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Ein Bruder kehrt zurück

von

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Erinnerungen an die Sterne

Es war etwa 3 Uhr morgens, draußen war es noch dunkel und alle schliefen. Alle? Nicht ganz den auf dem Dach des Hauses konnte man ganz deutlich jemanden liegen sehen. Er blickte in die Sterne, träumte und war völlig in Gedanken versunken. Es ließ ihn einfach keine Ruhe. Die Ungewissheit was mit seinem Bruder sei, wollte ihn einfach nicht schlafen lassen. Er wusste nicht genau warum, aber er hoffte, dass dieser noch lebte. Ein langer Seufzer war von ihm zu hören. Wenn seine Großeltern von diesem Gedanken erfahren würden, dann würden sie sicher wieder sagen, er solle aufhören an ihn zu denken, ihn einfach vergessen, er hätte das richtige getan, denn Hao sei böse gewesen. Böse? War sein Bruder wirklich böse gewesen? War es nicht er selbst der immer gesagt hatte, das alle Menschen gut sein, die Geister sehen können? Warum hatte er nicht versucht Hao als seinen Bruder zu sehen, sondern ihn stattdessen als Feind betrachtet? Warum hatte er auf seine Großeltern gehört? Warum hatte er allen vertraut, nur seinen eigenen Worten nicht?

Abermals seufzte er und schloss die Augen in der Hoffnung eine Antwort zu hören. Doch er hörte nichts weiter als das Rauschen des Windes in den Kronen der Bäume. Er öffnete seine Augen wieder und blickte erneut in den Himmel, nach dem Schutz der Sterne suchend. Ja die Sterne gaben ihm Kraft. Das hatten sie schon immer getan, selbst als er noch ein kleiner Junge war. Er hatte abends oft zu ihnen hinaufgeschaut um sich bei ihnen Trost, Mut, Hoffnung und Schutz zu holen.
 

--------(Izumo im Sommer 1990)--------------------------------------------------

Es war ein schöner, laurer und ruhiger Sommerabend in Izumo. Ruhig? Na ja, nicht wirklich.

„Yoh, ich hab gesagt du sollst trainieren und nicht mit Kopfhörern faul im Gras liegen und den Himmel anstarren!“, wütend kam der ältere Mann auf den kleinen 5-Jährigen Jungen zu und zerrte ihn mit einem Griff an den hinteren Kragen nach oben. „Wenn du nicht anständig trainierst und deine Fähigkeiten endlich verbesserst, dann garantiere ich dir, dass du demnächst einige Tage im Wald verbringen wirst!“ So sehr sich der Junge Braunhaarige auch werte, sein Großvater wollte ihn einfach nicht loslassen und schleifte ihn stattdessen weiter, bis sie an einem kleinen Teich nahe dem Haus, in dem sie wohnten, ankamen. „Mann was soll das ganze Theater eigentlich Großvater? Wozu soll ich denn bitte trainieren? Ich grieg den Mist doch sowieso nie hin. Und außerdem, was soll ich den bitte im Wald, etwa Geister suchen?“ – „Disziplin lernen. Und jetzt üb weiter. Du machst heute nicht eher Schluss, bis du es geschafft hast dich mit dem Geist zu vereinigen und dabei die Kontrolle zu behalten.“, man merkte, dass dem alten Mann langsam die Geduld ausging und er sich sichtlich zusammenreißen musste seinem Enkel keine zu scheuern. „Dann sag diesem bescheuerten Geist, das er nicht immer abhauen soll, wenn ich diesen blöden Vereinigungs-Quatsch probier.“ KLATSCH. Nun war es genug für Yohs Großvater, er holte aus und gab seinem Enkel eine kräftige Ohrfeige, so dass dieser das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel. „JETZT REICHT ES MIR LANGSAM YOH! DU SOLLST LERNEN DEN GEIST ZU KONNTROLIEREN UND NICHT GLAUBEN, DASS SICH IMMER ALLE NACH DIR RICHTEN! HAST DU DAS JETZT EIN FÜR ALLE MAL KAPIERT YOH? UND JETZT TRAINIER ENDLICH WEITER!“

Langsam richtete Yoh sich auf und hielt sich seine linke Wange. Noch nie hatte sein Großvater ihn geschlagen und erstrecht nicht ins Gesicht. Mit schockgeweiteten Augen und Tränen im Gesicht blickte er sein Großvater an, bevor er davon lief. Der Mann sah ihm hinterher: „Vielleicht habe ich jetzt doch ein wenig überreagiert?“ –„Ein wenig ist gut Yomei“, eine ältere Frau kam gerade aus dem Haus, sie ging direkt auf ihren Mann zu „Ich dachte du wolltest noch etwas mit Anna trainieren und dann Essen machen, Kino?“ – „Eigentlich bin ich auch nur rausgekommen um euch beiden zu sagen, dass das Essen fertig ist. Aber ich glaube Yoh hat im Moment kein großes Interesse an Essen.“ Yomei wendete seinen Blick nicht von dem Wald, in den sein Enkelsohn gerade reingerannt und drin verschwunden ist, ab. „Wir sollten rein gehen und essen. Yoh wird früher oder später schon zurückkommen“, mit diesen Worten drehten sich Yomei und Kino um und gingen zurück ins Haus.
 

Yoh rannte und rannte. Er achtete nicht darauf wohin er rannte und das war ihm auch ziemlich egal. Hauptsache er kam weg, weg von diesem Ort, weg von diesem Haus, weg von dem Mann der ihn geschlagen hatte. Er wollte jetzt nicht in seiner Nähe sein, er wollte nicht mehr trainieren und er wollte nichts mehr mit Geistern zu tun haben. Er wollte einfach nicht so leben wie ein Schamane. Doch er wusste nicht, dass es genau diese Schamanenkräfte sein würden, die er schon bald so dringend brauchen würde.
 

„Meint ihr nicht ihr solltet langsam losgehen und ihn suchen Meister Yomei? Es ist immerhin schon 5 Stunden her das er verschwunden ist“, das, ebenfalls 5-Jährige, blonde Mädchen, welches ein Schwarzes Kleid und ein rotes Tuch um den Hals trug, blickte etwas besorgt aus dem Fenster. „Es ist nicht so, dass ich der Meinung bin er würde es nicht auch alleine schafften, aber in dem Wald leben viele Geister und er schaft es ja noch nicht einmal unseren Hausgeist zu kontrollieren. Wie soll er dann in einem Wald voller Geister zurecht kommen?“ Nun schaute sie erst ihre Lehrmeisterin und dann den Lehrmeister ihres Verlobten fragend an. „Du hast recht Anna. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn ich ihn suchen würde“, mit diesen Worten stand Yohs Grosvater auf, nahm sich eine der Öllampen, die auf dem Tisch standen, und machte sich auf den Weg um sein Enkel zu suchen.
 

Yoh rannte weiter quer durch den Wald. Er hatte zwischendurch mal angehalten, verschnauft, geweint und ist dann weiter gelaufen. Immer noch völlig planlos blieb er schließlich, total außer Atem an einem Baum stehen, der auf einer Lichtung mitten im Wald stand. Er ließ sich an diesem hinunter gleiten und setzte sich ins Gras, die Beine angewinkelt und mit den Armen umschlungen. Die Tränen, die ihm schon die ganze Zeit übers Gesicht liefen, wollten einfach nicht aufhören und tropften auf seine Hose. Er konnte einfach nicht verstehen warum sein Großvater nicht einsah, dass er kein Schamane werden wollte. Auch verstand er nicht warum es ihm so wichtig war, dass er, Yoh, an diesem komischen Schamanenturnier, von dem sein Großvater vor kurzem erzählt hatte, teilnahm. Nein er konnte es einfach nicht verstehen und er wollte es auch nicht verstehen.
 

Yomei ging immer weiter in den Wald hinein und rief nach dem Braunhaarigen. „Yoh! Yoh, wo bist du? Antworte mir! Yoh!“ Doch der gerufene antwortete nicht. Er konnte auch gar nicht, denn er war zu weit entfernt von dem der ihn suchte als das er ihn hören könnte.
 

Langsam beruhigte Yoh sich und stand wieder auf. „Man hab ich einen Hunger. Vielleicht sollte ich zurückgehen?“, sagte der junge Japaner zu sich selbst, „Aber wehe Großvater bildet sich ein ich komme zurück, weil es mit Leid tun würde, dass ich abgehauen bin. Oder, dass ich weiter trainiere. Dann garantiere ich ihm jetzt schon, dass ich sofort wieder weg bin.“ Nachdem er noch schnell seine Kopfhörer zurecht gerückt hatte, ging er langsam in die Richtung, aus der er meinte gekommen zu sein. Während er immer weiter lief bekam er mehr und mehr das Gefühl einsam und allein in diesem riesigen Wald zu sein. Was er allerdings nicht bemerkte war, dass ihn jemand beobachtete.

Bald kam er an einer Lichtung an auf der ein einzelner Baum stand. Seltsamer Weise kam ihm dieser Baum sehr bekannt vor, aber er achtete nicht weiter darauf und ging über die Lichtung wieder in den Wald hinein. Nach einiger Zeit kam er jedoch wieder an einer Lichtung mit einem einzelnen Baum vorbei. Doch auch dieses mal, achtete er nicht weiter darauf, obwohl ihm der Baum auch dieses mal bekannt vorkam. Als er jedoch noch zwei weitere male an einer solchen Lichtung ankam, beschlich ihn langsam ein ungutes Gefühl. 'Ich kann mich gar nicht daran erinnern auf dem Herweg über so viele Lichtungen gelaufen zu sein. Ich werde mich doch wohl nicht etwa....? Nein! An so etwas darf ich nicht einmal denken.' Um allerdings sicher zu gehen, dass er sich irrte, nahm er einen Stein und machte ein Kreuz in die Rinde des Baumes. Danach ging er erneut in den Wald hinein.
 

Unterdessen wurde Yoh weiter von seinem Großvater gesucht, der mit seiner Lampe in der Hand, die er immer mal nach links und rechts schwenkte um auch sicherzugehen, dass er seinen Enkel nicht übersehen würde, weiter in den Wald hinein ging und nach ihm rief: „Yoh! Yoh! Bist du hier irgendwo? Wenn du mich hörst, dann antworte doch bitte!“, langsam wurde seine Stimme immer besorgter. Er fing an, sich Vorwürfe zu machen, weil er Yoh eine Ohrfeige gegeben und ihn angeschrieen hatte. Er hatte Yoh immer zum trainieren gedrängt und ihn angeschnauzt, wenn dieser mal wieder etwas vergeigt hatte. Dabei wusste er ganzgenau, dass Yoh eigentlich keine richtige Lust darauf hatte Schamane zu werden und erstrecht nicht an dem großen Turnier teilnehmen wollte. Doch leider blieb ihm nichts anderes übrig. Da er wusste das sein Enkel eine schwere Aufgabe vor sich hatte, musste er dafür sorgen, dass dieser auch stark genug sein würde um sie zu meistern. „Yoh! Bitte melde dich doch, wenn du mich hörst! Yoh! Yoh, melde dich!“
 

Der kleine Junge ging währenddessen weiter durch den Wald. Das Gefühl der Einsamkeit in seinem Inneren wuchs stetig an und er wünschte sich, bald aus diesem Wald rauszukommen.

Da vorne war es Hell und Yoh hoffte, dass er endlich hier rauskommen würde. Er fing an zu laufen. Doch als er durch die dichten Büsche aus dem Wald kam, fand er sich erneut auf der Lichtung mit dem Baum wieder. „Bitte nicht!“, flüsterte er leise vor sich hin während er auf den Baum zuschritt, „Bitte sag das ich mich irre.“ Langsam ging er auf den Baum zu. Er hatte ein sehr ungutes Gefühl bei der ganzen Sache und hoffte inständig, dass er nicht sehen würde, was er befürchtete zu sehen. Doch das Schicksal mochte ihn wohl nicht besonders, denn als er am Baum ankam, da sah er ein kleines Kreuz in der Rinde des Baumes und da wusste er, dass er sich nicht geirrt hatte. Er blieb wie versteinert stehen, den Blick auf das kleine Kreuz im Baum gerichtet.

Seine Befürchtung war wahr geworden. Er hatte sich tatsächlich verlaufen. Nun glaubte er nie mehr nach Hause zu kommen und er ließ sich nach vorne ins Gras fallen, wo er sitzen blieb und sich mit den Händen vorne vom Boden abstütze. „Ich finde nie wieder hier raus.“, schluchzte er, aber dann bildete sich plötzlich ein kleines lächeln auf seinen Lippen, „Ha, irgendwie lustig. Vor kurzem erst sagte mein Großvater, dass ich wohl einige Tage im Wald verbringen würde und jetzt sitze ich hier fest. Ohne Essen, Trinken oder ein Dach über dem Kopf und außerdem ganz allein.“ Er lies sich nach hinten fallen, machte die Beine lang und betrachtete so da liegend den Sternenhimmel. 'Die Sterne sind wunderschön. Irgendwie habe ich das Gefühl, sie würden mich verstehen. Ach. Wenn sie mir doch nur den Weg nach Hause zeigen könnten.' Ja, in diesem Augenblick spürte Yoh zum erstenmal, wie schön und beruhigend die Sterne sind. Er fühle sich nun nicht mehr einsam und verlassen. Auch schienen ihn die Sterne irgendwie mit Kraft und Zuversicht zu versorgen. Ja er würde nicht aufgeben. Eines Tages würde er es schaffen ein großer Schamane zu sein. Ein Schamane auf den seine Großeltern stolz sein konnten. Er würde niemals aufgeben und er fing jetzt sofort damit an indem er sich vornahm, aus diesem Wald rauszukommen. Ein leises Knurren war von Yohs Magen zu hören und er stand auf um zu sehen ob er in der Nähe etwas Essbares finden konnte.
 

„Glaubt ihr dass es ihm gut geht, Meisterin Kino?“, Anna sah immer noch aus dem Fenster, auf den Wald und hoffte, dass der Großvater ihres Verlobten bald mit eben diesem heraus kam. „Du sollest darauf vertrauen, dass Yoh es schafft. Außerdem wird Yomei ihn bestimmt bald gefunden haben, da bin ich mir ganz sicher.“ Nun etwas beruhigter als vorher setzte die Blonde sich zu ihrer Meisterin und nahm sich eins der Bücher über Geisterbeschwörungen, die Kino aus dem Tempel für sie mitgebracht hatte, vom Tisch, um sich ein wenig abzulenken.
 

In der Zwischenzeit hatte Yoh tatsächlich einen Fluss gefunden und es sogar geschafft ganz alleine einen Fisch zu fangen. Doch nun stand er vor dem nächsten Problem: Wie sollte er den Fisch essen, wenn er kein Feuer hatte um ihn zu grillen.

Er überlegte gerade fieberhaft wie er den Fisch braten konnte, als er plötzlich etwas hinter sich rascheln hörte. Gerade als er sich umdrehte, um nachzusehen was das für ein Geräusch war, stand er auch schon vor einem, zwar ziemlich kleinem, aber dennoch mächtigem Geist und das er mächtig war, dass konnte selbst Yoh spüren. Er wich einige Schritte zurück, den Fisch immer noch in der Hand haltend und fragte den Geist mit zittriger Stimme: „W... Wer b... bist du und ... und was ... was willst du von mit?“ Der Geist war klein und rötlich. Er sah irgendwie wie ein zu groß geratenes Baby mit großen Kulleraugen aus. „Mein Name ist Spirit of fire”, begann der Geist die Fragen des kleinen Jungens zu beantworten, „Ich bin ein Feuerelementar-Geist. Ich habe gespürt das sich ein Schamane in diesem Wald aufhält und ich bin gekommen, um zu sehen was du hier im Wald zu suchen hast.“ Spirit of fire sah Yoh fragend an und musterte ihn sehr genau. Irgendwie war dieser Geist nett, nicht so wie die Geister die sein Großvater immer zum trainieren rief. Langsam begann Yoh dem Spirit of fire seine Geschichte zu erzählen und als er zuende erzählt hatte, fragte ihn der kleine Geist ob er ihm vielleicht helfen sollte und ein kleines Feuer anzünden sollte. Überglücklich darüber, dass er jemanden gefunden hatte der ihm helfen konnte, lief er los und sammelte Holz. Er nahm nur welches das schon trocken war und auf dem Boden lag, denn der Spirit wollte nicht, dass Yoh dafür Äste von einem lebendem Baum nahm.

Endlich hatte er genug Holz zusammen und stapelte es auf einem Haufen. Nun ging er etwas zurück und sah zu, wie der rote Geist auf das Holz zuflog, es einmal stark konzentriert ansah und es plötzlich in Flammen aufging. „WOW!“ Yoh staunte nicht schlecht als er vor dem roten Flammen stand und langsam die Wärme spürte. “Das war super! Vielen, vielen Dank! Wie hast du das gemacht?“, mit strahlenden Augen hielt er einen weiteren Stock, an dem der Fisch hing, ins Feuer. „Das war einfach. Immerhin bin ich ein Elementargeist und beherrsche das Feuer.“ Yoh grinste breit übers ganze Gesicht und drehte den Fisch ein wenig, damit er von allen Seiten schön gar wurde. Endlich war er nicht mehr allein. Endlich war jemand bei ihm. Jemand der ihm helfen konnte in dem riesigen Wald zurecht zu kommen und nach Hause zu finden.
 

Weit entfernt von den beiden sah man in dem dichten Wald ein kleines Licht hin und her schwenken. Der Grauhaarige ältere Mann suchte immer noch verzweifelt nach seinem Enkel. Immer stärker wurde die Angst das ihm was passiert sei. Vor allem jedoch, wunderte er sich warum er schon so weit in den Wald hineingegangen war, aber trotzdem noch kein Geist zu sehen war. Doch darüber wollte er sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen, also ging er weiter, suchte seinen Enkel und rief immer mal wieder seinen Namen.
 

Der Fisch war fertig und bereits verzehrt. Völlig kaputt und müde legte der kleine Junge sich auf den Rücken, Arme und Beine von seinem Körper gestreckt und sah wieder in die Sterne. Spirit of fire schwebte neben ihm her und sah immer mal wieder besorgt Richtung Bäume. Irgendetwas kam da auf sie zu, dass spürte er. Yoh fielen langsam die Augen zu, jedoch nicht für lange denn schon war erneut ein merkwürdiges Geräusch zu hören. Dieses mal allerdings nicht nur aus einer Richtung

Wie aus dem Nichts kamen plötzlich Hunderte von Geistern, von allen Richtungen, aus dem Wald auf ihn und Spirit of fire zu. Yoh konnte sich gerade noch zur Seite rollen, bevor ihn einer der Geister treffen konnte. „Was sind das für Geister?“, schnell stand er auf und wich gleich dem nächsten Geist aus. „Das sind die Geister die in diesem Wald leben. Sie mögen es nicht, wenn sich Schamanen hier aufhalten.“, erklärte ihm der Spirit, welcher ebenfalls gerade einem Geist auswich. „Schnell Yoh. Wenn wir uns vereinigen können wir sie vernichten.“ – „Was vernichten? Aber ...“, doch weiter kam er nicht, denn Spirit of fire vereinte sich bereits mit ihm und ließ ihn einen Feuerball in seiner Hand erschafften, welchen er auch sogleich auf die Geister feuerte. Doch der Geist konnte gerade noch ausweichen und auch die nächsten 6 Versuche gingen ins Leere, da die Geister immer wieder auswichen. Doch beim achten mal konnten zwei der Geister, aus der Gruppe auf die er gezielt hatte, nicht ausweichen und wurden von dem Feuerball frontal erwischt.
 

„Nanu?“, Yomei horchte auf, „Da war doch gerade was zu hören?“ Schnell rannte er in die Richtung aus der er den Lärm hörte. Doch als er da ankam sah er nur noch wie sein Enkelsohn einen Feuerball auf eine Gruppe Geister warf und zwei von ihnen erwischte. Geschockt und unfähig etwas zu unternehmen stand er da, als ihn plötzlich Yohs Stimme aus der Starre weckte.
 

„Was soll das?“, der Schock über das was er da gerade getan hatte war eindeutig in seiner Stimme zu hören. „Wieso vernichtest du sie, es sind doch auch nur Geister!“ – „Mit diesen Geistern ist nicht zu reden Yoh. Wir müssen sie vernichten, wenn du hier raus willst.“, hörte er die Stimme vom Spirit. Doch Yoh gefiel nicht was dieser tat und er faste den Entschluss, endlich die Kontrolle über sein Handeln zurückzubekommen. Er konzentrierte sich so stark er konnte und tatsächlich, nach kurzer Zeit gewann er die Kontrolle über seinen Körper zurück. „Was soll das Yoh. Hast du mir nicht zugehört?“ – „Doch, aber ich lasse nicht zu, dass du weiter meinen Körper benutzt um diese Geister zu vernichten! Wir werden sie in die Flucht schlagen und dann von hier verschwinden, aber wir werden auf keinen Fall auch nur noch einen von ihnen vernichten! Ich bin der Schamane und ich werde es nicht zulassen, dass du weiter etwas tust was ich nicht will!“ Mit diesem Satz hatte er es geschafft, die gesamte Kontrolle zurück zu bekommen und mit ein paar gezielten Feuerbällen, gelang es ihm schließlich auch die Geister zu vertreiben.
 

Lächelnd und stolz auf seinen Enkel stand Yomei in der Nähe und hatte alles beobachtet. „Du hast es tatsächlich geschafft, Yoh. Ich bin stolz auf dich.“, sagte er leise zu sich selbst. Doch als er sah wie Yoh die Vereinigung auflöste und der Geist zum Vorschein kam erschrak Yomei heftig.
 

Yoh löste die Vereinigung und Spirit of fire sah wieder aus wie ein zu groß geratenes Baby. „Ich verstehe nicht ganz warum du die Geister nicht vernichten wolltest, immerhin hatten sie das gleiche mit dir vor.“ Yoh grinste mal wieder und antwortete nur: „Kann schon sein aber ich finde mal sollte Gleiches nicht mit Gleichem vergelten, dass bringt nichts. Ich habe keine Lust so zu sein wie die die ich nicht leiden kann.“ Nun lächelte auch der Geist etwas bevor er sich umdrehte und Richtung Bäume verschwand. „Warte! Willst du etwa schon gehen? Ich dachte du könntest mir helfen aus dem Wald zu kommen.“ – „Ein Freund von mir wartet auf mich, ich muss zu ihm, aber ich bin mir sicher das bald jemand kommt um dich hier raus zu holen. Warte einfach dort, es dauert nicht mehr lang.“, er drehte sich noch einmal um und rief, „Wir werden uns wieder sehen, Yoh Asakura!“ Dann verschwand er endgültig zwischen den Bäumen und Yoh stand wieder allein auf der Lichtung.

Plötzlich hörte Yoh wieder etwas hinter sich rascheln und erschrocken drehte er sich um. Erleichtert atmete er auf, als er sah, dass es kein weiterer Geist, sondern sein Großvater war der da nun vor ihm stand. „Das hast du wirklich gut gemacht Yoh. Ich bin wirklich stolz auf dich.“ Überglücklich seinen Großvater wieder zu sehen und zu hören, dass dieser ihm nicht böse war lief er ihm in die Arme. Unter Tränen erzähle er, wie viel angst er gehabt hatte und wie Leid ihm alles tat. „Ist schon gut Yoh. Na los komm. Las uns nach Hause gehen. Deine Großmutter und Anna machen sich bestimmt auch schon riesige Sorgen um dich.“ Yoh nickte und gemeinsam gingen sie aus dem Wald raus und nach Hause.

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Ja so war das damals gewesen. Seit dem Tag hatte er immer hart trainiert. Und wenn er mal kurz davor war aufzugeben, dann hatte er sich die Sterne angesehen, an die Nacht im Wald gedacht und wieder neuen Mut geschöpft, dass er es irgendwann eines Tages schaffen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lunalinn
2006-12-18T13:45:39+00:00 18.12.2006 14:45
wieder super kapi ^^

luna
Von: abgemeldet
2006-09-20T14:20:37+00:00 20.09.2006 16:20
Wow, Yo als kleiner Junge. Schade das davon kein Bild gibt. Aber als ich von Spirit of fire gelesen habe, bin ich echt erschrocken.
Von: abgemeldet
2006-07-17T19:38:21+00:00 17.07.2006 21:38
Echt geil
3 Seiten RESPEKT
Du schreibst echt supi

nimi


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