Zu Heiß/Monster - 2 Wichtelstorys für Science
Sooooooo! Also passt auf! Ich hatte Science und das war gar nicht so einfach! Ich bin richtig froh, dass ich es doch noch heute geschafft hab! Hoffe es kommt noch on... einiges vornweg...
Du hast es mir nicht leicht gemacht! Erstens deine Zitate... okay, mir war ziemlich schnell klar, dass ich das Terry Pratchett Zitat möchte! Weil ich selbst Terry Pratchett-Fan bin ^^'' Okay, dann war es gar nich so leicht... du magst ja keine Darcfics, war echt irgendwie ne Herausforderung für mich, weil ich sonst nur Darcfics schreibe ^^''
Also... "Zu Heiß" ist als erstes entstanden... die fand ich zu kurz und war mir nich sicher, ob sie dir gefallen würde >,< Deswegen hab ich noch "Monster" angefangen... Weißt du?
Du bekommst wirklich 2 Wichtelstorys! Vllt finden das andere jetzt unfair, das is mir egal! Ich hab einfach keine andere Idee gehabt... *sfz*
Hoffe dir gefällt irgend eine von den beiden ^^'' Sie gehören beide dir ^,^
lg, Lenchen
Hier nochmal das Zitat
"There are, it has been said, two types of people in the world. There are those who, when presented with a glass that is exactly half full, say: this glass is half full. And then there are those who say: this glass is half empty. The world belongs, however, to those who can look at the glass and say: What's up with this glass? Excuse me? Excuse me? This is my glass? I don't think so. My glass was full! And it was a bigger glass!" (Terry Pratchett)
Zu Heiß
Die Hitze drückt die Gräser platt. Die kurzen Schatten der Bäume lassen nur wenig Versteckmöglichkeiten zu. Stille. Kein Hauch von Wind, keine Bewegung. Zu anstrengend. Niemand will sich bewegen. Es ist zu heiß.
Ein Rascheln. Ein Leben? Vielleicht ein Mensch? Langsames Atmen. Der Blick schweift über das Getränk. Die Eiswürfel waren schnell geschmolzen. Er würde neue holen. Sinnlos. Es ist zu heiß.
Die Augen hinter der Sonnenbrille geschützt, beugt der Blonde sich ein Stück nach vorn, um sich im Garten umzusehen. Nichts. Kein Schatten. Er schmilzt in seinem Liegestuhl, wie die Eiswürfel in seinem Wasser. Es ist zu heiß.
Neben ihm ein kleiner Block. Er kann nicht nachdenken. Die Augen fallen von ganz allein zu...
Wo bin ich? Wo... bin ich hier? Vollkommen dunkel um mich herum! Wo bin ich hier? Es kann nur ein Traum sein. Vielleicht bin ich in der Sonne eingeschlafen?! Dann sollte ich aber... dann sollte ich aber aufwachen! Ich werde zerschmelzen! Oh Gott... WACH AUF! WACH BITTE AUF! Meine Stimme hallt an den Wänden wider.... wo bin ich nur...
Aber ich bin doch wach... ich kann klar denken! Ich kann frei handeln. In den Arm kneifen? Nein... lieber nicht... Wo bin ich...
Du Idiot!
Bela?!
Du Träumer!
Das ist doch Belas Stimme. Spöttisch. Meinen Mund weit aufgerissen, schreie ich... BELA?!
Wo bist du? Hol mich zurück... Hol mich zu dir... In deine Nähe... In deine Arme... Du bist der Einzige, der weiß, was ich brauche... der Einzige, der mich versteht...
Träumer! Denk doch mal nach! Du bildest dir das nur ein!
Bela?! Ich sehe ihn klar vor mir... da steht er... nur wenige Schritte entfernt. Aber die Umgebung ist immer noch so. Irreal. Irgendetwas stimmt hier nicht. Schlafe ich? Träume ich? Bilde ich mir das nur ein? Was passiert nur mit mir?!
Ich werde dich nie lieben! Das weißt du! Ich werde dir nie das geben, was du willst!
Ich weiß... Die Hitze muss mir den Verstand zerstören! Das ist nicht wahr! Lass mich! LASS MICH! Ich muss hier raus! Meine Füße tragen mich voran. Sie werden schneller. Ich laufe... ich renne... ich komme nicht vom Fleck. Wie festgeklebt. Ein Ruck! Ein bisschen mehr Kraft...
Farin spürt nur den harten Schlag auf den Hinterkopf und sieht sich verwirrt um. Er sitzt zwischen Stuhl und Tisch im Gras, das Glas liegt auf dem Boden. Es ist leer.
„Was...“ Es war ein Traum. Er war tatsächlich für einige Minuten eingeschlafen. Der Blick auf die Uhr verrät ihm das. Es waren nur wenige Minuten. Ein Glück. Kaum merklich entrinnt ein Seufzen von den Lippen des Blonden. Es ist Nichts. Nur ein Traum. Ein fader Geschmack von vernebelten Gedanken hat sich auf seine Zunge gelegt. Er schmeckt widerlich. Es ist wahr. Bela ist und bleibt und das nun schon seit einer halben Ewigkeit seine Liebe. Er schüttelt langsam den Kopf. Die Geschwindigkeit seiner Tat lässt das alles wie in Zeitlupe wirken. Er fühlt sich auch so. Langsam...
Seine Finger legen sich um das warme Glas. Von der Sonne erhitzt. Er starrt darauf. Es erinnert ihn...
Das Konzert ist vorbei. Ich drehe ein halb volles Glas in meinen Händen. Leicht nervös. Heute! Ich muss es ihm sagen! Ich brauche ihn! Ich war ein Idiot es so lange für mich zu behalten. Ich kann nicht mehr. Wie hab ich das nur die Jahre überstanden? Ich liebe ihn doch so lange. Doch... ist jetzt der richtige Augenblick? Er hält eine Frau im Arm. Was für ein Idiot muss ich sein?
„Bela...“
„Hey, Jan! Genau dich wollten wir sprechen...“ Er lächelt. Mein Herz rast.
„Ich... okay...“
„Ich muss dir jemanden vorstellen...“ Oh nein! Nicht jetzt! Nicht... ich hab es endlich geschafft meine Angst zu überwinden! Bitte nicht jetzt! „Das ist Konstanze, meine neue Freundin. Trink doch etwas mit uns!“ Er kippt mir das Glas voll. Ich starre darauf. Habe das Gefühl vorn über in das kleine Glas zu stürzen. Mir ist schlecht. Ich muss mich setzen. Meine Beine zittern. Das Glas ist zu voll. Ich lasse es sinken... Ist mir egal. Es stürzt auf den Boden, zerschellt. Vielleicht nur ein Traum. Bela sieht mich an.
„Alles klar?“ Er wirkt besorgt. Gespielt? Echt? Was kann ich noch... glauben? Er...
Nur ein Schütteln des Kopfes reißt Farin endlich aus seinen Gedanken. Konstanze ist mittlerweile schwanger. Aber sie sind nicht mehr zusammen. Bela kümmert sich nur ab und an um sie. Farin muss etwas lächeln. Als Konstanze ein paar Wochen nach der Trennung ankam und Bela das mit der Schwangerschaft erzählt hatte, hatte Farin dem Schlagzeuger kurz vorher seine Liebe gestanden. Bela wusste nur eines dazu zu sagen: „Ich weiß.“ Mehr sagte er nicht.
Mehr war auch nicht nötig. Farin hatte gelächelt und seinen Tee leer getrunken. Doch der Blick des Kollegen, als er von der Schwangeren erfuhr, dass er bald Vater werde... Farin konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Es ist gar nicht komisch! Dies gesteht Farin sich jetzt. Doch... Bela scheint dieser ganze Stress nicht zu berühren. Er ist immer noch einer dieser Menschen, die alles ganz locker sehen. Er hat sein Leben scheinbar voll im Griff, auch wenn das Chaos ausbricht. Sein Glas ist nicht nur halb voll, sein Glas ist immer bis oben hin voll. Und es ist auch größer! Sowieso! Er hat einfach die Kontrolle über alles was er tut. Er hat einfach Glück im Leben. Farin ist vielleicht nur in diesem Moment neidisch, doch eigentlich kann auch er sein Leben bisher sehr genießen. Er würde nichts anders machen, hätte er die Chance sein Leben neu zu leben. Außer einer Sache. Aber an Belas Reaktion gemessen, hätte sich auch dadurch nichts verändert.
Damals nach dem Konzert hat ihn auch meine Reaktion nicht aus dem Ruder gebracht... für ihn war es sogar ein Anzeichen dafür, dass ich mit ihm weiter trinken müsse, auch wenn es für mich nur Wasser gab...
Das leere Glas knallt auf den Tisch. Bela... typisch. Er hat schon ganz schön einen über den Durst getrunken. Er kippt sein Glas wieder voll. Meines auch... zwar nur Wasser, aber Hauptsache ist, dass er jemanden hat, der mit ihm trinkt, auch wenn dieser Jemand ich bin. Der Langweiler, Antialkoholiker. Bela stört sich nicht dran. Sein Bierglas ist schon wieder halb leer. Ich starre auf mein Wasser. Ich muss lächeln. Auch wenn Bela jetzt eine Freundin hat... er kümmert sich weiter um mich. Er kümmert sich immer um mich... er wird es immer tun... Er war in meinem Leben der Einzige, der mein Glas immer wieder voll gemacht hat... Ich lache leicht. Bela sieht kurz auf, aber ihn scheint es nicht sonderlich zu interessieren, denn schon torkelt sein Blick wieder in das Innere seines Glases. Ja... ein Lächeln zieht auf meine Lippen, mit eigenem Wohnzimmer, sogar Breitbildfernseher und Bad, nicht im Treppenhaus die Treppe hoch, sondern direkt neben Küche und Balkon. Er war immer für mich da... Ich kann wirklich sagen, dass dieses Glas da... Das große, randvoll mit Wasser... das gehört mir... Es war von Bela...
Das Lächeln zieht erneut auf Farins Lippen. Diesmal sogar mit Doppelbett und Wirlpool. Er sieht sich um. Er denkt an Bela. Wo er wohl ist? Farin sieht sich um.
„Hmm...“ Vielleicht drin? Langsam bewegen, nicht zu schnell, nicht zu ruckartig. Der Schweiß würde sofort in Strömen über den gebräunten Körper fließen. Den Handrücken über die Stirn gleiten lassen. Sinnlos... Endlich stehen. Endlich ins Haus gehen. Endlich Schatten! Schatten... Doch hier drin steht die Luft genauso wie draußen. Dick, heiß, stickig. Es ist unerträglich. Was wohl passieren würde, wenn er sein Tiefkühlfach leer räumen würde, um sich darin zu verstecken? Verstecken vor der quälenden Hitze. Verstecken vor den langen heißen Strahlen, die wie Finger über die Haut kratzen und Sonnenröte hinterlassen. Jetzt ein kühles Glas Irgendwas...
„Hier...“ Kälte auf der Haut des Blonden. Farin dreht sich um. Er sieht in die blau-grünen Augen seines Schlagzeugers.
„Danke...“ Leise. Liebevoll. Leicht überrascht. Er nimmt das Glas, nippt dran. Lächelnd. „Danke, das hab ich jetz gebraucht.“
„Ich weiß...“
Monster
Egoistisch? Vielleicht ein bisschen. Aber dieses Glas dort. Es gehört mir! Wer ich bin? WER ICH BIN? Pah! Ich bin Farin Urlaub! Du kennst mich nicht? Das glaub ich nicht!... Pass auf! Groß, blond... Ja? Gitarrist... Klingelts? Genau... so... pass auf... Nein, wo war ich stehen geblieben.
Genau! Das Glas!
„Es ist meins!“
„Bitte?“
„Mein Glas!“
„Dein Glas?“
„Ja!“
„Und woher soll ich das wissen?“
„Weil da kein Alkohol drin ist!“
„Das soll ein Indiz sein?“
„Ja...“
„Warum?“
„Weil ich Farin bin!“
„Na und!“
Seht ihr das? Furchtbar! So geht man hier mit mir um! Ick glaubs noch gar nich! Die kennen mich nich, die... diese verfluchten Emanzen! Furchtbar! Ich hasse diese Frauen, diese Männer und sonst wen, der sich versucht mein Glas unter den Nagel zu reißen! Es steht nicht um sonst vor meiner Nase! Vor dem Stuhl, auf dem ich sitze! Und ich halte es doch nicht umsonst in meiner Hand fest! Ja sicher! Es ist nicht festgeklebt! Aber es ist meins! Mein Glas! Ich lass mich doch nicht auf deren Stufe herunter sinken und fördere den Speichelaustausch über Trinkgefäße! Apropos Speichelaustausch...
Bela ist da irgendwo... oder da? Wo eigentlich? AH! Da!
„Hier Engel! Noch ein bisschen Wasser für dich!“
„Willst du mich verspotten?“
„Nein... … naja ein bisschen vielleicht“ Er lacht mich aus! Glaubt ihr das? Ja, bestimmt... Man müsse doch meinen, dass er nach so vielen Jahren es endlich einsehen kann, dass ich keinen Alkohol trinke! Oder was meint ihr?
Unverschämt... aber süß! Er drückt mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet. Das Lächeln auf meinen Lippen stiehlt sich fast zu einem Fremden. Kurz vorher kann ich es noch verschließen. In mein Herz. Bela und ich sind ein Paar, wenige hier wissen es, doch niemand stört sich dran. Egal, darüber wollte ich heute eigentlich nicht sprechen. Es geht um diese Party hier! Dieses Gelage von einfältigen, faulen, saufenden (Bela hier natürlich ausgeschlossen, da er einfach liebenswürdig ist! In allem was er tut! Wenn ihr mich hier sehen könntet! Das Grinsen, welches ihr so kennt... breiter als ihr es kennt!)... jetzt hab ich meinen roten Faden verloren! Vergesst es... Also, worauf ich hinaus will... Pöbeln, Saufen, Prügeln und die Radiocharts rauf und runter... das ist einfach nicht mein Milieu. Die besten Mitgröhl-Hits auf meine Ohren, die Mitgröhler an meiner Seite, den Alkohol unter und auf den Schuhen... Ich sollte nicht immer nachgeben, wenn Bela seinen Hundeblick aufsetzt und mich mit zu diesen sinnlosen Zusammenkünften mitschleppt.
Naja... ich schweife schon wieder ab! Eigentlich geht es mir nur um dieses jene Glas hier! Oh... stimmt, mittlerweile hab ich ja ein Neues. Wo ist mein Altes? Wo... Okay... ich will mein Glas gar nicht wieder haben! Jemand hat es sich geschnappt und versucht seinen Mageninhalt darin zu deponieren. Natürlich war die Volumenzahl des Mageninhalts größer, als was das Glas zu fassen mag. Natürlich... also mein Glas... Ach wisst ihr! Ich wollte mich nur ein bisschen dazu äußern, wie schrecklich ich es finde, dass auf dieser Party hier niemand etwas von Eigentumsgläsern zu halten scheint. Wirklich nicht! Mein Glas, dein Glas, unser Glas, halb voll, halb leer... egal! Es wird wieder aufgefüllt, mit dem sich noch darin befindlichen Restalkohol und Speichelansammlungen vermischt. Widerlich! Warum? Warum macht man so etwas? Und warum macht Bela da mit? Egal!
Wisst ihr... Ich halt das nicht mehr aus! Ich will keinen zu langen Roman darüber verschwenden und euch damit langweilen. Ist mir egal, wer wessen Glas nimmt. Dieses Glas hier gehört mir! Es gehört mir! Da ist mein Wasser drin! Und mein Schatz hat mir das Glas gebracht!
„Jan?“
„Hmm?“
„Gehen wir nach Hause...“
„Wirklich?“ Meint er das ernst?!
„Natürlich... du langweilst dich doch“
„Na und!“
„Gehen wir!“ Endlich nach Hause gehen! Endlich weg aus diesem Loch! Endlich raus hier! Welch schöner Abend! Welch überraschende Wendung! Nach Hause!
„Jan?“ Ich atme außerhalb des Etablissements die frische Luft ein.
„Ja?“ Mein Lächeln aus dem Herz gekramt.
„Warum hast du das Glas noch in der Hand?“ Ich hab das Glas noch in der Hand? Ich muss tatsächlich sehr laut lachen.
„Es ist meines...“