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Die 10 Gefährten

von

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Stimmen und Elronds Rat

Kapitel 4: Stimmen und Elronds Rat
 

"Bring ihn zu mir!"

"Was?"

"Den einen Ring! Ich weiß, das er bei dir ist! Bring ihn zu mir!"

"Wer bist du?"

"Ich gehöre zu deiner Familie, Emjana!"

"WAS?"

"Du hast mich schon verstanden und jetzt BRING MIR DEN RING!"

"NEIN! WARUM SOLLTE ICH?"

"Er gehört mir!"

"NEIN!"

"BRING IHN MIR!"

"NEIN, ER GEHÖRT DIR NICHT! ICH WEISS JA NOCH NICHT EINMAL WER DU BIST!"

"ICH BIN DEINE FAMILIE! DEIN EINZIGES NOCH LEBENDES FAMILIENMITGLIED! UND JETZT BRING MIR SOFORT DEN RING!!!!!!!!!!!!!!"

"Nein!"

"WAS?!?"

"Ich sagte: NEIN!"

"Das wirst du bereuen!"

Die Stimme in Emjas Kopf erstarb, doch nur Sekunden später spürte Emja eine unglaubliche Hitze. Sie hatte das Gefühl sie stünde in Flammen. Sie schlug die Augen auf und schrie. Sie schrie so laut das es in ganz Bruchtal zu hören war.

Im Zimmer nebenan war Aragorn schon einige Zeit wieder wach, er hatte gerade darüber nachgedacht ob er noch einmal mit Emja reden sollte, als er eine leise Stimme im Zimmer nebenan vernahm.

Es war die Stimme seiner Tochter.

Doch mit wem sprach sie da?

Immer wieder hörte er sie »Nein« rufen.

Dann war es wieder still.

Aragorn dachte das sie nur schlecht geträumt hatte, doch als er hörte wie sie anfing laut zu schreien, sprang er voller Panik aus seinem Bett und lief in das Zimmer seiner Tochter.

Als er die Tür auf riss, saß sie aufrecht im Bett, die Augen hatte sie in Panik wieder zusammen gekniffen, sie schlug wie wild um sich und schrie wie am Spieß.

Aragorn rannte an ihr Bett und versuchte sie zu beruhigen, er griff nach ihren Händen.

Als Emja spürte das jemand ihre Hände genommen hatte, spürte sie sofort das dieser jemand ihr Vater war.

Der Schmerz ebbte ab und verschwand dann ganz.

Emja schmiss sich an die Brust ihres Vaters, klammerte sich an seinem Hemd fest und fing an zu schluchzen.

Aragorn war ein wenig überrascht, erst vor wenigen Stunden hatte sie ihn noch angeschrieen und jetzt hing sie weinend an seiner Brust.

Dieser Gedanke schoss ihm innerhalb einer Sekunde durch den Kopf, doch dann legte er die Arme um seine Tochter, strich ihr durch die Haare, wiegte sie wie ein Baby und sprach beruhigend auf sie ein.

Als Elrond Emjas Schreie gehört hatte, war er sofort aufgesprungen und in ihr Zimmer gelaufen. Doch als er dort ankam sah er Aragorn auf Emjas Bett sitzen und das junge Mädchen im Arm halten.

Er trat neben den Mann und sah ihn fragend an, Aragorn zuckte nur mit den Schultern.

Fünf Minuten standen die beiden Männer an Emjas Bett, als ihre Schultern aufhörten zu beben und ihre Schluchzer leiser wurden.

Emja hob den Kopf und sah ihrem Vater an und ihr Blick schien sagen zu wollen:

"Tut mir leid. Es tut mir leid was ich alles zu dir gesagt habe!"

Aragorn nickte kaum merkbar und Emja legte ihren Kopf auf seine Schulter und flüsterte:

"Bitte, lass mich nie wieder alleine! Nie wieder!"

Aragorn antwortete:

"Nie wieder! Ich verspreche es dir!"

Elrond musterte Vater und Tochter, dann sagte er:

"Ich sehe das nun alles wieder in Ordnung ist. Ich werde nun wieder ins Bett gehen, wir haben morgen eine menge zu tun."

Er drehte sich um, er verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Emja sah ihren Vater wieder an und fragte:

"Kannst du den Rest der Nacht hier bleiben?"

Liebevoll strich Aragorn ihr durchs Haar und nickte.

Das Bett war gerade groß genug für die beiden, sie legten sich hin.

Es dauerte nicht lange bis Emja wieder eingeschlafen war, doch Aragorn konnte nicht mehr schlafen.

Ihn beschäftigte nur eine Frage:

Was war bloß passiert?
 

Als Emja am nächsten Morgen aufwachte merkte sie sofort das ihr Vater nicht mehr neben ihr lag.

Panisch schlug sie die Augen auf und stellte mit Erleichterung fest, dass er an ihrer Tür stand und sich mit einem älterem Mann unterhielt.

Er hatte sich bereits wieder seine alltäglichen Kleider angezogen und Emja hielt es für das beste es ihm nach zu tun und sich auch fertig zu machen.

Sie schlug die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett und als sie die Füße auf den Boden setzte entfuhr ihr ein Fluch auf Elbisch. Sie hatte vergessen wie kalt der Boden in ihrem Zimmer morgens immer war.

Die beiden Männer sahen sich um als sie einen elbischen Fluch hörten.

Aragorn stellte fest das seine Tochter wach geworden war, aber ein lachen konnte er sich nicht verkneifen.

Sie saß auf ihrem Bett mit einem Gesichtsausdruck, als wäre sie gerade in eine Schüssel des kältesten Eises getreten.

Als Emja bemerkte das ihr Vater lachte, sah sie ihn gekünstelt wütend an.

Auch der ältere Mann konnte sich ein lächeln nicht verkneifen, doch dann sagte er:

"Nun denn Aragorn, wir sehen uns dann bei dem Rat."

Aragorn nickte und drehte sich um und sah seine Tochter an. Diese setzte gerade vorsichtig die Füße auf den Boden und lief dann auf Zehnspitzen zu ihrem Schrank.

Elrond setzte sich auf das Bett, mit dem festen Entschluss seine Tochter zu fragen was letzte Nacht los war.

Emja suchte sich gerade eine Hose, als sie hörte wie sich ihr Vater räusperte.

"Emja, was war letzte Nacht los mit dir?"

Emja erstarrte in ihrer Bewegung und drehte sich zu ihrem Vater um.

Sie sah ihn an und seufzte.

Sie setzte sich zu ihm aufs Bett, holte tief Luft und erzählte:

"Ich habe ganz normal geschlafen, als ich plötzlich diese Stimme in meinem Kopf hörte."

"Eine Stimme? Was für eine Stimme?", unterbrach Aragorn sie.

"Eine komische Stimme, sie hat sich sehr komisch angehört, so.... so besessen!"

Verwundert sah Aragorn sie an:

"Und was hat die Stimme dir erzählt?"

"Sie hat gesagt das ich ihr denn einen Ring bringen soll, und das der Ring ihr gehört!"

"Hm.... Emja, mach du dich fertig. Ich werde Elrond von dieser Stimme berichten!"

Emja nickte.

Aragorn stand auf und hatte den Raum schon fast verlassen, als Emja noch sagte:

"Vater?"

Er drehte sich wieder um und blickte in zwei verstörte Augen.

"Vater, die Stimme hat gesagt das sie mein einziges noch lebendes Familienmitglied ist! Was hat das zu bedeuten?"

Aragorn sah jetzt ebenso verstört wie seine Tochter aus und schüttelte nur den Kopf, dann verließ er das Zimmer seiner Tochter um Elrond bericht zu erstatten.

Bedrückt ging Emja wieder zu ihrem Schrank und holte sich Kleidung, sie schloss die Tür und zog sich an.

Zur selben Zeit traf Aragorn in Elronds Zimmer ein.

Der Elb stand mit dem Rücken zu Aragorn, doch Elrond wusste bereits, dass Aragorn in seinem Zimmer stand. Also drehte er sich um und sah Aragorn an.

"Hat sie dir erzählt, was in der letzten Nacht los war?"

Aragorn nickte und erzählte Elrond das was seine Tochter ihm vor kurzer Zeit berichtet hatte.

Als er geendet hatte sah er Elrond gespannt an.

Doch auch der weise Elb schien ratlos.

"Elrond, weißt du was das zu bedeuten hat?"

Elrond grübelte eine Zeit lang, doch dann schüttelte er den Kopf und antwortete:

"Ich befürchte nein! Aber wir müssen der Sache nachgehen, die Stimme verlangte von Emjana den Einen Ring zu ihr zu bringen. Das müssen wir ernst nehmen."

Aragorn nickte, er wollte noch etwas sagen, doch Elrond kam ihm zuvor:

"Ich denke es ist das beste, wenn du jetzt wieder zu Emja gehst und sie ein wenig beruhigst. Ich werde versuchen ein paar Informationen zu finden. Wir sehen uns dann beim Rat!"

Aragorn verstand, dass jetzt nicht die Zeit war um weitere Fragen zu stellen, also ging er zurück zu seiner Tochter.

Diese saß an ihrem Schreibtisch und hielt das Diadem ihrer Mutter in den Händen, das Kleid ihrer Mutter hing an Emjas Schrank.

Sie sah nicht auf als Aragorn sich gegen ihren Schreibtisch lehnte und sie ansah.

Nach einiger Zeit sagte sie:

"Alle sagen ich sehe aus wie sie, aber meinen Charakter habe ich von dir. Und jetzt frage ich dich, stimmt das?"

Etwas überrascht sah Aragorn sie an, doch dann überlegte er kurz. Er antwortete:

"Du siehst wirklich aus wie deine Mutter, aber das du wirklich meinen gesamten Charakter geerbt haben sollst? Das kann ich nicht glauben. In der Tat du bist sehr stur und anscheinend hast du manchmal Probleme damit, so manche Tatsachen nicht akzeptieren zu wollen, genau wie ich. Aber besser du hast das Aussehen deiner Mutter und meinen Charakter, als den Charakter deiner Mutter und mein Aussehen!"

Noch immer sah das Mädchen seinen Vater nicht an, doch Aragorn wusste das sie lächelte. Dann fragte Emja:

"Erzählst du mir wie sie war?"

Aragorn nickte und fing an:

"Deine Mutter war sehr liebevoll, sie war zu allem und jedem nett! Ich kenne keinen dem sie mit Abscheu, Hass oder ähnlichem entgegen getreten ist. Na ja, bis auf ihren Vater! Aber da scheint ihr ja was gemeinsam zu haben", witzelte Aragorn.

Emja musste schmunzeln.

Dann fragte sie ihn:

"Meinst du, du wirst dein eigenes Schicksal jemals akzeptieren?"

Nun hob sie den Kopf und sah ihn fragend an.

Er seufzte kurz und leise, dann antwortete er:

"Ich weiß es nicht!"

Emja blickte zurück auf das Diadem, sie seufzte und fragte:

"Was hat Elrond gesagt?"

"Er meinte er wisse auch nichts genaues, aber wir müssen diese Sache mit äußerster Vorsicht betrachten, denn die Stimme verlangte von dir ihr den Einen Ring zu bringen. Er wird versuchen ein wenig mehr Informationen zu finden."

Emja nickte, dann fragte sie weiter:

"Was ist das für ein Rat von dem der Mann eben gesprochen hatte?"

"Bei diesem Rat möchte Elrond besprechen was nun mit dem Einen Ring geschieht. Und ich sollte dir noch bescheid geben das du bitte auch erscheinen möchtest!"

Wieder nickte Emja.

Aragorn sprach weiter:

"Ich denke es ist das beste, wenn du dich noch ein wenig hinlegst. Ich denke der Rat wird sich endlos hinziehen und es ist besser wenn du auch im Geiste dabei bist."

Aragorn lächelte seine Tochter liebevoll an.

Emja sah ihn an und sagte:

"Ja, ich glaube du hast recht!"

Aragorn nickte, strich ihr durchs Haar und ging aus ihrem Zimmer.

Als Aragorn die Tür geschlossen hatte, stand Emja auf.

Sie legte das Diadem behutsam auf ihren Tisch und hängte das Kleid zurück in den Schrank.

Auch wenn sie eine starke Müdigkeit verspürte wollte Emja sich nicht hinlegen, sie beschloss wieder zu den Ställen zu gehen.

Als sie bei den Ställen eintraf, legte sie sich auf die Steinbank, sie zog die Beine an und versuchte nach zudenken.

Sie musste rausfinden was das für eine Stimme gewesen war, die ihr im Traum zugeflüstert hatte!

Doch nur nach kurzem grübeln übermannte sie der Schlaf!

Sie fiel in einen tiefen und unruhigen Schlaf!

"Vertrau ihm!"

Emja schlug die Augen auf, sie sah sich um und bemerkte das sie nicht mehr auf der Steinbank, vor den Ställen, lag. Sie blickte sich um und sah nichts, außer weiß!

Sie wusste nicht ob sie sich in einem Raum oder irgendwo draußen befand. Dann hörte sie wieder diese Stimme.

"Meine kleine Prinzessin, du musst ihm vertrauen!"

Erst jetzt bemerkte Emjana das diese Stimme, eine ganz andere war als die, die sie in der Nacht vernommen hatte.

Diese Stimme klang viel sanfter und gutmütiger und sie war weiblich!

"Wer bist du?", fragte Emja ins nichts.

Plötzlich stand, fünf Meter von Emja entfernt, eine Frau.

Sie trug ein schwarzes Kleid, welches bis zum Boden reichte.

Emja sah die Frau an und hatte das Gefühl das sie in einen Spiegel gucken würde.

Diese Frau sah genauso aus, wie sie selbst!

Der einzige Unterschied war, dass die Frau älter war und ihre Haare um einiges länger als die von Emja.

Emja wiederholte ihre Frage, auch wenn sie längst wusste wen sie da vor sich hatte.

"Wer bist du?"

"Oh meine Kleine, ich bin es! Ich bin deine Mutter!"

Da hatte Emja ihre Bestätigung.

"Aber............. aber du .... du bist doch tot!?"

"Aber ich werde immer in deiner Erinnerung weiter leben!", antwortete die erwachsene Emjana.

"Ich habe doch überhaupt keine Erinnerungen an dich! Es ist das erste Mal das ich dich sehe!"

"Prinzessin, das ist im Moment nicht wichtig! Viel wichtiger ist, dass du ihm vertraust!"

Emja sah ihre Mutter ratlos an und fragte:

"Wem soll ich vertrauen? Meinem Vater? Meinst du ihn?"

Ihre Mutter schüttelte den Kopf und antwortete:

"Nein, ich meine nicht deinen Vater. Ich meine die Person, zu der die Stimme gehört die du letzte Nacht gehört hast!"

Emja blickte die ältere besorgt an.

"Aber wer ist er? Und warum sollte ich ihm vertrauen? Ich weiß doch nicht einmal, wer er ist!"

"Hab keine Angst davor ihm zu vertrauen, Prinzessin! Er wird dir nichts mehr tun, du musst ihm nur den Ring bringen."

Emja verstand nichts mehr, warum sollte sie jemanden vertrauen, von dem sie noch nicht einmal wusste wer er war? Oder was er mit dem Ring wollte?

Sie schüttelte den Kopf und sagte mit entschlossener Stimme:

"NEIN! Ich werde ihm nicht vertrauen und ich werde ihm auch nicht den Ring bringen!"

Ihre Mutter sah sie besorgt an und sagte:

"Oh meine süße Prinzessin, warum tust du das?"

Emja ging nicht auf die Frage ihrer Mutter ein, sondern stellte ihr ebenfalls eine:

"Warum nennst du mich die ganze Zeit Prinzessin?"

"Weil du eine bist", antwortete ihre Mutter.

Wieder schüttelte die jüngere den Kopf.

"Nein, ich bin keine. Es mögen vielleicht alle sagen, aber mein Vater ist nicht bereit sein Schicksal als König anzunehmen und solange er dies nicht tut, bin ich auch keine Prinzessin!"

Nun schüttelte ihre Mutter den Kopf.

"Meine Kleine, ich meinte nicht das du durch deinen ungläubigen Vater eine Prinzessin bist! Nein, Prinzessin, das bist du nicht! Du bist durch mich eine Prinzessin!"

Emja war geschockt und überrascht zugleich!

"Was? Wie? Wie meinst du das?"

Wieder schüttelte ihre Mutter den Kopf und sagte nur:

"Vertrau ihm! Oder er wird dir wieder weh tun! Immer wieder wird er dir wehtun, bis du ihm endlich das bringst und tust, was er von dir verlangt! Prinzessin, ich möchte das du ihm vertraust! Tue es für mich! Vertrau ihm!"

Plötzlich wurde es um Emja schwarz und plötzlich spürte sie wieder diese unglaubliche Hitze, genau wie die, die sie in der Nacht gespürt hatte!

Mit einem lautem Schrei schlug Emja die Augen auf!

Sie lag wieder auf der Steinbank vor den Ställen und in ihren Ohren hörte sie noch immer die Stimmer ihrer Mutter, die versuchte ihr einzureden dieser rätselhaften Stimme zu vertrauen!

Augenblicklich sprang das Mädchen auf und lief in Elronds Bibliothek, sie hoffte dort ihren Vater zu treffen!

Und tatsächlich, als Emja in der Bibliothek ankam saß ihr Vater über ein Buch gebeugt und bemerkte sie nicht.

Auch als sie hinter ihm stand, bemerkte er sich nicht.

Sie beugte sich leicht vor, um zu sehen was ihr Vater da las, doch es war in einer, ihr, unbekannten Sprache geschrieben.

"Sag mir nicht du verstehst das!"

Als Aragorn die Stimme seiner Tochter vernahm zuckte er zusammen. Er drehte sich um und sah in ihre blau-grauen, fragenden Augen.

Emja nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben ihren Vater und wiederholte ihre Frage:

"Kannst du das wirklich lesen?"

Aragorn schüttelte den Kopf und antwortete:

"Nein. Es ist in einer sehr alten Form des Elbisch geschrieben, die noch nicht einmal Elrond kennt. Wir gehen Zumindestens davon aus, das es Elbisch ist."

"Das bedeutet, ihr wisst es gar nicht?", fragte Emja verwundert.

Ihr Vater nickte.

Emja nahm das Buch und sah sich den Buchdeckel an.

Dann geschah etwas merkwürdiges, die für Emjana fremdartigen Zeichen veränderten sich. Sie tanzten vor Emjas Augen, bis sie schließlich still standen und für Emja einen Sinn ergaben.

Verwundert sah sie die Buchstaben an und murmelte den Titel.

Aragorn, der von den von alle dem nichts bemerkt hatte, blickte auf als er seine Tochter murmeln hörte.

"Was hast du gesagt?"

Emja sah ihn an und sagte:

"In diesem Buch geht es nicht um den Einen oder um diese Stimme die ich gehört habe."

Verwundert sah Aragorn seine Tochter an.

"Woher weißt du das?"

"Das Buch heißt: >Die Geschichte Bruchtals<."

"Du kannst das lesen?", fragte Aragorn überrascht.

Emja zuckte nur mit den Schultern.

Dann betrat Elrond, gefolgt von einem Elb, die Bibliothek.

"So, dieser Freund von mir kennt sich gut mit alten Elben Schriften aus. Vielleicht kann er uns mit dem Buch helfen."

Emja stand auf und schüttelte den Kopf.

"In diesem Buch werdet ihr nichts über meinen Traum finden. Höchstens eine Anleitung wie du ein zweites Exemplar deines Bettes bauen kannst."

Verwundert sah Elrond Emja an.

Diese zuckte wieder mit den Schultern.

"Ich weiß auch nicht, warum ich diese Schrift lesen kann. Ich weiß nur das dies kein Elbisches Buch ist, auch wenn es >Die Geschichte Bruchtals< heißt. Und ich weiß auch das Sauron höchstpersönlich dieses Buch geschrieben hat!"

Geschockt sahen Elrond, Aragorn und der Elb Emja an.

„Woher weißt du das?“, fragte der Elb, den Elrond mit gebracht hatte.

„Ich weiß es nicht! Als ich das Buch gesehen habe wusste ich es einfach!“, antwortete Emja.

Aragorn sah in ihren Augen das sie die Wahrheit sagte und hob die Hand bevor der Elb weiter sprechen konnte.

„Emja, ich denke es ist das beste wenn du wieder in dein Zimmer gehst. Der Rat beginnt bald und vielleicht wäre es besser wenn du dich noch ein wenig hinlegst.“

Emja sah ihren Vater enttäuscht an, doch dann nickte sie und ging in ihr Zimmer.

Die beiden Elben und ihr Vater sahen ihr hinterher, als Emja dann ausser Hörweite war fingen sie an über ihre neue „Fähigkeit“ zu rätseln.

Emja lag auf ihrem Bett, als Aragorn das Zimmer betrat.

Sie blickte an die Decke und hatte ihre Umgebung komplett vergessen.

„Emja! Emja, bist du wach?

Langsam drehte Emja den Kopf zu ihrem Vater, dann blinzelte sie kurz und blickte ihn dann aus klaren Augen an.

Aragorn sah sie besorgt an und fragte:

„Geht es dir gut?“

Emja setzte sich auf und nickte.

„Was möchtest du denn?“

„Der Rat beginnt gleich, ich wollte dich holen, damit du pünktlich da bist.“

Emja nickte und stand auf.

Aragorn sah ihr zu wie sie ein Haarband aus Leder in ihrem Haar „platzierte“.

Dann drehte sie sich zu ihm um und sagte:

„Gut, ich bin bereit.“

Aragorn nickte und verließ, gefolgt von Emja, das Zimmer.

Sie waren die letzten, doch sie waren nicht zu spät.

Aragorn stellte sich etwas abseits und lehnte sich gegen eine Säule.

Emja sah sich erst unschlüssig um, doch dann beschloss sie in der nähe ihres Vaters zu bleiben und stellte sich vor ihn.

Nach kurzer Zeit verstummten alle Gespräche und Elrond eröffnete den Rat, doch Emja bekam nicht viel mit.

Sie hatte die Augen halb geschlossen und dachte noch immer über ihren Traum nach.

Warum verlangte ihre eigene Mutter von ihr, jemanden zu vertrauen den sie überhaupt nicht kannte.

Emjas Blick schweifte in die ferne, ihren Vater kannte sich auch nicht und trotzdem vertraute sie ihm.

Also warum vertraute sich nicht auch ihrer Mutter und somit auch der Stimme aus ihrem Alptraum?

Weil, mein Vater mir nicht wehgetan hat um das zubekommen was er wollte, er wollte nur mein Vertrauen und ein wenig Respekt, doch diese Stimme wollte den Einen Ring.

Mit dieser Erkenntnis lenkte Emja ihre Gedanken zurück zum Rat, und dann drangen Elronds Worte in ihr Bewusstsein:

„Frodo, wo hast du den Ring?“

„In seiner Tasche!“, fuhr es durch Emja und gespannt sah sie den kleinen Hobbit zu, wie er die Hand in seine Tasche steckte und sie mit dem Ring wieder herauszog.

Emja seufzte leise, als Frodo den Ring auf den Sockel legte.

Und wieder schweiften ihre Gedanken ab, das Gimli, der Zwerg, versuchte den Ring zu zerstören und das eine handfeste Diskussion ausbrach bekam die 15-Jährige nur halb mit.

Erst als Frodo laut beschloss den Ring fortzubringen und Zu zerstören bekam sie wieder ganz mit.

Schweigen sah sie zu wie sich ein Hobbit nach dem anderen zu ihm gesellte, der alte Mann, mit dem ihr Vater am Morgen gesprochen hatte, stellte sich dazu.

Ebenso der Zwerg Gimli, ihr bester Freund Legolas und ein Mensch namens Boromir versprachen Frodo ihre Dienste.

In ihrem Rücken spürte sie wie ihr Vater von einem Fuß auf den anderen trat und da wusste sie, dass er mit auf die Reise wollte.

Und sie wusste auch, dass er ihretwegen bleiben würde und das würde sie nicht ertragen können, also nahm sie ihn diese Endscheidung ab.

Sie trat vor und sagte mit fester Stimme:

„Ich werde auch mitkommen!“

Alle Blicke waren auf sie gerichtet.

„Ich kann vielleicht nicht gut kämpfen, aber vielleicht werde ich mit meinen Gaben eine Hilfe sein können.“

„Emjana, ich bitte dich. Die Gruppe braucht nicht noch einen Zauberer, sie haben Gandalf.“

Emja sah Bilbo nicht an, als sie sprach.

Fest sah sie Elrond die Augen und antwortete:

„Was ist wenn die Gruppe getrennt wird? Wenn Frodo alleine da steht? Er kennt den Weg nicht, und so ist Mittelerde verloren! Wenn du mir gestattest mit ihnen zu kommen, dann kann ich in einer solchen Situation mit meiner Gabe gute Dienste leisten!“

„Mit welchem deiner kleinen Zaubertricks kannst du in solch einer Situation denn helfen?“, verspottete Boromir sie.

Nun sah Emja ihn an und sie dachte nicht einmal daran höfflich zu sein.

„Nehm dir den Ring und versteck ihn. Ich werde ihn finden ohne nach ihm zu suchen. Egal wie weit weg oder wie gut du ihn verstecken solltest, ich werde ihn finden. Meine Gabe ist wertvoller als es deine Gaben sind. Ich kann den Aufenthaltsort des Ringes zu jeder Tages- und Nachtszeit spüren. Werden wir von Frodo getrennt, kann ich ihn finden.“

Ein raunen ging durch die Menge und Emja sah Elrond wieder an, dieser blickte ihren Vater an und Emja sah aus dem Augenwinkel wie ihr Vater den Kopf schüttelte.

Emja ging vor Elrond in die Knie und sagte:

„Elrond, bitte entscheide allein und lass mich mit den Gefährten gehen.“

Elrond zog das Mädchen liebevoll hoch und blickte ihr in die Augen:

„Ich werde dich nur mit ihnen gehen lassen, wenn du damit einverstanden bist, dass Aragorn mitkommen wird um auf dich aufzupassen!“

Emja nickte, dann schloss Elrond sie in die Arme und flüsterte:

„Du bist eine wahre Tochter!“

Emja lächelte, Elrond wusste also den wahren Grund ihrer Endscheidung.

Er zog sie und Aragorn mit zu den anderen Gefährten und stellte sie dazu.

„Zehn Gefährten für das Wohl der Welt!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-01-12T11:21:06+00:00 12.01.2009 12:21
endlich verstehen sich die beiden *freu*
Von:  Mecki
2008-01-16T17:32:29+00:00 16.01.2008 18:32
Hey,
schöne Geschichte und gutes Kapitel!!^^ Bin gespannt wie es weiter geht! Mach weiter so!
Lg


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