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Königswinter - Der neue Herrscher

Für die Kenner und Liebhaber
von

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Des Rebellen Todfeind

Von alledem nichts ahnend öffnete eine Frau nicht älter als gerade einmal zwanzig, die schweren dunkelroten Vorhänge eines Gemachs, dass dafür bekannt war, Köpfe rollen zu lassen. Die junge Frau versuchte so still wie möglich und dennoch recht hurtig, die wallenden Stoffbahnen beiseite zu schieben, immer im Hinterkopf, dass der Herr, dem dieses Gemach gehörte ihr sofort den Kopf von den Schultern reißen würde.
 

Der Älteste ruhte noch seelenruhig in seinen seidigen Laken. Die Sonnenstrahlen erreichten noch nicht sein Gesicht. Aber sollte er doch auf eine unfreundliche Art geweckt werden, dann würde nicht nur die Bedienste in diesem Raum dran glauben müssen, sondern auch alle anderen, die ihm Heute noch über den Weg laufen würden. Athmiron, der Älteste oder auch Monster, war dafür bekannt, dass er eine extreme Brutalität auslebte, die selten so gesehen wurde. Er quälte nur zu gerne Menschen, mordete und vergewaltigte Frauen jeden Alters, am liebsten die Jungfrauen, sich dessen Unschuld nur zu gern bewusst. Er machte aber auch nicht vor Huren oder einfachen Frauen aus dem Volke halt. Die, die ihm gefiel wurde verschleppt, misshandelt, gefoltert, nach dem er sich mehrfach an ihnen vergangen hatte. Meistens überließ er sie dann noch den Gefangenen, die schon sehr lange keine Frau mehr zu Gesicht bekommen hatten. Wenn er gnädig war tötete er sie nach ihr Martyrium, aber oftmals ließ er sie leben. Der Schande entstieg meist noch ein Kind, das aber sogleich nach der Geburt getötet wurde, damit es niemandes Bastards war. Athmiron war ein begabter Foltermeister, sowohl physisch als auch psychisch. Er hatte nur wenige Freund, was ihn angesichts seiner doch eher ausgeprägten Neurose nicht wirklich störte. Er hatte dafür umso mehr loyale Vertraute, die ihm zur Seite standen, egal welches Laster er verursachte. Viele seiner Mitmenschen, vor allem aber die anderen Ältesten fürchteten, um ihr Leben, denn schließlich hatte der junge Mann seine Familie ermorden lassen, um die Position seines Vaters zu bekleiden.

Es war soweit der junge Sterbliche richtete sich auf, seine ausdrucksstarken Augen waren noch geschlossen, denn er freute sich auf den heutigen Tag. Er würde sich Heute neues Spielzeug suchen, Puppen für sein Laientheater, dass er sich regelmäßig genehmigte, um etwas Vergnügen neben den üblichen Hinrichtungen zu erfahren. Zum anderen aber auch, um seinen ersten und obersten Vertrauten Azurai zu belustigen. Sicherlich würde der junge Mann niemals zugeben, dass er auf die Worte des Kommandanten der obersten Garde hörte, aber insgeheim tat er dies, da ihm die Vergangenheit schon oft bewiesen hatte, dass es richtig war.

Athmiron schlug die Lider auf, während die junge Frau, die eben noch wild an den Vorhängen herumgezupft hatte, ihm seinen Mantel brachte. Die Frau zitterte und schaute ihn nicht an, so sehr hatte sie angst vor ihm. „Hier mein Herr.“, sprach sie mit bebender Stimme, die ihr zum Ende leicht versagte. Ein boshaftes Grinsen malte sich auf die Lippen des Ältesten, während er den Körper der Frau musterte. Sie sagte ihm aber nicht zu. „Einfach nur eine Hure.“, dachte der Mann, warf eine Haare in den Nacken und streifte den Mantel über. Während er ihn zuknotete verfinsterte sich sein Blick. „Hau ab du Ungeziefer einer Beutelratte und hol mir Azurai!“, zischte er zwischen seinen Zähnen hervor, während er einige Schritte zum nächsten Tisch machte.
 

Die Frau wandte sich zum gehen, sie schluckte schwer, die Tränen standen ihr in den Augen. Athmiron hatte sich eine Amphore mit Wein geschnappt und sein schon recht großes Glas fast bis zur obersten Kante gefüllte. Gerade wollte er trinken, da stach ihn ein Gedankenblitz so fest, dass er nur den Arm ausstreckte. „Trink!“, befahl er gebieterisch, schaute aber das Weibsstück keinesfalls an. Sie schluckte schwer, ihre Schritte gingen leise und verstummten, als sie vor seinem Arm stand und ihm das Glas abnahm. Er wusste, dass seine Bediensten alle samt die Nachgeburt eines Bastards waren, sodass er keinem traute. Aus dem Augenwinkel schaute er zur jungen Frau, die nur leicht nippte, zu zögerlich für den Geschmack des Ältesten. „Mehr!“, raunte er mit fester Stimme. Die junge Magd, nahm das Getränk nur widerwillig zurück, schaute auf die glatte Oberfläche. Ihr Augen verloren jeden Glanz, ihr Blick wurde glasig. Sie wusste, was sie erwarten würde, wenn sie zu viel von diesem Wein zu sich nahm. Sie fragte sich, warum er keinen Vorkoster bestellt hatte, doch nun sollte ihre Tat auf ihr eigenes Grab werden. Athmiron hingegen ahnte, dass der Wein vergiftet war, wurde schon ungeduldig, weil nichts passierte. „Ich sagte, ‚Trink’.“, wiederholte der Mann mit angesäuerter Miene, während die Wut, die in ihm aufstieg seine Wangen rötlich färbte.

Da geschah es, die junge Frau ließ den Becher fallen. Er klirrte und eine dunkelrote Lache bildete sich vor den Füßen beider Bereffenden. Sie wimmerte und schluchzte, schaute dann zu ihrem Herren auf. Die Magd war auf die Knie gefallen, das Kleid sog einen Großteil des Getränks auf, doch der Rest verlief sich in Rinnsale. „Bitte Herr, verzeiht mir! Ich flehe euch an. Sie haben meine Schwester. Ich musste es tun.“, bettelte sie wild, rutschte auf Knien näher an ihn heran, während die Tränen zu beider Seiten ihrer Wangen hinabliefen.

„Widerlicher Abschaum.“, blaffte er und schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht, danach zwang er sie mit einem Fuß auf ihrem Hinterkopf in die Weinlache.

Als das noch nicht ausreichte, drehte er sich schlag artig um. „Azurai....Azurai!“, schrie er zweimal, beim letzten Mal extra laut. Die Magd hatte sich wieder aufgesetzt, jedoch ihr verweintes Gesicht in den Händen vergraben, sich ihres Todes gewiss.

Unter dessen hörte man vom Gang, schwere eiserne Schritte, die schnell näher kamen. Dann wurde die Flügeltür mit einem gewaltigen Stoß geöffnet und ein schwer bewaffneter Kommandant stand im Raum. Azurai war verwirrt, vom Anblick der ihm geboten wurde, doch dann wandte er sich von der Frau ab, schaut auf den tobenden Athmiron und erwartete seine Befehle. „Diese Hure, soll den Tod von der schlimmsten Seite aus kennen lernen. Bei den nächsten Spielen wirst du sie hinein werfen. Ich will sie Tod sehen und zerfleischt wissen.“, keifte er seinen Kommandanten an, ehe er an diesem vorbeirauschte, in einen der unzähligen Speisesäle. Sein Mantel flatterte im Wind, so rasch hatte sich der Älteste bewegt, im Saal angekommen, schnaufte er leicht, sowohl von der Aufregung, als auch von seinem Gewaltmarsch. Der junge Mann setzte sich breitbeinig auf seinen Stuhl, die Vorkoster und alle anderen Diener standen in seiner Nähe. Es gab nur ein Problem. Die Aufregung über den versuchten Anschlag auf ihn, hatte ihn schlagartig jeglichen Hunger verlieren lassen. Um zumindest irgendetwas zu unternehmen schaute er sich finster im Saal um. „Macht die Pferde bereit! Wir reiten Heute etwas früher los!“, entfuhr es ihm, sodass leichte Äderchen sein Gesicht unwirklich erscheinen ließen.

Ohne weiter auf die Personen im Raum einzugehen, drehte er sich um und verschwand wieder. Sein Mantel flog in Falten um ihn herum, ehe er sein Gemach wieder betreten hatte. Zwei Diener öffneten ihm die Flügeltüren, er ging schnellen Schrittes, und hörte wie die Türen wieder geschlossen wurden. Der Raum lag ruhig vor ihm, nichts deutete noch auf die Geschehnisse der letzten Minuten hin, kein Wein befleckte mehr den Boden. Keine weinende Hure vergrub ihr Gesicht. Es war einfach nur still. Athmiron lief zu seinen Kleidern und zog sich entsprechend für die Jagd an. Verschiedene Unterkleider bis hin zum eingefärbten Kettenhemd, das noch obendrein einen Panzer aufgelegt bekam.
 

Es dauerte nicht lange und er fand sich unten in den Hallen des Gemäuers wieder, dass den Ältesten bereitgestellt wurde. Sein schwarzes Schlachtross Windbrecher stand tänzelnd vor den Soldaten, ein Hengst wie er im Buche steht. Keiner war imstande dieses Tier zu zähmen, doch Athmiron bewies, dass er der Reiter war, den das Pferd gesucht hatte. Der junge Mann setzte sich ohne Probleme in den Sattel, und das Pferd wurde ruhig. Der Älteste ließ seinen Blick über die Stadt und das Land außerhalb der Mauern wandern. Morgennebel zierte die eine oder andere Stelle, während ihm der Mief der Bettlerviertel entgegen schlug.

Windbrecher schnaubte ungeduldig. Sie waren bereit für den Aufbruch, bereit sein neues Spielzeug zu finden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  knobes
2012-09-18T10:22:37+00:00 18.09.2012 12:22
Da muss ich dich korrigieren Sorano-chan, Athmiron ist auf uns( Arkin, Thore und Tibarn) getroffen und hat uns auch ordetlich zugesetzt, wenn ich mich da noch recht erinnere :D aber ob kleinerdrache es auch so übernimmt? mal schauen ;D

Auf jeden Fall wirds hoffentlich heiß hergehen bei einem Zusammentreffen von Athmiron und den Rebellen! So wie du Athmiron hier schilderst erwarte ich da viel von dir! ;P

Und auch noch ein Danke von mir für die Danksagung :3
Von: abgemeldet
2012-08-23T17:45:26+00:00 23.08.2012 19:45
das neue kapitel gefällt mir auch und hoffe dass du schnell weitermachst :D
Von:  Sorano-chan
2012-08-22T14:17:51+00:00 22.08.2012 16:17
Ich muss Calcifer_ recht geben. Der Älteste hat einen viel stärkeren Charakter und so kommt er besser rüber. Man weiß sofort wie er tickt, unter anderem auch wegen der jungen Frau. Freue mich auch schon auf das nächste Kapitel und bin gespannt, wie Athrimon und die Rebellen aufeinander treffen, im RPG sind wir ja nie soweit gekommen :D

Von: abgemeldet
2012-08-22T09:06:13+00:00 22.08.2012 11:06
Uhh okay, Athrimon ist eindeutig derber als im Rpg, gefällt mir ausgesprochen gut :) Du hast ihm einen viel stärkeren Charakter verleiht und er bleibt dadurch besser in Erinerung. Toll, die Szene mit der Frau, denn sie zeigt seine Grausamkeit auf, welche er dann eben auch bei den Rebellen ausleben "wird" :)
Freue mich total auf das nächste Kapitel, danke für die Danksagung und schön, dass es immer so schnell weitergeht!


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