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Another solution

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An Old Friend

Herzlich Willkommen bei Another Solution Kapitel 10.

Schön das ein paar von euch hierher gefunden haben. :)
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich über Reviews
 


 


 

Kapitel 10: An Old Friend
 

Jetzt, da sie beide endlich miteinander gesprochen hatten fühlten sich sowohl Joey als auch Sam wesentlich beruhigter.

Sam quittierte das auch gleich mit einer zweiten Umarmung, auf dem Weg zurück zu Rick, der schon sehnlichst auf Sams Urteil wartete.

Dieser konnte sich jetzt allerdings noch weniger auf den Möbelkauf konzentrieren als vorher.

Die ganze Sache mit Jo machte ihm ein bisschen zu schaffen. Er machte sich sorgen. Gleichzeitig war er beruhigt, dass er jetzt endlich wusste, was seinen Mitbewohner die ganze Zeit beschäftigt hatte.
 

Ich suchte nach wie vor Sams Nähe und wich erst mal nicht mehr von seiner Seite während wir die restlichen Möbel für Rick aussuchten und kauften.

Als Sam schließlich nach meiner Hand griff und sie leicht drückte ließ ich es geschehen.

Niemand schenkte dieser Geste sonderlich viel Beachtung und mir war es egal ob uns andere für ein Pärchen hielten oder nicht. Ich fühlte mich ihm so verbunden, dass alles andere keine Rolle mehr spielte.

Also erwiderte ich stattdessen den sanften Druck und lächelte Sam von der Seite her an.

Er erwiderte das Lächeln wurde allerdings gleichzeitig ein bisschen Rot.
 

Die ganze Zeit über fragte er sich, weshalb er nach Jos Hand gegriffen hatte. Vielleicht um ihm noch näher sein zu können? Er mochte es, Joey körperlich nah zu sein, hatte es genossen, wenn Jo sich nachts an ihn gekuschelt hatte.

Ob das vielleicht an den langsam aufkeimenden Gefühlen lag, die er für Jo empfand?

Ihm war längst klar, dass da mehr als pure Freundschaft war. Zwischen ihnen knisterte es.

Schon seit Jo bei ihm lebte knisterte es.

Und Sam hatte aufgegeben sich einzureden dass da nichts wäre. Er konnte es eh nicht mehr Rückgängig machen.

Er war seinem Mitbewohner längst verfallen.
 

Ein paar Tage später stand schließlich Ricks großes Ereignis an.

Der Umzug.

Ich war erleichtert, dass weder Rick noch Sam von mir verlangten diverse Möbel aufzubauen. Ich hatte noch nie Möbel aufgebaut.

Warum auch.

In meiner kleinen Wohnung, die ich eine Zeit lang besessen hatte, passte gerade mal ein Bett und ein Schreibtisch hinein, was beides netterweise von Vormieter vor Ort gelassen worden war.

Ich hätte mir zu dem Zeitpunkt eh nichts leisten können.
 

Ricks Küche hatte ein Fachmann schon einen Tag früher eingebaut, sodass hier eigentlich nur noch die kleine Sitzecke und das Geschirr fehlten. Und das Geschirr hatte ich spontan für meine Aufgabe auserkoren.

Also spülte ich.

Schon seit bestimmt einer halben Stunde. Währenddessen hörte ich vom Nebenzimmer ausgelassenes Gelächter, zwischen dem vielen Hämmern, Bohren und Ächzen, dass die beiden veranstalteten.

Auch wenn ich froh war mir eine solch einfache Aufgabe heraussuchen zu können fühlte ich mich….

Einsam…

Und das versuchte ich momentan verzweifelt in Spülwasser zu ertränken, was mir doch reichlich misslang.

Irgendwann kam das Gelächter näher.

Die beiden legten wohl eine Pause ein, denn kurze Zeit später tauchten schon zwei muntere Arbeitstierchen in der Küche auf und griffen nach einer Flasche Mineralwasser die auf der Arbeitsfläche stand.

„Hey Jo, alles okay?“ fragte Sam munter und ich nickte abwesend.

Das mulmige Gefühl, dass sich jetzt in mir breit machte zeugte vor allem von der Angst davor, dass die beiden das Gefühlscaos in meinem innern mitbekommen könnte.

Gott…Joey du weißt auch nicht was du willst!

Stellte ich fest und schüttelte leicht seufzend mit dem Kopf.

„Hm?“, machte Rick fragend, während er von einem der Brötchen abbiss die wir mitgebracht hatten.

„Nichts.“, erwiderte ich rau.

Und spülte weiter.
 

Nach einer Stunde war ich fertig mit meiner Aufgabe. Ich hatte gespült, abgetrocknet und alles fein säuberlich in die Schränke geräumt. Meine Hände fühlten sich eigenartig schrumpelig an. Und waren dadurch auch total empfindlich. Mittlerweile hatte ich sie schon zwei Mal mit Handcreme eingecremt und war gerade dabei das schmierige Zeug ein drittes Mal auf meinen Händen zu verteilen.

Gelangweilt stand ich am Fenster und sah nach unten.

Die Aussicht war klasse, dafür das Rick im dritten Stock und in der Innenstadt wohnte, hatte er trotzdem gerade die Front des Hauses erwischt, die Richtung Park zeigte.

Die Grünfläche vor mir war verlockend.

Sehr verlockend.
 

Also zog ich mir schließlich den Pullover aus, den ich momentan trug und ging kurz ins Wohnzimmer.

„Bin ne Runde laufen.“ Kündigte ich an und hob kurz die Hand zum Abschied.

„Okay.“ Erwiderten die beiden wie aus einem Munde und sahen sich schmunzelnd an.

Ohne darauf zu reagieren drehte ich mich um und ging zur Haustür um mal für eine halbe Stunde zu verschwinden.
 

Als ich durch den kleinen Park joggte und gemächlich meine Runden drehte fühlte ich mich richtig frei.

Und vor allem fühlte ich mich richtig wohl. Das sonnige, gemütliche Wetter und die Umgebung trugen ihren Teil dazu bei.

Mittlerweile liebte ich das Laufen sehr. Ich hätte anfangs nie gedacht, dass ich so viel gefallen daran finden könnte, doch es glich mich aus, beseitigte die innere Unruhe, wenn auch nur für ein paar Stunden. Vor allem zeigte es auch jetzt schon langsam seine Wirkung. Ich hatte ein paar Kilo zugenommen, zwar nicht sonderlich viel, doch ich fühlte mich jetzt schon wohler. Mein Gesicht wirkte nicht mehr so eingefallen und kränklich, und meine Kondition wurde langsam besser. Ich lief zwar nicht sonderlich schnell doch eine gute dreiviertel Stunde konnte ich mittlerweile schon gut bewältigen ohne an einem Kollaps zu sterben.

Es machte mir Spaß!

Und ich war Sam sehr dankbar dafür, dass er mich bisher immer so erfolgreich getrieben hatte. Dadurch hatte er mir sehr geholfen, die erste Hürde zu bewältigen.

Der Anfang war immer das schwierigste.
 

Irgendwann nach zirka zwanzig Minuten legte ich eine Pause ein und verlangsamte mein Tempo. Ich ging ein paar Schritte um meinen Kreislauf nicht zu überfordern und wandte mich zu dem kleinen See, in der Mitte des Parks, den ich in den letzten Minuten schon zweimal erfolgreich umrundet hatte.

Ich suchte mir eine gemütliche Stelle im Gras, setzte mich hin und genoss die Sonne die auf mein Gesicht herabstrahlte.

Langsam ließ ich mich nach hinten sinken, schloss die Augen und lauschte meiner Umgebung.

Wasser, dass kleine Wellen gegen das Ufer schlug, Vögel, die fröhlich zwitscherten, Menschen, die sich leise unterhielten, andere die laut lachten und ganz entfernt vernahm ich die typischen Geräusche einer Stadt. Autos, die um die Kurven fuhren, andere, die laut Hupten und ich bildete mir ein, sogar das Zuschlagen einer Tür und das Klingeln einer Fahrradklingel hören zu können.

Nach einigen entspannenden Minuten setzte ich mich wieder auf, betrachtete das Wasser, das die Sonnenstrahlen reflektierte und fragte mich, wie Sam die Umgebung hier wohl gefallen würde.
 

Schließlich stand ich auf und machte mich auf den Rückweg.

Die anderen sollten sich ja keine Sorgen machen.

Auch wenn ich bezweifelte, dass sie während meiner Abwesenheit auch nur einen Gedanken an mich verschwendeten.

Auch wenn ich Rick liebte, diese Bindung, die dieser gerade zu Sam aufbaute machte mir…

Angst?

War es Angst?

Oder machte sie mich einfach nur Eifersüchtig…

Machte meine Eifersucht mir Angst?
 

Ich wusste es nicht.

Ich wusste nur eins:

Was auch immer es war, ich wollte nichts lieber, als es zu verdrängen, tief in meinem Inneren zu verstecken, sodass es weder weiterhin mein Herz belastete, noch so sehr wuchs, dass einem der beiden dieses Gefühl auffiel.
 

Zurück an der Haustür von Rick blieb ich erst mal geschlagene fünf Minuten vor verschlossenen Türen stehen.

Keiner machte mir auf.

Ungeduldig drückte ich erneut auf die Klingel. Was war jetzt los?

Plötzlich hörte ich ein Rufen.

„Jo!“, kam es von hinten.

Ich drehte mich genervt um.

Ein Junger Mann, vielleicht ein wenig jünger als ich, kam direkt auf mich zu. Schlagartig erhellte sich mein Gesicht.

„Dennis! Wow! Mit dir hatte ich jetzt gar nicht gerechnet.“, lachte ich und erwiderte die freundschaftliche Umarmung die von ihm ausging.

„Gott, Jo. Es ist ewig her! Bestimmt anderthalb Monate! Was hast du getrieben in letzter Zeit?“

Schlagartig wich mir das Lächeln aus dem Gesicht. Stattdessen ließen meine Augen schmerz verlauten. Ich spürte Dennis´Blick und sah weg.

Dann schüttelte ich den Kopf.

„Ich glaube nicht, dass du das wissen willst!“

„Doch! Erzähl es mir. Aber vielleicht nicht hier, oder? Mitten auf der Straße redet es sich nicht sonderlich toll. Lass uns in das Cafè da drüben gehen.“

Er zeigte auf einen kleinen, gemütlich wirkenden Laden auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Kurz überlegte ich noch, ob ich das wirklich wollte, überwand dann meine Scheu und nickte schließlich.

„Okay.“
 

Zusammen überquerten wir die belebte Straße und gingen in das kleine Cafè. Wir setzten uns an einen Tisch, etwas Abseits von den anderen Gästen und bestellten zwei Cappuccino und jeweils ein Glas Wasser.
 

Relativ schnell kamen wir zur Sache und ich erzählte ihm, was ich in den letzten Wochen erlebt hatte.

Er hörte mir gespannt zu, nickte immer wieder und lächelte zwischendurch.

Dennis war schon immer der Typ gewesen, der ein offenes Ohr für Jedermann hatte.

Wahrscheinlich lag das einfach an seinem Wesen. Und trotz der Drogen, die er nahm und nebenbei an andere verhökerte, war er ein netter Typ. Er wirkte nicht so weggetreten wie manch anderer und war auch nicht wirklich süchtig nach dem harten Zeug.

Und er hatte nie jemanden gezwungen ihm etwas abzunehmen.

Weshalb ich ihm auch nach wie vor keinen Vorwurf daraus machen konnte, dass ich so lange Zeit abhängig war. Er hatte es mir zwar angeboten, aber mich nie gezwungen.

Also war das ganz immer auf meinen Mist gewachsen.

Sein Aussehen hatte sich in den fast zwei Monaten nur wenig verändert.

Er hatte wie immer leicht verwuscheltes, dunkles Haar, seine Lederjacke an und zerschlissene Hosen.

Seine Augen waren wie immer leicht gerötet, zeugten von seinem Drogenkonsum.
 

„Das heißt, du bist jetzt clean?“, fragte er. Es klang verwundert, und gleichzeitig war ich mir sicher so etwas wie Respekt aus seinen Worten herauszuhören.

Ich nickte leicht.

„Ja. Ich hab es geschafft.“

Er lächelte leicht und zog eine Packung Zigaretten heraus und zündete sich eine an.

Fragend sah er mich an.

„Du auch?“

Ich schüttelte mit dem Kopf.

„Nein. Erst mal nicht.“

Er zog an seiner Zigarette und blies genüsslich den Rauch aus seinen Lungen.

„Und wo wohnst du jetzt?“ fragte er neugierig.

„Bei dem Polizisten, der mich vom Dach geholt hat.“

Er nickte.

„Nicht schlecht. Und wie lebt es sich so mit nem Bullen unter einem Dach?“

„Ganz gut. Ich bin zufrieden und kann mich nicht beklagen. Vor allem hilft er mir sehr durch den Halt, den er mir gibt. Außerdem habe ich jetzt endlich wieder ein Ziel.“

Er lächelte leicht und zog erneut an seiner Zigarette.

Ich erinnerte mich an mein Bedürfnis, nach einer Zigarette von vor ein paar Tagen.

Unruhig rutschte ich auf meinen Stuhl hin und her.

Ob es so schlimm wäre jetzt einfach eine zu Rauchen?

Ach scheiß drauf, dachte ich mir schließlich und nahm seine Schachtel, die er auf den Tisch gelegt hatte.

„Also doch?“ fragte er grinsend.

Ich zuckte nur mit den Schultern. „Die letzte ist schon eine weile her, und irgendwie hab ich grad mal Lust darauf.“

Er nickte und reichte mir sein Feuerzeug.

Ich zündete mir die Zigarette an und zog leicht an ihr.

Es ging.

Auch wenn es kurz in meinen Lungen kratzte.

Nach zwei weiteren Zügen hatte ich mich schon wieder daran gewöhnt.
 

Wir redeten noch ein bisschen und er erzählte mir von den anderen Jungs.

Den meisten ging es gut. Patrick war momentan noch in Gewahrsam, weil er unter Drogeneinfluss in einem Kaufhaus andere Passanten angepöbelt hatte. Doch da er erst Achtzehn war, würde er wohl bald wieder rauskommen. Seine Eltern würden sich schon darum kümmern.

Fred war wohl immer noch mit Carmen zusammen. Und Tim ging es wie immer.
 

Schließlich bezahlten wir unsere Getränke und gingen. Dennis brachte mich noch bis zur Tür von Ricks Haus und verabschiedete sich lächelnd von mir.

„Also dann, Süßer. Wir sehen uns.“ Meinte er und drückte mich fest an sich.

Ich erwiderte die herzliche Umarmung gern.

Dann machte er sich auf den Weg.

Gerade als ich mich wieder zur Tür umdrehen wollte um erneut bei Rick zu klingeln bemerkte ich aus den Augenwinkeln zwei junge Männer die auf mich zukamen.

Rick und Sam.

Ich sah sie leicht irritiert an und Rick lächelte übers ganze Gesicht.

„Joey! Du bist auch schon da. Wir haben grad Pause gemacht und haben uns einen Döner gegönnt.“

Ich nickte nur und warf Sam einen kurzen Blick zu.

Dieser sah mich misstrauisch an.

Fragend blickte ich zurück.

“Was ist?“ fragte ich leicht genervt.

„Wer war dieser Typ?“ entgegnete er ebenfalls leicht genervt.

„Ein Freund. Von früher.“

Wortlos nickte er und sah dann weg.

Was sollte dass denn? Überlegte ich leicht aufgebracht und verschränkte die Arme vor der Brust.

Rick hatte währenddessen endlich den Schlüssel herausgekramt und öffnete die Tür.

Schweigend traten wir ein.
 

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So dann wäre das also auch geschafft, Kapitel 11 ist schon in Planung. :)
 

Ich hoffe ihr fandet dieses Kapitel nicht allzu Langweilig, mir selbst hat es ehrlich gesagt nicht so richtig gefallen, aber irgendwie musste ich Dennis schon mal ein bisschen mit einbauen, da er in dieser Geschichte noch eine kleine, nicht unwichtige Nebenrolle spielen wird.
 

Sams Eifersucht am Ende habe ich hoffentlich gut hinbekommen ^^

Das Jo während dem Umzug auch übelst war, war denke ich mal ersichtlich, seine Flucht kam ja nicht von nirgendwo
 

Bis zum nächsten Teil



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Dayce
2008-05-18T16:46:14+00:00 18.05.2008 18:46
Das hast du gut gemacht,den man konnte wirklich am letzten Stückel erkennen das Sam die Frage nicht einfach so gestellt hat, den dann hätte er anders Fragen können. Ach ich liebe solches rumgezicke!
Gut das Dennis immer noch Drogen verkauft ist vielleicht nicht so pracktisch für ihn aber so lange der andere niemanden dazu zwingt, ist es doch "ok".
Jo hat sich doch ganz schön gefreut mal jemanden von früher wiederzusehen.
Bin gespannt ob Sam weiter auf die Situation eingehen will.

Von:  ReinaDoreen
2008-05-05T21:19:47+00:00 05.05.2008 23:19
Joey ist mit seinem alten Leben konfrontiert worden in Form von Dennis. Und er konsumiert nicht nur Drogen er verkauft auch welche. Keine gute Situation würde ich sagen. Joey ist viel zu labil und da er einfach mit seinen Gefühlen nicht klarkommt ist es nur ein kleiner Schritt die Gelegenheit zu ergreifen um aus der realen Welt zu fliehen.
Reni


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