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Standing In The Rain

Siehst du den Regen? Er wäscht alles ab. Alles wird rein. Doch spürst den Regen? Er ist kalt.
von

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Standing In The Rain

Standing In The Rain

Siehst du den Regen? Er wäscht alles ab. Alles wird rein. Doch spürst den Regen? Er ist kalt.
 

Ich stehe im Regen. Einsam. Verlassen. Gerade hast du mir eröffnet, dass du nicht mehr kannst. Dass es nicht mehr geht. Es ödet dich an. Unsere Beziehung sei „für’n Arsch“.
 

Ich kann es nicht glauben…
 

Ich kann nicht glauben, dass es so enden soll. Wir waren Freunde. Wir waren Liebhaber. Musst du alles so zerstören? Bin ich dir gar nichts mehr wert?
 

Ich spüre deine Tritte. Deine Schläge ins Gesicht. Deine Worte, sie treffen mich mehr als ich will. Ich will mich verschließen, doch ich habe mich dir schon zu weit geöffnet.
 

Unaufhörlich regnet es.

Unaufhörlich weine ich.

Tränen laufen über mein Gesicht, doch der Regen spült sie fort. Macht sie unkenntlich und ich bin dankbar dafür. Du sollst nicht sehen, dass ich weine. Du sollst nicht sehen, wie weh du mir tust. Geh du nur. Ich kann dich nicht mehr sehen. Es tut einfach zu weh.
 

Der Regen…er soll alles abwaschen. Die Schmerzen, die Vergangenheit… einfach mitnehmen, fort nehmen.

Ich will es nicht mehr. Ich kann es nicht mehr.
 

„Siehst du es denn nicht?“, fragst du mich. „Siehst du es denn nicht? Es war schon vorher vorbei, schon vorher kaputt.“ Und du siehst mich an und merkst nicht, dass du mich soeben kaputt gemacht hast. Du siehst mich an, siehst aber nicht MICH.
 

„Sei vernünftig. Es ist besser für uns!“ Woher willst du wissen, was besser für mich ist? Woher nimmst du das Recht über mich zu entscheiden? Woher willst du wissen, was gut für mich ist? Weißt du überhaupt, was Vernunft ist? Ich will dich anschreien, will dir alles ins Gesicht schreien. Aber ich kann es nicht. Ich kann es einfach nicht. Ich kriege keinen Ton heraus. Ich habe keine Kraft mehr. Du hast mir alles geraubt. Mein Herz, meine Unschuld, meine Kraft, meine Vernunft, meine Vorsätze…. Und jetzt lässt du mich einfach so fallen? Alles abtun mit „War nett mit dir. Bye bis nachher in der Schule“ ? Vielleicht kannst du das. Vielleicht hast du schon einen Ersatz. Aber ich kann es nicht!
 

Und dann lässt du mich einfach stehen. Lässt mich im Regen stehen. Ohne gemerkt zu haben, dass ich dich noch immer liebe. Ohne dich umzuschauen gehst du. Und ich starre dir hinterher, bis ich endgültig in mir zusammenfalle.
 

Ich sinke auf die Knie. Tränenkrämpfe schütteln mich. Ich bin alleine. Richtig alleine. Ich kann es nicht glauben. Ich will es nicht glauben. Es ist vorbei. Du kommst nicht zurück.
 

Vielleicht bin ich zu naiv. Vielleicht glaube ich immer noch, dass du kommst, um mich aufzufangen. Mich vor dem Nirwana zu retten, in das meine Seele zu fallen droht. Vielleicht glaube ich immer noch, dass du kommst und mir sagst, dass ich nicht alleine bin. Dass alles gut wird, denn du seiest bei mir. Dass du kommst und mir sagst, dass du mich liebst. Dass du meine Tränen wegküsst. Ja, ich bin naiv. Ich wünsche und ich hoffe. Ich wünsche und ich hoffe auf das Unmögliche. Ich weiß, dass es nicht so kommen wird, doch ich klammere mich daran.
 

Erinnerungen….

Erinnerungen sind eine schöne Sache, aber sie können auch unheimlich schmerzen. Und mich schmerzen sie gerade. Bilder ziehen an mir vorbei. Sätze, Gefühle… Es stürzt auf mich ein. Schöne Bilder. Schöne Gefühle. Doch alles endet hier, heute im Regen. Kälte. Verzweiflung. Alles wickelt mich ein.
 

… und ich starre in den Regen. Sehe den Regentropfen beim Tanzen in den Pfützen zu. Sehe immer das gleiche Bild. Keine Veränderung. Keine Veränderung in Sicht. Keine Aussicht auf Besserung.
 

Hoffnung ist trügerisch. Sie kann einem helfen, sie kann einen glücklich machen. Sie kann einem das Aufstehen und Weitergehen ermöglichen. Sie kann einen allerdings auch enttäuschen und zu Boden reißen.
 

Nun, ich bin schon am Boden.
 

Ich fühle den Regen.

Ich höre den Regen.

Ich sehe den Regen.

Und ich bin alleine. Alleine mit dem Regen. Alleine im Regen. Allein gelassen von DIR.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-12-07T13:31:54+00:00 07.12.2008 14:31
Wow, das ist so herzzerreißend gut.
Ich konnte mit ihr fühlen, sie verstehen.
Es war, als wäre ich sie und das wurde mit mir gemacht.
Ich habe den Regen auf mir gespürt, den Schmerz, die Verzweiflung.
Dies liegt an deinem Schreibstil.
Ich finde ihn beeindruckend. Du hast die Gabe den Leser in diese Welt zu ziehen. In die Welt, die du erschaffen hast.
Von:  kleiner-engel
2007-02-02T17:12:17+00:00 02.02.2007 18:12
boah.... weißt du, das war echt gut.... meine fresse, ich hab mich voll in die Person hineinversetzten können... wie schön... *schnief*
Von:  Saiki
2006-09-08T13:48:01+00:00 08.09.2006 15:48
Ich mag ja solche One Shot Kurzgeschichten *_*
Egal ob fröhlich oder traurig.
Und diese hier fand ich sehr gut oO

Mir gefielen manche übergänge der einzelnen absätze richtig gut ^^

Du kannst echt klasse schreiben! ^___^
(aber depri phasen zu haben is trotzdem net gut U_U *böseböse*)

Nun denn...
Liebe Grüße
sandra/Saiki^^


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