Darf ich meine Oma selbst verbrennen?
Fragen an einen Bestatter
Frage
Geht eine Seebestattung auch, wenn man Nichtschwimmer ist?
Antwort
Grundsätzlich nein! Entweder man lässt sich mit einem Schwimmer zusammen einäschern oder man bucht schon zu Lebzeiten einen Schwimmkurs. Die Bestatterverbände bieten seit geraumer Zeit gemeinsam mit den Seniorenverbänden und der DLRG in den Altersheimen Seniorenschwimmkurse an. Statt eines Seepferdchens darf man sich dann einen grauen Panther oder eine graue Piratenflagge an den Schwimmanzug nähen. Ohne entsprechende Bescheinigung gibt es für Nichtschwimmer keine Seebestattung.
Frage
Was ich immer schon mal wissen wollte: Wie verhindert man, dass bei einer Seebestattung der Sarg auf der Wasseroberfläche schwimmt?
Antwort
Seebestattungen werden nur mit der Totenasche in einer auflösbaren Urne durchgeführt, nicht mit Särgen. Im Gegensatz zum Seemannsbegräbnis auf hoher See, bei dem man einen ganzen Leichnam der See übergibt, wird also nur die Asche beigesetzt. Würde man, was nicht üblich ist, Särge verwenden, könnte ich mir vorstellen, dass man einem Aufschwimmen des Sarges durch die Anbringung geeigneter Bohrlöcher im Sarg entgegenwirken könnte.
Frage
Mein Mann schnarcht, und deshalb haben wir seit Jahren ein getrenntes Schlafzimmer. Wie mache ich es, dass ich im Grab nicht neben meinem Mann liegen muss?
Antwort
Lassen Sie sich in weit voneinander entfernten Gräbern beerdigen.
Frage
Es wird Zeit, mich mal zu erkundigen. Was muss ich alles machen, wenn ich mal tot bin? Da gibt es bestimmt viel zu bedenken und zu erledigen, bei Behörden und so.
Antwort
Ich würde sagen, dass Sie sich darum keine Gedanken machen müssen, Sie sind ja dann tot.
Frage
Sehr geehrter Herr Bestatter,
eine Frage interessiert uns brennend, weil wir ganz im Osten der Republik wohnen und sehr viel Berührung mit unseren polnischen Nachbarn haben. Mein Mann spricht sogar etwas Polnisch.
Bitte sagen Sie uns doch die Antwort auf folgende Frage: Wie lange dauert es in Polen vom Tod bis zum Sterben?
Antwort
Ja.
Frage
Mal eine besondere Frage, die mich und meinen Freund sehr beschäftigt. Hast du schon mal einen Sarg mit einem Vampir beerdigt? Bitte antworten, ist kein Spaß!!!!
Antwort
Vampire bekommen immer ein Urnenbegräbnis, weil durch das Kellerfenster Sonnenlicht in unseren Behandlungsraum fällt und die Vampire dabei stets zu Staub und Asche zerfallen. Ist wirklich so, ist kein Spaß!!!
Frage
Werden auch Menschen auf christlichen Friedhöfen (also jetzt mal evangelisch oder katholisch) bestattet, die besondere sexuelle Praktiken verübt haben?
Antwort
Das kommt im Wesentlichen darauf an, ob diese Praktiken katholisch oder evangelisch waren.
Frage
Ich beziehe eine Witwenrente, weil mein Mann schon tot ist. Außerdem bekomme ich eine kleine eigene Rente. Nun liege ich seit Monaten nachts wach und mache kein einziges meiner beiden Augen zu, weil ich mich mit einer Frage quäle: Wenn ich denn dann mal tot, also gestorben bin. Wo muss ich dann überall hin? Auf das Bürgermeisteramt oder wo?
Antwort
Bitte gehen Sie drei Tage nach Eintritt des Todes mit Ihren Rentenunterlagen auf das Bürgermeisteramt. Dort hält man ein buntes Überraschungspaket für solche Fälle bereit und freut sich stets über Abwechslung.
Frage
Jetzt mal ehrlich: Gibt es Ihrer Meinung nach eine Möglichkeit, in Deutschland legal ein Grab zu finden, in dem es einen Internetanschluss gibt und in das ich später mal mein Handy mitnehmen kann?
Antwort
Jetzt mal ehrlich: Was wollen Sie dann damit? (Den eigenen Verwesungsprozess twittern?)
Frage
Es kann doch sein, dass mir wegen einer Krankheit oder eines Unfalls ein Bein oder Arm abgetrennt wurde oder amputiert werden muss. Kann ich für diesen Arm oder dieses Bein einen Bestatter beauftragen, der dieses Körperteil dann ordnungsgemäß bestattet? So könnte ich doch wenigstens bei einem Stück von mir bei der eigenen Beerdigung dabei sein.
Antwort
Ich kann Sie beruhigen: Sie werden auf jeden Fall, so oder so, bei Ihrer eigenen Beerdigung dabei sein.
Körperteile, die im Krankenhaus entfernt werden müssen, werden von den Kliniken über Spezialentsorger entsorgt. Mir ist noch kein einziger Fall bekannt geworden, in dem ein Bestatter das abgetrennte Körperteil einer lebenden Person bestatten sollte. Und ehrlich gesagt, ich wüsste auch nicht, wofür das gut sein sollte. Was, wenn Sie im Laufe Ihres Lebens mehrfach umziehen? Wollen Sie dann Ihren Fuß in Magdeburg und eine Hand in Stuttgart auf dem Friedhof besuchen gehen? Ich finde, man sollte die Kirche lieber im Dorf lassen.
Frage
Man hört doch so viel darüber, wie wichtig Organspenden sind. Andererseits lassen sich doch so viele Menschen verbrennen. Wie bekommt man denn bei den vielen Eingeäscherten die Organe wieder aus der Asche? Sind die dann noch verwendbar?
Antwort
Erst sterben, dann Organentnahme, dann einäschern. Einfach die Reihenfolge beachten und vor allem sicherstellen, dass zuerst gestorben wird.
Frage
Ich habe einen Organspendeausweis. Nun nagt in mir die Befürchtung, jemand könnte mir Organe auch schon dann entnehmen, wenn ich noch gar nicht tot bin. Was kann ich machen, damit das nicht passiert?
Antwort
Gut aufpassen!
Anfrage von einer Zeitung
Gibt es Ihrer Meinung nach Tendenzen, dass der Friedhofszwang für Urnen und Särge in absehbarer Zeit aufgehoben wird und somit die Möglichkeit besteht, den Verstorbenen zum Beispiel auch zu Hause auf den Kaminsims zu stellen?
Antwort
Es ist ein allgemeiner Trend zur Lockerung der Bestimmungen zu erkennen, und was noch vor wenigen Jahren undenkbar war, wird mittlerweile von immer mehr Friedhofsverwaltungen als Alternative angeboten. Es ist durchaus denkbar, dass in einigen Jahren auf der Friedhofszwang für Urnen entfallen könnte. Jedoch halte ich es persönlich für wenig sinnvoll, auch Särge oder die Verstorbenen selbst auf den Kaminsims zu stellen.
Frage
Ich bin Vegetarier. Wie stelle ich sicher, dass die Kränze später mal auf meiner Beerdigung meinen Ansprüchen an ein vegetarisches Leben entsprechen? Wir Vegetarier haben es ja oft schon im Leben nicht leicht, so will ich wenigstens bei meiner Beerdigung alles einwandfrei haben.
Antwort
Aus was, wenn nicht aus Pflanzen, werden denn in Ihrer Gegend für gewöhnlich Kränze zur Beerdigung gemacht? Aus Weißwürsten?
Frage
Wenn ihr einen Sarg zum Friedhof bringt und habt unterwegs einen platten Reifen, was macht ihr dann? Anderen Bestatter rufen? Sarg zu Fuß den Rest tragen? Beerdigung verschieben? Feuerwehr anrufen? Mit dem Abschleppwagen zum Friedhof fahren?
Antwort
Reifen wechseln.
Frage
Auf Friedhöfen gibt es so viel Vandalismus, und gestohlen wird ja auch. Ich möchte gerne, wenn ich mal tot bin, meinen Grabstein besonders tief in die Erde setzen lassen, also mehr als 1,80 m tief. Meinen Sie, das geht? Dann kann ihn keiner klauen. Ist das eine gute Idee?
Antwort
Die Idee ist sogar sehr gut. Bei einer Tiefe von 1,80 Metern könnten Sie den Stein auch von unten festhalten. Aber wirklich notwendig wird das nicht sein, es wird oben nichts mehr von dem Stein aus der Erde ragen.
"Darf ich meine Oma selbst verbrennen" von Peter Wilhelm
*gröööööhl* Wie geil ist das denn bitte 😂 Das und das mitm Vampir fand ich am Besten 😂
"Ich kann Sie beruhigen: Sie werden auf jeden Fall, so oder so, bei Ihrer eigenen Beerdigung dabei sein." xD
Sehr geil.
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire~
Mangaverkauf etc.
Schneiderei gesucht ? Sturmkraehe - Larp, Reenactment & more/ Sturmkraehe on Facebook
Schnittmuster gesucht ? Das Athalier
Fotograf gesucht ? Marget Flach
>>Wenn ihr einen Sarg zum Friedhof bringt und habt unterwegs einen platten Reifen, was macht ihr dann? Anderen Bestatter rufen? Sarg zu Fuß den Rest tragen? Beerdigung verschieben? Feuerwehr anrufen? Mit dem Abschleppwagen zum Friedhof fahren?
>>Antwort
>>Reifen wechseln.
In dem Fall vielleicht, aber ich hab es selbst erlebt, dass eine Bestattung verschoben werden musste aus einem ähnlichen Grund. Wir wollten eine Freundin der Familie bestatten, als der Pfarrer auf uns zutrat und sagte, dass der Fahrer, der die Urne bringt, im Stau steht und wir uns bitte etwas gedulden sollen. Joa, wir warteten dann letzten Endes fast zwei Stunden, nur damit er uns sagte, dass es nicht absehbar ist, wann er ankommt - und wir deswegen die Bestattung verschieben mussten. Meine Familie hat sich gefreut, bedeutete das nämlich, das ein weiterer Urlaubstag draufging (und die eine Freundin der Verstorbenen konnte nicht mehr dabei sein, weil sie weiter wegwohnte und selbst schon alt war und das nicht noch mal machen wollte).
Ganz ehrlich haben wir uns auch gefragt, warum eine Urne erst am Tag der Bestattung geliefert wird und nicht öhm... ne Woche vorher. ^^; Die sind eh beschriftet.
>> geliefert wird und nicht öhm... ne Woche vorher.
Keine unberechtigte Frage bei deiner Geschichte, wobei ich die Zeitspanne von einer Woche ein bisschen arg hoch finde. ^^ Normalerweise dauert es ja nur ungefähr eine Woche vom Tod an, bis der Verstorbene unter die Erde gebracht wird. Mitunter kann man eine Trauerrunde bei einer Feuerbestattung vorher mit aufgebahrtem Leichnam machen, bevor der Tote verbrannt wird, und in diesen Fällen kann es auch schon mal eine Woche bis zur Beisetzung dauern. Zumindest bei der Zeitspanne von einer Woche wird dem Vorhaben einer "vorigen Lieferung" im Wege stehen, dass der Tote noch gar nicht verbrannt ist und es keine Urne gibt, die man schon mal zum Friedhof bringen könnte.
Dass der Leichnam in einem Sarg nicht Ewigkeiten vorher zum Friedhof geschickt werden kann, ist klar, dafür gelten schließlich besondere Lagerbedingungen; ich habe zumindest noch nie eine Leichenhalle in einer Friedhofskapelle gesehen. Das größte Problem wird demnach die Zwischenlagerung sein.
Aber eine Beerdigung zu verschieben, weil der Bestatter mit der Urne im Stau steht, das ist schon ein starkes Stück. Da frage ich mich echt, wo der herkam, wenn er auch nach zwei Stunden noch nicht auftauchte.
Mangaverkauf etc.
>> Normalerweise dauert es ja nur ungefähr eine Woche vom Tod an, bis der Verstorbene unter die Erde gebracht wird.
Öh... nein. Ich war bei zwei Bestattungen dabei und bei beiden betrug der Zeitraum einen Monat.
Auch bei meiner Uroma waren das mehrere Wochen (da war ich allerdings nicht dabei). Also eine Woche kenne ich aus eigener Erfahrung überhaupt nicht, es erscheint mir auch sehr kurz.
> Aber eine Beerdigung zu verschieben, weil der Bestatter mit der Urne im Stau steht, das ist schon ein starkes Stück. Da frage ich mich echt, wo der herkam, wenn er auch nach zwei Stunden noch nicht auftauchte.
Das haben wir uns auch gefragt...
Dann wird es sich dabei vermutlich um Feuerbestattungen gehandelt haben. Bei einer Kremation dauert es automatisch länger, wie gesagt, eine Woche kenne ich, länger ist natürlich auch möglich. Es kann also durchaus einen Monat dauern, aber das liegt eben an der Feuerbestattung. Es ist keineswegs so, dass die Urne Ewigkeiten bis zur Beisetzung herumsteht, sondern dass sie normalerweise erst zu diesem späten Zeitpunkt da ist.
Bei einer Erdbestattung hingegen, denke ich, darf es gar nicht so lange dauern. Ich war bislang auf sechs Beerdigungen und bei allen fanden die Erdbestattungen ungefähr eine Woche nach dem Tod statt. Ich halte es eher für unwahrscheinlich oder seltener, dass eine Erdbestattung erst nach über zwei Wochen anberaumt ist. Und auch bei den Urnenbeisetzungen hat es zwar länger, aber nie mehr als zwei Woche gedauert. Ich schätze, dass es bei dieser Zeitspanne Unterschiede zum Beispiel zwischen größeren Städten oder Dörfern gibt. Außerdem liegt es auch an den Angehörigen, wie schnell sie sich um alles kümmern, wie bald sie loslassen können und für eine Beerdigung bereit sind oder meinetwegen auch, wie das alles in den Terminplan passt. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich diese Zeit nur bei einer Feuerbestattung leisten kann. Der Tote wird ja auch nicht hübscher.
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>> gestorben ist. Heute war das Begräbnis (normale Erdbestattung), also nicht einmal eine
>> Woche später.
Genau, das ist die Regel. Ich meine sogar, dass man bei Erdbestattungen gar nicht länger als zwei Wochen warten darf. Als letztes Jahr meine Tante starb, konnte ich zwar bei der Beerdigung nicht anwesend sein, aber ich erinnere mich, dass darüber beratschlagt wurde, ob die Beisetzung vielleicht erst in der zweiten Woche nach dem Tod stattfinden solle. Alle Angaben ohne Gewähr, aber ich glaube, mehr Zeit darf man tatsächlich nicht verstreichen lassen. Man darf ja auch den Toten nicht länger als 36 Stunden in der Wohnung behalten.
Bei einer Urnenbeisetzung hingegen kann man in der Tat, wie ich oben schon erwähnte, eine Trauerveranstaltung mit dem aufgebahrten Leichnam innerhalb einer Woche nach dem Tod anberaumen. Die richtige Beisetzung findet dann erst nach der Kremation statt, also vielleicht wiederum eine Woche später oder eben, wie TonaradossTharayn anmerkte, mitunter auch einen Monat nach dem Tod. Nach meiner Erfahrung verzichten aber viele Leute bei einer Urnenbeisetzung lieber auf diese erste Trauerveranstaltung und treffen sich nur zur eigentlichen Beisetzung, weil es einem sonst so vorkommt, als würde man jemanden doppelt zu Grabe tragen.
Edit:
Es war unhöflich, das zu vergessen, aber mein herzliches Beileid, abgemeldet.
Mangaverkauf etc.