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Dubiose Reporter auf Conventions Connichi 2013, Connichi, Convention, Presse

Autor:  Elly-san

Aus aktuellem Anlass möchten wir euch darauf aufmerksamen machen, daß wieder einmal sogenannte Reporter auf Conventions und Veranstaltungen unterwegs sind, die  Mädchen, zum Teil minderjährig und Frauen, welche sexuell belästigt und bedrängt haben und sich auch anderweitig daneben benehmen. Wir gehen davon aus, daß dies auch auf der Connichi vorkommen kann. Wir bitten euch daher, umgehend einen Helfer zu informieren, damit wir Reporter dieser Art vom Gelände verweisen können. Wir versichern euch, daß wir jede Presseanfrage prüfen und gerade bei derartigen Referenzen erteilen wir keine Filmerlaubnis und vergeben auch keine Pressekarten.

Sollte kein Helfer in Sichtweite sein, raten wir euch kein Wort mit ihm zu wechseln und im Fall einer sexuellen Belästigung Anzeige zu erstatten, wendet euch hierzu an das Conbüro. Generell gilt, daß ihr Reportern, von denen ihr euch belästigt fühlt, keine Antwort geben müßt, wenn euch Reporter dann immer noch nicht Ruhe lassen, zeigt diese an. Keiner der Reporter hat ein Recht auf eine Antwort und ihr seid nicht verpflichtet zu antworten.

Laßt euch vorab immer den Presseausweis zeigen, fragt nach für wen der Reporter die Fragen stellt, wo erscheint das Interview. Seriöse Reporter stellen sich in der Regel immer mit Namen vor, geben an für wen das Interview ist und am Ende erhaltet ihr idealerweise die Information, wo ihr euch den Bericht anschauen oder wo ihr diesen lesen könnt

Kein Mensch hat das Recht, euch zu mobben, zu belästigen oder sich über euch lustig zu machen, laßt euch das nicht gefallen! Zeigt die entsprechenden Reporter an oder wendet euch an die Organisation der Veranstaltung, wir helfen gerne und umgehend weiter.

Außerdem bitten wir euch Fotoshootings nur mit euch bekannten vertrauenswürdigen Fotografen auszumachen, geht nicht mit euch Fremden mit, um auf euch unbekannten Locations Bilder machen zu lassen. Besprecht immer im Vorfeld genau für wen die Bilder sind, bittet darum, daß ihr anschließend die Bilder alle erhaltet und auch Informationen zu den Seiten bekommt, auf denen diese dann zu sehen sind. Beachtet, sofern ihr ein freizügiges Cosplay anhabt, daß der Fotograf keine ungewünschten Fotos macht. Sollte dies trotzdem der Fall sein, so meldet dies umgehend an einen Helfer in der Nähe. Umgekehrt gilt für alle Fotografen, seien es nun diejenigen unter euch, die es als Hobby betreiben oder diejenigen, die im Auftrage fotografieren: denkt daran, jeden Cosplayer vorher zu fragen, ob ein Foto ok ist und gebt eure Kontaktdaten weiter, wo die Bilder anschließend zu sehen sind.

Jeder Besucher, der beobachtet, wie ein Reporter andere belästigt oder wenn ein Fotograf von Cosplayern unbemerkt Bilder macht, wird gebeten, dies zu melden. Denn solche Aktionen bringen nicht nur seriöse Reporter und Fotografen in Verruf, sie schaden auch dem Image der Szene.

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Datum: 03.09.2013 18:09
Unterschied zwischen "Ich knipse das ganze Connichi-Flair" und "Ich mache anrüchige Bilder von knapp bekleideten Damen/Herren" ist durchaus das Recht am Bild und die Art und Weise.
Bilder mit mehr als 20 Personen sind Gruppenbilder und erlaubt, ohne das Einverständnis des Einzelnen vor Veröffentlichung einzuholen. Falls sich jemand beschwert kann dieser auf dem Bild mit schwarzem Balken unkenntlich gemacht werden, es ist nicht Pflicht das Bild raus zu nehmen.

Ich denke wir reden hier wirklich nur von Fotgrafen, die explizit danach fragen, dass man sich in kurzem Rock auf Erhöhungen stellt usw.
Ich finde es wird deutlich, dass eben diese art von bildern gemeint ist und nicht ein einfaches rumknipsen auf conventions.
Eben anrüchige Shooting-Bilder.
Bei Shootings oder direkten einzelaufnahmen würde ich direkt den fotografen nachfragen. Wenn ich mit Grupe fotografiert werde und sich jemand dazu stellt . . . ich glaube kaum, dass man dagegen immer etwas tun kann.
Manchmal enden Zeiten, bevor sie richtig beginnen konnten.
Manchmal spalten sich Wege bevor sie zusammen finden konnten.
Doch egal was ist. Bevor ein neues Kapitel geöffnet werden kann...
Muss das alte geschlossen werden.
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Datum: 03.09.2013 18:14
Gruppenbilder sind nur dann Gruppenbilder, wenn die Gruppe auch als solche zu erkennen ist (z.b. ein aufgereihtes mannschaftsbild oder Abschlussklassenfoto ect.)
Dann Greift auch hier das recht des einzelnen in der Gruppe.
Aber wer stellt sich shcon für nen Gruppenbild zusammen um dann zu protestieren. Den Fall gabs aber schon!
Ich erinnere an den Fall des Studenten beim Gruppenfoto mit einem Abgeordneten.
Der anschließend protestiert hat, dass das Bild für den Wahlkampf genutzt wurde.

Sind wahllos 20 Leute auf dem bild, die nichts miteinander zu tun haben und NICHT das Hauptmotiv, kann man nichts tun.
Selbst ausserhalb des Congeländes.

So ähnlich wie die "Beiwerk" regel.

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Datum: 03.09.2013 19:57
Naya:
> Und noch eine kleine Verständnisfrage:
> Wenn ich also egal, welchen Fotografen sehe, der einfach so in die Menge Fotos macht von Cosplayern, die unbemerkt sind, soll ich diesen sofort melden? Was ist, wenn der einfach nur einen "Einblick ins Getümmel" machen wollte?

Was m.E. sehr gut wirkt: Einfach den Fotografen fotografieren. Ich habe bei der AnimagiC mal einen Opi (also ich bin schon alt, aber der war richtig alt) erwischt, der mit Tele durch den Zaun fotografieren wollte. Ich hatte meine Kamera kaum vor das Auge gehalten, da gab der Opi schon Fersengeld ;-)
Seriöse Fotografen dürften sich daran kaum stören, die Spannerfotografen suchen das Weite. Beim Cosplaybingo gab es auch mal ein Feld "Spannerfotografen fotografieren". Sollte man eigentlich ein Event draus machen, vor allem beim Japantag in Düsseldorf, da ist es besonders schlimm.

Was mir aufgefallen ist: Manche von den Typen trauen sich inzwischen auch Con-Karten zu kaufen, können also auch drinnen anzutreffen sein. Daher kann ich den Warnhinweis von Animexx nur unterstützen.
Mankind is a creature that no longer evolves. They keep their bodies merely to satisfy the desires of the flesh. They're worthless, don't you think? However, you don't have to remain a wretched human being forever. Mankind has finally created an exit. The Network. The Wired is the way, Lain.
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Datum: 03.09.2013 20:37
Eigentlich sollten diese Punkte eine Selbstverständlichkeit sein - aber danke fürs Auflisten, eventuell bewahrt es ja doch die eine oder andere jüngere Besucherin vor unangenehmen Erfahrungen. Ich habs mal weiterempfohlen.
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Datum: 03.09.2013 20:42
Hm, du schreibst, dass man sich ALLE Fotos vom Fotografen geben lassen soll, auf der anderen Seite häufen sich die Weblogeinträge von Fotografen, die dies aus professionellen Gründen eben NICHT tun mit Begründungen WARUM und dass man das wissen und hinnehmen soll.
Me @ Facebook /人◕ ‿‿ ◕人 Dshini-Wunsch (Copic Airbrush)
Eller's Handlanger Sklave in Ausbildung.
Datum: 03.09.2013 20:59
Bin selber Hobby Fotograf im Bereich Landschaft und Technik. Und Fotografiere daher sowie so keine Menschen außer sie sind versehentlich im Bildbereich oder auf einer Bühne.
Und zudem sind meine Bilder grundsätzlich für die Allgemeinheit, denn ich freue mich wenn es anderen gefällt. Meine Fotos gebe daher auch immer gerne heraus, später sollen alle auf meiner z.Z. Stillgelegten Webseite verbleiben. Nur momentan mache ich alles über YouTube.

So nun aber zum eigentlich Thema: Im letzten Urlaub habe ich einen erwischt der Fremde Kinder Fotografiert hat. Dann habe demonstrative die Kamera in seine Richtung geschwenkt. Und er wusste schon das ich im mit auf Bild bekomme, da hat er schnell seine Sachen gepackt und verschwand (Diese wahr an einer Badebucht passiert). Da es nicht in Deutschland gewesen, wollte ich ihn auch nur daran hindern weiter zu machen.
Aber so kann man zumindest einige dubiose Fotografen etwas abschrecken.

PS: Mich erkennt man an meiner Visitenkarte um denn Hals mit Namen Logo u.s.w. das am Schlüsselband mit meiner Webseite Adresse drauf.

Wünsche allen noch tolles Cosplaying
kirmesjones
SoundLightHouse
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Datum: 03.09.2013 22:02

Ich wollte nochmal nachfragen:
Der Aufhänger waren doch jetzt aber eine Gruppe von Jungs ANFANG 20 die weder gespannt, noch heimlich fotografiert, sondern
OFFENSICHTLICH gefilmt und gegrapscht haben? Gelle?

Einfach nur um dem Fotografenbashing neuen Drive zu geben. ;)

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Datum: 03.09.2013 22:45
Ich finde es gut das es so eine Warnung Gibt!
Aber man sollte auch nicht vergessen das Fotographen wichtig sind!
Jeder möchte ja Bilder haben und nur wenige nehmen extra einen mit der Bilder macht!
Oder hat eine gute Kamera!

Ich selber möchte wieder viele Bilder machen!
Ich frag immer nach!
Und bin auch bereit von mir Fotos machen zu lassen!

Ich denk es gibt nur sehr wenige schwarze Schaffe!

Aber es gibt sie!

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Datum: 04.09.2013 00:41
@ Naya
Die Aussagen von mir waren keine Vermutungen, sondern die momentane Rechtslage:

§ 22
Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. Die Einwilligung gilt im Zweifel als erteilt, wenn der Abgebildete dafür, daß er sich abbilden ließ, eine Entlohnung er- hielt. Nach dem Tode des Abgebildeten bedarf es bis zum Ablaufe von 10 Jahren der Einwilligung der Angehörigen des Abgebildeten. Angehörige im Sinne dieses Gesetzes sind der überlebende Ehegatte oder Lebenspartner und die Kinder des Abgebildeten und, wenn weder ein Ehegatte oder Lebenspartner noch Kinder vorhanden sind, die Eltern des Abgebildeten.
§ 23
(1) Ohne die nach § 22 erforderliche Einwilligung dürfen verbreitet und zur Schau gestellt werden:
1. Bildnisse aus dem Bereiche der Zeitgeschichte;
2. Bilder, auf denen die Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheinen;
3. Bilder von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben;
4. Bildnisse, die nicht auf Bestellung angefertigt sind, sofern die Verbreitung oder Schaustellung einem höheren Interesse der Kunst dient.
(2) Die Befugnis erstreckt sich jedoch nicht auf eine Verbreitung und Schaustellung, durch die ein berechtigtes Interesse des Abgebildeten oder, falls dieser verstorben ist, seiner Angehörigen verletzt wird.
§ 24
Für Zwecke der Rechtspflege und der öffentlichen Sicherheit dürfen von den Behörden Bildnisse ohne Einwilligung des Berechtigten sowie des Abgebildeten oder seiner Angehörigen vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zur Schau gestellt werden.
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Datum: 04.09.2013 00:58
warin
Hier muss ich dir leider etwas widersprechen, nicht jeder Fotograf lässt sich gerne fotografieren, ich z.B. hasse es wie die Pest XD

L_Yukan
Bitte auch erwähnen das es sich um das KUG handelt und das §23 sehr auslegbar ist, da hier §23 Abs. 3 KUG zwar theoretisch für Bilder von Conventions gilt, aber auch durchaus mit §22 KUG ein Fotomodell die veröffentlichung trotzdem verbieten kann wenn nicht das Gruppenbild zutrifft, obwohl es sich um eine "öffentliche Versammlung" gilt.
Bitte beachten: ich bin kein Jurist! Dies stellt meine Meinung und meine Auslegung der Gesetzeslage dar!



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Datum: 04.09.2013 01:10
@  Fuchswerk

Das stimmt, es handelt sich um das Kunsturhebergesetz.

Der mit unter wichtigste Punkt ist zum einen die Sache mit der Entlohnung.
Sowie die Sache mit "Versammlung, Aufzüge" ect.

Ums kurz zu fassen, gibt dir ein Cosplayer auf Anfrage die Genehmigung die Bilder zu machen und hochzuladen, darfst du dies tun. Sollte dieser Cosplayer sich nun doch anschließend dagegen entschieden haben (z.b. nachdem er sich die Fotos runtergeladen hat) kann er sagen, dass die Genehmigung nie erteilt wurde!
Nun ist der Fotograf der angeschmierte, wenn er dies nicht beweisen kann - wenn Aussage gegen Aussage vorliegt, entscheidet im Zweifel ein Nachweis, dass der Cosplayer entlohnt wurde (Die Entlohnung ist nicht als geldliche anzusehen - es kann ebenso daraus bestehen, dass besagter Cosplayer die Bilder zur Verfügung gestellt bekommt).

Im großen und ganzen hat jedoch der Fotograf immer die Arschkarte.
Wer läuft schon auf Cons rum, und hält Verträge oder Entlohnungsnachweise bereit für jedes Foto.. rein rechtlich dient aber nur das zur Absicherung.
Bei Aussage gegen Aussage und ohne beweise, gewinnt immer der abgebildete.

Das sollte man sich auch vor Augen halten.

Die Sache mit der Entlohnung geht btw. in beide Richtungen.
Will ein Cosplayer sich Fotografieren lassen und es wird sich geeinigt, dass die Bezahlung für den Fotografen darin besteht, dass er seinen Namen auf die Bilder setzen darf, müsste das rein rechtlich auch vertraglich geregelt sein.
Denn wenn nun der Cosplayer angibt, so eine Vereinbarung nie getroffen zu haben, hat der Fotograf ohne Beweise wieder keinerlei chancen und muss im ernstfall sogar strafe zahlen.

Egal wie rum, der Fotograf ist immer der, der die Gefahr trägt und am Ende
die Arschkarte hat. Wenns so weitergeht, dass jedem seriösen Fotografen lasten angehängt werden, wundert euch nicht, wenn sie bald tatsächlich mit Verträgen rumlaufen oder es gänzlich nur noch wenige gibt.

Das Problem bei den Versammlungsbildern ist, dass selbst ein Trauerzug als diese dekladiert ist. Und ab da wird streitig.
Denn bei solche Anlässen (wie dann z.b. auch für Cosplay versammlungen) ists wichtig darzulegen, wie stark der Eingriff das Interesse des Abgebildeten verletzt. Wenn es private veranstalltungen sind, ist eine veröffentlichung nicht rechtens! Die Connichi ist nur keine. Dann müsse man beispielsweise den Garten als "Privater Bereich" absperren, dann dürfte aber auch niemand ohne Erlaubnis hinein, und das wäre wieder nicht im Interesse der Veranstalter und der Stadt oder auch manchen Besuchern, die keine Karte besitzen o.ä.
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Datum: 04.09.2013 01:21
@Naya

Jap, da geb ich dir recht..
Für mich sieht es momentan so aus, dass man Fotografen melden soll,
damit individuell vom Hausrecht gebrauch gemacht wird.

Ich denke mir einfach, sie wollen es nicht gänzlich verbieten, damit das Problem was du aufgeführt hast, nicht eintritt; nämlich dass selbst seriöse Fotografen untersagt werden, Foto's zu machen ohne spezielle Absichten.

Dann wäre jedoch gut zu wissen, ob der Garten, welcher soviel ich weiss der Stadt gehört und nicht dem Gebäude des Kongress Palais - zum Congelände zählt. Denn sonst können Sie dort vom Hausrecht keinen gebrauch machen.
Datum: 04.09.2013 06:26
Ich glaube, es war Sven!
Alte Mösen dösen ohne Hosen.
Datum: 04.09.2013 06:29
Manchmal lege ich mich gern auf den Rasen meines Nachbarns und tue so, als sei ich eine Karotte :D
Datum: 04.09.2013 07:57
Wie sollen denn die Besucher unterscheiden, ob ein Fotograf jetzt "perverse Fotos" macht oder nicht.

Nehmen wir mal den hier angedeuteten Fall, jemand macht einfach Fotos in die Menge.
Nehmen wir ferner an er trägt ein Cosplay.

Das erinnert mich an den deutschen Verfassungsschutz.
"Wie? Die radikalen Islamisten haben den Bart abrasiert? Sorry, dann können wir sie nicht mehr finden."

Wie also, soll man bitte zwischen "seriösem Fotografen, der die Stimmung einfängt" und "möglicherweise perversem Knipser" unterscheiden?
Klar, die wahrscheinlichkeit, dass beide KEIN Cosplay tragen ist hoch, aber auch hier gilt: Nennt mir Unterscheidungsmerkmale für diesen speziellen Fall, jemand sitzt am Rand und schießt Fotos in die Menge (Wenn jemand explizit auf Cosplayer zugeht ist der Fall klar, soweit kann ich auch denken!)


Am besten ALLE Fotografen meiden....nee ist auch doof dann haben die Foto-Admins ja nichts mehr zu gucken (und ja, ich greife sie hiermit indirekt an, denn die Fotoregeln sind in den letzten Jahren immer nachteiliger für die "Hobby-Fotografen" und "Con-Reporter" geworden, die nur "die Stimmung einfangen wollen" und keine Ahnung von Fotoshop haben!)

Allem Respekt den Orgas gegenüber, die diese Warnung ausgeben, aber um das effektiv zu verhindern hilft nur ein explizites FOto-Verbot!
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Datum: 04.09.2013 09:32
abgemeldet:
> Wie sollen denn die Besucher unterscheiden, ob ein Fotograf jetzt "perverse Fotos" macht oder nicht.


So ist es. Deswegen sollte man diesen Weblog so interpretieren wie er gemeint ist. "Habt einfach ein offenes Auge und wenn Euch was spanisch vorkommt, fragt nach". nicht mehr und nicht weniger.
Datum: 04.09.2013 09:59
Hallo ihr Fotographen,
wenn ihr Angst habt, dass man Euch mit den Spannern verwechselt tut etwas dagegen. Setzt Euch gegen die Personen zur Wehr, die euch in Verruf bringen. Ihr könntet zum Beispiel einen Verein gründen. Jeder bekommt einen zeitlich begrenzten Mitgliedsausweis und hängt diesen an seine Kamera.
Wenn es Beschwerden gibt, schauen sich die entsprechenden Stellen die Bilder an. Ist die Beschwerde richtig fliegt die Person auf ewig aus dem Verein.

So sind auf Dauer alle seriösen Fotographen erkennbar.
Datum: 04.09.2013 10:01
L_Yukan:
> Im großen und ganzen hat jedoch der Fotograf immer die Arschkarte.

Da liegst du falsch. Es ist eher so, dass es Cosplayer schwer haben, im Nachhinein gegen eine Veröffentlichung von Fotos vorzugehen. Das ist besonders schwer, wenn sie sich erkennbar für Fotos in Pose begeben haben und selbst dann, wenn dies für einen anderen Fotografen erfolgte.

Mit der Entlohnung liegst du auch falsch. Hier muss in der Tat eine echte Bezahlung vorliegen, bevor diese Passage zugunsten des Fotografen greift. Ein einfaches zur Verfügung stellen der Bilder reicht definitiv nicht aus.

Aber wie gesagt, als Fotograf ist man schon auf der sicheren Seite, wenn man sich an Cosplayer hält, welche erkennbar fotografiert werden wollen. Da das Veröffentlichen von Conventionfotos absolut gebräuchlich ist, stimmen die Cosplayer somit konkludent auch jeder Veröffentlichung zu.

Problematischer sind die "Stalkerbilder", bei denen z.B. aus vom Cosplayer nicht vorgesehenen Perspektiven die Pose fotografiert wird, oder Cosplayer fotografiert werden, die sich gar nicht in Pose befinden. Aber auch diese Bilder sind nicht automatisch verboten (siehe Wortlaut des Kunsturhebergesetzes).

Es gehört beispielsweise zur einer journalistischen Dokumentation einer Convention dazu, dass man auch zeigt wie sich Conventionbesucher so verhalten: Sie unterhalten sich, zeigen sich gegenseitig wie sie ihr Cosplay genäht haben, frisieren sich gegenseitig, sitzen auf der Wiese beim Picknick und so weiter und das mit diesen Personen in Großaufnahme als Hauptmotiv. In diesem journalistischem Kontext sind das nämlich "Bildnisse der Zeitgeschichte".

Das wurde bisher nämlich noch gar nicht gesagt: Der Kontext der Veröffentlichung entscheidet mit, ob dies zulässig ist!

Und da muss beispielsweise eine journalistische Reportage über die Connichi ganz anders bewertet werden als eine Veröffentlichung im Voyeur-Forum, auch wenn es sich um ein und dasselbe Foto handelt. Dabei kommst auch die Einschränkung im Kunsturhebergesetz "ein berechtigtes Interesse des Abgebildeten verletzt wird" ins Spiel. Eine Veröffentlichung im Voyeur-Forum verletzt nämlich genau so ein berechtigtes Interesse des Abgebildeten, nämlich, nicht als Sex-Objekt dargestellt zu werden.

Lange Rede, kurzer Sinn: leider ist der Weblog bezogen auf Abbildungen von Cosplayern - seien es Videos oder Fotos - undifferenziert und löst so eher Panik aus als dass er hilft und es fehlt ihm an praktischen Tipps für die Cosplayer.

Praktische Tipps für Cosplayer:

1. Seid selber aufmerksam, wer auch wie fotografiert.

2. Ihr müsst euch von niemanden fotografieren lassen, wenn ihr dies nicht wollt. Sprecht ggf. die Fotografen an, dass sie es sein lassen sollen. Dabei seid ihr im Recht, tretet also höflich aber bestimmt auf. Wird dies nicht respektiert, dann (und erst dann) benachrichtigt ihr Helfer oder Polizei.

3. Achtet auch auf andere Cosplayer, die vielleicht nicht merken wie sie fotografiert werden und weist diese darauf hin und bietet eure Hilfe an. Der jeweilige Cosplayer kann dann selbst entscheiden ob er dagegen etwas macht.

4. Jeder Cosplayer möchte gerne schöne Fotos von sich haben. Wenn ihr merkt, dass ein Fotograf an euch Interesse hat, stellt Blickkontakt her und lächelt beispielsweise. Der Fotograf wird euch ansprechen und ihr könnt erfahren, was für Fotos er wofür machen möchte und euch dann entscheiden, ob ihr mitmacht.

5. Auch nicht ganz unwichtig: Geht nur in einem Outfit zu einer (großen) Convention, das ihr aus allen Richtungen fotografiert später veröffentlicht sehen wollt. Wenn ihr hier Probleme habt, dann wählt dieses Outfit lieber für eine kleine Convention, ein lokales Treffen oder ein reines Fotoshooting aus.

=====

Man muss auch einfach sehen, dass gerade auf den sehr großen Conventions jede Menge "Frischlinge" unter den Fotografen auftauchen. Diese sind es gewohnt, im Urlaub die Häuser links und rechts oder im Zoo die Tiere zu knipsen. Wenn man das gewohnt ist, so ist das Fotografieren von Menschen eine enorme Umstellung. Was für langjährige Conventiongänger absolut selbstverständlich ist - nämlich die Cosplayer für Fotos anzusprechen - ist für normale Mitbürger völlig unbekannt. Dementsprechend denken viele Fotografen "oh, das sieht aber toll aus, da mache ich doch gleich mal ein Erinnerungsfoto von".

Habt bitte ein wenig Verständnis dafür und helft diesen Fotografen dabei zu verstehen, wie es auf Conventions laufen soll, indem ihr sie ansprecht und es ihnen erklärt. Ich mache das regelmäßig auf den großen Conventions, wenn es mir auffällt. Viele Fotografen sind sogar froh, weil ihre Fotos ja noch viel toller werden, wenn der Cosplayer nicht von irgendwo abgeschossen wird, sondern für den Fotografen in die Kamera posiert.

Die Zahl der aus Vorsatz handelnden schwarzen Schafe lässt sich vermutlich an 1-2 Händen abzählen - selbst auf einer Riesenconvention wie der Connichi. Ich halte es für überzogen, da jetzt alle "wild" zu machen. Besser ist es, die Augen offen zu halten und gesunden Menschenverstand anzuwenden, aber nicht jedes naive Fotografieren wie ich es gerade für die "Frischlinge" beschrieben habe, in diese Ecke zu stellen.
Datum: 04.09.2013 10:27
Also kann man zusammenfassend wie immer sagen: "Traut eurem Instinkt". Wenn es euch komisch vorkommt geht weg. Das gilt vor allem für die jüngeren unter uns.

Und auch wenn viele jetzt aufheulen werden, überlegt auch vorher was ihr anzieht. Ich weiß es ist kein Freibrief für gewisse Leute aber Menschen sind nun einmal so. Und wenn ich wirklich fast nackt rumrenne, auch wenn Charakter xy so aussieht, zieht es diese Personen an wie Motten das Licht. Es ist traurig und ärgerlich aber wohl nicht zu ändern.
Auf der AniMaCo hatten wir letztes Jahr auch so einen Typen. Der war auch bekannt, daß er junge Mädchen in knappen Outfits belästigt aber irgendwie schlüpfen diese Leute doch immer durch. Und dann finde den mal in der Menge, wenn nur ein paar Security-Leute wissen wie er aussieht.

Reportern gebe ich grundsätzlich keine Interviews, weil ich mich nicht in irgendeinem komischen Zusammenschnitt wiederfinden möchte. Bin zwar kein Cosplayer aber muß ja nicht sein.

Was die Fotografen betrifft, Paragraphen sind toll aber kaum umsetzbar. Ich bin auch Hobbyknipser und mache auch gerne Bilder wo nicht posiert wird oder "schiesse" mal in die Menge. Das gibt auch gute Fotos, nur geposte Bilder sind langweilig. Und wer zurückknipsen möchte, nur zu. ^^
Möchte ich eine spezielle Person ablichten spreche ich sie auch an, keine Frage. Und ich zeige ihr das Bild danach. Generell gilt, findest du dich in meiner Galerie wieder und magst das Bild nicht, dann schreibe mich an und ich lösche ich es wieder. Und fertig.
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Datum: 04.09.2013 10:51

> Allem Respekt den Orgas gegenüber, die diese Warnung ausgeben, aber um das effektiv zu verhindern hilft nur ein explizites FOto-Verbot!

Das hier so rege diskutiert wird und ihr euch wirklich Gedanken um das Thema und die Gefahren macht. Wir wollen weder ein Fotoverbot, noch daß jetzt alle Fotografen misstrauisch beäuigt werden.
Diese Warnung richtet sich an die Cosplayer, die oftmals sich weniger Gedanken darum machen, wer sie da eigentlich wie fotografiert.

Vorwiegend geht es um die Reporter, die Fotografen wurden mit erwähnt, weil sie auch teilweisen untern dem Begriff "Presse" fallen und tweilweise zusammen mit Reportern unterwegs sind.

Zum angrenzenden Stadtpark: Dieser wird zum Connichi Gelände dazu gezählt, da sich dort im Rahmen der Connichi hunderte von Besuchern aufhalten. Mit oder ohne Karte, die Stadt Kassel zählt jeden Besucher zur Connichi, entsprechend tragen wir auch Verantwortung und kümmern uns deshalb um die Müllentsorgung und um die Sicherheit der Besucher. Deshalb sind auch dort Helfer und Ordner von uns unterwegs und sind jederzeit bereit zu helfen.
If everybody loves us, something is wrong. We can't please everybody. (Paulo Coelho)
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Datum: 04.09.2013 11:12
  Elly-san:
> Das hier so rege diskutiert wird und ihr euch wirklich Gedanken um das Thema und die Gefahren macht. Wir wollen weder ein Fotoverbot, noch daß jetzt alle Fotografen misstrauisch beäuigt werden.
> Diese Warnung richtet sich an die Cosplayer, die oftmals sich weniger Gedanken darum machen, wer sie da eigentlich wie fotografiert.
>
> Vorwiegend geht es um die Reporter, die Fotografen wurden mit erwähnt, weil sie auch teilweisen untern dem Begriff "Presse" fallen und tweilweise zusammen mit Reportern unterwegs sind.
>
> Zum angrenzenden Stadtpark: Dieser wird zum Connichi Gelände dazu gezählt, da sich dort im Rahmen der Connichi hunderte von Besuchern aufhalten. Mit oder ohne Karte, die Stadt Kassel zählt jeden Besucher zur Connichi, entsprechend tragen wir auch Verantwortung und kümmern uns deshalb um die Müllentsorgung und um die Sicherheit der Besucher. Deshalb sind auch dort Helfer und Ordner von uns unterwegs und sind jederzeit bereit zu helfen.

Danke für die genauere Erklärung, was zum Gelände gehört und was nicht :)
Und: Ich denke allein die Erwähnung der Fotografen hat halt viele von uns etwas unsicher gemacht ^^"
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Datum: 04.09.2013 11:14
Was die Fotografen betrifft, Paragraphen sind toll aber kaum umsetzbar. Ich bin auch Hobbyknipser und mache auch gerne Bilder wo nicht posiert wird oder "schiesse" mal in die Menge. Das gibt auch gute Fotos, nur geposte Bilder sind langweilig. Und wer zurückknipsen möchte, nur zu. ^^


Das macht meine Begleitung auch oft und da sehe ich es schon kommen, dass sie nachher von irgendwem deshalb angepöbelt wird. So vergeht einem auch der Spaß. Ich finde es richtig, das vor Reportern gewarnt wird, aber gleichzeitig wird dadurch eine Panik ausgelöst, die nicht sein muß. Ich sehe es schon kommen, das das ein oder andere Kiddie sich wichtig vorkommt und jeden Fotografen, der zufällig mal in ihre/seine Richtung knippst, aggressiv angeht.
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Datum: 04.09.2013 11:38
Ich hab mir jetzt nicht jeden Beitrag durchgelesen.
Aber mich hat ein befreundeter Fotograf auf der Animagic auch drauf hingewiesen, das viele "perverse Fotografen" auch diese kleinen Action-Kameras benutzen und die in Oberschenkelhöhe halten und dann den Cosplayerinnen unter den Rock knipsen. Und das Böse ist, dass das noch weniger auffällt. Aber das wird wohl auch sehr oft so praktiziert.

Mir ist das selbst erst einmal aufgefallen vor paar Jahren auf der LBM.
Achidanza!

"Strike fast, strike hard, but above all else strike first!" by Kyoko (Skip Beat)

"Ich mag es, wenn Frauen sich ihrer rolle gerecht verhalten. also fahr bitte zu langsam und nimm allen die vorfahrt. du bist ne Frau, du darfst das." by Doctor Meier (Doctors Diary)
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Datum: 04.09.2013 12:01
@  Azamir

Ich habe nie behauptet, dass eine Zeugenaussage kein Beweis ist.

Aussage gegen Aussage bedeutet nicht, dass es Zeugenaussagen gibt.
Aussage gegen Aussage bedeutet, Ankläger sagt "JA" und Kläger sagt "NEIN"

Wenn es keinen gibt, ders bezeugen kann, spricht man von "Aussage gegen Aussage" - und in diesem Zweifel gewinnt ohne Beweis nicht unbedingt der Fotograf.


@ Sai1

Doch, die Entlohnung kann sehr wohl die Abzüge oder die Bereitstellung sein.
Mich wundert es grad, dass du sagst, dass es nicht möglich ist.
Stichwort TfP:

Zitat:
"In der Praxis findet sich in der Vergütungsklausel eines Modelvertrages nicht selten die Abkürzung "TfP", die für "Time for Prints" steht. Dies bedeutet, dass das Model für die Rechteeinräumung kein Geld, sondern eine bestimmte Anzahl von Abzügen der Aufnahmen erhält. Dabei ist es dann Verhandlungssache, wie viele Abzüge in welcher Größe und Qualität das Model erhält und ob es sich dabei ausschließlich um Printabzüge oder digitale Abzüge auf CD bzw. DVD oder Beides handeln soll."
Datum: 04.09.2013 12:52
Für Conventions irrelevant, aber es sollte nicht falsch hier stehen bleiben.

L_Yukan:
> Doch, die Entlohnung kann sehr wohl die Abzüge oder die Bereitstellung sein.

Da bringst du was durcheinander.

TfP steht für einen Vertrag zwischen Fotograf und Model, welcher typischerweise die gegenseitigen Rechte klärt, insbesondere was die Veröffentlichung angeht. Dabei erteilt das Model im Rahmen der Vertrages eine konkrete Einwilligung in bestimmte Formen der Veröffentlichung. Solche Verträge müssen von Fotograf und Model ausdrücklich vereinbart werden, idealerweise schriftlich.

Das Kunsturheberrechtsgesetz regelt dagegen insbesondere die Fälle, bei denen die Einwilligung des Models NICHT konkret bewiesen werden kann und dort steht dann, dass eine Einwilligung im Zeifel (d.h. wenn es nicht z.B. durch einen Vertrag einen anderen festgehaltenen Willen des Models gibt) anzunehmen ist, wenn eine Bezahlung erfolgte.

Es reicht sicherlich nicht aus, dem Model zu sagen "ach übrigens, die Bilder kannst du dir auf Animexx runterladen" und schon hätte man das Model "bezahlt" und könnte mit den Bildern machen was man wollte.

Anders sieht es aus, wenn ich eine Person anspreche "Hey, kann ich für 10 Euro Fotos von dir machen?", denn da muss jedem klar sein - im Gegensatz zu "du bekommst die Bilder auch irgendwie", dass der Fotograf irgendeinen Zweck verfolgt, sonst wäre es ihm kein Geld wert. Wer da dann mitmacht und sonst nichts schriftlich vereinbart, der hat in jede Form der Veröffentlichung eingewilligt.
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