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Die Ärzte - Kurzgeschichtensammlung

Hier findet ihr auch eure Wichtelstorys! ^.^
von

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Tauchstation

Ein süßes FFchen von lenchen ^^ hoffe sie gefällt euch ^^
 

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Es war ein friedlicher Morgen. Die Sonne schien in Belas Schlafzimmer und tauchte ihn in ein wohliges Orange. Blinzelnd versuchte er die Augen zu öffnen, dann drehte er sich murrend zur Seite, als könne er so die Sonne dazu zwingen wieder unter zu gehen. Doch plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf und ohne auf die schmerzende Helligkeit in seinen Augen zu achten, stürmte er aus seinem Schlafzimmer nach draußen, ohne darauf zu achten, dass seine nette alte Nachbarin vor Schreck fast in Ohnmacht fiel, als er nur mit Boxershorts bekleidet aus seiner Wohnung an ihr vorbeistürmte und direkt drei Stufen auf einmal die Treppen abwärts nahm, kam er letztendlich stolpernd vor seinem Briefkasten zum stoppen. Er zitterte. Hoffentlich war es heut so weit! Bis ihm auffiel, dass er seinen Briefkastenschlüssel in seiner Wohnung hat liegen lassen. Er quetschte seine Finger durch den Briefkastenschlitz und ertaste mit den Fingerspitzen zwei Briefe, die er jedoch durch die Verkrampfung seiner Hand kaum zu fassen bekam.

„Scheiße...“ fluchte er leise noch während er wieder losstürmte und diesmal sogar vier Stufen die Treppen aufwärts nahm. Die Nachbarin war in ihrer Wohnung verschwunden. Hektisch durchwühlte Bela seine Sachen, als er wieder in seiner Wohnung war.

„Verdammt... wo bist du, du verdammter Schlüssel...“ Das war noch so ein Problem von Bela... Immer verlegte er seine Schlüssel. Mal lagen sie im Kühlschrank, mal in seiner Sockenschublade, mal in der Klopapierrolle und nie wusste er, wie sie dort hingelangt waren, doch diesmal schienen sie unauffindbar zu sein. Hinter dem Käse nicht, nicht im Badezimmerschrank und auch nicht an dem Ort, den Rod extra für Belas Schlüssel zusammengeschraubt hatte... die Schlüsselhaken direkt neben der Wohnungstür. Nirgends war er aufzufinden. Doch warum war er so nervös? Da lagen ja nur zwei Briefe in seinem Briefkasten, die nur darauf warteten herausgeholt zu werden. Einer davon war sicher von Rod, der Bela seit Wochen nur Briefe schrieb, wie sehr er ihn vermissen würde und wie sehr er sich wünschen würde, dass Bela bei ihm sein könnte, damit sie zusammen den Tauchkurs machen könnten. Doch Bela war eben beschäftigt, mit seiner Solokarriere und mit Haufen Papierkram, den er in letzter Zeit immer wieder zugeschickt bekam. Bela versuchte sich zu beruhigen, setzte sich schwer atmend in die Küche und dachte eine Weile nach. Sein Magen verkündete jedoch lautstark, dass der Schlagzeuger etwas Nahrung zu sich nehmen sollte, was dieser ohne umschweife tat. Verdrossen kramte er das Weißbrot aus dem Schrank, holte den Toaster hervor und machte sich Toast, um es dann mit einer dicken Schicht Nutella in sich reinzustopfen. Kaum hatte er fertig gegessen, suchte er weiter nach dem Schlüssel. Als er schon fast verzweifelt seine Sockenschublade ausräumte und so immer mehr Socken hinter ihm gegen das Fenster flogen, passierte es, dass eines der Sockenpaare einen Blumentopf zum Fall brachte und ein Klirren und Klingen ertönte. Bela drehte sich geschockt um, doch was er sah ließ ein Lächeln auf seine Lippen wandern. Zwischen der Erde, den Blumentopfscherben und der Pflanzenreste sah er seinen Schlüssel und wieder schoss ihm die Frage durch den Kopf, wie dieser da wohl hingeraten sei. Doch das war nun nebensächlich, denn schon rannte der Kleine Schwarzhaarige, immer noch in Shorts gekleidet, wieder aus seiner Wohnung, um triumphierend die beiden Briefe aus ihrem Verließ zu befreien. Jetzt, als er die Briefe in den Händen hielt, wollte er es so lange wie möglich hinauszögern sie zu öffnen. Denn vor allem Rods Brief sollte keine Reize verlieren. Der andere Brief war von „Suicide Divers International.“ Das war die Organisation, mit der Rod immer Tauchen ging. Das kam Bela alles sehr seltsam vor. Doch ihn interessierte vor allem zu erst der schwerere Gegenstand, der sich in Rods Brief befand. Langsam und immer langsamer werdend ging Bela mit gemäßigten Schritten die Treppen empor. Sein ganzer Körper zitterte bei dem Gedanken an Rod. Mit einem leisen Klicken lies er seine Wohnungstür ins Schloss fallen. Schlurfenden Schrittes machte er sich auf den Weg zu seinem Wohnzimmer. Das Sofa knarrte unter seinem Gewicht, als er sich gedankenversunken darauf nieder ließ. Nun konnte er es nicht mehr erwarten und riss den Brief ungeduldig auf. Das erste was ihm entgegen kam war ein Silberring. Innen standen die Initialen „B. u. R.“ Bela verstand nicht was das zu bedeuten hatte. Er entfaltete langsam den fein säuberlich gefalteten Brief und begann zu lesen.
 

„Lieber Bela!

Ich hoffe, dir geht es gut und ich schwafele nicht lange um den heißen Brei. Wenn du hier meinen Brief liest, hoffe ich, dass ich schon im Flugzeug nach Deutschland sitze und du mich am Flughafen in Hamburg am 7. um 15 Uhr abholen kommst. Ich warte auf dich und der Ring ist nur ein Vorgeschmack auf das, was uns beide hoffentlich bald vereinen wird! Unsere Hochzeit! Ich weiß, dass es eine dumme Art ist dir einen Antrag zu machen, doch schon am 8. wird unsere Hochzeit stattfinden, ich kann einfach nicht warten und ich werde auch nicht warten! Ich hoffe, ich habe bei der Auswahl des Ringes deinen Geschmack getroffen, nicht zu verziert und doch etwas besonderes... Wir sehen uns

In Liebe, dein Rod.“
 

Bela war schockiert. Sein Blick wanderte von dem Ring zum Brief und wieder zurück. Eine Träne machte sich auf den Weg über seine Wange und mit einem tiefen Glücksgefühl steckte er sich den Ring auf seinen linken Ringfinger. Er passte wie angegossen und der Drummer drehte ihn einige Male hin und her. Als er sich den Brief wieder und wieder durchlas, kam ihm ein weiterer Gedanke und mit einem Blick zum Kalender sprang er auf, zog sich an und fuhr los, direkt zum Flughafen, denn schon heute sollte sein Verlobter aus dem Urlaub kommen... und sie würden schon morgen verheiratet sein. Mit jeder Minute die er dem Flughafen näher kam, machte Belas Herz höhere und schnellere Sprünge. Endlich kam er am Flughafen an und stieg hastig aus, denn immerhin war es schon 14:57 Uhr und Bela war nun so nervös, dass er kaum geradeaus laufen konnte. Bela hatte sich den Brief von Rod und den anderen ungeöffneten Brief noch mitgenommen, falls das Flugzeug aus irgendeinem Grund Verspätung hatte oder wenn Rod aufgehalten wurde oder warum auch immer man in so einem Moment zu spät kommen könnte. Langsam ließ Bela sich im Wartebereich der Flughafenhalle nieder und starrte aus dem Panoramafenster und wartete gespannt auf die Ankunft seines Liebsten. Immer wieder wanderte sein Blick glückselig auf den Ring.

„Flug 108 aus der Karibik ist gerade gelandet! Flug 108 ist gelandet!“ hallte es durch die Halle. Bela blickte sofort auf und sah ein großes internationales Flugzeug, dass auf die Landebahn gerollt war. Gespannt stand er auf und rannte zu der Tür, aus der schon einige Fluggäste kamen. Bela wartete und wartete... Er lehnte gegen die Wand neben der Tür. Als eine Flugbegleiterin fünf Minuten nach dem wohl letzten Fluggast heraus kam, rannte Bela dieser hinter her und fragte sie ungeduldig.

„War ein gewisser Rodrigo Gonzales als Fluggast eingeschrieben?“ Die Stewardess besah den dunkelhaarigen Schlagzeuger mit ruhigem Blick.

„Einen Moment...“ dann wühlte sie genervt in ihrer Tasche und zog ein Formular hervor. Sie fuhr mit dem Finger über das Blatt. „Jah, allerdings... doch seine Karte wurde nicht eingelöst!“ Bela stockte der Atem.

„Und... und wurde auf seinen Namen ein späterer Flug reserviert?“ In dem Schwarzhaarigen kam eine Welle aus Verzweiflung empor.

„Darüber kann und darf ich keine Auskunft geben, wenn sie kein Familienmitglied sind. Falls sie eines sein sollten, dann gehen sie bitte zum Schalter!“ Bela bedankte sich und rannte zu einem Flugschalter und redete auf die Dame ein, dass er unbedingt erfahren müsse ob sein Liebster einen späteren Flug gebucht hatte. Doch diese wollte partout nichts preisgeben. Bela schrie genervt auf.

„Hier wird einem wohl nicht geholfen?“ er stürmte zu der Wartehalle und ließ sich frustriert nieder. Er würde auf den nächsten Flug warten. Er steckte seine Hände in die Tasche und merkte, dass er ja noch die Briefe hatte. Langsam zog er beide hervor. Noch einmal las er Rods Brief und belächelte diesen. Dann schnappte er sich den anderen, musterte den Umschlag und öffnete ihn. Das Papier glitt leicht heraus und Bela entfaltete dieses. Seine Augen huschten über die Anschrift und dann über den Absender. In ihm machte sich ein ungutes Gefühl breit. Langsam begann er die ersten Zeilen zu lesen.
 

„Sehr geehrter Herr Felsenheimer“
 

Solche Anreden hasste er. So förmlich und einfach nur stumpfsinnig.
 

„Wir müssen Ihnen eine Mitteilung zukommen lassen, die uns selbst schwer getroffen hat. So mussten wir uns am 4. dieses Monats von Herrn Gonzales verabschieden. Wir wünschten, wir könnten alles ungeschehen machen, doch es ließ sich einfach nicht verhindern. Ihnen wird auf Grund unseres Bedauerns ein Present zugeschickt, das sie in Ihrem Schmerz hoffentlich aufmuntern kann. Niemand wollte diesen großartigen Menschen gehen lassen und Sie müssen uns einfach glauben, wir haben alles versucht.

An diesem Tag waren wir unterwegs zum Tauchen, die See war etwas unruhig, doch Herr Gonzales ließ sich nicht beirren und erfreute sich an der Vielfältigkeit dieser bezaubernden Natur...“
 

Bela hatte schon lange aufgehört zu lesen, er wollte nicht wissen wie und warum und... dicke Tränen tropften auf den Boden, doch schluchzte er nicht. Nein, er nahm es kaum wahr, was in diesem Brief stand. Nein! Es konnte nicht stimmen! Er starrte auf die Flugtafel. In drei Stunden würde das nächste Flugzeug aus dieser Richtung hier eintreffen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-01-13T22:40:07+00:00 13.01.2008 23:40
ahhhhhhhhhhhh armer bela =( armer armer bela =( armer rod, armes ich...es wär zus chön gewesen *ja eigentlich B/F's über alles liebt*. DU hast mich dazu gebracht B/R'S zu mögen <33 aber nur deine. die is total schön und so traurig....ich liebe es!
dein stil ist grandios! (ich weiderhol mich voll das hab ich bis jetzt bei jeder deiner geschcihten geschrieben...sry dafür!)

glg und guuute nacht
gräfin
Von:  yoshi_
2007-02-26T18:21:24+00:00 26.02.2007 19:21
du hast ihn umgebracht...
*schluchz*

doch, ich mag deinen stil sehr. allerdings solltest du vielleicht mehr absätze machen, das würde das lesen erleichtern xDD nein quatsch, das liegt mehr an meinen augen ^^

das ist total schön..
<.< was zur hölle findest du an MEINEM stil, wenn du DAS DA hast? T.T
*knuddel*
nya hab dich lieb
see ya!!
yoshi.
Von:  traumherz
2006-11-06T21:26:55+00:00 06.11.2006 22:26
Ähm...
Mit einem Wort: Wow. Auch wenn ich die andere KG, die ich eben von dir gelesen hab, einen Hauch besser fand (aber nur einen ganz kleinen Hauch xD), hat mich diese hier sehr bewegt. Auch wenn ich den Anfang auch ein wenig kitschig fand, hab ich mir schon gedacht, dass da noch mehr kommt und du hast mich keineswegs enttäuscht :D
Wirklich sehr, sehr schön geschrieben, wie immer!
Sooooo traurig, auch wenn ich irgendwie schon sowas befürchtet hatte T.T Naja, dazu kommt noch die Tatsache, dass es mir das Pairing BelaxRod in letzter Zeit eh angetan hat o.O (Aber FarinxBela auch xD) Nya, ich schweif schon wieder ab *sfz*
Wirklich schön geschrieben *Taschentuch raushol und Tränen abwisch*
Noch ein Riesenlob!
Von:  BlastedKing
2006-10-19T13:45:31+00:00 19.10.2006 15:45
... *bedrücktes schweigen*

Wow, also ich weiß nicht....hast dich irgendwie selbst übertroffen, wa!
Dieser plötzliche gefühls umschwung, klasse!
So und jetzt *fasade abschüttel*
*frustriert dreinschau*
DU BIST JA SO GEMEIN!

So, haste dolle gemacht.
Bis zum nächstem mal.
MfG
Blasted

PS.: Willst du das ich mich aus dem nächstbessten Fenster stürze oder was? >.<
Von:  Grave
2006-10-15T12:43:36+00:00 15.10.2006 14:43
Ich muss sagen, es hat mich dadurch nicht so bewegt, da ich das Paaring Rod+Bela nicht so gerne mag. Naja, tut hier nichts zur Sache XD

Die Idee ist für meinen Geschmack etwas zu kitchig (bin da schon mit allen Wassern gewaschen, ich stumpfe langsam ab für dramatisch-romantische Geschichten X.x) und teilweise sind da auch Logik Fehler für mich drinnen aber ich glaube das tut hier auch nichts groß zur Sache. ^^;

Naja, alles in allem, doch eine ganz süße KG ^-^
Von:  Anurtle
2006-10-15T12:14:11+00:00 15.10.2006 14:14
Ich könnt immer wieder heulen... WARUM???
*auf Boden werf*
*mit Händen und Füßen rumtrommel*
Das ist nicht fair! Das ist so fies! So gemein! So mies! So... Also wäre es in einem RPG würd ich sagen das ist toll... Aber es ist in keinem RPG... Es ist in einer KG... Und es sind Bela und Rod! Deshalb ist es eine fiesige-miesige-gemeine-traurige-zumheulende-michzumschluchzenbringende-böse-verzweifelndgeile-KG!
*schluchz*
ICH WILL DAS AUCH KÖNNEN! Meine sind nur fies bis mies, mehr nicht...
*LKW mit Dreck kommen lass*
*dieser hingekippt werd*
*gießkanne nehm*
*Wasser auf den Dreck schütt*
*mit einem Stock die Konsistenz prüf*
Matschig... Aber nicht schlammig...
*Gartenschlauch hol*
*noch mehr Wasser drauf kipp*
*immer wieder prüf*
PERFEKT!
*Schlauch wegwerf*
*in die Schlammpfütze jump*
YEAH!
*rumwältz*
ICH LIEBE DICH FÜR DIESE KG!!!!! Und die andere bekommt auch gleich einen Kommi! ^^
*kuschel*

P.S. ERSTÄÄÄ!


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