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Let me be the One!

von

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Halt mich fest!

Halt mich fest
 

In Gedanken versunken saß Inuyasha auf seinem Lieblingsbaum und starrte mit leeren Augen in die untergehende Sonne. *Warum nur bestraft uns das Schicksal immer wieder? Wieso wurden wir wieder von einander getrennt?* Er senkte seinen Blick und griff nach dem Medaillon, das Kagome ihm einst schenkte. Als erhoffte er sich von ihm Hilfe, drehte er es zwischen seinen Fingern und öffnete es schließlich. Kagomes strahlendes Lächeln blickte ihm entgegen und mit einem sehnsüchtigen Lächeln dachte Inuyasha an den Tag zurück, an dem sie ihn dieses Schmuckstück geschenkt hatte.
 

„Somit ist immer ein Teil von mir bei dir und wird dich beschützten!“ hatte sie gesagt. Wie sehr hatte er sich über das Medaillon gefreut! Noch nie hatte jemand ihm etwas so kostbares geschenkt … und doch hatte er damals seine Freude nicht zeigen können. „Das ist doch Quatsch!“ hatte er ihr an den Kopf geworfen und es ihr wieder geben wollen, doch Kagome hatte ihn nur traurig angelächelt und es ihm in die Hand gedrückt. Und dann … hatte es ihn doch beschützt, vor Kaguya.
 

Als ihm ein vertrauter Duft in die Nase stieg, versteckte er das Medaillon schnell wieder unter seinem Suikan und sprang vom Goshinkboku. Mit schlechtem Gewissen betrachtete er den Houshi vor sich. Er hatte einen kleinen schlafenden Kitsunen auf dem Arm und schien ziemlich fertig von der Suche nach ihm zu sein. „Wo warst du denn solange? Seit ihr angegriffen worden?“ fragte der Hanyou mit betont gleichgültiger Stimme, aber Miroku bemerkte trotzdem das er sich Sorgen machte. „Der Kleine hat sich an den Überresten des Brunnens versteckt und immer wieder nach seiner Mama gerufen. Er wollte nicht wieder mit zurück bis sie wieder kommt. Darum musste ich warten bis er eingeschlafen ist.“ „Nach seiner Mutter?“ fragte Inuyasha verwirrt nach. Miroku lächelte traurig und sagte: „Ja, Kagome war für Shippou immer wie eine Mutter.“ Inuyasha schluckte schwer und sprang zurück auf den Ast des Heiligen Baumes. „Bring ihn zu Kaede. Sie und Sango machen sich sicher schon Sorgen!“ rief er dem Mönch noch zu. „Willst du nicht mit kommen?“ fragte mit Miroku nach, aber nach einem abfälligen Schnaufen von dem Hanyou, drehte er sich um und tat wie ihm geheißen.
 

Ein wenig später lagen Sango und Miroku eng aneinander gekuschelt in dem Schlafsack der Taijiya. „Sollten wir Inuyasha nicht vielleicht etwas zu essen bringen? Er hat den ganzen Tag noch nichts gegessen und bestimmt großen Hunger…“, überlegte Sango laut und wollte schon aufspringen, als Miroku sie am Arm festhielt. Fragend sah sie ihn an, aber der Houshi schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Lass ihn, er muss jetzt alleine sein.“ „Aber wir sind doch seine Freunde und müssen für ihn…“ Er unterbrach Sango wieder mit einem Kopfschütteln. „Nein, Sango. Wir können ihm jetzt auch nicht helfen, die Einzige die das könnte ist Kagome.“ Er zog Sango zurück in seine Arme und küsste ihr sanft ein paar Tränen weg, die langsam über ihre Wangen rollten. Die Dämonenjägerin kuschelte sich eng an ihn und betrachtete eine Weile die Sterne, dann fragte sie: „Glaubst du, das wir Kurayami töten und trotzdem Kagome retten können?“. „Ich weiß es nicht. Aber wir werden alles in unserer Macht stehende tun!“
 

Friedlich wiegten sich die Wipfel der Bäume im sanften Wind, der eine ruhige und friedliche Nacht verkündete. Ein paar Vögel suchten sich unter aufgeregtem Zwitschern einen Unterschlupf für die Nacht. Nur einer wanderte ruhelos umher. Seine Schultern hingen schlaff herunter, seine Hundeohren orteten automatisch jedes Geräusch, aber er nahm nichts wahr. Nichts außer seiner Verzweiflung und seinen Schuldgefühlen. *Wieder konnte ich mein versprechen nicht halten … wieder konnte ich dich nicht beschützen.* Ohne das er es gemerkt hatte, war er Richtung des Knochenfressenden Brunnens gelaufen. Nun blieb er stehen und richtete seinen Blick auf die zahlreichen zersplitterten Bretter vor ihm.

Nur zu gut erinnerte sich an den Moment, in dem sie ihn gebeten hatte den Brunnen – die einzige Verbindung zwischen ihrer und seiner Epoche – zu zerstören. Hatte sie vielleicht geahnt was mit ihr passieren würde? Hatte sie so versucht ihre Familie, Freunde vor sich selbst zu schützen? Sicherlich….

*Warum hast du mir nichts gesagt? Hast du mir nicht vertraut?*

Wieder suchten seine Finger nach dem ihrem Geschenk. *Wo bist du nur?*

Plötzlich leuchtete das Medaillon auf und er konnte sie vor sich sehen.
 

Um Kagome herum war alles schwarz. Nur ihre blasse Gestalt stach deutlich hervor. Inuyasha streckte seine Hand nach ihr aus. Wollte sie berühren, sie streicheln, in seine Arme ziehen … doch ergriff durch sie hindurch. „Kagome…Kagome!“ schrie er sie verzweifelt an, doch sie konnte ihn nicht hören. Doch dann, schien sie ihn doch zu bemerken. Kagome hob den Kopf und sah ihn direkt an. Erschrocken wich der Hanyou einen Schritt zurück. *Ihre Augen…sie sind voller Schmerz und Angst…*

„Was hat dieser Mistkerl mit dir gemacht?“ schrie er wütend und machte einen Satz auf sie zu. Langsam hob Kagome eine hand und streckte sie ihm entgegen. Als Inuyasha sie umfasste, überrollte ihn eine unglaubliche Schmerzwelle und er konnte es sehen: Er sah was Naraku ihr angetan hatte.

„Nein!“ keuchend fiel er auf die Knie. „Das wird dieses Schwein mit seinem Leben bezahlen, das schwöre ich dir!“ Knurrend krallte er seine Hände in den harten Boden, um seine dämonische Seite zu unterdrücken. Er musste seine ganze Willenskraft aufwenden um sich nicht in sein dämonisches Ich zu verwandeln. Als er die Kontrolle über sich wieder erlangt hatte und nach oben sah, war Kagome verschwunden. Nur noch leise vernahm er ihre Stimme in seinen Kopf:
 

Ich bin verloren,

ich find kein Leben mehr in mir,

fühl mich so einsam.
 

Was ist bloß mit mir passiert?

Meine Tränen regnen.

Sie hören nicht, doch es werden immer mehr.
 

Ich kann kaum atmen,

ich brauche dich jetzt.

Ich brauche dich jetzt so sehr.
 

Halt mich fest.

Bitte halt mich fest.

Lass mich nicht los.

Halt mich, sonst ertrink ich.

Halt mich fest.

Bitte halt mich fest.

Lass mich nicht los.

Halt mich, sonst versink ich.

Halt mich fest.

Bitte halt mich fest.

Lass mich nicht los.

Halt mich, sonst werde ich erfriern.
 

Ich versteh mich selbst nicht.

Dreh mich im Kreis, verlauf mich in mir.

Ich habe schon aufgegeben.

Ich brauche dich.

Ich brauche dich jetzt hier.
 

Halt mich fest.

Bitte halt mich fest.

Lass mich nicht los.

Halt mich, sonst ertrink ich.

Halt mich fest.

Bitte halt mich fest.

Lass mich nicht los.

Halt mich, sonst versink ich.

Halt mich fest.

Bitte halt mich fest.

Lass mich nicht los.

Halt mich, sonst werde ich erfriern.
 

Mit zittrigen Fingern umfasste Inuyasha das Medaillon und schob es zurück unter seinen Suikan. „Bitte Kagome, halt durch! Ich werde dich finden und Naraku töten!“ schwor er, während eine einzelne Träne über seine Wange rollte und auf den Boden tropfte, um dort sofort zu versickern. Es war die erste Träne, die Inuyasha jemals geweint hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Milena
2007-09-23T01:53:03+00:00 23.09.2007 03:53
Schönes Gedicht am Ende
Eine schöne Geschichte ist dir da eingefallen
Ich hoffe dass du sie wieder fortsetzt
Bin gespannt wie sie weitergeht und vorallem wie sie es schaffen wollen
Lg, Milena


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