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Shakespeare "Die Widerspenstige Zähmung"

Autor:  Sweet_Sakura0307
Hallo!

Letztens war ich in München im Theater und hab mit meinem Freund "Die Widerspenstige Zähmung" von Shakespeare angeschaut. War echt ziemlich cool mit guten Schauspielern! Eigentlich wollten wir "Der Revisor" anschauen, was aber wegen Krankheit eines Schauspielers ausgefallen und durch das Shakespeare Stück ersetzt wurde.

Wenn man nichts über das Stück weiß ist es anfangs etwas verwirrend, weil es doch schon viele Charaktere gibt, die alle ihre eigenen Absichten haben. Deshalb sollte man sich vielleicht eine Wikipedia-Zusammenfassung durchlesen, bevor man in das Stück geht. Aber es ist auf jeden Fall sehr sehenswert!

Generell geht es um das Thema der Fügsamkeit einer Frau. Die Hauptperson in dem Stück ist die widerspenstige Katharina, die verheiratet werden soll, die aber bisher alle Männer mit ihrer Art vergrault hat, bis es einer schafft sie zu "zähmen". Am Ende des Stück spricht sie einen interessanten Monolog von der Fügsamkeit einer Frau. In unserer Zeit natürlich etwas kritisch zu betrachten, aber man kann es sich auch auslegen wie man will. Für mich klang es eher so, als hätte Katharina sich nur oberflächlich gefügt, ihren widerspenstigen Charakter aber behalten. Sie hat eigentlich erkannt, dass sie und ihr Mann vom Temperament her gut zusammen passen und sie ihren Mann genauso unterwürfig gemacht hat wie er sie.

Hier der letzte Monolog von Katharina, der mich sehr beeindruckt hat:

KATHARINA.
Pfui, pfui! entrunzle diese droh'nde Stirn,
Und schieß' nicht zorn'ge Pfeil' aus diesen Augen,
Verwundend deinen König, Herrn, Regierer.
Das tötet Schönheit wie der Frost die Flur,
Zerstört den Ruf wie Wirbelwind die Blüten,
Und niemals ist es recht noch liebenswert.
Ein zornig Weib ist gleich getrübter Quelle
Unrein und sumpfig, widrig, ohne Schönheit:
Und ist sie so, wird keiner, noch so durstig,
Sie würd'gen, einen Tropfen draus zu schlürfen.
Dein Eh'mann ist dein Herr, ist dein Erhalter,
Dein Licht, dein Haupt, dein Fürst; er sorgt für dich
[146] Und deinen Unterhalt, gibt seinen Leib
Mühsel'ger Arbeit preis zu Land und Meer,
Wacht Nächte durch in Sturm, und Tag' in Kälte,
Wenn du im Hause warm und sicher ruhst;
Und fodert zum Ersatz nicht andern Lohn
Als Liebe, freundlich Blicken und Gehorsam:
Zu kleine Zahlung für so große Schuld.
Die Pflicht, die der Vasall dem Fürsten zollt,
Die ist die Frau auch schuldig ihrem Gatten.
Und ist sie trotzend, launisch, trüb und bitter,
Und nicht gehorsam billigem Gebot,
Was ist sie als ein tückischer Rebell,
Sünd'ger Verräter an dem lieben Herrn?
Wie schäm' ich mich, daß Frau'n so albern sind!
Sie künden Krieg und sollten knieen um Frieden!
O daß sie herrschen, lenken, trotzen wollen,
Wo sie nur schweigen, lieben, dienen sollen!
Weshalb ist unser Leib zart, sanft und weich,
Kraftlos für Müh' und Ungemach der Welt,
Als daß ein weiches Herz, ein sanft Gemüte
Als zarter Gast die zarte Wohnung hüte?
O kommt, ihr eigensinn'gen, schwachen Würmer!
Mein Sinn war hart wie einer nur der euern,
Mein Herz so groß, mein Grund vielleicht noch besser,
Um Wort mit Wort, um Zorn mit Zorn zu schlagen: –
Jetzt seh' ich's, unsre Lanzen sind nur Stroh,
Gleich schwach wir selbst, schwach wie ein hülflos Kind,
Scheinen wir nur, was wir am mind'sten sind.
Drum dämpft den Trotz, beugt euch dem Mann entgegen,
Ihm unter seinen Fuß die Hand zu legen: –
Wenn er's befiehlt, zum Zeichen meiner Pflicht,
Verweigert meine Hand den Dienst ihm nicht.
PETRUCHIO.
Das nenn' ich eine Frau! Küss' mich, mein Mädchen! –
LUCENTIO.
Glück zu, Herr Bruder, du bezwangst dein Käthchen!
VINCENTIO.
Das klingt recht fein, wenn Kinder fromm und fügsam!
[147] LUCENTIO.
Doch schlimm, wenn Frau'n verstockt und ungenügsam.
PETRUCHIO.
Nun, Käthchen, komm zu Bette: –
Drei sind vermählt, doch zwei nur schlecht, ich wette.
Gut' Nacht, ihr Herrn, und traft ihr schon das Weiße,
Ich bin's, der heut mit Recht der Sieger heiße.

In der Version des Stücks, die wir gesehen haben, war es so, dass nicht Petruchio Katharina abführt, sondern dass Katharina Petruchio mit sich zu Bett führt, sondern dass Katharina vorgeht und Petruchio einen verführerischen Blick über die Schulter wirft und er ihr dann folgt. So ist die ganze Geschichte dann ausgeglichen :3
Datum: 03.04.2013 13:01
Wenn ich mich recht entsinne, hieß es "DER WiderspenstigeN Zähmung." sonst macht das nämlich keinen Sinn.
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Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister


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