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Licht ohne Wärme

Ob unser Kampf jemals enden wird? ...
von

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Chroniken der Finsternis - Licht im Dunkeln

Kommentar: Hier beginnt der Teil, der sich mit Luzifer und der Hölle beschäftigt. Das Geschehen des Kapitels beginnt eine kurze Zeit nach Katos Tod. Ich hoffe ihr seid zufrieden, mit der Art und Weise, wie ich ihn 'wieder auferstehen' lasse. Inzwischen muss man sich da echt was ausdenken...
 

Was mit Setsuna passiert ist, nun darauf müsst ihr noch ein bisschen warten!
 

Danke

mangacrack
 

xxx
 

::Kapitel 12 - Licht im Dunklen::
 

Am Anfang war da ... nun vermutlich war es Dunkelheit. Genauer konnte er das nicht bestimmten, denn da war einfach nichts. Es gab kein oben und kein unten, kein rechts oder links. Auch keine Farben, Formen oder einen Raum. Da war nur dieses Nichts um ihn herum und seine Gedanken.
 

Diese waren allerdings waren genauso wenig greifbar. Sie kamen und gingen, schwebten um ihn herum und schienen ihn ärgern zu wollen. Seine Gedanken waren so lästig wie ein Haufen Fliegen, die um seinen Kopf herum schwirrten.
 

Allerdings konnte er sie nicht so einfach verscheuchen, denn er hatte keine Hand. Auch kein Bein, Arm oder Füße. Anfangs hatte ihn das verwundert. Jeder hatte doch einen Körper, oder? Aber er glaubte sich daran zu erinnern, dass sein Körper irgendwie anders gewesen war. Flexibel. Was das wohl zu bedeuten hatte? Eine Weile hatte er darüber nachgedacht, dann hatte er es gelassen.
 

Hier gab es nichts, was passieren würde, also würde es auch keinen stören, wenn er die Antwort erst später fand. Zeit hatte er schließlich genügend. Allerdings war da auch diese Langweile. Er trieb im Nichts umher, wie ein Stück Holz im Wasser. Es gab hier keine Schmerzen und auch kein Leid, das war etwas, an das er sich eigentlich sehr gut erinnern konnte, nämlich, dass diese lästigen Dinge oft Bestandteil des Davors gewesen waren.
 

Wo auch immer dieser davor war, was er nicht genau bestimmen konnte.
 

Und je länger er darüber nachdachte, desto mehr nervte es ihn. Es ging ihm sogar ganz gewaltig auf den Sack, dass er keine Ahnung hatte, wo dieser hier und jetzt war. Er zwar schon an ziemlich vielen seltsamen Orten gewesen, aber das hier übertraf jeden Drogentrip und alles, was er sonst schon gesehen hatte.
 

Plötzlich stutzte er.

Woher kam das?
 

Drogen.
 

Er dachte das Wort noch einmal. Irgendwie wusste er, dass diese Drogen nicht gut waren. Kira hatte immer gesagt, er solle das Zeug in Ruhe lassen. Kämpfen. Er hatte gekämpft! Erinnern konnte er sich nicht, aber er war sich sicher, dass er es diesem Kira – wer auch immer dieser Besserwisser sein mochte, der sagte Drogen wären nicht gut für ihn – gezeigt hatte.
 

Aber ... er wusste immer noch nicht, was er hier sollte.
 

Was war passiert?

Warum konnte er nie eine Erinnerung behalten?
 

Und wer bei allen Drogendealern war er?
 

Plötzlich passierte etwas. Eine Art Bewegung ging durch ihn hindurch. Nein, es ging viel mehr von ihm aus. Aber es war nicht schlecht gewesen. Ein Fortschritt zu diesem seltsamen blinden Nichts. Es nervte. Es war nicht gemütlich hier. Zu Essen gab es nichts. Geschweige denn Zigaretten.
 

Ja.
 

Da hallte, was in seinem Inneren.
 

Zigaretten.

Das klang gut. Er brauchte eine. Und das am besten so schnell wie möglich. Er wollte jetzt was zu rauchen. Und wenn in diesen Nichts die Zigarette nicht zu ihm kam, dann musste er eben zu der Zigarette kommen.
 

-
 

Auf einer anderen Ebene des Daseins, fühlte der Heilige Einsiedler in seinem Ruhezustand eine Bewegung. Es war mehr wie ein Lufthauch, ein Kitzeln eine Welle, die ihn leicht berührt, vielleicht auch nur gestreift hatte.
 

So forschte der Heilige Einsiedler nach der Ursache dafür. Auch wenn er keinen Zugang mehr zu den zentralen Dimensionen hatte, da er restlos geschwächt und zu dem noch eingeschlossen war, so gab es ihn noch. Sein Körper mochte versiegelt sein, seine Kraft durch den langen ermüdenden Kampf mit dem Schöpfer Wesen aufgebraucht, aber sein Geist war noch da. Als Wesen, dass weder positiv noch negativ war, sondern auch als Verbindung zu der Zeit selbst, konnte man ihn nicht einfach ausradieren.
 

Er mochte in der Gegenwart verschwunden sein, aber da er in der Vergangenheit lebte, gab es ihn auch in der Zukunft noch. Nicht wie andere Dinge, war er von den Geschehnissen der Welt abgetrennt und musste dem Lauf der Zeit folgen, nein, er konnte durch die Zeiten reisen, ohne wirklich präsent zu sein.
 

Die Zeit war ein seltsames Konzept, ein Gewebe aus Fäden und einer der unzählbaren Fäden hatte gerade geschwungen. Was mochte das gewesen sein? Hier sollte sich nichts her verirren. Suchend nach dem bisschen Anhäufung von Sein, das er gespürt hatte, griff er mit seinem Geist danach und fing es ein. Das Sein war so leicht wie Feder, nichts festes und greifbares, aber der Heilige Einsiedler erkannte, um was es sich dabei handelte.
 

Man mochte den Heiligen Einsiedler schon fast als erschrocken bezeichnen, als er erkannte, das es sich hier um eine ehemalige Seele handelte. Wenn ein Lebewesen starb, dann ging dieses in den Hades ein und wurde wieder geboren. Selbst wenn es als Totengeist oder als Form eines Guhls endete, so waren dies nur Zwischenstufen auf dem Weg zur Wiedergeburt.
 

Es gab leider allerdings Fälle in denen eine Seele auseinanderbrach oder einging. Traurige Fälle, bei denen jedes Mal eins seiner Kinder verloren ging. Hier hatte sich dieses Kind wohl retten können. Es war nur noch schwach da, aber er erkannte Gefühle, verdeckte Erinnerungen und ... einen Willen.
 

Verwundert nahm der Heilige Einsiedler nun eine Gestalt an und besah sich das Wesen, das auf seiner riesigen Handflüche lag. Er hatte dem Wesen seine ehemalige Gestalt gegeben, um ihn besser identifizieren zu können.
 

Er war noch erstaunter, als er erkannte, dass es keine Engelsseele war, die er da eingefangen hatte, sondern die eines Menschen. Neugierig besah der Heilige Einsiedler sich die Erinnerungen und Gefühle, die das Wesen noch hatte. Es war sich zwar nicht bewusst, wer es war, aber seh wohl, dass es noch existierte.
 

Freudig gab er noch lebenden, atmenden Seele eine Form und sein Bewusstsein zurück. Welch freudiges Ereignis, dass dieser Mensch genug Eigensinn besessen hatte, seinen Willen zu behalten. Interessiert beobachtete er, wie die Restseele sich zu einem Gebilde formte. Es wurde zu einem jungen Mann, einem Menschen, allerdings mit eigener Astralkraft, was wohl der Grund gewesen war, warum Erinnerungen, Gefühle und Wille beieinander geblieben waren.
 

Da war eine Art Schutzschicht, um die Seele herum, die verhinderte, dass wichtige Bestandteile verloren gingen. Das hieß, dass was diesen Menschen ausmachte, war noch da. Prägende Erinnerungen, die Fähigkeit zu fühlen und einen Willen zu haben. Neugierig betrachtete der Heilige Einsiedler, wie der junge Mensch zum Leben erwachte. Er musste heraus finden, wer er war.
 

Besonders, da er anscheinend einen winzigen Teil seiner Kraft in sich trug. Ganz schwach, als wäre der Mensch einmal mit etwas von ihm in Berührung gekommen, das ihn bewahrt hatte.
 

Amüsiert, interessiert und wissbegierig begegnete der Heilige Einsiedler einem trotzigen Willen, der ihn aus zwei sehr lebendig wirkenden Augen berührte.
 

-
 

Woha!

Was war denn das?
 

Zuerst war da dieses ewige weite Nichts, seine Entschlossenheit da weg zu kommen und dann starrte er in dieses verdammt megamäßige große Gesicht. Besonders, weil er so klein war. Er passte ja auf die Hand dieser Person.
 

Das störte ihn.

Er mochte es nicht, wenn er kleiner war als andere und diese auf ihn herab sahen. Aber, so musste er sich unfreiwillig eingestehen, war das wohl jemand besonderes. Denn wer wäre wohl sonst wohl so verrückt 'ne ganze Produktion an Leuchttürmen zu verschlucken, sodass kleine leuchtende Partikeln um ihn herum schwebten, die aus diesem gigantischen Körper zu kommen schienen.
 

Aber immerhin guckte der Typ recht freundlich. Doch er wusste nicht, was er sagen sollte. Also entschied er sich für eine Floskel, die bei Kira auch immer gezogen hatte. Und wenn das bei dem Teufelchen klappte, dann auch bei dem Leuchtturmtypen.
 

„Hey Alter, haste mal ne Kippe?“
 

-
 

Der Heilige Einsiedler blickte die männliche Menschenseele mit einem gewissen Maß an Verstörtheit an. Natürlich verstand er den Satz, doch normalerweise befasste er sich nicht mit derartigen Nichtigkeiten. Oder mit dem Umstand überhaupt verstört zu sein. Schnell schob er diese Geringfügigkeit an verwirrendem Gefühl beiseite und überlegte sich, was wohl eine treffende Antwort auf einen derartigen Satz wäre.
 

Die Wahrheit war der einfachste Weg.
 

„Solche Dinge gibt es an diesem Ort nicht“, antwortete der Einsiedler geduldig.
 

Das schien der Menschenseele nicht zu gefallen.
 

„Was? Verdammt, schade. Meine letzte Zigarette ist schon ne Weile her. Aber wenn man denkt, das ich mal wieder an irgendeinem unsinnigen Ort gelandet bin, kein Wunder. Im Hades hatten sie auch keinen Automaten.“
 

Der Einsiedler versuchte die seltsame Redeweise zu entschlüsseln und so mehr Informationen aus der Seele heraus zu bekommen. Sicher hätte er auch einfach die Erinnerungen entnehmen können, um zu wissen, was er wollte, aber in Anbetracht der Tatsache, dass er sehr lange keine Unterhaltung mehr führen würde, da er sich schließlich noch immer in dieser isolierten Dimension befand, konnte er auch den ausführlichen, wenn auch anstrengenderen Weg nehmen.
 

„Hades? Du bist im Hades gewesen?“
 

„Jep, war ja schließlich tot. Setsuna der Idiot hat mich ja getötet. Nein, eigentlich war's ja die ultra scharfe Braut von Alexiel, um mich vor diesem Rosiel Fuzi zu retten.“
 

Der Heilige Einsiedler musste nun doch mit einem etwas größerem Maß an Verwunderung kämpfen. Anscheinend hatte der Mensch recht gute Kontakte zu seinen drei Kindern. Das war wohl auch die Erklärung dafür, warum die Schutzschicht für diese Seele existierte. Sie ähnelte Alexiels Astralkraft.
 

Doch wichtiger als das, war etwas anderes, das ihm mehr Sorgen bereitete.
 

„Wenn du tot warst, wie kommst du dann hierher. Eigentlich sollte eine Seele den Hades nicht verlassen können, ohne wiedergeboren zu werden.“
 

Uriel war doch nicht etwa eine Seele abhanden gekommen? Das konnte der Heilige Einsiedler nicht glauben. Uriel war zuverlässig und deswegen der Wächter und Richter der Toten.
 

„Meisterchen hat mich doch selbst raus gelassen, nachdem Setsuna meine Seele mit der seinen verbunden hat. Hat mir eine seiner Federn gegeben, oder so. Hatte sogar drei Flügel wie er, weil ich nun das gleiche Astralzeugs hab wie er.“
 

Der Heilige Einsiedler war erstaunt über den Werdegang dieser Seele. Nicht nur, dass der Mensch es irgendwie fertig gebracht hatte von Alexiel gerettet und gereinigt zu werden, er war auch ein Gefährte Setsunas gewesen und Uriel hatte sich persönlich um den Jungen gekümmert. Also war ein Großteil der Fragen beantwortet. Blieb nur noch die Frage, wie diese Seele hierher gelangt war.
 

„Und dann?“, fragte der Einsiedler.
 

„Wie haben diesen Rosiel Typen gejagt. Dann ist Kira von ihm getötet worden und der Himmel ist zusammen gekracht. Später ist Kira an Rosiel Seite wieder aufgetaucht und hat so getan, als ob er uns nicht kennt. Hat seine 'Ich bin ein ganz böser Teufel' Nummer abgezogen. Irgendwie sind wir uns vor dem Himmelstor wieder begegnet. Und da...“
 

Er stoppte.
 

Er hatte die ganze Zeit geredet und je mehr dieses Riesenleuchtwesen fragte, desto mehr Erinnerungen kamen zurück, aber an dem Punkt war irgendetwas. Bisher war alles ziemlich weit weg gewesen, doch ihm wurde bewusst, dass da am Himmelstor irgendwie mehr passiert sein musste.
 

Kira.
 

Kira.
 

Nein, nicht Kira, korrigierte er sich.

Luzifer.
 

Zwar war der auch nicht so schlecht, schließlich hatte er ihn so seltsam angesehen, als ... als er ihn ... ge- ... ge-was? Eine dunkle Ahnung beschlich ihn. Er war ... getötet worden. Die Erinnerung daran hatte er klar und deutlich vor sich. Luzifers Finger hatten ihn durchbohrt, als er versucht hatte – vergeblich – Luzifer zu töten.
 

Halt, das war auch nicht richtig.

Er hatte gewusst, dass er Luzifer nicht töten konnte. Aber er hatte ihn trotzdem angegriffen. Warum lag ihm soviel an dem Teufel? Seine Zeit war gekommen gewesen. Deswegen hatte er ... bei ihm sein wollen. Kiras Auftrag ... zu Kämpfen ... erfüllen wollen.
 

Doch warum war er jetzt hier?

Was sollte er jetzt hier mit seinen Gefühlen? Und ohne einen Namen?

Plötzlich fiel ihm etwas ein, dass ihm kurz vor seinem Tod schon gestört hatte und danach auch noch. Seine Gefühle, sein Dasein. Er wusste doch nicht wohin mit sich. Da war etwas ... das er brauchte. Das zu ihm gehörte.
 

Deswegen ... deswegen hatte er doch ...
 

Der Heilige Einsiedler bemerkte, dass dem Menschen auf seiner Hand die Erinnerungen zurückkehrten. Diesmal kümmerte er sich nicht, um etwas triviales wie eine Unterhaltung, sondern sah sich direkt, die aufkommenden Erinnerungen an.
 

Er sah, wie Kato sich von Luzifer persönlich töten ließ und dieser auch noch Anteilnahme an dem Tod seines früher erwählten Gefährten nahm. Sogar seine Flügel hatte der Morgenstern ausgebreitet, als er Katos Seele auf die letzte Reise schickte.
 

Der Heilige Einsiedler überlegte, was zu tun war. Er hatte genug in Katos Erinnerungen gesehen, um zu wissen, dass da noch ungeklärte Gefühle waren. Sollte er dem ungewöhnlichen Gespann eine weitere Chance geben? Es würde sonst Jahrhunderte bis Äonen dauern, bis Katos Geist vielleicht wieder zum Herrscher der Hölle fand, denn sicher war das dieser Mensch nicht aufgeben würde bis er den Morgenstern gefunden hatte.
 

/Luzifel, du dachtest also du könntest Kato und den Gefühlen entkommen, die er in dir auslöst? Nein. So nicht, mein Kind des Lichts/, dachte Adam Kadamon. /Du hast vor langer Zeit in einer Regung von Menschlichkeit heraus, dich dieser Seele angenommen, wissend, was es dir einbringen würde, auch wenn du nichts vom dem Eigensinn dieses Menschen wissen konntest. Aber nun musst du es auch weiter fortführen./
 

Der Heilige Einsiedler lächelte, als er die perfekte Lösung gefunden hatte. Es gab noch so viele Sachen, die gerichtet werden mussten, nachdem der Schöpfer in seinem Wahn den Lauf der Dinge gestört hatte. Licht und Finsternis befanden sich noch nicht an ihrem angestammten Platz.
 

Wer hätte gedacht, dass ein Mensch sich freiwillig und aus purer Zuneigung heraus, sich für den Teufel entscheidet? /Luzifel, du solltest dich vorsehen. Dein Ziel, den Schöpfer zu eliminieren, magst du erreicht haben, aber vorbei ist es deswegen noch lange nicht./
 

Der Heilige Einsiedler betrachtete den Mensch namens Kato in seiner Hand und wusste, was er zu tun hatte. Kato selbst war in Schlaf gefallen, wenn auch unfreiwillig, aber in den Händen des Heiligen Einsiedlers sicher verwahrt, ahnte er nicht, dass sein Pfad der Reise noch lange nicht beendet war.
 

Es mochte vieles sein, dass ihn diese Menschenseele retten ließ, aber selbst Adam Kadamon glaubte nicht an Dinge wie den Zufall, wo er doch fast Äonen damit verbracht hatte eben jene diese kleinen Zufälle zu bewirken. Der Heilige Einsiedler lächelte. Diese Dimension hatte es mit dem Siegel des fünften Elements ihm unmöglich gemacht von hier zu entkommen, aber er konnte dennoch diese Seele an den Platz befördern, der ihr bestimmt war. Schade, dass er das Spektakel nicht miterleben würde.
 

So schloss der Heilige Einsiedler seine Hände um die Menschenseele und als er sie wieder öffnete war Kato verschwunden. Dann lehnte er sich zurück und fing an über die Möglichkeiten nachzudenken. Zu schade, dass es Luzifels Gesicht nicht sehen würde.
 

Wirklich. Sehr schade.
 

-
 

Tief unten in der Hölle, wo sich die schlimmsten aller Dämonen zusammen gefunden hatten und der Schwefel gen Himmel stieg, tänzelte ein gewisser Hutmacher durch die Gänge der Residenz seines gefürchteten Herrschers. Die schon fast entsetzlich gute Laune, die einige höhere Dämonen von skandalös hielten, den anderen Satanen aber inzwischen einfach nur tierisch auf den Geist ging, hielt für den Hutmacher an, seit Luzifer in Hölle zurück gekehrt war. Die Nachricht, dass der Schöpfer tot sei und das ihr Herrscher selbst ihn erledigt hatte, die Existenz des Messias wurde von den Untertanten unterschlagen, löste einen Festrausch aus.
 

Der erfolgreiche Einfall in den Himmel und die Verwüstung dessen, tat ihr übriges. Doch Luzifer hielt nicht viel von den ausschweifenden Lobgesängen und Huldigungen, die er über sich ergehen lassen musste, seit er zurück gekehrt war. Wäre es nicht unter seiner Würde gewesen, so hätte er jetzt sicherlich geseufzt.
 

Er saß in seinem Thronsaal und hatte seinen Kopf gelangweilt auf seinem Arm abgestützt. Vor ihm war wieder irgendein Dämon, der ihm de ewige Treue schwören wollte. Und hinter ihm noch tausend weitere. Die meisten Dämonen hatten ganz einfach Angst seinem Zorn zu begegnen, den Luzifer hatte bei seiner Rückkehr scharenweise Dämonen verbrannt, die in den zerstörten Schalen ihr Dasein fristeten.
 

Die Restschalen waren von niederen Dämonen nahezu befallen gewesen und auch wenn einige Stimmen es als Ermordung bezeichnet hatten, so wusste jeder, dass es um dieses Gesindel nicht schade war. Außerdem war es nötig gewesen, um die ineinander gekrachten Schalen des Himmels von denen der Hölle zu trennen. Selbst die Satane waren in hektische Betriebsamkeit verfallen, als ihr Herrscher den Befehl gab die Hölle wieder in Stand zu setzen.
 

Luzifer rieb sich die Stirn und machte eine Geste, die inzwischen jeder als 'der Nächste' deuten konnte. Es war eine hässliche und nervenaufreibende Prozedur, doch der Teufel hatte es lieber sie schworen ihm die Treue, als dass sie es unterließen und wieder begannen Pläne gegen ihn zu schmieden. Das würde früh genug zurückkehren, auch wenn besonders die Satane froh schienen, dass jetzt wieder jemand da war, der die lästigen Arbeiten erledigen konnte und das Gesindel unter Kontrolle hielt. Aber sie wagten es auch nicht wieder ihren alten Gewohnheiten zu frönen, nachdem sie jetzt ein stechendes paar Augen im Nacken hatten.
 

Astaroth hatte schweren Herzens seinen Folter und Blutorgien entsagen müssen, Asmodeus war gezwungen gewesen seine Spielchen mit Frauen aufzugeben und sich an die Arbeit zu machen. Luzifer war sich bewusst, dass er ihre Treue behalten musste und ihnen nicht allzu viele Privilegien nehmen durfte, denn unangenehm würde es tatsächlich selbst für ihn werden, wenn sie beschließen würden, dass die Rückkehr des Herrschers nicht so verlief, wie sie sich das vorgestellt hatten. Nicht, dass er vorhatte, sich von ihnen unter Druck setzen zu lassen, doch für seine Pläne musste er sie mehr als nur eine Weile bei Laune halten.
 

Sie waren es, die im Bewusstsein der Bevölkerung vorherrschten und die Hölle regierten, nicht der lang verloren geglaubte Stern der dunklen Nacht. Luzifer mahnte sich an, dass Zeit vergehen musste bis er wieder vollen Zugriff auf die Hölle hatte und jeder ihn wieder als das sah, was er auch war.
 

Der gefallene Engel des Lichts, der sich gegen die Ordnung der Welt gestellt hatte.
 

/Es weiß zum Glück keiner wie günstig die Lage wäre, mich stürzen zu wollen. Auch wenn sie mir selbst nie etwas anhaben könnten, so wäre es fatal nun, wo ich mein Ziel erreicht hatte, die Regenschaft über die Hölle zu verlieren./
 

Die Wahrheit jedoch … die Hölle bedeutete ihm nichts. Sein ewiger Kampf gegen den Schöpfer war mehr ein persönlicher Feldzug gewesen, nicht etwas, dass ihm das Schicksal auferlegt hatte.
 

/Sie huldigen mir, wie sie einst Gott huldigten. Dieser elenden Maschine mit nicht mehr zusammengehalten als ein paar Kabeln./
 

Letztendlich war es einfach gewesen.

Sicher würde dieser Kampf in die Geschichte eingehen, doch alle Erzählungen würden nie dem gerecht werden, wie es wirklich war. Zu gern hätte er es alleine getan, sein Feldzug gegen Gott, aber es war nun mal eine Tatsache, die er hatte erkennen müssen, dass er eine zweite Figur brauchte, um Gott zu entmachten.
 

/Sein größter Fehler war es, sich selbst in eine Maschine zu verwandeln. Als allgöttliche Macht hätte ich es schwerer gehabt. Welch angenehme Überraschung war das doch, nicht mehr die selbstherrliche Lichtkugel vorzufinden, sondern nur diesen Schrotthaufen./
 

Tiefe Befriedigung empfand Luzifer, als er daran dachte und der Saal wurde einer Aura der Bösartigkeit durchtränkt. Dunkle Schatten wurden noch länger, als die Fackeln höher loderten und die Dämonen erschauderten, als sie sich zu Boden warfen. Sie konnte es alle fühlen.
 

Die überwältigende dunkle Präsens ihrer Herrschers der seinem Sieg frönte.

Denn ein Sieg war es. Wenn auch der Himmel ebenfalls leider nicht ganz leer ausgegangen war. Trotzdem war es der Beginn eines neuen Zeitalters.
 

Gott vernichtet.

Die Ordnung der Welt umgestürzt.
 

Jetzt gab es nur noch einen an oberster Stelle.
 

Von dem Paar Licht gegen die Dunkelheit, war Luzifer übrig geblieben.
 

„Tut mir Leid, alter Mann“, richtete Luzifer seinen letzten Gruß an den Schöpfer, bevor er sich auf seinem Thron zurück lehnte, „aber diesen Kampf … habe ich gewonnen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  VonArrcross
2011-04-26T18:50:18+00:00 26.04.2011 20:50
Hm. Mit Adam Kadamon konnte ich lange Zeit nichts Anfangen, aber im Verlauf der Geschichte lernte ich ihn zu mögen und daher gefällt es mir auch wie du ihn hieruntergebracht hast. Allmächtig und noch immer etwas neugierig. Sich nicht zu fein dafür auchmal den schwereren Weg zu gehen.

Und auch sonst sehr schön geschrieben. Lies sich lesen wie Butter. Falls man Butter lesen kann. ^^
Von:  Parotlett
2009-04-13T18:34:10+00:00 13.04.2009 20:34
solala, da bin ich mal wieder
aaalso, der erste teil, die beschreibung was aus kato geworden ist und wo er sich befindet und alles gefällt mir sehr gut. Is gut vorstellbar, past in die Mangavorlage und vom ausdruck her schön ausgearbeitet und alles. gefällt mir gut.
Leider biste beim zweiten teil etwas abgesackt, die erklärungen sin zwar nötig und alles aber es fehlt ein wenig an spannung im teil mit Luzi. naja, mal schaun, wies den beiden so ergeht.
*grins*
isch warteee

see ya
mika
Von:  Bones86
2009-04-05T16:11:05+00:00 05.04.2009 18:11
hmm ok
nettes Kapitel
^^
und schön das es endlich mal weiter geht
nur was mich persönlich interessiert, was ist mit Mika?
*drop*


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