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Die 10 Gefährten

von

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Die erste Zeit

Kapitel 6: Die erste Zeit
 

Ein Stöhnen unterdrückend wischte Emjana sich den Schweiß von der Stirn.

Die dunkel-blonden Haare hingen ihr ins Gesicht und waren nass vom Schweiß.

"Gandalf, ich kann nicht mehr. Können wir nicht eine Pause machen?"

Emjana, sowie die anderen Gefährten blickten zu den Hobbits.

Sam und Frodo liefen vor ihren beiden Freunden her.

Pippin und Merry waren weit zurück gefallen.

Seit einer Woche waren sie nun schon unterwegs.

Und sie alle, oder zumindestens die kleinsten, hatten keine Lust mehr.

"Nein, Merry. Hab noch etwas Geduld", antwortete Gandalf.

"Aber ich brauche dringend ein ordentliches Bad", beschwerte sich Pippin.

Emja grinste.

Pippin hatte Recht.

Ein Bad könnte ihnen allen nicht schaden.

Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie sich das letzte Mal die Haare ordentlich gewaschen hatte.

Das höchste was sie sich leisten konnte, war sich mit Wasser zu bespritzen.

"Emja, geht es dir gut? Brauchst du eine Pause?"

Emjana blickte auf und erblickte ihren Vater.

Mit kühler Stimme antwortete sie:

"Mir geht es gut. Aber frag doch einmal die Hobbits, Aragorn."

Sie betonte seinen Namen und sprach ihn mit soviel Verachtung wie sie konnte.

Mit enttäuschter Miene ging Aragorn zurück zu Gandalf.

Emjana ließ sich nach hinten zu Frodo und Sam fallen.

"Wie geht es euch beiden? Könnt ihr noch?", fragte sie freundlich.

Die beiden Hobbits nickten.

"Ja, obwohl ich Pippin zustimmen kann. Ein Bad wäre nicht schlecht."

Emjas lachte.

"Ja, das ist wahr."

"Darf ich dir eine Frage stellen?", fragte Sam schüchtern.

Emja nickte.

"Natürlich."

"Du bist keine Elbin. Warum warst du in Bruchtal?"

"Ich bin dort aufgewachsen. Elrond hat mich großgezogen."

"Was ist mit deinen Eltern geschehen?", fragte Frodo.

Emjana warf einen flüchtigen Blick auf ihren Vater, dann antwortete sie:

"Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater... Von meinem Vater weiß ich nichts."

"Das tut mir leid."

"Es ist in Ordnung."

Emja lächelte den Ringträger warm an.
 

"Aragorn, ist etwas?"

Der Braun-haarige blickte auf.

Fragend wurde er von Gandalf angesehen.

"Es ist alles in Ordnung. Wieso fragst du?"

"Du siehst so traurig und nachdenklich aus. Ist es wegen Emjana?"

"Woher...?"

"Eure Streitigkeiten sind nicht zu übersehen. Was ist geschehen?"

Aragorn seufzte.

"Ich habe etwas falsches gesagt, jetzt ist sie sauer auf mich. Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll."

"Lass sie einfach in Ruhe. Wenn sie ihren Vater braucht, wird sie es dir zeigen."

"Ihrem Vater?", wiederholte Aragorn.

Geschockt war er stehen geblieben und sah Gandalf an.

Der Zauberer lächelte unschuldig und sagte:

"Sagte ich Vater? Ich meinte natürlich Beschützer."

Gandalf der Graue lief weiter.

Aragorn stand noch am selben Fleck und rührte sich nicht.

"Ah! Aua! So ein Mist!"

Emjanas Schrei holte ihn jedoch aus seiner Starre.

Er drehte sich um und erblickte seine Tochter auf der Erde sitzend.

Emja hatte ihr rechtes Knie angezogen und musterte es kritisch.

"Was ist geschehen?", fragte Boromir besorgt.

"Sie ist gestolpert und hat sich am Knie verletzt", antwortete Sam.

Gandalf trat zu ihnen und besah sich Emjas Knie.

"Tut es sehr weh?", fragte er.

"Nein, ich spüre es kaum."

Emjana log.

Sie hatte große Schmerzen, doch sie zeigte es nicht.

Sie wollte nicht als schwach bezeichnet werden.

Ein tiefer Seufzer ertönte und die Gefährten blickten zu Aragorn.

"Wie kann man nur so stur sein?", sagte er und ging vor ihr in die Knie, den Rücken zu ihr gewandt.

"Legolas, hilf ihr auf meinen Rücken."

"Was soll das? Ich will nicht! Ich kann alleine laufen", protestierte die 15-Jährige.

Doch Legolas hörte ihr nicht zu.

Er griff ihr unter ihre Arme und hob sie auf Aragorns Rücken.

Dieser stand nun auf und rückte Emja auf seinem Rücken zu recht.

Dabei stieß ihr Knie gegen seinen Schwertknauf.

"Ah! Pass doch auf. Da kann ich auch alleine laufen."

"Nur weil du sauer auf mich bist, musst du deine Gesundheit nicht aufs Spiel setzten, Tochter", zischte Aragorn, woraufhin Emjana schwieg und nur noch böse vor sich hin blickte.

"Wir müssen noch ein ganzes Stück laufen, bevor wir rasten. Du schaffst das?", fragte Gandalf.

Aragorn nickte und lief weiter.

Während Aragorn sich mit Gandalf unterhielt, dachte Emja nach.

Hatte sie wieder überreagiert?

Vielleicht wollte Aragorn sie gar nicht verleumden.

Er hatte gesagt, er wolle sie beschützen.

Was war wenn er die Wahrheit gesagt hatte?

Wenn er sie wirklich nur beschützen wollte?

Diese Reise war gefährlich und sie wussten nicht immer wem sie vertrauen konnten.

Vielleicht war sie als uneheliche Tochter des künftigen Königs wirklich in Gefahr.

Unbewusst ließ sie ihren Kopf sinken und langsam schlief sie ein.

"Geht es dir gut? Soll ich dich ablösen?"

Besorgt blickte Legolas Aragorn an.

Der zukünftige König war durchgeschwitzt, sein Atem ging schnell und er war zurückgefallen.

Doch er schüttelte den Kopf.

"Nein, es geht schon. Sie schläft, oder?"

Legolas nickte.

"Das ist gut."

"Nein, ich will nicht!"

Aragorn runzelte die Stirn und blickte seine Tochter von der Seite an.

Doch Emjana Gesicht hatte sich wieder entspannt.
 

"Warum ist es denn so schwül?", dachte Emjana.

"Steh auf!"

Augenblicklich begriff Emja, dass sie wieder eine Vision ihrer Mutter hatte.

Sie stand auf und blickte in die Dunkelheit, dann vernahm sie wieder die Stimme:

"Schwanger... Von wem ist dieser Bastard?"

Demütig senkte Emjana den Kopf und antwortete:

"Es ist von Aragorn, Arathorns Sohn. Er ist der rechtmäßige Erbe Isildurs. Der zukünftige König Gondors."

Eine Welle der Erregung erreichte Emjana.

"Das ist eine glückliche Fügung, mein Kind."

"Es freut mich das zu hören, mein Gebieter."

"Jetzt geh, ich muss nachdenken."
 

Mit einem Keuchen erwachte Emjana.

Benommen sah sie sich um, sie liefen noch immer.

Anscheinend hatten sie keine Pause gemacht.

Emjana wollte die anderen gerade wissen lassen das sie wach war, da sagte Gandalf:

"Lasst uns eine Pause machen und hier an dem See können wir uns auch ein wenig waschen. Emjana, geht natürlich hinter die Büsche. Und danach sehe ich mir dein Knie genauer an."

Gandalf lächelte die 15-Jährige warm an.

Aragorn bemerkte nun ebenfalls das Emjana wach war.

Langsam ließ er Emja zurück auf den Boden gleiten.

Sie keuchte leise auf, als sie ihr Knie belastete.

"Komm Emjana, ich zeige dir wo du dich in Ruhe waschen kannst."

Emja humpelte zu Gandalf und dieser stützte sie und führte sie zu einer etwas abgelegeneren Stelle des Sees.

Als sie diese Stelle erreichten sagte Gandalf:

"Mach dich in Ruhe fertig."

Nachdem Gandalf gegangen war sah sich das Mädchen in Ruhe um.

"Hier ist es so friedlich. Es ist kaum zu glauben, dass das alles hier bedroht sein soll", dachte sie während sie sich auszog.

Als sie ins Wasser stieg brannte ihre Wunde angenehm.

Emjana tauchte unter und dachte weiter nach:

"Wie kann ein so kleines Ding ganz Mittelerde bedrohen? Ich verstehe das nicht."

Sie tauchte wieder auf und schwamm noch ein paar Bahnen.

Tief seufzend stieg Emja aus dem See und zog sich wieder an.

Sie krempelte ihre Hose hoch und sah sich ihr Knie an.

Sie hatte eine Schnittwunde, doch sie konnte nicht sehen wie tief sie war.

"Emja, bist du angezogen?"

"Ja, bin ich."

Legolas kam um die Ecke und half seiner langjährigen Freundin zurück zu den Gefährten.

Sie ließ sich vor Gandalf auf den Boden sinken und er untersuchte ihr Knie, während Legolas der 15-Jährigen die langen, nasse Haare flocht.

"Wie sieht es aus?", fragte Aragorn und beugte sich vor.

"Es ist nichts ernstes. Ich werde die Wunde versorgen und in wenigen Tagen wirst du dein Knie wieder voll belasten können. Doch in der nächsten Zeit wirst du dein Knie schonen müsse", antwortete Gandalf.

Emjana nickte und nahm das Brot von Frodo entgegen.

"Danke."

Nachdem sie sich gestärkt und eine Weile verschnauft hatten, wurde Emja auf das Pferd gesetzt und sie gingen weiter.
 

Die nächsten drei Tage wurde Emja entweder getragen oder sie ritt auf dem Pferd.

Doch am vierten Tag kam die Erlösung.

"Ja, das sieht gut aus. Du kannst jetzt wieder laufen."

"Oh, endlich! Danke, Gandalf!"

Die 15-Jährige sprang auf und umarmte den Zauberer.

"Aber nicht so stürmisch!", rief er ihr noch hinterher.

Doch es war schon zu spät.

Emjas was losgelaufen und sprang von einem Felsen auf den anderen.

"Sie kommt ganz nach ihrem Vater", schmunzelte Gandalf.
 

"Wenn mal einer nach meiner Meinung fragen würde, was natürlich keiner tut, würden wir einen anderen Weg wählen."

Emjana grinste.

"Gimli, was denkst du über unseren Weg?", fragte sie, während sie sich den Schwertgurt abnahm.

"Ich würde euch durch die Mienen von Moria führen. Dort lebt einer meiner Vettern. Bei ihm würden wir auch etwas anständiges zu Essen bekommen."

Das Mädchen seufzte und sagte:

"Alles was ich mir wünsche ist ein Bett."

Sie schob sie noch ein Stück Brot in den Mund und beobachtete Boromir, Pippin und Merry beim Schwertkampf.

"Späher Sarumans! Versteckt euch!"

Legolas Stimme ließ Emjana und Gimli aufschrecken.

Blitzschnell wurde das Feuer gelöscht, die Sachen zusammen gesucht und sich versteckt.

Zu spät bemerkte Emjana das sie ihren Schwertgurt liegen gelassen hatte.

"Mein Schwert", fluchte sie.

Aragorn hielt sie am Handgelenk fest.

"Lass es liegen", sagte er.

Wütend blickte sie ihn an.

Ohne weg zusehen streckte sie ihre Hand aus und innerhalb von Sekunden hielt sie ihr Schwert in der Hand.

Und schon drückte Aragorn das Mädchen auf den Boden.

Als die Späher Sarumans vorbei gezogen waren drückte Emjana ihren Vater von sich weg.

"Lass mich in Ruhe", zischte sie.

"Wir müssen einen anderen Weg wählen", sagte Gandalf.

"Welchen sollen wir nehmen?", fragte Merry.

"Wir nehmen den Pass des Caradhras", antwortete Gandalf.

Emjana unterdrückte ein Stöhnen.

Der Pass des Caradhras.

Sie fror bereits jetzt.

"Dann lasst uns gehen", sagte Aragorn und hing sich seinen Köcher über.

"Ich dachte Gandalf ist unser Reiseführer", sagte Merry missmutig.

Emjana antwortete, während sie sich den Schwertgurt umband:

"Er will sich nur wichtig machen."

Merry grinste sie an, dann gingen sie gemeinsam weiter.
 

"Legolas, hörst du das?"

Legolas blickte das einzige Mädchen unter ihnen an.

"Ja, ich höre es."

"Was ist das?", fragte sie und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht.

"Das ist Saruman. Er versucht den Berg zum Einsturz zu bringen!", rief Gandalf.

"Wir müssen umkehren!", rief Aragorn.

"Es ist zu gefährlich!"

"Nein!"

Gandalf sah Aragorn eindringlich an.

"Emjana, komm her zu mir!"

Das Mädchen kämpfte sich durch den Schnee und gegen den Wind zu Gandalf.

"Gib mir deine Hand", befahl er.

Emjana reichte ihm die klamme Hand.

"Zusammen werden wir gegen Saruman bestehen."

Gandalf streckte seine Arme aus und somit auch Emjas rechten.

Als Gandalf begann Zaubersprüche zu sprechen spürte Emja wie etwas nach ihrer Kraft griff.

Sie wusste das es Gandalf war.

"Konzentrier dich nur auf mich", hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf.

Plötzlich wurde es hell um Emja.
 

"Aragorn! Wo bist du?"

Emjana begriff.

Wieder eine Erinnerung ihrer Mutter.

"Nein, nicht jetzt!", dachte sie.

"Ich bin hier!"

Verzweifelt versuchte die 15-Jährige sich auf Gandalf zu konzentrieren.
 

Besorgt beobachtete Aragorn seine Tochter.

Sie hatte die Augen zusammen gekniffen.

Ihr Gesicht hatte sich vor Anstrengung verzogen."

"Aragorn, was ist mit Emjana?"

Er sah den besorgten Frodo an.

"Ich weiß es nicht", gestandt er.
 

Auch Gandalf bemerkte, dass Emjas Konzentration schwand.

"Reiß dich zusammen, Mädchen!"

Mit Entsetzten stellte er fest, dass Emjanas Geist sich immer weiter von ihm entfernte.

Mit einem Ruck ließ die 15-Jährige die Hand des Zauberers los und fiel auf die Knie.

Sie konnte sich nicht gegen die Erinnerung ihrer Mutter wehren.
 

"Aragorn!"

"Ich bin hier, Emjana."

Ausser Atem kam sie vor ihm zum stehen.

Aragorn lächelte sie an.

"Was gibt es denn?", fragte er.

"Ich habe gute Neuigkeiten", antwortete Emjana.

"Was denn?"

"Aragorn, ich bin schwanger!"

"Was?"

"Ich bin schwanger."

Unsicher sah Emjana ihn an.

"Freust du dich?"

"Ja, natürlich. Das ist toll! Wir bekommen ein Baby."

Aragorn hob seine Freundin hoch und wirbelte sie durch die Luft.

"Wir bekommen ein Baby!", rief er laut.
 

"Duckt euch!"

Emja spürte wie sie nach untern gezogen wurde.

Sie keuchte auf als der Schnee auf sie fiel.

"Emjana! Emjana, gib mir deine Hand."

Das Mädchen ergriff die ihm dargebotene Hand und wurde aus dem Schnee gezogen.

Aragorn strich seiner Tochter den Schnee aus dem Gesicht.

"Geht es dir gut?", fragte er.

Doch er bekam keine Antwort.

Emjana blickte ihn aus trüben Augen an.

"Er hat sich auf meine Geburt gefreut", dachte sie.

"Lasst uns durch die Mienen von Moria gehen."

Dumpf erreichten Gimlis Worte Emjanas Ohr.

"Lasst den Ringträger entscheiden."

"Wir gehen durch die Mienen", beschloss Frodo.

Keiner der Gefährten sah die Angst in Gandalfs Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-01-12T11:40:29+00:00 12.01.2009 12:40
eine ganzn doofe idee übver den pass zu gehen^^
moria, aber eine andere wahl ahben sie ja kaum


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