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You belong to me - Jaden x Chazz

"Einer ist da, der mir alles gibt. Und einer ist da, der mich über alles liebt. Du."
von

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*hüstel*

*sich ma an die leser richt*

o,o

wenn ihr vorschläge für die Kapitelnamen habt, bitte her damit!! ><

ich hab grad echt keinen plan v.v

einige vorschläge sind schon da ^.^ aber noch nicht genug... finde ich -.-

es reicht wenn ihr nur für ein Kapitel einen namen vorschlagt, aber bitte tut es einfach per ens xD ja? dankeeee~
 

~*~ 6. Kap. ~*~
 

Von Sekunde zu Sekunde fiel es Chazz nun schwieriger, sich zu beherrschen. Seine Brüder rissen Witz um Witz, lachten, und machten sich über Jaden lustig. Und der Schwarzhaarige konnte nicht verstehen, wie der Jüngere das einfach ignorieren konnte. Der Braunhaarige stand nur da, und antwortete sogar auf die Fragen der Brüder. Es ließ ihn total kalt, was Chazz eigentlich noch mit aufregte. Am liebsten hätte er angefangen zu schreien, seine Brüder sofort rausgeworfen, und Jaden erstmal darüber aufgeklärt, dass er so etwas nie auf sich sitzen lassen konnte!

Denn genau das... hatte Jaden ihm ja selbst beigebracht...

„Sag mal Niete...“, begann Slade leicht grinsend und sah Jaden an, „Bleibst du dieses Jahr nur sitzen...“

„Oder fliegst du gleich von der Schule?“, beendete Jagger den Satz des Jüngeren und wieder lachten beide.

Großkotzig, überheblich, herabsetzend. Verachtend, gehässig.

~Oh, ich hasse euch so...~, fluchte Chazz in Gedanken. ~Ihr habt mein ganzes Leben vorbestimmt, ruiniert... und jetzt, wo ihr mich endgültig verstoßen habt, werde ich es euch nicht erlauben, auch noch ein anderes Leben zu ruinieren, an dem ich hänge...~

Jaden wartete darauf, dass Chazz ihn ansah, um Blickkontakt aufzubauen. Doch nichts. Er starrte seine Brüder unentwegt voller Zorn an. ~Hey... sieh mich an! Schau her, Chazz... schau mich an...!~

Er musste den Älteren zur Vernunft bringen. Er wusste, Chazz würde ausrasten – wann? Das war nur eine Frage der Zeit.

Jaden atmete schwer. Er musste cool bleiben, und Chazz runter bringen. Das war jetzt wichtig, mehr nicht.

„Irgendwie glaube ich, dass die Niete zittert, kann das sein, Bruder?“

„Nein, er schlottert richtig.“

Wieder dieses unglaubliche Lachen. Fies, zermürbend, aufwühlend.

Jaden sah ruhig zu Chazz, der auch ihn endlich ansah. Leicht schüttelte er einfach nur den Kopf. Bestimmend, beruhigend. Doch auch Chazz schüttelte den Kopf. Sein Blick war uneinsichtig.

„Hey, wann bekommen wir endlich unsere Unterlagen? Zeit ist Geld, Niete.“ Slade schien genervt.

„Kommt.“, sagte Jaden trocken. ~Shawn, wo bleibst du?!~, dachte er verzweifelt. Sein Freund hatte die Augen weit aufgerissen, und bebte richtig. ~Er hält das nicht mehr lange aus...~

~Niete... Ich hätte nie gedacht, wie ich dieses Wort hassen könnte... so wie jetzt. Ich habe nie verstanden, dass es solchen Schaden anrichtet – und nur bei mir. Warum tut er nichts? Er wehrt sich nicht! Was soll das?!~ Chazz schnaufte. Er ballte die Fäuste, bis seine Fingerknöchel weiß hervorstanden. Sein Mund war trocken, und unglaubliche Dinge tobten in seinem Kopf. Nur noch ein Ticken, und er würde explodieren.

Nervös trat Jaden von einem Fuß auf den anderen. Hin. Her. Hin. Her.

Er musste warten, egal was er wollte. Er wollte weg von hier, das alles nicht hören. Er wollte sie aus dem Haus schmeißen, sie nie wieder sehen. Er wollte Chazz beruhigen, ihn weg bringen. Er wollte Shawn hier haben. Er wollte das alles geregelt haben. Jaden wollte einfach nicht hier sein.

Plötzlich ein Klicken, Stimmen.. Ein schleifenden Geräusch, Schritte. Die zufallende Tür.

Chazz drehte sich um, und nach wenigen Sekunden traten Shawn und Maia in den Türrahmen.

„Oh, Besuch, James?“, fragte der Mann und lächelte.

„Gib ihnen die Unterlagen, von denen ich dir gestern erzählt habe.“, presste Jaden heraus, und Chazz sah den Jüngeren an. Zum ersten Mal in dieser Situation hörte er Aggressivität in Jadens Art, seiner Stimme. Und zum ersten Mal duzte Jaden den Mann.

„Ah, sie sind die Geschäftspartner von Thorn und Anne. Einen Moment!“ Freundlich nickte Shawn den beiden Brüdern auf dem Sofa zu, und verschwand aus dem Blickfeld. Stattdessen tauchte Maia auf, und durch ihren Gesichtsausdruck konnte man erkennen, dass sie die gespannte Atmosphäre, anders als Shawn, deutlich wahrnahm.

Ein wenig später war Shawn wieder da. Slade und Jagger standen auf, der Mann gab ihnen die Unterlagen, die sich lediglich als ein Stapel von vielleicht fünf Blättern herausstellten.

„Hm, vielen Dank.“, sagte Jagger zu Shawn, und grinste Jaden nochmal an. „Bis... dann.“

Die Brüder liefen lachend aus dem Zimmer, und Maia schloss die Tür hinter den Beiden.

Chazz sank an die Wand, Jaden rannte aus dem Zimmer, Shawn stand ratlos da, und Maia stellte sich in den Flur und fragte laut: „Was war hier eigentlich los?“

Der Schwarzhaarige seufzte, und sackte auf den Boden. Einen Moment später hörte er ein furchtbares Klirren. Er schrak auf, und Maia schrie schrill.

„James!“, polterte Shawn, und klang perplex. Chazz raffte sich sofort wieder auf und lief in die Küche, in der auch die andern waren.

Jaden stand mit dem Rücken zu den beiden Bediensteten, und vor ihm lagen unzählige Scherben, in denen Chazz eine Vase erkannte, die auf der Theke gestanden hatte. Seine Schultern bebten. „Geht. Ich brauche euch heute nicht mehr.“

Der Satz klang nicht nach Jaden, doch er hatte ihn ausgesprochen, und zwar mit einer von Wut verzerrten Stimme.

„Aber...“, begann Maia, doch Jaden drehte sich um. Er hob den Arm deutend zur Haustür in der Eingangshalle, und schrie sie an: „ICH HABE GESAGT GEHT!“

Chazz sah, wie die Älteren zusammen zuckten. Maia wich vor dem Jungen zurück, wogegen Shawn noch auf Jaden zukam. „James, beruhige dich bitte, du bist ja ganz verwirrt....“

„ICH BIN NICHT VERWIRRT!“, brüllte Jaden, „UND VERDAMMT ICH HEIßE NICHT JAMES! ZUM LETZTEN MAL, ICH HEIßE JADEN! JADEN!! VERSCHWINDET ENDLICH!!“ Seine Wangen glühten Rot, seine Lippen dagegen presste er so fest zusammen, dass sie ganz blass wurden, und wie ein weißer Strich in seinem Gesicht wirkten.

Chazz war ziemlich überrascht. Da hatte er die ganze Wut gelassen... er hatte sie nicht geschluckt, sondern nur gesammelt... und nun ließ er sie aus... Der Schwarzhaarige schluckte, als Shawn und Maia nachgaben, und wirklich wieder gingen, allerdings nicht, ohne Chazz einen bedeutenden Blick zuzuwerfen.
 

Und nun waren sie allein. Jaden keuchte, stand verloren in dem großen Raum. Chazz hielt sich im Hintergrund, und lehnte sich mit besorgtem Blick leicht an den Türrahmen.

Und der Kleinere schien ihn nicht mal zu bemerken. Er umschlang seine Ellbogen mit den Händen, sein Schluchzen erfüllte den Raum, und Chazz konnte die Tränen hören, die auf den schwarzen Boden fielen.

„Jaden...“, flüsterte er fassungslos. Seine Beine fühlten sich schwer an wie Blei, als er langsam auf den Braunhaarigen zuging.

Seine Schultern zuckten immer wieder zusammen, und ließ den Kopf hängen. Er sank in sich zusammen, und weinte hemmungslos. Chazz spürte, dass es nicht das erste Mal war, dass Jaden so etwas tat – und es zerriß sein Innerstes.

Der Junge sah auf, und direkt in die Augen des Schwarzhaarigen. „Geh weg!“

Chazz schüttelte den Kopf. Er sollte jetzt nicht alleine sein müssen.

„Ich sagte, du sollst weggehen!“, wiederholte Jaden, doch seine Tonlage war nicht ansatzweise das, was sie vielleicht hatte sein sollen. Sein Gesicht war nass, und er wich ein paar Schritte zurück. „GEH!“

„Jaden, hör mir zu...“, beschwichtigte Chazz weiter, doch verbissen schüttelte Jaden den Kopf. „Ich will dich nicht hier haben, verschwinde! GEH WEG VON MIR!“

/Klatsch/

„Jay!!“ Chazz ließ seine Hand wieder sinken, und Jaden fiel auf die Knie. Er hielt seine Wange, und weinte immernoch.

„Chazz...“, wimmerte er, und zog die Schultern zusammen. Der Schwarzhaarige ließ sich vor ihm nieder sinken, und schloss ihn in seine Arme.

Jaden stieß ihn nicht zurück, er lehnte sich an den Größeren und krallte sich in sein Hemd. Chazz umfasste den Kopf und den Rücken des Kleineren fest, und drückte ihn an sich. Er hielt ihn einfach nur.

„Warum...?“, wisperte der Ältere. „Warum musst du weinen? Das hast du nicht verdient. Du darfst nicht weinen...“

Träne um Träne rollte Jadens Wangen hinunter, und er zitterte. Sein Keuchen war abgehackt, und der Kampf mit den Tränen ließ ihn zusammen zucken. Chazz strich dem Jüngeren über das Haar, und ließ Ruhe in ihn einkehren. In sanften Wellen wurde Jaden ruhiger, dennoch brachen immer neue Tränenschwälle aus.

„Sssht... ich bin bei dir. Ich halt dich fest.“, tröstete Chazz und ihm selbst stiegen die Tränen in die Augen. Jaden hatte es nicht verdient, zu weinen, zu leiden. Und dabei war das alles nur seine Schuld... Er war es Schuld, dass der Kleinere nun so etwas durchmachte.

„Tut mir so leid...“, flüsterte der Schwarzhaarige dem Kleineren zu. „So unglaublich leid...“
 

Am späten Abend saßen beide im Wohnzimmer, und Chazz hatte ein Feuer im Kamin und ihnen beide eine heiße Schokolade gemacht. Es war zwar Hochsommer, trotzdem saß Jaden in einer Decke und mit Kissen auf dem Sofa. Chazz hatte sich auf einen der Sessel gesetzt, und ein Knie angezogen, auf dass er sein Kinn legte.

Beide hatten seit dem Vorfall nicht mehr mit einander geredet – wieder mal. Chazz hatte nicht mehr gewusst, was er hätte sagen sollen, und Jaden war einfach nur erschöpft vom vielen Weinen und dem dämlichen Erlebnis, dass er am liebsten sofort wieder vergessen würde.

Er musterte den Schwarzhaarigen, der gedankenverloren in die Flammen starrte. Die Show, die er abgeliefert hatte, tat ihm schrecklich leid. So einen Mist in solch einer Situation zu verzapfen... Jaden stellte sich schon darauf ein, am nächsten Tag anders von Shawn und Maia begrüßt und behandelt zu werden, als sonst. Der Braunhaarige seufzte.

Chazz sah zu dem Jüngeren. Etwas zu sagen, hatte er allerdings nicht wirklich. „Wie geht es dir... jetzt?“, fragte er dennoch, obwohl er nicht ganz wusste, wie Jaden auf die Frage reagieren würde.

Der Kleinere zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht...“, flüsterte er. „Nicht so gut, würde ich sagen.“

„Aha.“, gab Chazz nur leise zurück. Jadens Blick lag in Reue gehüllt, und auch in einer Traurigkeit, die er nicht aushielt anzusehen.

Das flackernde Licht des Feuers warf ein Spiel von Farben, besonders Rottönen und Schatten auf ihre Gesichter. Der Geruch der Schokolade lag süß in der Luft. Trotzdem war Chazz kalt.

„Ich glaube, du gehst morgen besser.“ Jaden hielt den Kopf gesenkt, als Chazz ihn überrascht ansah.

„Was? Wieso gehen?“

Nach langer Wartezeit erhielt er eine Antwort. „Weil du nicht hierher gehörst. Wir kommen nicht miteinander klar.“

Chazz musste schlucken. „So siehst du das?“

Langsam nickte Jaden.

„Ich aber nicht.“

Jaden sah auf. Sein Blick verlief verloren ins Nichts.

„Wegen so einer Kleinigkeit... ich bezweifle, dass das was mit uns zu tun hatte. Es wäre nicht passiert, wären sie nicht hier gewesen. Nein, das hat absolut nichts mit uns zu tun gehabt.“ Chazz‘ Hals war trocken, und das spiegelte sich in seiner Stimme wieder. „Okay?“

Jaden stieß einen Ton aus, der wie ein bitteres Auflachen klang. „Meinst du? ... Irgendwann wäre es eh passiert. Ich hasse dieses Haus. Es passiert immer. Deine Brüder waren nicht mal der wirklich Grund dafür. Und wir sind zu verschieden, es geht nicht.“

Chazz zog die Brauen zusammen. „Dir ist bewusst, dass du vorgestern genau das Gegenteil davon, was du jetzt gesagt hast, meintest? Sag mir, wozu stehst du wirklich?“

Jaden drückte eins der Kissen an sich. ~Wenn ich das wüsste...~, dachte er traurig. „Warten wir bis morgen, okay?“

Chazz schloss müde die Augen und nickte. „Lass uns lieber schlafen gehen.“
 

Als Chazz am nächsten Morgen noch ziemlich verschlafen die Treppe runter tapste, hatte er sofort ein komisches Gefühl. Naja, das wurde auch relativ schnell bestätigt – allerdings in recht positiver Weise.

Als der Schwarzhaarige in die Küche sah, war er auf einmal hell wach. Summend, mit fröhlichem Grinsen und einer... Schürze um die Hüfte, hopste Jaden in der Küche rum. Er hatte den Tisch gedeckt, Blumen aus dem Garten auf den Tisch gestellt, und auf dem Herd stand eine Pfanne, aus der schon mehrere Pfannkuchen gekommen waren, die daneben auf einem Teller gestapelt waren. Es duftete himmlisch.

Auf einmal drehte Jaden sich zu ihm um, und lächelte zuckersüß. »Morgen, Liebling.«

»AHHHH!«

Halb lachend, und halb verzweifelt über so einen kranken Traum saß Chazz senkrecht im Bett, und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.

„Verdammt, verdammt, verdammt... daran wird ich mich mein Leben lang erinnern...“, nuschelte er.

~Tief durchatmen, und aus, und ein....~, dachte er, und sah auf. Allerdings ließ er sich sofort zurück in sein Kissen fallen. „Träum ich noch...?“, fragte er in leicht zitterndem Ton.

„Ich würde doch eher sagen, dass du wach bist.“, kam es vom Ende des Bettes. „Naja, war wohl eher eine schlechte Idee...“

Chazz setzte sich wieder auf, und traute seine Augen kaum. Er hasste es, wenn er die Fortsetzung eines Traumes in der Realität erlebte. Denn – Jaden hockte am Ende des Bettes, auf die Matratze gelehnt, Und vor ihm stand ein Tablett, mit Frühstück... mit Pfannkuchen. Zum Glück fehlte die Schürze...

Der Schwarzhaarige musste erstmal schlucken, ehe er antworten konnte. „Nein, ist schon okay, ich bin nur grad ein wenig... äh, verwirrt.“

„Klar. Wunderst dich bestimmt, was ich damit bezwecken will.“ Jaden hielt den Kopf gesenkt.

Voller Befürchtungen flüsterte Chazz: „Frühstück zum Abschied?“ Er wusste, dass es sich vielleicht dumm anhörte aber vielleicht ja dumm genug, um zu stimmen...

Doch zu seiner großen Erleichterung sah Jaden auf und lächelte: „Eigentlich nicht.“ Chazz seufzte glücklich. Der Jüngere schmiss ihn also nicht raus. Aber... was denn dann damit bezwecken?

Chazz ging ein Licht auf.

„Eher wollte ich mich... bei dir entschuldigen... Tut mir wirklich leid, wie ich mich gestern benommen hab.“

Der Ältere lächelte sanft. „Ist schon okay. Eigentlich muss ich mich bei dir entschuldigen.“

Etwas verwirrt sah Jaden Chazz in die Augen. „Warum? Du hast doch nichts getan.“

Der Schwarzhaarige wurde leicht rot. „Naja, ich hab dir doch eine geklebt...“

Zu Chazz‘ Überraschung kicherte Jaden. „Ich hab‘s verdient. Ich bin total ausgerastet, und ich glaube, das hätte schlimm enden können.“

Beide seufzten. Sie fingen gleichzeitig an:

„Chazz, ich muss dir was sagen...“

„Jaden, ich muss dir was sagen...“

Sie sahen sich an und grinsten. „Fang du an.“, bat Chazz. Jaden wurde leicht rot um die Nase.

„Na gut... also...“, begann er leicht stockend, „Ich... bin dir sehr dankbar. D-dafür dass du das mit mir aushälst. Ich weiß, du bist erst ein paar Tage hier, aber ich hab mich schon von meinen schlimmsten Seiten gezeigt, und trotzdem bist du nicht gegangen. Und ich bin mir sicher, du hättest jemanden gefunden, der dich aufnimmt, bis die Schule wieder anfängt. Was ich aber sagen will... ist...“, er kratze sich am Kopf, „dass... ich dich wirklich sehr gerne mag, und sehr froh bin, dass du hier bei mir bist.“ Jaden holte tief Luft. Es war ihm schwer gefallen, die richtigen Worte zu finden, und er hatte die ganze Nacht überlegt, was er sagen könnte. Und nun war’s raus. Er traute sich fast nicht, in Chazz‘ Gesicht zu sehen, und seine Reaktion mitzubekommen.

Er erschrak leicht, als er Chazz‘ warme Finger an seinem Kinn fühlte, die sein Gesicht langsam und sanft hoch drückten. Chazz hatte sich zu ihm vorgebeugt, und sah ihn liebevoll an. Er strich mit der zweiten Hand über Jadens Wange, und legte die Stirn an die den Kleineren.

„Ich mag dich auch... wirklich sehr gern.“, flüsterte Chazz, und auf dem Gesicht des Braunhaarigen erschien ein sanfter roter Schimmer. Beide sahen tief in die Augen, und spürten etwas, dass man nicht beschreiben konnte. Chazz fuhr Jaden mit der Hand in den Nacken, und der Jüngere senkte seine Augenlieder leicht. Mit der anderen Hand zog der Schwarzhaarige sanft Jadens Lippen nach, während dieser, mit einem wohligen Schauer über den Rücken laufend, die Hand auf Chazz‘ Brust legte, deren Konturen er durch den dünnen Stoff des weißen Pyjamas deutlich spürte.

„Chazz, ich...“, flüsterte Jaden, und hielt inne. Er sah gerade etwas, was ihm gar nicht gefiel. „Hey!“, zischte er. Chazz, etwas resigniert und enttäuscht, sah dorthin wo Jaden hindeutete.

Etwas Schwarzes fingerte vom Rand des Bettes, direkt vor ihnen, mit den Waffeln auf dem Tablett rum.

„Äh....“, brachte er nur heraus. „Katze?“ Jaden nickte, sprang auf, und schloss die Tür des Zimmers, was ihm einen fragenden Blick von Chazz einbrachte. Die Pfote war verschwunden.

„Sie ist unter meinem Bett!“, sagte Chazz spitz. „Wieso ist sie unter meinem Bett?“

Jaden zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat sie der Geruch der Waffeln angelockt...“ Chazz sah den Jüngeren böse an. „Ich hab ja nichts gegen Katzen, aber ich kann in meinem Zimmer nichts mit ihnen anfangen!“

„Ist doch eh nur eine. Letztens hast du dich aufgeregt, weil ich mich aufgeregt habe und die Katze nicht hier haben wollte. Jetzt spielst du Prinzessin oder was?“ Damit fing Jaden sich noch einen bösen Blick ein. Chazz zog einen Schmollmund. Jetzt hatte er definitiv etwas gegen diese Katze! ... ~Musste die auch genau jetzt auftauchen?! .... Grr...~

Jaden legte sich mit dem Bauch auf den Boden, um unters Bett zu sehen. Die schwarze Katze saß am Kopfende an der Wand, und putzte sich ausgiebig.

„Wie kriegen wir sie hier raus?“, fragte Chazz von oben.

„Naja, ich kenn’ mich mit Katzen zwar nicht aus, aber vielleicht können wir sie mit den Waffeln anlocken?“, schlug Jaden vor. Chazz zuckte mit den Schultern. „Selbst wenn, was dann? Sie könnte ja total kratzbürstig sein oder so, dann fass ich sie bestimmt nicht an.“

„Weichei.“, flüsterte der Braunhaarige.

„Das hab ich gehört!“, meckerte Chazz, während Jaden ein Stück Waffel abriss und damit unter dem Bett verschwand. Der Schwarzhaarige grummelte vor sich hin. „Pah. Dämliche Katze...“

Nach wenigen Sekunden kam Jaden wieder hoch, und hatte die Katze in den Armen. Oder... eher gesagt, das Kätzchen.

„Die ist ja noch ganz klein...“, flüsterte Chazz. Das Vieh war einfach zu putzig! Es schlug dem Schwarzhaarigen ein ganzes Stück der schlechten Laune wieder weg.

Jaden setzte die Katze aufs Bett, wo sie sich sofort hinsetzte. Sie sah Chazz mit großen Augen an. Schwarzes Fell, grüne Augen, eine helle Nase und ein weißes Ohr. ~Echt markante Zeichen für eine Katze~, dachte sich der Schwarzhaarige.

„Die ist ja total süß.“, grinste Jaden. Die Katze sah zu Jaden, und es schien, als legte sie den Kopf schief.

„Awii. Also, halten wir fest – du hast nichts gegen Katzen?“ Chazz schüttelte den Kopf. „Naja, ich eigentlich auch nicht. Dann ist es ja beschlossen.“

„Hä? Was denn eigentlich?“, fragte Chazz etwas verwirrt.

„Na, dass sie hier bleibt.“

Chazz brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass Jaden dass jetzt wirklich gesagt hatte. „Du willst sie behalten?“

Jaden nickte eifrig. „Sie ist mir schon auf der Straße hinterher gelaufen, Also scheint sie doch kein Zuhause zu haben. Och, bitte, bitte, lass sie uns behalten.“

Chazz stöhnte. „Schon mal aufgefallen, dass es dein Haus ist? Wieso willst du mich das erlauben lassen?“

Jaden lief rot an. „Au, stimmt ja...“

„Ich meinte nur, dass du wenn du ein Tier hast, ziemlich viel Verantwortung trägst. Du musst es füttern, schaun dass es stubenrein ist, es immer umsorgen. Und natürlich auf die anderen Bedürfnisse achten. Bei einer Katze zum Beispiel sollte man immer beachten, dass sie genügend Freilauf hat. Man muss ihr mindestens einmal täglich frische Nahrung geben, dann braucht sie noch Trockenfutter, eine Wasserschale und ein paar Plätze zum relaxen. Und das Katzenklo darf man erst Recht nicht vergessen. Katzen zu haben, ist schwierig.“

Angesicht diesen kleinen Vortrags machte Jaden große Augen. „Hast du Zuhause etwa Katzen?“

„Nö.“, gab Chazz zurück. „Wieso?“

„Weil‘s so klingt.“

„Jay, das ist Allgemeinbildung.“, tadelte Chazz.

„Echt?“ Wieder lief Jaden rot an. „Ich hab’s nicht gewusst.“

Nach ein paar Sekunden sagte Chazz: „Erstmal müssen wir herausfinden, ob sie verträglich ist. Uns gegenüber, meine ich. Ob sie sich streicheln lässt zum Beispiel.“

Jaden schluckte. Eigentlich dürfte die Katze nicht kratzbürstig sein, weil er sie ohne Probleme anlocken, hochheben und halten hatte können. Er streckte die Hand nach dem Kätzchen aus, und strich ihr sanft über den Kopf. Sofort reagierte das Kätzchen, schloss die Augen und schmuste an Jadens Hand. Nach wenigen Augenblicken begann sie zu schnurren.

Skeptisch hob Chazz eine Augenbraue. „Aber so zutraulich... ist eigentlich schon unnormal.“

„Ist doch egal.“, meinte Jaden. „Sie ist mir ja auch schon hinter gelaufen. Versuch du’s mal.“

Etwas widerwillig streichelte auch Chazz die Katze. Schnell hatte er an der Stelle hinter dem weißen Ohr einen Punkt gefunden, auf den die Katze besonders freudig reagierte. „Echt krank. Sie ist bestimmt schon mal bei Menschen gewesen, sonst wäre sie nie im Leben so zutraulich.“

„Und was machen wir jetzt?“

„Wenn du dir sicher bist, dass du eine Katze haben, oder in unserem Falle eher behalten willst, solltest du ihr einen Namen geben.“

„Mausi?“ Jaden grinste schief.

„Jay! Du kannst sie doch nicht so nennen! Das ist gemein und unpersönlich. Außerdem hast du keine Ahnung, ob sie überhaupt weiblich ist. Überleg doch mal.“

Der Jüngere seufzte, und streichelte die Katze. „Das war doch nur ein Witz. Reg dich nicht immer so auf, Chazz.“

Beruhigt schloss Chazz die Augen. Bei Jaden konnte man schon mal darauf kommen, dass sowas kein Witz war... „Also, erstmal das Geschlecht bestimmen, würde ich sagen.“

Jaden nahm die Katze vorsichtig hoch. „Würde sagen... männlich.“

„Ein Kater? Zeig mal.“

Jaden übergab das Kätzchen in Chazz Hände, dass dabei ungewöhnlich ruhig blieb. Der Ältere nickte. „Scheint zu stimmen.“

„Also ein Jungenname...“, nuschelte Jaden, während Chazz den Kater wieder absetzte. Sofort schlich er sich wieder zu dem Tablett rüber, und begann an den Waffeln zu schnüffeln. Beim Nachdenken fütterte Jaden den Kater, und Chazz sah etwas enttäuscht zu. „Jetzt bekommt er schon mein Frühstück...“

Jaden seufzte, und stopfte das Stück Waffel, dass er in der Hand hatte, Chazz in den Mund. „Kannst dich auch nicht selbst bedienen, oder was?“

Chazz wurde rot, und zog einen Schmollmund während er kaute. „Aber die Waffeln sind lecker. Und trotzdem kriegt der Kater sie.“

Jaden grinste ihn an. „Bist du scharf drauf, von mir gefüttert zu werden, oder was?“ Abermals schoß Chazz das Blut ins Gesicht, und er stand auf. Aus seinem Schrank holte er ein Handtuch, und verschwand im Badezimmer.

Jaden ließ den Kopf hängen. ~Läuft irgendwie nicht ganz, wie gedacht....~ Er musste an die vorherige Situation denken, und wurde knallrot. Er war sich sicher, wäre der Kater nicht aufgetaucht, hätten sie sich geküsst. Als er an das Gefühl dachte, dass er in diesem Moment davor gehabt hatte, wurde ihm ganz kribbelig unter den Fingernägeln.

Er sah zu, wie sich der Kater nun mehr oder weniger selber bediente, und staunte, wie viel in ihn rein passte. „Wie nenn ich dich denn jetzt? Ich glaube Chazz hat nicht so viel Lust drauf, dir einen Namen zu geben.“ Schon bei dem Namen seines Freundes bekam Jaden Schmetterlinge im Bauch.

~Das ist doch wohl nicht wahr... wieso wird mir immer so komisch? Ich hätte ihn fast geküsst, aber mehr doch nicht, und....~

Plötzlich kam der Kater und schnurrte wie wild. „Na du? Wartest auf einen Namen, was?“, fragte Jaden und streichelte das Kätzchen hinterm Ohr.

„Hm... wie wäre es mit... Yuisa?“, schlug der Braunhaarige dem Kater vor, als ob er antworten könnte.

„So kann man wenigstens einen Mädchen und einen Jungen nennen, obwohl ja schon klar ist, was er ist. Mir gefällt es.“ Jaden sah auf, und dem grinsenden Chazz ins Gesicht, der nur mit einem Handtuch um die Hüfte bekleidet im Zimmer stand. Anscheinend hatte er geduscht, denn seine Haare tropften.

Sofort stand Jaden auf, und wurde rot. „Naja, okay, ähm, ich geh dann mal und nehm die Tablett und das Kater mit, äh, ich meine das Tablett und der Karter, Kater....“ Stotternd, rot und total verwirrt schnappte der Jüngere sich das Tablett, und verschwand aus dem Zimmer. Der Kater blieb auf Chazz Bett sitzen, und folgte nicht.

Perplex sah der Schwarzhaarige dem Braunhaarigen hinterher, bis sich ein Grinsen in seinem Gesicht bildete. Er wandte sich dem Kater zu. „Yuisa also? ... Scheint, als wäre dein neuer Besitzer etwas schüchtern.“
 


 

~*~

Kommis erwünscht! xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yamis-Lady
2008-02-13T21:06:48+00:00 13.02.2008 22:06
Wie süß ^///^
Wir haben auch Katzen... sogar drei.... *muahaha*
*die restlichen tiere lieber nicht aufzähl*

also... das chappie war wiedermal WOW!!
die spannung zwischen den beiden, kurz vor dem kuss, war soo... arrgh >///<
blödes viech òó
naja... das wird bestimmt noch XD

bis dann =)
Von:  Joker_of_Eden
2006-10-19T13:25:30+00:00 19.10.2006 15:25
XDDDDD
is das klase!*_*
hassu übelst cool gemacht!^^
... und bei der szene mit der katzte muste ich so lachen XD^^
seeehr schönes kappi!^^
und schön schnell weiterschreiben biiiiiiiitte!^^
sobald du zeit findest!^^

Jaden X Chazz forever!^^
Von: abgemeldet
2006-10-19T11:47:49+00:00 19.10.2006 13:47
wow...endlich Nachschub!! XD
Ne mal wieder total krass! Gefällt mir...!
Vorallem die Katzenszenen...!XD
Mach weiter so!!!
maron
Von:  hellfire1202
2006-10-18T12:47:38+00:00 18.10.2006 14:47
mhh, jaden hätte ich so nen wutausbruch nicht zugetraut, hoffentlich sind maya und shawn nicht zu angefressen
aber jaden und chazz sind süß, und das katerchen ist echt total niedlich
ich freu mich schon auf das nächste kapitel
Von: abgemeldet
2006-10-17T17:16:19+00:00 17.10.2006 19:16
First!!! Hai einfach nur eine geile story auch witzig muss ich sagen^^ ich hoffe das es so weiter geht^^
bis dann


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