Fanart: Ist dir nicht kalt?
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| ADHD-no-Jutsu [Zeichner-Galerie] | Upload: 02.08.2015 01:29 |
| Ein alter Schrank glotzte Nadir an. Der sporadische Stapel gefalteter Kleider war wie das Gebiss eines Drogensüchtigen. Er erkannte zwei Paar Jeans, eine Kargohose, und noch ein Paar Jogginghosen. Bis auf die Jogginghose, die er die letzten vier, fünf Tage anhatte, waren dies alle seine Hosen. Sein Zeitgefühl war vollkommen durcheinander. Wie er in Bewusstlosigkeit verfiel, aufwachte, und wieder wegtrat, wachte er jedes Mal in einem anderen Raum und anderen Betten auf. Unterhaltungen auf dem Boden und in Fluren mit trüben Farben. Seine Erinnerung war mit einer seltsamen Art von Angst versetzt, einer Art, die er aus Alpträumen kannte, in denen er in sich selbst gefangen war. Orli war kurz da gewesen, und Ameer. Nadir ließ seine Augen wandern, um sich in seiner Umgebung zu festigen. Von der Tür kam ein Zungenschnalzen. "Papa?" "Ach, mein armer Junge." Ashraf stand im Eingang zu Nadirs altem Zimmer, mit der all zu vertrauten Enttäuschung im Gesicht. Sein Hemd war gebügelt wie immer, während der Kühlschrank wahrscheinlich voller sein könnte - wie immer. "Enterben sollte ich dich, aber wer kümmert sich dann? Selbstmord, Junge? Wirklich? Seit du ausgezogen bist, hast du nur gesündigt, aber Selbstmord?" Nadir ächzte müde. "Ich bin aus der Kirche ausgetreten, schon vergessen?" Erst jetzt bemerkte er seine Halskette mit dem silbernen Kreuz auf seinem Nachttisch. "Überstürzen wir uns mal nicht, Papa..." "Ich hab dir was zu essen gebracht," sagte Ashraf, "Du wurdest gestern nach hause gebracht. Bis dahin war dein Blutdruck zu niedrig. Sogar als du schon wieder laufen konntest, mussten wir um dich fürchten. Du warst zu kalt um am leben zu sein." Seine Stimme bebte und Nadir fixierte die Matratze unter ihm. Es war schwer, seinen Vater zum weinen zu bringen und Nadir wurde immer besser. Betreten fuhr er sich durchs Haar und spürtte, wie sauber es sich anfühlte. Sein Bart war kürzer, als er ihn in Erinnerung hatte und auf seinem Kiefer war ein Schnitt. Eindeutig Frauenhandwerk. "Hat Nasreen..?" "Das, und noch viel mehr," antwortete Ashraf, "Ich konnte dich kaum ansehen, also haben vorallem sie und Orli sich um dich gekümmert. Nasreen kann sich ziemlich aufdrängen." Nadir verkniff sich ein Prusten. "Ja, das kann sie, können wir ein Spurensicherungsset herschaffen, für Sexualdelikte?" Zum Glück schien sein Vater ihn überhört zu haben. Nadir räusperte sich und versuchte, nach dem Stuhl an seinem alten Schreibtisch zu greifen. Sein Vater verstand und setzte sich neben das Bett. "Papa," hustete Nadir, "Mein Mist beiseite, ich wollte das eigentlich für mich behalten, aber Nasreen braucht Therapie." "Amen aus deinem Munde," höhnte Ashraf und rümpfte die Nase. "Sie hat ihre Familie und sie hat den Herrn. Mehr Unterstützung braucht sie nicht." "Das hatte ich auch alles, Papa," stöhnte Nadir laut, "Sieh mich an. Sie hat Probleme." Ashraf verschränkte die Arme und trat leicht an Nadirs Bettgestell. "Ihre Mutter ist gerade gestorben und ihr Bruder ist ein Stricher. Natürlich geht ihr das an die Psyche." "Papa," stieß Nadir aus, noch immer zu schwach für großes Luftholen. "Ich weiß, dass sie dein Engel ist, meiner doch auch, aber-" "Red du mir nicht von Engeln, wenn du von Dämonen besessen bist." "Ich bin nicht besessen," fuhr Nadir seinen Vater an, "Ich wollte dir das nicht erzählen, aber bei Mamas Trauerfeier hat sie sich an mich rangemacht. Wirklich, sie hat sich an mich rangeschmissen und Orli eifersüchtig angegriffen, als ob sie meine Geliebte wäre." "Lügen," rief Ashraf und fuhr auf, setzte sich aber wieder. "Du weißt, dass die Jungs in der Schule sie nicht beachten. Sie will sich sicher bloß was beweisen." .......Seite 343, nachdem Papa in die Kirche gegangen ist. |
Verwendete Referenz: Posen Themen: Gefühle, Familie Stile: Computer Grafik Charaktere: Eigener Charakter Unterthemen: Liebe |
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