte eine Trage gebaut, zum hinterherziehen. Der Soldat scheuchte die Frauen beiseite und positionierte die Barre neben seinem neuen Freund. „Könnte jetzt vielleicht etwas wehtun.“, stieß der Soldat schweratmend aus und beugte sich zu Tibarn runter. Dieser zeigte ihm mit einer Geste, dass er ihm vertraute, den Schmerz hinnehmen würde, solange er aus diesem Gott verdammten Sumpf herauskam. Arkin, der sehr kräftig gebaut war, packte den Verletzten in den Achseln hob ihn an und packte ihn etwas unsanft auf die Barre. „Arghhh!“, stieß Tibarn aus, wurde dann aber ruhiger, als er endlich auf der Barre war. Der Schmerz musste so intensive gewesen sein, dass der junge Mann in Ohnmacht fiel. „Na zumindest redet er jetzt erstmal nicht mehr.“, sprach Arkin amüsiert, erntete dafür jedoch harte Blicke von Lyna.
 

Das war der Punkt, an dem sich die Gruppe in Bewegung setzte. Da Arkin der einzige war, der Tibarn auf der Barre ziehen konnte passten sich die Frauen seinem Tempo an. Sie würden länger brauchen. Das war allen bewusst. Fünf Tage später, erreichten sie eine Lichtung. Lenuria deutete zum Himmel, und es ragten doch sieben Spitzen von Türmen auf. „Die letzte Festung!“, sprach sie mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. Die Gruppe war deutlich gezeichnet von Strapazen. Arkins Kleidung hatte stark gelitten. Verdreckt, voller Schweiß, glich er mehr einem Bettler, oder Dieb, als einem Soldaten. Lyna hatte tiefe Augenringe. Sie wachte Tagein, Tagaus an Tibarns Lager, ließ ihn nicht allein, obwohl Lenuria ihr es immer wieder angeboten hatte, doch die Bogenschützin weigerte sich hart, hatte nur ein paar Stunden geschlafen, in den letzten Tagen. Lenuria hatte die geringsten Probleme, dass konnte man ihr ansehen. Wie würden sie also aufgenommen? Gut? Schlecht? Im schlimmsten Fall, vielleicht sogar gar nicht? Waren dann alle Mühen umsonst gewesen?

Graumoor

Athmiron und seine Gefolgschaft waren schon einige Tage unterwegs gewesen. Sie hatten es nicht ruhig angehen lassen, wie der Erste es ihnen empfohlen hatte, nein sie haben gesoffen, geraubt und geplündert, all die Seiten gezeigt, für die die Menschen so verachtet wurden. Mit einem harten Kopf wachte der jüngste aller Ältesten im Lager auf. Das Feuer schwelte noch und kleine dünne Rauchlinien zogen sich hinauf in den Himmel. Die zarten Linien wurden vom Wind auseinander gerissen und sahen bizarr aus. Der Mann rieb sich das Gesicht, nicht im Stande vernünftig geradeaus zu schauen. Seine Haare waren schon lange nicht mehr so gepflegt, wie in der Stadt, verfilzt und glanzlos hingen sie an ihm herab, wenig majestätisch. Er setzte sich auf, sein Schädel fühlte sich an, als würde er gleich zerbrechen. Athmiron fingerte nach einer Flasche, es war eine klare scharfriechende Flüssigkeit enthalten. Sie nannten ihn Göttersaft, ließ er einen Dinge sehen, die es nur erlaubt war, von Göttern angeschaut zu werden.
 

Der junge Mann nahm einen kräftigen Schluck, an den Mundwinkeln liefen ihm die Überreste hinunter. Er hatte die Augen geschlossen, gurgelte deutlich und spuckte das Getränk zur Seite aus. Mit dem Handrücken fuhr sich Athmiron über den Mund, trocknete ihn ab und drückte die Flasche in den Boden. Der Inhalt schwappte noch einige Male hin und her, eher er ruhig lag, wie ein See. Die dunklen Augen, des Ältesten erkundeten die Gegend. Sie hatten schon länger keine Stadt mehr gesehen. Allerdings lag vor ihnen ein Dorf, nicht weit entfernt, nur ein paar Häuser, sofern, die Karten stimmten. Sie waren alt, so wie ihre Zeichner. Athmiron ergriff erneut die Flasche, beobachtete die Flüssigkeit eine Weile, ehe er das Getränk in die Flammen warf. Das Feuer loderte rasch auf, eine Stichflamme von drei Metern schoss in den Himmel, ehe der schnell Schein wieder verflog. Die Männer erwachten von der plötzlichen Helligkeit und erstarrten, als sie den vielsagenden Blick ihres Herren erkannten. Sie klaubten ihre Sachen zusammen und warteten auf Anweisungen.
 

Einer bereitete die Pferde vor, diese grasten ruhig am Rand, angebunden an den Bäumen. „Du sagtest, es wäre nicht mehr weit.“, brummte ihr Anführer über das Feuer hinweg, zu einem Gefolgsmann. „Ja Herr. Nur eine Stunde zu Pferd, dann haben wir das Dorf, Dhalen erreicht.“, sprach er hastig, ohne Pause und hoffte, dass er die schlechte Laune nicht abbekommen würde. „Ich nehme dich beim Wort, sonst verlierst du deine Zunge.“, knurrte der Älteste übellaunig und erhob sich dann langsam von seiner Schlafstatt. Er blickte zum Himmel und ging dann zu seinem Pferd. Er schwang sich ohne Probleme hinauf, das Tier scharrte schon ungeduldig mit den Hufen. „Wir reiten weiter!“, befahl er hart und die Männer setzten sich in Bewegung.



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  kleinerdrache
2013-12-19T08:40:58+00:00 19.12.2013 09:40
So das kapitel steckt noch in der überarbeitung, allerdings ist es nun schon zu 70% fertig, was nicht heißt, dass die letzten 30 langweilig werden, ich habe nur immer wieder ideen. xD ich hoffe euch gefällt die szene war eigentlich son 5 min ding, aber naja ich bin gespannt auf eure reaktionen. bis weihnachten hab ich ja noch etwas zeit. :DDD
Von:  Sorano-chan
2013-11-06T23:54:22+00:00 07.11.2013 00:54
Oh mein Gott !! Es geht weiter !! :D seh ich jetzt erst, ich freu mich ! Auch wenn es ein kleines Kapitel ist, es gab ein Lebenszeichen :)) mach bitte schnell weiter und lass uns nicht warten :D
Antwort von:  kleinerdrache
18.11.2013 16:57
das ist doch noch gar nicht fertig ;) das ist doch gerade mal der anfang
Von:  knobes
2013-10-10T09:48:02+00:00 10.10.2013 11:48
Oh es geht weiter!*freu*
Antwort von:  kleinerdrache
12.10.2013 11:26
Jup ich hatte mal wieder ein paar Ideen. ;)
Von:  Sorano-chan
2012-11-26T22:28:55+00:00 26.11.2012 23:28
Ich kringel mich vor lachen, wie alle immer aneinander geraten und sich gegenseitig Sachen an den Kopf werfen! :D Auch wenn Lenuria abgeändert ist, passt sie noch wunderbar in die Story! Ich bin gespannt, wie sich alles von entwickelt und was der kleinen Gruppe als nächstes passiert :)

Mach schnell weiter und lass uns nicht so lange warten! :D
Von:  Sorano-chan
2012-11-26T21:59:42+00:00 26.11.2012 22:59
Sooo, jetzt bin ich auch mal dran :D

Ich finde (wie immer) das Kapitel auch wieder super und kann knobes nur beistehen. Athmirons ist wirklich ein ganz schlimmer :D

Ich bin auch gespannt was er vor hat und wann er wieder auftaucht! :p


Von: abgemeldet
2012-11-18T20:02:08+00:00 18.11.2012 21:02
Uhu uhu! Ein neues Kapitel! Das gefällt mir gut ;) Es ist wie immer sehr schön geschrieben, obwohl du manchmal einige gedankliche Sprünge machst, die man vielleicht nicht immer folgen kann. Ich mag es, dass du Arkins Misstrauen gegenüber fremden Kreaturen hineingebracht hast! Aber wie Arkin werde ich aus ihr auch noch nicht ganz schlau (aber das ist ja nicht schlecht ;))

Aber Thore ist tot?? T.T

Freue mich, dass du weitergemacht hast!
Von:  kleinerdrache
2012-11-14T21:23:48+00:00 14.11.2012 22:23
nein das steckt noch in der überarbeitung, dauert noch, weil mir etwas gefehlt hat
Von:  knobes
2012-11-14T19:14:55+00:00 14.11.2012 20:14
Hast du das andere Kapitel mit den Ältesten wieder rausgenommen?


Von:  knobes
2012-11-13T10:32:21+00:00 13.11.2012 11:32
wieder ein tolles Kapitel^^
Athmirons Hass gegenüber dem 1. Ältesten kommt sehr gut rüber.
Das Ende hat mich unheimlich neugierig gemacht als er davon spricht "Die Jagd nach denen, die seinen mörderischen Plan in die Tat umsetzen sollten. Der Auslöser der notwendig war."
Was er da wohl vorhat und was noch alles passieren wird? Freu mich schon auf mehr^^

Nur bei einem Satz hab ich meine Probleme, ich versteh nicht so ganz was er damit ausdrücken will?
"[...] doch aufgefallen war, ist, dass die Bediensteten tuschelten, das einer der ihren abhanden gekommen sei, zweifellos einer seiner Boten und es gab nur eine Person, die so viel Diener und Mägde verschlang, dass sie kaum neue finden konnten."
Von:  knobes
2012-09-18T10:22:37+00:00 18.09.2012 12:22
Da muss ich dich korrigieren Sorano-chan, Athmiron ist auf uns( Arkin, Thore und Tibarn) getroffen und hat uns auch ordetlich zugesetzt, wenn ich mich da noch recht erinnere :D aber ob kleinerdrache es auch so übernimmt? mal schauen ;D

Auf jeden Fall wirds hoffentlich heiß hergehen bei einem Zusammentreffen von Athmiron und den Rebellen! So wie du Athmiron hier schilderst erwarte ich da viel von dir! ;P

Und auch noch ein Danke von mir für die Danksagung :3


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