Fanart: Ich bin nicht wie Mutter ~ Neuschnee FA~

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Nanako-chan [Zeichner-Galerie]	Upload: 17.06.2013 19:52
Hallihallo ~ Endlich bot sich mir wieder die Möglichkeit, ein Neuschneebild zu zeichnen! Der letzte WB wurde verpasst, und jetzt nehme ich jede noch verbleibende Gelegenheit wahr, etwas zu diesem Douji hier (<- unbedingt mal reinschauen) zu zeichnen. Zuerst fiel mir nichts zu dem fantasieforderndem Thema "was wäre wenn" ein, doch irgendwann dachte ich an Shannen - Shannen (ein Charakter eben jenes Doujis von der allseits bekannten Hinatara )! Shannen ist ja gelegentlich eine recht undurchschaubare Persönlichkeit, und es gibt einen Punkt in ihrem Leben, wo sich eine starke, andersartige Entwicklung hätte vollziehen können - Spoiler folgen. SPOILER __________________________________________________________________ Shannen, eigentlich Eowyn Hazel, eine Nymphe und Prinzessin, die früh ihr Zuhause hinter sich ließ (sprich: abhaute), weil sie frei sein wollte und nicht das düstere, rechtlose Leben einer Königin, deren einzige Aufgabe das Gebären von Kindern war, führen wollte. Offensichtlich sah sie, wie ihre Mutter lebte, und wollte so nicht enden (Worauf ihr Ausspruch "Ich bin nicht wie Mutter" schließen lässt). Eowyn war recht trotzig, aufbegehrend, und, obwohl ich sie eigentlich mag, zu diesem Zeitpunkt meiner Ansicht nach auch gelgentlich äußerst ungerecht - nicht jeder Mensch hat die Kraft und die Möglichkeit, sich aus seinen Ketten zu befreien, und ihre Mutter erscheint nicht unbedingt überglücklich - trotzdem zeigt ihre Tochter sehr offen und grausam eine gewissen Verachtung und es wirkt fast so, als würde sie ihrer Mutter vorwerfen, in diesen Lebensweg gedrängt worden zu sein (ich weiß natürlich nicht, wie ihre Mutter sie behandelt hat, und natürlich ist es aus Eowyns Sicht verständlich, dieser Zorn und die Ablehnung - trotzdem hätte sie ganz leicht das gleiche Schicksal erwarten können, und hier greift das "was wäre wenn"). Diese Art gegenüber ihrer Mutter war hart und wenig empathisch, wahrscheinlich weil Eowyn in diese Situation nie gekommen war und ein Mensch ist, der auch komplizierte, vielleicht nicht nur richtige Entscheidungen trifft und "rücksichtslos" durchzieht. Was aber wäre, wenn Eowyn niemals zu Shannen geworden wäre, wenn sie, vielleicht aus Pflichtgefühl oder aus Liebe zu ihren Eltern, niemals fortgegangen wäre, eventuell sogar in der Hoffnung, zu einer starken Königin heranzuwachsen, die selbstbestimmt herrschen kann? Diese drei Bilder sollen nun ihre Entwicklung darstellen: Bild 1: In diesem Bild erkennt man sie hoffentlich noch am ehesten, wenn man die junge Shannen kennt (siehe Referenzen). Sie steht aufrecht, schaut den Betrachter an mit einem herausforderndem (zugegebenermaßen leicht arrogant wirkendem) Blick. Die Farben sind alle in Rot- sowie Gelbtönen gehalten (zumindestens habe ich immer versucht, rötliche Schatten etc. zu benutzen und ein leichter Rotton wurde über das ganze Bild gelegt). Sie befindet sich draußen an einer Säule oder Wand, hinter ihr ranken sich ein paar Pflanzen (jup, das sind Pflanzen ^^°), das Bild sollte heller wirken, allein da sie sich draußen befindet (vielleicht erkennt man das Licht aus der oberen rechten Ecke kommend). Sie trägt goldenen, eher unscheinbaren Kopfschmuck und ihre typische Kette. Dieses erste Bild soll ihren anfänglichen trotzigen, ungebrochenen Charakter verdeutlich - sie ist jung und hat ihr Leben vor sich, in das sie größere Erwartungen als das Dasein als Beiwerk setzt, deshalb sind die Farben warm gehalten, und rot ist ja auch eine eher ungestüme und nicht ruhige Farbe. Weiterhin sind ihre Klamotten nicht überladen, ihr Schmuck nicht sonderlich auffällig - sie ist daher frei und bewegungsfähig, nicht unter Kostbarkeiten begraben - dabei habe ich mich 1:1 an die original Darstellung der jungen Shannen gehalten, denn obwohl sie eine Prinzessin ist, scheint sie bequemeren Klamotten den klaren Vorzug zu geben. Die Kette, ihr einziges dauerhaftes Schmuckstück, durfte natürlich nicht fehlen (hier ist sie etwas gelblich und weniger grünlich ^^°). Da sie ein naturverbundener Mensch ist, befindet sie sich natürlich draußen. Sie will nicht "wie ihre Mutter" werden, nichts erscheint ihr schlimmer, und sie kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass sie derart enden könnte. Bild 1 stellt also die normale Ausgangssituation dar :D Bild 2: Das mittige Bild würde Shannen in ihrem jetztigen Alter (Douji-Alter) 25 darstellen, nur eben wenn sie sich zum Bleiben entschieden hätte. Sie ist zusammengesunken, hat ihren Kopf auf die Hand gelegt und ihre Haare lösen sich aus der Frisur. Das Bild ist diesmal grünlich, weiterhin auch dunkler als das erste. Sie trägt Silberschmuck, davon jedoch mehr und größere Spangen, ihr Kleid ist langärmelig und reicher bestückt als das Ursprungsmodell. Sie soll außerdem auf einem Thron oder Stuhl sitzen, ihre Kette ist, obwohl hier verdeckt, leicht rissig geworden. Die grünliche Farbe soll einen kränklichen, düstereren Eindruck vermitteln, was durch ihre Körperhaltung verdeutlicht wird (ebenso durch ihren Gesichtsausdruck und die leichten Augenringe). Schmuck, in der Vanitas-Stilrichtung ein Zeichen für Vergänglichkeit, Eitelkeit und unnütze Reichtümer, die während des Lebens angesammelt werden, ist hier stärker vertreten, auch sind ihre Klamotten nicht mehr die eines Wildfanges. Insgesamt sollte sie beladener wirken, was eventuell den gebundenen, etwas gebrochenen Eindruck verstärkt. Auch ihre Kette, die sie ja immerzu trägt, ist angebrochen, was auf das zerbrechen ihrer Selbst schließen lässt (die Kette ist sicherlich auch spiegelnd, und die nun auftretenden Risse deuten auf ihr eigenes Verwelken und ihre Vergänglichkeit). Ich dachte mir, dass Eowyn irgendwann von den Traditionen, den Erwartungen und ihrer Rolle gebrochen worden wäre - sie wirkt kränklich, ihre Haare lösen sich wild. Sie hat keinen Gefallen an der ihr zugedachten Rolle gefunden, aber zu einer starken Königin konnte sie auch nicht werden - das quält sie, sie hat sich jedoch noch nicht mit ihrem Schicksal abgefunden. Sie ist allein (außer Bryn, die ist natürlich bei ihr - aber ihr helfen kann auch Bryn nicht mehr wirklich) und gefangen, ihre sitzende Position und die Tatsache, dass sie sich in einem dunkleren Innenraum befindet soll die Fesselung ihrer aufzeigen. Vielleicht war sie zu diesem Zeitpunkt bereits einmal schwanger. In diesem mittigen Bild wäre Shannen "wie ihre Mutter" gewesen - denn auch diese scheint, was ich bis jetzt so gesehen habe, nicht sonderlich erfüllt in ihrer Rolle. Eowyn wurde also zu einer Frau, die sie nie sein wollte und der sie zuvor mit großer Ablehnung begegnet war. Diese Verachtung, die sie einst gegen ihre Erzeugerin aufgebracht hat, trifft nun sie selbst. Bild 3: Rein theoretisch hätte sie ja für immer so bleiben können: gebrochen und traurig. Aber meiner Anischt nach hat Eowyn großes Potential zur Zynikerin. Das letzte Bild ist in dunklen und kalten Farben gehalten, sprich blau schwarz. Eowyn scheint sich leicht vorzubeugen, sie schaut von unten auf den Betrachter voll Verachtung und Kälte. Ihr Haar ist ordentlich und korrekt hochgesteckt, ihre Augen sind glanzlos und trüb. dunkle Ringe liegen unter diesen, inzwischen hat sie eine beachtliche Menge an Kopfschmuck angesammelt. Sie trägt einen Umhang mit Stehkragen und ein Korsett, ihr Anhänger ist vollkommen zerbrochen und stark beschädigt. Zu Schmuck, Anhänger und Klamotten wurde ja schon genug gesagt - sie wirkt inzwischen noch beladener, noch schwerer und zusammengedrückter, und das Korsett ist eine ultimative Einengung von Bewegungsfreiheit. Sie ist inzwischen auch älter. Ich hatte mir überlegt, dass Eowyn wahrscheinlich zuerst, wie in Bild 2, verzweifeln würde. Doch nach Jahren in Ketten hat sie sich mit diesem Schicksal auf eine gewissen Weise abgefunden, nicht indem sie verstummt und lediglich sich zurückzieht, sie resigniert zwar, aber sie wird zu einer unnachgiebigen, herzlosen Frau. Selbst wenn man ihr die Chance geben würde, zu fliehen, sie würde es inzwischen nicht mehr können - Die Freiheit, die sie selbst nie genießen konnte, gönnt sie nun auch niemanden anders mehr. Sie ist also vollends gebrochen (denn im zweiten Bild hat sie noch gehadert, sie hat vielleicht sogar noch geträumt) - in diesem Stadium sitzt sie mit stolzer Verachtung gebeugt da, schwach und gebrechlich gedrückt unter der Last ihrer Krone und noch in ihrer Gefangenschaft mitleidlos gegenüber allen anderen. Ihr Gemahl ist unter Umständen bereits tot und sie führt die einsame Herrschaft einer eisernen Lady aus ihrem dunklen Kämmerchen heraus aus, eine Eingesperrte, aber mächtig. Letztendlich ist Eowyn zu einer Frau geworden, die sie nie sein wollte - sie ist zwar "nicht ihre Mutter", ihre Mutter würde wahrscheinlich mehr in Lethargie verfallen, doch sie ist den gleichen Weg gegangen. Sich selbst verachten tut sie immer noch (wie in Bild 2), jedoch ist es auch möglich, dass sie diese Rolle, die sie einnimmt, nun als notwendig ansieht, und ihr Selbsthass wird, um keine Schwäche zu zeigen, ihren Mitmenschen entgegengeschleudert. Sie ist daher verbittert auf höchstem Niveau. Alles in allem denke ich, dass Eowyn/ Shannen in dieser Rolle, unter diesen Umständen nicht glücklich hätte sein können. Nehmen wir einmal an, sie hätte einen Mann geheiratet, der sie geliebt oder wenigstens respektiert hätte und für den sie auch eine gewisse Achtung hätte entwickeln können, zu Hofe besteht eine strenge Etikette, es gibt so viele Anordnungen, Regeln sowie Intrigen, die Königin hätte sich immer gefragt und immer gehadert, wie ihr Leben verlaufen wäre, wäre sie fortgelaufen. Ob sie jetzt gerade, in ihrer jetztigen Position, zufrieden und wahrhaft frei ist, ist eine andere Frage (schließlich übt der Rat auch einen gewissen Druck aus, und ausschließlich sich selbst folgen kann man sowieso nie, wenn man dabei noch Verantwortung über- und Rücksicht auf andere nimmt), die ich noch nicht ganz beantworten kann. Shannen ist auf jeden Fall ein vielschichtiger Charakter - ich frage mich, was aus ihrer Heimat geworden ist. Wahrscheinlich ist das meiste, was ich hier von mir gebe, totaler Quark, aber es ist ja ein was wäre wenn XD Ich hoffe man konnte verstehen, warum ich das Bild so dargestellt habe :) Was ich mich außerdem frage: Shannen heißt ja eigentlich Eowyn, was "Pferdeherrin / Pferdeliebhaberin" heißt (weil sie Pferde sehr gerne hat) - ist das vielleicht auch eine kleine Randreferenz an Eowyn aus Herr der Ringe? Ähnlich wie Shannen hat sie ja Angst vor der Gefangenschaft bei Hofe etc, oder ist das lediglich Zufall (denn der Name passt ja auch so zu Shannen)? Wäre auf jeden Fall lustig :o __________________________________________________________________ SPOILER ENDE Nun ja, auf alle Fälle hat es Spaß gemacht ein Neuschneebild zu zeichnen :D Bei Computercolorationen bin ich etwas unsicher, aber ich wollte das gerne mal wieder üben ^^ Wer sich außerdem nun total für Hinataras Douji Neuschnee interessiert, sollte ruhig einmal mehrere Blicke riskieren! Ich freue mich über Anregungen und Kritik~ Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Ist dem Dōjinshi "Neuschnee" zugeordnet.	Verwendete Referenz: die junge Shannen :) Für die Farben nahm ich das Charakterbild zu Hilfe~ Themen: Doujinshi, Wettbewerb Stile: Computer koloriert Unterthemen: Illustration Shannen aus: http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/favoriten/472683/46493/ Unnützes nebenbei: Ich habe ihre Augen vorher grün gemacht, ein Fehler den ich erst kurz vorm hochladen bemerkt habe
	Beschwerde
Dieses Bild nimmt an 1 Wettbewerb teil.

Kommentare (2)

Von: Sceylar

25.06.2013 15:54

Woah, ich glaub, zu den Bildern an sich sag ich gar nix - die sind wirklich schön, einwandfrei gemacht und faszinieren total mit ihrem Licht-und-Schatten-Spiel.
Aber die Gedanken, die du dir dazu gemacht hast, sind einfach so *boah*, dass ich alles vergessen hab, was ich über die Bilder sagen wollte. Danke, dass du die ganzen Details noch mal aufgeschrieben hast, da wäre mir sonst ein Großteil entgangen.

Ach, und PS: Ich find die Outlines so sehr schön ... ich hätte das jetzt als "Stil" interpretiert. Ich hätte mir nur vielleicht gewünscht, dass die Einzelbilder ein bisschen breiter sind.

Von: Hinatara

17.06.2013 20:45

*______________*
Wow. Erst mal einfach wow! Die drei Bilder und die Entwicklungsgeschichte dahinter find ich super. Ich geh allerdings erst mal auf die Bilder ein:
Die Coloration ist super. Besonders die Kleider gefallen mir vom Licht und Schatten, und es ist toll, dass du dir so viel bei den Farben gedacht hast. Außerdem steh ich total auf die Faltenwürfe und die Augen, sowie die Gesichtsausdrücke, die schön verdeutlichen, was du auch geschrieben hast. Wahnsinn :D
Kleiner Kritikpunkt wäre, dass man in der Großansicht sieht, dass an manchen Stellen (besonders an den Outlines) die Color ein wenig unordentlich ist. Aber das fällt wirklich nur in der Großansicht auf ;)

Zu deiner Idee: Ich finde es erst mal schön, dass jemand erkennt, was/wie Shannen eigentlich ist. Ich glaube, sie ist in Neuschnee einer der Charaktere mit den meisten Fehlern (insbesondere und wie du auch richtig gesagt hast, was ihre Vergangenheit angeht), doch gleichzeitig besitzt sie sehr viel Ehrgeiz und viel willensstärke, um selbst falsche Wege zu verfolgen. Ich glaub, deswegen fasziniert sie mich selbst auch ziemlich ;D
Ich glaube, wenn sie zu Hause geblieben wäre, hätte sie sich nur in zwei Richtungen entwickeln können: die erste wäre die ewig rebellische Königin, die ihre Diener beißen würde, wenn es nicht nach ihren Wünschen läuft und die den potentiellen Mann an ihrer Seite dominiert, oder aber eine Entwicklung wie du sie beschrieben hast, die sie schlussendlich bricht und verbittert. ...in beiden Fällen bin ich irgendwie froh drum, dass sie ausgebrochen ist ;D
Du hast viele tolle Gedankenanstöße dort niedergeschrieben, was mich gerade total begeistert *haha* Ich kann dir zumindest sagen, dass wir noch ein wenig in Shannens Geschichte herumforschen werden im weiteren Verlauf von Neuschnee ;)

Vielen lieben Dank für das wundertollige FA und die Geschichte dahinter :) Ich hoffe, du ordnest es den Illustrationen zu :)
LG
Hinatara