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Rain on your skin

Es ist deine Entscheidung, was du mit deiner Zukunft anfängst.
von

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Rückkehr nach Japan

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 1/ ca. 20

Rating: PG-16 (Später steigend)

Pairing: Hm. Der Hang zu den Standart Pairings ist da, doch es wird ungewöhnlich in der Ausführung.

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Diese Fanfiction spielt einige Jahre in der Zukunft. Es sind etwa 10 Jahre seit dem Beginn der Animeserie vergangen. Zuatzinformation: Diese Fanfiction nimmt einem Wettbewerb teil.

Inhalt: Ryoma kommt nach Japan zurück, welches er kurz nach seinem Schulabschluss verlassen hatte. Er will dort an einem Turnier teilnehmen und es ist unvermeidlich dabei auf alte Bekannte zu stoßen. Am meisten schmerzt jedoch das Wiedersehen mit seinen alten Freunden.
 

:: Kapitel 1 – Rückkehr nach Japan::
 

Das Brummen des Flugzeugs dröhnte Ryoma gleichmäßig in den Ohren. Selbst mit den Kopfhörern nahm er das Geräusch immer noch wahr. Auch wenn er jetzt langsam daran gewöhnt sein müsste, so störte es ihn immer noch. Sogar nach so vielen Jahren.
 

„Bitte stellen sie ihre Sitze gerade und schnallen sie sich an. Wir befinden uns jetzt im direkten Landeanflug auf den Tokioer Flughafen. Wir hoffen sie hatten eine gute Reise und können sie bald wieder an Board der Pazifik Airline begrüßen.“
 

Ryoma nahm die Ansage wahr und setzte seiner Kopfhörer ab. Er sah aus dem Fenster und stellte fest, dass seine Vermutung stimmte. Sie würden wirklich um zwei Uhr Mittags landen. Er versuchte das mit der Zeitverschiebung gar nicht erst nachzuvollziehen, er verstand es sowieso nicht. Er hatte im Flugzeug genug geschlafen um jetzt den Tag überstehen zu können.

Um ehrlich zu sein, er konnte es irgendwie gar nicht erwarten seine Familie wieder zu sehen. Er hatte die letzten Monate in den USA gelebt und sich dort auf das kommende Turnier vorbereitet, dass hier in Tokio stattfinden würde. Er sah diesem Turnier mit gemischten Gefühlen entgegen. Sicherlich würden viele Spieler daran teilnehmen, die er kannte und sicherlich würde bekannt werden, dass Echizen Ryoma wieder in Japan war. Dabei wollte er aber so lange wie möglich vermeiden, dass die Öffentlichkeit davon erfuhr. Er war wohl einer der bekanntesten japanischen Spieler, vor allem in den Staaten. Diese waren ja seine zweite Heimat und so war es ihm nicht schwer gefallen sich dort einen Namen zu machen. Ein so junger japanischer Tennisspieler viel eben auf.
 

Ryoma krallte sich plötzlich an den Sitzlehnen fest, als er spürte, dass der Vogel in den Sinkflug ging. Er mochte das Fliegen nicht sonderlich. Es war ihm lieber, wenn er festen Boden unter den Füßen hatte. Das Fliegen selbst machte ihm gar nichts aus, nur der Start und der Landeanflug trieben ihn in den Wahnsinn. Deswegen war er auch heilfroh, als er das Rumpeln spürte, als das Flugzeug den Boden berührte. Schon bald brach der übliche Tumult aus. Ryoma griff sich schnell sein Handgepäck und machte sich daran die BusinessClass zu verlassen. Er war froh, dass er nicht in der EconomyClass reisen musste, denn dann wäre vermutlich wirklich wahnsinnig geworden. Ryoma dankte sich und seinen Fähigkeiten, dass er als Tennisspieler genug Geld verdiente um sich das leisten zu können. Hinten im Flugzeug bei schlechtem Essen reisen zu müssen, war so als wenn man Inuis Penal Tea Deluxe trinken musste während man unter Taka und Momo gleichzeitig begraben lag. Beides wollte er nicht noch einmal erleben.

Schnell verließ er die Luxusklasse und strebte dem Ausgang entgehen. Ryoma reckte sich und hörte wie einige seiner Knochen knackten. Dabei gähnte er ausgiebig. Es war doch recht ermüdend gewesen, dieser lange Flug. Vor allem, wenn man alleine fliegen musste. Bei Turnierreisen kam immer sein Manager mit, doch diesmal fand das Tennisturnier in seiner Heimat stand, zudem war es noch eine ganze Weile hin, so dass sein Manager in den USA geblieben war.
 

So in den Gedanken versunken stand Ryoma am Fließband und wartete auf seine sein Gepäck. Viel hatte er nicht genommen, doch es war einiges zusammengekommen. Er plante zwar etwas länger in Japan zu bleiben um sich auszuruhen, doch einen Großteil seiner Kleidung hatte er in den Staaten gelassen. Einfach aus dem Grund, weil er hier zu Hause noch so viel besaß. Als er damals in die USA geflüchtet war, hatte er beinahe alles zurückgelassen und sich alles neu gekauft. Ryoma schob die störenden Gedanken beiseite. Lieber nicht von der Vergangenheit denken, das störte nur. Besonders da er in der nächsten Zeit seine alten Senpais alle wieder sehen würde. Der Echizen wusste nicht so recht, ob er darüber erfreut ein sollte. Was sich wohl geändert hatte?

Ehe er den Gedanken weiterverfolgen konnte, kam auch schon sein Gepäck. Er griff sich seinen Koffer mit seinen persönlichen Sachen, seine Tasche mit den Tennisschlägern und schlenderte zum Ausgang. Er seufzte, als er bei der Passkontrolle warten musste. Er betete, dass man ihn nicht erkennen würde. In den Staaten wurde er ständig erkannt, aber wie viele grünhaarige Japaner mit goldnen Augen liefen da schon herum? Nun gut, seine Haare waren ursprünglich schwarz, nur leicht grün gefärbt und seine Augen eigentlich braun, aber wen kümmerte es? Er viel auf wie ein bunter Hund, besonders in dem Ort, wo er wohnte, wussten alle wer er war.
 

Doch zu seinem Glück war der Mann am Schalter unaufmerksam und erkannte ihn nicht. Bei der stumpfsinnigen Arbeit aber auch kein Wunder. Froh das jetzt überstanden zu haben, setzte er sich sein Cap auf und zog es sich tief ins Gesicht. Endlich, ohne das fühlte er sich immer so nackt und entblößt. Doch noch nicht ganz waren seine Bedürfnisse gestillt, mal abgesehen von den vielen Stunden Tennis, die durch den Flug verloren hatte. Ryoma kramte in seiner Tasche nach ein paar Yen und stürzte dann in die Richtung des nächsten Getränkeautomaten, den er erblicken konnte, die umstehenden Leute ignorierend. Es fiel ihm gar nicht auf, dass er dabei eine Person zu Boden stieß, die vor dem Ausgang gewartet hatte. Ryoma interessierte sich nur für diesen Automaten und kam erst wieder zur Ruhe, als er die eiskalte Dose Ponta in der Hand hielt. Die Dose wurde mit einem Zischen geöffnet und Ryoma nahm einen großen Schluck. Das hatte ihm gefehlt. In den USA gab es nun mal keine Ponta in entsprechender Qualität und so war dies der erste wohltuende Schluck seit vielen Monaten.
 

Leise meinte er zu sich selbst:

„Jetzt bin ich wieder Zuhause!“
 

„Schön das du wieder ‚Zuhause’ bist, aber deswegen musst du mich noch lange nicht umrempeln!“, ertönte es plötzlich von unten.
 

Ryoma folgte der Stimme und entdeckte Ryoga, seinen Bruder. Ups, hatte er den etwa umgestoßen? Scheinbar. Eigentlich müsste er sich jetzt natürlich entschuldigen, doch er streckte nur grinsend die Hand aus und half seinem großen Bruder auf, der sich den nicht vorhandenen Staub von der Hose abklopfte. Ryoma blickte hinter ihn und entdeckte, das sein Bruder nicht allein gekommen war. Seine Mutter, sein Vater und seine Cousine waren auch da und warteten etwas weiter abseits. Der erste der das Wort ergriff, bevor die große Begrüßungszeremonie losging, war sein Vater.
 

„Kaum zu glauben. Da wartet man stundenlang, um seine Sohn nach Monaten wieder in die Arme zu schließen und das Einzige, was der tut ist wie ein Wahnsinniger vollkommen herzlos an seiner Familie vorbei zu stürzen und sich eine Dose Ponta zu genehmigen, als wäre dies das Einzigste, was er vermisst hat!“
 

„Sorry, Oyaji. Aber es war NÖTIG!“
 

Ryoma betonte das letzte Wort und nahm dann cool einen weiteren Schluck. Zu mehr kam er auch gar nicht, weil seine Mutter auf ihn zu rannte und ihren Sohn in ihre Arme schloss. Ryoma war inzwischen größer und kräftiger als sie, sodass sie ein wenig in seinen Armen versank, doch trotz seines normalerweise so kühlen Verhaltens begrüßte er sie herzlich. Ähnlich geschah es auch mit seinem Vater und Nanako, sein Bruder jedoch umarmte IHN und nicht umkehrt. Sprich, Ryoga knuddelte ihn fast zu Tode, weil er wusste, dass Ryoma das nicht mochte. Als kleine Rache dafür, das den Boden hatte küssen dürfen.

Lachend folgte er ihnen dann zum Auto. Ryoma war froh, dass sie ihn abgeholt hatten. Auch wenn er sonst gerne sich mit Nähe zurückhielt, so bedeutete ihm seine Familie doch viel. Der 22jährige fuhr sich durch das Haar als der Wind es verstrubbelte. Es hatte sich in den letzten drei Jahren wirklich viel verändert, seit er Japan mehr oder weniger verlassen hatte. Nur ab und zu war er zu Besuch hier gewesen und hatte seinen Freunden auch meist nichts davon gesagt. Nicht das er sie nicht mochte, aber es hatte natürlich seine Gründe, warum er sie nicht informiert hatte. Kurz zog sich Ryomas Herz schmerzlich zusammen. Nein, er sollte wohl besser nicht daran denken. Er würde sich dem noch früh genug stellen müssen.
 

Also dachte Ryoma in den folgenden Stunden nicht mehr daran, was ihn kurzzeitig so beschäftigt hatte. Seine Mutter ließ ihm aber auch gar keine Zeit dazu. Viel zu sehr nahm sie ihren jüngsten Sohn in Beschlag und quetschte ihn über alles aus, was er erlebt hatte. Sie wollte alles wissen. Also begann Ryoma zu erzählen. Nur den Grund, warum er vor sechs Monaten so schnell verschwunden, den ließ er aus. Stattdessen spielte er den lieben Mustersohn, dem es gut ging, sich freute seine Familie wieder zu sehen und auch sonst keinerlei Sorgen hatte.
 

Nur Ryoga warf seinem Bruder ab und zu einen ernsten Blick zu, den aber keiner bemerkte. Er war sich nicht sicher, ob er sich mit Ryomas Erklärung zufrieden geben würde. Für ihn wirkte Ryoma zu glücklich und zu sorglos, als das alles in Ordnung sein könnte. Am Anfang des Jahres – jetzt hatten sie Oktober – war Ryoma zu Weihnachten nach Hause gekommen, nachdem er fast ganze zwei Jahre drüben in den USA gewesen war. Ihre Mutter hatte ihn überzeugen wollen doch wenigstens bis zum Frühling zu bleiben, doch sein kleiner Bruder hatte es nicht mal bis Mitte Februar geschafft. An die Begründung konnte Ryoga sich gar nicht mehr erinnern, doch ihm war der Aufbruch etwas sehr plötzlich vorgekommen. Wenn Ryoma sich jetzt wirklich entschieden hatte auf längere Zeit zu bleiben, dann würde er ganz einfach ein Auge af ihn haben. Er arbeitete hier schließlich in der Nähe, sodass sie sich gewiss öfters über den Weg laufen würden. Er würde schon noch herausfinden, warum Ryoma fast allen Kontakt zu seinen alten Teamkameraden abgebrochen hatte.
 

***********************************

Hier ist jetzt erste Kapitel zu Ende. Doch schon bald folgt das zweite und wir erfahren etwas mehr, was sich in den letzten Jahren verändert hat. Wie oben schon erwähnt spielt diese Serie etwa zehn Jahre nach dem Beginn der Serie und demnach können sich die Charaktere natürlich auch verändert haben.

Bei Fragen, Kritik, Liebesbriefen und Morddrohungen bitte an mich wenden. Schreibt einfach einen Kommentar, der wird immer am schnellsten bemerkt. Vielen Dank an alle, die dieses erste Kapitel gelesen haben.
 

mangacrack

Das erste Wiedersehen

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 2/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairing: Kommt noch.

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Ich liebe euch! Das wird mir sehr helfen den strengen Zeitplan einzuhalten, den ich mir erstellt habe, damit ich die FF noch vor Ende des Jahres beende. Wenn es mal länger dauert, einfach nachbohren. Das hilft. Neuigkeiten gibt es auf meiner Homepage zu lesen (Adresse: http://myblog.de/mangacrack). Die Steckbriefe auf Animexx werden regelmäßig erweitert.
 

mangacrack
 


 

:: Kapitel 2 – Das erste Wiedersehen::
 

Ryoma schlenderte durch die Straßen. Er hatte seine Eltern gesagt er würde spazieren gehen um zu sehen, was sich verändert hatte. Sie hatten ihn zwar etwas seltsam angesehen, weil er seine Tasche mit den Tennisschlägern mitgenommen hatte, doch er hatte vor seine kleine Tour bei dem Platz enden zu lassen, wo die Kids normalerweise Streettennis spielten. Vielleicht würde er da ja jemandem begegnen, der ihn herausfordern würde. Langsam lief er die Straße herunter. Es war abends geworden und Ryoma sah der Sonne zu, wie sie langsam hinter dem Horizont verschwand. Ihm fiel auf, dass er seinen alten Schulweg lief. Er musste lächeln.

Wie oft war er auf Momos Fahrrad diesen Hang hinunter gedüst, hinten auf dem Gepäckträger, weil sie beide mal wieder viel spät waren. Er war dann am Schultor abgesprungen und zur Umkleide gerannt, aus Angst zur Strafe wieder Penal Tea trinken zu müssen. Ryoma fand es lustig, wenn er daran zurückdachte. Es kam ihm vor, als wenn es gerade erst gestern gewesen wäre. Dabei waren diese glücklichen Tage doch schon so viele Jahre her. Leicht melancholisch drehte er sich weg. Die Schule würde er ein anderes Mal besuchen. Jetzt war sowieso keiner mehr da. Ob Ryusaki-sensei immer noch als Trainerin da arbeitete? Aber die würde wahrscheinlich noch am Krückstock ihre Schüler über den Court hetzen und mit ihren ‚HierHierHier’ Aufschlägen alle in den Wahnsinn treiben. So wie sie es bei ihm so oft getan hatte. Er hatte es hier nie recht machen können. Entweder er faulenzte und bewegte sich nicht schnell genug oder er überanstrengte sich. Er war sowieso immer ihr Lieblingsopfer gewesen. Nebenbei hatte sie Kikumaru noch fertig gemacht, weil sein Senpai mal wieder nicht still sitzen konnte und Fuji war von Ecke zu Ecke gewandert um überall Chaos zu verbreiten. Üblicherweise war Tezuka immer dem Tensai hinterher gehechtet um ihn zur Ordnung zu rufen, wurde aber von dem hinterlassnen Chaos aufgehalten. Bis sein Buchou sich daraus befreit hatte, war Fuji schon lange weg um woanders den Weltuntergang einzuläuten.
 

Ja, das waren Zeiten gewesen, dachte Ryoma. Es war schön daran zu denken, doch bevor seine Gedanken weiter gleiten konnten, wurde er auf etwas aufmerksam, das sich in der Tat verändert hatte. Statt der kleinen Streettennis Anlage, die hier früher mal gestanden hatte, hatte hier ein neuer Club eröffnet. Wobei ‚neu’? Laut dem Schild am Eingang feierte dieser Club gerade zweijähriges Jubiläum. Ryoma warf einen Blick auf die Preise. Ja, das war sogar in Ordnung. Es gab Plätze für die gezahlt werden musste und solche, die frei nutzbar waren. Hinter all dem stand ein moderner Bau, der scheinbar die dazu gehöriger Bar war. Sollte er herüber gehen? Warum nicht? So würde er sicher erfahren, wie es zurzeit mit Japans Tenniswelt stand. Der junge Mann betrat das Anwesen und umrundete die Tennisplätze. Es spielten sogar noch Leute. Es war zwar mehr Jugendliche, die ihre Spaß habe wollten, aber trotzdem war es erstaunlich, dass der Platz so gut ausgerüstet war, das man selbst noch im Dunklen spielen konnte. Bald war Ryoma an der Eingangstür angekommen und stieß diese auf. Drinnen war es angenehm warm, aber nicht stickig. Auch scheinbar herrschte hier striktes Rauchverbot. Doch Ryoma konnte sowieso nicht verstehen, wie Sportler sich das antun konnten.

Es schmeckte nicht, man stank und es schadete der Gesundheit.
 

Als er den Club betrat war es überraschenderweise sogar sehr voll. Es war Dienstagabend, nicht also unbedingt ein Tag an dem frühzeitig das Wochenende einleitet. Der Club musste gut sein, wenn er auch unter der Woche so voll war. Ryoma sah sich um. Er wollte sich nicht unbedingt alleine an einen Tisch setzten. Er hatte seine Erfahrungen damit gemacht alleine in eine Bar zu gehen. Entweder man war auf Partnersuche oder man wollte sich betrinken. Beides nicht unbedingt das, was er vorhatte. Er kämpfte sich zur Bar durch und nahm dann auf einem Hocker platz. Er winkte der Person hinter dem Tresen, dass er etwas bestellen wollte. Er gab seinen Wunsch recht gedämpft an, als er bemerkte, dass die Person sich ihm zugewandt hatte, achtete aber nicht weiter darauf bis er im nächsten Moment angesprochen wurde.
 

„Echizen Ryoma?“
 

Der junge Mann seufzte ein wenig. Er hatte gelernt es zu hassen, wenn er irgendwo erkannt wurde. Es hatte schon begonnen als in seinem zweiten Jahr der Seigaku Junior High war und hatte sich seit dem immer mehr gesteigert. Man hatte ihn immer irgendwie erkannt. Lag es an seiner Gewohnheit Käppis zu tragen zusammen mit seinem grünen Haar? Vielleicht. Er musste zugeben, dass er sich heute nicht viel anders gekleidet hatte als früher, nur das weißblaue Trainingsoutfit passte ihm inzwischen nicht mehr, deswegen war im schwarzen Anzug losgegangen. Aber er hatte nicht gedacht, dass er so schnell erkannt wurde. Es wusste doch noch nicht einmal jemand, dass er wieder in Japan war. Verdammt, wer also...?

Ryoma hob den Kopf und schob das Cap ein Stückchen hoch, um der anderen Person ins Gesicht zu blicken, die ihn angeredet hatte. Nur seiner Selbstbeherrschung verdankte er es, dass er nicht weit die Augen aufriss und ihm sonst auch sämtliche Züge aus dem Gesicht fielen. Doch merkte man ihm an, dass er überrascht war. /Tezuka hätte in solch einer Situation keine Reaktion gezeigt, weil seine Mimik so beweglich wie Stein ist/, dachte sich Ryoma. Dann musste er verwundert fragen:
 

„Ann Tachibana?“
 

Es war wirklich sie. Das Mädchen von damals hatte sich zwar sehr verändert, dennoch erkannte er sie an ihrem Grinsen und an ihren Gesichtszügen. Sie warf ihm ein fröhliches Lächeln zu und schob ihm eine Dose Ponta hin. Nur der Tresen verhinderte wohl, dass sie sich ihm vor lauter Wiedersehensfreude an den Hals warf, worüber er sogar Recht dankbar war.

Doch ihrem Begrüßungsschwall konnte er nicht entkommen.
 

„Echizen-kun! Was für eine Überraschung! Eigentlich wollte ich ja heute meine Schicht tauschen, um mit meinem Freund wegzugehen, doch da Takeshi arbeiten muss, war es sinnlos. Wenn ich daran denke, dass dann Yuki dich zuerst gesehen hätte! Himmel ich bin froh, dass heute da bin! Wie geht es dir? Was machst du hier? Wie lange bist du schon in Japan? Wie lange wirst du bleiben? Hast du die anderen schon getroffen?“
 

Ann überrannte Ryoma mit ihrem Redeschwall. Der war auf seinem Hocker leicht zurückgewichen, da er nicht wusste, was er jetzt tun sollte. Zu seinem Entsetzten kam Ann an jetzt hinter dem Tresen hervor. Er hatte Ann zwar in der Vergangenheit zwar schon fast gemocht, weil sie nicht wie wild versuchte, sich an ihn heran zu schmeißen – wie viele andere Mädchen – doch war das jetzt ein Grund um ... halt, nein ... zu spät. Ryoma hatte soviel Anstand von seinem Eltern eingebläut bekommen, dass er Ann nicht einfach weg schob, auch wenn ihm der Körperkontakt zuviel war, sondern ertrug die Umarmung. Gott sei dank, ließ sie ihn irgendwann los. Bis zu den Zeitpunkt hatte er noch keine Chance gehabt ihr ihre Fragen zu beantworten und wollte gerade dazu ansetzten, als Ann seine Hand nahm, sich umdrehte und dann laut durch den Club brüllte. In diesem Moment wurde sich Ryoma mal wieder bewusst wie viel Stimmgewalt Frauen doch hatten.
 

„TA-KE-SHI!“
 

Ryoma hatte das Gefühl, dass der gesamte Raum erbebte, vielleicht aber auch nur, weil er direkt neben an stand. Die anderen Gäste waren solche Szenarios wohl schon gewöhnt, dann nach einem kurzen Blick wandten sich die Umstehenden wieder um. Aus dem Hinterbereich kam nun ein Mann hervor gestürzt, der direkt auf an und ihn zuhielt. Im ersten Moment fragte sich Ryoma, wer das sein konnte und warum Ann ihn vollkommen ignorierte, doch im zweiten Moment entglitten ihm jetzt nun wirklich die Gesichtszüge. Nur schwer konnte er verhindern, dass er seinen Mund wie ein Fisch auf und zu klappte. War das MOMO?
 

Momo konnte bei diesem Gesichtsausdruck nur Grinsen. Es tat wirklich gut den Jüngeren wieder zu sehen und wenn der auch noch so eine Grimasse zog, nur weil er sich ein bisschen verändert hatte. So etwas bekam man nicht alle Tage zu sehen. Doch zu Echizens Verteidigung musste Momo eingestehen, dass er sich wirklich etwas geändert hatte. Dabei hatte er doch nur aufgehört seine Haare hoch zu gehlen und sie sich etwas länger wachsen lassen. Alle anderen hatten sich inzwischen daran gewöhnt und viele meinten sogar seien neue Frisur würde besser zu seinem Chaoten Dasein passen, nur Echizen wusste das eben noch nicht, weil er schon so lange nicht mehr in Japan war. Für einen Moment erwog es Momo erstmal gehörig die Meinung zu geigen, warum er sich so ewig nicht gemeldet hatte, doch er ließ es bleiben. Es wäre nicht fair den Kleinen jetzt schon so auszuquetschen, vor allem da doch aus ihrem Team fast jeder wusste, warum ihr Ochibi aus Japan geflohen war. Momo kannte zwar nicht die ganze Geschichte, aber er konnte es ungefähr erahnen. Doch er hatte nicht vor in dem Moment ihres Wiedersehens Echizen mit dem Grund seines Verschwindens zu konfrontieren.

Also tat er das, was er tun musste.
 

„Uaaah!“
 

Und zum zweiten Mal an diesem Abend wurde Ryoma umarmt. Doch diesmal sträubte er sich weniger dagegen, als er es bei angetan hatte. Welche jetzt mit einem ‚Ich lasse euch mal alleine’ wieder hinter dem Tresen verschwand. Er war ein wenig verwirrt, als ihm Momo seien Mütze abnahm und ihm durch die Haare strubbelte. Er hatte sich das irgendwie anders vorgestellt. Er wusste zwar nicht wie, aber er hatte nicht diese Offenheit erwartet, mit der Momo ihn jetzt durch den Raum zog. Offensichtlich wollte Momo ihre Unterhaltung an einen privaten Ort verlegen. Bald waren sie an einer ruhigen Ecke auf der Terrasse angekommen, die nach hinten zu weiteren Tennisplätzen führte. Es war recht kühl an der frischen Luft und Ryoma zitterte leicht unter seiner Jacke, doch noch mehr zitterte er innerlich. Momo hatte ihn den Rücken zugedreht, doch nun wandte der Senpai sich um und blieb stehen. Er sah ryoma direkt in die Augen und der musste dem Drang widerstehen, nicht sein Käppi tiefer in sein Gesicht zu ziehen. Er konnte sehen, wie Momo sich freute ihn wieder zu sehen, doch er sah auch den stillen Vorwurf in seinen Augen.
 

„Willkommen zu Hause, Ryoma!“
 

„Momo!“
 

Mehr brachte er nicht heraus. Schuldgefühle kamen in ihm auf. Er hatte während der ganzen Zeit in den Staaten vermieden an Momo und die Anderen zu denken, doch jetzt, da er wieder vor seinem alten besten Freund stand, merkte er doch, wie sehr er ihn vermisst hatte.
 

„Momo, ich ... ich wollte nicht. Es ... es tut mir leid!“
 

Der letzte Teil war nur geflüstert und kaum zu verstehen. Das Schweigen, das folgte war für Ryoma fast unerträglich. Doch schon nach ein paar Sekunden lächelte Momo befreiend und klopfte ihm auf die Schulter.
 

„Keine Sorge, Ryoma. Kaum einer ist hier böse auf dich. Wir haben uns alle schon gefragt, wann du wieder kommst.“
 

„Aber...!“
 

„Pscht!“, unterbrach Momoshiro Ryoma. „Du brauchst dir keine Gedanken machen. Wir wussten alle, dass du irgendwann hier wieder auftauchen würdest. Still schweigend und überraschend so wie du uns einst verlassen hast. Um ehrlich zu sein, haben wir sogar wetten abgeschlossen, wann du hier erscheinen würdest!“
 

„Momochan-senpai!“, knurrte Ryoma ungehalten. Es war nicht besonders angenehm, wenn ein guter Freund seine Witzchen über etwas riss, das ihm sehr nahe ging. Momo bemerkte den stechenden Blick den Ryoma ihm zuwarf.
 

„Ah, gomen nasai. Du magst so etwas ja nicht.“ Nach einer kurzen Pause meinte er aber: „Auf jeden Fall wird Inui jetzt heftig blechen müssen. Er hat absolut verloren, aber er wollte ja nicht auf mich hören.“
 

„Made made dane!“
 

Ryoma enthielt sich jeder weiteren Kommentars und wollte davon trotten, als er von seinem Senpai aufgehalten wurde.
 

„Komm schon, Echizen. Erzählen, was du erlebt hast, musst zu schon.“
 

Der junge Profitennisspieler seufzte. Er wusste, dass er keine Chance hatte. Aber vielleicht würde ihm Momo ihn sein Ponta spendieren, nachdem er laut Namenschild hier angestellt war.
 

*******************

Bis Bald.

Ich beeile mich mit dem nächsten Kapitel. Für Rechtschreibfehler und Wortdreher entschuldige ich mich.
 

mangacrack

GP - Nicht so wie früher

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 3/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairing: Kommt noch.

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Das mit Momos Haaren, ich fand die Vorstellung witzig. Aber wahrscheinlich wachsen sie nur lang, weil er zu faul ist, sich die Haare zu schneiden. Jetzt erfahrt ihr, was aus dem Golden Pair geworden ist.
 

::Kapitel 3 – Nicht so wie früher::
 

Oishi starrte auf das Telefon in seiner Hand, nur das eintönige Tuten war zu hören. Langsam und betäubt drückte er die Taste um es zum Verstummen zu bringen, dann war es ruhig im Raum. War es wirklich war? Aber Momo würde nicht lügen. Niemals in seinem Leben! Also stimmte es wohl, dass Echizen zurück in Japan war. Oishi seufzte und legte das Telefon auf die Ladestation zurück. Er blinzelte ein paar Mal um sicher zu gehen, dass er keine Tränen in den Augen hatte.

Was sollte er jetzt davon halten? Wie sollte er diese verdammte Situation beurteilen? Echizen war, soweit er wusste, einfach so in die Staaten verschwunden, ohne ein Wort zu sagen. Er war auf einmal verschwunden gewesen. Nein, eher gesagt, Echizen war schon verschwunden, als er erst überhaupt gemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte. Er konnte Echizen nicht vorwerfen, dass er urplötzlich verschwunden war. Oishi selbst hatte es nicht gemerkt wie er gegangen war. Dabei hatte er doch immer Ärger schon von weitem gerochen bevor sich die Parteien überhaupt anfingen zu stritten.
 

Seigakus ehemaliger Vizekapitän ging in den Flur, nahm seine Jacke vom Hacken und verließ kurz darauf die Wohnung. Es war kalt und windig draußen. Der Wind blies und wirbelte Blätter umher. Durch die Wolken erschienen die Straßen grau und farblos. Auch Oishi fühlte sich ein wenig so. Seit langem schon hatte er keine vollkommne Zufriedenheit mehr verspürt. Mit schlurfenden Schritten bahnte er sich seinen Weg durch das Laub und kickte hier und da einen Haufen zur Seite um seinen Frust freien lauf zulassen. Was machte er falsch? Es lief alles nicht so wie es sollte. Nicht nur, dass Echizen ihnen einfach so den Rücken gekehrt hatte, egal was vorher passiert war, nein, auch Tezuka meldete sich nur noch selten. Er wusste zwar, dass Tezuka ein paar Monate in Deutschland gewesen war um dort sowohl sich vollständig genesen zu lassen, als auch dort Erfahrung in der Tenniswelt zu sammeln, doch gesehen hatte er ihn seit ihrem Abschluss kaum. Merkwürdig distanziert war er ihnen bei den seltenen Treffen begegnet, so als ob sie alle Fremde wären und er mit ihnen nichts anfangen konnte. Es verletzte Oishi. Es verletzte ihn zu sehen, wie der Buchou sie behandelte, obwohl sie sich einst sogar recht nahe gestanden hatten. Wieder fragte sich Oishi, ob er der Grund dafür war. Doch er war sich keiner Schuld bewusst. Zumindest nicht in diesem Fall.

Oishi bemerkte, dass inzwischen da war, so er von Anfang an hingewollt hatte, nachdem er das Haus verlassen hatte. Er hatte Momo versprochen, dass er die Nachricht weitergeben würde. Nun, versprochen nicht direkt, es war mehr eine Tradition, dass sie immer dem Teammitglied bescheid sagen würden, dass sie am besten kannten. Auch nach ihrer Trennung war das so geblieben. Es entstand eine Art Kette, was aber auch leider die Folge hatte, das er mit manchen Leuten weniger sprach als vorher. Über Kaidoh wusste er zum Bespiel nur sehr wenig, was der im Moment trieb. Doch vorstellen konnte Oishi es sich. Was sonst würde Kaidoh tun außer zu trainieren? Wohl nicht viel, vermutete Oishi. Vielleicht war das eine der wenigen Konstanten in seinem Leben, die geblieben waren. Er betrat das Gelände einer Tennisschule und begann dem Lärm zu folgen, der zu ihm herüber klang.
 

Schon bald hatte er den Ort gefunden, den er gesucht hatte. Er kam nicht oft her. Es tat weh hier zu sein. Er war hier nicht erwünscht. Dabei er wollte nichts mehr als einen Grund haben hierher zu kommen. Doch eigentlich hatte er ihn nicht. Nur dank oder wegen Momo konnte beziehungsweise musste er hier sein. Vor einiger Zeit noch hätte er sich schon längst an Eiji Kikumarus neuer Arbeitsstelle ausgekannt, doch warum sollte er noch? Sie waren ja schließlich nicht mehr zusammen.
 

Ja, es war wahr. Oishi vergrub seine Hände in den Taschen als er am Rand des Tennisplatzes stehen blieb und beobachte seine andere Hälfte. Oder das, was er mal seine andere Hälfte genannt hatte. Er konnte nicht glauben, was mit ihnen geschehen war. Er war froh, dass Eiji ihn im Moment nicht sehen konnte, denn sofort bereit wäre er sicher nicht ihm gegenüber zutreten. Eigentlich schaffte er es inzwischen ohne Probleme Eiji ins Gesicht zu sehen ohne dabei Magenkrämpfe zu kriegen, zumindest wenn sie zusammen Tennis spielten und auf Turnieren das Golden Pair waren, doch bei privaten Treffen, wo sie beide ganz alleine waren? Nein. Unwillkürlich musste er sich dann immer Fragen, warum Eiji ihn und seine Fragen ignorierte. Er musste Eiji dann die ganze Zeit ansehen und Eiji reagierte dann gereizt darauf. Noch einmal, wie schon so oft in der letzten Zeit, wie es dazu gekommen war, dass er vor Eijis Nähe scheute. Den Grund, weswegen er Eiji mied war ihm klar. Er liebte ihn noch immer, auch wenn sie sich getrennt hatten. Er hatte Angst wieder verletzt zu werden, wenn er in Eijis Nähe war. Doch wie war es dazu gekommen? Dazu, dass er nachts Eiji rief und sich an sein Kissen klammerte, weil er ihn so vermisste.
 

Er wünschte sich, dass dies nur ein schrecklicher Alptraum war und er eines Tages an Eijis Seite aufwachen würde. Doch wann hatte es begonnen?

Oishi vermutete inzwischen, dass die Trennung nicht mehr so aus dem heiteren Himmel gekommen war, wie es zunächst den Anschein gehabt hatte. Begonnen hatte es vielleicht schon direkt nach ihrem Abschluss. Sie hatten beide unterschiedliche Vorstellungen von Zukunftsplänen gehabt. Eiji wollte weiterhin Tennis spielen und das auch irgendwie zu seinem Beruf machen während er selbst inzwischen Verwaltung studierte. Sicher, er hatte schon eine feste Zusage von einer Sportfirma, die Leute wie ihn brauchte, die auch das theoretische ermitteln konnten und nicht nur spielten, doch er würde kein Profispieler werden. Schnell war klar gewesen, dass sie nicht ewig das Golden Pair bleiben würden. Das hatte ihnen beiden nicht sonderlich behagt, besonders Eiji hatte darauf bestanden, dass sie es weiterhin und solange wie möglich versuchen würden, doch er selbst hatte immer wieder seinem Partner klar gemacht, dass, wenn er sein Studium beendet und eine feste Anstellung hatte, nicht mehr als Profi Tennisspieler arbeiten könnte und es auch, egal wie sehr Eiji darum bettelte, nicht weiterführen würde. Damit war das Ende des Golden Pairs praktisch gesetzt gewesen. Und es hatte Eiji wohl mehr verletzt als er gedacht hatte. Das war wahrscheinlich sein erster Fehler gewesen. Doch er hatte das nicht sehen wollen und so waren sie wohl stetig auseinander gegangen. Bis dann aus heiterem Himmel die Trennung kam.

Eiji hatte sich einfach so von ihm getrennt. Er hatte seine Sachen genommen und war ausgezogen. Einen wirklichen Grund hatte es nicht gegeben. Doch das ‚Ich liebe dich nicht mehr’ reichte ihm schon. Danach war nicht mehr in der Lage gewesen weiter zuzuhören. Stundenlang hatte er auf die Wohnungstür gestarrt, die hinter Eiji zugefallen war. Kalt und ohne zurückzusehen hatte der die Tür einfach hinter sich zufallen lassend. Alle seine persönliche Sachen mitnehmend. Oishi war unfähig gewesen sich zu bewegen. Ob es was gebracht hätte, wenn er ihn hinterher gelaufen wäre? Die Frage stellte sich Oishi bis heute. Das war inzwischen mehr als ein Jahr her. Danach hatte er sich in sein Studium gestürzt und als er Eiji das nächste Mal wieder gesehen hatte, war dieser ihm unheimlich fremd vorgekommen. Abweisend und verschlossen. Doch war das nur ihm gegenüber? Es schmerzte Oishi der Gedanke, dass Eiji GAR KEINE Gefühle mehr für ihn hatte. Als wäre er aus seinem Gedächtnis gestrichen worden, zusammen mit all den schönen Erinnerungen. Oishi konnte das nicht. Niemals. Er würde Eiji in seinem ganzen Leben nicht vergessen können und auch niemals würde er für einen Mann derartige Gefühle aufbringen. Lieber würde er eine Frau heiraten und Kinder zeugen, als das er zuließ, dass Eiji nicht sein einziger Mann blieb. Es gab viele nette Frauen und er würde sicher auch einen guten Vater abgeben. Zwar würde er immer Eiji lieben, doch anders wusste mit seinem Schmerz nicht umzugehen. Denn er wollte sich nicht von diesem Schmerz das Leben kaputt machen lassen.

Wenn dem nicht schon längst zu spät war. Würde er vielleicht nicht sein Leben lang es bereuen, wenn er Eiji so gehen ließ? Oishi sah zu dem Rotschopf, der gerade eine Bande von 5jährigen anwies, wie man den Schläger richtig hielt. Oh ja. Kinder! Das war was für Eiji! Viele vermuteten, dass Eiji nicht genügend Verantwortungsbewusstsein dafür hatte Kinder zu unterrichten, doch um ehrlich zu sein, es war der perfekte Job für Eiji! Einerseits war Eiji manchmal selbst wie ein Kind mit zuviel überschüssiger Energie und die verwendete er um die Bälger zu bändigen. Das machte ihn ruhig und ausgeglichen. Oishi hatte dieses Phänomen schon oft bewundert, wenn Eiji sich von der überdrehten Art zu den ernsten Menschen wandelte. Schon ein paar Mal war ihm dessen Ähnlichkeit mit Fuji aufgefallen, auch wenn Eiji auf seine eigne Art und Weise noch seltener aus sich herausging, als Fuji.
 

Fuji! Oishi dachte an den Tensai mit ein wenig Unbehagen. Der Mann hatte ihm immer ein wenig Angst eingejagt. So als würde unter dessen Oberfläche etwas brodeln, etwas das ein einfacher Mensch wie er nicht verstand und vielleicht auch nie verstehen würde. Er war nur klug genug gewesen, um zu erkennen, dass es da etwas gab, vor dem er sich hüten sollte. Was auch immer es war! Natürlich hatte er sich auch schon Mal weitere Gedanken dazu gemacht, wie ein Mensch wie Fuji sich ausgerechnet mit jemandem wie Eiji anfreunden konnte. Manch einer hätte ihn für verrückt erklärt, das er sich über so etwas überhaupt Gedanken machte, aber er hatte es getan um Eiji vielleicht besser verstehen zu können. Und seine Vermutungen hatten ihn erschreckt! Die Frage, wie zwei Wesen wie Fuji Syusuke und Kikumaru Eiji miteinander auskommen konnten, hatte sich ihm irgendwann einmal schier aufgedrängt und er hatte ernsthaft darüber nachdenken müssen. Er hatte damit begonnen Fakten zu sammeln, was er über Fuji wusste. Es war nicht viel, zugegeben, doch immerhin etwas.

Fuji war immer jemanden gewesen, der auf einen Fremden einen freundlichen leicht zerbrechlichen Eindruck machte. Doch das war nur Fake! Dieses seltsame Lächeln im Gesicht, das aus Oishis Sicht einfach nur falsch war, hatte viel von dem verborgen, was der Tensai zu verstecken zu versuchte. Es erschien ihm teilweise so, das Fuji es einfach nicht schaffte, alles über sich zu verstecken, auch wenn er es vielleicht wollte. Seine wahren Interessen hatten immer nur ganz bestimmten Dingen gegolten und er hatte es gut vermocht diese zu verschleiern. Vielleicht hätte er mehr herausfinden können, wenn er sich mehr angestrengt hätte, doch dann wäre er sicherlich von Fuji irgendwann bemerkt worden und da Oishi nicht gewusst hatte, was es ihm für Folgen brachte, hatte er das Herumschnüffeln lieber gelassen. Dann hatte er den Vergleich mit Eijis Charakter gezogen. Er hatte natürlich gesehen, wie viel Zeit Fuji und Eiji miteinander verbrachten und aus Angst um Eiji hatte er sie ein wenig überwacht. Fuji ließ Eiji scheinbar immer freien lauf, ließ diesen machen, was er wollte. Wenn er mit Eiji zusammen war, dann musste er ihn immer ermahnen, sich richtig zu benehmen, doch die Beiden schienen sich nicht darum zu kümmern, was richtig oder was falsch war. Zuerst hatte ihn das angestoßen, denn wie konnten sie es nur wagen, sich einfach so über Regeln hinwegsetzten? Er hatte weg sehen wollen, damit er nicht begreifen musste, das die zwei mutwillig in ihrer Freizeit das taten, was ihnen gerade einfiel, doch er hatte genauer hingesehen, trotz des Wissens, das er es vielleicht bereuen würde.

Hatte er es bereut? Oishi war sich dessen nicht ganz sicher! Er war zu einer tieferen Erkenntnis gelangt, doch er stand jetzt zwischen zwei Stühlen! Dahin zurückkehren, wo er herkam und alles vergessen, was er gesehen und erkannt hatte oder weitergehen und vielleicht in sein verderben rennen? Er versuchte zwar nur die Charakterzüge zweier Mitmenschen zu bestimmen, doch irgendwie machte ihm das Angst. Er hatte Angst, dass er vielleicht Dinge sehen würde, die er nicht sehen wollte. Es erinnerte ihn an Krimiserien, wenn der Hauptdarsteller ein altes Verbrechen in einer gut befreundeten Familie aufdeckte und dabei etwas Unheimliches erkannte. Oishi war sich nicht sicher, ob er wissen wollte, was er und ob er wirklich weiter suchen sollte, doch wenn er es nicht tat, würde er dann Eiji und dessen Gründe, die den dazu gebracht hatten ihn zu verlassen, jemals verstehen?
 

*
 

„Hey!“
 

Nur langsam kehrte Oishi in die Wirklichkeit zurück. Erst nach einigen Momenten nahm er die Hand wahr, die vor seinem Kopf herumwedelte. Er folgte dem arm um zu sehen, wem sie gehörte und sah plötzlich in Eijis Gesicht. Oishi zuckte kaum merklich zusammen. Eiji so nahe bei ihm! Das Schicksal mochte ihn wohl wirklich nicht, oder? Ein wenig hilflos stammelte er eine Begrüßung.
 

„Äh, hallo Eiji!“
 

Forschend sah Eiji ihn an. Der freundliche Ausdruck in seinen Augen verschwand und Eiji richtete sich zu voller Größe auf, denn bisher hatte er sich leicht gebeugt gehabt, seinen Vorderkörper eingeknickt um von unten Oishis Gesicht zu betrachten. Er stützte nun beide Hände in die Hüften und fragte mit leichter Abneigung in der Stimme:
 

„Was willst du hier?“
 

Oishi schluckte unter dem Blick, dem Kikumaru ihm zuwarf, entschied sich aber dafür den wahren Grund für sein Kommen zu nennen. Alles andere hätte Eiji wahrscheinlich wieder als Annährung seinerseits betrachtet und das konnte er nicht gebrauchen, beziehungsweise er wollte nicht dasselbe noch einmal durchmachen.
 

„Ryoma ist wieder hier!“
 


 

**************************

Was habe ich nur wieder angerichtet? Bitte schlagt mich nicht, dieses Kapitel ist ein fester Bestandteil meiner weiteren Planung! Es ist mir besser gelungen als ich erwartet hatte, doch ich frage mich, was ihr davon wohl halten mögt. Trennung des Golden Pairs! Es wird nicht ein einfacherer Fakt in der Geschichte sein, denn Oishi liebt Kikumaru noch immer und der wird mit Fuji verglichen! Im nächsten Kapitel erfahren wir Kikumarus Sicht der Dinge, in einigen Fällen. Was Ryoma angeht werdet ihr noch ein bisschen warten müssen, denn ich muss die Enthüllung des Geheimnisses wohl platzieren.

Alles was ihr tun könnt ist spekulieren! Auf Vermutungen, was war, was ist und was sein könnte freue ich mich, vor allem weil er mir selbst immer Spaß macht dasselbe zu tun. Was das Ryoma Pairing angeht. Die, die in den nächsten Kapiteln eine Liste führen, wer es nicht sein kann, wird bald darauf kommen. Aber wahrscheinlich macht ihr das sowieso! Ich wünsche euch noch viel Spaß und Spannung.

Danke, dass ihr mich so sehr unterstützt! Das bedeutet mir fiel!
 

Mangacrack

Alte Liebe

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 4/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairing: Kommt noch.

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Oishi gibt Eiji die Schuld und Eiji? Und der? Der hat ebenfalls seine Meinung zur Trennung des Golden Pairs.
 

::Kapitel 4 – Alte Liebe::
 

/Nein!/, dachte Kikumaru Eiji, als er hörte, dass Ryoma angeblich wieder in Japan sei. Ungläubig starrte er Oishi ins Gesicht, diesen aber nicht wirklich wahrnehmend. Wie konnte das sein? Ochibi war doch solange fort gewesen? Wie konnte der jetzt einfach wieder auftauchen? Aber, halt. Eine Möglichkeit gab es ja noch.
 

„Ist das sicher, Oishi?“
 

Er merkte gar nicht, dass er Oishi fast normal ansprach und diesen damit sehr verwirrte, doch die Neuigkeit lenkte Kikumaru viel zu sehr ab. Er hatte Oishi von der anderen Seite des Platzes aus gesehen und sich gefragt, was dieser hier wohl wollen könnte. Zuerst war ihm in den Sinn gekommen, das Oishi ihm wieder nachspionieren wollte, wie es dessen Angewohnheit war. Doch auf kürzerer Entfernung hatte Eiji gesehen, dass den Anderen irgendetwas beschäftigte. Viel zu unaufmerksam blickte er in die Gegend.
 

„Bist du dir sicher, Oishi?“
 

„Ja! Glaubst du etwa ich lüge?“, antwortete ihm Oishi. Kikumaru bekam nicht mit, dass Oishi sehr verwirrt war, sondern interpretierte dessen Worte ganz anders. Schnell verfinsterte sich sein Gesicht.
 

„Es wäre ja nicht das erste Mal, das du das tust!“
 

Dieser bewusst gewählte Vorwurf, der so aus heiterem Himmel kam, traf Oishi und dessen Blick senkte sich schuldbewusst zu Boden. Eigentlich hatte er dieses Thema heute vermeiden wollen. Eiji hatte wieder einmal ins Schwarze getroffen und sein Partner wünschte sich nichts mehr als diesem entkommen zu können. Er wollte so schnell wie möglich abhauen, doch es blieb Oishi nicht anderes übrig als das jetzt durchzustehen, wie unangenehm es auch sein mochte. Oishi wollte schon zu einer längeren Erklärung ansetzen, besann sich aber eines Besseren und meinte nur kurz:
 

„Momo hat mich angerufen. Echizen soll bei ihm im Laden gewesen sein!“
 

Eiji biss sich auf die Lippe. Verdammt, Momo würde nicht lügen. Und schon gar nicht bei diesem Thema. Viel zu sehr waren die Wellen damals hochgeschlagen als der Kleine verschwand, als das jemand damit Scherze treiben würde, denn sie hatten sich noch nicht wirklich beruhigt. Eiji verfiel ins Grübeln. Es tat ihm zwar ein bisschen Leid, dass er Oishi jetzt gerade einen Lügner genannt hatte, aber entschuldigen würde er sich nicht bei ihm. Niemals. Nicht nachdem Oishi sein Vertrauen einst so bitter missbraucht hatte. Oishi verdiente es ein Lügner genannt zu werden. Gut, es war nicht nur der Auslöser gewesen, warum er sich von Oishi getrennt hatte, aber es war ein Grund. Einer von vielen. Kikumaru drehte sich weg und wandte Oishi den Rücken zu, um zu gehen.
 

„Eiji warte bitte!“
 

Oishi hielt ihn zurück. Verärgert wandte Kikumaru den Kopf nach hinten.
 

„Was willst du noch?“, fragte er barsch und erhielt auf seine bösen Blicke keine Antwort.
 

Kikumaru hatte nicht vor freundlich zu Oishi zu sein, denn zwar hatten sie sich gegenseitig ungefähr gleich viel verletzt, sodass sie eigentlich quitt wären, aber Hoffnungen wollte er Oishi nun nicht machen und jeder neutrale Ton oder eine normale Geste hätte sein Doppelpartner als Zeichen gesehen, dass er zu ihm zurückwollte. Wobei Oishi in seiner Freundlichkeit eben jenes auch noch tun würde, selbst wenn Eiji es nicht ernst meinte, sondern einfach nur seinen Spaß wollte.
 

Doch das würde er nicht tun. So sehr mit den Gefühlen anderer zu spielen wollte er nun nicht, auch wenn er dazu in der Lage war. Oishi hatte ihn zwar immer für sehr naiv und schutzbedürftig gehalten, doch das war er nicht. Das wollte er nicht sein. Er hasste es von den anderen Menschen immer unterschätzt und bemuttert zu werden. Sie nahmen ihn nicht ernst, selbst wenn er es ernst meinte. Auch Oishi gehörte zu ihnen. Um ehrlich zu sein, hatte er manchmal das Gefühl gehabt, das Oishi nur mit ihm zusammen war, weil dieser selbst depressiv veranlagt war und seine Fröhlichkeit für selbst nutzte. Als wollte er versuchen durch ihn fröhlich zu werden. Eigentlich wäre er sofort bereit gewesen jedem Menschen zu helfen, wenn dieser seiner Hilfe brauchte, doch er hatte sich so ausgenutzt gefühlt! Immer wieder hatte Oishi beteuert, dass alles in Ordnung wäre und hatte seine Hilfe immer ausgeschlagen. Das hatte ihn verletzt. Sehr sogar, aber er hätte es Oishi zu Liebe ertragen, bis es diesem besser ginge, doch dann hatte Oishi angefangen ihn anzulügen. Zunächst nicht direkt, sondern hatte einfach Dinge verschwiegen, aber es war immer weiter gegangen. Viel zu weit. Irgendwann hatte Eiji es nicht mehr ertragen können, gefangen zu sein zwischen Oishis Leid und dessen Lügen.

Er wusste nicht wieso Oishi ihn belogen hatte, die Tatsache an sich hatte ihm eigentlich schon gereicht um ihm den Rücken zu kehren, denn IHN, Oishis zweite Hälfte, zu belügen und zu sagen es wäre nichts, nur weil man Angst hatte, das hatte er nicht ertragen können. Wenn er es sich jetzt sogar Recht überlegte, dann wollte er auch gar nicht wissen, warum Oishi es getan hatte. Vielleicht sollte es als sein alter Teamkamerad seine Pflicht sein sich Sorgen zu machen, aber Eiji fragte sich, ob er das so ohne weiteres tun konnte, sich um Oishi zu kümmern.
 

Nicht nur, weil es ihm weh tat in Oishis Nähe zu sein, weil er da an diese alten Gefühle erinnert wurde und an das was Oishi getan hatte. Nein, er hatte auch Angst, dass er sich womöglich wieder in Oishi verlieben könnte. Denn seine Wünsche und sein Begehren hatten sich in zwei Teile gespalten. Einerseits wollte er wieder zurück um wieder diese glückliche perfekte Zeit noch einmal zu erleben, doch anderseits fürchtete er dass der Riss zwischen ihrem Band nicht wieder reparierbar war. Wenn der Versuch scheiterte, ihre alte Beziehung neu aufzubauen, würde ihm das alle glücklichen Erinnerungen an Oishi nehmen, weil er sie mit Schmerz und Bedauern überdeckt werden würden. Eiji fürchtete das ihn das zerstören würde. Deswegen durfte er gar nicht erst darüber nachdenken!
 

Einmal atmete er tief ein und auf um das Zittern seiner Hände verschwinden zu lassen, drehte sich dann vollkommen von Oishi weg, um diesen nicht ansehen zu müssen. Oder damit dieser den Schmerz in seinen Augen nicht sah und umkehrt war es vermutlich dasselbe. Oishi hielt ihn nicht noch einmal auf, weil der noch offen zu seiner angeblichen Liebe stand. Eiji ging davon ohne ein Wort des Abschieds und ohne sich noch einmal umzudrehen bis er aus Oishis Sichtfeld verschwunden war. Als er um eine Gebäudeecke gebogen war, lehnte er sich an die Hauswand und versuchte wieder richtig zu sich zu kommen. Minutenlang blieb er stehen und versuchte seinen Herzschlag unter Kontrolle zu kriegen, weil sein Organ wie wild gegen seine Brust hämmerte. Ob vor Ärger, Wut oder Aufregung konnte er nicht sagen. Die roten Strähnen fielen ihm ins Gesicht und Eiji war froh darüber. Er hätte jetzt gerne geweint, weil er sich so elend fühlte und früher wäre er schon noch vor Oishi in Tränen ausgebrochen.

Doch jetzt? Nein, er konnte nicht weinen. Seit einiger Zeit schnürte es ihm immer die Kehle zu, seine Augen brannten wie verrückt und er fühlte sich schrecklich, aber Tränen brachte er nicht zustande. War er vielleicht nicht mehr fähig zu weinen? Um ehrlich zu sein, er hatte um Oishi nie geweint. Er hatte nicht wirklich um ihre Beziehung getrauert, denn als sie sich getrennt hatten, waren sie bereits am Ende. Als sie sich getrennt hatten, waren sie nur an dem Punkt angelangt gewesen, wo es bereits zu spät war. Sie verstanden einander nicht mehr und in Turnieren schafften sie es nur, durch ihre langjährige Erfahrung zusammenzuspielen. Mit Vertrauen hatte das nur wenig zu tun. Doch Eiji musste sich eingestehen, dass der Court der einzige Platz war, wo sie sich normal miteinander unterhalten konnten.

Kikumaru sah in den Wolken behangen Himmel hinauf. Der Wind rauschte in den Bäumen und Blätter wirbelten auf der Straße. Bis auf diese Geräusche war fast nichts zu hören. Autos klangen nur schwach in der Ferne. Vor ihm lang der Tennisplatz verlassen da und er kam zu der Erkenntnis, dass der Court wirklich der einzige Ort war, wo Oishi noch der Mensch war, wie er ihn in Erinnerung hatte. Vielleicht sollte er Tezuka danken, dass der ihm immer eingebläut hatte, dass persönliche Gefühle, die die Konzentration und den Kampfgeist störten, in einem Match nichts verloren hatten. Wer das nicht befolgen kann, darf kein Tennis spielen und hoffen jemals Regular zu werden, hatte ihr Buchou gesagt. Und Eiji hatte sich daran gehalten. In seiner einstigen Sorgen freien Welt war das auch nicht sehr schwer gewesen. Heute sah das schon anders aus. Heute war es die hart erlernte Nüchternheit, die ihm das ermöglichte, denn im Gegensatz zu früher würde diese Sache nicht so einfach wieder in Ordnung kommen, als das man es einfach auf später verschieben konnte.
 

Eiji seufzte, stieß sich an der Wand ab und lief dann in Richtung Umkleidekabine. Schnell griff er sich seine Sachen und verschwand, ohne seine Sachen vorher zu wechseln. Er wollte jetzt nicht hier duschen. Es kam ihm seltsam und leer vor, in dem Gebäude. Die Kinder waren schon alle nach Hause gegangen und er würde abschließen müssen. Sonst tat er das auch und dann war es genauso still, doch heute störte es ihn. Kikumaru schulterte seine Sachen und verließ den Komplex. Er wollte schnell nach Hause, wer wusste, ob Oishi nicht doch noch hier war.

Komischerweise begegnete ihm auf der Straße kein Mensch. Dabei wäre ein bisschen Gesellschaft ihm sogar ganz recht gewesen, sollte es auch ein Fremder sein, Hauptsache er konnte etwas finden, das ihn ablenkte. Er suchte eine Weile lang in seiner Jackentasche bis er seinen MP3 Player fand und steckte sich die Stöpsel in die Ohren. Es war eine gute Art eine Weile der Realität zu entfliehen. Als das Lied anspielte, erkannte er es sofort. Es war auf Englisch, doch schon vor langer Zeit hatte er sich von Fuji den Inhalt übersetzen lassen.
 

»And for all this

There's only one thing you should know...

I've put my trust in you

Pushed as far as I can go«
 

Besonders diese Textstelle sagte ihm zu. Er fand, dass das auf ihn und Oishi passte. Ein wenig zumindest. Oder sogar vollkommen? Eiji fragte nicht nach der Antwort. Er weigerte sich weiter darüber nachzudenken und nach vorne zu blicken, so wie er es immer tat, wenn ihn etwas bedrückte. Doch die Fröhlichkeit wollte sich nicht einstellen. Doch auch darüber dachte er nicht nach. Doch auch darüber dachte er nicht nach. Wenn Kikumaru mehr über sich und Oishi nachgedacht und versucht hätte Oishis wirkliche Gefühle zu verstehen, dann wäre er zu dem Ergebnis gekommen, das er sich in dem selben Zwiespalt befand wie sein Doppelpartner. So dachte er nur daran, dass er sich beeilen musste schnell nach Hause zu kommen, da Fuji sich vielleicht schon Sorgen machte.
 

‚Und da ist nur noch eine Sache, die du wissen solltest...ich habe so viel Vertrauen in dich gesetzt, bis ich nicht mehr konnte.’
 


 

************************************

Die Liedtextstelle ist aus ‚In the End’ von Linken Park und der letzte Satz meine eigne Übersetzung. Ich bin zwar keine große Leuchte in Englisch, aber das dürfte doch stimmen, oder? Das ich das Golden Pair getrennt habe, hat genau zwei Gründe: Einmal konnte ich mir nicht vorstellen, das die Beiden ewig zusammenbleiben und bis an ihr Lebensende ohne Streit und Beziehungskrisen ihren Alltag durchleben. Die Folge ‚Kikumaru alone’ hat mich sehr hierzu inspiriert. Sie hat mir aufgezeigt, wie kommen zu meinem zweiten Grund, warum ich das so geschrieben habe, das sie auf Grund ihres Charakters es vielleicht doch schwer haben, sich zu einigen, wenn sie mal NICHT einer Meinung sind. Ich könnte jetzt meterweise Aufsätze über das Golden Pair schreiben, doch ich lasse es. Vielleicht gibt ja die Charakterbeschreibung auf Animexx Auskunft genug.

Wer im nächsten Kapitel auftaucht, das habe ich ja schon angedeutet. Ich freue mich auf jeden Fall über Feedback und über Verbesserungsvorschläge.

Kleine Anmerkung: Ich werde nicht auf Pairing Wünsche eingehen, denn die alle unter einen Hut zu kriegen, ist unmöglich, doch ich kann euch versprechen, dass es spannend bleibt.
 

Mangacrack

Tränen, Trauer und Unmut

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 5/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairing: Kommt noch.

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Hier gibt es das erste Mal ein wenig Interaktion zwischen zwei Charakteren.
 

::Kapitel 5 – Tränen, Trauer und Unmut::
 

Eiji merkte spätestens, als er in den Flur trat, wie sehr er draußen doch gefroren hatte. Ihm war immer noch kalt, doch da er sich jetzt in der warmen und beheizten Wohnung befand, konnte er hoffen, das ihm irgendwann wieder warm werden würde. Schnell zog er seine Jacke aus und rieb dann seine Hände aneinander. Sie waren rot von der Kälte.
 

„Bin wieder da!“, rief Eiji als er in die Wohnung marschierte. Seine Tasche ließ er einfach da liegen, wo er sie hingeworfen hatte. Schon bald schmiss er sich neben Fuji auf das Sofa, der ihn anlächelte.
 

Sofort warf sich Kikumaru an Fujis Hals und umarmte ihn. Zuerst sollte es nur eine kleine Begrüßung werden, doch irgendwie war es viel zu warm und zu kuschelig, als das Eiji seinen Freund so schnell wieder gehen lassen wollte. Die Umarmung war warm und angenehm und schien die Kälte in seinem Herzen zu vertreiben, die sich darüber gelegt hatte, als Oishi vor ihm aufgetaucht war. Kikumaru klammerte sich an Fuji fest, rutschte weiter auf das Sofa und ließ seinen Kopf auf Fujis Schulter nieder. Seine Beine hatte er angezogen und als Eiji sicher sein konnte, das Fuji so bleiben würde, ließ er seine Arme sinken. Eiji ließ dann ein katzenhaftes Schnurren hören, als ihn Wärme durchströmte und schloss genussvoll die Augen.

Deswegen sah er auch nicht wie Fuji fragend eine Augenbraue hob, doch noch fragte er nicht nach, was mit Eiji los war. Fuji kannte Eiji gut genug um zu wissen, das diese Umarmung anders war als die sonstigen Freundschaftlichkeiten, die sie beide teilten. Es steckte mehr wollen dahinter. Eiji gehörte zu den Menschen, die sich so viel Wärme von anderen Menschen holten wie nur möglich. Früher war er in Oishis Fürsorge richtig aufgegangen, auch wenn er sie eigentlich nicht nötig gehabt hätte, doch seit sich das Golden Pair getrennt hatte, hatte Eiji sich verändert. Er suchte immer noch Schutz und Wärme, doch zu Oishi konnte er nicht mehr gehen. Fuji hatte sich selbst keine richtige Meinung über die Trennung von Oishi und Eiji gebildet, denn er wollte bloß, das es seinem besten Freund gut ging. In letzter Zeit war Eiji eigentlich immer einigermaßen mit seinen Gefühlen zurecht gekommen und schon lange nicht mehr hatte sich Eiji derart in seinem Schoß verkrochen.
 

„Hey, Eiji!“, flüsterte Fuji sanft und strich diesem mit einer Hand durch das Haar. Eine einfache Geste, die dem Akrobaten aber viel bedeutete. Es zeigte Eiji, das er Anteil an dessen Gefühlen nahm und sich um ihn kümmerte. Denn Eiji hasste normalerweise nichts mehr als das Alleinsein. Er brauchte Nähe und Wärme um sich herum und konnte einen Menschen nicht so einfach einem Anderen vorziehen, weil er sie oft gleich gern mochte. Oder in einer anderen Art und Weise mochte. Manche würden sagen, das Eiji so etwas wie Treue nicht kannte und in gewisser Weise mochten sie damit Recht haben, doch bei den Menschen, die Eiji Kikumaru wirklich etwas bedeuteten, würde er ohne zu zögern alles stehen und liegen lassen, um demjenigen zu helfen. Genau deswegen hatte es ihn so sehr verletzt, das Oishi jegliche Hilfe abgelehnt hatte. Fujis Blick verfinsterte sich für einen Moment und das Lächeln wurde gruselig, als er an Oishi dachte.

Nur widerwillig hatte er einst Eiji in Oishis Obhut überlassen, nicht ohne vorher genau zu prüfen, ob dieser Eiji nicht doch irgendwie verletzten würde. Doch Oishi hatte den Test bestanden und schien weit davon entfernt zu sein Eiji verletzten zu wollen. Alles schien gut zu gehen, bis Oishi seinen Platz im Team aufgab damit Echizen bei den Nationals teilnehmen konnte. Fujis Herz verkrampfte sich, als er an die Tränen dachte, die Eiji geweint hatte. Er hatte Eiji nie wieder weinen sehen wollen! Dennoch war ihm dieser Anblick nicht erspart geblieben.
 

## Flashback ##
 

Fuji sah verwundert auf, als es an der Tür klingelte. Er sah auf die Uhr und fragte sich wer das so spät noch sein konnte. Zudem regnete es draußen in Strömen. Wer war so wahnsinnig und wagte sich jetzt noch auf die Straße? Ein kleiner Hoffnungsschimmer kam in Fuji auf. Ob es etwa...? Er stand auf und öffnete die Haustür. Für einen Moment war er enttäuscht, das es nicht die Person war, die er erwartet hatte, doch im nächsten Augenblick war das vergessen. Vollkommen durchnässt und sichtlich verzweifelt stand Kikumaru vor ihm.
 

„EIJI!“
 

Voller Entsetzen musterte Fuji seinen besten Freund. Dessen Augen waren blutunterlaufen und das Gesicht war bleich. Schnell zog Fuji Eiji aus dem Regen und in die Wohnung hinein. Der Andere hatte fast keine Kraft mehr und fiel zitternd gegen Fuji. Dieser konnte den sonst so fröhlichen Akrobaten gerade noch auffangen und presste ihn gegen seine Brust. Als Eiji scheinbar realisierte, das er nicht mehr alleine war, schlang er seien Arme um Fuji und vergrub sein Gesicht in den dessen Hemd. Schluchzer waren schon bald darauf zu hören. Fuji gab zu, ein wenig hilflos zu sein, denn so derartig verzweifelt hatte er Eiji noch nie in seinem Leben gesehen, bis auf ein einziges Mal und er hatte sich geschworen, dass nie jemand Eiji je wieder so verletzten würde! Ärger wallte in Fuji auf. Wer war es gewesen? Er schwor herauszufinden, wer es war und dieser jemand würde bezahlen! Niemand verletzte Eiji! Doch er wusste, dass jetzt nicht die Zeit dafür war. Vorsichtig und behutsam nahm er Eiji in seine Arme und drückte diesen fest an sich. Es war ihm egal, dass nun auch seine Kleidung vollkommen nass wurde, Hauptsache Eiji würde sich ein wenig beruhigen, denn selbst nach mehreren Minuten wollte der Tränenstrom nicht aufhören.
 

Schließlich schaffte er es irgendwann Eiji ins Bad zu verfrachten. Der Rothaarige musste aus dieser Kleidung raus, sonst würde er noch krank werden! Sanft schob Fuji seine warmen Hände unter Eijis Kleidung und berührte dessen nackte Haut. Eiji zuckte darauf kurz zusammen, wehrte aber nicht dagegen und ließ es zu, dass Fuji seinen Pullover auszog. Noch immer zitterte Eiji heftig. Ihm war kalt und er wollte nicht warten bis die Badewanne voll war, in der Fuji langsam heißes Wasser einließ. Gerade checkte der, ob die Temperatur auch angenehm genug war, als Eiji sich von hinten an ihn schmiegte. Bisher hatte Eiji auf dem Badewannenrand gesessen, doch er wollte nicht warten bis die Wanne voll war um wieder Wärme spüren zu können. Es kümmerte ihn nicht, das er sein Oberköper gerade vollkommen frei war.
 

„Fujiko!“, die Stimme war leise und zitterte. Sie klang rau, das viele Weinen hatte die Stimmbänder strapaziert. „Hilf mir!“
 

Der letzte Satz klang schon fast erbärmlicher als Eiji aussah. Fuji drehte sich in der Umarmung um Eiji in die Augen zu sehen. Bittend sah dieser ihn an. Die dunkelroten flehenden Augen traf auf Blaue ruhige, in denen einen leichter Hauch von Schmerz schimmerte. Es fiel Fuji in diesem Moment schwer vor Eiji zu verbergen, wie aufgebracht er war. Eiji so sehen zu müssen, das hatte er NIE WIEDER gewollt. Deswegen konnte er jetzt nicht anders als zuzustimmen.
 

„Ja, Eiji! Alles was du willst!“
 

Ein leises Schniefen entfuhr Eiji, als er seine Tränen zurückdrängt und sein Gesicht sich dem von Fuji nährte. Ein leichtes Fragen war immer noch in dessen Augen zu lesen. Während Fuji jedoch seine warme Hand auf Eijis Wange legte, fragte er, ob das in Ordnung ginge, ob er sich dessen sicher war, was er gerade im Begriff war zu tun. Eiji nickte.
 

„Lass mich vergessen. Zumindest heute. Zumindest jetzt! Bitte Syu!“
 

Einen Moment noch hielt Fuji inne, doch der letzten Bitte Eijis konnte er nicht widerstehen und entschied, das Eiji wohl wusste was er tat. Er würde es nicht fordern, wenn er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren könnte. Dann kamen sie sich noch ein Stück näher und Fuji legte seine Lippen auf die von Eiji, der gerne seinen Mund öffnete und den sanften Kuss begrüßte und in einem Strudel des Vergessens versank. Jetzt musste er nicht mehr an Oishi denken.
 

## Flashback ##
 

Fuji sah zu Eiji, der den Kopf inzwischen in seinen Schoß gelegt hatte. Er fragte sich heute noch, ob es gut gewesen war, direkt nach einem solchen Ereignis mit Eiji zu schlafen. Nicht die Sache selbst war das, was ihn beunruhigte. Darüber hatte er keine Gewissensbisse und würde sie auch niemals haben. Er hatte schon mit Eiji geschlafen, lange bevor dieser mit Oishi zusammengekommen war. Auch hatten sie einst ihren ersten Kuss mit dem Anderen geteilt. Sie waren alles, was man für einander sein konnte, nur eben kein Liebespaar. Es fehlte diese eine gewisse Leidenschaft, doch im gewissen Sinne standen sie sich vielleicht näher als es ein Paar jemals sein konnte. Partner und Affären konnte man viele haben, doch ein solches Band teilte man nur einmal im Leben. Fuji lächelte. Niemals im Leben konnte er etwas bereuen, das mit Eiji zusammenhing. Er würde alles für ihn tun. Vor allem diesem beschützen würde er.

Fuji zog die Augenbrauen zusammen. Es brauchte ihm nicht viel, um dahinter zu kommen, das Oishi hierfür verantwortlich war. Er musste den Drang unterdrücken aufzuspringen um sein altes Teammitglied zu suchen und ihn hier und jetzt, oder wo er gerade war zu verprügeln. Als Eiji ihm dann erzählt hatte, das er sich von Oishi getrennt hatte, weil dieser ihn scheinbar offensichtlich belogen hatte, dennoch alles abstritt und somit Eiji verletzte, musste Eiji ihn daran hindern nicht sofort einen Mord zu begehen. Der Tensai konnte sehr rabiat werden, wenn es um das Wohl seiner geliebten Menschen ging. Fuji unterdrückte ein Seufzen. Er hatte Oishi nicht wieder gesehen seit er davon erfahren hatte. Er wusste nicht, ob er Oishi nicht doch dafür grün und blau schlagen würde, das er Eiji verletzt hatte. Allein Eijis Willen hielt ihn zurück, die Antworten nicht aus dem ehemaligen Vizekapitän herauszupressen. Vermutlich wollte er nicht, das Oishi verletzt wurde. Fuji dankte Gott ihm Himmel für Eiji und hoffte das Oishi auch tat.
 

Er lehnte sich ein bisschen zurück, machte es sich bequem und schnappte sich das Buch, das er gelesen hatte, ehe Eiji hereingestürmt war. Doch scheinbar wollte Eiji nicht, dass er die Streicheleinheiten unterbrach.
 

„Hey!“, ertönte ein Protestruf, als die Hand verschwand, die bisher mit dem rotem Haar gespielt hatte.
 

Fuji grinste Eiji an. So langsam wurde der Kleine also wieder normal. Also legte er, auch Eiji zu liebe, das Buch wieder zur Seite.
 

„Saa, du kannst ja also doch reden!“, neckte Fuji leicht
 

„Nya, was sollte ich den erzählen?“, kam es in einem genauso spielerischen Ton zurück.
 

„Was zum Beispiel los war, das du so aufgebracht nach Hause gestürmt kommst.“
 

„Aber es war doch gar nicht...!“, versuchte Eiji abzulenken, doch Fuji unterbrach ihn, indem er ihm einen Finger auf die Lippen legte.
 

„Die Wahrheit Eiji!“, kam es in einem ernsten Ton und Eiji gab nach.
 

„Es war...es war Oishi. Er hat mich besucht!“
 

Nun starrte Fuji Eiji verwundert und ungläubig an. Oishi hatte NIE, in der ganzen Zeit nicht, Kikumaru besucht. Nicht allein. Nicht ohne sich vorher anzukündigen! Eiji bemerkte den Blick.
 

„Ich weiß ja auch nicht, er hat was erwähnt von...“
 

Plötzlich stockte Kikumaru der Atem. Siedendheiß viel ihm ein, WARUM Oishi ihn besucht hatte. Hastig warf er einen Blick auf den ahnungslosen Fuji. Innerlich fragte sich, was er jetzt tun sollte, doch es war zu spät um umzukehren. Eine Lüge würde Fuji jetzt bemerken und außerdem würde es ja dennoch nichts bringen. Irgendwann musste es Fuji erfahren.
 

„Syu, ich...ich weiß nicht wie ich es erklären soll!“
 

Fuji bemerkte den Stimmungsumschwung mit einer seltsamen Verwunderung. Warum war Eiji auf einmal so ernst? Ein warnendes Gefühl machte sich ihm breit. Es würde ihm nicht gefallen, was Eiji gleich erzählen würde.
 

„Fujiko-chan, ich…!“
 

Auch der Kosename, den Eiji benutzte, beruhigte ihn nicht wirklich. Er sah zu, wie sich Eiji erhob und sich so hinsetzte, das sie auf einer Augenhöhe waren. Während ihre Augen sich trafen, legte Eiji seine Hände zur Beruhigung auf Fujis Schultern. Doch langsam verlor dieser die Geduld!
 

„Himmel Herrgott, Eiji! Was ist nun, was du mir erzählen willst? Was Oishi dir erzählt?“
 

Es war einen Moment Pause im Raum, ehe Eiji schließlich sagte.
 

„Ryoma ist wieder da!“
 

*
 

Stille. Fuji war nicht fähig etwas zu sagen. Er blinzelte und die Informationen durchdrangen immer tiefer seinen Geist.
 

„Nein!“
 

Ein schlichtes und ein einfaches Nein. Das war das Erste, was Fuji herausbrachte. Es war diese Art von Nein, die nichts Anderes zuließ. Ohne jede Diskussion.
 

„Aber Fuji...!“
 

„Nein, Eiji!“, stritt Fuji ab. Er war nicht bereit auf etwas einzugehen. „Er kann nicht wieder hier sein, hörst du? Drei Jahre, drei verdammte Jahre war er weg. Ohne sich zu melden, ohne uns BESCHEID ZU SAGEN, wo er hinfährt. Er ist gegangen und er ist weg. Endgültig.“
 

Kikumaru hatte verschreckt die Arme zurückgezogen bei Fujis heftiger Rückantwort. Er wusste nicht, was er jetzt tun oder hiervon halten sollte. Doch in gewisser Weise wünschte er sich, das sein Freund recht hatte. Er sah zu, wie Fuji aufstand um in sein Zimmer zu gehen, doch kurz hielt er ihn zurück.
 

„Fuji. Ich...was ist wenn es wahr ist?“
 

Eiji wollte es doch auch nicht glauben, auch wenn Oishi sehr überzeugend geklungen hatte. Doch er musste einfach die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es wirklich wahr war, was er erzählt hatte. Doch Fujis Antwort fiel nicht gerade aufbauend aus.
 

„Ich weiß es nicht, Eiji“, kam es stumpf zurück, während Fuji ihm den Rücken zudrehte. „Ich weiß es wirklich nicht!“
 

Und verschwand im Zimmer.
 

******************

Hallo.

Das war Kapitel fünf! Wie hat es euch gefallen? Diese kleine Fuji x Eiji Szene musste ich schreiben, denn ich liebe as Dream Pair. Doch leider gibt es selbst auf ff.net nur wenig Fanfictions dazu. Damit keine Missverständnisse aufkommen. Die beiden sind KEIN Paar. Zumindest kein Richtiges. Ob Oishi und Eiji wieder zusammenkommen? Weiterlesen, kann ich dazu nur sagen. Im nächsten Kapitel gibt es ein weiteres Puzzelteil über das ihr rätseln könnt.
 

mangacrack

Unerwiderte Liebe

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 6/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairing: Kommt noch in diesem Kapitel.

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. So langsam haben wir die Personen aufgearbeitet. Bald geht es weiter, wenn die einzelnen Personen auf Ryoma treffen. Doch zuerst...
 

::Kapitel 6 – Unerwiderte Liebe::
 

Momo betrachtete den Zaun des großen Anwesens, vor dem er stand. Wunderbar. Er hatte sich noch nie wohl gefühlt hierher zu kommen. Noch nie. Er kam sich dabei immer ganz klein und madig vor. Er war zwar gerade dabei einen gut laufenden Club zu übernehmen, doch wer konnte schon mit Tezuka Kunimitsu mithalten?

Seufzend betätigte er die Glocke am Tor und kurze Zeit später ging es mit einem Summen auf. Langsam schritt er den Kiesweg entlang. Es knirschte unter seinen Schuhen, denn seine Zähne konnten nicht so laut sein. Er fühlte sich unbehaglich. Er hatte sich zwar sogar ordentlich angezogen, doch gegen Tezuka würde er dennoch arm aussehen. Er hatte seinen Buchou nie übertreffen können. Tezuka verdiente besser als er, falls er überhaupt arbeiten gehen musste, spielte besser Tennis als er und war auch sonst immer sehr stilvoll und höflich. Dieser Mann führte ein Leben, das er niemals haben würde. Doch Momo wusste nicht, ob er sich dieses Leben überhaupt wünschte. Wenn die Gerüchte stimmten, die man sich erzählte, dann wollte er wirklich nicht an Tezukas Stelle sein. Momo merkte, das er viel zu schnell die Tür erreicht hatte.

Mit leichtem Herzklopfen wartete er darauf, dass sie geöffnet wurde. Er wünschte sich zwar kurz, dass er sich doch dafür entschieden hätte, das Oishi Tezuka Bescheid geben würde, doch ändern konnte er es jetzt auch nicht mehr. Momo erschrak etwas als die Tür aufging und eine schöne Frau mit blonden Haaren ihm öffnete. Etwas unsicher stammelte er eine Begrüßung.
 

„Ähm. Gomen nasai, ist Tezuka zu Hause? Ich hatte gesagt, das ich vorbei kommen würde.“
 

Die Frau verbeugte sich und bat ihn mit einer einladenden Handbewegung hinein.
 

„Ja, mein Mann ist zu Hause. Willkommen Momoshiro-san. Machen sie es sich bequem. Kunimitsu-sama wird gleich hier sein.“
 

Die Frau mit den blonden Haaren verschwand um Tezuka, falsch, ihren Mann zu holen. Andächtig schritt sie die Treppe herauf während ein Bediensteter ihn ins Wohnzimmer führte, ihm die Jacke abnahm und ihm Tee anbot. Vorsichtshalber erwähnte Momo, das er seinen Tee doch gerne aus einer normalen japanischen Teetasse hätte. Er hatte Angst bei diesem teuren Geschirr etwas kaputt zu machen. Besorgt besah er sich seine Schuhe, sie waren doch nicht etwa zu dreckig. Wenn er allein an den Teppich dachte, der hier auslag. Momo schauerte es, als er sich im Raum umsah. Alles schrie danach, dass es teuer stilvoll und elegant war. Selbst die Türklinken waren vergoldet. Er traute sich überhaupt nicht etwas anzufassen. Wieder einmal wurde Momo bewusst, dass dies nicht seien Art zu leben war. Tezuka war das vielleicht ja gewöhnt, aber er sicherlich nicht. Aber wenn man als Erbe eines riesigen Unternehmens aufwuchs, dann war gehörte diese Art zu leben sicherlich dazu.
 

„Ah! Hallo, Momo!“
 

Der Angesprochene drehte sich um und erblickte Tezuka. Wie immer korrekt gekleidet und neutral hereinsehend. Momo stand auf und schüttelte Tezuka höflich die Hand, bis sich dann sein ehemaliger Kapitän vor ihm auf das Sofa setzte. Momo musste leicht schlucken. Er fragte sich, ob er wirklich das richtige getan hatte, als er hierher gekommen war. Tezuka ließ sich nichts anmerken, ob er wusste, was seinen ehemaligen Kohai hierher trieb. Gerade wollte Momo mit seinem Anliegen beginnen, als die Tür aufging und die Frau von eben trug ein Tablett mit Tee herein. Sie stellte es vorsichtig ab und fragte dann Tezuka.
 

„Kunimitsu-sama. Wünscht du noch etwas?“
 

„Nein danke. Du kannst gehen Madoka.“
 

„Jawohl!“
 

Mit diesen Worten zog sie sich wieder zurück und Momo starrte hier nach. Nicht weil er sie attraktiv fand, doch war diese Frau wirklich Tezukas Angetraute? War der nicht mit schon lange mit Atobe zusammen? Wie konnte er dann geheiratet haben? Verwundert schüttelte er den Kopf, wendete sich dann fragend an seinen ehemaligen Kapitän.
 

„Tezuka. Ist das wirklich...?“
 

„Meine Frau? Ja, das ist sie!“
 

Momo hatte das Gefühl, das ihm alles aus dem Gesicht fallen würde. Wie konnte das sein? Kippei hatte ihm vor zwei Wochen noch erzählt, das Atobe immer entsetzlich nervte, wenn er begann von Tezuka zu schwärmen und wie glücklich sie doch seien.
 

„Äh. Buchou seit wann...?“
 

„Schon seit längerem. Ich habe sie geheiratet als ich volljährig wurde. Meine Eltern wollten, das ich die Linie vorführe!“
 

„Was ist dann mit Atobe? Ich dachte ihr währt zusammen!“, platze Momo heraus.
 

„Sind wir auch.“
 

Noch mehr als diese Neuigkeit schien Momo Tezukas Ruhe zu stören. Kaum eine Regung ging über dessen Gesicht. Wenn Momo nicht aus langer Erfahrung gewusst hätte, das dies ein Zeichen dafür war, das Tezuka gewaltig etwas beschäftigte, dann hätte er weder aus noch ein gewusst. Doch dankbarer Weise schien Tezuka so freundlich zu sein, ihn aufklären zu wollen.
 

„Meine Eltern haben nichts gegen meine Beziehung mit Keigo. Sie bestanden nur darauf, das ich einen Erben zeuge, eine Heiratsurkunde vorlegen kann und unter keinen Umständen zum Gespött der Leute werde.“
 

Momo hätte jetzt am Liebsten mit Tezuka eine Grundsatzdiskussion über Verhalten, Benehmen und Rücksicht gegenüber anderen Menschen geführt, denn er konnte sich vorstellen, das Atobe hierüber überhaupt nicht begeistert war. Doch warum meinte er dann, dass alles in bester Ordnung wäre? Es machte keinen Sinn. Aber bevor er weiter darüber nachdenken konnte, erinnerte ihn Tezuka an den Grund seines Kommens.
 

„Weswegen bist du hier, Momo?“, fragte er sogar ziemlich barsch.
 

„Hö?“
 

„Du bist doch sicher nicht ohne Grund hier. Also rück schon raus damit, was dich her treibt!“
 

Es war fast so, als wolle Tezuka ihn so schnell wie möglich wieder loswerden. Momo seufzte leise. Jetzt musste er vorsichtig sein. Mit der Tür ins Haus fallen durfte er auf jeden Fall nicht. Lieber sich von hinten anschleichen. Doch er war sicher, das er trotzdem was abgekommen würde.
 

„Nimmst du an dem kommenden Turnier teil, Tezuka?“
 

Verwundert sah Tezuka ihm direkt in den Augen. Das hatte er wohl nicht erwartet.
 

„Ja, wieso fragst du?“, fragte er. „Willst du auch teilnehmen?“
 

Momo winkte ab.
 

„Nein danke. Erstens habe ich dafür nicht genug trainiert. Selbst wenn würde ich gegen all die anderen Kandidaten wohl alt aussehen.“
 

„Das würde ich nicht so sehen. Du bist ein guter Spieler und könntest sicherlich weit kommen, warum also weigerst du dich? Es wäre doch auch Werbung für deinen Club.“
 

„Ich weiß, aber ... es geht eher darum, wer noch an dem Turnier teilnimmt, dem ich auf dem Spielfeld nicht wirklich begegnen möchte.“
 

„Redest du von Kaidoh? Er hat doch letztes Mal wegen seiner Verletzung nicht teilgenommen, oder? Ist es wegen euer Trennung?“
 

„Um Himmel Willen, nein! Wegen Mamushi doch nicht. Wir haben uns vor Jahren noch schon in der Schule getrennt. Wir sind nur Freunde, außerdem bin ich mit Ann zusammen. Es ist wegen der Unruhen, die dieses Turnier erfassen werden und die möchte ich nicht live erleben. Es reicht mir schon, wenn ich im Club ständig gefragt werde, ob die Gerüchte wahr sind.“
 

„Gerüchte? Was für Gerüchte Momo? Und was für Unruhen?“
 

„Unruhen eben. Ryoma hat nun mal diese Wirkung auf andere.“
 

Stille. Tezuka war mitten in seiner Bewegung erstarrt. Er hatte seine Tasse gerate wegstellen wollen, als er nahezu gefror. Nun drehte er langsam den Kopf und sah Momo an. Dieser wünschte sich gerade sehr weit weg.
 

„Ryoma nimmt an diesem Turnier teil? Echizen ist wirklich ... wieder da?“
 

Momo bemerkte das Zögern in seiner Stimme und nickte nur. Daraufhin fasste sich Tezuka an den Kopf und lehnte sich zurück um einen besseren Halt zu haben. Er schien das Ausmaß der Katastrophe zu erkennen.
 

„Oh mein Gott!“
 

Er hielt sich die Hand vor den Mund und schien vollkommen abwesend. Momo stand auf und machte sich daran zu gehen. Es war wohl besser Tezuka jetzt alleine zu lassen. Er wollte nicht wissen, was für Gefühle in ihm jetzt brodeln mochten. Er verabschiedete sich und konnte es gar nicht erwarten hier heraus zu kommen. Der große Knall kam wohl erst noch. So schnell wie möglich ließ er das Anwesen hinter sich und trat hinaus auf die Straße. Doch sobald er draußen war, hielt ein großes schwarzes Auto neben ihm und eine Fensterscheibe wurde heruntergelassen. Verwundert sah er zur Seite.
 

„Atobe?“, fragte Momo. Was machte der hier?
 

Der Tennisspieler ergriff das Wort und deutete dem Fahrer mit einer Handbewegung zu halten. Langsam kam das Auto zum stehen.
 

„Hast du mit Kunimitsu gesprochen?“
 

Momo nickte.
 

„Wie geht es ihm?“
 

„Keine Ahnung. Ich bin gegangen bevor er reagieren konnte. War wohl etwas geschockt. Sah auch leicht hilflos aus.“
 

„Das wäre ich an seiner Stelle auch. Er steckt in keiner einfachen Lage!“
 

„Kann man ihm helfen?“
 

Bei Momo meldete sich das Schuldbewusstsein. Er mochte es nicht, wenn andere Leute in der Klemme steckten und er ihnen zumindest nicht seine Hilfe angeboten hatte. Doch Atobe ahnte wohl, was Momo dachte und schritt ein.
 

„Du kannst ihm da nicht helfen. Das muss Tezuka ganz mit sich allein ausmachen. Er kann im Grunde auch nicht verhindern, das der Tensai und Echizen sich wieder sehen.“
 

„Du weißt...?“
 

„Das Echizen wieder in Japan ist? Sicher. Ich habe seinen Namen auf der Liste der Teilnehmer vom Turnier gesehen. Doch ich habe meine Klappe gehalten, weil ich wissen wollte, wie sich das Ganze entwickelt. Helfen kann ich Kunimitsu auch nicht.“
 

„Was war da eigentlich genau? Und wieso ist Tezuka auf einmal verheiratet? Warum wusste keiner etwas davon?“
 

Atobe ließ ein verärgertes Schnauben hören.
 

„Das ist im Grunde nur eine Nebensächlichkeit. Ich wusste von Anfang an, dass Kunimitsu’s Eltern da nicht mitziehen würden, mit unserer Beziehung. Immerhin verlangen sie nur, das Tezuka einen Erben mit einer angesehnen Frau zeugt. Sie wollen seinem Glück wohl nicht allzu sehr im Wege stehen. Danach ist es praktisch egal, was die Frau macht. Mich stört es weniger, weil sie ja bloß eine Frau ist und ich weiß, das Kunimitsu für Frauen nicht allzu viel übrig hat. Das Problem sind eher Tezukas Gefühle für Fuji, die er nicht begraben kann!“
 

Momo wagte es nicht etwas zu diesem seltsamen Abkommen etwas zu sagen. Sollte doch einer die Reichen verstehen. Er jedenfalls nicht. Vielmehr interessierte es ihn, was da jetzt genau zwischen Tezuka und Fuji gelaufen war.
 

„Also. Du weist doch, das Kunimitsu und der Tensai mal zusammen gewesen sind?“
 

„Mehr oder weniger. Das konnte man nie genau sagen.“
 

„Das liegt daran, dass es in ihrer Beziehung bröckelte, schon bald nachdem sie entstanden war. Einmal weil Kunimitsu wegen seiner Verletzung kaum Zeit für Fuji hatte und weil der sich offensichtlich – wie wir alle wissen – in Echizen verliebt hatte!“
 

Momo nickte. Das war nun nichts Neues. Ryoma und Fuji waren fast drei Jahre lang das perfekte Paar gewesen, bis Ryoma auf einmal verschwunden war und Fuji nichts mehr von diesem hören wollte. Dass Tezuka da auch noch mit drin hing hatte er nicht gewusst.
 

„Warum sich Echizen und Fuji getrennt haben, weiß keiner und Kunimitsu wollte das wohl herausfinden.“
 

Momo hob skeptisch eine Augenbraue hoch. War das wirklich so gewesen? Es war aber sicher nicht gut ausgegangen, wenn Tezuka versucht hatte Fuji auf Ryoma anzusprechen. Die allgemeine Vermutung über die Trennung lautete, das Ryoma Fuji betrogen, der ihn daraufhin in den Wind geschossen und Ryoma dann fluchtartig Japan verlassen hatte. Momo wusste, das an dieser Theorie einiges nicht stimmen konnte. Bald würde er Ryoma mal darüber ausfragen, doch mehr interessierte ihn jetzt Tezuka.
 

„Was ist weiter passiert?“
 

„Was wohl? Tensai hat Kunimitsu zum Teufel gejagt und ihm gesagt, dass er – wenn er so auf seinen Gefühlen herumtrampelt – wohl ein noch größeres Arschloch wäre, als er zunächst vermutet hat.“
 

„Moment mal. Warum nennt Fuji Tezuka ein Arschloch, wenn Fuji es war, der Tezuka verlassen hat?“
 

„Mag sein. Aber Kunimitsu hat öfters versucht Fuji zurück zu gewinnen, weil er ihn nicht vergessen konnte. Und das sogar noch während er mit mir zusammen war!“
 

Den letzten Satz hatte Atobe nur geflüstert. Momo hatte das Gefühl in etwas hineingeraten zu sein, das er eigentlich war nicht wissen wollte. Irgendwie wurde ihm das alles zu hoch.
 

„Und zum Schluss?“, wollte Momo wissen.
 

„Keine Ahnung. Kunimitsu war verzweifelt und am Boden zerstört. Ich glaube er hat seine Gefühle weggeschlossen. Vielleicht hat er darauf gewartet, das Fuji es sich noch einmal überlegt.“
 

„Und jetzt, wo Ryoma wieder da ist und keiner weiß, warum er und Fuji sich getrennt haben, muss Tezuka befürchten, das er Fuji niemals haben wird.“
 

„Exakt!“
 

Momo schwieg. Wie mochte sich Atobe fühlen? Jemandem zu lieben, der bereits verheiratet war und zudem noch einer alten Liebe nachtrauerte, war wohl nicht besonders leicht und auch vielleicht nicht so erfüllend wie seine Eigne.
 

„Warum bist du noch bei ihm, wenn dich das so verletzt?“
 

Atobe sah Momo direkt in die Augen, doch er war nicht in der Lage sie zu deuten.
 

„Weil ich die Hoffnung habe, dass er trotzdem irgendwann erkennt, wie sehr ich ihn liebe.“
 

Das Fenster schloss sich. Er beobachtete wie Atobe davon fuhr. Es war alles so verwirrend. Es war ihm zu hoch. Scheinbar gab es kaum jemandem, der keine Beziehungsprobleme aus der Vergangenheit hatte. Vielleicht sollte er Ryoma mal einen Besuch abstatten. Mal sehen, ob der bereit war zu reden.
 


 

**************

Diese Fanfiction schreibt sich fast von selbst. Das macht mir richtig Angst! Grooooar! Aber es macht auch wahnsinnigen Spaß so kontinuierlich an einer FF schreiben zu können. Zwar vernachlässige ich gerade meine anderen Lieblinge, aber das muss sein. Oder schenkt mir jemand Zeit? Ich könnte welche gebrauchen!

Doch nun zum Kapitel. Seid ihr alle tot? Lebt ihr noch? Wenn ja, so hoffe ich, dass ihr mich nicht dafür erschlagt, das Tezuka verheiratet ist. Was die Frau angeht und das sie sich das gefallen lässt, ist so, weil sie sehr traditionell erzogen wurde und wusste, worauf sie sich da einlässt. Außerdem ist ihr bewusst, das Tezuka sie nicht liebt und sie bloß die Mutter von Tezukas Kindern sein wird (Tezuka? KINDER? Oh Mein GOTT! Eine grausame Vorstellung!)
 

Wir lesen uns dann im nächsten Kapitel und ab jetzt streben wir Ryomas Beziehungsproblemen entgegen.

mangacrack

Früher oder später

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 7/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairing: Steht fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Eigentlich sollten hier entweder Sakuno oder Momo auftauchen, doch es hat nicht so recht gepasst.
 

::Kapitel 7 – Früher oder später::
 

„HA!“
 

Der Ball donnerte mit voller Wucht gegen die Wand, kam zurückgeflogen, nur um wieder zurückgeschmettert zu werden. Ryoma trainierte jetzt schon seit ein paar Stunden in der Tennishalle, ohne Pause zu machen. Er wusste, dass es eine Herausforderung werden würde. Dieses Turnier würde viel von ihm fordern. Viele Spitzenklassespieler würden daran teilnehmen. Das wusste er schon jetzt. Sicher war, dass er auf Tezuka treffen würde. Yukimura, Sanada, Atobe und so viele andere. Diese würden sich dieses Ereignis sicherlich nicht entgehen lassen. Er war in den USA gut geworden und jetzt musste er testen wie gut. In Staaten hatten sie zwar jede Möglichkeit sich weiterzubilden, doch was ihnen fehlte war der Ehrgeiz besser zu werden und die Freude am Spiel. Man brauchte beide Eigenschaften um ein guter Profispieler zu sein. Es zählte nicht das Preisgeld, das man gewann. Ryoma atmete tief aus und fing den Ball aus der Luft heraus auf. Er betrachtete den gelben Ball in seiner Hand. Das war wohl das Einzige, was sich niemals ändern würde. Egal wo, egal wann er auf dem Court stand. Alles konnte verschieden sein. Seine Gegner, seine Stimmung oder sein Schläger. Dieser Ball würde stets derselbe bleiben. Früher hatte er gedacht, dass es auch andere Dinge gab, die sich nicht veränderten. Doch das war leider nicht so gewesen.
 

Für einen Moment starrte er wie gebannt auf den Tennisball. Dann quetschte er ihn mit seiner Hand zusammen. Wie konnte er nur? Ein kurzes Grollen ertönte aus Ryomas Kehle. Er warf ihn in die Luft und als der Ball wieder anfing zu fallen, schlug er zu. Er legte seine gesamte Wut hinein und es war nur noch ein gelber Blitz zu sehen, der dann mit seiner geballten Kraft im Boden einschlug. Ryoma stürzte sich wieder in sein Training um seine Gedanken zu vertreiben. Immer wieder jagte er seinen eignen Bällen nach, machte es sich extra schwer. Er wurde nicht müde, er durfte nicht müde werden. In den vergangnen Jahren war das sein Weg gewesen um nicht nachdenken zu müssen. Nicht über Japan, nicht über seine Gefühle und auch nicht über Fuji! Kurz lenkte der Name in seinem Kopf ihn ab. Dies war eigentlich der Grund, warum er so verbissen trainierte. Er war gut und er wusste, das er im Turnier zumindest so gut sein würde, dass auch gegen die besten bestehen konnte. Doch er entkam seinen eigenen Gedanken nicht. Niemals. Nicht seit er wieder zurück war.

Es war, als er wenn er Fuji an jeder Ecke sehen würde. Wieder hier zu sein, tat weh. Manchmal war es wie eine Art Schatten, der ihm folgte. Der Schatten berührte ihn immer. Besonders wenn er an Orten vorbei kam, die er unter anderem mit Fuji verband. Ryoma ließ den Schläger sinken und warf den Ball nachdenklich ein wenig in die Luft, nur um ihn dann wieder aufzufangen. Es kam ihm dann immer so vor, als würde er eine Gestalt sehen, mit brauen Haaren, doch zu weit weg und zu undeutlich um sie zu erkennen und wenn er im nächsten Moment genauer hinsah, dann war sie verschwunden. Er wusste, dass sein Geist diese Bilder fabrizierte. Er hasste es. Er wollte nicht, diese gestalt sehen, weil er nichts damit anzufangen wusste. Ryoma ging zurück zur Bank, wo seine Tasche lag und kramte seine Trinkflasche heraus. Er hoffte, dass ein paar Schlucke ihn beruhigen würden.

Doch das taten sie nicht.
 

Ryoma bemerkte, dass er zitterte. Er konnte seine Hand nicht beruhigen und wie aus einem Reflex heraus schmiss er die Wasserflasche von sich, als er sich darin spiegeln sah.
 

„Verdammt!“, flüsterte Ryoma.
 

Er legte eine Hand über die Augen und hielt den Kopf gesenkt. Er versuchte die Tränen zurückzudrängen, die versuchten wieder an die Oberfläche zu kommen. Seine Schultern begannen zu zucken. Er konnte fühlen, wie die Verzweiflung Stück für Stück wieder in ihm hochkam. Oh Gott, er wollte das von vor sechs Monaten nicht noch einmal erleben. Er wäre fast mental zusammengebrochen. Nur mit Mühe und Not hatte er das verhindern können. Ja, verdammt er war damals abgehauen und er hatte damals alles hier zurückgelassen. Damals ... vor drei Jahren. Jetzt legte Ryoma seinen Kopf in den Nacken, nahm die Hand aus seinem Gesicht, fuhr sich durch die Haare und starrte in den grauen Himmel, den er durch das Fenster oben am Rand des Daches sehen konnte. Es war zum Glück außer ihm sonst keiner in der Halle. Es wäre ihm peinlich gewesen, weil er sich so aufführte. Doch jetzt, wo ihn kein anderer sehen konnte? Da war es ihm egal. Zwar wäre es ihm lieber gewesen an einem privaten Ort zu sein, doch wenn er seine Gefühle wegschloss, damit niemand sah, wie es ihm ging, dann wäre es zu spät bis er letztendlich sicher sein konnte, das er wirklich und vollkommen alleine war. Ryoma seufzte und schüttelte den Kopf, als er sich wieder normal hinstellte, das Handtuch nahm und sein Gesicht abrubbelte um den Schweiß loszuwerden.

Das war eine gute Gelegenheit um seine Augen zu verstecken. Man hatte ihm einmal gesagt, dass es nicht sehr schwer war ihn zu lesen, wenn man wusste, wie man den Ausdruck in seinen Augen deuten musste. Deswegen versteckte er seine Augen unter dem Kappie, sodass immer ein Schatten auf sie fiel. So wirkten seine hellbraunen Augen fast golden und gefährlich – wenn er dazu noch böse guckte. Er mochte es nicht, wenn man ihn lesen konnte. Schon allein der Gedanke daran behagte ihm nicht. Dafür brauchte er das Kappie und trotzdem es hatte in seinem ganzen und gesamten Leben nur wenige Menschen gegeben, die ihn wirklich lesen konnten. Sein Vater zum Bespiel brauchte seine Augen nicht sehen, um zu wissen, wie es seinem Sohn ging. Doch auch der war nicht immer der Lage ihn richtig zu deuten. Um ehrlich zu sein hatte bisher nur eine Person nie Mühe damit gehabt ihn lesen. Für ihn war er meist wie offenes Buch gewesen. Er hatte ihn verstanden. Gekannt. Er hatte dasselbe geglaubt. Doch anscheinend hatte er da falsch gelegen.
 

„Scheiße!“
 

Wieder war es nur ein heiseres Flüstern, das ihm entwich. Ryoma beschloss für heute erst mal sein Training zu beenden. Es war schon spät und er würde heute sowieso nicht mehr in dem richtigen Zustand sein, um den Ball noch zu treffen. Er schluckte und packte seine Sachen zusammen. Aufgebracht und sehr verwirrt verließ er die Tennishalle. Warum war er zurückgekommen? Warum verdammt noch mal? Ryoma bereute schon fast die Entscheidung wieder, die er vor circa drei Wochen in den Staaten getroffen hatte. Er hatte einen Bericht über das kommende Turnier in Japan im Fernsehen gesehen. Es war ein besonderes Turnier, denn es durften nur Japaner daran teilnehmen. Er hatte es sich schon überlegt hinzufahren noch bevor die Einladung gekommen war. Die Verlockung mal wieder gegen die ganz Großen zu spielen war nahezu unwiderstehlich. Das diese ‚ganz Großen’ seine ehemaligen Freunde waren, war allerdings der Knackpunkt der Sache. Denn er wusste, dass sie ihm Vorwürfe machten, auch wenn sie so taten, als wüssten sie warum er gegangen war. Sie wussten es nicht. Er hatte es ihnen nicht erzählt und Fuji sicherlich nicht auch nicht. Wenn der noch genau so war wie früher, dann würde der eher seine Wasabi Leidenschaft aufgeben als auch nur ein Sterbenswörtchen zu verraten.

‚Genau so wie früher’ war allerdings die falsche Wortwahl, musste Ryoma sich berichtigen. Woher sollte er wissen, dass Fuji noch genau wie früher war? Er hatte ihn doch nicht wieder gesehen seit damals. Auch das ist eine Lüge, meinte eine Stimme in seinem Kopf. Ryoma versuchte nicht daran zu denken, doch dann fiel ihm das Ereignis wieder ein, dass ihn dazu gebracht hatte erneut aus Japan zu fliehen. Er hatte Fuji gesehen. Auf einer Neujahrsfeier und es war wohl der schlimmste Moment in seinem Leben gewesen. Die Furcht, die er in diesem Moment erlebt hatte, übertraf sämtliche Begegnungen mit dem Penal Tea. Nun ja fast, aber trotzdem. Er hatte schrecklich gezittert. Fuji hatte ihm die Tür aufgemacht. Sie hatten plötzlich wieder voreinander gestanden. Er war vollkommen geschockt gewesen während Fuji ihn nur kalt angestarrt hatte. Nur noch an die blauen Augen erinnerte er sich, mit diesem undeutbaren Gesichtsausdruck. Ansonsten war alles verschwommen. Was an dem Abend noch geschehen war, wusste er nicht mehr. Es konnte alles sein. Am nächsten Morgen war er vollkommen verstört dabei gewesen seine Sachen zu packen. Undeutlich waren die Bilder in seinem Kopf, wie er zum Flughafen und in den Flieger gelangt war. Alles was er noch wusste war, das er weg gewollt hatte. Die Reisezeit selbst hatte er mit schlafen verbracht und als er in Florida gelandet war, hatte er schon alles begraben gehabt. Er hatte die Ereignisse vergessen, die in der Nacht passiert waren, doch die Begegnung mit Fuji an der Tür hatte er nicht zurückdrängen können.

Sein Gedächtnis hatte die blauen Augen nicht auslöschen können. Selbst wenn er all die Gefühle, die sie einst zusammengebracht hatten, auszulöschen versuchte und tief, tief begraben hatte, so konnte er diese blauen Augen nicht vergessen. Schon oft hatten sie ihn verfolgt. In Träumen, auf der Straße und in anderen Menschen. Wenn erträumte, sah er diese blauen Augen vor sich schweben. Wenn er auf der Straße war, schienen alle Anderen mit blauen Augen im ersten Augenblick wie Fuji auszusehen. Wenn er sich ihnen näherte und dann genauer hinsah, dann stellte er stets fest, dass es nicht die Augen waren, die ihn verfolgten. Ryoma hatte auf einmal Mühe die Aufregung in seinem Bauch zu verbergen, die sich in ihm ausbreitete. Es nützte nichts Gefühlen hinterher zulaufen, deren Hoffnungen unerfüllbar waren. Fuji hatte eindeutig ausgesehen. Abweisend, kalt und distanziert. Mit der eindeutigen Botschaft: lauf weg und komm mir nie wieder unter die Augen. Fragte sich nur, warum er dann trotzdem hier war.

Was wollte er? Was wollte er wirklich? Was hatte ihn in einem wahnwitzigen Stunde dazu bewegt zu diesem Turnier zu kommen? Doch nun war es zu spät. Zurück konnte er nicht. Noch einmal abhauen und seine Gefühle, über die er sich nicht ganz klar war, den Bach herunter stürzen zu lassen konnte er nicht. Es verkrampfte sich zwar immer schmerzvoll der Magen, wenn er an Fuji dachte, aber was sollte er tun? Er wollte doch eigentlich nur wissen, warum es hatte so enden müssen und ob noch eine kleine Chance bestand. Ryoma fragte sich, ob er Fujis Herz wirklich zurückgewinnen wollte. Ob er es konnte, war noch eine andere Sache. Doch bevor er das eine tat, musste er erst das Andere tun. Hieße für ihn darüber nachzudenken, wie er reagieren sollte, sollte möglicherweise auch Fuji an dem Turnier teilnehmen. Doch in irgendeiner Weise dabei sein, wäre er auf jeden Fall.
 

Es würde sich nicht vermeiden lassen Fuji wieder ins Gesicht zu sehen. Früher oder später würden sie sich wieder sehen. Und er wusste nicht, ob es lieber früher oder lieber später sein sollte.
 

**********************

Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt in der Fanfiction. Man merkt vielleicht schon, worauf es hinsteuert, doch so einfach werden sich die Probleme nicht lösen.

mangacrack

Wieder einmal blaue Augen

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 8/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairing: Steht fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Ich hoffe es ging euch schnell genug! Was euch erwartet, müsst ihr schon selber lesen...
 

::Kapitel 8 – Wieder einmal blaue Augen::
 

Ryoma saß am Frühstückstisch und mampfte den Toast in sich hinein. Früher hätte er sich darüber aufreget, das es wieder einmal amerikanisches Essen gab, japanisches schmeckte doch so viel besser, doch inzwischen war er zu abgestumpft um diesen grässlichen Geschmack noch mitzubekommen. Das hier war reine Nahrungsaufnahme und nichts anderes. Der Grünhaarige sah sich in der Küche um. Er war alleine. Seine Mutter war arbeiten, seine Cousine Nanako bei sich zu Hause, sein Vater trieb sich wer weiß wo herum und Ryoga war auch nicht da. Er sah auf die Uhr. Bald würde Momo kommen und ihn abholen.

Er wollte sich bei dem Turnier anmelden und sich seine Teilnahme bestätigen lassen. Momo hatte versprochen ihn zu begleiten. Dabei hatte er gestern doch etwas seltsam am Telefon geklungen. Ob er was vor hatte? Ryoma kaute nachdenklich auf dem Hörnchen rum. Gut möglich, das Momo irgendetwas in den Sinn gekommen war, doch er auf jeden Fall würde sich nicht ausquetschen lassen wie eine reife Zitrone. So gern er Momo auch hatte, dieser war nicht so unbedingt der Typ Mensch zu dem mit seinen Sorgen kommen würde. Momo konnte gut ablenken und ihn auf andere Gedanken bringen, ja vielleicht wäre Seigakus Tennisteam ohne ihn auch nie soweit gekommen, weil er ein wunderbarer Vermittler war, aber trotzdem hatte Ryoma das Gefühl, das es besser war über ihn und Fuji zu schweigen.
 

Es lief ihm ein Schauer über den Rücken, als er daran dachte. Da war es wieder. Dieser seltsame Umstand Fuji einfach so in seinen Gedanken zu erwähnen. Sein Namen zu übergehen als wäre er nichts weiter. Irgendeine Person, die er kannte, aber wo sich nicht mehr Gefühle dahinter verbargen. War es das, was ihn so erschreckte? Fuji war nie für ihn nur ‚irgendeine’ Person gewesen. Am Anfang, als er ins Team eingetreten war, hatte Fuji ihn immer sehr genau beobachtet und versucht sein Verhalten zu studieren. Er hatte sich dabei unwohl gefühlt, denn er hatte sehr wohl Fujis Blicke bemerkt, auch wenn dieser das zu verbergen versucht hatte. Doch Ryoma wusste auch, das er wusste, dass er Fujis Blicke gesehen hatte. Vielleicht wäre es dann noch eine Weile so weiter gegangen, doch dann kam dieses Match im Regen. Dieses eine verhängnisvolle Match, das sie nicht beendet hatten. Ryoma war sich sicher, das zwischen ihnen alles anders gelaufen wäre, wenn sie dieses Match beendet hätten. Egal wie es ausgegangen wäre. Sie wären wahrscheinlich dennoch zusammengekommen. Wenn Fuji ihn besiegt hätte, dann hätte er – so gut kannte er sich – alles daran gesetzt um wieder gegen Fuji zu spielen. Das die andere Möglichkeit auch noch bestand, nämlich das er Fuji besiegt hätte, zog er nicht wirklich in Erwägung. Er glaubte nicht, dass er in der Lage gewesen wäre Fuji zu schlagen. Doch er hatte den Higuma Otoshi gebrochen. Das allein warf Zweifel auf, ob es ihm nicht vielleicht doch gelungen wäre. Und das war es, was es zwischen ihnen spannend machte.
 

Thrill, wie es im Englischen hieß.

Spannung. Die Aufregung über etwas Unbekanntes. Etwas, von dem man nicht genau sagen konnte, was sich dahinter verbarg. Das war es, was sich auch durch ihre Beziehung gezogen hatte. Stets hatte ihn diese Spannung fast wahnsinnig gemacht. Immer und überall hatte er sie gespürt. Und Fuji war es ebenfalls so ergangen. Das wusste Ryoma. Regelmäßig war ihm der Magen explodiert vor Aufregung und vor Spannung, wenn Fuji ihn mit diesen ...fuck... verdammten Augen angesehen hatte und bis in seine Seele vorgedrungen war. Es kam ihm so vor, als hätten er und Fuji sich an diesem Tag zum ersten Mal wirklich getroffen. Weil Fuji da seine Augen geöffnet hatte. Für ihn und nur für ihn! Ryoma musste sich Mühe geben die Erinnerungen an diese Spannungen zu unterdrücken. Es war ihm selbst im Nachhinein nie ganz klar gewesen, ob diese Spannung ihr Liebe ersetzt hatte oder ob diese Spannung ihre Liebe gewesen war.
 

Er schob das Essen von sich weg. Er konnte jetzt nichts mehr zu sich nehmen. Ryoma stützte die Hände in den Kopf. Warum dachte er überhaupt darüber nach? Warum war alles so verwirrend? Weil er die Antworten kannte. Er wusste nicht woran er war. Er wusste nicht, wie er ihre Beziehung beurteilen sollte, seine Chancen bei Fuji oder Fuji selbst. Denn sie hatten fast nie miteinander geredet. Sie hatten zwar immer voreinander gestanden und sich angesehen, im Inneren ihrer Seelen jedoch sie hatten nie den Mut dazu gehabt sich einander anzuvertrauen. Ob das ihr Fehler gewesen war? Vielleicht schon. Sie hatten darauf vertraut, dass sie die Blicke richtig deuten würden.

Auf einmal spürte Ryoma wieder dieses Pochen in seinem Bauch. Er legte seine Hand darauf. Plötzlich kam eine Erinnerung hoch und Ryoma konnte sie nicht abwehren, weil sie so angenehm war. Vielleicht war es wohl eher auch eine Szene, ein Gefühl oder eine Frequenz als eine Erinnerung. Es war das Gefühl von Fujis Hand auf seinem Bauch. Wie er darauf herumspielte, wie Fuji ihn streichelte und noch so viele andere Dinge tat. Ryoma könnte jetzt tausende Dinge aufzählen, was Fuji schon mit seinem Bauch gemacht hatte. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schloss die Augen um das Gefühl festzuhalten, doch er merkte schon bald, dass es nicht Fujis Hand war.

Verdammt. Sehnte er sich etwa danach? Wollte er, dass Fujis Hand wieder auf seinem Bauch ruhte?

Ryoma hatte Angst sich das einzugestehen. Er musste zugeben, dass er das nicht ablehnen würde. Vielleicht sehnte er sich auch wirklich danach, doch er konnte nichts Genaures sagen, ehe er nicht wusste woran er bei Fuji war. Es konnte durch aus sein, das bei Fuji ebenfalls noch Gefühle vorhanden waren. Oder aber der Andere hasste ihn jetzt. Das wäre zwar nicht besonders schön, doch Ryoma würde Fuji auch keinen Vorwurf machen, wenn er es wirklich täte. Doch eben genau das, diese eine Sache, konnte er nicht einschätzen. Er kannte Fuji zu gut und gut genug um zu wissen, dass dieser nicht vorhersehbar war. Der Tensai machte das nicht absichtlich. Nicht ganz auf jeden Fall, doch es lag in seiner Natur nicht voraus bestimmbar zu sein. Unsicherheitsfaktor Fuji, wie es Inui so schön genannt hatte. Eigentlich hatte Ryoma früher zumindest die Richtung bestimmen können, ob Fujis antwort eher positiv oder eher negativ ausfallen würde, doch um eben jene Richtung ging es doch jetzt! Zudem kamen seine eignen Gefühle ins Spiel! Er konnte keine Aussage treffen.

Ryoma fragte sich ernsthaft, was passieren würde, wenn er Fuji wieder begegnen würde. Vielleicht würde er ihn besuchen. Nach dem Turnier. Ja, nach dem Turnier klang gut.
 

*
 

Ein paar Stunden kämpften Ryoma und Momo sich durch die Sturmböen. Der Wind hatte zugelegt und der Regen prasselte ihnen ins Gesicht. Dabei war es doch erst Oktober, aber scheinbar war der Herbst nun endgültig eingetreten. Momo war das gewöhnt, denn das Wetter war schon seit Wochen so schlecht, doch Ryoma musste sich daran erst wieder gewöhnen. Schließlich wurde es in Florida auch im Winter nicht wirklich kalt, deswegen machten ihm die Temperaturen etwas zu schaffen, doch er war froh als sie endlich das Gebäude erreichten, wo man sich für das Turnier anmelden sollte. Die Einladung und das Meldeformular hatte er dabei. Er war sich sicher, dass es nicht allzu lange dauern würde, denn schließlich war er ja nicht gerade unbekannt. Nicht viele Japaner nahmen dermaßen erfolgreich an den US Open teil.

Er zwängte sich durch die Drehtür des Gebäudes und sah sich um. Es waren doch recht viele da. Der Raum war gefüllt mit Menschen. Darunter konnte er erkennen, dass es sich um Teilnehmer, Manager, Trainer und Familienangehörige handelte. Ryoma zog sich mit einem leisen ‚Made made dane’ sein Kappie tiefer ins Gesicht und ließ Momo den Vortritt. Dieser würde garantiert wissen, wohin sie mussten. Sie drängelten sich durch die Menschen und so sehr Ryoma sich auch umsah, so traf er kein bekanntes Gesicht. Doch das war ja nur die Vorhalle und die Tennisspieler ziemlich jung. Vielleicht war das ja bloß eine andere Altersstufe? Ryoma war leicht unbehaglich zu mute. Er mochte es gar nicht, wenn er solche Menschenansammlungen ertragen musste. Doch es half ja nichts. Er wollte schließlich Tennis spielen.
 

Momo bahnte sich den Weg zum Fahrstuhl und atmete erleichtert auf, als sich die Türen schlossen. Das da draußen waren nur die Anfänger, die zum ersten Mal an einem Turnier wie diesem teilnahmen. Er drückte auf den Knopf und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Zum Glück waren sie mehr oder weniger allein. Nur ein Bote befand sich noch mit ihnen hier drin. Er blickte etwas zur Seite. Durch den Spiegel konnte er fast mühelos Ryomas Gesicht sehen. Sein Kohai starrte zu Boden und hatte diesen ausdrucklosen Blick drauf. Er wirkte jetzt erwachsener als jemals zuvor. Momo verglich seinen Freund mit früher, wo er ihn kennen gelernt hatte. Ryoma war nicht mehr der kleine freche Bengel, der alle in den Wahnsinn trieb und so tat, als wenn ihn nichts kümmern würde. Ryoma wirkte jetzt ... anders. Die Jahre als Teamkapitän hatten ihn Verantwortung und Weitsicht gelehrt. Er war reifer geworden, doch irgendwie vermisste Momo das Blitzen in den Augen, wenn er mal wieder etwas angestellt hatte und man es ihm – Fuji like – nicht nachweisen konnte. Oder das sanfte Lächeln, das aufgetaucht war, wenn der Kleinste manchmal als Einziger ruhig am Rand gestanden hatte während der Rest im Chaos versank und Tezuka zu beschäftigt war um sich um alle zu kümmern. Jetzt wirkten die früher so lebendigen Augen matt und waren dunkelbraun. Es war eine Eigenart Ryomas, das sich dessen Augen farblich leicht veränderten, wenn er sich gut fühlte. Je besser es ihm ging, desto heller wurde das braun.
 

Momo wandte sich ab. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Es wäre natürlich eine gute Gelegenheit um zu reden, doch er fragte sich, was es zu reden gab. Ryoma hasste es sein Liebesleben vor anderen auszubreiten. Einst hatten sie ihn immer damit aufgezogen, doch jetzt hielt er es vielleicht für keine so gute Idee. Ganz einfach, weil er nicht wirklich wusste, wie Ryoma über diese ganze Sache dachte und weil er ihn nicht verletzten wollte.

Als Ryoma vor drei Jahren verschwunden war, war etwa ein Jahr seit seinem Abschluss vergangen. Er hatte mehr oder weniger mit Fuji zusammen gelebt, der zu diesem Zeitpunkt bereits seine eigne Wohnung hatte. Ryoma war immer zwischen seinem Elternhaus und Fujis Wohnung hin und her gependelt. Es war stets besser gewesen Ryoma vorher auf seinem Handy anzurufen um zu wissen, wo sich dieser gerade befand ehe man ihn besuchte. Viele hatten sich gefragt, warum Ryoma nicht einfach zu Fuji zog, doch gerade als diese Diskussion aufkam, war Ryoma verschwunden. Viele hatten sich gefragt, was wohl der Grund dafür gewesen war. Es hatte die Allgemeinheit nicht wirklich überrascht, das Ryoma nach Amerika gezogen war, war dieses ja sein zweites Zuhause. Doch war die Beziehung in die Brüche gegangen, weil Ryoma abgehauen war oder war Ryoma abgehauen, weil die Beziehung zu Bruch gegangen war?
 

„Ähm, Ryoma?“
 

Momo setzte an etwas zu sagen, doch da kam der Aufzug zum halten und die Türen sprangen mit einem leisen ‚Blink’ auf und ihrer beider Aufmerksamkeit richtete sich auf den Saal vor ihnen. Es war sofort zu sehen, das dies eine andere Klasse war, als die Spieler von der Vorhalle, die sich alle schnatternd und aufregt unterhalten hatten. Hier ging es ruhiger zu, doch die Atmosphäre war eindeutig anders. Sie war drückend und man merkte, dass der Kampf hier schon begonnen hatte, auch wenn die erste Runde erst in circa einer Woche stattfinden würde. Sie traten aus dem Fahrstuhl und gingen um eine Ecke zum Anmeldebüro. Doch sie kamen nicht weit, denn Ryoma stieeß, als er gerade nicht aufpasste mit jemandem zusammen. Er hob den Kopf um sich zu entschuldigen und erstarrte. Er sah direkt in blaue Augen. Reflexartig ließ er seinen Blick nach unten und dann wieder langsam noch oben wandern. Als er zum zweiten Mal in das Gesicht des Anderen sah, wusste er nicht, wie er reagieren sollte.
 

„Fuji-senpai?“
 

***********************

Bin ich fies? Bin ich fies?

Ja, ich bin fies. Denke ich zumindest, doch ich glaube, das man dieses Ende irgendwie ahnen konnte, oder? Ich weiß, dass dies ein Cliffhanger ist, doch es geht im neunten Kapitel sofort weiter, versprochen. Wird ja auch endlich Zeit, das sich Ryoma und Fuji begegnen. Ob ihr eure Antworten erhalten werdet...wir wollen sehen^^
 

Mangacrack

Immer noch Liebe?

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 9/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Ich hoffe ihr sterbt nicht vor Aufregung!
 

::Kapitel 9 – Immer noch Liebe?::
 

Fuji und Ryoma starrten sich an. Der Weg von den Augen zum Gehirn schien diesmal besonders lange zu dauern. Und noch länger würde es für eine Reaktion brauchen. Doch Momo entschied, das er nicht wirklich dabei sein wollte. Das war seiner Meinung nach Privatsphäre, also hatte er sich da nicht einzumischen. Bei den seltsamen Blicken, die sich Ryoma und Fuji im Moment zuwarfen, verging sogar seine Neugier. Er warf einen Blick auf Kikumaru, der neben Fuji stand und ebenfalls abwechselnd seinen Blick von seinem besten Freund zu seinem Ochibi wandern ließ. Momo sah ihn an und räusperte sich ehe er ihn ansprach.
 

„Ähm, Kikumaru-senpai? Kannst du mir zeigen, wo ich mich und Ryoma anmelden muss?“
 

Kikumaru warf nur einen kurzen Blick auf Momo, dann einen auf das Paar, das sich immer noch anstarrte und bewies Geistesgegenwärtigkeit. Mit einem freundlichen Lächeln meinte er: „Klar, Momo-chan. Komm nur, ich zeig dir, wo du und Ochibi hinmüssen.“
 

Kikumaru zog Momo mit sich, damit sie so schnell wie möglich weg von Ryoma und Syusuke kamen. Er warf noch einen Blick nach hinten und betete dafür, dass jetzt alles gut gehen würde. Er hatte keine Ahnung was alles passieren würde. Er konnte sich noch nicht einmal vorstellen, was im schlimmsten Fall aller Dinge passieren könnte. Vielleicht, das sie vor mehreren hundert Menschen sich gegenseitig umbringen würden, doch Eiji hielt sogar das für sehr wahrscheinlich. Sein Blick wanderte zu Ryoma, er hatte den Kopf noch immer nach hinten gedreht, schaffte es aber mühelos auch so den richtigen Weg zu finden. Er fragte sich eigentlich, wie er zu ihm stand. Er mochte Ryoma, wirklich. Doch er konnte nicht sagen, wie sehr dieser sich verändert hatte und die Tatsache, dass er Syusuke wehgetan hatte, half dem Akrobaten auch nicht wirklich. Er mochte Ryoma, doch Fuji war sein bester Freund. Der war für ihn da gewesen, als es kein Anderer war. Er würde auf jeden Fall zu Syusuke halten, damit dieser nicht noch mehr verletzt wurde und er würde alles tun, damit er wieder so wie früher wurde.

Eiji drehte sich weg und starrte auf den Boden während er weiterlief. Er merkte nicht, das er Momos Arm recht fest packte, welcher aber nicht wagte einen Laut von sich zu geben, auch als es schon sehr wehtat. Kikumaru hingegen kamen allerdings fast aus einem anderen Grund die Tränen, denn er wollte nicht, dass sein Syusuke noch kälter wurde. Sein bester Freund lächelte viel weniger als früher. Richtig fröhlich sah man ihn nie und liebeswürdig war er nur noch zu ihm. Bei anderen Menschen zeigte er sich als das, was andere von ihm erwarteten. Bei Fremden war Syusuke das leicht hochmütige Genie, das praktisch alles konnte und viel erwachsner wirkte, als er es für sein Alter eigentlich sein sollte. Doch das störte Eiji. Das war nicht mehr sein Fujiko mit dem er früher so viel Spaß gehabt hatte. Er schien nur noch zu leiden und das war Ryomas Schuld. Und deswegen war Eiji seinem Ochibi böse. Er konnte ihn nicht hassen, weil er wusste, dass auch Syusuke zum Teil Schuld an der Sache haben musste, denn schließlich würde er sich nicht so seltsam verhalten, wenn er völlig unschuldig wäre. Dennoch würde er zuerst Fuji verteidigen. Er wollte nur, dass es Syusuke wieder gut ging.

Kikumaru blieb in einer etwas ruhigeren Ecke stehen und ließ Momo los, der sich zunächst einmal die Stelle rieb, wo sein Senpai ihn festgehalten hatte. Fragend sah er ihn an.
 

„Glaubst du, dass das gut geht mit den Beiden, Kikumaru-senpai?“
 

Momo kannte Ryoma, glaubte er zumindest, und genauso erging es Kikumaru mit seinem besten Freund Fuji. Er hatte keine Ahnung wie der Ältere reagieren würde und er selbst hatte keine Ahnung, ob Fujis Verhalten Ryoma verletzen würde. Das wollte er eigentlich vermeiden, denn Momo konnte sich nicht vorstellen, das Echizen keine Gefühle für seinen einstigen Geliebten mehr hatte. Kikumaru reagierte allerdings etwas ungehalten auf Momos Frage, doch es war wahrscheinlich, dass er sich genauso viele Sorgen machte wie er selbst.
 

„Ob das gut geht? OB DAS GUT GEHT? Natürlich geht es nicht gut. Es würde mich wundern wenn. Echizen und Fujiko sind nicht der Typ von Mensch, die über ihre Probleme reden.“
 

Da musste Momo Kikumaru leider Recht geben. Für jemanden für Fuji, der sowieso sich hinter einem Lächeln versteckte, war etwas ,wie über Probleme zu reden, nicht wirklich möglich. Dies war normalerweise auch nicht nötig, denn das was er sagen wollte, drückte er mit Gesten aus. Doch leider konnte er auch sehr stur werden, wenn er nicht reden wollte und Ryoma...Himmel bei Ryoma war er sich noch nicht einmal sicher, ob der wusste, wie man das Wort Gespräch überhaupt schrieb. Keine gute Kombination in einem Fall wie diesem.
 

„Was meinst du also, was passieren wird?“, fragte Momo den Älteren.
 

Kikumaru überlegte kurz. Es war schwer zu sagen und so neugierig er eigentlich auch war, so konnten die Chancen nicht sonderlich hoch stehen, das Echizen und Fujiko sich aussprechen würden. Falls sie überhaupt miteinander reden würden.
 

„Ich weiß nicht, Momo-chan. Ich weiß es nicht.“
 

Damit drehte Kikumaru sich weg und verschwand in der Menge ohne sich noch einmal umzudrehen. Man sah ihm an, dass das Ganze ihn bedrückte. Momo entschied sich dafür ihm nicht zu folgen. Kikumaru-senpai hatte schon genug Probleme mit sich und Oishi, da musste er ihn nicht auch noch nerven, weil er sich Sorgen um Ryoma machte. Es wäre ihm ja am Liebsten, wenn die Beiden wieder zusammenkommen würden, doch bestand noch eine Chance für das Paar?
 

*
 

Ryoma merkte wirklich nicht, das Kikumaru-senpai und Momo verschwanden. Seine Welt fokussierte sich mit einem Schlag nur auf Fuji. Er konnte auch nicht mehr klar denken. Er sah ihn einfach nur an ohne sich zu rühren. Viel zu überwältigt war Ryoma von seinen Gefühlen. Er musste ein paar Mal blinzeln um das Brennen in seinen Augen verschwinden zu lassen, doch ganz unterdrücken konnte er es nicht. Er fühlte sich, als ob er losheulen könnte und er mochte das Gefühl nicht. Ob er Trauer oder Freude fühlte konnte Ryoma nicht sagen. Vielleicht war es Beides. Doch eines stand fest, er konnte seine Augen nicht von Fuji lösen. Dessen Erscheinung war noch genauso wie früher, wobei Ryoma es im Moment vermied Fuji direkt in die Augen zu sehen. Er wollte nicht die mögliche Zurückweisung in seinen Augen lesen. Da merkte Ryoma, das er Angst davor hatte, er hatte Angst, das Fuji ihn zurückweisen würde. Das er ihn nicht mehr haben wollte.

Ryoma war sich seiner Gedanken selbst gar nicht bewusst. Er realisierte nicht wirklich, dass er sich seine Liebe zu Fuji quasi eingestand. Als er es bemerkte, verspannte er sich für einen Moment, ließ dann aber wieder locker, als er begriff, dass es ihm eigentlich nichts ausmachte, zuzugeben, das er Fuji noch immer liebte. Es störte ihn nicht, denn eigentlich hatte er es doch die ganze Zeit gewusst und ändern konnte er es ja auch nicht. Er hatte Fuji wirklich die ganze Zeit geliebt. Egal wie verletzt er war oder wie sehr er es abgestritten hatte. Genug Anzeichen gab es doch, oder? Warum sonst hatte er bei One Night Stands stets Braunhaarige mit blauen Augen bevorzugt? Weil er Fuji hatte sehen wollen. Oder warum war er nur Beziehungen mit Menschen eingegangen, die Fuji charakterlich sehr ähnlich waren? Weil er sich nach Fuji gesehnt hatte. Und warum er in den vergangen drei Jahren nicht glücklich geworden? WEIL ER FUJI NICHT HATTE VERGESSEN KÖNNEN! Er hätte jetzt am liebsten laut aufgeschrieen, losgeheult und sich in Fujis Arme geworfen. Doch er hielt sich zurück. Er war zwar verzweifelt, doch er hatte Angst. Große Angst.

Deswegen sah er Fuji immer noch nicht an. Ryoma hatte seinen Blick zu Boden gesenkt und starrte auf den Abstand, der sich zwischen ihnen befand. Sie standen gute zwei Meter auseinander. Vorsichtig und ohne es wirklich zu merken trat Ryoma einen Schritt vor. Dann noch einen und noch einen. Erst als er kurz vor Fuji stand blieb er stehen. Doch er wagte es nicht aufzusehen, sondern musterte immer noch den Boden. Jetzt lag es an Fuji.
 

In Fuji brodelte es. Seine Augen lagen auf Ryoma, als dieser aus der Fahrstuhltür trat und ihn entdeckte. Er war erschrocken, das konnte Fuji sehen. Doch schnell senkte sein Kouhai den Kopf, um es zu vermeiden ihn anzusehen. Echizen hatte wohl Angst in seine Augen zu blicken. Das versetzte Fuji irgendwo einen Stich in seinem Herzen. War es nicht immer Ryoma gewesen, sein kleiner Kohai, der nie Angst gezeigt hatte ihn anzusehen und ihn herauszufordern? War das seine Schuld? Hatte Echizen Angst vor ihm?

Das wollte er doch gar nicht! Plötzlich stockte Fuji. Wie konnte er nur so etwas denken? Echizen war doch selber Schuld! Er war gegangen und hatte IHN zurückgelassen. Warum sollte er sich jetzt also noch Gedanken machen um diesen kleinen Bastard? Fuji versuchte sich einzureden, dass er Ryoma böse war, ihn nie wieder sehen wollte und er verspürte auch einen gewissen Groll, doch es war im Rahmen des Ertragbaren. Seine Ablehnung gegenüber Ryoma war nicht groß genug, um sich jetzt einfach umzudrehen. Fuji wusste, das er irgendetwas tun musste, das er sich entscheiden musste, doch er konnte nicht. Er konnte sich nicht von der Stelle rühren. Verdammt noch mal, warum nicht?

Nebenbei stellte er fest, dass die Halle sich geleert hatte. Sie waren nicht ganz alleine und es waren zum Glück waren noch genug Leute da, als das sie plötzlich im Mittelpunkt stehen würden. Das führte ihn dazu, dass sie hier weg mussten. Er und Ryoma konnten hier nicht bleiben, wenn nicht einer von ihnen sofort verschwinden würde. Es waren noch genug Leute da, die sie kannten und vielleicht sogar um ihre Situation wussten und die zu treffen, nein das wollte Fuji noch weniger als Echizen gegenüber zu stehen. Fuji stellte fest, das ihn diese Situation aus einem ganz anderen Grund störte, als er eigentlich gedacht hatte. Nicht, weil er Ryomas Erscheinen abgrundtief bedauerte oder weil er ihn hasste. Nein, es war ihm unangenehm, weil er nicht 100% sagen konnte, was fühlte. Da war Distanz, ein leichter Hauch von Erleichterung und Zweifel. Zweifel darüber, ob er das Richtige tat. Angst davor, ob er sich richtig entscheiden würde. Was sollte er nur tun?
 

Doch richtig hässlich wurde es plötzlich für ihn, als Ryoma sich bewegte. Nein, nicht etwa von ihm weg, sondern auf ihn zu. Was hatte Ryoma vor? Fuji musste sich zurückhalten um ihn nicht bei den Schultern zu packen und ihn so lange zu schütteln bis dieser ihm sagte, warum er gegangen war, doch Fuji unterdrückte den Drang und auch den bloßen Gedanken daran. Wie konnte er nur! Er hatte doch keine Gefühle mehr für Ryoma, oder? Aber wäre es nicht trotzdem sein Recht nach dem Grund zu fragen? Fuji schob diese Gedanken weit weg und verdrängte sie. Das war nicht nötig. Er versuchte seine Gelassenheit zurück zu gewinnen, doch dann brachte ihn der Umstand aus der Fassung, das Ryoma so dicht vor ihm stand. Wäre Fuji einsichtig genug gewesen, um noch einmal über das Bedürfnis von eben nachzudenken Ryoma danach zu fragen, warum dieser gegangen war, dann hätte er vielleicht gemerkt, das seine Frage nicht ‚Warum bist du gegangen?’ gelautet hätte, sondern ‚Liebst du mich noch?’. Doch Fuji konnte sehr ignorant sein und deswegen vergrub er diese Tatsache so gut er konnte. Dennoch blieb ein leises Gefühl zurück, das es noch nicht vorbei war.
 

*********************

Ich glaube ich kann mir denken, wie ihr euch fühlt. Ihr lauft gerade wie aufgescheuchte Hühner in der Wohnung herum oder versucht die Verzweiflung abzubauen, warum das Kapitel schon wieder zu Ende ist. Mir ging es während des Schreibens so. ich habe quasi gefühlt, wie die Charaktere machten, was sie wollten, doch ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Bis zum nächsten Kapitel.

mangacrack

Schlimmer als du, ist nur er

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 10/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Theoretisch sind wird jetzt bei der Hälfte und ich bin sehr stolz darauf! so viele Kapitel in so wenigen Wochen, ist ein T-r-a-u-m!
 

::Kapitel 10 – Schlimmer als du, ist er!::
 

„Echizen!“
 

Fuji murmelte dieses Wort eigentlich nur vor sich hin, doch der Grünhaarige hörte es trotzdem. Vielleicht war das das Zauberwort, das den Bann brach und ihn aufsehen ließ. Er bereitete sich auf alles vor und hatte beinahe schon jetzt das Gefühl, das es ihm zuviel wurde, weil er nicht wusste, wohin mit sich und seinen Gefühlen, doch Ryoma war überrascht, als Fuji ihn relativ normal begrüßte. Er schluckte. War das von eben, dieser eine intensive Moment, nur Einbildung gewesen? Ryoma riss sich zusammen und sah Fuji dann in die Augen, doch dieser hatte sie wohl in dem Moment, wo er gen Boden gestarrt hatte, geschlossen und lächelte ihn höflich an. Das Lächeln war nur halb freundlich und versteckte sehr viel. Am liebsten hätte Ryoma sich jetzt wieder sein Kappie tief ins Gesicht gezogen um seine Augen zu verbergen, doch er wollte Fuji nicht zeigen, wie sehr ihm das hier an die Nieren ging.
 

„Hallo Echizen, schön dich wieder sehen.“
 

Fuji begrüßte ihn ganz normal, wie es sich für ein ehemaliges Teammitglied gehörte, doch in Anbetracht dessen, was sie einst gewesen waren, kam es Ryoma erbärmlich vor. Er streckte seinem Senpai die Hand hin, welcher sie nach einem kurzen Zögern ergriff. Seine Hand zuckte leicht, als ihre Hände sich berührten. Ryoma hatte das Bedürfnis die Hand sofort wieder zurück zu ziehen, doch er ließ es bleiben, da das Gefühl, das sich in seiner Hand breit machte, ihm seltsam vorkam. Stattdessen drückte er die Hand ein wenig fester und einer winzig kleinen Sekunde, die Ryoma vorkam wie eine halbe Ewigkeit, erwiderte der Braunhaarige den Händedruck. Als Ryoma ihn diesmal ansah, war er sich sicher, dass das Lächeln echt war. Nun ja, es war zumindest kein offensichtlich falsches Lächeln. Ein Teil seiner großen Last fiel Ryoma von den Schultern. Zumindest hatte er diese Hürde überwunden. Fuji akzeptierte seine Gegenwart. Wenn dieser das nicht tat, dann konnte das manchmal echt hässlich werden und dann musste man nur Mizuki Hajime heißen, um das vollkommen Ignorieren und Übergehen ertragen zu können.
 

Ryoma dachte kurz daran, was aus dieser seltsamen Pissnelke geworden war. Er hatte ihn einmal auf einem Turnier in den USA getroffen und war überrascht gewesen. Der ehemalige Manager von St.Rudolph war sehr viel besser gewesen, als er es erwartet hatte. Er hatte beim Zusehen das Gefühl bekommen, das Mizuki inzwischen sogar an Fuji heranreichen könnte. Er wusste zwar nicht, wie gut Fuji geworden war, doch Mizuki hatte sich zu dem Typ von Spieler entwickelt, der einem sogar überlegen war, wenn er das Match verlor. Seine Vorgehensweise war brillant und erschreckend zugleich. Ryoma war zu dem Zeitpunkt verdammt froh gewesen, das er wirklich nur Zuschauer gewesen war, was ihn natürlich nicht daran gehindert hatte ein kleines Trainingsmatch mit ihm zu veranstalten. Er hatte verloren, aber auch nur sehr, sehr knapp und zudem hatte Mizuki nicht alles gegeben. Und vielleicht würde er beim nächsten Mal gewinnen. Denn die Strategie dieser Pissnelke war, sich jedes Mal eine neue Taktik zu überlegen, wie man den Gegner am Besten nerven, entmutigen oder überraschen konnte, worin er sehr erfolgreich war. Selbst wenn man es schaffte das zu überwinden, dann hatte Mizuki sich eine Reihe guter Techniken angeeignet mit denen er einem das Leben schwer machen konnte.
 

Also konnte man zusammenfassend sagen, dass Mizuki zwar ein ausgezeichneter Spieler war, aber trotzdem immer noch die gleiche Pissnelke von früher. Ryoma war ein paar Wochen mit ihm zusammen gewesen, weil er Abwechslung gebraucht hatte. Die hatte er bekommen und wie. Es war Mizuki gewesen, der ihn nach seiner zweiten Abreise aus Japan wieder auf die Beine gebracht hatte. Zuerst war er Mizuki einfach nicht mehr losgeworden, denn schließlich war die kleine Pissnelke immer noch ein Datenfreak (wenn auch nicht so schlimm wie Inui) und wollte soviel wie möglich herausfinden. Er hatte seine Scherze getrieben und seine Witzchen mit ihm gerissen und Ryomas Schale hatte angefangen zu bröckeln. Irgendwann war er dann zusammengebrochen. Vollkommen verzweifelt hatte er sich an Mizuki geklammert, der damit irgendwie gerechnet haben musste. Er hatte ihn aufgefangen und sich solange um ihn gekümmert, bis es ihm wieder besser ging. In diesen Tagen hatte Ryoma mitgekriegt, das auch Mizuki erwachsen geworden war und dieser komische, irgendwie extrem schwule Mann mit dem schrecklichen Kleidergeschmack, der Fuji Syusuke glatt Konkurrenz machen konnte, eigentlich ganz in Ordnung war. Ryoma wusste bis heute nicht, was Mizuki ihm alles eingeredet hatte, doch auf jeden Fall war ER es gewesen, der ihn zum Flughafen geschleift und in den Flieger gesetzt hatte. Oder um die Wahrheit zu sagen, Mizuki hatte ihn ein bisschen unter Drogen gesetzt und dafür gesorgt, das Ryoma auch wirklich im Flieger ankam. Mitgekommen war Mizuki natürlich nicht – deswegen Pissnelke, weil er Ryoma im Stich gelassen hatte - denn er hatte gemeint, dass er noch etwas zu erledigen hätte, bevor er nachkommen würde. HA! Dieses schreckliche Lächeln auf dem Gesicht und dieses Zwirbeln mit den Haaren hatte nichts Gutes zu bedeuten, deswegen war er froh, wenn Mizukis neuer Einfall jemand anderen traf und nicht IHN.
 

*
 

Aus seinen Gedanken wurde Ryoma gerissen, als Fuji seine Hand los ließ. Zum Glück hatte sein Gedankengang nur wenige Sekunden gedauert, sodass Fuji nicht bemerkt haben konnte, das Ryoma für einen Moment unaufmerksam gewesen war. Das Fuji eigene Gedanken nachgehangen hatte, wusste er natürlich nicht. War vielleicht auch besser so, denn Fuji hatte sich einige Augenblicke lang überlegt, was er jetzt mit Ryoma machen sollte. Momo und Eiji hatten sich schlauerweise verdrückt, da sie wohl darum fürchteten zwischen die Fronten zu geraten. Trotzdem fühlte Fuji sich von Eiji leicht im Stich gelassen, doch es war sicher nicht einfach für diesen, wenn er Oishi gleich wieder begegnen musste. Es wunderte Fuji sowieso wie Eiji mit Oishi zusammen Doppel spielen konnte, wenn er diesen im Moment nicht leiden konnte. Er wollte sein Urteil über seinen besten Freund nicht so leichtfertig fällen, doch er glaubte auch, das Eiji nicht korrekt handelte, denn dieses Verhalten konnte auch von Seiten Oishis miss zu verstehen sein. Vielleicht glaubte Oishi ja , das Eiji immer noch etwas von ihm wollte, es aber nicht ausdrücken konnte oder sich dessen nicht bewusst war. Fuji zog diese Möglichkeit zwar in Betracht und war sich auch ziemlich sicher, dass Oishi so dachte, aber er kannte Eiji gut genug um zu wissen, dass dieser nichts mehr mit seinem Ex zu tun haben wollte.

Vielleicht sollte er mal mit ihm reden?
 

„Ähm, Fuji-senpai?“
 

Fuji erschrak fast, als Ryoma ihn ansprach. Verwundert drehte er sich zu Ryoma. Hatte er sich wirklich von dem nicht vorhandenen Eiji ablenken lassen? Das Eiji zum Erlangen seiner Aufmerksamkeit nicht einmal seine Anwesenheit brauchte, erschreckte Fuji weniger als die Tatsache, dass er Ryoma für einen Augenblick lang, vollkommen vergessen hatte. Das bedeutete nämlich entweder, das er Ryoma viel zu unwichtig hielt, als das er ihn beachten musste oder das er sich vielleicht schon wieder, viel zu schnell an dessen Präsens gewöhnt hatte, als das er ihn als Bedrohung empfand. Und er empfand jeden als Bedrohung der seiner Privatsphäre zu Nahe kam. Das war schon immer so gewesen und würde auch nie anders sein, doch warum Ryoma? Nein, entschied Fuji. Er überreagierte, entschlossen sich jetzt nicht ablenken zu lassen, sah er Ryoma auffordernd an.
 

Ryoma fand diesen auffordernden Blick allerdings nicht so schön. Er hatte mal wieder das Gefühl von Fuji durchleuchtet zu werden. In diesem Moment kam er sich wieder so vor, als wäre er 12 Jahre alt und vollkommen ahnungslos. Dabei wollte er doch nur ganz freundlich Fuji auf etwas hinweisen.
 

„Was ist jetzt?“, fragte Fuji deutlich kühl. Dieser hatte sich jetzt nämlich dafür entschieden, dass er Ryoma los haben wollte. Es war genug für heute. Er hätte Eiji also doch glauben sollen, als dieser von Echizen und Momo berichtete. Verdammt. An dem Abend hatte er sich zwar auch seine Gedanken gemacht, aber eigentlich hatte er nichts weiter getan als sich unter der Dusche zu ertränken. Unter der Dusche konnte er immer noch am Besten nachdenken. Da hatte er immer das Gefühl, das sich nichts Fremdes beeinflussendes zwischen ihn und seine Gedanken stellen konnte. Doch leider wurde nichts daraus, denn das Schicksal brachte Fuji in eine ganz andere Lage, als Ryoma sagte:
 

„Ich möchte dich wirklich nicht ärgern Senpai, aber dort hinten kommt Tezuka-buchou!“
 

Toll. Wunderbar. Ja. Gib ’s mir!

Fuji fühlte sich verarscht. Konnte er nicht abschalten? Einfach verschwinden, als würde es ihn nicht geben? Er war dem Finger gefolgt, der ihm die Richtung wies und musste feststellen, das Echizen leider Recht hatte. Da hinten kam wirklich Tezuka. Am liebsten wäre er in die entgegen gesetzte Richtung davongelaufen, doch das würde an Tezukas Anwesenheit nichts ändern. Außerdem würde er sich nicht die Blöße geben und Tezuka aus dem Weg gehen. Aber verdammt, warum ausgerechnet jetzt? Er hasste Tezuka! Mehr noch als Ryoma und das war schon schwer genug! Den Groll zu übertreffen, den Fuji gegen seinen Ex Freund schob, war kaum übertrefflich, aber für Tezuka kein Ding der Unmöglichkeit. Fuji rümpfte die Nase, als er Tezuka näher kommen sah. Jetzt konnte er Echizen sogar dankbar sein, das dieser ihn gewarnt hatte und obwohl er sich in jedem anderen Fall eher die Zunge abgebissen hätte, als sich das einzugestehen, war Fuji sich dessen bewusst, das er Ryoma als das kleinere Übel von den Beiden einstufte. Ob das jetzt etwas zu bedeuten hatte? Doch das war ihm vollkommen egal.
 

Innerhalb von Sekunden änderte sich die Situation. Während sich Fuji und Ryoma vorhin noch gegenseitig seltsam angestarrt hatten und nicht so recht wussten, wohin mit sich, so sah es jetzt ganz anders aus. Auf ein Mal stand Fuji nicht mehr vor Ryoma und sah auf diesen herab, sondern stand neben ihm und nur schwer konnte Fuji den Impuls unterdrücken Ryoma an der Hüfte zu packen und zu sich heran zu ziehen. Irgendwo hatte Fuji immer noch Angst, das Tezuka versuchen würde Ryoma ihm wegzunehmen. Fuji kam noch nicht einmal auf den Gedanken sich zu schelten, weil Ryoma ihm ja eigentlich nicht (mehr) gehörte, da sie ja nicht mehr zusammen waren. Fuji sah Tezuka schon von weitem herausfordernd an. Kalt und undurchdringlich blitzten dessen blaue Augen auf.
 

Tezuka hatte das natürlich gesehen und sah auch nicht gerade freundlich drein, als er Fuji und Ryoma so dicht nebeneinander stehen sah. Es waren eindeutig Anzeichen von Eifersucht, die in ihm aufwallten, doch er wusste nicht auf wen sich diese Eifersucht jetzt richtete. Auf Ryoma, weil er Fuji so nahe stand? Selbst jetzt noch, nachdem die Beiden sich schon vor drei Jahren getrennt hatten? Seine Frau und auch Atobe hatte er in diesem Augenblick leicht verdrängt. Hieß also, er dachte nicht mehr wirklich an sie. Mit zügigen Schritten nahte er heran und blieb dann stehen.
 

Ryoma hingegen war ein wenig nervös. Er hatte es – trotz seiner seltsamen Gefühlslage – als nur absolut richtig und fair empfunden Fuji zu sagen, das Tezuka herannahte und Fujis Blick und Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war dieser genauso gut auf ihn zu sprechen wie damals. Ryoma musste sich in Erinnerung rufen, das dieser Mensch nicht mehr sein Buchou war. Als Tezuka sie musterte wollte Ryoma sich für einen Augenblick hinter Fuji verstecken, damit Tezuka ihn übersah, doch das war ja lächerlich. Er war ja inzwischen so groß wie sie und auch nicht mehr ihr kleiner Schutz bedürftiger Kouhai. Er war alt genug um auf sich selbst aufzupassen, doch dadurch geriet er mit in ihr Blickduell. Noch hatte er Glück, das Fuji und Tezuka sich gegenseitig anstarrten. Ja, sie machten sich nicht einmal mehr die Mühe sich zu begrüßen. Es waren keine Worte nötig und ein Gespräch würde über kurz oder lang auch nicht gut gehen. Ryoma seufzte innerlich, irgendwie hatte er ja gehofft, das Tezuka vernünftiger geworden war, doch anscheinend war das nicht der Fall.

Die Zwei waren eben genauso verstockt wie früher, wobei es bei Fuji nicht unbedingt bösartig gemeint war. Bei Tezuka hoffte Ryoma einfach nur, das dieser endlich verschwinden würde. Er wollte nicht mit ihm reden oder ihn sehen. Zumindest nicht in Fujis Anwesenheit. Es war nämlich so der Fall, das Tezuka wohl immer noch verdrehte Gefühle für Fuji hatte. Schon als Fuji und er noch zusammen waren, hatte sich das bemerkbar gemacht. Eigentlich konnte man es Tezuka nicht einmal verübeln, denn schließlich hatte der Tensai seinen Liebsten für Ryoma verlassen. Den Anfang hatte es so genommen, das Fuji und er sich nach und nach näher gekommen ohne es zu merken. Irgendwann hatte Fuji dann vor einer Entscheidung gestanden und er hatte sie getroffen! Das war der glücklichste Tag in seinem Leben gewesen, als Fuji zu ihm nach Hause gekommen war und ihn geküsst hatte! Von da an waren sie zusammen gewesen und das sogar sehr glücklich.
 

Erst nach und nach hatten sich Probleme aufgetan. Denn in der ganzen Zeit während Fuji und er sich näher gekommen waren, hatte er Tezuka privat nie viel zu Gesicht bekommen, das der beim Training viel zu beherrscht war um auch nur an Gefühle zu denken, war klar. Aber plötzlich hatten Tezuka und er begreifen müssen, das sie sich nicht mehr so nahe standen wie früher! Tezuka wollte eine Art Neuanfang mit Fuji, weil ihre Beziehung nie so ganz das Wahre gewesen war. Immer hatte es Spannungen gegeben. Sie beide allerdings hatten immer ein gutes Mentor-Schüler Verhältnis miteinander gehabt und er hatte zu Tezuka aufgesehen. Das dieser jetzt Fuji belästigte und nicht in Ruhe ließ, hatte seinem Weltbild einen gehörigen Knacks gegeben.
 

Als sie von der Schule gegangen waren, sah die Situation dann wie folgend aus: Wenn Ryoma mit Tezuka alleine war, dann verstanden sie sich eigentlich ganz gut, solange sie das Thema Fuji außer Acht ließen und sich auf Tennis beschränkten, doch dann wurde Fuji ‚leicht’ eifersüchtig, ertrug es aber Ryoma zu Liebe. Wenn Fuji und Tezuka allerdings alleine waren, dann taten sie in der Öffentlichkeit so, als wäre alles in bester Ordnung und überzeugten sehr viele mit ihrer professionellen Zurückhaltung. Mal abgesehen davon, das lästige Leute von Fujis freundlich höflichem Lächeln – das dann absolut falsch war (ohne dass das sonderlich auffiel, Ryoma wusste es nur) – in die Flucht schlug, sodass er und Tezuka sich heimlich mit Blicken erdolchten. Wenn sie zu dritt auftauchten, hielten sich alle Parteien zurück, sogar Atobe wenn er denn dabei war. Doch trafen sie unvorbereitet aufeinander – so wie jetzt – dann konnte es eng werden.

Verdammt eng sogar.
 

**********************

Das Kapitel hat mich mehr Nerven gekostet, als es aussieht. Auch weiß ich nicht, ob ich damit zufrieden sein kann. Denn irgendwie bin ich es nicht gewohnt, auf so viele Leute achten zu müssen. Aber für das Kritisieren seid ja ihr zuständig. Hat es euch gefallen? Wie fandet ihr die Szene zwischen Ryoma und Fuji? Mal abgesehen davon, dass sie verdammt lange gebraucht haben, um sich auch nur die Hand zu geben...

mangacrack

So wie damals

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 11/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Ich kann nicht glauben, das diese FF so beliebt ist. Das ich im letzten Kapitel Mizuki habe auftreten lassen...es MUSSTE sein! Was wäre PoT ohne unsere kleine Pissnelke? Vielleicht taucht er sogar als Person auf, mal sehen.

Aber ich habe mich im letzten Kapitel wohl etwas missverständlich ausgedrückt: Mizuki und Ryoma waren nicht wirklich ein Paar. Das ist eure Interpretation. Doch sie waren nie bei dem Thema 'Liebe'. Obwohl der Gedanke ganz reizvoll ist^^....
 

mangacrack
 


 

::Kapitel 11 – So wie damals::
 

Kikumaru wühlte sich durch die Menge. Er wollte hier raus. Einfach nur weg. Er wollte nicht hier bleiben. Was brachte es ihm schon? Es tat weh, seinen Ochibi und seinen besten Freund so zu sehen. Er hatte Ryoma schon sehr früh, vor sehr langer Zeit in sein Herz geschlossen und würde alles tun um ihm zu helfen. Doch Fuji war sein bester Freund und für ihn galt dasselbe wie für Ryoma. Doch was sollte man tun, wenn die beiden Menschen, die man am meisten liebt, sich wahrscheinlich gegenseitig hassten? Eiji hatte Angst, das Ryoma und Fuji so enden würden, wie Tezuka und Fuji. Kaum in der Lage ein freundliches Wort miteinander zu wechseln oder schlimmer noch, sie endeten wie Oishi und er. In Kikumarus Herz krampfte sich etwas zusammen. Es tat immer noch weh. Er konnte es immer noch kaum glauben, das Oishi gelogen hatte, doch es war wahr ... leider. Er würde nicht zurückgehen, das hatte Kikumaru sich geschworen, niemals würde er das. Er sehnte sich jedoch nach ein wenig Nähe und Zärtlichkeit, er war kein Mensch, der es lange alleine aushielt. Doch zu wem sollte er im Moment gehen? Zu Fuji konnte er nicht, der hatte genug Probleme mit sich selbst und würde noch mehr kriegen, kein Wunder, wenn man seine Gefühle derartig begrub. Nie hatte Eiji Fuji weinen sehen, als Ryoma verschwunden war. Bei niemandem hatte Fuji Schutz gesucht oder sich halten lassen, so wie Fuji es bei ihm gemacht hatte, als er sich von Oishi getrennt hatte. Sie hatten nachts zusammen in einem Bett geschlafen, Fuji hatte sich um ihn gekümmert und seine Tränen getrocknet. Er hatte ihm seine Trauer genommen, den Schmerz gedämpft und ihm Hoffnung gemacht, all dies hatte Fuji für sich abgelehnt. Doch Kikumaru hatte natürlich gesehen, wie sehr Fuji dennoch gelitten hatte. Sein Blick war so leer gewesen die meiste Zeit über, als würde etwas fehlen. Früher hatten Fujikos Augen immer so schön gefunkelt, wenn ihn etwas sehr gefreut hatte. Jetzt schien dieser Glanz erloschen und nicht einmal mehr ein Funke der Erinnerung daran war zu sehen.
 

Verdammt, warum musste es nur so düster aussehen? Was war aus ihrem Team geworden? Taka hatte so viel zu tun, das er kaum hinterher kam mit seiner Arbeit und zudem war seine Frau schwanger. Oishi hatte ihn belogen und ihn verletzt. Tezuka hatte sich von ihnen allen abgewendet. Fuji war nur ein Schatten seiner selbst. Kaidoh trainierte bis zum Umfallen, was anderes wusste man nicht von ihm. Inui war Wissenschaftler geworden und befand sich gerade in Hokkaido und schlich herum wie ein gebrochener Mann. Warum das alles? Nur weil Ryoma gegangen war? Das konnte doch nicht sein, oder? Oder war diese kleine Mistmade, die Ryoma manchmal nun einmal war, doch das klebrige Zeug gewesen, das sie alle zusammen gehalten hatte? Es war so gewesen, als wenn man eine tragende Wand in einem Haus einriss und darauf hoffte, dass das Haus stehen bleiben würde und nicht einkrachte. Was war bei ihnen geschehen? War das Haus zusammengebrochen? Zumindest hatte es ein paar eindeutige Risse davongetragen und hätte eine grundlegende Renovierung nötig. Ob das vielleicht auch Ryoma hinbekommen könnte?

Nein, Eiji schalt sich, das durfte er nicht zulassen. Ryoma zuzumuten, das er das kaputte Team wieder zusammenfügte, das konnte er nicht. Er hatte den Blick seines Ochibi gesehen als dieser auf Fuji getroffen war, es hatte ihn überrascht. Ryoma war überrascht gewesen Fuji hier zu sehen. Hatte er gedacht, dass dieser nicht an dem Turnier teilnehmen würde? Doch Fujiko war nun mal Profitennisspieler, war es da nicht nahe liegend, das er mitspielen würde? Oder hatte Echizen gar nicht erst angenommen, das Fuji sein Hobby zum Beruf machte? Plötzlich bekam Eiji eine dunkle Ahnung davon, warum Fuji und Ryoma sich getrennt hatten. Er wollte es nicht genau aussprechen, doch bestand vielleicht die Möglichkeit, dass die Beiden sich wegen ihrer verschiedenen Zukunftspläne in den Weg gekommen waren? Eiji blieb mitten auf dem Gang stehen und legte den Kopf schief während er sein Kinn auf seine Faust stützte. Ja, das konnte durchaus sein. Fuji Syusuke konnte sehr stur werden, wenn es um seine Zukunft ging. Selbst ihm gegenüber hatte Fuji nicht erwähnt, was er in 10, 15 Jahren machen wollte. Doch um ehrlich zu sein wusste Eiji das selbst auch nicht. Ihm war nur klar, dass er im Moment sehr glücklich und zufrieden mit seinem Job war. Und er würde ihn gerne noch eine Weile behalten.
 

„Eiji?“
 

Na Halleluja!

Kikumaru, der sowieso gerade etwas aufgefühlt war wegen Fuji und Ryoma, fand es gar nicht lustig, dass er jetzt einfach so von Oishi angesprochen wurde. Aber was hätte sein Doppelpartner denn sonst machen sollen? Vorbeigehen? Warten bis Eiji sich dazu herabließ mit ihm zu reden? Nein, das nun wieder nicht, trotzdem sah Kikumaru nicht gerade herzlich drein, als er Oishi begrüßte.
 

„Nya, hallo Oishi!“
 

„Was ist den Eiji? Ist etwas passiert? Du sahst so...“
 

„Wie sah ich was?“
 

„Nun ja, etwas verzweifelt und verloren aus!“
 

Oishi machte sich ehrlich Sorgen um Eiji. Er hatte ihn gesehen, als dieser blindlings an ihm vorbei gestürmt war und war natürlich sofort hinterher. Eiji schien aufgelöst und ratlos. Auch wenn sein Doppelpartner und er nicht mehr zusammen waren, so konnte er es nicht lassen Eiji zumindest anzubieten, das er ihm half. Doch er war klug genug Eiji nicht anzufassen, sondern einen gewissen Sicherheitsabstand zu wahren. Er wollte nicht, das Eiji sich wieder einmal bedrängt fühlte.

Doch heute schien Kikumaru zu verwirrt, als das er darauf achtete, das es ausgerechnet Oishi war, mit dem er da gerade sprach. Normalerweise hätte er jedes Gespräch als ‚lass uns doch wieder zusammenkommen’ Versuch seitens Oishi gesehen. Doch diesmal kreisten seine Gedanken um Fuji und Ryoma. Nun ja, mehr Sorgen machte sich Eiji eigentlich um Fujis Gefühlsleben. Echizen würde schon zu Recht kommen. Im Notfall würde er jemanden finden, bei dem er sein Herz ausschütten konnte. Doch für Fuji konnte nur er da sein. Eiji hoffte intensiv, das Fuji heute Abend mit ihm über das Treffen reden würde. Plötzlich bekam er Schuldgefühle. Hätte er vielleicht da bleiben und Fuji unterstützten sollen? Würde Fuji vielleicht sauer sein, das Eiji ihn nicht unterstützt oder verteidigt hatte.
 

Plötzlich begannen Tränen zu fließen und der arme Oishi wusste noch nicht einmal warum. Hilflos stand er vor Eiji, der die Hände vor das Gesicht schlug um das glitzernde Nass zu verbergen. Die Schultern zuckten und leise Schniefgeräusche waren zu hören. Am Liebsten hätte Oishi Eiji jetzt in den Arm genommen, doch so wirklich traute er sich nicht. Denn egal, wie er es drehte und wendete, wenn es dem launischen Eiji nicht passte, dann konnte er seine Handlung in der Art und Weise missverstehen wie er wollte. Wenn er Eiji helfen wollte, dann konnte der Akrobat sagen, dass er ihm zu Nahe trat und die Situation nur für sich ausnutzen wollte. Oder aber er unterließ es und musste sich dann von Eiji anhören, das er sich ja noch einmal richtig um sein Wohl bemühte und wie er ihn dann wirklich lieben könne. Oishi wusste nicht, was er tun sollte, nur das er sich jetzt entscheiden musste. Für einen Moment fragte er sich, ob er Eiji wirklich noch hinterher laufen sollte oder ob es nicht langsam genug war. Sollte Eiji ihm noch eine Chance gewähren, hätte er das nicht schon längst getan? Eigentlich war fast ein Jahr schon eine verdammt lange Zeit um sich zu entscheiden. Eiji hatte sich entschieden. Und zwar in dem Moment, als er ihre Wohnung verließ. Und er? Was hatte er getan? Er war hinter Eiji her gelaufen, dabei war es doch seine Schuld. Er hätte sich der Konsequenzen vorher besser bewusst sein müssen. Hatte er wirklich geglaubt, das Eiji nichts merken würde? Oder das er es ignorieren würde, wenn er es merkte? Oder das er ihm vergeben würde? Er hätte es besser wissen sollen. Dafür war Eiji nicht der Typ, der leicht Lügen oder Ähnliches verzeihen würde. Oishi wurde klar, das er verspielt hatte. Zumindest ihre Liebe hatte er zerstört. Vielleicht konnte er aber noch ihre Freundschaft retten?
 

Oishi wurde klar, das er dringend allein sein musste. Seltsam das ihm ausgerechnet jetzt auffiel, das es für sie Beide vielleicht schon lange zu spät war. Wie hatte er nur so dumm sein können? Schweren Herzens trat Oishi einen Schritt zurück, entfernte sich von Eiji. Es war nur ein kleiner Schritt, aber er bedeutete sehr viel für ihn. Jeder Zentimeter kostete Oishi Überwindung und selbst danach wollte er am Liebsten sofort wieder auf Eiji zustürzen, ihn festhalten und seine Tränen trocknen, doch er konnte nicht. Er durfte nicht. Eiji hatte ihn abgelehnt und selbst wenn es vielleicht falsch war Eiji jetzt allein zu lassen, egal ob als Freund oder als Lover, so konnte er nicht anders.
 

Er schluckte, Eiji bemerkte nicht einmal, das er nach hinten verschwand. Immer weiter trat Oishi zurück. Plötzlich hatte er Angst, Eiji stand immer noch da und sah ihn nicht. Er bezweifelte, das Eiji sich nachher überhaupt daran erinnern würde, das er da gewesen war, denn wenn Eiji aufgewühlt war, so wie jetzt, dann vergaß er schnell etwas. Oishi wusste nicht was er tun sollte. Es kam ihm so seltsam vor, dass er innerhalb von Sekunden zu einer so erschreckenden Erkenntnis kommen konnte. Das es vielleicht wirklich niemals mehr Liebe zwischen ihm und Eiji geben würde. Schon alleine dieser Gedanke, die Erwägung daran, das es so sein könnte, ließ Oishi sich schlecht fühlen. Er wollte rennen. Er wollte sich wegdrehen und rennen. Bloß weg von Eiji und dieser harten Realität, der er gerade ins Auge blickte.

Das er Eiji nicht mehr lieben konnte. Egal, ob er nun wollte oder nicht.

Er hatte es vergeigt. Eiji würde ihm niemals vergeben. Niemals.
 

Als er den Gang hinunter lief, wusste Oishi das er hier einen Abschnitt seines bisherigen Lebens zurücklassen würde. Er entfernte sich immer mehr von Eiji und wusste schon im Davonrennen, das er sich irgendwann die Frage stellen würde, was geworden wäre, wenn er Eiji tatsächlich in Arm genommen hätte.
 

************************

Bitte erschlagt mich nicht. Ich weiß, das einige mich sicherlich wieder umbringen wollen für dieses Kapitel und was ich mit den Charakteren anstelle, aber ich konnte nicht anders. Weiter werde ich erst mal nichts dazu sagen, weil ich sehen möchte wie ihr hier reagiert. Ich freue mich auf eure Kommentare.
 

Mangacrack

Ein Gespräch in der Nacht

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 12/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare.
 

::Kapitel 12 – Ein Gespräch in der Nacht::
 

Es war schon recht spät, als Eiji die Tür zu seiner Wohnung aufschloss und den dunklen Flur betrat. Die Behausung lag still und ruhig da, als würde sich kein einziges Lebewesen hier drin befinden. Eiji horchte in die Stille hinein. Es war nichts hören. Verwundert zog er ein wenig die Augenbrauen kraus. Sollte Fuji nicht hier sein? Das hatte er zumindest nach dessen Handy Nachricht vermutet. Das ‚Bin weg. Habe alles nötige erledigt. Fuji’ hatte zumindest darauf hingedeutet. Eiji warf seine Jacke an den Kleiderhaken an der Wand und wickelte sich seinen Schal vom Hals. Er hasste diese Teile, sie hielten zwar warm, aber er hatte ständig Angst, dass er sich damit irgendwie erwürgen könnte.

Doch das war jetzt erst mal unwichtig, er hatte Hunger. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, wanderte Eiji in die Küche, knipste das Licht an und riss die Kühlschranktür auf. Mal sehen, was es da so gab. Der Tag war anstrengend gewesen und bevor er über all das nachdenken konnte, musste er seinen Magen füllen. Seine Augen leuchteten freudig auf als er seinen Lieblingsjoghurt entdeckte. JA, das war doch schon mal etwas. Kikumaru leckte sich die viel zu trocknen Lippen und grapschte sich ein Teil, bevor er die Tür wieder zu schmiss. Syusuke würde ihn töten, wenn er die Kühlschranktür offen stehen lassen würde. Vorerst zufrieden riss Eiji den Plastikdeckel ab und begann dann genüsslich den halbflüssigen Joghurt zu trinken. Das Löffeln sparte er sich, war ja doch viel zu mühsam. Nach den ersten extrem befriedigenden zwei drei Schlucken setzte er den Becher wieder ab und atmete tief durch. Er stieß sich von der Schrankwand ab, an der er bis eben gelehnt hatte und hüpfte auf die Ablage links neben dem Spülbecken.
 

Jetzt hatte er endlich Ruhe. Der Rest des Tages war hektisch gewesen. Er hatte sich anmelden müssen für das Turnier, aber Oishi nicht gefunden und es war mühselig gewesen die Angestellten trotzdem dazu zu überreden seinen Doppelpartner einzutragen. Eiji hatte vor sowohl an dem Einzel-, als auch an den Doppelturnier teilzunehmen. Erstes war mehr für sich selbst, denn Geld und Kohle brachte das Doppelturnier. Zwar verdiente er im Moment nicht schlecht, aber sich auf diese Weise einen Bonus zu verdienen, war sicherlich nicht das Schlechteste. Es ärgerte ihn nur, dass er Oishi nicht gefunden hatte. Er erinnerte sich, dass er ihn kurz gesehen, vielleicht sogar mit ihm gesprochen hatte, aber wie gesagt, auf einmal war er nicht mehr zu finden gewesen. Doch Eiji hatte sich auch nicht mehr richtig konzentrieren können, nachdem er Fuji verlassen hatte. Ständig hatte er an seinen besten Freund und an Ryoma denken müssen.

Eiji fuhr sich durch die roten Haare und zerzauste sie dadurch noch mehr, als sie es sowieso schon waren. Er setzte seinen Joghurtbecher wieder an die Lippen und trank diesen aus. Der Erdbeergeschmack klebte an seinen Lippen und Kikumaru leckte sich mit der Zunge darüber. Normalerweise heiterte ihn seine Leibspeise immer auf, doch heute wollte ihm das nicht wirklich gelingen. Vielleicht lag es an dieser unmöglichen Situation und daran, dass es eben doch etwas ernster war als sonst. Eiji fluchte etwas ungehalten. Das konnte er gut, schließlich war er der Jüngste von fünf Kindern, da lernte man so einiges, aber er tat es nicht allzu oft. Nur dann, wenn ihn etwas außerordentlich ärgerte.
 

Verdammt, warum konnte er sich nicht weiter verstecken? Er wollte nicht über das nachdenken, was heute passiert war. Denn je mehr Eiji es tat, desto klarer wurde ihm, was für ein Arschloch er eigentlich gewesen war. Fuji hätte ihn vielleicht gebraucht und was hatte er getan? Er war abgehauen. Toller Freund. Dabei war Fuji doch die ganze Zeit bei ihm gewesen, als es ihm wegen Oishi so schlecht ging. Eiji biss sich hart auf die Lippe um den inneren Schmerz mit äußerlichem zu übertonen und als die Lippe anfing zu bluten und leicht blau anlief, funktionierte es auch. Es war eine gute Methode um sich Zeitweilig abzulenken. Bei ihm kamen die blauen Flecke genauso schnell, wie sie auch wieder verschwanden.
 

„Verdammt!“, flüsterte Eiji.
 

Er hatte den Blick zu Boden gerichtet, hielt aber seine Augen fest verschlossen, während seine Fingernägel sich in die Arbeitsplatte krallten. Schuldgefühle kamen in ihm hoch. Warum hatte er sich nicht um Fuji gekümmert? Warum nicht? Weil er gedacht hatte, das es diesem gut ging. Weil Fuji so weitergelächelt hatte, wie sonst auch und er hatte sich davon täuschen lassen! Wie dumm hatte er sein können? Er hätte sich das doch denken können, dass dieses Lächeln nur dazu diente ihn davon abzulenken, wie schlecht es Fuji eigentlich ging. Aber eine Stimme, tief in ihm drin, sagte ihm, dass er sich nicht allzu sehr die Schuld geben sollte, denn schließlich konnte Syusuke ein sehr guter Schauspieler sein, wenn er es ernst meinte und seine Gefühle wirklich verstecken wollte. Worauf die andere Seite nur erwidern konnte, dass er es wenigstens hätte sehen müssen. Eiji biss sich noch heftiger auf die Lippe und versuchte dieses schreckliche Gefühl zu unterdrücken.

Wusste er doch zu gut, dass Fuji wahrscheinlich jetzt in seinem dunklen Zimmer saß und sich in seinen Gedanken vergrub. Konnte er ihm denn helfen? Etwas schrie in ihm, das er es zumindest versuchen sollte und langsam ließ Eiji sich von der Platte gleiten. Er musste es tun, egal ob es dem Tensai nun gefiel oder nicht! Kikumaru verließ nun die Küche und machte dabei das Licht wieder aus und lief dann durch dunkle Wohnung. So fühlte er sich fast wohler, da Fuji nun sein Gesicht nun nicht sofort würde sehen können. Für einen kleinen Moment überlegte Kikumaru sich, ob er nicht kurz schnell in sein eigenes Zimmer gehen und sich etwas anderes anziehen sollte, doch er ließ es bleiben, fürchtete er doch, dass sein Entschluss wanken könnte.
 

Fast ewig dauerte der Gang bis hin zu Fujis Zimmertür, doch als er davor stand, kam es dann doch wieder viel zu schnell. Sein Herz pochte gegen seine Brust, doch ohne zu zögern griff Eiji nach der Türklinke und drückte sie herunter. Vorsichtig und lautlos glitt die Tür auf. Er lugte um die Ecke und warf ein Blick ins Zimmer. Es war vollkommen dunkel, wie er es erwartet hatte. Nur der Mond schien durch das Fenster herein. Ein kühler Nachtzug strich Eiji durch das rote Haar, als er unaufgefordert eintrat und die Tür hinter sich zuzog. Er schluckte und traute sich zunächst nicht weiterzugehen. Da saß Fuji. Er hatte also doch Recht gehabt. Doch Syusuke schien ihn nicht einmal bemerkt zu haben oder er glaubte nicht, dass er es nötig hatte, aufzusehen. Er saß auf dem breiten Fensterbrett, hatte es geöffnet und ließ sich den Wind durch das Haar blasen. Es war kühl im Zimmer was bedeutete, dass Fuji schon eine ganze Weile hier so sitzen musste. Auch wenn er auf den ersten Blick hin normal wirkte, so wusste Eiji, das Fuji sich erbärmlich fühlen musste. Denn wenn es diesem gut gehen würde, so würde er jetzt an seinem PC sitzen und seien Fotographien sortieren, bearbeiten oder was auch immer. Doch wie apathisch auf dem Fensterbrett zu sitzen, in die Nacht zu starren und kein Ton beim Eintreten war nicht die Art seines besten Freundes seine Abende zu verbringen.
 

„Syusuke?“, fragte Eiji besorgt.
 

Er vermutete zwar, dass er keine Antwort kriegen würde, doch versuchen musste er es. Fuji war jetzt wie ein Programm, das sich nur aktivierte, wenn man die richtigen Schlüsselwörter benutzte. Er würde also reden müssen, ins Blaue hinein raten und hoffen, das Fuji antwortete. Langsam und vorsichtig ging er auf den Braunhaarigen zu, der immer noch auf der Fensterbank verharrte, ohne eine hastige Bewegung zu machen. Er stellte sich neben ihn und jetzt waren sie auf ungefähr gleicher Höhe, doch Fuji sah ihn nicht an. Eiji schluckte. Er mochte es gar nicht so ignoriert zu werden, doch wahrscheinlich nahm er ihn gar nicht war.
 

Kikumaru betrachtete den Tensai eine Weile. Dessen Augen waren geöffnet und die blauen Seen spiegelten den Mond wieder. Sie waren so tief, das man sich darin verlieren könnte, doch anders als sonst waren sie mit Verzweifelung gefüllt. Die Emotionen spiegelten sich in einer Art Wellen wieder und Eiji hatte vor seinem inneren Auge ein tosendes Meer, das die Wellen an einen harten Fels klatschen ließ, so als wäre es gefangen und wolle sich befreien. Kikumaru legte seine Arme um Fujis Hals und schmiegte sich an ihn. Er wollte ihm zeigen, dass er da war und endlich schien Fuji ihn zu bemerken. Er drehte den Kopf und sah ihn direkt an. Bisher hatte er sein Gesicht nur in Spiegelung des Fensters gesehen. War zuvor schon der Ausdruck in seinen Augen intensiv gewesen, so war er jetzt fast überwältigend.
 

„Eiji!“
 

Fuji hauchte Eijis Namen. Es klang schon fast heiser und so als, wenn er lauter reden würde, es aber durch das Zittern in seiner Stimme aber nicht konnte. Fuji war aus seiner Trance erwacht, als er spürte wie Eijis Finger ihn sanft an seinem Hals zu streicheln begannen. Natürlich hatte er gehört, wie Eiji herein gekommen war, ja er hatte ihn sogar auf der Straße gesehen, doch wahrgenommen hatte er ihn nicht. Nun breitete sich eine Gänsehaut auf ihm aus und auf einmal spürte Fuji den kalten Luftzug des Windes, der durch das Fenster herein blies. Er hob seine Arme an, die er bis eben auf seinem Bauch hatte, griff nach Eijis Schultern und zog diesen zu sich heran, ehe dieser sich versah, was überhaupt passiert war. Nun lag Kikumaru halb auf der Fensterbank und teilweise in Fujis Schoß, der blitzschnell die Beine geöffnet hatte, doch da Eiji mehr oder weniger vor Fuji gestanden hatte, lag er jetzt nun auf dem Bauch, beziehungsweise kämpfte sich gerade auf alle viere, damit er nicht länger sein Gesicht an Fujis Körper presste. Eiji fiel es als Akrobat und sehr beweglicher Mensch nicht sonderlich schwer sich so hinzusetzen, das er und Fuji bequem Platz hatten, ohne dass Fuji sich verrenken musste. Zwar saßen sie deswegen etwas eng beieinander, das es jeden anderen Menschen sicherlich gestört hätte, doch zumindest konnten sie sich ansehen.

Eiji streckte die linke Hand aus und legte sie an Fujis rechte Wange. Dieser legte seine eigene rechte darauf und schmiegte sich an die warme Hand. Nebenbei zog Eiji das Fenster heran und schloss es, während Fuji sich die Streicheleinheit gefallen ließ. Denn Eiji war der Überzeugung, dass das, was er mochte, auch anderen Menschen helfen konnte und bei Fuji Syusuke auf jeden Fall. Für jemanden, der im Verhältnis zu anderen Menschen, so wenig zärtliche Liebe hatte zu spüren bekommen, waren solche Situationen wie diese mehr als nur einfache Berührungen. Es war ein Zeichen von Zuwendung.
 

„Fujiko-kun. Sag mir doch was los ist!“, meinte Eiji bittend.
 

„Ach Eiji“, seufzte Fuji, „Du bist so gut zu mir. Das verdiene ich gar nicht.“
 

„Nyaaa. Nicht wahr, Syusuke. Ist nicht so.“
 

Eiji hatte vorschnell einen seiner Redesätze fallen lassen, die von dieser unglaublichen zusammengezogener und meist viel zu schnell gesprochener Sprache zeugten. Manche glaubten, das Eiji einfach viel zu viel zu erzählen hatte, als das er in ganzen Sätzen reden konnte, doch das erklärte nicht das Phänomen warum er dann neue Wörter hinzu erfand. Der einzige Mensch dieser Welt, der Eiji wirklich verstehen konnte, wenn diesen etwas aufregte, war Fuji. Er war der Einzige, der das Geplapper dieses Außerirdischen roten Männchens verstehen konnte. Doch schneller als erwartet fiel Eiji zurück und sprach ernsthaft weiter, etwas das nur selten der Fall war.
 

„Du weißt, dass das nicht wahr ist, Syusuke!“, flüsterte Eiji. Auch dass er Fujis von ihm so selten genutzten Vornamen aussprach, zeigte wie nahe es ihm doch diesmal ging und wie sehr er ihm helfen wollte.
 

„Ich liebe dich so wie du bist und du weißt, dass du dich meinetwegen nicht zurückhalten musst mit deinen Gefühlen. Auch du bist nur ein Mensch, selbst wenn dich so viele Leute für eine Art Super Fuji halten, der alles kann. Die ganzen Jahre hast du dich selbst unterdrückt und viel von dem vergraben, was dich früher aus gemacht hat. Du musst dich nicht verstecken und es allen Recht machen kannst du sowieso nicht. Du musst nur auf das hören, was du willst. Lass dich nicht wie Andere in etwas zwängen, was sie eigentlich gar nicht haben wollen.“
 

Pause, Teil 1 - Ende.
 

Eiji hatte Fuji gar nicht zu Wort kommen lassen, denn dieser hätte es sonst sicherlich wieder einmal geschafft, das Thema zu wechseln. Fragend sah er Fuji an, ob dieser dennoch jetzt etwas sagen wollte, war trotzdem jederzeit bereit loszureden.
 

„Aber Eiji...ich...was soll ich denn tun? Ich kann doch nicht...“
 

„Doch du kannst Syusuke-kun. Ich weiß es. Wovor hast du eigentlich Angst? Du bekommst doch sonst immer alles, was du willst. Nie hast du vor etwas halt gemacht, wenn du etwas haben oder du dich an jemandem rächen wolltest.“
 

Fuji zitterte leicht.
 

„Ich...Eiji...ich...es ist nicht mehr...wie früher. Von allen Dingen, die ich haben wollte, ist mir das, was mir am meisten am Herzen lag, davongelaufen. Was soll ich mit all den anderen Sachen, die mich nicht glücklich machen. Und warum sollte ich es mir jetzt ... wieder zurückholen, wenn ich es davor vergrault habe.“
 

„Oh Fuji!“
 

Eiji änderte seine Position, sodass er nun noch dichter an Fuji war und leicht auf ihn herab sah, während er seine Arme um dessen Körper schlang.
 

„Oh Fuji, du Dummkopf. Ist das alles? Ist das dereEinzige Grund, warum du nicht zu Ryoma zurückgehst? Ich weiß zwar nicht, was heute zwischen dir und ihm passiert ist, aber du würdest nicht so depressiv sein, wenn ihr euch küssend in die Arme gefallend währt. Wenn ich richtig vermute, dann seid ihr mehr oder weniger schweigend auseinander gegangen, beide sich fragend, was ihr nun tun sollt. Oder?“
 

„Ich ... ich weiß nicht genau, Eiji. Bevor Ryoma und ich überhaupt über irgendetwas reden konnten, kam Tezuka dazu. Verdammt, er hat alles komplizierter gemacht, als es sowieso schon ist. Die lange Fassung will ich dir und der Allgemeinheit ersparen, aber im Endeffekt ist er mit Ryoma abgehauen. Nein, er hat ihn hinter sich hergeschleift um mit ihm Tennis zu spielen. Ich hätte ihm den Hals umdrehen können! Was er mit mir macht ist ja schon schlimm, aber warum...warum...warum musste er diesen Moment kaputt machen?“
 

Fuji warf sich in Eijis Arme. Zuvor hatte er wütend über Tezuka geredet, doch der letzte Satz war einfach nur von Verzweiflung geprägt gewesen. Eiji lies ihn und fing Fujis Wortschwall erst nach einer Weile auf. Sollte Fuji sich doch einmal alles von der Seele reden. Der registrierte sein Handeln gar nicht.
 

„Woher soll ich jetzt wissen, was Ryoma denkt? Wer weiß schon, was Tezuka ihm erzählt hat? Oh Gott, wie konnte der Kerl nur? Ich hatte doch keine Chance. Ich wollte doch mit ihm reden, aber ich konnte nicht. Oh, aber es hat so verdammt gut getan. So verdammt gut getan ihn zu sehen. Einfach nur Ryoma zu sehen. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber es hat so gut getan. Aber ich bin wütend auf ihn. Und auf mich! Aber warum...komme ich damit nicht klar Eiji! ... ... ich komme damit einfach nicht klar!“
 

Eiji hatte das Gefühl hier eine Kurzfassung von dem bekommen zu haben, was in Fuji vorgehen mochte. Dessen Gedanken drehten sich vermutlich im Kreis. Er wusste nicht, ob er Ryoma hassen oder lieben sollte. Weil er noch nicht einmal wusste, wem er die Schuld für die Trennung geben konnte, doch seine Liebe zu ihm, die da noch vorhanden war, ließ Fuji sich selbst schuldig fühlen. Und Tezukas Auftauchen hatte Fuji Angst gemacht, das der Ryoma negativ beeinflussen könnte.
 

„Oh Eiji, verdammt, was soll ich tun?“, fragte Fuji ihn nun wieder.
 

„Syusuke. Bevor du irgendetwas tust, musst du dir eingestehen, das du Ryoma immer noch liebst.“
 

„Nein, tue ich nicht! Ich weiß nur nicht...“, beteuerte dieser sofort.
 

„Doch tust du, Syusuke-kun. Du liebst Ryoma. Immer noch. Und willst du auch wissen warum? Warum du dich selbst in mich nicht verliebt hast, obwohl du genügend Gelegenheiten dazu hattest? Wir beide sind uns näher gekommen, als es für Freunde normalerweise üblich ist. Ja, selbst für sich zwei Liebende kennen wir uns und das Herz des Anderen fast zu gut. Aber weißt du auch wieso wir uns nie ineinander verliebt haben, obwohl wir einander dennoch lieben? Weil ich dein Herz zwar berühre, aber Ryoma es zum Schlagen bringt!“
 

„Wie meinst du das Eiji?“
 

„Ganz einfach. Egal wie nahe ich deinem Herzen kam, absichtlich oder nicht, es ruhte nur da. Du fühltest dich beschützt, aber ich konnte dich nie zum Handeln bewegen. Nicht so wie Ryoma es tat. Egal wie weit er weg war, mit einer einfachen Geste konnte er dich dazu bewegen zu reagieren, ohne dass du vorher Angst hattest etwas verbergen zu müssen. Verdammt, Syusuke. Du gehörst ihm! Zu ihm!“
 

Nun füllten sich Fujis Augen mit Tränen. Sie liefen seine Wangen hinunter und befreiten ihn von der Last, die er die drei Jahre getragen hatte. All seine Zweifel, all das was ihn behinderte wieder klar zu sehen ließ er los und es schwamm fort. Fuji spürte wie sein Herz leichter und leichter wurde. Zum ersten Mal kehrte wieder etwas Zuversicht in ihm ein, dann fühlte er wie der Strom der Tränen noch etwas anders mit fortriss, seine Anspannung. Die anstrengenden letzten Stunden forderten ihren Tribut. Denn plötzlich wurde alles schwarz um Fuji herum.
 

Er war in Eijis Armen eingeschlafen.
 


 

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Uaahhhhhhh! Was soll ich von diesem Kapitel halten? Ist es mir gelungen? Ich weiß nicht, aber ich denke, es ist nicht ZUVIEL Fuji x Eiji dabei. Ich musste mich sehr damit zurück halten. Ich glaube ich weiß, wie meine nächste PoT Fanfiction aussieht, so sehr wie mich dieses Pairing hier überschwemmt.

Aber wir bewegen uns auf das Ende mit einem von mir nicht erwarteten Tempo zu, das ich nicht für möglich gehalten habe. Unglaublich. Danke für alle Kommischreiber und an all diejenigen, die diese FF bloß lesen.
 

Mangacrack

Beginn des Turniers

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 13/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht viel über die Organisation von Tennisturnieren, deswegen habe ich mir was ausgedacht. Bitte seid damit zufrieden. Hinweise und Tipps nehme ich aber gerne entgegen.

Viel Spaß beim Lesen^^...
 

::Kapitel 13 - Beginn des Turniers::
 

Das Stadion füllte sich immer mehr und die Menschenmassen waren wirklich aufgeregt. Heute würde endlich dieses eine Turnier beginnen, auf das sie schon alle so lang gewartet hatten. Es war eine Sonderveranstaltung zum Kräftemessen der japanischen Spitzenspieler des Tennis Sports und obwohl die Profis natürlich auch von ihren Sponsoren bezahlt wurden, hier teilzunehmen, ging es in erster Linie nicht ums Geld. Jeder Spieler, der etwas auf sich hielt, würde diese Veranstaltung mit Neugier, Interesse und dem Wunsch sich zu beweisen angehen, nicht weil er hier das große Glück machen wollte. Jeder noch so kleine Tennisfan war gekommen um dieses Ereignis ja nicht zu verpassen. Natürlich waren es viel zu viele Matches, um sie alle ein einem Tag stattfinden zu lassen. Deswegen wurden die Gegner ausgelost und so verteilt, dass die Spiele mehrere Tage andauern würden. Es würde insgesamt vier finale Matches geben: das der Doppelspieler, das der Einzel-Juniorklasse, das der Einzel-Profiklasse und das der Einzel-Seniorklasse. Bei den Einzelspielern hatte man Altersgrenzen gezogen, um die Sache übersichtlicher zu gestalten und zu verhindern, dass die jüngeren Leute, die teilweise noch zur Schule gingen, keinen Nachteil davontrugen. Beginnen würde man mit den Spielen der Juniorklasse und gleichzeitig würden die Doppelspiele starten, bei denen es keine Alterstrennung gab und die parallel zu allen Kämpfen laufen würden. Die Klassen waren so eingeteilt worden, das die Junioren ihm Alter von 16-21 gegeneinander kämpfen würden, die Profiklasse im Alter von 22-26 und die Seniorklasse im Alter von 27 und aufwärts. Viele Zeitungen hatten sich die Mäuler über diese Einteilung zerrissen, doch überall war man sich einig gewesen, das wohl besonders die Profiklasse spannend werden würde.
 

Vor allem an den Tennisschulen interessierte man sich dafür, hatten doch die Älteren einige der Personen noch persönlich kennen lernen dürfen. Namen wie Yukimura, Shinji Ibu, Sanada, Fuji Syusuke, Tezuka Kunimitsu, Atobe Keigo und Ryoma Echizen füllten Seiten in Zeitschriften, waren Gesprächsthemen in Geschäften für die passende Werbung und große Vorbilder für die Juniorklasse. Die ehemaligen Schulen der Spitzenprofis hatten ihre eigenen Ideen gehabt und Riesenleinwände aufgestellt, wo ehemalige und aktuelle Schüler, Lehrer und Eltern sich zusammen gefunden hatten um ihre Lieblinge anzufeuern. Rikkaidai und Seigaku waren nur zwei von vielen, die das so taten.
 

Ryoma hatte mit Erschrecken festgestellt in was für einen Wahn wohl ganz Japan gefallen war. Es erinnerte ihn ein wenig an die die Football Meisterschaften in den USA, denen er allerdings nie etwas abgewinnen hatte können. Doch hier schrie alles an jeder Ecke geradezu nach Tennis. Innerhalb einer Woche hatte sich Tokyo in eine mit Fahnen und Plakaten behängte Stadt verwandelt. Auch das Fernsehen schien nichts anders mehr zu senden. Der junge Echizen fand es schrecklich, sein eigenes Gesicht überall zu sehen oder das von Leuten, die er zwar kannte, aber seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Fast war es so, als wenn die ganzen alten Mannschaften wieder zusammenkommen würden, die er damals alle getroffen hatte, als er frisch aus den USA hierher gezogen war. Ryoma wusste nicht, ob er davon begeistert sein sollte, doch er war froh, dass er sich endlich wieder auf bekanntem Gebiet befand. Vergessen waren diese seltsamen Gefühle, die ihn die letzten Tage gequält hatten. Jetzt galt nur eins: Tennis! Auch Fujis Gesicht überall brachte ihn nicht mehr aus der Fassung. Als er heute Morgen nach seinem Schläger gegriffen hatte, war alles Fragwürdige verflogen. Hier kannte er sich aus. Das war seine Welt und nichts konnte ihn erschüttern. So etwas wie Gefühle waren jetzt völlig unwichtig.

Mit einer erwartungsvollen Vorfreude hatte er sich zusammen mit seinem Bruder auf den Weg gemacht. Ja, es würde spannend werden. So viele Matches die er zu bestehen hatte und er war sich sicher, dass er sie alle zumindest sehr interessant finden würde. Eigentlich war es ihm egal gegen wen er spielte, doch natürlich hoffte er, zum Beispiel darauf sich mit Tezuka duellieren zu können. Auch gegen seinen Bruder würde er gerne mal offiziell antreten und nicht nur immer in freundlichen Trainingsspiele bei ihnen zu Hause im Garten.
 

Ryoma schloss genussvoll die Augen, als er nun die volle Arena betrat. Das war so, wie er es gewöhnt war. Das Kreischen der Massen, die Musik und die Ansagen im Hintergrund und die schillernden Farben, die zu einem riesigen Farbteppich zusammenflossen. Nur der Court unter ihm auf dem grünen Rasen lag still und friedlich da, als würde er nur darauf warten benutzt zu werden. Viele Emotionen, Füße und Bälle würden heute noch darüber rollen. Er lehnte sich an die Brüstung der Profi Loge und ließ sich mit der Atmosphäre mitreißen, die ihn umgab. Mit einem Knacksen öffnete er seine Ponta Dose und begann zu trinken. Ja, jetzt war die Welt wirklich perfekt. Tennis, Ponta und ... noch einmal Tennis, fügte Ryoma schnell in Gedanken hinzu. Früher hatte diese Gleichung anders geheißen, doch vor ein paar Jahren war Karupin von einem Auto angefahren worden und noch in der Nacht gestorben. Er wäre fast seelisch zusammengebrochen. Wäre Fuji nicht gewesen. Tag und Nacht war er bei ihm gewesen, hatte seine Tränen getrocknet und die Alpträume verjagt. Inzwischen war Ryoma darüber hinweg, doch das Fuji nicht mehr da war, das schmerzte immer noch.
 

Ryoma rieb sich über die Brust. Warum tat da was weh? Ehe er weiter drüber nachdenken konnte, wurde er abgelenkt und das sogar auf ziemlich fiese Art und Weise. Er spürte, wie ihn jemand unauffällig und schon fast beiläufig in den Po zwickte. Echizen zuckte zurück und drehte sich mit einer schnellen Drehung um, den Ellebogen auf Kopfhöhe und bereit zuzuschlagen. Das konnte er gar nicht haben, wenn man seinen Po derartig vergewaltigte. Das Ziehen im Hinterteil nach einer langen heißen Nacht war etwas anders als das. Doch er wurde enttäuscht. Sein Ellennbogen wurde von einer grinsenden Gestalt mit einer Hand gestoppt, die sich seines Lebens freute und vor allem darüber, dass sie Ryoma Echizen wieder einmal verarscht hatte. Der brauchte nicht lange, um die Person zu identifizieren, die vor ihm stand.
 

„Mizuki!“
 

Es klang wie der Name einer unglaublich ansteckenden und ekligen Krankheit, als Ryoma den Namen seines Gegenübers aussprach. Dem das aber nicht viel auszumachen schien. Während Ryoma den Arm sinken ließ und resigniert den Kopf schüttelte, grinste Mizuki einfach nur fröhlich weiter.
 

„Hi Ryoma!“
 

Mizuki schien unglaublich guter Laune zu sein. Ryoma wunderte sich, was Mizuki sich jetzt wieder ausgedacht hatte, um so gute Laune zu haben. Denn jedes Mal, wenn er aus keinem ersichtlichen Grund unglaubliche gute Laune hatte, konnte man annehmen, dass er auf Drogen war, so abartig fröhlich und zufrieden wie er dann immer schien. Doch da Mizuki keine Drogen nahm – obwohl er so vielleicht noch von seinem kranken Geist zu befreien wäre - blieb er nach wie vor ein Rätsel für die Menschheit. Ryoma seufzte auf, doch diesmal war es befreiend und für ein paar Momente vergaß er seine Sorgen.
 

„Hajime, schön dich zu sehen.“
 

Und Ryoma meinte es ehrlich. Es tat wirklich gut ihn wieder zu sehen, obwohl sie gerade mal eine ganze Woche getrennt gewesen waren. Doch für ihn war das etwas anderes. Seit fast einem Jahr waren sie ununterbrochen zusammen gewesen. Mizuki hatte ihn nie alleine gelassen, Ryoma war nie auf sich gestellt gewesen. Besonders, wenn er verzweifelt gewesen war, dann war Mizuki da gewesen. Aus einem Impuls heraus, überwand Ryoma den einen Meter zwischen ihnen und umarmte Mizuki, der ebenfalls seine Arme um ihn schlang. Doch Ryoma vergrub sich eigentlich einige Momente länger in die Umarmung, als dies normalerweise nötig gewesen wäre. Mizuki als jemand, der es verstand Leute zu lesen, wusste natürlich sofort, das Ryoma eine aufregende Woche hinter sich haben musste. Er wäre zwar gerne schon früher gekommen, doch er hatte austesten müssen, wie Ryoma auch mal ein paar Tage alleine verkraftete. Es war die Feuerprobe gewesen. Wenn er diese ersten Tage und Begegnungen heil überstanden hatte, dann konnte Ryoma den Rest auch bewältigen.
 

Dann löste sich Ryoma plötzlich von ihm, als wäre er sich nicht bewusst gewesen, das er in der Öffentlichkeit jemanden umarmt hatte. Das Kappie saß zu tief, doch Mizuki wusste um das zarte Rot, das sich gerade auf Ryomas Wangen ausbreitete. Doch seinem Freund zu liebe ging er nicht darauf ein. Er lehnte sich nun an den Rand der Brüstung, allerdings so dass hinter ihm das Stadion war, weil er ihm den Rücken zugekehrt hatte. Ryoma hingegen stützte sich mit seinen Unterarmen ab und blickte seitwärts zu Mizuki.
 

„Weshalb bist du hier?“, fragte Ryoma.
 

Es war weder spöttisch noch herablassend gemeint. Sondern aus reinem Interesse, doch es war selten, das Mizuki nicht aus einem bestimmten Grund etwas unternahm und man tat gut daran sich vorher zu informieren, was der Herr denn plante. Doch es kam keine flapsige Bemerkung zurück. Mizuki antworte ganz ernst und schon fast kümmernd:
 

„Weil ich bei dir sein wollte.“
 

Wäre Ryoma diese Art von Mizuki nicht schon gewöhnt gewesen, dann hätte er sich darüber aufgeregt. Doch der Manager verpackte seine Antworten gerne ein wenig so, das man sie unterschiedlich auffassen konnte. Deswegen überging er dies ganz einfach und hob nur fragend eine Augenbraue. Das war doch nicht alles?
 

„Wirklich!“, fügte Mizuki bekräftigend hinzu und lächelte dabei. Wenn er jetzt ernst geblieben wäre, hätte Ryoma sicher wieder Verdacht geschöpft. Er warf einen Blick in die Runde, wo sich die anderen Anwesenden tummelten, was Ryoma aber nicht mitbekam, sprach dabei aber weiter.
 

„Ich hab’ dir außerdem `ne Liste zusammengestellt, gegen wen du vermutlich alles spielen wirst. Ich bin einfach davon ausgegangen, das du es zumindest ins Halbfinale schaffen wirst.“
 

Ryoma begutachtete nun interessiert das Blatt, das Mizuki aus seiner Tasche gezogen hatte. Er war gut darin vorherzusagen, wer wohl wie weit kommen würde, was er seiner unglaublichen Gabe als Spielanalytiker zu verdanken hatte. Nebenbei gesagt verdiente er sich damit auch sein Geld, doch Ryoma kümmerte das jetzt wenig. Er grapschte nach dem Blatt und studierte es eingängig. Er wusste, dass er sich um die anderen Möglichkeiten keine Sorgen machen brauchte, denn zu oft hatte Mizuki richtig gelegen. Trotzdem war er natürlich auf alles vorbereitet, für den Fall, das es doch so einen Wunderknaben gab, der vorwitzig meinte abräumen zu müssen (Ryoma kam gar nicht auf die Idee, das diese Definition auch auf ihn zutreffen könnte). Doch Ryoma rechnete mehr oder weniger damit, auf bekannte Gesichter zu treffen. Gewiss, die Älteren kannte er nicht so gut, aber er hatte immerhin sechs Mal an den Nationals teilgenommen. Da kam schon einiges zusammen, doch ein Blick auf die Liste zeigte Ryoma, dass Mizuki erst einmal diejenigen aufgelistet hatte, denen er am nächsten stand und die er am Besten kannte. Als er sich das Blatt näher ansah suchten seine Augen fast automatisch nach Fujis Namen und er fand ihn auch.

Ganz weit oben! Sie würden, wenn überhaupt, erst im Halbfinale gegeneinander spielen! Bei Ryoma krampfte sich der Magen zusammen. Was sollte er davon halten? Einerseits war er noch irgendwo froh, dass er nicht so bald gegen ihn spielen würde, doch andererseits war ihm das Halbfinale viel zu weit weg! Plötzlich kam in ihm eine gewisse Befürchtung auf. Was wenn einer von ihnen beiden vorher verlieren würde? Dann würden sie nicht mehr gegeneinander spielen können. Dann hätte er selbst keinen offiziellen Grund mehr Fuji wieder zu sehen. Wieso machte ihm so etwas Angst? Er war doch eigentlich sowieso nur wegen des Turniers hier. Wenn das vorbei war, konnte er – wenn er mochte – ganz einfach wieder in den Flieger steigen und in die Staaten zurück kehren. Ursprünglich hatte er das gewollt und auch so ausführen wollen. Doch jetzt tat dieser Gedanke weh. Weg von hier. Weg von Fuji. Warum erfüllte es ihn mit Trauer, wenn er daran dachte? Warum fühlte er sich so elend? Waren seine Gefühle für Fuji etwa doch stärker, als er gedacht hatte?
 

Ryoma starrte immer noch auf das Blatt und ließ es dann irgendwann sinken. Er faltete es zusammen und verstaute es in seiner Hosentasche. Er würde sich später um die Aufstellung kümmern, wann er wo antreten musste. Gewiss würde er sich auch die Liste derer besorgen, gegen die er spielen sollte und der Spieler, deren Spiele er unbedingt sehen wollte. Er fühlte Mizukis Hand auf seiner Schulter, der auf einmal hinter ihm stand und ihm aufmunternd zunickte. Ryoma nickte zurück. Die ernsthafte Sorge in den dunklen Augen Hajimes berührte ihn. Wo wäre er nur ohne ihn heute? Ryoma wollte es nicht wissen. Er war zwar kein seelisches Wrack mehr, so wie vor einem halben Jahr, aber er war dennoch immer noch Patient. Noch nicht ganz geheilt. Möge man Mizukis Entscheidung verdammen, dass er teilweise auch noch Psychologie studiert hatte.

Von irgendwoher ertönte nun laute Musik und Konfetti rieselte vom Himmel. Ryoma sah auf. Die Eröffnungsfeier fing an. Na toll. Wie viele Stunden würde es wohl dauern bis er endlich spielen durfte? Ein weiterer Blick auf die Liste sagte ihm, dass ER heute gar nicht spielen würde. Wunderbar. Ryoma seufzte auf und drehte sich weg. Er ließ Mizuki einfach stehen und ging in das Gebäude hinein, auf dessen Terrasse er die ganze Zeit gestanden hatte. Er nahm die Menschen um sich herum nicht wirklich wahr, sondern seine Wahrnehmung verschwamm einfach. Er hätte jetzt auch an Tezuka oder Kikumaru vorbeilaufen, ja sie sogar anrempeln können ohne das er es merkte. Und in der Tat lief er dicht an jemandem vorbei, der dicht an der Wand lehnte und doch nicht von Ryoma gesehen wurde.
 

Es war Fuji. Dieser hatte im Gebäude hinter der Glastür gewartet, als er Ryoma gesehen hatte. Er hatte die Gelegenheit genutzt und ihn ruhig beobachtet, um seine innere Ruhe wieder zu gewinnen. Gerade als Fuji überlegt hatte, ob er hinausgehen, Ryoma ansprechen und die etwas seltsame Begegnung von neulich zu Ende führen sollte, war jemand an Ryoma herangetreten und hatte ihn umarmt. Es war eine recht vertraute Geste gewesen und etwas in ihm hatte sich verdreht. Es war Eifersucht gewesen. Das hatte Fuji recht schnell erkannt. Doch sie war noch nicht so stark, als das er den Anderen sofort von Ryoma weggezerrt hätte. Es war auch Bestürzung gewesen, die über ihn herein gebrochen war und die Erkenntnis, dass er Ryoma nicht mehr so nahe war. Auch die Entdeckung, dass es Mizuki war, der seinem Ryoma so nahe war, hatte in Fuji etwas ausgelöst. Doch es war nicht Wut. Irgendetwas anderes, er wusste nicht was, doch es war keine Wut. Keine Wut auf Mizuki, sondern auf sich selbst. Weil er Ryoma nicht einfach so umarmen konnte, selbst wenn er es wollte. Das was er fühlte und empfand, war eine Art von Neid. Weil Mizuki, sein Rivale, etwas hatte und tun konnte, was er nicht schaffte.

Fuji wünschte sich Ryoma in seinen Armen halten zu können.
 


 

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Ein dreifaches Hoch auf Mizuki! Er ist aufgetreten! War eigentlich nicht geplant, aber es musste sein. Ich liebe ihn einfach! Aber warum wird er immer so untergebuttert? Verstehe ich gar nicht, er ist doch so ein liebes Kerlchen. *Mizuki flausch* Ich habe ihn hier ein wenig erwachsener dargestellt, als er es vielleicht wäre. Ich habe ihm seine Eigenarten und die grundsätzlichen Charakterzüge behalten lassen, doch irgendwie wirkt er etwas entfremdet. Das Fuji ihn als Rivalen anerkennt, nun das liegt an meiner persönlichen Fuji-Mizuki Theorie. Ich denke, die beiden können sich nur nicht leiden, weil sie sich zu ähnlich sind. Schade. Doch das ist hier und jetzt nicht das Thema. *Fuji x Mizuki aus dem Bild schieb* und auch das bisschen Mizuki x Ryoma kann ich momentan nicht gebrauchen. (Hat jemand einen Namen für diese Kombination?)

Bis dann. Ich hoffe es hat euch gefallen...
 

mangacrack

Die liebe Famile

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 14/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Auch wenn es ein bisschen weniger waren als sonst. Habe ich etwas falsch gemacht?
 

Japanische Begriffe, für die, die sie noch nicht kennen:
 

(1) Chibisuke = Kurzer, Kleiner. Hat ungefähr die gleiche Bedeutung wie ‚Ochibi’...

(2) Otouto = kleiner Bruder

(3) Aniki = großer Bruder
 

::Kapitel 14 – Die liebe Familie::
 

Verstimmt sah Ryoma zum Fenster hinaus. Der Regen prasselte gegen die Scheibe und überflutete den ganzen Garten. Seit Stunden ging das schon so. Ryoma trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum. Eigentlich hatte heute ein weiteres Spiel des Turniers stattfinden sollen, doch das war wegen des Regens angesagt worden. Nicht nur, das der Platz nass war, nein auch hatte man das Dach zu spät geschlossen, so dass ebenfalls die Sitze der Zuschauer unter Wasser standen. Im Moment waren Arbeitskräfte dabei die Stadien wieder zu säubern und da morgen Ruhetag war, würden auch dann keine Spiele stattfinden.
 

/Idioten/, dachte sich Ryoma. /Ein solches Event im Spätherbst stattfinden zu lassen./
 

Er drehte sich einmal um seine eigne Achse zum Fernseher hin, um die Nachrichten zu verfolgen, die gerade liefen. Eigentlich nichts besonderes. Nichts, was er nicht schon wusste. Als der Wetterbericht verlesen wurde, fiel Ryoma ein Stein vom Herzen, als die Ansage kam, dass es am Montag wieder schön sein würde. Endlich wieder Tennis spielen! Bald würden die richtig interessanten Spiele beginnen. Bisher waren die Matches eher mittelmäßig gewesen, selbst für die Profiklasse. Trotzdem hatte das Publikum seinen Spaß. Besonders tobte es, wenn bekannte Spieler auftraten. Auch war es noch so, das gewisse Spiele gleichzeitig stattfanden, so dass man keine Zeit verlor. Sobald die lästige Vorrunde vorbei war und das eigentliche Finale beginnen würde, würde sich das ändern. Ryoma griff nach der Bedienung für den Fernseher und schaltete diesen aus. Dann drehte er sich auf Rücken und streckte sich. Faul lag er nun auf dem Boden des Wohnzimmers und hing so seinen Gedanken nach. Langsam schloss er die Augen.
 

Fuji hatte er seit Wochen nicht gesehen. Ob es vielleicht doch nur Zufall gewesen war, dass sie sich für diese kurze Zeit getroffen hatten? Er hatte schon an ein schicksalhaftes Wiedersehen geglaubt und für einen Moment hatte es auch so ausgesehen, als wäre Fuji ihm gegenüber sogar nicht ganz abgeneigt, oder war dies doch bloß Täuschung gewesen? Irgendetwas rumorte in ihm, bei diesem Gedanken. Sein Magen drehte sich um und er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Zumindest war dann der Druck in seinem Hals der Gleiche. Er fühlte sich schlecht. Schlecht im Sinne von seelisch miserabel. Fuck verdammt, warum ausgerechnet er? Ryoma drehte sich nun auf den Bauch, stützte seinen Kopf in die Hände und starrte durch die schmalen Ritzen zwischen seinen Fingern den Boden an. Sollte doch ein anderer diese Welt verstehen. Oder besser noch seine Gefühle. Er tat es nämlich nicht!
 

Als Ryoma sich ein weiteres Mal um die eigne Achse drehte, um sich eine bequemere Position in seiner Ruhelosigkeit zu suchen, kam ihm der Gedanke, dass seine Mutter ihn jetzt wieder schief ansehen würde, wenn sie ihn so sehen könnte. Seine Eltern waren da, glaubte er zumindest. Seine Mutter arbeitete hart, wo sein Vater war, wusste Ryoma nicht und Nanako war zur Zeit beim Arzt, denn sie war schwanger. Die Tatsache, dass er bald Onkel werden würde, kam Ryoma ein wenig komisch vor, doch dann wäre er zumindest nicht mehr der Jüngste in der Familie. Als Jüngster war es nicht gerade einfach, denn alle setzten irgendwelche Erwartungen in ihn. Besonders seine Mutter! Sie war diejenige, die am meisten Druck machte. Sein Bruder hatte es in ihren Augen zu etwas gebracht, während er sich - immer noch in der Weltgeschichte sich herumtrieb - so hatte sie es ausgedrückt. Ryoma fürchtete, das sie wohl nie seine Neigungen verstehen würde. Ihm lief es kalt den Rücken herunter, wenn er ans heiraten dachte. Auch mit Frauen selbst konnte er nicht viel anfangen. Sie waren immer nur hinter ihm her gelaufen. Schrecklich. Einzig und allein mit seiner Cousine - früher auch mit Fujis Schwester - war er je zu Recht gekommen, was ihn aber stets davon abhielt, ihnen auch nur freundschaftlich näher zu kommen, war die weibliche Intuition. Doch bei diesen beiden Frauen hatte er das Gefühl, das er sich ihnen anvertrauen konnte, wenn es nötig war. Das Gefühl hatte er bei seiner Mutter nicht. Aber von seiner Mutter wusste Ryoma sowieso, dass sie mit ihrem Leben, mit ihrem Mann und auch mit ihrem Sohn nicht zufrieden war. Dennoch hatte Ryoma es aufgegeben, seine Mutter verstehen zu wollen. Sie tat es ja auch nicht. Denn seit er mit neunzehn eine heftige Diskussion mit seiner Mutter über seine sexuellen Neigungen gehabt hatte, war ihr Verhältnis zueinander stark abgekühlt.
 

Zu dem damaligen Zeitpunkt hatte er mit Fuji zusammenziehen wollen. Ryoma ließ entmutigt den Kopf hängen. Wenn er es genau bedachte, war seine Mutter sogar der Grund für sein jetziges Gefühlsdesaster. Ryoma schwor sich, nie wieder auf seine Mutter zu hören oder sich von ihr zu etwas überreden zu lassen. Denn damals hatte er ihr direkt in die Hände gespielt und das würde ihm kein zweites Mal passieren. Ryoma konnte nicht sagen, dass er diese Amerikareise bereute, es war schön gewesen da und er hatte viel über Tennis gelernt, doch die Entscheidung überhaupt dahin zu reisen, war durch etwas vollkommen anderes beeinflusst worden. Nicht durch seine Mutter, die dieses Angebot ja eigentlich gemacht hatte. Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Er wollte nicht wirklich seiner Mutter die Schuld geben, warum er und Fuji nicht mehr zusammen waren, doch irgendwie hatte sie Schuld. Weil er sich nicht hatte entscheiden können. Das war ein Faktor gewesen!

Doch das war im Moment egal! Eins war nur wichtig. Er hatte jetzt eine Entscheidung getroffen! Einst hatte er beides tun wollen, seiner Mutter zu vergeben und ihre Handlungen zu tolerieren und gleichzeitig bei Fuji zu sein. Er hatte gesehen, wohin ihn das gebracht hatte. Deswegen würde er jetzt, sollte seine Mutter wieder versuchen ihn aufzuhalten, zu dem Menschen zu gehen, den er liebte, sich jederzeit für Fuji entscheiden und dabei sogar den Hass seiner Mutter in Kauf nehmen. Ryoma setzte sich auf und schwor sich, in Zukunft das Leben zu führen, das er wollte. Wenn seine Familie damit nicht einverstanden war, dann war das nicht sein Problem.
 

„Hey, Chibisuke (1)!“, ertönte eine Stimme hinter Ryoma.
 

Der wusste schon, wer da stand und legte trotzdem oder gerade deswegen seinen Kopf in den Nacken, um seinen Bruder anzusehen. Er verstand sich viel besser mit ihm als früher. Als sie klein waren, hatten sie sich nicht wirklich leiden können, auf Grund der Umstände, wie Ryoga zu ihnen gekommen war und sie gegenseitig den Anderen beneidet hatten. Als sie sich auf dem Schiff wieder getroffen hatten, hatten sie einander zum ersten Mal mit anderen Augen gesehen und seit Ryoma in Amerika seinen Bruder sehr oft gesehen, besucht und am Anfang auch bei ihm gelebt hatte, verstanden sie einander sehr viel besser. Sein Bruder gehörte neben Mizuki im Moment zu den Menschen, denen er am nahsten stand und die ihn am Besten kannten. Ryoma lehnte sich zurück, so dass sein Rücken von den Beinen seines Bruders gehalten wurde.

Ryoma musste zugeben, das er seinen Bruder in den letzten Monaten vermisst hatte. Nachdem er zum zweiten Mal Japan verlassen hatte, war er eher mit Mizuki zusammen gewesen, als mit Ryoga, weil dieser sich um seinen Beruf kümmern musste und ständig zwischen Japan und den Staaten hin und her gereist war. Deswegen hatte er ihn nur sporadisch sehen können.
 

„Was ist, Aniki?“
 

„Hunger?“
 

Ryoma hob skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. Hunger hatte er zwar schon, aber er traute den Kochkünsten seines Bruders nicht.
 

„Du willst kochen?“, fragte er deswegen misstrauisch.
 

„Vertraust du mir etwa nicht?“, kam es gespielt verletzt zurück.
 

„Nö!“, meinte Ryoma ohne zu zögern.
 

Er wollte sich ja nicht vergiften, aber es war eine Eigenschaft der männlichen Echizens, dass sie zwar hervorragend Tennis spielen, aber nicht kochen konnten. Das Einzige, was sie fertig bekamen, waren Fertiggerichte, die man in die Mikrowelle schieben konnte.
 

„Und wenn es Burger gibt?“
 

Da wurde die Entscheidung schon schwieriger. Sollte er sich jetzt entschuldigen und kostenloses Essen kassieren oder sich seinen Stolz bewahren und hungern?
 

„Ich lade dich sogar ein!“
 

Okay. Scheiß auf den Stolz. Für kostenlose Burger würde Ryoma alles tun. Doch er wusste, dass Ryoga dies ebenfalls wusste. Verdammter Bruder, er hatte ihn wieder reingelegt. Er streckte Ryoga seine Hand entgegen, damit dieser ihn auf die Füße zog.
 

„Liebster Aniki, würdest du deinem kleinen unwissenden Otouto verzeihen, der es wagte deine Fähigkeiten und dein Budget anzuzweifeln?“
 

Ryoga verdiente nämlich wesentlich mehr als Ryoma. Der zwar auch nicht arm war, sondern reicher als die Meisten in seinem Alter, aber geschenkt bekam man ja so selten etwas. Außerdem sah Ryoma das als eine Art Entschuldigung für die vielen, vielen Male, wo Ryoga in jeder nur erdenkliche Art und Weise den großen Bruder hatte heraushängen lassen. Jetzt war Ryoma froh, dass Ryoga der Ältere war, denn so musste der bezahlen und nicht Ryoma.
 

*
 

Etwa eine Stunde später traten sie wieder aus dem Laden. Mit vollen Bäuchen und einem leeren Geldbeutel. Es regnete zwar noch immer, doch jetzt hatten sie immerhin keinen Hunger mehr. Jetzt ging es Ryoma wieder etwas besser als vorhin. Sein Bruder hatte ihn mit seinen komischen Scherzen abgelenkt und er – Gott möge es ihm vergeben – hatte sogar darüber gelacht. Trotzdem hatte er natürlich die Seitenblicke bemerkt, die ihm immer wieder zugeworfen worden waren. Sein Bruder machte sich Sorgen um ihn und Ryoma wusste nicht genau, ob er ihm dafür dankbar sein sollte. Er hatte er das Bedürfnis verspürt, endlich mal jemandem mitzuteilen, was er fühlte ohne gleich befürchten zu müssen, dass man deswegen gleich wieder stundenlang belagert wurde. In diesem Punkt war Ryoga wirklich ganz anders als Mizuki (sofern sie denn überhaupt etwas gemeinsam hatten), denn im Gegenzug zu diesem, der ihn immer so lange bedrängte bis Ryoma freiwillig aufgab und alles erzählte, was ihn bedrückte nur damit er endlich seine Ruhe hatte, wartete Ryoga bis er zu ihm kam.

Ryoma trat einen Schritt näher zu Ryoga hin, als sie nebeneinander standen und auf den Bus warteten. Über ihnen war eine Art Dach, das den Regen abhielt und durch den dichten Schleier vor ihnen, der an der Kante herunter floss, sah man gar nichts mehr. Ryoma stellte fest, dass seine Jacke ein wenig zu dünn war und rieb sich die Oberarme. Da legte Ryoga einen Arm um ihn und zog ihn dich zu sich heran.
 

„Ist dir kalt, Kleiner?“, fragte Ryoga.
 

Ryoma nickte nur leicht. So in den Armen seines Bruders war es angenehm und es sah sie ja auch keiner. Normalerweise wäre er nie auf diese Idee gekommen sich in der Öffentlichkeit umarmen zu lassen. Er fühlte sich nicht wohl dabei, auch wenn es ein paar Menschen auf dieser Erde gab, die dieses Gebot vollkommen zu ignorieren schienen. Natürlich dachte er an Eiji Kikumaru.
 

„Ich habe vergessen, wie kalt es in Japan doch werden kann. In Florida kannst du das ganze Jahr über im Meer baden gehen“, meinte Ryoma. „Ich habe keine Winterkleidung mehr, die mir passt.“
 

Ryoga wuschelte ihm durch die grünen Haare.
 

„Hättest doch was von mir nehmen können. Oder hängt da nicht noch so eine andere Jacke in deinem Schrank? Die hätte dir doch auch gepasst. Warum hast du die nicht angezogen?“
 

Ryoma schnitt eine Grimasse. Ach ja. DIE Jacke. Hing wohl seit drei Jahren da. Nanako hatte wohl angenommen, sie gehöre ihm. Er antwortete nur knapp: „Ist nicht meine!“
 

Was jetzt? Ryoma behielt eine Jacke drei Jahre lang und dann war es nicht seine?
 

„Warum bringst du sie nicht zurück?“, wunderte sich der Ältere.
 

„Weil ich keine Lust darauf habe Fuji wieder zu sehen. Sie gehört ihm!“
 

Im Grunde genommen, verhielt es sich mit der Jacke so, dass Fuji sie bei ihm vergessen hatte, als er wutentbrannt an dem einen Tag aus seinem Haus gestürzt war und nach ihrer Trennung hatte Ryoma es nicht fertig gebracht zu ihm zu gehen und sie ihm zurückzubringen. Vielleicht wäre es anders geworden, wenn er es versucht hätte. Doch eigentlich hatte er es ja nur nicht getan, weil er das Gefühl gehabt hatte, dass sie sich noch weiter streiten und vielleicht alles zerstören würden. Er hatte Angst gehabt, dass sie beide nicht in der Lage wären, sich auszusprechen, selbst wenn sie es wollten. Aber würde er dieses Gespräch nicht jetzt auch noch führen müssen? Ryoma wusste es nicht. Seine Gefühle waren gespalten vor Angst und vor Sehnsucht. Denn er konnte nicht leugnen, dass da ein gewisses Herzklopfen war, wenn er jetzt an Fuji dachte. Verdammt, warum Fuji? Warum ausgerechnet Fuji? Doch lag das Problem nur indirekt bei Fuji, sondern eher bei ihm? Er war doch derjenige, der hier verliebt war, oder etwa nicht? Ryoma fiel es schwer sich das einzugestehen, dass er verliebt war. Egal ob immer noch oder schon wieder. Es klang immer so nach einem schrecklichen Schnulzenfilm, wenn er an dieses Wort ‚verliebt’ dachte. Es klang nach schrecklich rosaroter Brille auf der Nase und nach Blindsein. Aber war seine Situation nicht viel zu aussichtslos, als das man sagen konnte, er trüge eine rosarote Brille?
 

Ryoma schluckte. Seine Gefühle für Fuji bargen einen kleinen Hoffnungsschimmer in sich. Das Fuji vielleicht genauso fühlte wie er. Das Fuji es ebenso egal wäre, wie ihm, was gewesen war, wenn sie nur noch einmal neu anfangen könnten. In seinem Inneren zerriss es Ryoma beinahe vor Sehnsucht. Gott, er hatte nie geglaubt, dass Sehnsucht so intensiv werden konnte. Und er wusste, er würde nicht eher ruhen, ehe er nicht die Sache mit Fuji geklärt hatte. Sollte seine Sehnsucht doch bekommen, was sie wollte! Aber überstürzen würde er es dennoch nicht.
 

Ryoma merkte gar nicht, das der Bus kam und Ryoga ihn nahezu hineintragen musste, so in Gedanken versunken wie er war. Doch Ryoga war klug und umsichtig genug, um Ryoma nicht mit unnötigen Ratschlägen zuzutexten. Ryoma musste das für sich alleine regeln. Solange sein kleiner Bruder dazu entschlossen war, die Sache durchzuziehen und nicht mittendrin aufhörte und sich wie ein feiger Hase einfach umdrehte, würde er nicht eingreifen. Nur wenn er merkte, das dieser Fuji und Ryoma bloß ein Hindernis für sich selbst waren, dann würde er notfalls mit Mizuki zusammen, die beiden nackt in eine Besenkammer sperren.
 

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Ryogas zweiter Auftritt. Ich finde, er sollte öfter auftauchen. Viel öfter. Besonders im Manga^^. Zum Kapitel muss ich sagen, das es zwar nicht das war, was ich ursprünglich geplant hatte, aber zuviel Schaden habe ich nicht angerichtet. Storyline kann bleiben wie sie ist. Wünscht ihr in den Steckbriefen eigentlich Pairingsbildchen? Ich hätte ein paar, die vielleicht passen könnten oder ist es in Ordnung so?
 

mangacrack

Meine Entscheidung und mein Leben

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 15/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare.
 

::Kapitel 15 – Meine Entscheidung und mein Leben::
 

Es war voll in Takas Restaurant. An der Wand war eine große Leinwand aufgebaut, auf der die Tennisspiele übertragen wurden. Doch nicht nur deswegen war das Lokal so voll, seit der Sohn das Geschäft übernommen hatte, war es ausgebaut worden, um dem Andrang der Besucher nachkommen zu können. Im Moment machte der tolle Chefkoch gerade eine Pause und saß in einer Ecke, um zufrieden die Leute zu beobachten. Doch er ging nicht wie sonst herum und begrüßte seine Kunden. Taka machte sich ein wenig Sorgen. Er sah zur Tür, diese wurde gerade aufgeschoben und herein trat Oishi. Taka winkte kurz und Oishi entdeckte ihn schnell. Dieser hatte ihn angerufen, ob sie sich nicht wieder einmal treffen könnten. Zuerst hatte Taka schweren Herzens ablehnen wollen, weil er so viel zu tun hatte, doch Oishi hatte so bedrückt geklungen und schien seinen Rat zu brauchen, weswegen er einem Besuch zugestimmt hatte. Taka seufzte. Er hatte eigentlich alles, was man sich wünschen konnte. Nach der Seigaku Junior High hatte er anfangen bei seinem Vater im Geschäft zu arbeiten und es danach irgendwann übernommen. Seit vier Jahren war er nun schon verheiratet und jetzt war seine Frau schwanger.

Sein Leben könnte nicht besser verlaufen, doch das seiner Freunde schien in kuriosen Bahnen zu verlaufen. Auch das von Oishi, deswegen hatte Taka zugestimmt, das dieser vorbei kommen und mit ihm reden konnte. Sie hatten das in der letzten Zeit oft getan. Er sah zu wie Oishi herüber kam und bot ihm den Platz gegenüber an. Er stand kurz auf und holte etwas Tee und zu Essen, während Oishi sich setzte. Als er zurückkam, begrüßten sie sich. Sie waren nicht so herzlich wie früher, denn sie wussten beide, dass es keinen Grund für Herzlichkeit gab. Aus dem alten Team waren sie beide wohl als Einzige dazu fähig, ihre wahren Gefühle nicht zu kaschieren. Er selbst, dass wusste Taka, konnte und wollte nicht lügen. Er lehnte es einfach ab und er würde nicht einmal auf die Idee kommen. Ähnlich war es bei Oishi. Taka nahm seine Tasse und prostete Oishi still zu, der dasselbe tat.
 

„Hallo, Taka“, meinte Oishi, als er das Getränk wieder abgesetzt hatte.
 

„Guten Tag, Oishi!“, grüßte Taka nun zurück. „Was führt dich zu mir?“
 

Wie oft hatten sie wohl schon hier so zusammen gesessen? Taka hatte es nicht gezählt, doch er hatte es gerne getan. Kikumaru hatte Fuji gehabt, um seine Trauer irgendwo abzulassen und Oishi hatte sich an ihn gewandt. Taka hatte es gerne getan, doch wie tröstete man jemanden, der die Wahrheit genau kannte, Lügen nicht vertrug, sich selbst aber dessen schuldig gemacht hatte. Taka hatte Oishi immer wieder gut zugeredet und gehofft, das es endlich ein wenig besser laufen würde für Oishi, doch nachdem wie er am Telefon geklungen hatte, schien irgendetwas passiert zu sein.
 

„Also, was ist los Oishi? Ist es wegen Kikumaru?“, fragte Taka.
 

Er sah wie Oishi die Augen schloss und zwei drei Mal nickte. Dann sagte er: „Hmm. Irgendwie schon. Ich habe eingesehen...dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich kann Eiji nicht zurückgewinnen!“
 

„Wieso nicht?“, fragte Taka. „Hat er jemand Anderen?“
 

Oishi schluckte. Allein diese Vorstellung tat weh.
 

„Nein, das nicht, aber...ich glaube, dass Eiji recht hatte, was er einst zu mir gesagt hat. Ich habe kein Recht mehr mich in sein Leben einzumischen. Er hat mir einst gesagt, nachdem ich nicht mit ihm an den Nationals teilnehmen konnte, weil ich verletzt war in unserem dritten Jahr an der Seigaku Junior High, das er nichts mehr hasst, als belogen zu werden. Ich hatte ihm damals falsche Hoffnungen gemacht. Da hat er es mir verziehen, doch ein weiteres Mal...nein dazu war, ist und wird er nie fähig sein. Nicht nachdem ich ihn damals in der Nacht des Abschlussballs versetzt habe.“
 

Taka schüttelte den Kopf. Oishi war vielleicht doch ein Dummkopf. Er wusste nicht, warum sich Oishi immer ausgerechnet die besonderen Anlässe auswählte, um Mist zu bauen. Zuerst war er nicht mit Kikumaru als Doppelpartner angetreten, so wie er es versprochen hatte. Sicher, für seine Verletzung konnte er ja nichts, aber trotzdem hätte Oishi seinem Doppelpartner davon erzählen können. Vielleicht hatte Oishi ja gehofft, er würde noch rechtzeitig gesund werden, aber dennoch hatte es Kikumaru sehr verletzt. Und Kikumaru gehörte nicht zu den Menschen, die leicht etwas vergaßen. So offenherzig und lieb Kikumaru auch war, wenn man ihn verletzte, dann ging ein Stück seines Vertrauens auf immer verloren. Bei Oishi war es zu oft geschehen.
 

„Du bist aber auch selber Schuld“, meinte Taka leise. „Zumindest, bei der Sache warum er dich verlassen hat.“
 

Man konnte praktisch sehen, wie sich Oishis Kehle zusammen zog und langsam kamen diesem die Tränen. Taka war zwei Dingen dankbar. Einmal, das sie in einer angelegenen Ecke saßen und das Oishi endlich zugab, was er angerichtet hatte. Die ganze Zeit hatte er das nicht wahrhaben wollen.
 

„Ich weiß...ich weiß ja, dass ich Schuld bin. Aber ich weiß nicht wie ... wie ich mich ... bei ... bei Eiji entschuldigen soll. Jedes Mal, wenn ich vor ihm stehe, dann ... dann vergesse ich alles, was ich sagen wollte und ... tue Dinge, die ich nicht tun will. Wie soll ich mich bei ihm entschuldigen, wenn ich nicht die richtigen Worte heraus bringe?“
 

Taka legte eine Hand auf Oishis Schulter und sprach ihm beruhigend zu.
 

„Das musst du auch nicht, Oishi. Es ist nicht nötig, das du es ihm sagst.“
 

Oishi sah verwirrt auf. Was sollte er tun? Warum nicht? Er wollte sich doch bei Eiji entschuldigen, um das zu retten, was noch zu retten war, auch wenn ihre Liebe unwiederbringlich verloren war.
 

„Aber wieso...wieso soll ich ... es Eiji nicht sagen? Warum nicht Taka?“, fragte Oishi.
 

„Weil ich es schon weiß!“, ertönte plötzlich eine Stimme von rechts.
 

Oishis Kopf fuhr herum und erblickte Eiji, der auf sie herabblickte. Taka senkte entschuldigend den Kopf. Doch dafür hatte Oishi keine Augen. Er starrte auf den rothaarigen Tennisspieler, der sich zu ihnen an den Tisch setzte. Oishi schluckte. Er verfolgte jede von Eijis Bewegungen, wie er sich hinkniete, vollkommen ruhig seine Hände auf die Oberschenkel legte und dann leicht den Kopf drehte und Oishi ansah. Oishi war verwirrt. Wie konnte das sein? Woher kam Eiji? Wieso war er hier? Er drehte den Kopf zu Taka, der ihn mit reumütigen Augen ansah und dann meinte:
 

„Es konnte so nicht weitergehen. Tut mir leid Oishi. Aber Kikumaru hat mich gebeten, ihm Bescheid zu sagen, wann du das nächste Mal wieder vorbei kommst. Ich konnte dich nicht länger leiden sehen, spring endlich über deinen Schatten und rede mit deinem Partner.“
 

Damit stand Taka auf und ließ Oishi und Kikumaru zurück. Oishi sah dem Sushikoch entgeistert hinterher. Er sollte Eiji die Wahrheit sagen? Die nackte und blanke Wahrheit? Er sah zu Eiji hinüber, der ihn bittend ansah. Ja, eigentlich hätte Eiji die Wahrheit verdient. Schweren Herzens holte Oishi Luft.
 

„Eiji. Warum...bist du hier?“, fragte er.
 

„Weil ich es endlich wissen wollte“, erwiderte Kikumaru. „Ich muss die Sache zwischen uns endlich irgendwie überwinden und ich weiß, dass ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen werde, wenn ich es nicht herauskriege oder bloß zu feige war, um dich zu fragen.“
 

„Eiji...“
 

Oishi war verwirrt. Wieso kam Eiji jetzt damit an? Sie hatten es doch so lange vor sich her geschoben, das er gedacht hatte, sie würden sich nach diesem Turnier trennen und nie wieder sehen.
 

„Warum auf einmal...?“, fragte Oishi.
 

„Weil ich bei Fujiko-kun gesehen habe, wohin es führen kann, wenn man sich nicht ausspricht. Ich will nicht so enden wie er. Zerrissen von Ungewissheit und Sehnsucht, Schuld.“
 

Das erschreckte Oishi. Er hatte nicht gedacht, das Eiji dies so sehe würde. Doch es hatte den Anschein, als wollte Eiji noch weiterreden. Deswegen schwieg Oishi.
 

„Weißt du Shuichiro“, begann Kikumaru und sah ihn dann direkt an, „ich bereue diese ganzen Jahre mit dir nicht. Ich werde sie in Erinnerung behalten und ich möchte mich entschuldigen.“
 

„Entschuldigen? Wofür denn?“, fragte Oishi ungläubig. Es war einfach nur alles seltsam. Seine Probleme schienen sich mit einem Mal, wie von selbst zu lösen.
 

„Ich habe...von dir immer erwartet“, sprach Kikumaru weiter, „das du perfekt bist. Mir wurde immer gesagt, das ich laut, launisch und störend sei, deswegen kamst du mir so perfekt vor. So ruhig und besonnen wie du immer warst. Doch ich habe nicht erkannt, dass auch du deine Schwächen hast. Es tut mir leid, wenn ich dich damit irgendwie erdrückt habe.“
 

Kikumaru kratzte sich am Hinterkopf. Es tat ihm so wahnsinnig leid. Es war mehr wie eine Kurzschlussreaktion gewesen, die ihn zu diesem Handeln getrieben hatte. Er musste sich auch noch bei Taka entschuldigen, dass er diesen in dieser Art und Weise ausgenutzt hatte, aber er wollte nicht, das Oishi in irgendeiner Weise davon lief. Oder das er selbst keine Chance zu selbigen bekam.
 

„Aber Eiji“, wollte Oishi einwenden, „du hast doch nicht...!“
 

„Nein, Oishi. Es ist gut.“ Eiji legte eine Hand auf die von Oishi, um ihn zu beschwichtigen. „Es ist gut so. Ich will nicht wissen, wieso oder warum. Ich kann es mir schon denken. Ich wollte nur sichergehen, dass du mir nicht weiter nachlaufen wirst. Du solltest das Leben leben, für das du dich entschieden hast. Ohne mich.“
 

Kikumaru lächelte und plötzlich stellte sich ein Gefühl der Zufriedenheit bei Oishi ein. Es würde alles gut werden. Er war sich sicher. Er hatte seine Entscheidung getroffen, bei wem er in Zukunft leben wollte. In demselben Moment erhob sich Kikumaru und streckte Oishi die Hand hin.
 

„Na dann. Auf Wiedersehen Oishi. Wir sehen uns bei der nächsten Runde vom Wettkampf.“
 

Oishi ergriff die Hand und schüttelte sie. Vielleicht konnten sie ja wieder Freunde werden. Er atmete tief durch und entschloss sich ebenfalls zu gehen. Er sah, wie Kikumaru Taka zuwinkte und dann grinste. Er tat es ebenfalls, worauf Taka ein ‚BURNING’ in die Runde schrie und Gratis Sushi verteilte, was sich Eiji nun wirklich nicht entgehen lassen konnte.

Schnell ging Oishi nach draußen und blieb erst nach einer Weile stehen. Er holte sein Handy aus der Hosentasche und betrachtete das Display. Ein Anruf, stand da. Oishi sah auf die Nummer. Er zögerte einen Moment, dann wählte er sie. Es dauerte eine Weile bis der Besitzer abhob.
 

„Hallo? Oishi hier...du Marui...ich habe eine Entscheidung getroffen! Ist es...in Ordnung, wenn ich heute Nacht...bei dir schlafe?“
 

*********************

Hei, Golden Pair Problem gelöst. Ich bin ganz zufrieden damit. Was meint ihr? Viel anderes habe ich nicht zu sagen, außer das ich mich ein wenig beeilen muss, denn die FF soll noch vor dem 31. Dezember fertig werden. Ichb werde mich in den nächsten Tagen auf diese FF stürzen um sie zu beenden. Es sind ja nurnoch knapp 4 Kapitel^^... Wer nicht, weiß, wen ich am Ende gemeint habe. Es ist Marui Bunta, das Zuckermonster von Rikkaidai^^.
 

Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest. Aber schaut doch auch in den Feiertagen mal rein.

Mangacrack

Ich habe keine Gefühle mehr für dich

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 16/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Wir bewegen uns auf das Ende zu und ich freue mich, das die FF so beliebt ist^^...das ist echt schön.
 

::Kapitel 16 – Ich habe keine Gefühle mehr für dich::
 

Die Spiele hatten wieder angefangen. Das Wetter hatte sich gebessert, da der Himmel sich aufgeklärt und die Wolken sich verzogen hatten. Die Stadien waren wieder voll besetzt, doch heute schienen sie in noch größerer Erwartung als sonst. Heute würde das Team spielen, das man schon bei den Nationals schon immer verfolgt hatte. Sie waren im ganzen Land bekannt und hatten sich auch schon bei internationalen Spielen bewiesen. Nun würde das Golden Pair um das Halbfinale spielen. Fuji sah zu, wie Kikumaru in der Kabine auf und ab hüpfte. So sehr wie heute, hatte er sich wahrscheinlich noch nie gefreut spielen zu dürfen. Hing das damit zusammen, das es Oishi endlich aufgegeben hatte, Eiji hinterher zu laufen? Fuji glaubte schon, verkniff sich aber jeglichen Kommentar, weil er selbst seine alten Beziehungen auch nicht auf die Reihe bekam. Also hatte er nicht das Recht, Eiji zu rügen oder dessen Handlungen zu hinterfragen. Hauptsache Eiji war glücklich. Außerdem fand er es süß, wenn sein bester Freund sich so freute. Allerdings fragte sich Fuji, ob sich Eiji nicht ein wenig übernahm, als dieser das fünfte Mal um die Bank raste und dabei wie wild mit dem Tennisschläger herum fuchtelte.
 

„HOI! Fujiko-kun!“, schrie Eiji, änderte seine Richtung und raste dann genau auf ihn zu. Schon als Fuji glaubte, dass sie miteinander kollidieren würden, drehte Kikumaru ab und ließ sich neben ihn auf die Bank fallen. Seine Augen funkelten vergnügt und man konnte Kikumaru Eiji ansehen, das er unter Strom stand.
 

Fuji wusste, das die Gegner heute keine Chance hatten. Eiji war in Hochform und im Moment gab es nichts, was ihn würde aufhalten können! Jetzt kuschelte sich Eiji an ihn und laberte ihn mit irgendetwas zu, doch Fuji hörte nicht hin. Es schien seinem besten Freund auch nicht viel auszumachen, das Fuji ihm nur teilweise Aufmerksamkeit schenkte. Im nächsten Moment war das sowieso egal, denn die Tür ging auf und Oishi trat ein. Die folgenden Ausschreitungen Kikumaru Eijis, waren dann nicht mehr zu beschreiben. Selbst für ein Genie wie ihn nicht. Doch er kam Oishi solidarisch zu Hilfe, damit er von Eiji nicht aus Versehen erwürgt wurde. Er mochte Oishi zwar immer noch nicht, doch er wollte deswegen auch nicht mehrere Jahre wegen Beihilfe zum Mord ins Gefängnis wandern. Fuji ließ seinen Blick auf die zweite Person, die in der Tür stand, schweifen und entschied sich dann dafür, das Oishi es vielleicht nicht wert war um ins Gefängnis zu gehen, bei jemand anders würde er sich dies allerdings noch einmal überlegen.
 

Es wurde urplötzlich kalt im Raum, so dass es sogar Eiji bemerkte. Der Rotschopf drehte sich zuerst zu seinem besten Freund um und sah in dessen Gesicht, wo die eiskalten blauen Augen heraus stachen. Verwundert, was Fuji denn so verärgert haben könnte, drehte sich Eiji zur Tür um und dann wanderten die zusammengezogen Augenbrauen fast bis zum Haaransatz hoch, ehe sich Kikumarus Blick wieder verdüsterte. Oishi hielt Eiji voraus schauender Weise etwas zurück und deutete ihm still zu sein, woran sich Eiji auch hielt. Auch er wollte nicht in einen Machtkampf zwischen Fuji und Tezuka geraten.
 

Tezuka stand direkt in der Tür und nahm nichts außer Fuji wahr. Nicht einmal dessen stechender Blick schüchterte ihn ein. Er wusste, das er eigentlich Angst haben sollte, das es besser wäre wortlos zu gehen und Fuji in Ruhe zu lassen, doch er konnte seine Augen nicht von ihm abwenden. Er konnte nichts anderes tun als diese wohlgeformte Gestalt zu bewundern. Fujis Körper war in einer Art und Weise in jeder Hinsicht perfekt, die er selbst nicht wirklich begreifen konnte. Fuji war zwar immer noch etwas schmaler und kleiner als ein normaler Mensch, doch dies war der einzig mögliche Fehler, den Tezuka ausmachen konnte. Die braunen Haare waren länger, als auch etwas dunkler als früher. Fuji hatte sie tief im Nacken zusammengebunden, so das sie ihm über die Schultern flossen. Die Augen wurden normalerweise von den Strähnen verdeckt, die ihm ins Gesicht hingen, jetzt gerade strich sich Fuji ein Teil von ihnen hinters Ohr und offenbarte ihm damit sein gesamtes Gesicht. Und damit auch die gesamte Wut, die er im Moment in sich trug. Tezuka war sich klar, dass er von Fuji auch nichts anders zu erwarten hatte, aber er war sich dessen nicht bewusst. Er tat es nicht mit Absicht, das er Fuji hinterher lief. Ein eisiger Blick der Verachtung traf ihn, als Fuji sein Kinn leicht anhob, aufstand und sich gerade hinstellte. Tezuka wusste, es war eine Drohgebärde. Als er auch noch eine Hand locker in seine Hüfte stemmte, ihn dabei aber immer noch scharf ansah, schrillte bei Tezuka eine weitere Alarmglocke. Doch er nahm sie nicht wahr. Es war, als hätte man ihn in Watte gepackt, so das er nur noch die Person selbst und nichts anderes mehr sah.
 

„Was willst du?“, hörte Tezuka Fuji leise zischen.
 

Bei allen Anwesenden stellten sich die Nackenhaare auf und Oishi schob Eiji durch eine andere Tür aus dem Raum. Kikumaru rief seinem besten Freund noch ein Abschiedsgruß zu, doch der wurde von niemandem wahrgenommen. Von Tezuka nicht, weil dieser viel zu sehr auf Fuji fixiert war und seine Gedanken ordnen musste, von Oishi nicht, weil dieser viel zu sehr um sein Leben bangte und von Fuji erst recht nicht, der innerlich das Gefühl unterdrücken musste Tezuka nicht an die Gurgel zu gehen. Fuji war sich bewusst, das er wirklich aufpassen musste um nicht ausfallend zu werden. Fast wäre es ihm lieber gewesen, wenn Oishi und Kikumaru dageblieben wären, weil er sich dann mehr zurückgehalten hätte um nicht gewalttätig zu werden. Für gewöhnlich war er kein Mensch, der Gewalt anwendete. Nie würde er auch nur auf die Idee gekommen, jemanden zu verletzten, der unter seinem Schutz stand und auch bei Gegnern hielt er sich sehr zurück. Er fand meist andere Mittel und Wege, um diese Leute zu bestrafen, obwohl diese Strafen einen mehr zusetzen konnten, als es eine Ohrfeige oder ein Schlag je konnte. Mizuki war so ein Fall, wo er sich im Nachhinein eingestand, das er es doch ein wenig sehr übertrieben hatte. Doch hier und jetzt verspürte Fuji den großen Drang Tezuka gewaltsam gegen die Wand zu donnern, ihn anzuschreien und sich mit ihm zu prügeln. Er würde es nicht einmal sonderlich bereuen. Doch Fuji würde eine mögliche Anzeige wegen Körperverletzung und ein Verfahren vom Tennisverband wegen Tezuka nicht riskieren. Soviel war dieser echt nicht wert. Trotzdem hätte Fuji es gerne getan. So konnte er sich nur darauf beschränken, Tezuka so schnell wie möglich und vielleicht sogar für immer loszuwerden.
 

„Also, Tezuka! Noch einmal. Was-willst-du?“
 

Fuji fragte schon fast gefährlich ruhig. Er war nicht mehr bereit, irgendwelche Kompromisse zu machen. Er hatte genug davon und vor allem genug von Tezuka. Im Moment betrachtete er es als einzigen Fehler, jemals mit dem ehemaligen Buchou zusammen gekommen zu sein. Den Ärger, den er durch ihn schon gehabt hatte, übertraf die schönen Stunden, die sie gemeinsam erlebt hatten bei weitem.
 

„Fuji...warum bist du...?“
 

Doch Fuji ließ Tezuka gar nicht ausreden. Nicht aus Unhöflichkeit, sondern weil er dessen Sätze schon in und auswendig kannte.
 

„Nichts Fuji! Ich habe dich gefragt Tezuka, was du eigentlich von mir willst. Habe ich dir nicht schon ein paar Mal klar gemacht, dass ich deine Anwesenheit absolut nicht wünsche?“
 

„Aber Fuji, wir...!“
 

Wieder wurde Tezuka das Wort abgeschnitten.
 

„Es gibt kein WIR! Schon lange nicht mehr. Und ich wünschte mir, es hätte nie ein WIR gegeben! Wann kapierst du es endlich, Tezuka?“
 

Den letzten Satz hatte Fuji Tezuka schon fast entgegen geschrieen. Der sah aber nur etwas verwirrt herein. Warum schrie Fuji ihn an? Das tat er doch nie. Er war doch immer ganz sanft. Warum verhielt er sich so ihm gegenüber? Sie waren doch immer sehr gute Freunde gewesen, auch wenn sie nicht mehr zusammen waren. Doch wenn sie noch ein wenig an sich arbeiteten, dann könnten sie ja vielleicht wieder...
 

Fuji wurde hingegen schon fast wahnsinnig wegen Tezukas Begriffsstutzigkeit. Wie konnte ein einzelner Mensch, so beschränkt in seinen Gefühlen sein? So langsam wusste er nicht mehr, was er tun sollte, um Tezuka los zu werden. Er hatte alles versucht. Doch dieser ließ ihn nicht in Ruhe. Fuji schwor sich, dass er, wenn Tezuka nicht bald damit aufhören würde, andere Maßnahmen ergreifen würde. Er musste sich nur überlegen, ob er zuerst mit Atobe oder mit der Polizei sprach.
 

„Fuji, warum liebst du mich nicht mehr?“
 

Fuji brach nun in Verzweiflung aus. Selbst Echizen war aufgeklärter über Gefühle als Tezuka. Wobei Fuji Ryoma in Gedanken sofort verteidigte. Ryoma war zwar nicht sehr offen mit seinen Gefühlen und redete nur sehr selten darüber, doch im Gegensatz zu diesem Stück totem Holz war Ryoma der gefühlvollste Mensch der Welt. Fuji schluckte, kämpfte mit seinen Gefühlen und wusste nicht wohin mit den aufkommenden Tränen. Einerseits wollte er Tezuka keinen weiteren Anlass geben, ihn zu belästigen, doch andererseits würde er lieber vor diesem losheulen, ehe er als Mensch endete, dem Gefühle für andere Menschen fremd waren. Fuji hatte sich früher zwar einmal für Tezuka interessiert, weil dieser so eine Art Freund und Rivale gewesen war, doch dann war ihm irgendwann klar geworden, wie langweilig und desinteressiert Tezuka der Welt gegenüber doch war. Von Ryoma konnte man sagen, dass das vielleicht ähnlich war, aber wenn man sich die beiden Male genauer betrachtete, erkannte man die riesigen Unterschiede.

Ryoma hatte sich vom antisozialen, tennisfixierten und leicht arroganten Jungen in einen süßen, etwas verklemmten aber liebenswürdigen Kohai entwickelt, den Fuji in sein Herz geschlossen hatte. Mehr als Tezuka jemals. Deswegen hatte er Tezuka auch verlassen, weil es für diesen nichts wirkliches in seinem Leben gab. Tezuka hatte keine Wünsche, keine Ziele. Der einstige Buchou, den Fuji respektiert und bewundert hatte, war verschwunden. Er wusste nicht wieso oder warum. Aber Fuji war sich klar, das er nichts damit zu tun haben wollte.
 

Er trat ein paar Schritte von Tezuka weg und schüttelte den Kopf. Dann hob er den Arm und wies mit dem Zeigefinger auf die Tür.
 

„Raus!“, meinte er.
 

„Aber Fuji...!“
 

„RAUS! Ich sagte RAUS, Tezuka. Ich will dich nicht mehr sehen. Komm mir NIE WIEDER unter die Augen. Ich bemitleide Atobe schon fast, das er jemandem wie DIR überhaupt treu ist. Nicht nur, das du eine Frau hast und somit nicht den MUT hast, zu dem Mann zu stehen, den du angeblich liebst, nein du rennst auch noch deinem Ex nach, mit dem du schon seit geschlagnen 6 JAHREN nicht mehr zusammen bist! Du bist ein gefühlloses NICHTS, das nicht einmal die Bedeutung von Liebe kennt. Geschweige denn es wirklich einmal getan hat.

Damit du es WEIßT, ich habe keine Gefühle mehr dich. Schon LANGE nicht mehr! Ich habe mich einst in Ryoma verliebt und ich liebe ihn auch jetzt noch. JA, ich habe noch Gefühle für ihn. Auch wenn wir in einem ziemlich HÄSSLICHEN Streit auseinander gegangen sind. Ich habe ihn VERMISST!“
 

Fuji taumelte rückwärts und lehnte sich schließlich mit seinem Rücken an die Tür eines Spinds. Er schluchzte. Dieser Ausbruch eben war zuviel für sein Gemüt gewesen. All die Zweifel, all die Angst, die er wegen des bevorstehenden Halbfinales mit Ryoma hatte, hatten zusammen mit Tezukas Auftritt diese Reaktion hervorgebracht. Doch natürlich war dies nur die Spitze des Eisberges. Unter der Oberfläche wartete noch so viel Kummer, so viel Leid und auch so viel Sehnsucht. Die Sehnsucht von der richtigen Person geliebt zu werden.
 

Tezuka hingegen schien bei diesem Anblick endlich aufzuwachen. Seine Augen weiteten sich und starrten Fuji an. Noch nie hatte er ihn weinen sehen. Irgendwo kam in Tezukas Innerem ein Stein zu rollen. Es war nur ein kleiner Stein, doch es war ein Anfang. Tezuka ging langsam, ohne ein Wort sagend zur Tür hinaus und ließ Fuji zurück, der versuchte sich wieder in den Griff zu kriegen. Tezuka ging den Gang in Gedanken versunken hinunter und in ihm reifte die Befürchtung, das er ein ziemlicher Idiot gewesen war. Es schien, als wenn gerade eben sein Verstand eingeschaltet worden war. Ob er mal mit Keigo reden sollte?
 

*************************

Irgendwie bin ich mit dem Kapitel noch so zufrieden, wie ich es vielleicht sein sollte. Einmal habe ich viel zu lange gebraucht *drop* ... und zweitens hängt die Sache mit Tezuka und Atobe etwas sehr in der Luft. Doch ich werde es definitiv nicht schaffen diese beiden in der Fanfiction noch abzuhandeln. Glaube ich. Ich kann es ja versuchen, wenn ihr möchtet. Zwar wäre ich auch in der Lage eine kleine Fanfiction daraus zu machen, aber eigentlich habe ich andere Pläne, was meine nächste PoT Fanfiction betrifft.

Oder...will vielleicht jemand von euch? Hach *Schultern hängen lässt*, ich hab sooooo viele schöne Ideen, doch leider auch genauso wenig Zeit.
 

mangacrack

Der pure Himmel

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 17/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Das ich Tezuka so schlecht dargestellt habe, tut mir leid. Ich mag ihn ja eigentlich, besonders im Manga und im Anime. Doch leider finde ich die meisten Fanfictions von ihm nicht gut getroffen. Doch ich verspreche euch, dass ich das mit Tezuka/Atobe regeln werde.
 

Und danke übrigens für die über 100 Kommetare!

mangacrack
 

::Kapitel 17 – Der pure Himmel::
 

Ryoma rutschte aufregt auf der Bank hin und her. Er war schrecklich aufgeregt, für seine Verhältnisse. Sorgen machte er sich um das bevorstehende Tennismatch eigentlich weniger. Er vertraute seinen Fähigkeiten und sie würden ihn nicht im Stich lassen. Er würde sich nicht blamieren, auch wenn er im Moment noch keine wirkliche Strategie hatte, wie er dieses Spiel angehen sollte und das sollte bei einem Halbfinale eigentlich nicht sein, zumindest wenn man Profispieler war. Doch diesmal konnte Ryoma nicht planen, wie er spielen würde. Heute würde er einfach raus auf den Court gehen, seinen Schläger in die Hand nehmen und spielen. Tennis spielen. Etwas anderes blieb ihm ja auch gar nicht übrig. Mehr konnte er nicht tun, wenn Fuji sein Gegner war.
 

Schon wieder explodierte Ryomas Magen, als er an seinen heutigen Gegner dachte. Er wusste wirklich nicht wohin mit sich. Verdammt, warum musste Fuji auch derart unvorhersehbar sein? Es war für Ryoma einfach ungewohnt so unsicher zu sein, was Tennis betraf. Warum musste das bei Fuji so sein? Warum war Fuji der einzige Mensch auf Erden, bei dem Ryoma dachte, ihn vielleicht nie besiegen zu können? Bei Tezuka oder bei Yukimura wusste er, dass er vielleicht noch nicht gut genug war, es aber irgendwann sein würde, während Ryoma bei Fuji immer das Gefühl hatte, gegen diesen nie ernsthaft bestehen zu können. Weil Fuji sich einfach nicht in die Karten sehen ließ. Egal von wem.

Auch als sie zusammen gewesen waren, hatte ihm das keine Vorteile gebracht, um vielleicht einen Weg zu finden Fuji schlagen zu können. Es lag vermutlich daran, dass Fuji sich in ihrer Beziehung ihm öffnete und in ernsten Matches ohne Gnade sich verschloss. Ryoma hatte das Gefühl, das es immer nur mehr oder weniger zufällig war, wenn er mal zu ihm vordrang. Vorgedrungen war, verbesserte sich Ryoma. Doch Ryoma wusste, dass er richtig lag. Fuji hatte ihm nie erzählt, was seine Grundeinstellung war. Niemals konnte Ryoma sich sicher sein, ob Fuji vielleicht nicht doch etwas anderes dachte, als das, was er zuvor gerade gesagt hatte. Aber Ryoma wollte Fuji nicht als Lügner bezeichnen. Fuji war ... Fuji eben. Anders konnte es Ryoma nicht erklären. Und wahrscheinlich wollte Fuji, dass Ryoma es von selbst schaffte, ihn weich zu kochen. Am Anfang, als sie begonnen hatten sich kennen zu lernen, schien Fuji immer absichtlich und offensichtlich mit ihm zu spielen. Auch als aus diesem Spiel dann Ernst wurde. Irgendwann hatte Ryoma diesen Punkt einfach vergessen.
 

Ryoma fragte sich wirklich als er ein neues Griptape um den Schläger wickelte, ob er heute gewinnen konnte. Er wusste nur, dass er damit rechnen musste, zu verlieren. Im allerschlimmsten Fall würde Fuji ihn vom Platz fegen, weil er immer noch so viel besser war als er. Würde Fuji ihn notfalls in aller Öffentlichkeit bloßstellen? Ryoma schob diese Gedanken beiseite und redete sich ein, das er sich in diesem Punkt wohl unnötige Sorgen machte. Fuji würde das nicht tun, oder? Er hatte es schon einmal getan. Damals bei Mizuki! Doch dieser hatte Yuuta auch ernsthaft – aus Sicht von Syusuke – verletzt und angegriffen. Das war inzwischen Geschichte. Wie wohl auch die Tatsache, das Fuji einmal ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hatte, nie wieder Tennis zu spielen. Nie wieder ernsthaft. Es war für Ryoma ein Schock gewesen. Er hatte es nicht verstanden. Wirklich nicht. Er selbst lebte und atmete für Tennis. Es war sein Leben und wenn Fuji und er zusammen gespielt hatten, dann war das für ihn immer der Himmel pur gewesen. Weil so die zwei Sachen vereint waren, die er liebte und wofür er lebte. Er hatte nicht verstehen können, warum Fuji aufhören wollte. Dieser hatte ihm lange Zeit keine Antwort gegeben und irgendwann nur gemeint, dass es seinen Reiz verlor und es langweilig würde. Das hatte Ryoma auf sich übertragen. Er hatte das als ‚ich liebe dich nicht mehr’ aufgefasst. Genau deswegen war er verschwunden. Er erinnerte sich daran, wie er spät abends seine Flugtickets gekauft hatte. Gleich für den nächsten Morgen. Er war noch einmal zurück gefahren und hatte seine Sachen gepackt, die er für den Flug etc. brauchen würde. Seinem Vater und seiner Mutter hatte er erzählt, dass die Stelle annehmen würde, die ihm ein Bekannter angeboten hatte. Seine Mutter hatte ihm diese besorgt und deswegen waren sie nicht sonderlich überrascht gewesen. Der offizielle Grund, warum er schon zwei Monate früher flog als geplant, war einfach der gewesen, das er Kevin besuchen wollte. Sie hatten ihm das abgekauft und ehe sie etwas sagen konnten, war er auch schon verschwunden gewesen.
 

Er gestand sich ein, dass wohl mehrere Sachen zusammen gekommen waren. Es war sicherlich nicht schlecht gewesen ein wenig Abstand zu gewinnen, doch Ryoma war sich nicht gewiss, ob sie es nicht ein wenig übertrieben hatten. Sich gleich drei Jahre lang, ohne ein Zeichen zu trennen, war wohl etwas zu viel gewesen. Er merkte es an seinem wild pochenden Herzen in seiner Brust.
 

*
 

Einige Zeit später machte sich gerade warm. Das Match stand kurz bevor. Unter Mizukis strenger Aufsicht lockerte er seine Muskeln und bereitete sich vor. Doch natürlich sah Mizuki, das etwas nicht stimmte. Er beobachtete ihn von der Trainerbank aus genau und schien sich sein eigenes Urteil zu fällen. Ryoma versuchte das nicht weiter zu beachten. Er musste sich darauf konzentrieren, dass er gleich ein Tennismatch bestreiten würde. Er schloss die Augen und kehrte in sich. Er hörte die Rufe der Zuschauer, die Ansagen des Stadionsprechers und das allgemeine Gebrabbel, das zu einem Hintergrundelement wurde. Auch roch er die Speisen, die im Publikum verkauft wurden, sowie den frischen grünen Rasen, auf dem er gleich spielen würde. Ein anderer Mensch hätte das vielleicht als unangenehm empfunden, doch es machte ihm nichts aus. Er war es gewöhnt. Schon lange war das seine Welt. Seit er zum ersten Mal mit ca. 9 Jahren an den Junioren US Meisterschaften teilgenommen hatte. Ja, sagte sich Ryoma. Das war seine Welt. Hier gehörte er her. Ryoma legte den Kopf in den Nacken, öffnete die Augen und sah in den Himmel. Ein riesiges blaues Meer tat sich vor ihm auf. Die Sonne schien, doch es war auch teilweise bedeckt, so dass das Licht niemanden blenden konnte. Ryoma fühlte den Wind in seinen Haaren.

Die Brise war ideal für Fujis ‚Hakugei’, fiel ihm ein. Damit würde er rechnen müssen. Das Match würde anspruchsvoll werden. Er musste sicher Fujis unzählige Techniken überwinden, dessen Verstand überlisten und rechtzeitig das Spiel gewinnen, wenn er das Match gewinnen wollte. Doch wollte er das wirklich? Gewinnen? Nein. Tennis zu spielen war sein Leben. Er lebte nicht um zu siegen, obwohl das natürlich auch nicht schlecht war. Doch gegen Fuji, da würde es ihm nichts ausmachen zu verlieren. Ryoma wusste nicht einmal genau warum.
 

Mizuki sah von der Bank aus herüber zu Ryoma, wie der aufgeregter als sonst über den Platz hüpfte. Er wusste, das Ryoma sich gerade sammelte. Wenn dieser wollte und ernsthaft Tennis spielte, konnte er zu einer Naturgewalt werden. Er würde immer einen Weg finden die Strategie des Gegners zu besiegen, wenn er sie erst einmal herausgefunden hatte. Das war auch der einzige Weg gegen Ryoma zu gewinnen, selbst wenn man theoretisch ihm technisch unterlegen war. Man musste ihn solange verwirren, so dass er keine Zeit mehr hatte, die Technik des Gegners zu brechen und zudem noch zu gewinnen. Mizuki war sich sicher, das Fuji genau auf diese Strategie zurückgreifen würde. Fuji Syusuke war mehr als nur ein brillanter Spieler. Er war ein Genie. Mizuki wusste, dass es am Ende der Junior High School acht Techniken gewesen waren, die Fuji beherrschte und wenn man ihn nur dazu zwingen konnte, die Hälfte davon zu benutzen, war man gut. Mizuki wusste nicht, wie viele Techniken es noch gab, die Fuji beherrschte. Er passte sich dem Spielfluss des Gegners an. Er kämpfte mit Strategie und nicht mit Stärke. Und traf damit genau den vermutlich einzigen Schwachpunkt, den Ryoma hatte. Bei Ryoma ging es um das Tennis spielen, um das Kräftemessen. Das Gewinnen war für ihn eine Art selbstverständliche Nebensache und wenn er es nicht tat und verlor, dann arbeitete er solange an sich bis er gewann. Doch würde das bei Fuji nützen? Mizuki bezweifelte, das Ryoma heute gewinnen würde. Doch darum ging es nicht. Es würde Ryomas Karriere nicht schaden, wenn er heute einmal verlieren würde und nicht ins Finale kam. Er würde nur sein Können zeigen müssen. Die Sponsoren würden Ryoma nicht wegen nur eines verlorenen Spieles fallen lassen. Dafür würde er schon sorgen.

Abwesend ging Mizuki nun seiner Lieblingstätigkeit nach, Pläne schmieden und dabei an den Haaren zu zwirbeln. Seine Haarpracht sah inzwischen aus wie die von Kirihara Akaya, ein Vogelnest als Frisur, je doch war er ähnlich begabt im Tennis wie Ryoma. Zum Glück nahm der heute nicht teil. Er hatte gehört, das Kirihara sich eine schwere Grippe eingefangen hatte und deswegen nun zum Zuschauen und Anfeuern verdammt war. Mizuki konnte sich vorstellen, wen Kirihara anfeuern würde. Er wusste nicht, ob die Gerüchte über die Beziehung zwischen Yukimura – dem Dämon von Rikkaidai – und Kirihara stimmten. Doch in Anbetracht dessen, dass Tezuka Sanada im Viertelfinale geschlagen hatte (Yukimura hatte Atobe besiegt), würde er sich auf die Seite seines ehemaligen Buchou schlagen. Allerdings bedeutete das auch, dass die Möglichkeiten so standen, dass das Finale heiß werden würde. Er persönlich hoffte ja auf einen Showdown zwischen Fuji und Tezuka. Oh ja, das würde etwas werden. Zwar würde das bedeuten, das Yukimura leider verlieren müsste, was ihm persönlich zwar leid tat, denn er mochte den Kerl, aber es war nun mal nicht zu ändern. Doch in einem Match gegen Tezuka würde selbst Fuji wohl alle Register ziehen müssen die er hatte, was nun wieder ideal wäre um Informationen über ihn zu sammeln.
 

Mizuki wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen, als es neben ihm raschelte. Er sah neben sich und entdeckte Ryoma, der krampfhaft etwas in seiner Tasche zu suchen schien und seinen Blick vom Spielfeld abwandte. Neugierig den Grund zu finden, was Ryoma so verschreckt hatte, ließ er seinen Blick wandern und entdeckte in der gegenüberliegenden Ecke Fuji, wie der das Stadion betrat. Der Gegner war also eingetroffen. Die Geräusche der Zuschauer um sie herum wurden ohrenbetäubend und der Ansager gab irgendeinen Kommentar an das Fernsehen ab. Mizukis Blick wanderte zurück zu Ryoma.
 

*
 

Ryoma atmete tief ein und aus, als er zu seiner Wasserflasche griff und während des Trinkens wieder seine Konzentration zurück gewann. Es hatte ihn eben ein wenig aus der Fassung gebracht, wie Fuji im Eingang erschienen war. Behände stellte er seine Wasserflasche zurück und hörte nur mit halben Ohr Mizukis Ratschlägen zu. Nur noch fünf Minuten! Einerseits wünschte sich Echizen, das diese fünf Minuten niemals enden würden und gleichzeitig, das sie schon um wären. Ryoma griff zu einem Gummi und bändigte damit seine Haare, so dass sie gebündelt in seinen Nacken fielen. Es hatte ihn irgendwann gestört solche Haare zu haben, die sich in den falschen Momenten selbstständig machten. Langsam griff er nach seinem Kappie und setzte es auf. Allerdings mit dem Schirm nach hinten, so dass nun vorne nur noch ein paar Strähnen in sein Gesicht hingen, die allerdings noch zur Genüge seine Augen bedeckten. Irgendein Idiot hatte mal festgestellt, dass Schirmmützen zu sehr das Gesicht verdeckten und man sich dadurch vielleicht einen Vorteil verschaffen könnte. Ryoma hatte es allerdings abgelehnt seine Matches ohne Kopfbedeckung zu beschreiten, weswegen er sein Kappie einfach umgedreht hatte. Es sah zwar gewöhnungsbedürftig aus, doch er konnte damit leben. Nun nahm Ryoma seinen Schläger in die Hand und betrat nun den Court. Seltsamerweise konnte er Fuji nun ohne weiteres ansehen. Vorhin war ihm das nicht möglich gewesen.

Ryomas Denken und dessen Welt veränderte sich auf einmal. Es zählte nur noch der Court. Hier war er zu Hause , sein Reich und sein Revier und als Fuji nun ebenfalls den Court betrat, vergaß Ryoma alles andere. Er sah ihm tief in die Augen und Ryoma fühlte, wie ihn diese blauen Augen in ihren Bann zogen. Allerdings ohne, das Ryoma seine Konzentration dabei vergaß. Er lächelte ein wenig und streckte Fuji seine Hand entgegen. Als Fuji sie ergriff und Ryoma in die Augen sah, spürte dieser die Spannung zwischen ihnen. Sie war nicht feindlich oder gefährlich. Höchstens gefährlich aufregend. Weder Ryoma noch Fuji merkten, dass sie einander länger als nötig festhielten. Doch sie sprachen nicht miteinander. Nur das Nötigste, als sie darüber entschieden, wer der Aufschlag bekam. Dann trennten sie sich und nahmen ihre Positionen ein.
 

„Drei Spielsätze mit jeweils einem Match!“, rief der Schiedsrichter von seinem Stuhl aus. „Aufschlag Echizen Ryoma!“
 

Also, mögen die Spiele beginnen.
 


 

**************************************

So. Ich habe mich dazu entschlossen, das Match nicht zu beschreiben. Einmal besitze ich nicht ausreichend Kenntnis über Tennis dafür und außerdem bezweifele ich, das es tatsächlich gelungen wäre. Bitte seid mit deswegen nicht böse. Das nächste Kapitel wird dann auch zwischen Ryoma und Fuji ablaufen. Diesmal direkt. Doch was denkt ihr: wer gewinnt dieses Match? Ryoma oder Fuji? Wie soll das Finale aussehen?

Ach, ehe ich es vergesse...ich hatte euch ja vrsprochen zu sagen, wann meine erste Fuji x Eiji FF online ist. Sie ist es JETZT! Der Titel ist 'Schneegestöber'
 

mangacrack

Das, was ich wollte

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 18/ ca. 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Es ist das letzte Kapitel in diesem Jahr. Wir sehen uns 2007...
 

::Kapitel 18 – Das, was ich wollte::
 

„Game und Match! Fuji Syusuke gewinnt!“
 

Diese Ansage beendete das Spiel und in Ryoma löste sich die Anspannung. Er war fertig. Fix und fertig um genau zu sein. Erschöpft ließ er sich, wo er war auf dem Boden nieder und holte nach Luft. Er hatte wirklich alles gegeben. Alles erdenklich mögliche, doch jedes Mal, wenn er geglaubt hatte, dass er Fuji endlich besiegt hätte, war der mit irgendeiner neuen Raffinesse angekommen und hatte ihn in Bedrängnis gebracht. Ryoma wandte den Kopf und besah sich das Ergebnis.
 

Fuji Syusuke – Echizen Ryoma: 4:6 , 6:4 , 7:5
 

Das war vielleicht ein Kampf gewesen. Ryoma sah zu Mizuki herüber, der zufrieden nickte und ihm den erhobenen Daumen zeigte. Ryoma grinste zurück und stemmte sich dann auf die Füße. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und torkelte ein wenig zum Netz, wo Fuji stand. Dessen Blick war eigentlich ganz normal. Auch er war erschöpft, wenn auch vielleicht nicht so sehr wie Ryoma. Doch auch bei ihm war das Shirt Schweiß durchtränkt. Im Moment hatte er seinen Schläger unter den Arm geklemmt und streckte Ryoma nun lächelnd seine Hand ihn. Freudig ergriff Ryoma sie. Fuji sah zufrieden aus. Also hatte er ihn nicht enttäuscht?
 

„Schön gespielt, Ryoma!“
 

Ryoma lächelte. Er hatte keine Kraft mehr, um sich irgendwelche Gedanken zu machen. Am liebsten wäre er jetzt einfach nur in Fujis Arme gefallen und darin eingeschlafen, doch leider war das in der Öffentlichkeit nicht sonderlich günstig. Stattdessen löste sich Ryoma wirklich nur widerwillig von Fuji. Im Moment schien Fuji wieder der ältere Senpai zu sein, der nach seinem Kohai sah und festgestellt hatte, das dieser ein wirklich guter Spieler geworden war. Es lagen Wärme und Zuneigung in Fujis Augen. Ryoma ging nun langsam in Richtung Bank und griff sich seine Tasche. Er signalisierte Mizuki, dass er verschwinden konnte. Ryoma hatte jetzt keinen Nerv sich mit den Sponsoren herumzuschlagen, außerdem konnte Mizuki viel besser verhandeln. Schnell verschwand Ryoma im Gang, der zu den Umkleideräumen führte. Allerdings musste er sich an der Wand abstützen, denn ganz vertrauen tat er seinen Beinen nicht mehr. Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter und er drehte sich um. Er entdeckte Fuji, der ihn ruhig und freundlich ansah.
 

„Fuji?“, kam es von Ryoma verwundert.
 

„Komm“, meinte dieser nur, „Lass uns, uns umziehen und dann nach Hause fahren. Ich denke wir müssen miteinander reden. Nicht wahr Ryoma?“
 

„Hä?“
 

Ryoma verstand Fujis Gründe nicht ganz. Aber er würde sich sicherlich nicht beschweren, wenn Fuji offen mit ihm reden wollte. Fujis Antwort überraschte ihn ein wenig.
 

„So wie bisher kann es doch nicht weiter gehen, nicht wahr?“
 

Ein Schauer lief über Ryomas Rücken. Fuji hatte sich dicht zu ihm gebeugt, so dass er dessen Atem an seinem Ohr spüren konnte, als Fuji mit ihm redete. Ryoma konnte nicht leugnen, dass das gewisse Gedanken in ihm auslöste. Wäre er nicht so müde gewesen, hätte er diese Geste sicher noch ganz anders aufgefasst und Fuji hier und gleich jetzt zur Rede gestellt. Doch im Moment genoss er einfach nur die Gefühle, die Fujis Nähe in ihm auslösten. Gemeinsam und sehr dicht beieinander gingen sich in Richtung Umkleideräume. Sie sagten kein Wort, aus Angst, die friedliche Stimmung zu stören.
 

*
 

Der Himmel hatte sich zugezogen als Ryoma aus dem Gebäude trat. Er lehnte sich gegen die Hauswand und wartete auf Fuji. Er war froh gewesen, das dieser bei ihm geblieben war, als sie in der Umkleide gewesen waren. Sie hatten kaum ein Wort gesprochen, sondern sich immer nur vorsichtig und behutsam Blicke zugeworfen. Wenn sie mal miteinander geredet hatten, dann waren es nur kleine Sätze. Etwas anderes war auch gar nicht nötig gewesen. Sie hatten sich auch so verstanden. Trotzdem war es ein seltsames Gefühl gewesen, Fuji so nahe zu sein. Es war eine Mischung aus Erinnerung, Hoffnung und Erwartung gewesen. Ryoma hatte sich nicht unwohl gefühlt, als Fuji bei ihm gewesen war. Im Gegenteil. Es war schön gewesen. Doch jetzt, wo Fuji gerade Mal eben losgegangen war um sein Auto zu holen, fühlte es sich seltsam an. Ryoma weigerte sich wieder zu zweifeln, doch er versuchte den Grund näher zu formulieren, warum Fuji bei ihm war und bei ihm blieb. Ryoma sah in den grauen Himmel hinauf. Er hatte seine Tasche abgestellt, weil seine linke Schulter leicht schmerzte. Er hatte sie sich wohl etwas verspannt. Ein heißes Bad würde ihm sicher gut tun. Sollte er das bei Fuji tun? Ryoma hatte ein wenig Angst davor, dass Fuji ihn abholen und ihn mit sich nach Hause nehmen würde. Sollte er Angst davor haben? War das nicht ein wenig übertrieben? Doch Ryoma wusste keinen anderen Ort als Fujis Zuhause, wo man sich sonst in Ruhe und ungestört unterhalten konnte. Sehnsucht breitete sich in ihm aus. Ryoma sah nach links und rechts und suchte nach Fuji. Hatte der ihn etwa sitzen lassen?

Doch ehe er den Gedanken überhaupt zu Ende gedacht hatte, hörte er ein Motorengeräusch. Ryoma sah nach links und sah einen schwarzen Golf heranrollen, der direkt vor ihm auf der Straße hielt. Er setzte sich in Bewegung und als er den Straßenrand erreichte ging die Beifahrertür auf. Fuji hatte sich herüber gelehnt und sie geöffnet, grinste ihn nun an. Schnell verstaute Ryoma seine Tennistasche im Kofferraum und stieg dann zu Fuji ins Auto. Schon als er die Beifahrertür wieder zumachte, fuhr Fuji los. Es war ein seltsames Gefühl, Fuji beim Autofahren zuzusehen. Als er gegangen war, hatte Fuji zwar gerade damit angefangen, es zu lernen und es auch gekonnt, doch trotzdem wirkte es auf Ryoma jetzt anders. Erwachsener vielleicht. Kurz leckte er sich über seine etwas trocknen Lippen. Er war scheinbar etwas nervös. Aber Ryoma wusste, das er was sagen sollte. Doch aus Angst, er würde Fuji beim fahren ablenken, wenn er jetzt das falsche Thema anschnitt, schwieg er lieber.
 

Unruhig wurde er erst, als Fuji in eine kleine Straße einbog und in einer Einfahrt zum Stehen kam, um dort sein Auto zu parken. Als sie endlich anhielten, pochte Ryomas Herz wild vor Angst und Aufregung. Was sollte er sagen? Sollte er überhaupt etwas sagen? Er sah wie Fuji seufzte, seine Hände am Lenkrad abstützte und ihn anblickte. Ryoma schluckte. Bei dem Anblick dieser durchdringenden blauen Augen, die so einfach alles waren, was er vielleicht zum existieren benötigte, schien alles Andere in Vergessenheit zu geraten und unwichtig zu werden. Schon längst hatte Ryoma nicht mehr daran gedacht, das seine Eltern ihn zu Hause erwarteten. Auch, dass er das Spiel verloren hatte und somit nicht im Finale war, erschien ihm unwichtig. Allein das Spiel selbst hatte noch Bedeutung. Es war eine Verbindung gewesen. Sie hatten all ihren Frust und ihren Ärger auf dem Court gelassen. Sie hatten aufeinander eingedroschen, waren unbarmherzig gewesen und hatten keine Gnade gezeigt. Weder sich selbst gegenüber, noch gegenüber dem Anderen. Sie hatten sich abreagiert. Zorn und Vorwürfe waren jetzt fehl am Platz.
 

„Syusuke?“, fragte Ryoma in einem vorsichtigen Tonfall.
 

Sein Senpai sah ihn immer noch schweigend an, doch der Jüngere begriff, das hier gerade irgendetwas Privates abging. Etwas, das nur ihn und Syusuke betraf. Etwas, das nur sie beide regeln konnten. Ryoma beugte sich ein wenig nach links zu Fuji und stützte sich dabei auf seinem Arm ab. Seine Schulter protestierte zwar, doch das kümmerte ihn jetzt gerade nicht. Fuji hob nun seinen rechten Arm vom Lenkrad, drehte sich zu ihm hin und berührte Ryoma mit seiner Hand an dessen Wange. Federleicht strich er darüber. Sehr vorsichtig und behutsam, als wollte er Ryoma Zeit geben zurückzuzucken. Doch der tat das nicht. Er konnte einfach nicht. Irgendwie war diese Berührung schon mehr, als er sich vor einem Moment noch erhofft hatte und doch immer noch nicht genug. Erst als Fuji anfing sich mit seinem Daumen Ryomas Lippe zu nähern, durchfuhr dieses ein Zittern. Er wagte es nicht sich zu rühren, als Fuji mit seinem sanften Finger darüber strich und die Konturen nachfuhr. Dann kam er ihm näher und Ryoma schloss halb seine Lider, allerdings ohne Fuji aus den Augen zu lassen. Dieser zögerte noch ein wenig vor Ryomas Gesicht, als wüsste er nicht, ob er weitergehen dürfte.

Er nahm ihm diese Entscheidung ab, indem er Fuji noch ein Stück näher kam, seine Arme vorsichtig um Fujis Schultern legte und ihn dann vorsichtig küsste. Was dann folgte konnte Ryoma nicht wirklich beschreiben. Dieser Kuss war vorsichtig. Ein Austesten, doch sie weigerten sich, ihn zu beenden, weil sie Angst hatten, hierfür nicht noch einmal den Mut aufbringen zu können. Zuerst saugten sie nur leicht an den Lippen des Anderen. Ryoma hatten seine Augen immer noch halb geöffnet, allerdings sah er Fuji nicht an. Erst nach einer Weile schloss er sie und öffnete gleichzeitig seine Lippen. Fuji zog ihn nun zu sich heran, so dass ihre Körper dicht beieinander waren. Dann spürte Ryoma, wie sie beide eine Grenze überschritten, indem er seine Zunge aus seinem Mund heraus gleiten ließ und die Fujis ihm entgegen kam. Als sie sich berührten, entwich Ryoma ein Aufkeuchen und Verlangen durchströmte ihn. Er musste sich zusammenreißen, um nicht kurzen Prozess zu machen und sich nicht einfach auf Fuji zu stürzen. Nein, er wollte es langsam angehen. Er wollte sich diese Chance nicht kaputt machen.
 

Ryoma wusste nicht wie viel Zeit verging, dass sie beide in dem Auto saßen und sich küssten. Für ihn erschien das alles jetzt zeitlos. Irgendwann unterbrachen sie ihre Küsse und Fuji sah Ryoma fragend an.
 

„Willst du mit reinkommen?“, fragte er und Ryoma nickte.
 

Er hatte das Gefühl, das hier und jetzt ein neuer Anfang gelegt werden würde.
 


 

************************

Ich glaube, ich lasse das jetzt einmal unkommentiert. Was meint ihr? Ja? Nein? Wie fandet ihr das Kapitel. Ich denke man kann zufrieden sein. Dankbarerweise habe ich schon ein Konzept für das nächste Kapitel. Was ich allerdings in das Letzte schreiben werde, weiß ich noch nicht wirklich. Ich muss das Ende wohl formulieren. Wenn euch irgendetwas auffällt, was ich vergessen habe zu erklären, bitte jetzt sagen.

Eins noch: Es erstaunt mich, das eine gewisse Frage noch nicht gestellt wurde. Vielleicht kommt sie ja nach diesem Kapitel. Meine Antwort: Grundsätzlich ja, aber ich würde diesen ... Zusatz wahrscheinlich nur auf meiner Homepage posten.
 

mangacrack

Wenn kalter Nebel Schicksal spielt

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 19/ 20

Rating: PG-16

Pairings: Stehen fest?

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht. Bei mir war viel los und die Schule hat auch wieder abgefangen, deswegen habt ihr solange nix von mir gehört. Nun viel Spaß mit Kapitel 19 ... ^^
 

::Kapitel 19 – Wenn kalter Nebel Schicksal spielt::
 

Als Tezuka vom Fenster aus sah, wie Ryoma zu Fuji ins Auto stieg, wusste er, dass es vorbei war. Fuji war für immer und ewig außer Reichweite. Tezuka fühlte sich schuldig. Fuji hatte Recht gehabt, als er sagte, er wäre ein gefühlloses Nichts. Was hatte er all die Jahre getan? Er war Fuji nachgelaufen. Auf eine unanständige und nicht mehr akzeptable Weise. Er hatte alle um sich herum damit verletzt, besonders Keigo. Tezuka nahm die Brille ab und legte sie auf den Schreibtisch vor sich. Was hatte er Keigo nur angetan? Warum hatte dieser nicht schon längst etwas gesagt? Warum war Keigo bei ihm geblieben? Es musste die letzten Jahre doch schrecklich gewesen sein. Nur an zweiter Stelle zu kommen. Früher hatte sich Atobe Keigo einfach das geholt, was er wollte. Warum hatte er das einfach still ertragen?
 

Tezuka setzte sich auf einen Stuhl, lehnte sich zurück und fragte sich, was er an Fuji überhaupt gefunden hatte. Eigentlich war doch schon von Anfang an klar gewesen, dass sie beide nicht zusammen passten. Doch sie hatten sich trotzdem geliebt. Aber selbst sie hatten die Spannungen bemerkt. Und im Gegensatz zu Fuji und Echizen, förderte dies nicht ihre Beziehung. Bei ihm und Fuji war es anstrengend gewesen. Sie waren einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. Oft hatte Tezuka das Gefühl gehabt, das sie aneinander vorbeiredeten, sobald es mal nicht um Tennis ging. Er gab ja zu, das er nicht besonders gut seine Gefühle ausdrücken konnte, aber weil Fuji auch kein Weltmeister im Gedankenlesen war, hatte es wohl ganz einfach nicht gepasst. Er bedauerte das sehr. Die viel wichtigere Frage war doch, warum er Fuji so lange nicht hatte aufgeben können?
 

Als er noch einmal gründlich in sich ging und dabei die Zeit verstrich, stellte Tezuka nach einer Weile fest, dass er sehr wohl die Antwort auf seine Frage gefunden hatte. Sein Stolz war schuld gewesen. Wegen seinem Stolz hatte er sich nicht eingestehen können, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er hatte immer eine Ausrede oder eine Begründung gefunden, warum etwas nicht funktioniert hatte. Das es an seinem eigenen Versagen liegen könnte, hatte er sich nie eingestehen wollen. Deswegen hatte er Fuji wohl dazu zwingen wollen zuzugeben, dass dieser die Schuld am Scheitern ihrer Beziehung und an dem darauf folgenden Schmerz hatte und nicht er selbst.

Verdammt. Tezuka fuhr sich entmutigt und bedrückt durch die Haare. Er könnte noch Stunden darüber nachdenken wie es damals zu Ende gegangen war und wer denn nun Schuld hatte. Wichtiger war es jetzt in die Zukunft zu sehen und zu retten, was noch zu retten ist. Tezuka wusste, dass er sich für einen Menschen entscheiden musste. Ihn selbst quälte ja seine eigene Situation. Atobes stillen verletzten Blick, der immer irgendwie präsent war, seit er geheiratet hatte. Diese Aktion war wohl die Dümmste in seinem ganzen Leben gewesen. Er liebte diese Frau nicht. Er kannte sie kaum. Sie war still und erledigte die Hausarbeit. Sie redeten nicht wirklich viel miteinander. Sie war so erzogen worden, dass sie ihm zu gehorchen hatte. Sie kam aus einer sehr traditionellen Familie. Tezuka fragte sich, ob er nicht auch die Gefühle seiner Frau mit den Füßen trat. Sie wurde nie gefragt, ob sie mit ihm verheiratet sein wollte oder ob es ihr gar gefiel. Er wusste nichts über das Leben seiner Frau. Was sie den Tag über so machte und ob sie Freunde hatte. Doch erschreckender Weise realisierte Tezuka, dass es ihm bei Atobe ähnlich erging.
 

Wann hatte er ihn zum letzten Mal gesehen? Wann waren sie das letzte Mal zusammen aus gewesen? Wann hatte er ihn zuletzt in seinen Armen gehabt? Es schien Tezuka wie eine Ewigkeit her und im Gegensatz zu seiner Frau, fühlte er sich jetzt schuldig. Sehr schuldig. Seine Frau und deren Schicksal waren ihm mehr oder weniger egal, auch wenn er sie niemals unehrenhaft behandeln würde. Er würde zumindest dafür sorgen, dass sie einen gesicherten Lebensstandart hatte. Zum ersten Mal kam ihm eine Scheidung in den Sinn und je länger er diese Option betrachtete, desto besser gefiel sie ihm. Er wollte Keigo Atobe und das ganz für sich allein. Das wusste er jetzt. Und wenn ihm seine Frau egal sein konnte, dann auch seine Familie. Er hatte genügend Cousins, die das Familienunternehmen fortführen konnten. Selbst wenn seine Eltern ihn enterben und verstoßen würden, so hätte er selbst erst einmal genug Geld, um zu überleben. Schließlich brachten die Tennisspiele einen Haufen Geld ein. Zudem würde Atobe ihn wohl nicht hängen lassen, denn wer sich Kunstschnee aus Finnland liefern lassen konnte, weil es zu wenig geschneit hatte, der würde auch sechsmal noch einen weiteren Menschen mit durchfüttern können. Und wenn nicht... dann würde er eben arbeiten gehen! Seine Noten und seine Talente waren gut genug, um in der Tenniswelt sofort einen Job zu bekommen.
 

Tezuka kramte in seiner Tasche nach seinem Handy. Er betrachtete es eine Weile in seiner Hand. Wen sollte er jetzt zuerst anrufen? Ein plötzlicher Drang nach Freiheit schrie danach, dass er seinen Anwalt anrufen sollte, so dass dieser die Scheidung in die Wege leitete. Oder doch besser Keigo zuerst? Doch würde dieser ihm glauben, wenn er nicht Nägel mit Köpfen machte? Würde er seine Entschuldigungen womöglich für leere Versprechungen halten? Entschlossen begann Tezuka eine Nummer zu wählen und wartete dann auf das Freizeichen.
 

*
 

Ore-sama war kalt.
 

Das war das Erste was Atobe feststellte, als er aus der Limousine ausstieg. Schnell ließ er sich von seinem Fahrer seinen Mantel und seine herrlich warme Pudelwollmütze bringen. Dann schritt er davon. Sein Ziel war ein leergefegter und verlassener Tennisplatz, der viele Erinnerungen weckte, als er ihn von oben betrachtete. Hier hatte er das erste Mal gegen Tezuka Kunimitsu gespielt. Er hatte zwar gewonnen, aber er war sich nicht sicher, wie es ausgegangen wäre, wenn Tezukas Arm verheilt gewesen wäre. Doch sie hatten im Laufe der Jahre noch öfter gegeneinander gespielt. Nicht nur, weil sie einander besiegen wollten, sondern auch, weil sich mit dem Anderen verstanden hatten. Aus Atobes Sicht war Tezuka einer der wenigen, die seiner Nähe und Aufmerksamkeit würdig waren. Auf jeden Fall hatten sie sich schon lange gekannt, als dann das erste Mal so etwas wie Liebe ins Spiel kam. Es war nicht ganz einfach gewesen, dass gab Atobe zu, als er sich am Geländer abstützte und nachdenklich ins Nichts starrte. Nein, wirklich nicht.
 

Es war sehr schwierig gewesen diese Anziehung, die es schon vorher gegeben hatte, als Liebe zu definieren. Es war nicht so, wie bei dem Tensai und Echizen gewesen, dass sie einfach nicht mehr voneinander lassen konnten, weil das Verlangen so groß wurde. Es war anders gewesen. Atobe konnte nicht beschreiben, wie er sich in Tezuka verliebt hatte. Es kam ihm schon fast so vor, als würde er sich nicht mehr daran erinnern. In diesem Liebesrausch hatte er fast alles mit sich machen lassen. Er war wie besessen gewesen. Es war ihm egal gewesen, wie lange er warten musste oder wie weit Tezuka von ihm weg war, wenn er ihn nur auf irgendeine Art und Weise lieben konnte. Nur sollte Tezuka keine halben Sachen mehr machen. Doch genau das hatte er selbst zugelassen, als Tezuka diese Frau geheiratet hatte. Atobe verdammte sich selbst heute noch dafür, dies zugelassen zu haben. Er war zu diesem Zeitpunkt in Frankreich gewesen. Direkt nach seinem Abschluss war er dorthin gegangen. Er selbst hatte Tezuka gesagt, dass es vielleicht besser wäre, sich während dieser Zeit zu trennen. Eine Pause einzulegen, denn bevor er abreiste, hatte er das Gefühl gehabt, dass Tezuka sich neu zu orientieren schien. Deswegen wollte er dessen Glück nicht im Wege stehen und hatte selbst die Chance in Frankreich genutzt auch mal etwas anderes auszuprobieren. Es war schön gewesen, das gab Atobe zu, doch ihm war auch klar geworden, dass er mit niemandem als mit Tezuka Kunimitsu zusammen leben wollte.
 

Die Hochzeit war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Doch er war dabei gewesen. Er hatte sich diese Zeremonie angesehen, um Kunimitsu zu unterstützen. Dieser hatte das Ganze ihm davor gebeichtet und das es in der momentanen Lage kein Entkommen gab, denn die Verlobung war schon im Kindesalter vertraglich festgelegt worden. Tezuka hatte sich an diesem Abend die Augen ausgeweint und sich verzweifelt an seine Schuler gelehnt. Da hatte er ihn nicht vor den Kopf stoßen können. Und Tezuka hatte ihn gebraucht. Sehr sogar. Atobe war sich sicher, das Tezuka diese Hochzeit ohne ihn nicht überstanden hätte - zum Glück wusste kaum einer der Gäste von ihrer wirklichen Beziehung. Sie waren einfach gute Freunde. Keiner kam auf die Idee, dass Tezuka Kunimitsu und Atobe Keigo ein Paar wären. Selbst Tezukas Eltern hatten das wohl nicht sonderlich ernst genommen, wenn sie es gar bemerkt hatten, denn sie hatten gewusst, dass Tezuka viel zu ehrenhaft und pflichtbewusst war um sich ihnen zu widersetzten.

Aber das Schlimme war ja, das er selbst, wenn er in Tezukas Lage gewesen wäre, vermutlich dasselbe getan hätte. Zu diesem Zeitpunkt hatte einfach zuviel auf dem Spiel gestanden und ihre Familien waren zu reich und zu mächtig, als das sie nicht einen Weg finden würden, ihre Kinder zu dem zu zwingen, was sie haben wollten. Atobe wusste, dass mit dem Vertrag, der an dieser Hochzeit gehangen hatte, auch der Zusammenschluss zweier Konzerne getätigt worden war, die für Japans Wirtschaft bedeutsam waren. Der junge Millionär seufzte.
 

Es war eine ganz andere Welt, als die auf dem Tennisplatz. Eine ganz andere Sichtweise und genau diese Sichtweise war es gewesen, die ihn zurückgehalten hatte, um Tezuka zu kämpfen. Ihn zu seinem zu machen. Atobe war sich inzwischen sicher, das er heute anders handeln würde, wenn er die Chance dazu hätte. Doch die Würfel waren gefallen. Das Schicksal ließ sich nicht ändern. Die Frage war nur, warum Tezuka ihn so spät abends in der nebligen Dämmerung hier her bestellte. Es war kalt und düster. Man sah so langsam seine Hand Augen nicht mehr und das Laternenlicht wirkte schummerig.
 

Es dauerte noch etwa zehn Minuten, die Atobe im anliegenden Park verbrachte, bis er dann irgendwann ein Motorengeräusch hörte. Er sah zur Straße, wo gerade unter einer Laterne ein Taxi hielt, um einen Mann aussteigen zu lassen. Durch das Licht konnte es Atobe nicht sofort sehen, doch schon bald erkannte er Tezuka, der schnellen Schrittes heraneilte. Atobe winkte seinem Bodyguard, der sich bisher dezent im Hintergrund gehalten hatte, um seinen Herren nicht zu stören und seinen Job zu erledigen, so dass dieser nun ein paar Schritte weiter außer Hörweite ging, wo er aber die Situation noch gut überblicken konnte.
 

Atobe wunderte sich über Tezukas Auftreten. Warum kam dieser in einem Taxi? Er hatte doch sein eigenes Auto. Er verschränkte seine Hände vor dem Körper und sie krallten sich in den Stoff seiner Jacke. Es war Hoffung, die in ihm aufkeimte, als er Tezukas Gesicht sah. Er wusste, dass dieser ihm irgendetwas zu sagen hatte. Etwas Wichtiges. Plötzlich schlug die Hoffung in Niedergeschlagenheit um. Was, wenn Tezuka gekommen war, um es endgültig zu beenden? Es da enden zu lassen, wo es angefangen hatte? Trotzdem wunderte er sich über Tezukas Auftreten. Die Haare waren vom Wind zerzaust, die Jacke zerknittert. Verwundert kräuselten sich Atobes Augenbrauen. Nun wurde er doch irgendwie neugierig. Da war Tezuka schon bei ihm angekommen.
 

„Keigo!“, begrüßte ihn Tezuka ein wenig atemlos.
 

„Kunimitsu! Was ist los? Ist etwas passiert?“, fragte Atobe sofort zurück.
 

„Ja“, bekam er zur Antwort. „Es ist etwas passiert. Oder es wird passieren, besser gesagt. Viel wird passieren. Eine ganze Menge sogar!“
 

Atobe merkte, dass Tezuka ein wenig durch den Wind war. „Nun sag schon!“, drängte er ihn.
 

„Erklären kann ich es nicht!“, erwiderte Tezuka. „Nur zeigen. Hier lies und dann wirst du verstehen.“
 

Er zog einen Briefumschlag aus der Innenseite seiner Jacke hervor und reichte ihn Atobe. Der nahm ihn entgegen, holte das Papier heraus und faltete es auseinander. Seine Augen huschten darüber, als er das Dokument las. Je weiter er kam, desto größer wurden seine Augen. Er wusste, was es war, doch fassen konnte er es nicht. Nie im Leben hatte er damit gerechnet. Er hob den Kopf und sah Tezuka an.
 

„Scheidungspapiere?“
 

„Ja. Ich werde mich von Madoka scheiden lassen!“
 

„Aber weißt du überhaupt, was das bedeutet? Deine Familie und all das!“, warf Atobe ein.
 

„Es ist mir egal. Es hätte mir schon viel früher egal sein sollen. Ich habe einen Fehler gemacht“, sagte Tezuka, trat an Atobe heran und legte seine Hände auf dessen Arme, „Ich möchte bei dir sein. Viel zu spät ist mir das klar geworden. Ich weiß gar nicht, warum ich mit einem so engelhaften Wesen wie dir gesegnet bin, aber wenn du bereit bist, mir zu vergeben und versuchen willst, mit mir einen Neuanfang zu starten, nur wir zwei alleine … dann folge ich dir überall hin.“
 

„Was fragst du noch?“, rief Atobe und fiel in Tezukas Arme. Er wusste, dass sie später reden würden. Irgendwann anders, wenn sie Zeit hatten. Wenn sie in irgendeinem Hotel auf einer Terrasse saßen und ihre Ruhe hatten. Dann würden sie über Tezukas Entscheidung reden. Atobe sah in Tezukas Augen, das dieser es ernst damit meinte, was er gesagt hatte und deswegen würde Atobe jetzt einfach zu ihm stehen. So wie er schon die ganze Zeit zu ihm gestanden hatte.
 

Also hatte sich das Warten doch gelohnt.
 

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Puh. Ich hoffe, das ist jetzt zu eurer Zufriedenheit. Ich wusste irgendwie schon seit längerem, das ich Atobe und Tezuka zusammenlassen wollte, doch diese seltsamen Beziehungen vorher musste ich vernünftig aufbröseln. Dass ich den Beiden nun ein ganzes Kapitel gewidmet habe, finde ich ganz in Ordnung. Auch wenn ich mal wieder gesehen habe, dass ich nicht jemand bin, der Tezuka und Atobe gut darstellen kann. Diese letzte Szene … irgendwie habe ich dabei an einen dieser kitschigen Liebesfilme gedacht, wo sich das Paar für ihre Liebe und gegen ihren Stand entscheidet. Sollte ich je eine AtobeTezuka Fanfiction schreiben, werde ich wohl viel Geduld dafür aufbringen müssen. Auch wenn es hier natürlich nicht an Ideen mangelt. Die Idee mit den Familien finde ich ganz interessant.
 

Mangacrack

Liebe findet sich

Titel: Hurting Past

Autor: mangacrack

Email: mangacrack.ju-san@web.de

Fandom: Prince of Tennis

Genre: Drama

Warning: Darkfic/Angst, FutureFic

Teil: 20/20

Rating: PG-16

Pairings: Fuji x Ryoma…

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir, sondern Takeshi Konomi und ich verdiene auch kein Geld mit meiner Idee.

Kommentar: Vielen Dank für eure Kommentare. Das hier ist jetzt das letzte Kapitel. Ich danke euch, dass ihr mich bei dieser Fanfiction so sehr begleitet habt.
 

::Kapitel 20 - Liebe findet sich::
 

Ryoma saß nervös auf Fujis Sofa. Er drehte die Kakao Tasse in seiner Hand hin und her und war sichtlich froh, dass er etwas hatte, womit er sich beschäftigen konnte. Er hatte das Gefühl, als wenn Steine in seinem Magen liegen würden. Er sah sich in dem Wohnzimmer um. Man konnte deutlich sehen, das Fuji hier wohnte, fand Ryoma, denn in allen Ecken und Enden waren Kakteen zu sehen. Sie waren sehr vielfältig. Es gab die, die nur grün und stachlig waren, aber auch andere, welche farbenprächtige Blüten aufwiesen. Er hatte sich immer gefragt, warum Fuji von diesen Pflanzen so sehr fasziniert war. Als er Fuji dann einmal darauf angesprochen hatte, meinte dieser nur, dass man diesen Pflanzen ihre Schönheit nicht sofort sah, weil sie stachlig waren und man sich verletzten konnte, was aber nicht hieß, das man sie nicht trotzdem lieben konnte. Dabei hatte er ihn angesehen und gelächelt. Ryoma hatte es akzeptiert und irgendwie war er nun verdammt froh, dass sich zumindest diese Vorliebe von Fuji nicht geändert hatte.
 

Ryoma fiel auch auf, in welchen Farben das Zimmer gehalten war. Die Wände waren mit hellbrauner Tapete verkleidet. Die meisten Bilder an den Wänden waren in einem dunklen Blau gemalt, während die Möbel seltsamerweise dunkelrot waren. Er hatte das Gefühl, das man merkte wer hier wohnte, denn an der Eingangstür hatte Ryoma sehr wohl gesehen, das auch Eiji Kikumaru hier wohnte. Er verspürte einen kleinen Stich in seinem Herzen. Warum wohnten die Beiden zusammen? Eifersucht und Trauer drängten sich in ihm hoch. War es zu spät? War er nur noch ein Teil von Fujis Vergangenheit und Kikumaru dessen Zukunft? Ryoma wusste, dass Shusuke Fuji und Eiji Kikumaru sich nahe standen. Sollte er darauf eifersüchtig sein? Er war es, auch wenn er kein Recht darauf hatte. Schließlich hatte Fuji jedes Recht darauf, sich jemanden anderen zu suchen, nachdem er keinerlei Anstalten gemacht hatte Fuji auch nur zu kontaktieren. Ryoma seufzte. Er war ein Feigling. Mit Gefühlen kannte er sich nicht aus. Selbst Ryoga hatte noch mehr Ahnung von Liebe als er. Er stellte die Tasse auf den Tisch vor ihm ab, zog seine Beine auf das Sofa und umschlang sie mit seinen Armen. Als er in der Tür ein Geräusch hörte, sah er auf und erblickte Fuji, der sich umgezogen hatte. Ryomas Herz krampfte sich zusammen.
 

Fuji trat ein, blieb aber fast sofort wieder stehen. Er konnte die Angst in Ryomas Augen sehen. Er sah, wie Ryoma versuchte dies mit seinem üblichen stechenden Blick zu überspielen, doch für ihn war es kein Problem, hinter die Maske zu blicken. Trotzdem verletzte es Fuji. Es tat ihm weh, das Ryoma Angst vor ihm hatte. Er holte einmal tief Luft und bewegte sich dann in Richtung Sofa. Langsam ließ er sich dann ein Stückchen weiter neben Ryoma nieder, der seine Bewegungen aufmerksam verfolgte. Fuji warf Ryoma einen kurzen unbedeutsamen Blick zu und musterte ihn kurz, ehe auch er sich eine Tasse Kakao eingoss. Während er einen Schluck trank, überlegte er sich, warum er Ryoma überhaupt geküsst hatte. Sollte er nicht wütend sein? Wenn dieser Kuss wirklich ein Beweis der vielleicht noch vorhandenen Liebe war, warum hatte Ryoma sich dann nie gemeldet? Ja, Fuji beschloss, das er zu Recht wütend sein durfte, wenn Ryoma nicht ein paar Antworten hatte, aber wirklichen Zorn verspürte er nicht. Er hatte eher das Bedürfnis Ryoma festzuhalten und ihn nie wieder loszulassen. Im Moment schlug sein Herz vor Aufregung. Fuji konnte noch nicht einmal genau bestimmen wieso. Er stellte seine Tasse zurück und sah Ryoma nun eingehender an. War es vielleicht, weil er es noch nicht fassen konnte, dass Ryoma tatsächlich wieder da war? Vor einem knappen Monat hatte Eiji ihm eben hier eröffnet, dass er wieder da war und damals hatte er es ihm nicht geglaubt. Wenn der Kuss vorhin nicht gewesen wäre, würde er es vielleicht jetzt noch nicht tun.
 

“Ryoma”, begann Fuji einen Satz. Er wusste zwar nicht, was er sagen wollte, aber er wollte auf keinen Fall zulassen, das eine unangenehme Stille entstand, weil sich keiner traute den Anfang zu machen. Doch das, was er dann sagte, nun damit hatte er nicht gerechnet.
 

“Ich hab’ dich vermisst!”
 

Fast erschrocken riss Ryoma die Augen auf. Fuji sah, wie Ryomas Gesichtszüge noch eine Spur unsicherer wurden. Auch blinzelte er ein paar Mal, als wollte er verhindern, dass seine Augen feucht wurden.
 

“Shusuke”, murmelte er nur leise und schlug leicht die Augen nieder. Trotzdem ahnte Fuji, das ihn die Schuldgefühle plagten. Deswegen redete er einfach weiter, damit das raus konnte, was ausgesprochen werden musste
 

“Ich habe dich wirklich vermisst Ryoma. Sehr sogar. Ich war ein Idiot. Ich habe deine Gefühle verletzt, als ich damals gesagt habe, dass ich aufhören wollte Tennis zu spielen. Auch wollte ich nicht, dass du es so erfährst. Ich hätte mit dir darüber reden sollen. Es tut mir leid.”
 

“Nein”, erwiderte Ryoma. Noch immer hatte er den Kopf gesenkt, deswegen konnte Fuji jetzt den Ausdruck in seinen Augen nicht lesen.
 

“Es muss dir nicht Leid tun. Ich war der Hornochse. Ich … ich bin doch Schuld. Ich bin der Idiot. Ich habe dich hier einfach zurückgelassen. Aber es hat so wehgetan. Du wolltest aufhören Tennis zu spielen und ich … ich hatte gehofft, dass … “
 

“…dass du mich endlich besiegen würdest?”, ergänzte Fuji den Satz. Er wusste, dass das damals Ryomas größtes Ziel gewesen war. Darüber hatten sie unter anderem auch gestritten. Fuji hatte nicht einsehen können, das dieses Ziel alles in Ryomas Welt sein sollte. Doch Ryoma verbesserte ihn.
 

“…dass du mit mir nach Amerika gehen würdest!”
 

Geschockt riss Fuji die Augen auf und starrte Ryoma an. Wie konnte das sein?
 

“Aber du hast doch die ganze Zeit … von diesen Turnieren … geredet. Und das … “
 

Sprachlos schlug Fuji seine Hand vor den Mund. Er hatte also genauso Schuld daran wie Ryoma. Ryoma mochte vielleicht sehr verletzend damit gewesen sein, als er seine Wünsche und Bedürfnisse einfach in den Sand geschleudert hatte, aber er hatte Ryoma eben so wenig zugehört wie andersherum. Fuji verfluchte seine und Ryomas Schwäche, nicht vernünftig miteinander kommunizieren zu können. Hatten sie ihre Beziehung etwa durch ihre eigene Dummheit zerstört? In seinem Inneren fühlte Fuji sich taub.
 

“Was wollest du Ryoma?”, drängte er jetzt zu wissen. Auf einmal fuhren seine Gefühle wieder Achterbahn. Angst, Trauer, Schmerz wühlten ihn auf, doch da war noch etwas. Wenn es vielleicht nur ein Missverständnis war, dann gab es doch noch die Möglichkeit, dass … Ryoma ihn so liebte, wie er selbst es immer noch tat?
 

“Bitte sag es mir”
 

Ryoma sah Fuji nun in die Augen, dessen beherrschte Maske gänzlich von ihm abgefallen war. Er sah dieselbe Verzweiflung darin, wie bei sich selbst. Dieses Sofa war nicht sonderlich lang, am Anfang hatte jedoch eine gewisse Distanz zwischen ihnen geherrscht, die nun mehr und mehr zusammenschrumpfte.
 

“Ich wollte mein Leben mit dir teilen. Ich wollte, dass du mitkommst. Bei mir bleibst. Aber … aber das … war uns anscheinend nicht bestimmt!”
 

Nun konnte Ryoma die Tränen nicht mehr aufhalten, die nun über seine Wangen flossen. Seine Unterlippe zitterte und seine Augen füllten sich immer mehr mit Tränen. Fuji rückte näher an Ryoma heran. Er konnte diese Tränen nicht ertragen. Dennoch waren sie zeitgleich das Schönste, was er je gesehen hatte, denn normalerweise ließ Ryoma nie jemanden so dicht an sich heran, das er diesem seine Tränen zeigte. Das Ryoma jetzt vor ihm weinte, bewies Fuji, das er immer noch eine Bedeutung für den Kleinen hatte.
 

“Ryoma. Shh, komm her”, meinte Fuji und zog Ryoma an sich.
 

Ryoma wehrte sich nicht dagegen, als Fuji ihn in die Arme zog. Im Gegenteil, er lehnte sich an dessen Brust und krallte seine Finger in den Pulli und benetzte ihn mit dem salzigen Nass. Schluchzend hielt sich Ryoma an Fuji fest, der auch nicht verhindern konnte, das aus Freude, Glück und Schuld ein paar Tränen seine Augen verließen. Gleichzeitig glitt seine Hand auf Ryoma auf und ab, dabei murmelte er ein paar Worte. Dessen Atem beruhigte sich ein wenig. Fuji wiegte Ryoma in seinen Armen hin und her, dieser schien auf einmal gar nichts mehr mitzukriegen und doch musste er zugeben, dass er diese Umarmung genoss. Er sah es als Test des Vertrauens. Sie würden Beide Zeit brauchen. Viel Zeit womöglich, bis sie wieder miteinander ganz normal umgehen konnten, doch er würde nicht aufgeben. Jetzt da er wusste, dass sich das Warten auf Ryoma gelohnt hatte, konnte er noch ein bisschen mehr warten. Deswegen unterließ er es jetzt, ihn zu küssen. Und im Gegensatz zu den vergangenen drei Jahren würde das hier sogar sehr angenehm werden.
 

Ryoma wusste nicht, warum er sich selbst so aufgab, doch so in Fujis Armen zu liegen war das Beste, was er sich im Moment vorstellen konnte. Er hatte gewusst, dass er Fuji die ganze Zeit geliebt hatte, doch wirklich gehofft ihm wieder so nahe zu kommen, hatte er nicht. Er sah auf und blickte Fuji in die Augen.
 

“Bist du mir böse. Shusuke?”, fragte er.
 

Der schüttelte den Kopf.

“Nein.”
 

Erleichtert fragte Ryoma hinterher:

“Darf ich bei dir bleiben?”
 

Und diesmal lautete die Antwort ’Ja’. Ob Ryoma jedoch nur diesen Abend oder die Ewigkeit gemeint hatte konnte man nicht sagen.
 


 

****************************

Das letzte Kapitel ist fertig. Ich kann es kaum glauben. Am Anfang wollte ich noch einen Epilog schreiben, aber keiner der Entwürfe hat mir gefallen. Deswegen darf man diese Fanfiction jetzt als beendet erachten. Ich bedanke mich bei allen, die mir bei dieser Fanfiction geholfen und unterstützt haben. Einen besonderen Dank an meinen Beta: AnjaMietzner. Ohne sie wären sehr viel mehr Rechtschreibfehler zu finden gewesen. Ich danke euch allen.

Es tut mir leid, dass Mizuki nicht mehr aufgetaucht ist, aber da meine nächste Pot Fanfiction sich um ihn drehen wird, ist das nicht so tragisch, oder? Aber ein wenig warten werdet ihr darauf schon noch müssen.
 

Bis bald

Mangacrack



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Kommentare zu dieser Fanfic (141)
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Von: abgemeldet
2008-01-27T15:37:38+00:00 27.01.2008 16:37
Wie aufgescheuchte Hühner durch die wohnung rennen is noch untertrieben *gegen dir wand rennt* AAARGH! Die Autorin is eine Sadistin *heul*

Tol :3 *gleich zum nächsten kapi klickt hihi
Von:  mari-chin
2007-08-08T12:48:36+00:00 08.08.2007 14:48
die ganze ff ist richtig super!
voll cool ^.^
aber i-wie doofes ende,
ich wollte doch noch wissen was mit Eiji ist
und ob der vll doch noch mit Oishi zusammen kommen könnte,
immerhin sind/waren sie noch in einenader verliebt.
Kanns du vll ein Epilog machen, wo das sich alles rausstellt???
biddddddeeeeee >.<
und ist wirklich cool, das RYoma am ende doch noch mit Fuji zusammen gekommen ist ^.^
LG

PS: Falls es sowas ähnliches wie ein Epilog geben wird, kanns du mir dann bescheid sagen??
oder eben halt bei einem Epilog xDD
Von:  Gedankenchaotin
2007-07-06T20:12:11+00:00 06.07.2007 22:12
Hallo erstmal,
ich habe heute so beim durchblättern deine FF gefunden und ich muss gestehen, ich bin wirklich mehr als begeistert. Sie hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen und an manchen Stellen hatte ich echt Tränen in den Augen.. die ist dir echt super gelungen.. riesen Kompliment.

LG The_Emperor
Von: abgemeldet
2007-04-19T13:17:08+00:00 19.04.2007 15:17
" Weil ich dein Herz zwar berühre, aber Ryoma es zum Schlagen bringt!"
ich musste weinen ÔÔ'
myaa~ das is' das erste mal das ich bei einer FF etwas geweint habe..aber mir kullerten echt ein paar Tränchen ^-^'
Also..sehr schön geschrieben..das ist eindeutig meine lieblings FF..von allen die ich jeh gelesen hab T_T
Und nee~ es is' nich' zu viel EijiXFuji drinnen..die beiden ham eine wunderbare freundschaft..ich liebe sie aber als paar meha x3
Von: abgemeldet
2007-04-19T13:13:02+00:00 19.04.2007 15:13
ehrlich..dieses kapitel hat mich total fasziniert.
ich les' es immer wieder..und auf eine merkwürdige art und weise hats mir voll die augen geöffnet ôô
ich verstehe Oishi gut..sogar sehr gut..aber auch Eiji.
meine güte du hast echt eine art zu schreiben..die nimmt mich immer völlig mit °-°'
Also..ich bedanke mich, da du mir mit diesem Kapitel sehr geholfen hast ^-^'
Hört sich wahrscheinlich beknackt an..aber es ist so =3
Von:  Teiou
2007-03-01T13:19:06+00:00 01.03.2007 14:19
Wow...ein Viertel der FF hab ich jetzt schon gelesen und langsam fängt die Handlung an aufzutauen. Das war das erste Flashback...und was für eins!
Heeyy, ich liebe das Dream Pair auch, verdammt *o* jetzt stürzt du mich in eine Phase *lach*
Und genau diese Art von Beziehung, die die beiden hier miteinander teilen, ist die, die einfach nur zu herrlich zu den beiden passt. Aber hallo, wie die Faust auf's Auge *lach*. Genau das liebe ich an den beiden so. Und hier kam das Ganze auch noch so verdammt gut rüber! Hach...einfach nur toll!!

Ich weiß schon gar nicht mehr, woe das Kapi angefangen hatte...ach doch, jetzt weiß ih's wieder ^-^
Eiji kommt rein- lässt auch noch so geil die Tasche liegen- geht zu Fuji und diesem fällt sofort auf, dass etwas nicht mit ihm stimmt, kann die Feinheiten der Zärtlichkeiten Eijis gleich richtig deuten und kommt natürlich auch gleich auf Oishi *lach*. Aber dieser Hass, den er auf ihn hat. Ich glaube, da hat sich Oishi wirklich einen Feind gemacht.

Und dann kam das Flashback...huui~ alle Achtung! Einen so aufgelösten Eiji zu sehen, wirft sogar einen Fuji aus der Bahn- selbstverständlich, aber das will bei dem Tensai schon etwas heißen.
Die Szene im Bad hatte auch wieder etwas an sich, das ich nur schwer beschreiben kann. Auf jeden Fall war es arg mitreißend ;_; Buhu~ und gleichzeitig auch so schön...von ihrer Beziehung habe ich dir ja schon was vorgeschwärmt xD *hachja*
...und dann...schliefen sie miteinander...*höhö* ich hab' nun irgendwie das Mitleid mit Oishi verloren. Fuji hat es weggeblasen xD Geschieht ihm Recht == Kein Wunder, dass er denkt, bei den beiden geht etws Unheimliches vor sich xD hihi
Wird er es jemals heraus finden? Das würde dann interessant werden *nodz*

Dan wäre da ja auch noch dieser überaus niedliche Beschützerinstinkt seitens Fuji für Eiji. Aww, ist das schön. Aber Oishi...nunja, ich sagte ja, kein Mitleid mehr xD(vorerst). Wie sich seine Miene verfinsterte, als er an ihn dachte und dann auch noch der Satz, er wollte Eiji nie mehr so sehen...
Beten wir, dass das auch so bleibt(...mein böses, inneres Stimmchen ist dagegen *höhö* xD).

Und nun...der große Spannungspunkt(als hätte das kaip es nicht ohnehin schon in sich gehabt!!)...Ryoma!! Ryoma!!! Der Weg lichtet sich *lach*
Okay...den Infos der Charakterbeschreibungen und Bildern der kapitelübersicht kann man ja entnehmen, dass da zwischen Ryoma und Fuji doch mehr gab ud vielleicht geben wird? Saa...*lachz* Schließlich spricht dembezüglich der Untertitel der FF auch für sich...
Ob sich das nun auf Eiji und Oishi oder mehr bezieht...da steckt doch mehr dahinter.
...
Jetzt bin ich vom Thema abgekommen...jedefalls...Fuji Reaktion. Einfach unbeschreiblich. Ihn einmal so zu sehen, ist wirklich mal was Neues. Da muss estwas passiert sein, dass es wirklich in sich gehabt hatte. Wir dürfen gespannt sein o_o~
...

Dann...OOC. Ich finde, deine FF ist kein bisschen ooc *lach* Nicht erschrecken xD
Charaktere, wie Fuji zu durchschauen ist nicht gerade einfach *ächz* Ich gebe zu, er ist mir manchmal echt noch ein Rätsel xD Aber hier ist alles soofensichtlich...das würde ich sicherlich nie auf die Reihe kriegen xD
Ich bin beeindruckt. Dann wären da auc hnoch Oishi und Eiji. Hier sehen wir sie alle zwar in ungewöhnlichesn Situationen(bezüglich denen der Serie ^^), aber du schaffst es, sie sich so geben zu lassen, dass es einfach nur...passt! Und da auf so eine natürliche Art und Weise...awww *.*~

Weil hier auch das erste Mal so richtig Aktion ins Spiel kommt, da vieles für die Storyline schon geklärt ist, betont das auch deinen Schreibstil besser ._.~ Ist echt so *lach* Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll(xD), aber spätestens hier hat es mich wirklich umgehauen. Ich lie~be deinen Schreibstil *hachja* Jetzt hast du wirklch einen Fan xD
...
Okay...wenn ich noch etwas vergessen habe, kommt das in den nächsten kommi ^-^
(Sag mir, wenn ich zu viel rede o_o"")

na dann
lg
Vanü~

P.S. Sag mal...*drops* Hat Mina dir gar keinen kommi hinterlassen? ò_o" Dabeiwar sie es doch, die mir was hiervon vorgeschwärmt hat. Das geht doch nicht xD
Mya, ich glaube...ich erinnere sie mal daran *lachz* ^^
Von:  Teiou
2007-03-01T12:15:48+00:00 01.03.2007 13:15
...verdammt ist das traurig Q_Q

Und wieder häufen sich bei mir die Fragezeichen, ich hab' schon einen ganzen Haufen davon neben mir liegen un anstatt weniger zu werden, werden es immer mehr!
Ryoma...Ryoma! Ryoma!! Was ist denn jetzt bloß los mit ihm. Dass es Eiji schon so sehr aus der Bahn wirft und sich Oishi mit dieser Neuigkeit auch noch persönlich zu ihm begibt, wo es ihm doch so unangenehm ist. Ich bin verwirrt *lach*
...
und all diese Fragen erst im 4. Kapitel. Herrje...

Und hier das Ganze noch einmal aus Eijis Sicht. So häufen sich die Infos. So? Oishi hat gelogen? Uuuh, das hätte ich ihm nie zugetraut, nicht schlecht. Stellt sich nur die Frage, was er gesagt hat. Die Tatsache allein, DASS er es getan hat, ist schon unheimlich genug *lach*

Unglaublich...und wieder so ein Kapi, in dem ich nicht wirklich weiß, was sagen.

Eiji tut mir so wahnsinnig Leid~ genau, wie Oishi. Die beiden haben's aber auch schwer. Der Satz, in dem es heißt, dass er einfach nicht mehr fähig ist zu weinen, er es früher sogar vor Oishi getan hätte, nun nicht mehr...
die ganze Atmosphäre ist wirklich melancholisch gewesen Q_Q Ich glaube, hätte er doch geweint, wären mir auch die Tränen gekommen.
Das hast du echt toll rüber gebracht. Und nun...Fuji? ._.
J e t z t bin ich aber mal gespannt *lachz*

Relativ mickriger und kurzer Kommi, diesmal, dabei hätte das Kapi wirklich mehr verdient, gomen.

Achja ^^ ehe ich es vergesse. Kann es sein, dass du in diesem Kapi mehr Absätze drin gebabt hattest? Ich glebe schon ^^ Auf jeden Fall ließt es sich so viel besser, als wenn alles in einem Text geschrieben ist. Wenn es auf Dauer so viel text ist, kann das ganz schön anstrengend sein ^-^

Na dann
lg
Vanü~
(Diesmal passiert mir das nicht xDD)
Von:  Teiou
2007-03-01T11:49:11+00:00 01.03.2007 12:49
[Argh, nicht schon wieder xDD]

...sagte ich's nicht? xD Ich bin gestorben...
O M F R!!! So langsam kommt das Drama doch hoch, verdammt xD Aww, das wird sicherlich noch hammer traurich werden ;_;

Also dann...Oishis erster Auftritt. Wamm! Ich bin platt- aber sowas von! Mir fehlen die Worte. Dass sich die beiden gerennt haben, wusste ich schon. Ob meine Freundin es mit gespoilert erzählt hatte oder du es irgendwo in den Steckbriefen erwähnt hattest, weiß ich nicht mehr.

Du hast dich in dem kapi auf jeden Fall selbst übertroffen, meine liebe x___x Oishis Gedankengäne und alles so darzustellen und auch noch so überzubringen, wie beabsichtigt. Und das auch noch ohne groß um den heißen Brei herum zu reden und das Ganze innerhalb von nicht einmal ganzen 2 Seiten *clap clap* Das ist echt unglaublich...und regt einen zum Nachdenken an~ mich zumindest xDD

Aye...der arme Eiji...und der arme Oishi. Das ist wirklich kompliziert. ich fachsimpel jetzt auf jedenfall nicht darüber herum xD Da ich eh immer falsch liege, aber dass da doch sicherlich was dran ist, an Oishis ganzen Vermutungen, bin ich mir sicher.
Das Golden Pair ist auf jeden Fall mein Lieblingspairing ^^~ und ich wünsch den beiden hier mal viel Glück- auf dass sie nicht ganz so angeschmiert bleiben werden, wie sie es gerade sind o_o"

Eigentlich gäbe es noch sehr viel mehr zu sagen, aber mir fehlen echt die Worte xD Und bevor ich mich noch um kopf und Kragen rede, geh ich lieber schnell das nächste Kapi lesen xD
...
Nur noch eines! Der Schluss...irgendwie ein bisschen...strange. Ist es aber nicht, wenn es bei Fuji und Eiji wirklich unheimlich her ginge, von dem ich ja nicht weiß, ob es noch kommen wird xD Jetzt sehe ich die beiden auf jeden Fall in der verdunkelten Wohnung Fujis Sitzen, um sie her ein Kreis aus Salz, überall Kerzen ec. xD
*lach*

Achja und...Kaidoh *yay xD* Er wurde erwähnt *lachz*

Na dann, bis gleich ^^
lg
Vanü~
Von:  Teiou
2007-03-01T11:48:56+00:00 01.03.2007 12:48

Von:  Teiou
2007-03-01T11:12:55+00:00 01.03.2007 12:12
[Huh? I-wie ist mein kommi wech o_O"...guuuut, dass ich Animexx schon lange nicht mehr traue und mir geschriebenes vor dem Abschicken immer noch mal kopiere xDD *höhö*]

Sooo ^^ Kaip zwei...und es wird immer besser *lach* Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Erst einmal Momos geniale Frisur. Das war ja wohl das große highlight des Kapis xDD mein Gott, wie tötlich xDD Aber wieder zu genial! Ich seh ihn jetzt schon fast, wie einen zweiten Shinji, weiß auch nicht.
Aber hey, das mit ihm, Ann, dem Streettennis-courts war irgendwie klar...Schicksal? xD

Die Begrüßungwar wirklich niedlich, hach. Da geht einem das Herz auf x3 We konnte Ryoma nur so gemein sein *nodz* und nicht einmal an ihn d e n k e n. Das muss er jetzt ales nach holen *lach* Die erste rührende Szene...und bisher ist es ja noch nicht sooo dramatisch. Nur angehaucht, aber ich wette, das kommt noch. Aye...bloß nicht drauf reinfallen xD

Was ich in meinem letzten Kommi vergessen habe...der Titel der FF. Herrje, was das wohl zu bedeuten hat. Da bin ich auch mal gespannt ^^

Und nun, die geilsten beiden Sätze xDD:

"...und Fuji war von Ecke zu Ecke gewandert um überall Chaos zu verbreiten..."

und

"...Tezuka hätte in solch einer Situation keine Reaktion gezeigt, weil seine Mimik so beweglich wie Stein ist..."

Sorry, das musste einfach noch mal gesagt werden. Die beiden Sätze haben mich vor lachen echt über's Sofa rollen lassen xD Awww~ ich bin begeister xDD Das ist einfach zu klasse!!

Nundenn, mal sehn', wie viele Kapitel ich heute noch schaffe xD
...achja ^^" Gomen, für meine ständigen Tippfehler, ist ja wirklich schlimm! Dafür hab' ich bei dir- gleub ich- keine mehr gesehen ^^~ Wieder keine Kritik xDD

C ya next chapter..~
lg
Vanü~

P.S. OMR!! Das nächste Kapi wird mich sicherlich töten ;__; xD


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