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Harry Potter - Shinobi at Hogwarts

von

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Im Bann der Kreatur

Draco fühlte die Unterschiede zum letzten Mal, als ein derartiges Treffen mit dem dunklen Lord bevorstand. Beim letzten Mal, erinnerte er sich, hatte ihn seine Tante Bellatrix begleitet, welche ihm keine große Hilfe gewesen war. Heute begleitete ihn sein Vater. Einerseits war das gut, anderseits war das schlecht. Das Positive war, dass er auf die Unterstützung seines Vaters zählen konnte, das Negative war, dass er seinen Vater mit in den Abgrund reißen konnte, falls er einen Fehler machte und in Anbetracht dessen, was auf dem Spiel stand, wollte er das tunlichst vermeiden. Draco vergrub seine Finger in seinem Umhang und wartete auf das Zeichen seines Vaters, dass dieser ihm den Arm ausstrecken würde. Er hatte im Sommer zwar die Lizenz zum Apparieren bekommen, doch ohne zu wissen, wo sich der Kreis der Todesser versammelte, nützte ihm das nichts.
 

„Komm, mein Sohn“, sagte nun Lucius Malfoy und schneller als es ihm lieb war, befand sich Draco an einem völlig fremden Ort.
 

Ein schneller Blick sagte ihm, dass sie diesmal nicht auf irgendeiner Wiese dem Dunklen Lord begegnen mussten. Wobei es draußen strategisch einfacher wäre zu fliehen, als aus einem geschlossenen Raum, der sicherlich Apparierschutz hatte. Vor ihnen erhob sich der breite Eingang zu einem eindrucksvollen Gebäude. Draco wagte es einen Blick darüber schweifen zu lassen. sah er nicht viel, doch sie befanden sich an einem Ort, der wie ein Burghof aussah. Sie schritten über Kopfsteinpflaster, das Jahrhunderte alt sein konnte, aber offensichtlich von Muggeln angelegt worden war. Denn dies war etwas das Draco ihnen selbst als Reinblüter zu gestand, sie bauten bessere Burgen und dies war offensichtlich zumindest eine Grafschaft, denn für ein einfaches Landhaus war das Tor, durch das sie jetzt schritten, zu groß und die Statuen am Eingang zu eindrucksvoll.
 

Diese säumten die kurze Treppe links wie rechts und deutlich konnte man ihre Giftzähne sehen, die aus ihren offenen Mäulern ragten. Ihm lief ein Schaudern über den Rücken, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass eine der Schlangen zurück starrte. Schnell drehte sich Draco um. Er hatte vergessen, dass Statuen wie diese auch Wächter sein konnten, sofern man sie magisch belebte und wenn dies hier eine alte Burg von Zauberern war, wovon es nie viele gegeben hatte, dann würden diese Schlangen sowieso nur und ausschließlich nur Lord Voldemort gehorchten. Dann traten sie in das Gebäude hinein und Draco hielt den Atem an. Dafür, dass das Gebäude noch nicht lange bewohnt sein konnte, sah es eindrucksvoll aus.
 

Mit dunklem, teurem Holz hatte man die Wände verkleidet und an den Wänden brannten ausschließlich Kerzen. Über ihren Köpfen hing ein breiter Kronleuchter aus Eisen, der trotz des vielen Lichts, das er schaffte, welches er erschuf, nicht in der Lage war alles zu erhellen, sodass Draco nicht sagen konnte, ob sie jemand aus den Schatten zwischen den Säulen beobachtete. Froh, dass er seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte, folgte er seinem Vater, der nicht – wie Draco es vermutet hatte – die kleine Tür zum Keller nahm, sondern die breite Treppe hinauf ging und schließlich rechts abbog. Sie wanderten durch Gänge, die dem Malfoy Manor nicht unähnlich waren, jedoch fehlten die Wandteppiche und die Gemälde an den Wänden. Dennoch war Draco sich sicher, dass der Dunkle Lord hier Spione hatte. Er würde sicherlich über alles Bescheid wissen, was hier vor sich ging.
 

Draco hatte die leise Hoffnung seine Lordschaft wäre arrogant genug zu glauben, dass niemand der es ins Schloss geschafft hatte etwas Ihm missbilligendes tun würde. Als sie in einen nur schwach beleuchteten Raum eintraten, wurden die Schrittgeräusche von einem dicken Teppich bis zur Unhörbarkeit verschluckt. Die schon fast beruhigenden gleichmäßigen Schrittgeräusche die sie bisher begleitete, machten einer unheimlichen Stille platz.
 

So gut es ging zog Draco seine bewussten Gedanken zurück und senkte den Kopf, als sein Vater eine weitere Tür öffnete. Der Knauf war ein Schlangenkopf und zischte leise, als er ihn berührte, um die Tür wieder zu schließen. Kaum hatte er seinen Blick von dem Holz genommen, erkannte Draco, dass die Umgebung anders war. Vorher waren teure, schmucke Holzdielen an den Wänden, jetzt sind es große, quadratische Backsteine, die aussehen, als stammten sie noch aus der Zeit von Merlin selbst. Ähnlich wirkten auch die Rundbögen, die den Raum umsäumen.
 

Vorsichtig sah Draco sich um. Er hatte nur Zeit für einen kurzen Blick, doch es reichte aus, um zu erkennen, dass an der Balustrade verteilt Todesser standen. Sie alle trugen nun die weißen Masken, wie jetzt auch sein Vater. Die Anzahl war schwer zu schätzen, doch es waren bestimmt dreißig Todesser, die am Rand im Schatten standen und auf den Boden des Saals herunter blickten. Es ging tief herunter, erkannte Draco, als sein Vater stehen blieb und wohl seinen üblichen Platz bezog. Draco stellte sich leise neben ihn, allerdings immer noch darauf bedacht, nicht aufzufallen. Leider rumorte es in seinem Magen so stark, dass Draco befürchtete alle würden jeden Moment aufsehen und sich zu ihm drehen.
 

Draco unterdrückte das schauerliche Bild, in dem hunderte in Schwarz gekleidete Männer mit weißen Masken die ihn anstarrten.
 

Es ist gut, sagte Draco zu sich selbst. Du hast bereits ein Mal dem Dunklen Lord gegenüber gestanden. Es ist nur ein knappes Jahr her und diesmal ist Vater mit dabei. Fast wie aufs Stichwort legte sich nun die Hand seines Vaters auf seine Schulter. Sie hatte ein beruhigendes Gewicht und Draco sammelte sich, atmete tief ein. Er durfte jetzt nicht in Panik geraten.
 

Dennoch durch fuhr ihn ein Ruck, als sich eine Gestalt neben ihn stellte. Sie war in Schwarz gekleidet, trug die hohe Kapuze und eine weiße Maske. Es war offensichtlich, dass die Gestalt, etwas von seinem Vater wollte, doch es passte Draco nicht, dass er zwischen dem Unbekannten und seinem Vater stand. Aber den Standort zu wechseln wagte er jetzt nicht, ganz zu schweigen davon, dass er sich nicht sicher war, ob seine Beine ihn wirklich tragen würden.
 

„Lucius“, meinte eine schnarrende Stimme und Draco atmete erleichtert auf, als er sie erkannte.
 

Es war Severus!
 

Ein wenig beruhigt schloss Draco die Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung. Es war ihm nicht wichtig, was sein Vater und sein Pate besprachen. Hauptsache war nur,

dass er nun auch noch aus seiner anderen Seite jemanden hatte, der ihn deckte.
 

„...was du dir dabei denkst?“, hörte Draco die harsche Stimme seines Paten und Lehrers.
 

Im letzten Jahr war Severus Snape immer eine Figur im Schatten gewesen, die bereit gewesen war ihn aufzufangen. Doch Draco hatte sich verboten dieses Netz zu benutzen. Das Leben und das Ansehen seines Vaters hatte davon abgehangen, dass er die Aufgabe, die er der Dunkle Lord ihm übertragen hatte, richtig ausführte. Es war ihm gelungen, er hatte alles getan, was man von ihm verlangt hatte. Doch gleichzeitig … hast du deinen besten Freund geopfert, oder etwa nicht?
 

Draco unterdrückte den Gedanken. Es war nicht gut jetzt an Blaise zu denken.
 

Außerdem, was für eine Wahl hatte er den gehabt? Das Leben seines Vaters, sein eigenes und das des Einzigen, der den Dunklen Lord töten konnte gegen einen einzigen Menschen. Die Rechnung war eindeutig.
 

Blaise war ein Opfer des Krieges, versicherte sich Draco und sein Gesicht nahm einen harten Zug an. Ich hatte keine Wahl.
 

Genauso wie er jetzt keine Wahl hatte.
 

Draco vernahm wie sein Vater und sein Pate über seinem Kopf leise stritten, doch er hörte nicht zu. Hin und wieder hörte er seine Namen doch er war mit seinen Gedanken ganz woanders. Abwesend strich er mit seinem Daumen über den Stoff seines linken Ärmels. Dann registrierte er, wie plötzlich alles sehr, sehr still wurde.
 

-
 

Severus Snape schnaubte kaum hörbar, als sich Stille über den Hof legte. Er stellte sich gerade hin und vernahm aus den Augenwinkeln wie Lucius dasselbe tat. Gerne würde er ihm jetzt einen verächtlichen Blick zu werfen, doch aus einem Schwall von Rauch, der sich auf dem Podium unten im Gehöft gesammelt hatte, trat nun der Dunkle Lord hervor. Mit einem tiefen Durchatmen bereite sich Snape darauf vor nach unten zu apparieren, wenn das Zeichen dazu kam.
 

Snape kontrollierte ein letztes Mal seine Okkulmentikschilde und verschwand dann mit einen Knall, als Lord Voldemort seine Arme hob.
 

Er erschien in demütiger Haltung zur Linken des dunklen Lords. Das Rascheln der Umhänge verriet ihm, dass sich auch die anderen Todesser im Halbkreis hinter dem Meister versammelten. Es zeugte von begründeter Selbstsicherheit, dass Voldemort ohne weitere Bedenken seinen Anhängern den Rücken zudrehen konnte. Doch mehr ging es ihm vielleicht um das Bild, dass er bei den Anwärtern erweckte, die gegenüber am unteren Rand des Podiums warteten. Für sie wurde der Eindruck erweckt, dass Lord Voldemort eine kleine Armee von Gefolgsleuten hatte, die wortwörtlich hinter ihm standen.
 

Aber mehr als diese symbolhafte Konstellation ihrer heutigen Versammlung, störte Severus der Ort an sich. Einst mochten hierauf Muggel ihre Schuldigen hingerichtet haben, heute kommandierte Lord Voldemort von dort seine Anhänger. Möglicherweise setzte der Dunkle Lord auf weitere Symbolik, da er aus der Asche der Toten wieder auferstanden war. Denn Severus fühlte das Wispern der alten Magie dieses Ortes, welche ihm erzählte, dass hier viele Menschen gestorben waren. Lord Voldemort stärkte diese Magie nur.
 

Snape blickte in die Runde, als Lord Voldemort seine Arme wieder sinken ließ. Heute trug er den dunklen Zaubererumhang und nicht diesen schwarzen Muggelanzug, welchen er wählte, um gepflegt auszusehen. Entgegen seiner ursprünglichen Annahme schien der Dunkle Lord die Muggel bis zu einem gewissen Grad nützlich zu finden. Doch das hieß für die langfristigen Pläne nur, dass Muggel als Arbeitstiere benutzt werden würden, anstatt sie auszurotten. Letzteres wäre aber vermutlich das gnädigere Schicksal sollte es dem Dunklen Lord gelingen zu siegen. Denn hinter dem scheinbar rationalen Verstand verbarg sich Wahnsinn.
 

„Meine Anhänger“, sprach der Dunkle Lord nun und Snape viel auf, dass Voldemort nichts von 'treu' gesagt hatte. Zufall oder ahnte er etwas?
 

„Dies ist unser zweites großes Treffen nach dem Angriff auf Hogwarts.“
 

Voldemort machte eine kurze Pause, um den Effekt zu steigern.
 

„Auf den ersten Blick hin scheinen wir nichts erreicht zu haben, doch in Wirklichkeit haben wir unsere Gegner erschüttert. Der Tod der drei jämmerlichen Schüler, die der Narr Dumbledore nun betrauert, war nur der Anfang. Es ist unser Vorteil, dass das Ministerium immer noch unsere Existenz leugnet. Bald werden wir erneut zu schlagen, kräftiger und stärker als jemals zuvor.“
 

In seinem Inneren kämpfte Snape gegen den Drang Voldemort gleich hier und jetzt zu töten. Blaise war nicht jämmerlich gewesen! Er war ein Slytherin und vielleicht der Einzige aus dem Haus, der klug genug gewesen war, um zu sehen was seinem Haus bevorstand, sollte der Dunkle Lord gewinnen. Doch das war nur Spekulation. Niemand, vielleicht nicht ein Mal Albus Dumbledore wusste, was Blaise wirklich dazu getrieben hatte, sich gegen die Todesser zu stellen. Viel beunruhigender waren die Stichworte stärker und kräftiger. Offensichtlich sammelte Voldemort neue Truppen.
 

Mit Erfolg, wenn sie Pech hatten. Werwölfe, Vampire, Riesen … sie hatten schon beim letzten Mal für den Dunklen Lord gekämpft und ihre Lebensverhältnisse hatten sich in den letzten Jahren nicht verbessert. Sie wurden von der Zauberergesellschaft nicht als vollwertig anerkannt und vieles, was Zauberer und Hexen für selbstverständlich hielten, mussten sich Halbblüter hart erkämpfen. Selbst wenn sich plötzlich alles ändern sollte, die Erinnerungen an Demütigungen und Erniedrigungen wurden noch lange lebhaft bleiben und anders als bei Zauberern und Hexen konnten ergrimmte Halbblüter oder magische Wesen wirklich gefährlich werden. Sie brauchten keinen Zauberstab, um viel Schaden anzurichten.
 

Voldemorts Aussicht auf Rache, die er den unterdrückten magischen Wesen versprochen hatte, war für viele sicherlich verlockender als die Aussicht auf Gleichberechtigung. Die Shinobi würden vielleicht doch nützlicher sein, als er es zunächst geglaubt hatte, denn wenn ihr Fachgebiet das Kämpfen war, dann konnten sie sich mit Leuten wie Greyback herumschlagen. Wenn die beiden Gruppen sich gegenseitig bekriegten, konnte das für sein Überleben nur förderlich sein.
 

Denn nach wie vor musste er fürchten eines Tages in eine Situation gebracht zu werden, als Spion enttarnt und einen schrecklichen Tod zu sterben.
 

„Doch zunächst“, fuhr Voldemort nun mit seiner Rede fort, „müssen wir Plätze derer füllen, die vor ein paar Monaten für unsere Sache gestorben sind.“
 

Unsere Sache, ha, dachte Severus Snape zunächst trocken, bis ihm einfiel, was die Worte Voldemorts genau bedeuten.
 

Draco..., erkannte Severus voller Horror.
 

Vor ein paar Minuten hatte er Lucius angefahren, warum er Draco hierher gebracht hatte. Er hätte es sich denken müssen! Doch neben seinen Pflichten für den Orden und den Shinobi, war ihm komplett entglitten, dass heute die Aufnahme der Anwärter war, die sich vor Voldemort bewiesen hatten.
 

Severus fühlte wie im kalt wurde. Sehr kalt. Es war als hätte er einen starken kühlenden Zaubertrank getrunken und das obwohl er kein gefährlich hohes Fieber hatte. Sein Magen war ein einziger Eisklumpen und sein Atem rasselte. In seiner Brust griff jemand mit eiskalten Händen nach seinem Herz und drückte es so fest, dass er sich sicher war, dass das Blut bald aufhören würde, durch seinen Körper zu fließen. Immer hatte er gehofft, dass dieser Tag nie kommen würde und nach den letzten Ereignissen hatte der die Möglichkeit schlichtweg verdrängt. Dracos Rolle hatte ihm nie so groß erschienen, hatte gehofft, dass er den Augen des Lords entgehen würde. So wie er es bei jedem seiner Slytherins hoffte und es doch in seinem Herzen besser wusste.
 

Nun war es freilich zu spät.
 

Gar nichts konnte noch getan werden, um zu verhindern, dass Lord Voldemort Draco Malfoy zu einem von ihnen machte.
 

Lucius, schrie Severus in seinem Kopf, weil er es nicht laut tun durfte, wie konntest du das zulassen? Wieso hast du Draco nicht weggebracht? Ihm befohlen zu fliehen? Wir wissen beide, was heißt für den Dunklen Lord zu arbeiten. Willst du ihm dasselbe Schicksal auferlegen für immer mit dem dunklen Mal gekennzeichnet zu sein?
 

Doch tief ins einem Inneren wusste Severus Snape, dass Lucius Malfoy keine Wahl gehabt hatte. Hätte er sich geweigert Draco heute mitzubringen, hätte Voldemort Lucius getötet und sich dann Draco geholt. Auch eine Flucht hätte nichts gebracht. Die Welt außerhalb Großbritanniens war alles andere als sicher und Severus kannte Draco gut genug, um zu wissen, dass dieser niemals seinen Vater im Stich gelassen hätte.
 

Bitte lass Draco nicht glauben, dass Lucius dies hier stolz macht, flehte Snape. Denn Lucius Malfoy mochte zwar ein Bastard sein, doch selbst ihm dürfte dieser Preis für eine Reinblüter Gesellschaft zu hoch sein. Nicht wenn das Leben seines Sohnes auf dem Spiel stand. Bitterkeit erfüllte Severus Mund, als er hilflos mit ansehen musste, wie Lord Voldemort mit der Initiationsfeier begann.
 

„Tretet vor, meine neuen Todesser“, rief Lord Voldemort und breitete seine Arme aus, als wollte er Kinder um sich sammeln.
 

Mehr waren die Person auch nicht, die sich jetzt aus den Schatten lösten. Es waren nicht sehr viele, aber genug. Um die zehn Stück und niemand älter als zwanzig Jahre alt. Draco war wohl sogar noch der Einzige von den Jungen, die vortraten, der noch zur Schule ging.
 

Der Jüngste von allen, erkannte Severus, und wahrscheinlich der Kompetenteste.
 

Es war logisch, dass der Dunkle Lord sich so jemanden nicht entgehen ließ. Als Draco die Treppe hoch stieg, fiel Severus Blick auf Lucius und trotz der Maske sah Severus, dass der Mann denselben Gedanken hatte wie er. Wäre Zeit genug nach vorne zu laufen, Draco zu greifen und zu apparieren? Nein. Das wussten sie beide. So sehr er und Lucius es auch hassten, Dracos Schicksal war besiegelt.
 

-
 

Langsam, aber mit hoffentlich festem Schritt, stieg Draco die Steinstufen hinunter. Nachdem sein Vater und Severus mit den anderen Todessern verschwunden und hinter dem Dunklen Lord wieder aufgetaucht waren, war es nun ihm geboten den Weg zu Lord Voldemorts großen Steinpodest zu Fuß zurück zu legen. Von links und von rechts folgten andere Anwärter, doch er erkannte keinen von ihnen. Auffallend war, dass es alles Jungen waren. Hielt der Dunkle Lord an dem Bild fest, dass Frauen inkompetent waren oder hatte das einen anderen Grund? Er vermutete das ja.
 

Doch der Gedanke entfloh ihm, als er die letzte Stufe erreicht hatte und nun die steinernen Stufen des Podests erklimmen musste, um zu dem Dunklen Lord zu gelangen, welcher an der Kante stehen geblieben war und auf die Herankommenden wartete.
 

Schnell kniete Draco nieder als ihn und Voldemort nur noch ein paar Armlängen trennten, wenn auch er darauf achtete nicht seine Knie auf der großen Plattform nieder zu lassen, auf der Dunkle Lord stand. Stattdessen wählte er die Stufe darunter, um Lord Voldemort zu zeigen, wo er sich selbst sah. Wo sein Platz war.
 

Lass mich das hier überleben, flehte Draco.
 

In seinem Haus wurde viel darüber geredet, wie es war ein Todesser zu werden. Die höheren Klassen sehnten sich alle nach Macht und Ruhm, weil sie es Leid waren von den anderen Häusern gemieden zu werden. Sie glaubten alle, dass sie Muggel und Muggelgeborene zeigten durften, wo ihr rechtmäßiger Platz war. Sie glaubten, dass es witzig sein würde. Großartig. Draco fand, dass sich das hier weder spaßig, witzig oder gar großartig anfühlte. Der Wind, der durch den Hof fegte war kalt, aus den Augenwinkeln sah er die unbewegten Masken der Todesser, die ihn beobachteten und er glaubte das leise Gemurmel derer zu hören, die nun mit ihm auf den Steinen knieten.
 

Draco behielt seinen Blick auf dem Saum des Umhangs, der sich nur ein paar Schritte von seiner Nase entfernt befand. Er wollte dem Dunklen Lord nicht ins Gesicht sehen. Also hielt er seinen Atem an und hoffte, dass er die nächsten Minuten überstehen würde. Hatte sein Vater sich einst hier auch in dieser Situation befunden? Hatte vor diesem Zauberer gekniet, um Teil von etwas Höherem zu werden? Draco starrte auf die Steinplatten und fragte sich, ob es das wert wäre. Seine Freiheit für das hier. Blaise Opfer für das hier. Aber … er konnte seinen Vater nicht im Stich lassen. Also musste es das wert sein. Zwar folterte ihn der Gedanke, dass Blaise sich wohl kaum dafür geopfert hatte, dass Draco sich jetzt vor Lord Voldemort verneigte, aber was nützte es jetzt, wenn er jetzt starb, weil er den Gehorsam verweigerte?
 

Gar nichts, sagte sich Draco.

Er würde niemandem nützen, wenn er tot war.
 

„Meine treuen Anhänger“, sprach nun der Dunkle Lord vor ihm mit donnernder Stimme und Draco erschauderte. „Wir haben uns heute hier versammelt, um noch enger zusammen zu rücken und die Bande unserer Vorfahren zu stärken.“
 

Draco wagte es nicht aufzusehen, sondern hielt beharrlich den Kopf gesenkt. Er sagte sich, dass er sich so die Worte besser einprägen konnte, doch in Wahrheit wollte er den roten Augen nicht begegnen, die ihn durchbohren und alles aus seinem Kopf holen würden. Wenn der Dunkle Lord erfahren würde, dass er es war, der dafür gesorgt hatte, dass Harry Potter entkommen war, dann würde er als Treuebeweis für die neuen Todesser enden. Nacheinander würden sie ihn verfluchen und bestrafen … und das vor den Augen seines Vaters!
 

Es war nicht deine Schuld, schrie sofort sein Überlebensinstinkt, sie waren in der Überzahl und das Schloss um dich herum brannte lichterloh. Du musstest sie gewähren lassen.
 

Vor seinem inneren Auge tauchte das Feuer auf, das ihn selbst jetzt noch verfolgte. Manchmal meinte er die Hitze noch auf seiner Haut spüren zu können, wenn er die Augen schloss und die Temperaturen warm genug waren, die Erinnerung wieder hoch zu bringen. Er war sich sicher, dass - wenn er nicht ständig von Blaise Tod träumen würde - das Feuer in seinen unruhigen Nächten an oberster Stelle stünde. Doch Blaise Augen, wie sie sich in grausamer Erkenntnis weiteten, als er erkannte, dass Draco ihn nicht retten würde, verfolgten ihn weit mehr, als das Bild des brennenden Schlosses.
 

Hogwarts würde keine Spuren aufweisen, wenn er bald dahin zurückkehrte, denn die Magie des Schlosses regenerierte die Mauern und abgebrannten Räume von selbst, doch die drei Menschen, die dort ihr Leben gelassen hatten, würde es nicht wieder zurück bringen können. Niemand konnte das, nicht einmal Voldemort oder Dumbledore. Voldemort würde es vielleicht versuchen, wenn es seinen Zwecken dienen würde, aber ein Mann wie Dumbledore wusste es besser, als sich der Nekromantie zu bedienen. Die Magie der Toten ließ immer ein Hauch von Tod an dem Benutzer zurück, seien es unheilbare Krankheiten, Missbildungen an dem eignen Körper oder ein frühes, grässliches Ende. Noch nie hatte jemand letztendlich von Nekromantie profitiert, wie schlechtes Karma schlug sie immer auf den Anwender zurück. Ganz zu schweigen davon, dass die Wiederbelebten nie so zurück kehrten, wie vor ihrem Tod gewesen waren. Etwas Dunkles haftete der Nekromantie an, etwas das auch der beste Zauberer niemals würde bannen können.
 

Denn den Tod konnte man nicht besiegen.
 

Auch nicht mit Magie.
 

Es ließ Draco sich fragen, was Voldemort wohl getan hatte, um mit einem derartigen Gesicht zu enden. Unauffällig richtete Draco seinen Blick auf den Dunkeln Lord, der mit seiner Ansprache fortgefahren hatte und gerade einladend seine weißblassen Hände ausbreitete, wie als Zeichen, dass er ihnen alles Vorstellbare ermöglichen würde, wenn man sie nur ergriff.
 

„...der Zorn unserer Vorfahren, als sie ihres Herrschers beraubt wurden, hat bis in unsere Zeit überdauert. Niemals werden wir vergessen, dass es die Muggel und ihre Ritter waren, welche Mordred hinterrücks ermordeten!“, rief Voldemort über Dracos Kopf hinweg den Todessern zu und trat nun zwei Schritte vorwärts, um rechts von ihm vor einem Anwärter stehen zu bleiben, der hastig den Kopf senkte, als er sah, dass Lord Voldemort sich ihm näherte. „Deswegen ist es nun an der Zeit, dass wir uns vorbereiten, um jene zu beseitigen, die mit ihrem Blut für den feigen Mord an dem Mann bezahlen müssen, der es selbst mit Merlin aufnehmen konnte! Jener Mann, den selbst Salazar Slytherin, mein eigener Ahn, auf das Höchste verehrte.“
 

Damit wandte sich Voldemort nun dem ersten gleich links neben Draco Jungen zu, der vor ihm kniete und zwang ihn mit einer Handbewegung nach oben in seine Augen zu sehen. Draco sah, wie der halbwüchsige Zauberer zitterte und gebannt den Dunkeln Lord anstarrte.
 

„Bist du bereit auf Mordred, unserem einzig wahren Herrscher, zu schwören mir zu folgen und zu gehorchen, auf dass wir seinen Tod rächen und seinen Namen reingewaschen werden?“
 

„...ja...“, brachte es der junge Zauberer fertig zu sagen. „Ja, ich schwöre in Mordreds Namen.“
 

Draco wunderte selbst dies, denn trotz der Distanz konnte er die Macht fühlen, die Voldemort verbreitete. Dick war die Luft, die man schwerfällig einatmete, süßlich der Geruch, den der Wind einem in die Nase trieb und reichhaltig der Geschmack von versprochener Stärke auf der eigenen Zunge. Draco blinzelte, um das Gefühl von Gewichtslosigkeit aus seinem Kopf zu bekommen, das ihn erfasst hatte. Leicht verändert drang nun die Stimme Lord Voldemorts erneut an sein Ohr.
 

„Bist du bereit auf Mordred zu schwören mir zu folgen und mir zu gehorchen, auf dass du den Abkommen seiner Blutlinie dienen und mit allen Mitteln unterstützen wirst?“
 

„Ja, ich schwöre in Mordreds Namen“, antwortete der junge Zauberer schon ein wenig fester.
 

„Bist du bereit auf Mordred zu schwören mir zu folgen und mir zu gehorchen, auf dass du die Nachkommen Lancelots und der Ritter der Tafelrunde jagen und für die Taten ihrer Vorfahren richten wirst?“
 

„Ja, ich schwöre in Mordreds Namen.“
 

Dracos Kopf dröhnte. Es schien ihm, als würde er einer Welle von absoluter Macht begegnen. Macht, so alt, dass sie unmöglich nicht echt oder wahr sein konnte. Macht, die nicht nur von dem Dunklen Lord kam.
 

„Bist du bereit auf Mordred zu schwören mir zu folgen und mir zu gehorchen, auf dass du helfen wirst die rechtmäßige Herrschaft Mordreds wieder in dieses Land zurück zu bringen?“
 

„Ja, ich schwöre in Mordreds Namen.“
 

Die Worte klangen so deutlich in Dracos Ohren, als hätte er sie selbst ausgesprochen. Ihm wurde gewahr, dass er den Schwur jedes Mal mit gemurmelt hatte, wenn der Dunkle Lord gefragt hatte. Der Satz ‚Ja, ich schwöre in Mordreds Namen’ war auch aus seinem Mund gekommen. Oder hatten sie gar alle in Kollektiv gesprochen?
 

„Strecke deinen Arm aus!“, befahl Voldemort.
 

Als der Junge seinen linken Arm dem Dunkeln Lord hinhielt und ihn entblößte, indem er seinen Ärmel weit nach oben schob, kam es Draco so vor, als würde der nicht seinen Unterarm, sondern seine nackte Kehle darlegen. Kaum war ihm der Gedanke gekommen, erschien der Zauberstab Voldemorts in seinem Blickfeld. Während sich dessen Spitze auf die blanke Haut des Jungen legte und dann die ersten schwarzen Linien erschienen, entstand für Draco eher das Bild, als würde Voldemort mit einem glühenden Messer unter der Haut des Jungen nach Blut suchen.
 

Schrecken erfasste Draco, als er kurz darauf den Schmerzensschrei des Jungen neben ihm vernahm. Er wusste nicht, ob es an der seltsamen Atmosphäre lag, an seinem eigenen zerrütteten Wahrnehmungsvermögen oder an Voldemort selbst, doch mehr und mehr erfasste Draco das Gefühl, dass dies hier weitaus ernster und schrecklicher war, als es sich zunächst angefühlt hatte. Das Gefühl der Leichtigkeit war verschwunden, ihm drang der Geruch der feuchten Luft in die Nase und das Gemäuer wirkte nun wie ein Gefängnis, das ihn bald für immer hier drin gefangen halten würde.
 

Wieder sprach Voldemort, aber Draco konnte die Worte nicht ausmachen. Nur der Klang war nun anders. Die Feierlichkeit war aus seinem Tonfall verschwunden und hatte sich in die harsche Ausdrucksweise eines Befehlshabers gewandelt. Unnachgiebig, hart und erbarmungslos.
 

Schwer klangen nun die Schritte des Dunkeln Lords, als sie Draco näher kamen und das Rascheln des Umhangs bei jeder Bewegung, wirkte wie das Zischeln von hungrigen Schlangen, die bereit waren alles in ihren Mäulern verschwinden zu lassen, das ihnen dargeboten wurde. Ihm kam der Gedanke wegzulaufen, zu fliehen, aber Draco wusste, dass es dafür schon zu spät war. Das Gift der Angst lähmte seine Glieder und die Präsenz des Dunkeln Lords war wie der Würgegriff einer Schlange, die sich immer fester um ihn schloss.
 

„Draco“, sprach nun der Dunkle Lord zu ihm. „Dein Arm.“
 

Nein, wollte Draco flehen, aber sein Kopf war wie leergefegt. Möglicherweise nicht das Schlechteste, denn er bezweifelte, dass er seinen Widerwillen, seine Angst und seine Gedanken vor Voldemort im Moment verbergen konnte. Langsam, um seinen Widerstreben verbergen zu können, schon Draco nun den Saum seines Umhangs langsam nach oben und atmete tief ein, bevor er schließlich aufsah und seinen Blick auf das Gesicht von Lord Voldemort richtete.
 

Für einen langen Augenblick starrten ihn die roten Augen an, die Draco nicht zu deuten vermochte, ehe sie sich von ihm zu seinem Arm wandten. Draco weigerte sich dem zuzusehen und hielt seinen Blick bei den roten Augen. Es hieß immer sie wirkten wie die einer Schlange, doch nun, wo er sie zum ersten Mal so nah und bewusst sah, musste Draco dem widersprechen. Schlangen hatten keine roten Augen, das wurde ihnen nur nachgesagt. Auch wollte er Voldemort nicht mit einem Tier wie der Schlange vergleichen. Schlangen waren für ihre Weisheit bekannt, für ihre Fähigkeiten sich anzupassen, zu überleben und warten zu können sowie ihrer beständigen Suche nach Wärme. Er war stolz gewesen, als er von dem Hut nach Slytherin gewählt worden war. Die Schlange war ein großartiges Tier, das durch Klugheit und Flexibilität überlebte.
 

Nichts davon konnte er mit dem entstellten Mann in Verbindung bringen, der nun Worte in einer alten Sprache murmelte, die Draco nicht kannte und jetzt mit seinem Zauberstab seinen nackten Unterarm berührte.
 

Gellender, beißender Schmerz durchfuhr ihn und Draco betete um seinen Stolz und für seinen Vater, dass der Schrei nach Erlösung nicht über seine Lippen kam.
 

-
 

Es dauerte eine Ewigkeit.
 

Irgendwann ließ Voldemort von ihm ab, offenbar zufrieden mit seinem Werk und einem Ausdruck von Erfolg in seinen Augen, als er schließlich zu dem nächste Jungen schritt. Draco bekam zwar durchaus mit, dass dieser Junge schrie, genauso wie alle anderen nach ihm, doch er war zu ausgelaugt und müde, um sich darüber noch Gedanken zu machen. Stattdessen glitten sie immer wieder zu dem Gefühl von Schwere und Taubheit, dass von seinem linken Unterarm ausging. Noch hatte Draco sich das Mal nicht angesehen, dazu würde er noch Zeit genug bekommen, denn loswerden würde er es schließlich nie, sondern bloß seinen Umhang wieder darüber fallen lassen. Er fragte sich, was er denn falsch gemacht hatte, da sich das Gefühl von Euphorie und Triumph nicht einstellte, von dem ein anderer Slytherin ihm berichtet hatte. Dessen Schilderungen waren sehr lebhaft und genau gewesen, doch Draco fühlte sich nicht so großartig, wie man es ihm versprochen hatte. Er hatte diese Worte immer als Beruhigung gesehen, hatte sich daran festgeklammert, dass es nicht wehtun würde, dass er nichts verlieren würde... doch ihn Wahrheit fühlte sich Draco so leer, als hätte er gerade seine Seele dem Teufel verkauft.
 

Müde blinzelte Draco mit den Augen, als seine Sicht vor ihm verschwamm. Hoffentlich war es bald vorbei, so dass er seinen zerschlagenen Körper auf sein Bett ausbreiten und im Schlaf Erholung finden konnte.
 

„Erhebt euch, meine neuen Anhänger“, sprach Voldemort nach einer Weile wieder.
 

Draco quälte sich von seinen Knien hoch und kämpfte gegen den Schwindel an, der ihn beinahe wieder zu Boden gehen ließ. Aber er schaffte es sich sein Gleichgewicht zu bewahren, ohne nach dem Arm seines Nachbarn greifen zu müssen, denn er wollte nicht ausgerechnet vor denen und vor den anderen Todessern schwach erscheinen. Nicht nachdem er es beinahe durchgestanden hatte. Einen Blick in die Runde sagte ihm, dass die restlichen Jungen ungefähr genauso schlimm aussahen, wie er sich fühlte. Doch er war der Einzige, der sich das Blut aus dem Mundwinkel wischen musste, weil er sich, um nicht zu schreien, auf die Zunge gebissen hatte.
 

„Geht nun ins Innere und nehmt eure Masken entgegen, die euch zu vollwertigen Mitgliedern meines Kreises machen!“, verkündete der Dunkle Lord und deutete mit seiner rechten Hand auf eine kleine Tür in der Ecke des Hofes.
 

Endlich, dachte Draco. Endlich kann ich hier weg.
 

Somit folgte er den anderen neuen Anhängern Voldemorts und zwei Todessern, die sie in das Innere des Gemäuers geleiteten. Als sie den Hof verließen und er nicht mehr die Präsenz Voldemorts und die Blicke seiner Anhänger auf sich spürte, erlaubte es sich Draco seine eiserne Beherrschung ein wenig fallen zu lassen. Jetzt fühlte sich sein Geist nicht mehr so angespannt an und als ihm die Wärme des Hauses entgegen schlug, dass wohl offensichtlich von Kaminfeuern und Fackeln beheizt und erleuchtet wurde, kam er zu der Schlussfolgerung, dass es kaum noch schlimmer kommen konnte.
 

Zumindest dachte Draco das.
 

Genau bis zu dem Zeitpunkt bis er der kleine Konvoi in einem halbgroßen, abgedunkelten Raum zum Stehen kam und der eine Todesser vortrat und sich vor der Gestalt verneigte, die in der Mitte an einem Holztisch stand und mit etwas beschäftigt zu sein schien.
 

„Der Dunkle Lord schickt euch seine neuen Anhänger“, sprach der Todesser und Draco war zwar müde, aber noch nicht abwesend genug, um nicht die Nervosität zu bemerken, die in der Stimme mitklang. „Er wünscht, dass sie ihm die Masken überreichen.“
 

„So...“, antwortete die Gestalt mit gedehnter Stimme und drehte sich langsam um. „Wünscht er das?“
 

„Meister...“, begann der Todesser, wurde aber von dem Mann einer scharfen Handbewegung unterbrochen.
 

„Still!“, sagte der Mann. „Ich werde mich um die Angelegenheit kümmern. Doch nun verschwinde.“
 

„Der Lord...“, wollte der Todesser einwenden, brach aber ab, als ihm ein durchdringender Blick zu geworfen wurde. Für Draco war es offensichtlich, dass der Todesser den Mann fürchtete und sogar lieber zu Voldemort zurück kehren wollte, als noch länger hier zu bleiben. Er schien wohl nur gründlich sein zu wollen, um nicht bestraft zu werden.
 

„Geh!“, forderte der Mann scharf, „Oder du endest wie dieser dort an der Wand!“
 

Dracos Blick wanderte, genauso wie der von allen Anderen in diesem Raum, zu einer Ecke, die leicht im Schatten verborgen lag und zuckte zurück. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet jemanden an die Wand gekettet vorzufinden. Doch tatsächlich hing dort etwas, das die Umrisse und die Gestalt eines Menschen hatte. Eines lebendigen Menschen, der in Eisenketten gelegt worden war, die derartig von der Decke hingen, dass der Gefangene hatte mit seinen Zehnspitzen den Fußboden zu berühren. Das allein musste eine Qual sein, weil der Mensch auf diese Weise sich durch sein eigenes Gewicht die Schmerzen zufügte.
 

Der Todesser warf nur einen Blick auf den Unglückseligen, verneigte sich und sagte: „Jawohl, Meister Orochimaru. Ich werde sie nicht länger stören.“
 

Nachdem er zu Ende gesprochen hatte, hastete der Todesser aus dem Raum hinaus und auch der Andere, der sich hinter der Gruppe von den frisch Aufgenommenen gehalten hatte, sah dies als Möglichkeit ebenfalls zu verschwinden.
 

„Nun“, sprach der fremde Mann, den der in fliehender Eile davon hastende Todesser Orochimaru genannt hatte und wandte sich zu ihnen. Mit Entsetzten bemerkte Draco, dass in der Hand des hochgewachsenen, blassen Mannes kein Zauberstab, sondern ein langes Messer ruhte, von dessen Klinge eine rote Flüssigkeit tropfte. „Mein Name ist Orochimaru und ich werde euch zeigen, was euer Herr mit Leuten tut, die ihn hintergehen.“
 

Gefährlich wirkende Augen starrten in die Runde der jungen erschütterten Zauberer,

so dass einige ein von Angst erfülltes Wimmern nicht zurück halten konnten, als der Mann mit Namen Orochimaru hinzufügte: „Oder besser gesagt, was ich mit den Leuten tue, die Voldemort hintergehen.“
 

Mit diesen Worten schritt Orochimaru zurück zu seinem Opfer und fuhr mit dem Messer quer über den nackten Bauch des Opfers, sodass Blut aus der neuen Wunde quoll und sich zu dem bereits vorhandenen gesellte. Denn der lange breite Schnitt, war

nicht bei weitem nicht der Erste, wie Draco bei genauerem Hinsehen erkennen musste. Übel wurde ihm aber erst, als der angekettete Mann gepeinigt schluchzte und er im nächsten Moment Argus Filch erkannte.
 

Der Mann, der vor knapp zwei Monaten die Todesser in Hogwarts eingelassen hatte.
 

Zitternd griff Draco nach seinem Zauberstab, weil es aus seiner Sicht die einzige Waffe war, die er besaß, aber ihn beschlich das Gefühl, dass ein Duell mit diesem Mann nicht aus Flüchen und Sprüchen bestehen würde. Zu elegant bewegte er das Messer in seinen Fingern, zu leicht war sein Schritt und zu abschätzend war der Blick in ihre Richtung. Leise keuchend bemerkte Draco, wie schweißnass seine Hände waren und wie schnell sein Blut von seinem Herz durch die Adern gepumpt wurde. Vorhin zu Voldemorts Füßen hatte er sich gefangen gefühlt, gebunden an etwas, dass er insgeheim verabscheute, aber hier fühlte er sich wie eine reine Beute.
 

Dieser Mann konnte ihn schneller töten, als er seinen Zauberstab heben konnte und mit dem einen Messer mehr Schmerzen bereiten, als mit dem Curiatus. Dazu brauchte er sich nicht einmal Filch ansehen, dazu reichte es in das erheiterte Gesicht des Mannes zu blicken, der sich in dieser Folterkammer mit einem Gang bewegte, wie seine Mutter, wenn die im Empfangssalon frische Blumen arrangierte. Draco wagte es nicht den Mann aus den Augen zu lassen, als er den Raum erneut durchquerte und dabei sehr dicht an einigen der Jungen vorbei lief, die ihn vielleicht mit mehr Furcht anstarrten als Voldemort, kurz bevor er ihnen das Dunkle Mal einbrannte. Denn schließlich war es für die Meisten der neuen Todesser wohl eine Ehre gewesen in die Reihen des Dunklen Lords aufgenommen zu werden, trotz dessen das man seine Macht fürchtete.
 

Das blutige Messer mit welchem er vorhin Filch zur Demonstration aufgeschnitten hatte, wischte sich Orochimaru – Draco wunderte sich über den fremdländischen Namen - beiläufig an dem Ärmel seines eigentümlich verzierten Umhangs ab und hob schließlich eine der Masken auf, die für sie, die neuen Anhänger Voldemorts, bereit lagen.
 

„Mit denen hier werdet ihr zu vollständigen Todessern“, sprach Orochimaru und verzog seinen Mund zu einem spöttischen Lächeln, als würde er kaum etwas noch unsinniger finden, als diese kleine Versammlung hier. „Ihr werdet sie tragen, wenn ihr Zivilisten foltert und tötet, wenn ihr irgendwann in die Schlacht zieht und vermutlich auch wenn ein Gegner euch mit einem Fluch erwischt. Entweder ihr seid sofort tot und sie werden euch diese Masken von eurem kalten, starren Körper reißen, um euren Namen zu den Weiteren der Liste hinzu zu fügen, die zu dumm sind den Krieg zu überleben oder sie werden euch zwingen die Maske selbst abzunehmen, nachdem sie euch gefangen haben.“
 

Orochimaru wedelte mit der Maske in seinen Händen und verzog seinen Mund zu einem feixenden Lächeln.
 

„Wer möchte seine zuerst?“
 

Draco wusste nicht, ob er trotz oder gerade wegen des kalten, eisigen Klumpens in seinem Magen vortrat und auf den Mann mit den langen schwarzen Haaren und den raubtierartigen Augen zuging. Für ihn wirkte der Fremde zwar gefährlicher als Voldemort, doch das schmerzhafte Pochen auf seinem linken Unterarm erinnerte ihn daran, dass er lieber hier sein Ende fand, als noch einmal wie bei Voldemort von seiner Hilflosigkeit in die Knie gezwungen zu werden.
 

Seine neu erwachte Frustration, sein Ärger auf sich selbst und sein Stolz brachten ihn dazu festen Schrittes auf Orochimaru zu zugehen und schließlich die Hand nach der Maske auszustrecken. Seinen Zauberstab hielt er gezückt und bereit unter seinem Umhang verborgen.
 

„Ich“, sprach Draco und antwortete auf die Frage, die Orochimaru eben gestellt hatte. „Ich verlange, was nun rechtmäßig mir gehört.“
 

Er war froh, dass er den fordernden Ton und die Arroganz nicht extra spielen musste, sein Vater hatte ihm dieses Verhalten solange eingebläut bis es automatisch Teil seines Auftretens wurde. Im Grunde war diese Situation – so abschreckend und furchteinflößend dieser Mann mit seinem blutigen Messer und seinem hungrigen Blick auch war – auch nicht anders als die Gespräche, die er mit Fudge hatte wegen seinem Vater führen müssen. Auch da hätte ihn ein falscher Schritt, ein falsches Wort ihn ins Verderben führen können, doch selbst wenn sein Gegenüber dazu sehr leicht in der Lage war und sich das Macht über ihn vielleicht auch noch scheußlich genau bewusst war, so würde Draco dies sicherlich nicht zeigen.
 

Diese Genugtuung gönnte er niemandem.
 

Orochimaru reichte ihm nun die Maske und für einen Augenblick trafen sich ihre Blicke ehe Draco sich abwandte und aus dem Raum marschierte. Noch ihm gehen zog er sich die Maske über, ohne sie sich genau anzusehen, und ließ die anderen Jungen mit dem Mann namens Orochimaru zurück, der eigenartigerweise sehr viel mehr wie eine Schlange wirkte als Voldemort und trotzdem irgendwie genauso wenig Ähnlichkeit mit einer hatte. Voldemort wurde stets mit einer Schlange verglichen und hatte durchaus Ähnlichkeit mit einem monsterartigen Reptil. Dieser Mann, dessen gelbe Augen er in seinem Rücken fühlte, kam mit seinem Auftreten sehr viel näher an das Verhalten einer Schlange heran als der Dunkle Lord.
 

Doch die Präsenz beider Männer verfolgte ihn, selbst als er später vollkommen erschöpft nach Malfoy Manor zurück kehrte und von seinem Vater in sein Zimmer geführt wurde, damit sie von niemandem gesehen wurden. Jedoch rührte die beständige Erinnerung an Voldemort von dem pochenden Mal an seinem Unterarm her und dem nahezu unerträglichen Klumpen aus Schuldgefühlen, Furcht und Abscheu in seinem Magen, während sich Draco nicht einmal das Bild des Mannes mit dem Namen Orochimaru in Erinnerung rufen musste, damit sein Körper erschauderte und sich seine Nackenhaare wie von selbst aufstellten.
 

Doch gleich wer der Auslöser für den Tumult in seinem Inneren war, Draco verbrachte die Nacht trotzdem eingeschlossen in seinem Badezimmer, wo er zusah wie sich das weiße Handtuch auch nach Stunden noch rot färbte, wenn die Haut um das Brandmal, das Voldemort hinterlassen hatte, wieder aufbrach. Es erinnerte Draco daran, dass er die Schlaflosigkeit, den Schmerz und die von Angst erfüllten Visionen, die sein Verstand ihm vorspielte, wohl verdient hatte, nachdem er Blaise Opfer derartig beiseite geworfen hatte. Die glatte Porzellanmaske, die neben ihm lag, wirkte mit ihren schwarzen Augenlöchern und den roten Bemalungen wie ein stummer, aber Blut weinender Ankläger.
 

-
 

Severus Snape fiel mehr aus dem Kamin des Schulleiters, als das er bewusst heraustrat und ein Zusammenstoß mit kleinen Tisch voller Bücher wurde nur verhindert, weil zwei kräftige Arme ihn packten und in den nächsten Sessel verfrachteten. Ihm war sogar so schummerig, dass Severus nicht sofort Albus Dumbledore erkannte, der sich besorgt über ihn beugte und nach Verletzungen oder Fluchnachwirkungen suchte. Es wäre nicht das erste Mal, das er blutend und des Todes nahe von einem Treffen mit Voldemort zurückkam, weil der in seinem Wahn keine Vorstellung von Schmerzempfinden mehr hatte.
 

„Severus, bist du verletzt?“, fragte Albus Dumbledore besorgt und hielt bereits seinen Zauberstab bereit, um mögliche Wunden zu behandeln.
 

„Nein“, meinte Severus nach einer Weile matt. „Ich bin nicht verletzt und verflucht hat mich auch nicht. Es ist ... es war heute nur ...“
 

... wieder besonders schlimm.
 

Severus konnte die Worte nicht aussprechen, denn er fand nichts, was dem gerecht wurde, was er heute gesehen hatte. Das Menschen zu unaussprechlichen Grausamkeiten fähig waren, wusste er seit seiner Kindheit und Zauberer wandelten durch die viel zu einfache Handhabung der Magie auf oft sehr dünnen Pfaden zwischen gut böse, aber nach Voldemort hatte Severus nicht mehr geglaubt, dass es schlimmer überhaupt noch möglich war.
 

Die Schreie von Argus Filch hatten bewiesen, dass doch.
 

Die Entzückung, die Voldemort dabei ins Gesicht geschrieben stand, als Orochimaru sich ans Werk machte, zeigte Severus mal wieder nur, dass der Dunkle Lord schon seit langer Zeit keine wirklichen Empfindungen mehr hatte. Neugierde als Reaktion auf die Laute eines Mannes, dem man gerade mit einem glühenden Messer ins nackte Fleisch stach, war einfach nicht normal. Severus wusste nicht, wann oder wie Voldemort seine Fähigkeit Angst und Schmerz zu empfinden verloren hatte, doch Resultat bewies ihm, dass dieses Wesen endlich verschwinden musste. Vielmehr noch, sterben und nie wieder zurückkehren und das bevor Draco noch weiter damit hinein gezogen werden konnte.
 

„Severus?“, fragte der Schulleiter und hielt ihm eine Tasse mit dampfenden Tee hin.
 

Snape nahm sie und dachte nicht einmal mehr darüber nach, dass Albus Dumbledore das Getränk anscheinend wieder einmal mit Stärkungstränken versetzt hatte. Das war nichts neues und er war jedes Mal zu müde und zu erschlagen, dass er die Kraft hätte dagegen zu protestieren.
 

„Voldemort hat ... hat heute die neuen Anwärter aufgenommen“, brachte Severus hervor und begann damit zu berichten, was an diesem Abend geschehen war. „Ungefähr zwanzig Jungen. Draco war darunter.“
 

Der letzte Satz schnitt durch den Raum, wie ein herab fallendes Beil. Stille trat ein und für einen Moment sah Severus wie Albus Dumbledore das Gesicht verzog, als wäre er hart geschlagen worden. Dann senkten sich seine Augen und er kehrte zu seinem Platz hinter dem Schreibtisch zurück, wo er sich selbst eine Tasse von dem präparierten Tee einschenkte.
 

„Es ist also geschehen“, meinte er leise und mit Grabesstimme. „Ich habe gewusst, dass es eines Tages so kommen würde, doch ich hatte immer noch die Hoffnung, dass ich es verhindern könnte.“
 

„Sie können dafür genauso wenig etwas wie ich“, gestand Severus und es schwer dies zuzugeben. Ganz gleich, dass es sich hierbei um Albus Dumbledore persönlich handelte, dem einzigen Menschen, dem Severus komplett vertraute. „Draco hätte niemals Schutz von uns angenommen oder sich uns angeschlossen, solange dies nicht ebenfalls für seine Eltern gilt.“
 

Dumbledore nickte.
 

Sie hatten im letzten Jahr darüber gesprochen und darüber beraten, ob sie Draco von den Fängen Lord Voldemorts retten konnten, doch sie beide kannten den Malfoy zu gut, als das sie nicht gewusst hätten, dass es unmöglich war. Narcissa würde niemals mit ihnen kooperieren und Lucius befand sich schon zu lange in den Netzen, die Voldemort gespannt hatte. Also hatten sie am Ende den Versuch nicht gewagt, denn wären sie gescheitert, hätte Voldemort keine Nachsicht gezeigt. Auf Verrat reagierte er grausam und selbst ein Verdacht reichte aus.
 

„Würde Draco für uns spionieren?“, fragte Dumbledore, der dieselben Gedanken wie der Severus gehabt hatte.
 

Es war schwer diese Frage zu stellen, denn es ging hierbei weniger um die Bereitschaft Dracos als um dessen Fähigkeit dem Druck standzuhalten, den ein Doppelagent erwartete. Dumbledore war sich im Klaren, dass Draco Severus viel bedeutete, doch er würde seine Zustimmung geben, wenn der Zaubertranklehrer glaubte, dass dies ihre Chancen im Krieg erhöhen würde.
 

„Ich weiß es nicht“, antwortete Severus Snape und Dumbledore beobachtete, wie er den Tee hinunterstürzte und sich sofort eine weitere Tasse eingoss. „Dem Druck wäre er vielleicht durchaus gewachsen, doch es dürfte ihm schwer fallen seine Handlungen ausreichend zu tarnen. Nützliche Informationen kann ich auch von ihm erfahren, ohne dass er auf unserer Seite steht.“
 

„Gut“, meinte Dumbledore. „Wir werden also warten. Ein wenig Zeit haben wir noch. Wir können uns kurz vor Ende immer noch entscheiden, ob wir ihn ansprechen. Solange er hin Hogwarts ist, können wir uns sowieso noch auf den Alltag im Schloss und die Schüler verlassen, um ihn im Zaum zu halten.“
 

„Ich denke nicht, dass er etwas plant“, gab Severus zurück. „Der Lord hat ihn heute nicht mehr direkt angesprochen und in ein paar Tagen schon beginnt das neue Schuljahr.“
 

In der Tat war Draco lediglich still zu der Versammlung zurück gekehrt und war dann von seinem Vater nach Hause gebracht worden. Severus war sogar der Meinung, dass er nicht einmal gemerkt hatte, wie Filch von Meister Orochimaru hinaus gebracht und vor allen Todessern zu Tode gefoltert worden war. Entweder das oder Lucius hatte dem nachgeholfen, doch Draco hatte am Ende viel zu abwesend gewirkt, als das es normal gewesen wäre. Allerdings hoffte Severus, dass wirklich Lucius und die Erschöpfung gewesen waren und nicht etwa Nachwirkungen des Rituals. Denn Schwüre waren nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und im Zusammenhang mit Magie konnten sie viel Schaden errichten.
 

Bei diesem Gedanken fiel Severus wieder das ein, was ihn an diesen Abend am meisten verwundert hatte.
 

„Voldemort hat heute übrigens heute eine andere Zeremonie abgehalten als sonst“, sagte er.
 

„Ach ja?“, fragte Dumbledore nachdenklich.
 

„Er hat die Anwärter auf Mordred schwören lassen“, deutete Severus an.
 

Sie würden erst am nächsten Tag die Ereignisse Stück für Stück durchgehen, jetzt war es bloß wichtig von die dringendsten Neuigkeiten zu berichten.
 

„Hat er das?“, hackte Dumbledore mit einem seltsamen Tonfall in der Stimme nach. Mehr zu sich selbst meinte er dann: „Ich hätte nicht gedacht, dass er diesen Aspekt überhaupt verwenden wollte. Den Konflikt auf dieses Level herunter zu ziehen ... das könnte Probleme bedeuten?“
 

„Schulleiter?“, fragte Severus verwirrt.
 

Er wusste nicht viel über Mordred, denn die Quellen widersprachen sich gegenseitig und vieles war überhaupt nicht belegt.
 

„Ich denke, ich muss für morgen noch ein weiteres Ordenstreffen einberufen“, erklärte Dumbledore. „Nötig ist es sowieso, denn ich will die Mitglieder darüber in Kenntnis davon setzen, was die Shinobi genau tun werden. Die Wurzeln des gesamten Krieges offenbaren zu müssen, stand nicht auf meinem Plan, doch wenn Voldemort wirklich zu solchen Mitteln greift, werde ich nicht darum herum kommen.“
 

„Morgen dann“, sagte Severus und erhob sich.
 

Er wollte nichts weiter als schlafen zu gehen. Selbst Argus Filch und würde bis morgen warten müssen, denn Albus Dumbledore wusste längst, dass es der Hausmeister gewesen war, der den Todessern Zutritt zu Hogwarts verschafft hatte. Wie genau er sein Ende gefunden hatte, musste er nicht jetzt offenbaren, nicht wenn er dem Schulleiter den wenigen Schlaf rauben wollte, den bekam.
 

„Gute Nacht, Severus“, erwiderte Albus Dumbledore.
 

„Hm“, machte der Zaubertranklehrer und nickte.
 

Als er durch die Gänge zu den Kerkern lief, fiel ihm kurz auf, dass auf dem Schreibtisch Dumbledores noch eine dritte Tasse mit dampfenden Tee gestanden hatte. Waren sie etwa nicht alleine gewesen?
 

-
 

Der Gargoyle rückte wieder an seinen Platz und kaum, dass er sich komplett geschlossen hatte, zerfiel die Illusion, die Kakashi umgeben hatte.
 

„Dumbledore-sama“, sagte der Ninja und vergrub die Hände in seinen Hosentaschen. „Halten sie es für richtig ihren Mann im Dunkeln über meine Anwesenheit zu lassen? Er könnte sich verraten vorkommen, wenn er erfährt, dass ich hier war und Misstrauen können wir in unserer Lage nicht gebrauchen.“
 

„Severus weiß nicht, dass sie uns sowieso gehört hätten, auch dann hätten sie den Raum verlassen“, entgegnete Dumbledore und schwenkte seinen Zauberstab, um die leeren Teetassen verschwinden zu lassen. „Er ist derjenige, der am meisten Kontakt mit Voldemort hat und ich kann mich nicht darauf verlassen, dass er seinen Geist komplett abschirmen kann. Ich kann in diesem Krieg nicht riskieren, dass Voldemort zu viel über ihre Anwesenheit hier erfährt, Kakashi-san.“
 

„Einverstanden“, meinte Kakashi. „Dann kehre ich jetzt zu meinem Wachposten zurück.“
 

Dumbledore nickte erneut. Er hasste den Gedanken, dass seine Kontrolle über die Magie von Hogwarts nicht genug war, um die Schüler zu beschützen, doch nach dem letzten Desaster konnte er es sich nicht leisten ein Risiko eingehen. Also würde er auch einen Jounin, wie Kakashi Hatake es war, in seinem Schloss frei herum laufen lassen. Denn anders als Severus sowie den restlichen Lehrern wusste er zu was die Ninja wirklich fähig waren und auch die Tatsache, dass er ihnen vertraute, änderte nichts an der Tatsache, dass für den Fall der Fälle vorbereitet sein würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  kakashifan
2014-06-29T13:57:15+00:00 29.06.2014 15:57
Bitte schreib weiter ist endlich mal ne coole fanfiction vorallem mit den zaubernXD
Von:  Meirin
2013-05-16T22:09:28+00:00 17.05.2013 00:09
Auch, wenn das letzte Update schon sehr lange her ist, möchte ich jetzt doch noch einen (kurzen) Kommentar zu der Geschichte abgeben.
Inzwischen habe ich schon mehrere Naruto/Harry Potter-Crossover-Storys gelesen.
Von Allen ist diese hier aber bei Weitem die Beste.
Ich denke, du versetzt dich wirklich gut in die einzelnen Personen und sie scheinen soweit auch alle sehr nah an die Original-Charaktere heranzukommen, was wirklich beeindruckend ist.

Auch der langsame Ablauf der Ereignisse ist wirklich gut dargestellt und wirkt weitaus realistischer, als wenn du große Zeitspannen auslassen würdest, nur um schnell zu den Geschehnissen in Hogwarts zu gelangen.
Außerdem lassen die nach und nach gegebenen Informationen über die vergangene Zeit - die besonders Draco und Harry betrifft - die Geschichte immer noch spannend wirken! :)

Ich hoffe, das bald das nächste Kapitel veröffentlicht wird.
Antwort von:  Sandoran
25.07.2015 22:20
Hallo [user]Meirin[/user]
Kurze Frage. Hast du inzwischen etwas gefunden was dieser Geschichte nahe kommt?
Von: abgemeldet
2012-07-14T11:53:46+00:00 14.07.2012 13:53
Hi
Ich fand es bis jetzt ganz gut, sieht man von ein paar sprachlichen kleinigkeiten ab, allerdings bin nun neugierig, wie die shinobis und die Konouchi mit der neuen Situation klar kommen, vor allem unser chaos. Shinobi naruto, neji und sasuke, vor allem bin ich gespannt, wer wo landet und ob kakashi auch so fandenscheinige entschuldigungen haben wird, wie in konoha, wenn er mal wieder zu spät kommt
LG
Hinata Few
PS Schreib bitte bald weiter
Von:  MaikeChii
2012-02-04T08:40:19+00:00 04.02.2012 09:40
will mehr ^^ bitte
Von:  saku-ne-chan
2011-01-09T21:51:12+00:00 09.01.2011 22:51
hey ich hab die ff gerade erst endeckt und sie hat mich total gefesselt
ich freu mich schon auf weitere kapitel
ich finde das diese ff wirklich gut durchdacht ist und nur an einigen stell verwirrend wirkt
z.B. an stellen wo wir nicht wissen was passiert ist mit Hermine zum Beispiel aber andererseits macht es die ff auch spannender
ich hoffe das du weiter schreibst und dir die ideen nicht ausgehen
und ich würde mich darüber freuen wenn du vieleicht sakura etwas mehr einbringen könnest ich hab das gefühl manchmal ist sie gar nicht da
die idee mit der schlange und sasuke fand ich aber echt genial
oder das bei kakashi die flüche immer erst etwas später wirken XD
lg saku-ne-chan
Von:  FreakyFrosch1000
2010-12-17T14:14:27+00:00 17.12.2010 15:14
Ohh man!!!
der arme Draco T.T
mir tut grad die ganze Familie und Snape leid"schnief"
bin gespannt auf das nächste Kapitel^^
Lg freakyfrosch
Von: abgemeldet
2010-12-12T12:09:07+00:00 12.12.2010 13:09
hey hey

wie schön, es gibt was neues. Ich musste zwar erst ein wenig von dem Kapitel zuvor lesen um wieder rein zu kommen, aber das ging dann doch ziemlich schnell.
Leider sind die Ninjas nicht so viel vorgekommen, aber das wird sich dann sicherlich wieder im nächsten Kapitel ausgleichen.
Und ich bin auch ein großer Draco Fan, so gesehen war das Kapitel dann wieder genau richtig.
Ich bin ziemlich gespannt wie es nun weiter geht, denn es gab ja ein paar sehr interessante Andeutungen zum Ende des Kapitels, oder ehr... am ende des Kapitels wurde noch mal klar gemacht, dass alles zu vor schon eine einzig große Andeutung ist. Ich hoffe dass kommt dann wirklich raus, was da alles passiert ist.

Ich freue mich auf jeden Fall wenn es weiter geht, immerhin kann ich ja nun beruhigt sein, da ich weiß, dass es weiter gehen wird. xD

Bis dahin
Von:  corva-chan
2010-12-11T22:16:52+00:00 11.12.2010 23:16
Hey,
ich muss wirklich sagen, dass ich deinen Aufwand, den du in diese Fanfiction steckst, wirklich bewundernswert finde. Ich persönlich schaffe es nicht so lange an einer Geschichte rumzudoktern. Aber nun zum Inhalt. Ich persönlich finde ja Szenen, die sich um die Familie Malfoy drehen total interessant, da sie einfach mal das Paradebeispiel für den Psychostress in solchen Situationen sind. Und es ist echt nett, mit welcher Sensibilität vor allem Draco behandelst. Echt interessant geschrieben. Tatsächlich eine der letzten Fanfictions, die ich allgemein noch so verfolg,deshalb hab ich michheute auch so gefreut, dass du weitergeschrieben hast. Also, mach weiter so und wegen den Zeitabschnitten mach dir mal keinen Kopf. Lieber gute Kapitel als schnelle Kapitel.
lG Corva
Von:  fahnm
2010-12-09T23:50:51+00:00 10.12.2010 00:50
Hammer Kapi!^^
Von:  Miyu-Moon
2010-12-09T22:48:17+00:00 09.12.2010 23:48
Solange die PG-Anhebung nicht dazu führt, dass du uns plötzlich mit Sexszenen bombardierst, ist es mir egal. Ich hab nichts gegen realistisch beschriebene Verletzungen oder Folterbeschreibungen. (außer wenn es Saw-Ausmaße erreicht).

Wie meine Vorschreiber schon sagten, finde ich es ebenfalls schade, dass nur Kakashi kurz in diesem Kapitel seinen Auftritt hatte. Und das mit Mordred verspricht Spannung. Ich mag es nämlich wenn mythologische Aspekte mit einbezogen werden. Ich hoffe du hast dich ausreichend über alle Artusversionen und deren Ursprung informiert.
Aber eine Sache wundert mich. Die Zauberer haben bis auf die Erschaffung des Steins der Weisen gewartet, statt magischen Objekten hinterher zu jagen, die nach Harrypotter-Logik ja nur existieren können.
Bedeutet dass, das wir auch den Gral oder Excalibur zu sehen bekommen werden?


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